Cleos Begegnungen

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Morgens in der U-Bahn. Überfüllt wie immer. Cleo saß auf ihrem angestammten Platz, denn sie stieg an der ersten Station der Route ein. Immer in den ersten Wagen, direkt hinter den Fahrer. Reine Gewohnheit, aber inzwischen hatte es auch etwas leicht Zwanghaftes an sich; sobald jemand vor ihr diesen Platz belegte, war sie während der kompletten Fahrt unruhig. Dies war aber nur auf der Hinfahrt so. Bei der Rückfahrt konnte Cleo froh sein, zwei oder drei Stationen vor der Endstation überhaupt einen Sitzplatz zu bekommen.

So saß Cleo auch an diesem Tag auf ihrem gewohnten Platz. Leute stiegen ein und aus. Sie störte es nicht, schließlich war sie in das neue Buch vertieft. Plötzlich setzte sich jemand unsanft neben sie. Etwas verärgert blickte sie zu der störenden Person und sah einen entschuldigenden Ausdruck auf der Miene des Verursachers. Aber es war gerade so spannend und Cleo las weiter. Der junge Mann verschwand drei Stationen, bevor sie aussteigen musste.

Sie bemerkte dies nicht einmal.

Drei Tage später hatte Cleo Pech. Ihr Platz war schon besetzt und dann auch noch von der blöden Kuh aus dem Nachbarhaus. Vor sich hin grummelnd setzte sie sich auf einen anderen Sitz. An Lesen war nicht zu denken. Das funktionierte nur auf ihrem Stammplatz. Also beobachtete Cleo die Menschen um sich herum. Da, das Gesicht kannte sie doch. Woher nur? Ah, es war der Rempler.

Eigentlich sah er richtig süß aus. Und er zwinkerte ihr zu. Wie peinlich. Während der Fahrt schaute Cleo immer wieder zu ihm hin. Freundliche Ausstrahlung inmitten dieses Pulkes von gestressten Menschen, die das Verkehrsmittel nutzten.

Dieses Mal sah sie ihn aussteigen.

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Den ganzen restlichen Tag verfolgte sie das Gesicht. Ihre Arbeit erledigte sie automatisch, ohne darauf zu achten, was wirklich anlag. Dieses freundliche Gesicht, die strahlenden Augen, das Lächeln.

Cleo fühlte sich verliebt und schwärmte innerlich. Nach außen hin merkte man ihr das nicht an. Bis Sonja, ihre Kollegin, mit Ausdrucken auf sie zukam.

„Mensch, Cleo, was machst du? Hast du dir schon einmal angeguckt, was du schreibst? Sei froh, dass das noch niemand mitbekommen hat. „

Erschreckt starrte die Angesprochene auf die Papiere. Immer wieder tauchten Wörter auf, die in einen Liebesbrief passten, aber nicht in Geschäftspost.

Mit roten Wangen erzählte sie Sonja von ihrer Begegnung in der U-Bahn.

„Komm, schreib die Briefe noch einmal. Dann warst du heute einfach nur etwas langsamer. Bleibt unter uns. Aber du musst mir alles erzählen, wenn noch mehr passiert. „

Cleo konzentrierte sich auf ihre Arbeit und schaffte schlussendlich doch noch fast ihr gewohntes Pensum.

Auf der Rückfahrt blickte sie sich ständig um, ob sie den jungen Mann nicht wieder irgendwo sah.

Leider vergeblich.

Auch an den folgenden Tagen war er nicht in der U-Bahn. Das kleine Feuer erlosch und sie gab es auf, sich nach ihm umzusehen. Drei Wochen später, Cleo war in ein Buch vertieft, fiel ein Zettelchen auf die aufgeschlagenen Seiten. Schnell schaute sie hoch, konnte aber niemanden entdecken, der das getan haben könnte. Ob dieser Zettel überhaupt für sie bestimmt war? Ob sie ihn öffnen sollte?

Erneutes Umherschauen.

Da die U-Bahn gerade eine Station verließ, blickte Cleo aus dem Fenster. Da war er wieder, der Rempler. Und schwupps flatterten die Schmetterlinge in ihrem Bauch herum, die vorher in einen Winterschlaf gefallen waren. War er der Zettelchenwerfer? Neugierig entfaltete Cleo das Papier.

*Hallo hübsche Unbekannte! Du bist oft so in deine Bücher vertieft. Ich würde dich gerne näher kennenlernen. Aber eigentlich bin ich sehr schüchtern. Falls du irgendwie Interesse hättest, lies doch bitte ein Buch von Arch Nova in der Bahn.

Ich würde mich freuen. Falls nicht, dann werde ich das auch überleben. Einen ganz besonderen Gruß von … Nein, sage ich dir bei Zusage 😉 *

Cleo war so in diese kurzen Zeilen, die sie immer wieder lesen musste, vertieft, dass sie ihren Ausstieg verpasste und so an der nächsten Station die U-Bahn verließ und zu Fuß zur Arbeit ging. In ihrem Kopf wirbelten die Gedanken. Sollte sie es wagen? Einen wildfremden Mann treffen? Oder besser gesagt, überhaupt einen Mann? Ihr Herz schrie, ja, mach es endlich.

Wann hast du das letzte Mal einen Mann geküsst?

Ihre Vernunft hingegen warnte sie, du weißt, wie oft dich Stan dich verletzt hat. Liebe gibt es nur in Romanen.

Herz und Verstand lieferten sich ein Gefecht in Cleos Innerem.

Sie entschied sich dafür, erst einmal ein Buch von Arch Nova zu besorgen. Was dieser Autor wohl schrieb? Total konzentriert versank Cleo in ihrer Arbeit.

„Frau Schnee, Sie wollen doch heute nicht Ihre Mittagspause durcharbeiten?“

Erst sah die Angesprochene in das freundliche Gesicht ihres Vorgesetzten und dann auf ihre Armbanduhr. Mist, jetzt reichte die Zeit nicht mehr, sich noch etwas in dem leckeren Imbiss zu besorgen.

„Wollen Sie mit mir zu Mittag essen? Mein Geschäftspartner hat mich versetzt, aber der Tisch im Restaurant ist schon reserviert. „

Cleo blickte ihn panisch an.

Sie wusste, in welchen Restaurants Herr Dr. Kampbeck für gewöhnlich speiste und sie konnte sich das nicht leisten.

„Keine Sorge, das geht auf meine Rechnung. Sagen Sie bitte ja. „

„In Ordnung, ich komme mit. “ ‚Oh man, Cleo. Worüber kannst du dich gleich mit ihm unterhalten? Arbeit? Irgendwie doof. Privatleben? Geht ihn doch nichts an. Was machst du nur?‘

Schnell zog sie ihre Jacke über und schnappte sich ihre Tasche.

Vergessen waren der junge Mann aus der U-Bahn und auch das Buch.

Ein Gesprächsthema musste her. Nur welches? Während Cleo lautlos grübelnd neben Herrn Kampbeck herlief, telefonierte dieser mit jemandem aus dem Ausland in Englisch. Plötzlich fiel ihr ein Plakat in einem Schaufenster auf. – Arch Nova liest aus seinen Büchern hier in der Buchhandlung …. – Bücher, bedeutete, dieser Autor hatte schon mehr geschrieben und sie hatte noch nie von ihm gehört.

Die Neugier war wieder entfacht. Da würde sie gleich nach Dienstschluss nochmal vorbei gehen und genauere Informationen nachlesen. Erst einmal stolperte sie hinter ihrem Vorgesetzten her.

Auch das noch, das Drei-Sterne-Restaurant. Dafür war Cleo gar nicht gekleidet. Wie schrecklich war das denn? Obwohl, ihr Kleiderschrank hätte auch bei längerer Vorlaufzeit nichts Passendes vorweisen können.

Hier saß sie nun. Die Speisekarte enthielt Gerichte, von denen Cleo bisher nur gehört oder gelesen hatte.

Und erst die Preise. „Frau Schnee, bitte, suchen Sie sich aus, was Sie wollen. Keine Scheu vor den Preisen. “

Herr Dr. Kampbeck lächelte Cleo freundlich an. Ein zaghaftes schickte ihr Gesicht ihm zurück.

„Können Sie mir bitte bei der Auswahl helfen? Viele Gerichte kenne ich gar nicht. „

Während Herr Kampbeck ihr die Speisekarte erklärte, berührten seine Finger immer wieder die ihren.

Seine Augen blickten von Zeit zu Zeit in die ihren. Cleo wurde es ganz warm. Nachdem sie bestellt hatten, sprachen sie weiter über Gerichte, Lebensmittel und dann über ferne Länder und andere unverfängliche Themen. Aber immer wieder streiften seine Hände ihren Körper. In Cleo begann es zu kribbeln. Ihr gefielen diese Berührungen. Und als Dr. Kampbeck seine Hand unter dem Tisch auf ihr linkes Bein legte, ließ sie es zu.

Ihr Herz schlug etwas schneller, seine Hand wanderte zu ihrem Schritt.

Unterdessen blickte er tief in ihre Augen und machte ihr Komplimente. Cleo schmolz dahin, einfach so und weil sie nach langer Zeit ein Mann beachtete, in ihr ein Feuer entfachte, von dem sie glaubte, dass es auf ewig erloschen sei.

Und durch so viel Aufmerksamkeit blieb es nicht aus, dass die beiden den Kaffee nicht mehr im Restaurant einnahmen, sondern sich in einem Zimmer im gegenüberliegenden Hotel die Kleider vom Leib rissen.

„Du hast einen wunderschönen Körper. Warum versteckt du ihn?“ fragte Armin. Dabei glitt seine Hand über die Erhebung ihrer Brust. Ein Schauer durchfuhr Cleo und bereitwillig öffnete sie ihre Beine, um ihn willkommen zu heißen. Er drang hart und fordernd in Cleo hinein. Ein leichter Schmerz begleitete sein Vorgehen. Aber die eroberte Frau ließ ihn über sich ergehen, nahm es hin, dass er sie benutzte. Zu lange war es her, dass ein Mann von ihrem Körper Besitz ergriffen hatte und ihr die Freuden der Wollust bescherte.

Nachdem Armin sich in ihr verströmt hatte, stieß er noch einmal tief in Cleo und auch sie erlebte einen kleinen Taumel der Ekstase. Danach kam die Ernüchterung. Ihr wurde bewusst, dass es ein Fehler gewesen war. Dr. Armin Kampbeck war ein verheirateter Mann, der sich gerne mit seiner Familie zeigte. Was hatte sie sich nur dabei gedacht. Und sie gestand sich ein, gar nichts.

Gemeinsam verließen die beiden schweigsam nach dem Bezahlen das Hotel.

Danach trennten sich für diesen Tag ihre Wege. Cleo war um eine Erfahrung reicher, die sie nie erleben wollte. Gleichzeitig war da das Bewusstsein, dass es sich nicht wiederholen würde und auch, dass es schmerzte, tief in ihrer Seele.

Ohne auf den Weg oder ihre Umgebung geachtet zu haben, stand Cleo vor der Buchhandlung. Das Plakat stach ihr erneut ins Auge. Die Lesung fand in genau drei Wochen statt. Das Einzige, was nicht ersichtlich war, war ein Konterfei des Autors.

Aber nun war sie gespannt, warum der Zettelchenschreiber ihr diesen Autor vorgeschlagen hatte. So betrat Cleo die Buchhandlung und schaute sich um. Die Bücher von Arch Nova waren ordentlich um einen künstlichen Baum arrangiert. Der Lesebaum. In dessen Stamm war ein bequem aussehender Sitzplatz eingelassen und seine unteren Äste trugen die Bücher.

Frühling im Leben; Lass mich dein Sommer sein; Helle Sonne, dunkler Schatten; Abenteuer eines Bettvorlegers; Warst du schon einmal in Loventia?

Schrieb Arch Nova Liebesromane? Oder Fantasy? Seine Buchtitel waren teilweise etwas undurchsichtig.

Cleo las die Klappentexte, die sie genauso ansprachen wie die Cover, aber trotzdem irgendwie nicht verrieten, zu welchem Genre das jeweilige Buch gehörte. Nach dem Debakel von eben benötigte es nun einfach eine Ablenkung und so kaufte Cleo alle Titel des ihr unbekannten Autors.

Zurück auf der Arbeit fragte Sonja: „Wo warst du? Du hast deine Mittagspause ganz schön überzogen. Wenn das mal keinen Ärger mit Dr. Kampbeck gibt. „

‚Nein, mit dem bestimmt nicht‘, dachte sich Cleo.

Laut sagte sie: “ Ich hatte nicht auf meine Uhr gesehen und da war die Mittagspause schon halb vorbei. Habe gefragt, ob ich trotzdem noch gehen darf. Er hat es mir erlaubt. Und dann bin ich in der Buchhandlung hängen geblieben. “ Sie zeigte Sonja ihre Ausbeute. „Kennst du den?“

„Ja, der schreibt toll. Aber keiner kennt ihn, oder vielleicht ist es auch eine Sie. Die emotionale Seite deutet stark darauf hin, dass es eine Frau ist.

So gefühlvoll können Männer nicht schreiben. „

„In drei Wochen gibt es in der Buchhandlung eine Lesung. Ich glaube, wenn mir die Bücher gefallen, gehe ich da mal hin. Willst du mit?“

„Oh, schade. Da fahren Andreas und ich in den Urlaub. Aber du erzählst mir dann einfach, wie es war. „

Kaum Zuhause sprang Cleo unter die Dusche. Sie fühlte sich noch immer benutzt und schmutzig.

Mit ihrem Lieblingsshampoo schäumten ihre Hände den gesamten Körper von oben bis unten ein. Auch wenn es kein schönes emotionales Gefühl hinterlassen hatte, ihr Körper war noch immer in sinnlicher Stimmung und ging auf die eigene Berührung ein. So fanden sich Cleos Finger zwischen ihren Lippen wieder und massierten die Perle, bis kleine Schauer ihren Körper durchliefen. Ein sauberes Gefühl. Das gewohnte Gefühl in den letzten beiden Jahren, seit sie sich von Stan getrennt hatte.

Gemütlich in eine Decke gekuschelt begann Cleo auf dem Sofa mit der Geschichte des Bettvorlegers. Arch Nova hatte einen sehr charmanten Stil und Cleo kam aus dem Lachen und Schmunzeln während des Lesens nicht mehr heraus. So vergaß sie den Nachmittag.

So vergingen die nächsten zwei Wochen. Cleo war nicht bereit, sich erneut mit einem Mann zu treffen. Daher blieben die tollen Bücher Zuhause. Der junge Mann war zwar öfter in der selben U-Bahn, aber er sprach sie nie an.

Er blickte lediglich jedes Mal trauriger, weil sie schon wieder kein Buch von Arch Nova dabei hatte.

Dr. Kampbeck lächelte bei jedem Zusammentreffen und zwinkerte ihr zu, aber sie ignorierte dies. Auf weitere seelische Verletzungen war Cleo nicht erpicht. Und so traf es sie umso härter, als sie zufällig ein Gespräch mitbekam, das besser nie ihre Ohren erreicht hätte.

„Hallo, Jürgen. Komm rein. “ Dr. Kampbeck erhielt Besuch von dem Abteilungsleiter des Marketing.

Ein bisschen übliches Geplänkel. Cleo war im Nebenraum, der durch eine geöffnete Verbindungstür jedes Wort hören ließ. Die Männer wussten nicht, dass sie dort saß und sich in Gesetzesänderungen reinlas.

„Ach übrigens, Jürgen, ich habe meine Wette gewonnen. Das Mauerblümchen der Abteilung ist flachgelegt. An dem Mittag vor zwei Wochen, als du nicht mit mir essen gehen konntest. „

Cleo sackte das Herz nach unten. Sie war nur eine Wette gewesen? Das Gefühl des Benutztseins kam wieder hoch, diesmal gepaart mit Ekel.

„Du bist doch ein Arschloch, Armin. Du hast mir keine Chance bei ihr gelassen. Und wie ist die so? Meinst du, mit der kann ich auch eine Runde Spaß haben? Die Figur ist auf jeden Fall sehr ansprechend. „

„Naja, wie eine Rakete ging sie jetzt nicht gerade ab. Und ein bisschen einfallslos war das Ganze auch. Vielleicht ist bei einer zweiten Runde mehr Pfeffer drin. Aber wenn du meinst, mach sie ruhig an.

Ich glaube, sie ist ziemlich einsam und wenn du es richtig anstellst … “ Armin Kampbeck lachte.

Cleo liefen die Tränen über das Gesicht. Sie kam sich vor wie eine kleine naive Pute, die von Kerl zu Kerl gereicht wurde. Warum waren Männer nur immer so gemein. Gab es eigentlich diese Männer, wie sie in den Büchern beschrieben wurden, oder war das alles nur Fantasie?

Verzweifelt versuchte sie, ihr aufkommendes Schluchzen zu unterdrücken und war froh, als sich die beiden Männer endlich aus ihrer Nähe entfernten.

Sie meldete sich krank. Wenigstens für die nächsten drei Tage wollte Cleo ihren Vorgesetzten nicht sehen oder hören. Ihr wurde schlecht bei dem Gedanken an diesen Nachmittag. Mit der Übelkeit ging sie dann auch wieder arbeiten. Der Magen war zugeschnürt. Manchmal erhob er sich auch. Sonja war mit ihrem Andreas weg, auf Teneriffa. Die hatte es gut. Bei all dem inneren Chaos fiel Cleo auf einmal auf, dass ihr Zyklus nicht den gewohnten Lauf nahm.

Am Tag der Lesung kaufte sie sich schweren Herzens einen Test. Wenn schon alles schief ging, dann auch das. Und so war es. Eindeutig schwanger. So ein Mist. Von so einem Mistkerl.

Aber im Moment konnte Cleo daran nichts ändern, außerdem war bald die Lesung und die wollte sie auf gar keinen Fall verpassen. Um einen guten Platz in der ersten Reihe zu erwischen, musste sie früh genug da sein.

In der U-Bahn sah sie den jungen Mann an der inzwischen gewohnten Station einsteigen. Dieses Mal, war ja auch eine andere Tageszeit, stieg er zufällig an der selben Haltestelle aus wie sie. Er blickte sehr traurig. Cleo war versucht, ihn zu fragen, warum. Aber sie hatte genügend eigene Probleme, da brauchte es keine fremden. Schnellen Schrittes entfernte er sich mit einem scheinbar schweren Koffer. Komisch, hier war weder der Bahnhof noch ein Flughafen.

Sonst hatte er nie eine so schwere Tasche dabei. Cleo schlenderte gemütlich in Richtung Buchhandlung und verspürte auf dem Weg dorthin ein unbändiges Verlangen nach gebratenen Nudeln. Zum Glück gab es einen asiatischen Imbiss und heißhungrig verschlang sie die riesige Portion. Sie hatte weiterhin Glück und ergatterte einen bevorzugten vorderen Stuhl. So konnte sie genau auf den Lesebaum schauen. Da lag ein ihr noch unbekanntes Buch.

Cleo beugte sich vor, um etwas mehr erkennen zu können.

Das Cover war von einem traurigen Bild geziert. Der Titel verriet zumindest, dass dieses Buch nichts mit der üblichen Leichtigkeit und des Humors des Autors gemein hatte. Unerwiderte Liebe.

Pünktlich zum angekündigten Zeitpunkt eröffnete die Ladenbesitzerin den Abend. Cleo traute ihren Augen nicht, als sie sah, wer Arch Nova war. Niemand anderes als der junge Mann aus der U-Bahn. Also doch keine Frau, wie Sonja vermutet hatte. Er sah sie und gleich wieder weg.

Auch in der folgenden Stunde vermied er es, sie anzublicken. Cleo hingegen hing gebannt an seinen Lippen. Die bisher gelesenen Worte klangen so gefühlvoll zu ihr herüber. Es passte einfach zusammen. Harmonisch. Sie verfluchte sich, dass sie nicht doch den Versuch gewagt hatte mit dem Buch. Aber … spätestens jetzt wäre es sowieso vorbei. Schwanger vom Chef. Damit konnte man keinen anderen Mann für sich gewinnen.

„Und nun noch ein paar Zeilen aus meinem neuen Buch, das noch nicht ganz fertig geschrieben ist.

Unerwiderte Liebe.

Da war sie wieder. Ihr elfenhafter Körper saß auf dem üblichen Platz hinter dem Fahrer. Vertieft in eines ihrer Bücher, die sie in andere Welten brachten, damit sie der Umwelt der feindlichen Großstadt entfliehen konnte. Einsam in dem Moloch aus Hektik und Unrat. Ich war verzaubert von diesem Wesen, seit ich sie das erste Mal sah. Aber meine Scheu verbot es mir, sie anzusprechen, sie aus ihrer Welt zu reißen in die raue Realität.

Ich war verliebt in diese Frau, die ich weder kannte noch mich traute, ihr näher zu kommen.

Aber heute, heute wollte ich es wagen. Als der Platz neben ihr frei wurde, gelang das elegante Gleiten auf den Sitzplatz nicht und daraus wurde eine unsanfte Landung. Mit einem Lächeln dachte ich, wäre sie nicht böse, aber sie blickte nur kurz auf und verschwand dann wieder in den Tiefen ihres Buches. „

Cleo wusste, sie war gemeint.

Schwer schluckend musste sie die Tränen zurückhalten. Nachdem Arch einen Schluck getrunken hatte, las er weiter. Ein paar Seiten weiter.

„Fast täglich sah ich mein holdes Wesen, aber nie hatte sie das von mir gewünschte Erkennungszeichen dabei. Ich verlor meine Hoffnung. Welche Möglichkeiten gab es, dass sie mir ein kurzes Treffen nicht gestattete? Ich wägte ab. Vielleicht hatte sie meinen Zettel nie erhalten. Vielleicht war sie aber auch in einer festen Beziehung oder sowieso nicht an mir interessiert.

Da sie nicht antwortete, … „

Cleo wurde es übel und rannte in den Waschraum, wo die Toilette ihre kurz eingenommene Mahlzeit in Empfang nahm. Immer noch würgend spürte sie plötzlich eine warme Hand auf ihrem Rücken.

„Ist alles klar bei dir?“

Oh nein, der Autor, der junge Mann aus der U-Bahn.

Anstatt zu antworten, würgte ihr Magen noch einmal und die Laute waren nicht gerade unterhaltsam.

„Warte, ich komme gleich wieder. Habe etwas Geduld. Aber da sitzen noch ein paar Menschen. Ich will sie schnell vertrösten und eine Pause ankündigen. Bitte lauf nicht weg. „

Der Autor verschwand. Cleo war die Angelegenheit sehr peinlich. War alles andere als ihr Glückstag heute. Nachdem sich ihr Magen nun beruhigt hatte, ging sie zum Waschbecken und machte sich frisch. Spülte ihren Mund aus, um den Geschmack zu verscheuchen.

Arch kam nach einigen Minuten zurück. „Jetzt ist eine kleine Pause, bevor ich meine Signierstunde abhalte. Und ich freue mich, dass du noch hier bist. Bitte bleib bis zum Schluss. Ich lade dich auch auf einen Kamillentee ein. “ Als er sah, dass Cleo sich bei dem Wort Kamillentee schüttelte, lachte er los. „Den mag ich auch nicht. „

Gemeinsam gingen sie in den Verkaufsraum zurück und einige weitere Zuhörerinnen fragten Cleo besorgt nach ihrem Befinden.

“ Danke. Es ist alles wieder in Ordnung. Manche Mitbewohner mögen scheinbar bestimmte Mahlzeiten nicht. “

Falls Arch das mitbekommen haben sollte, ließ er sich nichts anmerken. Er signierte mit einer Seelenruhe die Bücher, die seine Fans mitgebracht hatten.

Endlich war die Lesung mit Signierstunde beendet.

„Danke. Ich hoffe, du gehst mit mir noch irgendwas trinken. Egal was.

Diese Gelegenheit, auf die ich solange schon warte, sollte wahrgenommen werden. Und ich bin glücklich, wenn du annimmst. Keine weiteren Verpflichtungen, nur ein Getränk. Bitte. „

Dem Dackelblick konnte Cleo nicht widerstehen. „Ok, aber dann fahr ich nach Hause. „

In der Nähe war ein nettes Lokal ohne aufdringliche Lautstärke, so dass die beiden sich in Ruhe unterhalten konnten.

„Ich heiße natürlich nicht Arch Nova. Mein richtiger Name ist Balduin Neumann.

Nicht gerade der Name, der Weltruhm erlangen kann. „

„Ich bin Cleo. Cleo Schnee. Blöder Name, ich weiß. „

Die beiden unterhielten sich, lange und angeregt. Balduin brachte Cleo bis zur Haustür. Nicht weiter und er forderte auch keinen Kuss.

Müde ging Cleo ins Bett. Das war ein sehr eigenartiger Tag gewesen. Mit vielen Tiefen und dennoch einem schönen Abschluss. Am nächsten Tag würde sie ihn schon wiedersehen.

Dies war ein Versprechen von ihr an ihn. Ein gemeinsames Abendessen.

Da der folgende Tag ein Samstag war, begann dieser mit Ausschlafen. Eigentlich nicht ganz, denn um neun Uhr klingelte es an der Tür. Wer konnte das denn sein? Cleo schwang sich schwerfällig aus dem Bett und schlurfte zur Wohnungstür. Sie spähte durch das Guckloch und sah nur bunt. Vorsichtig öffnete sie die Tür einen Spaltbreit.

„Guten Morgen.

Ich soll hier einen Blumenstrauß für Cleo Schnee abgeben. „

„Danke, ja, das bin ich. „

Von wem der wohl war? Ein wunderschöner bunter Blumenstrauß. Von Balduin? Das würde zu dem romantischen Kerl so passen. Cleo riss das beiliegende Kuvert auf, nachdem sie die Blumen in einer Vase drapiert hatte.

*Meine Cleo,

ich habe das Mittagessen und die darauf folgende Stunde mit dir sehr genossen.

Gerne würde ich das wiederholen …

Cleo schaffte es gerade noch rechtzeitig zur Kloschüssel. Was dachte sich dieser Mistkerl eigentlich? Dass sie seine Affäre würde? Da hatte er sich ziemlich getäuscht. Er würde stattdessen richtig Geld bezahlen müssen. Denn Cleo war soweit mit sich im Reinen, dass sie das Kind bekommen würde. Schließlich war es jetzt da, wenn auch ungeplant und nicht passend. Aber für seinen Wetteinsatz würde der werte Herr Dr.

Armin Kampbeck bluten, finanziell.

Die Blumen schenkte Cleo ihrer Nachbarin, die sich freute. Da Cleo ihr öfter eine Freude machte, fiel das nicht auf.

Am Abend klingelte Balduin Sturm. „Ja, ja. Schwangere Frau ist doch kein ICE. „

„Wie? Schwanger?“

Mit großen Augen starrte Balduin Cleo an, als diese die Tür geöffnet hatte.

„Komm erstmal rein.

Ich erkläre dir das später. „

Cleo dirigierte ihren Gast durch den kurzen Flur in die Küche.

„Setz dich. Das Essen ist gleich fertig. „

„Ähm, wollten wir nicht Essen gehen?“

„Mir ist nicht nach Rausgehen, also habe ich gekocht. „

Balduin war von Cleos Kochkünsten begeistert. Anschließend brachte er allerdings das Thema wieder auf ihre Schwangerschaft.

„Bist du mit dem Vater zusammen?“ Nichts in der Wohnung deutete auf eine männliche Person hin.

„Vater? Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass ich einen Mistkerl als Vater meines Kindes will. Nennen wir ihn Erzeuger. Und er weiß noch nichts von seinem Glück. „

„Du, Cleo. Weißt du was? Würdest du dir denn mich als Vater vorstellen können?“

Balduin war schon seit einem halben Jahr in Cleo verliebt. Ihre Ablehnung in Form, dass sie nie eines seiner Bücher mit in die U-Bahn genommen hatte, hatte ihn fast an den Rand der Verzweiflung getrieben.

Ihr Erscheinen bei seiner Lesung hingegen war großartig. Inzwischen wusste er auch, dass sie seine Bücher verschlungen hatte. Ein fremdes Kind war kein Hinderungsgrund. Balduin vertrat die Ansicht, wenn man eine Frau wirklich liebt, liebt man auch ihre Kinder, selbst wenn es nicht die eigenen sind. Dennoch sind diese ein Teil von ihr. Trotzdem war ihm zuerst das Herz in die Hose gerutscht, als sie sagte, sie sei schwanger.

Cleo schaute Balduin lange an.

„Du bist ein lieber Kerl. Und ich kann mir dich sehr gut als Vater vorstellen. Nur die Sache ist viel komplizierter. „

Das erste Mal, seit Cleo nach der Trennung in die Stadt gezogen war, erzählte sie ihre Geschichte. Von zwei glücklichen und zwei unglücklichen Jahren. Auf Händen getragen und mit Füßen getreten. Von guter Hoffnung und Zerstörung. Und eben Armin. Schon wieder ein Mistkerl.

„Ich habe genug von den Männern.

Immer tun sie einem weh. Lass uns Freunde sein und nicht mehr. „

Balduin schwankte bei diesen Worten zwischen Trauer und Freude. Da war seine Liebe zu ihr. Die würde er gewiss nicht aufgeben. Nein, er würde sie überzeugen, dass nicht alle Männer so waren. Nicht umsonst wurde er in seinen Romanen als feinfühlig bezeichnet.

Zwei Wochen später stand Cleo im Büro von Dr. Kampbeck. Sie reichte ihm ein Bild über den Schreibtisch, auf dem das gemeinsame Kind zu sehen war.

„Herzlichen Glückwunsch. Wir werden Eltern. „

Cleo lachte innerlich, als sie sah, wie die Kinnlade ihres Vorgesetzten buchstäblich herunterfiel.

„Schön, oder. War doch eine sehr produktive Mittagspause. „

Der sonst sehr eloquente Dr. Kampbeck war sprachlos. Zuerst. Dann polterte er los: „Das musst du mir erst einmal nachweisen. Wer weiß, mit wem du noch alles geflickt hast. Und wenn es wirklich von mir ist, verlange ich, dass du es wegmachen lässt.

Egal wieviel das kostet. „

„Hat der ehrenwerte Herr Dr. Kampbeck etwa Muffensausen, dass seine Weste befleckt wird? Dass seine Frau dahinter kommt, dass der werte Herr Gemahl es nicht so eng mit der Treue hält? Dr. Armin Kampbeck, du bist ein armes Schwein. Und nein, dein Kind darf leben. Und wenn du meinst, mir mein Leben zur Hölle machen zu müssen, nur zu. Da war ich schon mal und ich weiß, wie man überlebt und wieder rauskommt.

Noch eines, die Personalstelle weiß schon von meiner Schwangerschaft. Versuch bloß nicht, mich hier rausmobben zu wollen … „

Den Rest ließ Cleo ungesagt und stolzierte aus seinem Büro. Das Ultraschallbild hatte sie ihm liegen gelassen. Erleichtert seufzte sie auf. Das wäre geschafft. Hoffentlich hatte sie ihn genügend eingeschüchtert. Auf Nervenkrieg hatte sie keine Lust.

Einen Nervenkrieg anderer Art veranstaltete hingegen Balduin. Er war immer lieb und nett und zurückhaltend, aber ständig um sie und das Baby besorgt.

Schlimmer als ein leiblicher Vater. Nachdem sie ihm erlaubt hatte, ihren wachsenden Bauch zu streicheln, wurde stetig mehr daraus. Inzwischen küsste er ihn, sprach mit der kleinen Prinzessin und boxte sie zart zurück, wenn sie gegen die Bauchdecke trat. Es war, als würden die beiden miteinander spielen.

Auf der Arbeit standen immer wieder kleine Überraschungen oder wurden geliefert. Misstrauisch beäugt vom Erzeuger der kleinen Prinzessin, der dem Ganzen noch immer nicht traute.

Eines Tages küsste Balduin Cleo auf den Mund. Erstaunt ließ sie es geschehen. Sie war seine Gegenwart schon so sehr gewohnt, dass er sozusagen zu ihrem Inventar zählte, obwohl er doch eine eigene Wohnung besaß. Kurze Zeit später erwiderte sie seinen Kuss, der immer inniger und inniger wurde, bis nicht nur mehr die Lippen und Zungen einander umspielten, sondern auch die Hände auf Entdeckungsreise gingen. Als Balduin seine Finger in ihrer Spalte kreisen ließ, verkrampfte sich Cleo.

„Cleo, ich liebe dich. Bitte, bleib locker. Schwangerer wirst du davon nicht. „

Hartnäckig zärtlich berührte er die Frau an seiner Seite weiterhin. Cleo taute auf. Seine Zärtlichkeiten zeigten, dass er sie liebte. Sie wollte es zulassen, aber ihre inneren Verletzungen waren noch zu stark vorhanden, so dass sie es auf den Körper beschränkte. Balduin gab diesem Befriedigung, Ekstase und Cleo revanchierte sich, indem sie seine Männlichkeit erneut erhärtete und beide keuchend nach einem langen, variierten Liebesspiel ermattet nebeneinander lagen und, ihre Finger ineinander verschlungen, einschliefen.

Balduin schrieb, was seine Muse hergab. Romane, Liebesgedichte, Heiratsanträge an Cleo, die sie alle abwies und Kindergeschichten, die er der kleinen Prinzessin sofort vorlesen musste. Cleo hingegen hatte sich des Öfteren berufsunfähig schreiben lassen, um den Erzeuger nicht ständig sehen zu müssen. Denn wenn er auch ganz lammfromm tat, die Blicke auf ihren weiter anschwellenden Bauch waren giftig. Armin Kampbeck wollte einen Vaterschaftstest und er würde ihn bekommen und Mirella wäre gut versorgt.

Balduin war unermüdlich mit seinen Anträgen. Die Liebe zu Cleo war so groß, er würde ihr den Rest seines Lebens Anträge zu Füßen legen, bis sie einen annahm. Ein paar Wochen vor der errechneten Geburt las Balduin, dass nachträgliche Adoptionen schwieriger waren. Er wollte, dass die kleine Prinzessin seine Tochter wurde. Cleo war nach wie vor noch in ihrer alten Bahn, es galt, sie auf neue Wege zu führen.

Balduin schrieb eine herzzerreißende Geschichte über zwei Vögel, die ständig nebeneinander herflogen, sich aber nie berühren konnten.

Denn eine Glasscheibe trennte beide voneinander. Er schrieb zwei Varianten des Endes. Als Cleo beide gelesen hatte, fragte er sie erneut und Cleo war endlich bereit.

Kurz bevor Cleo in den Mutterschutz ging, zitierte sie Armin Kampbeck in sein Büro. Er zeigte auf den Sessel in der etwas gemütlicheren Ecke, sozusagen als Aufforderung, sich dort zu setzen. Cleo kam dieser nach. Bevor ihr Vorgesetzter zu ihr kam, verschloss er die Tür.

Eine leichte Panik stieg in Cleo auf. Es war kurz nach Büroschluss und Freitag. Die Panik war nicht ganz unberechtigt.

Armin Kampbeck setzte sich ihr gegenüber. Sein Blick durchdrang Cleo förmlich.

„Wie stellst du dir das eigentlich vor nach der Geburt? Stolzierst du dann hier herum und präsentierst allen das Kind deines Vorgesetzten? Wirst du meinen Ruf, meine Karriere damit zerstören wollen?“

„Armin, nein“, stotterte Cleo, „ich werde heiraten.

Niemand außer uns wird wissen, dass es dein Kind ist. Wir beide und Balduin. „

„Balduin, aha. Komm schon raus mit der Wahrheit. Du fickst ihn schon länger. Er kommt genauso in Frage wie ich. „

„Ich schwöre beim Leben von Mirella, du bist der Vater. „

„Mirella? Ein Mädchen? Und du bist dir sicher, dass sie von mir sein soll?“

Armin Kampbecks Frau hatte ihm fünf Söhne geschenkt.

Nie war eine Tochter dabei. In seiner narzisstischen Einbildung war er daher nur ein Jungsvater und sehr stolz darauf.

„Ja, sie ist von dir. „

Armin stand auf und ging um den kleinen Tisch zu Cleo herum.

„Beweis es mir. Jetzt. „

Cleo war verwirrt. Wie sollte sie ihm das jetzt beweisen? Schließlich würde dafür eine Probe von Mirella benötigt.

„Wie soll ich dir das jetzt beweisen? Mirella ist ja noch nicht einmal geboren. „

„Sei ein bisschen nett zu mir. Zeig mir, dass dir was an mir liegt. Dass unsere Tochter auch ihren Vater kennen lernen wird, schon vorher. „

Der wesentlich stärkere Mann riss Cleo aus dem Sessel. Sie wusste gar nicht, was sie tun konnte. Er hatte sie komplett überrumpelt.

„Hab dich nicht so.

Schließlich war ich dir auch gut genug für ein teures Mittagessen auf meine Kosten. Meinst du nicht, wenn du Unterhalt von mir forderst, dass dazu eine Gegenleistung gehört?“

Armin Kampbeck hob den Rocksaum ihres Kleides hoch und drängte seine Finger an ihrem Slip vorbei in ihre damals so willige Öffnung.

„Nein, lass mich. “ Cleo begann sich zu wehren. Aber der Mann war einfach stärker. Alte Erinnerungen kamen hoch und Cleo verfiel automatisch in ihren Schutzreflex.

Ausblenden und geschehen lassen. Ohne Rücksicht nahm der werte Dr. Kampbeck die verschüchterte, ja eigentlich absolut abwesende Frau. Sie leistete keinerlei Widerstand mehr.

„Danke, Schätzchen. Du hast mir gerade bewiesen, dass du dich von jedem ficken lässt. Hat dir doch Spaß gemacht, dein Körper hat dich verraten. Sogar noch mehr als im Hotelzimmer. Soll ich noch ein paar Kumpels einladen? So ein Gangbang auf diesen verfickten dicken Bauch würde sicher einigen Spaß bereiten.

Da musst du schon mit Justitia wiederkommen und mich überzeugen. „

Cleo brach zusammen und schluchzte. Die Demütigung und der Missbrauch hatten ihre sonst so gute Haltung gegenüber dem Feind zerstört. Wieder einmal. Mirella spürte das und trat heftig in ihre Nieren. Das weckte Cleo aus ihrer Trance und sie raffte sich auf, um fluchtartig den Raum und das Gebäude zu verlassen.

Dr. Armin Kampbeck lächelte. Er hatte seine zweite Runde erhalten, wenn auch nicht ganz freiwillig.

Ein ganz schönes Früchtchen, diese Cleo.

Zuhause stellte sich die schwangere und missbrauchte Frau lange unter die Dusche, nachdem sie sich mehrmals übergeben hatte. Beschmutzt und schwach war sie. Der dicke Bauch machte sie angreifbar. Ansonsten hätte sie anders reagieren können, aber so schwerfällig konnte sie das nicht.

„Was ist los, Cleo?“ Balduins besorgte Stimme riss sie aus ihren Gedanken. Mit Tränen überströmtem Gesicht sah sie ihren Verlobten an.

Dieser liebe gute Mann. Die Panik vor dem Verlassenwerden und doch die Wahrheit zu erzählen, zerrissen die Cleo. Sie entschied sich zur Wahrheit. Balduin lief wütend hin und her. Seine Faust krachte in die Kissen auf dem Sofa. Seine Liebe, warum nur hatte er Cleo weiterhin erlaubt, in der Nähe dieses Unmenschen zu arbeiten. Er war zornig auf sich selbst und wusste gleichzeitig, dass er nichts gegen ihn unternehmen konnte. Sie konnten ihn noch nicht einmal bei der Polizei wegen Vergewaltigung anzeigen, da Cleo sich so ausgiebig geduscht hatte, dass bestimmt keinerlei Spuren mehr nachweisbar wären.

Aber auch allein die Tortur einer Vernehmung würde sie nicht durchstehen.

Balduin nahm Cleo in den Arm und hielt sie ganz fest.

„Alles gut, mein Schatz. Ich bin bei dir. Ich verlasse meine zwei Prinzessinnen nicht. Ich liebe euch doch. “ Dabei streichelte er ihr zärtlich über die Haare und langsam beruhigte sich Cleo wieder. Balduin war ihr Märchenprinz, ihr Ritter, ihr Held. Bei ihm fühlte sie sich geborgen.

Ihre Hände zitterten, als Cleo Balduin den Ehering über den Finger streifte und ihn anschließend liebevoll anblickte. Mirella tanzte bei dem innigen Kuss, der folgte, in Cleos Bauch mit. Zwei Tage später lag sie zwischen zwei großen Menschen und schlief ruhig nach den Strapazen, um in diese kalte Welt zu kommen und geliebt zu werden.

Dr. Armin Kampbeck musste Unterhalt für die kleine Prinzessin zahlen und hatte gleichzeitig ein absolutes Besuchverbot, das Balduin zum Schutz seiner geliebten Frau bei Gericht erwirkt hatte.

Eine glückliche kleine Familie, die später noch wuchs.

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