Kuchen und Pizz

Telefonsex mit ECHTEN Frauen: Zusätzlich mit Kamera Funktion möglich!

Kuchen und Pizza — aber bitte mit Sahne

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Zur Übersicht für die geneigte Leserin und den geneigten Leser — es gibt ja deren einige, denen meine Geschichten gefallen — hier noch einmal eine chronologische Übersicht meiner bisherigen Geschichten:

VOREHELICHES

[Der Unterschied]

[Die Grundbegriffe]

EIS Werbung

Das Obligatorische

[Über einen starken Typ]

[Ferienspaß I]

PennälerInnenfeten

Lernen fürs Abitur

[Ferienspaß II]

Erstes „Eheleben“

ERSTE EHE NEBST NEBENBESCHÄFTIGUNGEN

Auf Schlingerkurs in den Hafen (mit Ferienspaß III)

Der weltberühmte Pianist hat heute nicht seinen besten Tag

Auf der Durchreise

Der Wanderclub

Die Ernennung

[Hinter unverschlossenen Türen]

Vetternwirtschaft

Vom anderen Ufer

An der Ostsee hellem Strande …

Wenn der Herr außer Haus ist, tanzt das Mäuslein im Bette

Die Sportskanone

Rameaus Geburtshaus

Die Rettung aus der Gosse

Die Tröstung

NACH DER SCHEIDUNG: FREI FLOATEND

Gartenarbeit

Das Cembalo

Urlaub mit Mama

Als Scheidungswitwe — Ehevermittlung die erste

Nachgeholte Schülerliebe — oder Ehevermittlung die zweite

Heldenzeugen

Die Viererbande

Nachhutgefecht

AUSFLUG INS HORIZONTALE GEWERBE

Ein Schelm, der Schlechtes dabei denkt

Der Rußlandheimkehrer

Fast, aber nur fast

Der Ausstieg

Der Segeltörn

WEITER WIEDER ALS „NORMALE“ SCHEIDUNGSWITWE

Spanische Tage und Nächte und ein Abend in Frankfurt

Kontakte mit der freien Wirtschaft

Kuchen und Pizza — aber bitte mit Sahne

Die mit [] markierten Texte sind nicht in ### zu finden, denn sie handeln von Jugenderlebnissen, bei denen einige der handelnden Personen noch keine achtzehn Jahre alt sind, oder sie sind kürzer als 750 Wörter.

Wer auch diese Texte lesen möchte, melde sich bei mir, möglichst per E-Mail.

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In diesem Jahr hatte es sich herausgebildet, daß ich neben den sonntäglichen Besuchen bei meiner Mutter Samstag nachmittags ein Damenkränzchen bei mir hatte, an dem außer mir noch Trudi, Gudrun und eine liebe Arbeitskollegin von Trudi, Sibylle, teilnahmen. Die gute Sibylle war sehr eigen mit ihrem Namen: Wenn man „Sü-bille“ statt „Si-bülle“ zu ihr sagte, was natürlich jeden Tag zigmal passierte, konnte sie zu einer Furie werden.

Meinen griechisch vorbelasteten Vorschlag, sich vorklassisch oder dialektisch wegen des größeren phonetischen Unterschieds „Si-bulle“ nennen zu lassen, schob sie hochnäsig beiseite. Mir war in meinem linguistischen Übereifer auch nicht gleich aufgegangen, daß sich dies genauso wie „Sie Bulle!“ anhörte.

Wie der Leser es nicht anders erwarten wird, war unser Hauptgesprächsstoff — nachdem über das Wetter gesagt war, was unbedingt gesagt werden mußte — der Fortgang unserer Beziehungen.

In Trudis Leben war vor etwa einem Monat ein sympathischer Mann namens Bernd getreten, seines Zeichens freischaffender Künstler — als Brotberuf gab er Kunsterziehung an einem Gymnasium –, von dem Trudi nur in den höchsten Tönen lobend erzählte.

Ich hatte ihn schon auf einer Veranstaltung kennengelernt, und mich nahm sehr für ihn ein, daß er sich nicht mit Bemerkungen über mein angebliches Superaussehen an mich ranschleimte, sondern sich mit mir von Kollege zu Kollegin sachlich über das Schicksal von Regenbogenfächern wie Kuntserziehung und Griechisch unterhielt. Die andern beiden kannten ihn noch nicht, und es wurde als ein Tagesordnungspunkt eines unserer nächsten Samstags-Kaffee-Treffen beschlossen: Vorstellung von Bernd. Zu solchem Behuf hoben wir per einstimmigem Beschluß die Null-Männer-Quote auf.

Auch mit Gudrun und Benno verlief alles zum besten. Die beiden waren nun schon fast ein Jahr lang verheiratet, Gudrun war zur Buchhändlerin und Chefin avanciert, und sie schwärmte immer noch von ihrem Benno, besonders auch, weil er sich seit einem gewissen Gespräch — à propos „Ausstieg“ — nie irgendwelche Anspielungen auf einen gewissen Abschnitt in ihrem Leben erlaubt hatte.

Ich dagegen konnte bezüglich meiner Liaison mit Stefan nur höchstens über ein weiteres intimes Beisammensein berichten, nie über einen noch so kleinen Fortschritt in der Ordnung seiner Weibergeschichten.

Mir tönte nach solchen Berichten aus der Runde nur ein enttäuschtes „och!“ entgegen.

Und Sibylle war solo, und das schon eine ganze Zeit und aus Überzeugung. „Ihr mit euren Männerproblemen!“ war einer ihrer Standardsprüche. Das hieß aber nicht, daß sie sich nicht gern anhörte, was wir über die nämlichen Probleme zu erzählen hatten.

Wenn auch diese Thematik durchgehechelt und noch nicht aller Kaffee ausgetrunken und aller Kuchen aufgefressen war, fragten Trudi und Sibylle Gudrun und mich immer mal wieder über weitere Einzelheiten unseres Hurenlebens aus.

„Wenn bei euch erst danach zu löhnen war, gab es da nicht manchmal Kerle, die nicht bezahlen wollten, weil ihnen eure Leistung nicht gefallen hat oder sie selbst nichts zuwege gebracht haben?“

„Hab ich nicht erlebt“, antwortete ich, „und du, Gudrun?“

„Ich auch nicht — und außerdem hätte Gabi und Bobby solchen Zeitgenossen schon beigebogen, wie man sich in einem ans-tändigen Haus benimmt. „

„Und hattet ihr nicht doch manchmal Ärger?“

„Zu unserer Zeit nicht“, sagte ich, „ich hab nur erlebt, wie wir allzu hinübrige — das heißt: zu besoffene — Kerle mit Bordmitteln rausschmeißen konnten.

Ich hab nie erlebt, daß wir die Polizei hätten rufen müssen. Allerdings hat Gabi erzählt, daß das früher schon manchmal vorgekommen sei. „

„Und wie hält man das als Frau aus, immer mit Gummi? Das muß doch furchtbar sein!“

„Gleitcrème — nur mit Gleitcrème. „

„Und Blowjobs?“

„Die sind natürlich nicht so angenehm. Den meisten Kunden konnten wir das ausreden. „

„Und wenn ihr ein so großes Schwimmbecken hattet — habt ihr da auch manchmal darin –?“

„Ja, wir hatten einige Kunden, die wollten das versuchen, und einigen ist es sogar auch gelungen.

Übrigens hatten wir auch Fans für Sex unter der Dusche. „

„Und was hättet ihr gemacht, wenn sich doch mal ein Kollege in euren Schuppen verirrt hätte?“

„Ja, was hätten wir machen sollen? Wir hätten uns schon nicht aufgehangen –„

„– aufgehängt, Gudrun: aufgehängt — und schließlich: Es wäre ja auch für den Kerl höchst peinlich gewesen, in so einem Etablissement erwischt worden zu sein, und wenn auch nur von Weibern, wie wir damals welche waren.

„Es soll doch sogar auch Männer geben, die so was für Frauen machen“, ließ sich Sibylle vernehmen.

„Das gibt es in der Tat“, antwortete ich, „ich erinnere mich an eine Anzeige, die ich während meiner diesbezüglichen Forschungen in der ,Blöd-Zeitung` gesehen hab, die ging etwa so: ,Der gepflegte Herr für die geheimen Wünsche der gepflegten Dame` oder so ähnlich. „

„Und über Maes und meiner Anzeige stand oft eine andere: ,Dein Mann fürs Grobe — Telephonnummer`, und das war wahrscheinlich kein Inkasso-Unternehmen für schwierige Fälle“, wußte Gudrun zu berichten.

„Wie geht es Mae überhaupt?“, fragte ich, um das Gespräch möglichst auf andere Bahnen zu lenken.

„Danke“, antwortete Gudrun, „ich telephonier noch manchmal mit ihr; sie hat inzwischen auch den Ausstieg geschafft. Sie arbeitet jetzt im Sozialamt in der Hurenberatung –„

„– toll –„, warf ich ein.

„– ja, wirklich“, fuhr Gudrun fort, „und sie hat auch wieder einen Freund –„

„Hat sie den in der — beim –?“, fragte ich neugierig.

„Nein, den hat sie nicht ,beim` kennengelernt, sondern erst, nachdem sie damit schon aufgehört hatte — ich glaube, er war oder ist ein Kollege von ihr im Amt. „

„Find ich ja super“, sagte ich ehrlich und fragte in die Runde: „möchte noch jemand von den Damen etwas Kaffee — Kuchen ist auch noch da?“

Alle drei wollten noch, ich mußte noch eine Fuhre Kaffee vorbereiten, und als ich aus der Küche ins Wohnzimmer zurückkam, hatte Sibylle durchaus nicht den Faden verloren, sondern sinnierte:

„Ich frag mich: Wie macht so ein Kerl das? Die meisten können doch höchsten zweimal, so ist das doch nun mal.

Was macht er, wenn das Geschäft wirklich gut läuft und fünf–sechs Frauen zu ihm kommen?“

„Solche Männer soll's doch geben — du hast doch mal von so einem Superheini erzählt — der konnte doch sechsmal in einer Stunde — hast du nicht gesagt, der kam ausgehungert aus Rußland –?“

„Ja, das war ein Kerl“, erinnerte ich mich, „der hat wirklich sechs Nummern durchgezogen und hätte wohl auch noch länger gekonnt — aber es waren zweieinhalb Stunden — tut ja nichts zur Sache — über den haben wir in den folgenden Tagen und Wochen noch oft geredet — er kam ja dann noch öfter als Stammkunde, beglückte aber nie mehr als zwei von uns ,Mädchen` — war ja auch 'ne Geldfrage — hast du ihn eigentlich erlebt, den flotten Georg“, fragte ich Gudrun.

„Nein — die Wochen, die ich vor dir bei Gabi war, da war Georg wohl noch in Rußland, und vorher war er offenbar Stammkunde, nach dem, was du erzählst, aber noch nicht durch solche Höchstleistungen aufgefallen. — Aber das hat Gabi erzählt, wohl auch zu deiner Zeit, Melanie: Früher, als man für eine Pauschale von zwei Blauen, also zweimal der Satz für eine Frau in der Wohnung, als man also für zweihundert so oft bumsen konnte –„

“ — durfte –„; ich konnte es nicht lassen!

“ — mit so vielen Frauen ,auf Zimmer` — oder damals ja noch die offene Lustwiese — gehen durfte, wie man wollte und konnte –„

“ — hier ist es richtig! –„

“ — auch mit einer Frau mehrfach — da sollen sehr oft Kunden alle vier oder fünf ,Mädchen` durchgenommen haben –„

„Für zweihundert Märker so oft bumsen, wie man will — das müssen ja paradiesische Zustände für die Männer gewesen sein –„, sinnierte Trudi.

„Das ist ja heute in Swingerclubs so in etwa ähnlich“, ließ sich Sibylle vernehmen.

„Nur das da meist nicht vier oder fünf willige Weiber zur Verfügung stehen“, sagte Gudrun und überlegte weiter: „Vielleicht haben die, die das gewerblich machen, mehr Übung als die Männer, die wir so kennen. „

„Oder vielleicht gibt es Aufputschmittel, Drogen und so was“, meinte Sibylle.

„Oder sie sind viel jünger, so Anfang zwanzig“, gab Trudi zum besten.

„Ich weiß nicht“, sagte Sibylle in leicht verärgerten Tonfall, „wenn überhaupt — ich weiß nicht, ob ihr genauso denkt –, dann will ich als angehende Matrone –„

„– nun übertreib mal nicht, du jugendliches Reh!“, warf Trudi ein.

„– ist doch wahr — seien wir doch ehrlich — wir sind doch alle Ende dreißig –„

„– damit sind wir doch keine Matronen“, sagte ich im Brustton der Überzeugung, „wir könnten doch alle noch Kinder kriegen — wie ist es überhaupt mit euch, Gudrun?“

Gudrun wurde über beide Ohren rot und antwortete: „Erstmal muß ich doch so was wie eine Buchhändlerlehre machen, und dann wird man ja sehen.

— Natürlich sind wir keine Matronen — aber nun laß doch mal Sibylle mit ihrem speech zu Potte kommen!“

Wieder mißlungen! Und Sibylle outete sich weiter:

„Also, ich will doch in meinem — nun gut: noch nicht Matronenalter doch nicht von einem Zwanzigjährigen durchgerammelt werden — oder ist das mit euch anders?“

Zustimmendes Murmeln. Und Schweigen. Ich trat die Flucht nach vorn an:

„Wenn ihr so neugierig seid, dann nehmt doch mal euren Mut zusammen und geht zu so einem Herrn.

„Dazu bist eigentlich du prädestiniert mit deiner Erfahrung“, sagte Trudi zu mir gewandt.

„Wieso eigentlich immer ich?“, versuchte ich das „Unheil“ noch einmal abzuwenden, „was die aufopferungsvolle Tätigkeit in Wohnungen betrifft, wäre doch auch Gudrun –„

Das hätte ich nicht sagen dürfen. Ich sah sofort, wie Gudruns Augen feucht wurden und sie traurig den Kopf senkte. Ich sprang auf, ging um den Tisch, setzte mich neben Gudrun aufs Sofa, die neben ihr sitzende Trudi zur Seite schubsend, umarmte die arme Gudrun und flüsterte ihr zu:

„Entschuldige, Gudrun, das tut mir furchtbar leid, das ist mir jetzt so rausgerutscht, aber ich mein es natürlich nicht wirklich, komm, nimm wieder den Kopf hoch!“

Und laut in die Runde sagte ich:

„Ihr Feiglinge — ich mach das schon — aber unter einer Bedingung.

„Unter welcher“, fragte Sibylle, „daß eine von uns mitkommt?“

„Nein, ihr ängstlichen Betschwestern — unter der Bedingung, daß wir uns die Kosten teilen. „

„Dann aber mit Quittung!“, sagte Gudrun lachend.

„Du machst Witze“, sagte Trudi, „aber schön, daß du wieder obenauf bist. „

„Nein, wirklich“, erklärte Gudrun, „das war kurz nachdem ich bei Mae eingestiegen war, da war ein jüngerer Kunde, der hat viel gemacht, zweimal Mae und einmal mich genommen, dazwischen Badespaß, am Schluß fragte er noch, ob wir leichtes Sado-maso machten — machten wir nicht — ob wir eine Liebesschaukel hätten — hatten wir nicht — ob wir eventuell auch einen Herrn gemeinsam verarzten, eine mit dem Mund, eine weiter unten — ja, darüber hätte man reden können — und ganz zum Schluß bittet er doch tatsächlich um eine Quittung für seine Bezahlung.

Es brauchte keine offizielle zu sein, handgeschrieben auf einem Blatt Papier genügte. Er erklärte dann aber gleich, wofür er das brauchte: Er war Tester für ein Sex-Magazin, ich weiß nicht mehr welches. Nach einer oder zwei Wochen hat er uns wirklich eine Kopie seiner Besprechung gebracht. Sie war recht positiv, und wir hatten ,plötzlich` deutlich mehr Kunden. „

Eine tolle Geschichte — warum hatte mir die gute Gudrun mir die nicht schon früher erzählt — aber wie auch immer: Jetzt war ich Testerin, da gab es kein Zurück mehr.

Ich hatte ja reichlich Erfahrung, wie man sich mit einem begehrenden, mit einem müden, mit einem verheirateten ängstlichen und mit manchen anderen Typen geiler Männer verhält, aber mit einem Professionellen? Sollte ich ihn bis zum letzten fordern oder es anständigerweise gemäß meiner, wie gesagt: reichlichen, Erfahrung sanfter angehen lassen? Sollte ich zu ihm gehen oder einen kommen lassen — Haus- und Hotelbesuche gab es sicher auch unter Männern des Gewerbes. Dann wäre ich in vertrauter Umgebung, aber andereseits: Das Typische ist doch wohl, daß der Kunde/die Kundin zur Hure/zum Hurerich hingeht.

Wie finde ich überhaupt einen passablen Beschäler? Doch wohl wieder in der Blöd-Zeitung oder der Mopo. Die letztere hatte erfahrungsgemäß mehr als doppelt so viele Anzeigen als die Blöd. Aber auch auf dem Herrensektor? Sollte ich mich mal in einen Sex-Shop trauen und eine der bunt gedruckten Anzeige-Broschüren kaufen? Da würde ich dann vielleicht auch prima Angebote in Rosenheim an der österreichischen oder Geilenkirchen an der niederländischen Grenze finden, und ich könnte meine Lust-Forschung mit einer Lust-Reise verbinden.

Aber Quatsch! Natürlich müßte ich in Hamburg etwas finden und diese zunächst einmal lästige Aufgabe hinter mich bringen. Aber etwas neugierig und ein wenig angegeilt bist du schon, nicht wahr, Melanie?

Ich ging also am Montag darauf mutig an einen Kiosk und wollte die beiden Revolverblätter kaufen. Aber nein: Die Erfahrung lehrt ja: Am Montag sind die wenigsten solchen Anzeigen, die meisten am Freitag — also vier Tage gewonnen!

Am Freitag dann aber war die Stunde der Wahrheit — nicht beim Kauf am Kiosk, aber beim Anzeigenstudium zu Hause.

Ein Pedant hätte sicher eine Statistik gemacht: wieviel Anzeigen von Frauen, wieviel von Männern. So penibel war ich nie, und ich schätzte grob: Höchstens fünf Prozent der Anzeigen waren von „Tröstern einsamer Damen“, wie es in einer hieß.

Ich strich die in Frage kommenden Anzeigen farbig an, trank mir mit einem Cinzano Mut an, und begann, die entsprechenden Telephonnummern abzuarbeiten.

Was ich da zu hören kriegte! Man hat ja als sozial eingestellter Mensch nichts gegen Arbeiter, aber eine arbeitermäßige, dazu noch unfreundliche, barsche Stimme und der Gebrauch des Wortes „Durchficken“: Welche trostsuchende einsame Dame sich dahin verirren soll, wird mir ewig ein Rätsel bleiben.

Auch sonst hörte ich auf diversen Bandansagen manches eigentlich nicht wiedergebbare Wort, und auch von den Tröstern, die sich live mit „Hallo!“ meldeten, kam kaum einer in Frage.

Ich war schon nahe am Ende der Liste angelangt und wollte es fast aufgeben, da hörte ich auf Band eine freundliche Stimme, die weder großartig vom Trösten noch obszön vom Durchficken sprach, sondern die „interessierte Dame“ zu einem „selbstverständlich unverbindlichen Kennenlern-Gespräch bei einer Tasse Kaffee oder einem Glas Cognac“ einlud.

Die angegebene Adresse war in einer stillen Wohnstraße im Univiertel, anzutreffen sei der Herr montags bis freitags. Eine „private“ Telephonnummer gab Detlev — so nannte sich der Herr — nicht an, also hieß es: hingehen, klingeln und hoffen, daß Detlev nicht gerade beschäftigt ist und aufmacht.

Das aber nicht mehr heute am Freitag. Für heute hatte ich genug an dieser Aufgabe geschuftet. Egal, wenn morgen meine drei Kränzchenschwestern enttäuscht sein würden, sollten sie sich noch etwas gedulden oder selbst die Initiative ergreifen.

Dafür hatte ich aber noch am späteren Abend einen Besuch von Stefan.

„So spät bist du doch noch nie gekommen!?“

„Doch — erinnerst du dich nicht mehr — voriges Jahr, da bin ich einmal noch um elf Uhr abends gekommen. „

„Ja, richtig, da war deine Frau auf Kur, und du warst sozusagen frei — ist wieder so ein Ausnahmezustand?“

„Leider nein.

Ich war auf einem Senatsempfang und wollte auf dem Heimweg mal schnell bei dir reinschauen — ich stör doch nicht?“

„Nö — du hast ja auch brav vorher angerufen, und ich hab gesagt, du kannst gern kommen — wie lange kannst du denn bleiben?“

„Lange — meine Frau weiß ja nicht, wie lange der Empfang läuft — als ich ging, war er noch in vollem Gange –„

„– und daß sie da anruft und fragt, wo ihr Mann abbleibt?“

„Das tut sie nie.

„Dann also volles Programm — wie ich dich kenne, hättest du zu dieser Tageszeit gern ein Bierchen. „

„Wenn ich darum bitten darf: Du hast doch immer Cinzano im Haus, ein halbes Glas, ginge das? Ich hab auf dem Empfang nur Orangensaft getrunken. „

„Das ginge — auch ein ganzes, wenn du willst — on the rocks?“

„Gern!“

„Dann muß ich mal schnell Eiswürfel machen –„

„Laß das doch — wenn es zuviel Mühe macht –„

„Das ist doch keine Mühe — ,eine Kuh macht Muh, viele Kühe machen Mühe` — das mit den rocks ist doch ein Klacks — und nun zieh doch schon endlich wenigstens dein Jackett aus und den Schlips ab — du erstickst ja!“

„Vielleicht später –„

„Was ist denn mit dir los? — Ach so, bei diesem piekfeinen Anzug — den kenn ich ja noch gar nicht — da hast du keinen Gürtel, sondern Hosenträger — das macht doch auch gar nichts!“

Und gab ihm einen herzhaften Kuß, setzte mich zu ihm und fragte rhetorisch:

„Was machen wir denn heute: Verkehr ohne Schutz, willst du vielleicht auch Badespaß, französisch bis zum Schluß, oder heute mal nur russisch — kostet die Häl –„

„Sag mal, du bist doch nicht wieder in alte Zeiten zurückgefallen?“

„Nein — oder doch: ein bißchen — hol mal die Zeitung von neben dem Telephon!“

„Du liest die Mopo?“, fragte Stefan entrüstet.

„Siehst du ja — jedenfalls diese Seiten –„

„Was hast du denn da angestrichen — das sind doch — is doch nich zu fassen — das sind doch Anzeigen von — von –„

„Weißt du vielleicht, wie man solche Herren nennt?“

„Gigolos — oder callboys. „

„Sind callboys nicht nur die für Schwule?“

„Genau weiß ich das, ehrlich, auch nicht.

— Aber du willst doch nicht wirklich zu so einem –„

„Ich will eigentlich nicht, aber ich muß — nein, das auch nicht — das war so: Wir sind in unserem Samstags-Kaffeekränzchen mit Trudi, Gudrun und Sibylle auf dieses hochinteressante Thema gekommen, und schließlich fand man, man sollte mal ausprobieren, wie es bei so einem Lustknaben so zugeht, und natürlich war ich es, die –„

„Natürlich, klar — und wann sollen deine Forschungen steigen?“

„Ich werd wohl nächste Woche zu so einer Adresse gehen.

„Weißt du schon wohin?“

„Ja, wenn ich nicht noch was viel, viel besseres finde, zu diesem Menschen hier“, und tippte auf Detlevs Anzeige, „wenn du willst, hör doch mal seine Bandansage an — wenn das nicht deinem Hetero-Bewußtsein widerspricht. „

„Quatsch — gib mir mal die Nummer!“

„Du kannst die Wiederholungstaste drücken. „

Das tat Stefan auch und hörte sich Detlevs Sermon an.

„Klingt ja ganz sympathisch, dann geh da man hin nächste Woche!“

„Und du läßt mich so einfach im Sündenpfuhl ertrinken und versuchst in keinster Weise, mich zurückzuhalten?“

„A: Natürlich versuche ich, dich vor dem Sündenpfuhl zu bewahren –„

Damit rückte er an mich heran und begann damit, meine Bluse aufzuknöpfen und an meinen Jeans herumzufingern.

„Das ist auch ein Sündenpfuhl!“

„Aber längst nicht ein so pfuhliger — und B: Wie ich meine liebe Melanie kenne — zu kennen glaube, läßt sie sich so leicht von nichts zurückhalten, was sie sich einmal in den Kopf gesetzt hat.

„Du magst ja recht haben“, sagte ich kleinlaut.

„Natürlich hab ich recht — jedenfalls damit — und natürlich mußt du auch mir erzählen, was du da erlebt hast –„

„Wieso ,natürlich`? Hast du mir denn von deinen letzten Ausflügen in die Sundenpfühle erzählt — wann war das überhaupt das letzte Mal?“

„Vor fast einem Jahr auf einer Tagung in Düsseldorf, ich hab dir das erzählt, da gibt es noch so was wie früher das Eros-Center in Hamburg — war nicht schlecht.

„Ja, ich erinnere mich — aber ,natürlich` ist es dennoch nicht, daß ich dir von meinen Erlebnissen erzähle — wenn ich mich schämen muß, erzähle ich das nicht, jedenfalls nicht unmittelbar danach. „

„Ist doch klar, mein liebes Mellchen — ich glaub, die Eiswürfel müßten inzwischen fertig sein. „

„Ogottogott, die sind sicher schon angebrannt!“

„Du bist und bleibst ein ganz lieber Scherzkeks!“

Während ich die Eiswürfel mühsam aus der Plastikform in eine großes Glas füllte, klimperte Stefan etwas auf dem Cembalo.

„Du darfst gern darauf spielen — das hab ich dir doch schon zigmal gesagt. „

„Aber ich müßte anständigerweise doch vorher mal ein Stück bei mir zu Hause auf dem Klavier üben. „

„Dann tu das! — So, hier sind unsere Cinzanos. „

„Du mit deinem Faible für korrekte Sprache sagst nicht ,Cinzani`?“

„Du hast ja eigentlich recht! — Prost!“

„Prost — da hab ich mich den ganzen Abend drauf gefreut.

„Nur auf den Cinzano oder auch ein eventuelles Beiprogramm?“

„Ja, auch darauf — um ehrlich zu sein. „

„Na, siehst du — sei mal ehrlich!“

„Bin ich doch immer. „

„Na, gut. — Wie ich dich kenne, willst du weder hier auf dem Sofa noch auf dem Küchentisch, sondern klassisch im Bette!?“

„Du hast es erraten!“

„Dann pell dich mal aus — Bügel für den schicken Anzug müßtest du im Kleiderschrank finden –, geh ins Bad und mach dich frisch — solange räum ich hier die Gläser weg.

Stefan trollte sich in die hinteren Räume. Wie es typisch für Männer vor einem erotischen Abenteuer ist, zog er sich blitzschnell aus, und in wenigen Sekunden hörte man die Dusche rauschen. Ich wußte, daß sich Stefan auch vorher recht ausgiebig duschte, wobei er sich meist schon erregte — ob nur mit lüsternen Gedanken oder auch mit Nachhilfe, weiß ich nicht, ist ja auch egal –, und so mußte ich, nachdem auch ich mich freigemacht und das Bett aufgeschlagen hatte, darauf warten, bis mein momentaner Süßer, einen geilen Anblick bietend, aus dem Bad kam.

Unsere Wege kreuzten sich vor demselben, nackt, wie wir beide waren, umarmten und befingerten wir uns schon mal, dann legte er sich sich aufs Bett und harrte meiner. Ich duschte mich flink, aber sorgfältig, wie ich es spätestens in der Sauna gelernt hatte, trocknete mich weniger flink, aber ebenso sorfältig ab, legte mich neben Stefan und ließ mich überraschen, mit welcher Technik er es heute vorhatte zu versuchen, sich und mich auf die Höhen der Lust zu befördern.

Als sehr erfahrener Liebhaber hatte er keinerlei Probleme damit. Zu meiner Linken liegend, wie fast alle meiner Freunde, drehte er sich zu mir, schob seinen rechten Arm als Kissen unter meinen Kopf, hob sein linkes Bein auf meine Schenkel und stieß mit dem Knie sanft an meine Scham. Mit der freien linken Hand knetete er ausgiebig meine Brüste, umrundete dann mehrfach die Krümmungen meines Bauches, wuschelte im Wuschelhaar und tastete schließlich ganz langsam und vorsichtig in meine Spalte.

Nach dieser Vorbereitung fand er dort triefende Nässe und eine sehr erregte Perle. Er umrundete mit zarten Fingern alle Einzelteile, tauchte auch schon mal etwas in die Lustgrotte ein — konnte man als erfahrener Frauenheld den G-Punkt an irgendetwas ertasten? Jedenfalls traf er ihn genau, und ich hatte fast schon einen Höhepunkt. Aber doch nur fast, denn als Stefan seinen Finger wieder herauszog, baute sich meine Erregung ein kleines bißchen wieder ab. Währenddessen spürte ich an meiner linken Hüfte etwas wachsen; Stefan machte eine leichte Bewegung aus der Schoßbeuge, und sein Ding sprang meiner Hand entgegen.

Als ich anfangen wollte, es leicht zu bearbeiten, gab mir Stefan mit einer winzigen Kopfbewegung zu verstehen: „Bitte nicht!“ Ich wußte es ja eigentlich: Stefan meinte wie die meisten Männer, „eine Frau nehmen“ bedeute „in ihr, in sie spritzen“, nicht in noch so liebende Münder oder Hände. Er war wohl kurz davor, jedenfalls fühlte ich etwas, was geile Männer gern als „eisenhart“ bezeichnen. Ganz so eisenhart war es zum Glück nicht, als wir uns in die Seitenlage drehten und er mir seinen Luststab reinschob.

Stefan brauchte nur noch drei oder vier Stöße bis zur Entladung, dann sackte er im übertragenen Sinne zur postkoitalen Tristesse zusammen und lag schwer schnaufend neben mir. Diese Phase dauerte nicht lange, Stefan war noch ziemlich stiff und ziemlich erect in mir, da sagte er:

„Junge, war das geil — ich glaub, so was hab ich seit zehn oder fünfzehn Jahren nicht mehr erlebt. „

„Das kann ich nicht nachprüfen — seit wir uns kennen, könnte das hinkommen — aber auch nur halb.

„Wieso nur halb?“

„Weil ich noch nicht fertig bin. „

„Ja, das ging wohl heute zu schnell, entschuldige!“

„Entschuldige dich nicht — tu was!“

Stefan begann mit sanften Fickbewegungen, und er wuchs auch wieder etwas, aber er wußte, wir beide wußten von unseren wenigen Doppelnummern, daß er eine recht lange Totzeit hatte. Im Bewußtsein dessen begann er mit zarten Fingern um meine diesmal riesengroße — so hatte ich es jedenfalls im Gefühl — Perle zu spielen, und nach wenigen Sekunden kam ich mit solcher Gewalt, schrie laut und schlug die Schenkel zusammen, daß —

„Au“, rief Stefan, „meine Hand brauch ich noch!“

„Nun übertreib nicht so maßlos — bei meinem frauentypischen Fett an den Beinen.

„Du redest doch immer von ,Wanderbeinen` –„

„– aber trotzdem!“

Stefan war sozusagen fertig und schlief alsbald wie ein Baby neben mir ein. Auch ich war sehr müde, mußte aber wie immer wach bleiben, um ihn nach spätestens einer halben Stunde zu wecken, damit er noch zu einer vernünftigen Zeit unschuldslammartig zu seiner Eheliebsten nach Hause schleichen konnte. So machte ich zu gegebener Zeit ein paar leichte und dann stärkere Bewegungen, und als Stefan aufgewacht war, sagte ich zu ihm:

„So — aufstehen — es ist Zeit, nach Hause zu gehen –„

„Ja — danke — ich geh schnell ins Badezimmer –„

Und wie es für untreue Ehemänner auf Abwegen typisch ist, duschte er in Windeseile und zog sich in einer halben Minute an.

Dabei fragte ich, mich noch nackt auf dem Bett fläzend:

„Hast du nun mal mit Gerda gesprochen?“

„Nein“, sagte Stefan nur kleinlaut.

„Dann tu das bitte endlich — ich hab wenig Recht, was dagegenzuhaben, wenn das weiterläuft — ich erhebe keine Ansprüche und werde auch keinen Skandal machen, aber du solltest Ordnung in deine verschiedenen Beziehungen bringen –„

„Natürlich, aber es ist so schwierig, ihr jetzt nach so vielen Jahren zu sagen –„

„Aber es muß sein — ich sag es dir jetzt zum tausendsten Mal: Am besten beichtest du deiner Frau von Gerda und von deinen Puffbesuchen — wenn du keinen Sex mehr mit deiner Frau hast, dann muß sie dir einen Auslauf gönnen –, und dann machst du mit Gerda Schluß, und wenn sie Skandal macht und deine Frau anruft, dann läuft sie ins Leere — du hast Gerda doch hoffentlich nie was Weitergehendes versprochen?“

„Nein, wirklich nie — nur sie redet letztens immer häufiger von Heiraten –„

„Na, also: Wenn das so ist, dann mach Gerda das nochmal klar, und rede vorher mit deiner Frau — du sagtest mal, ihr hattet früher heißen Sex –„

“ — oh ja!“

„– dann kann man ja ihrerseits ein gewisses Verständnis erwarten — das hab ich dir aber schon x-mal gesagt.

„Ja, aber –„

“ — nix ,aber`, trink dir Mut an und zieh das durch! Jetzt aber ab durch die Mitte!“

Mit einem der Eile wegen hingehauchten Küßchen verabschiedete sich Stefan, ich ließ ihn aus der Tür, duschte, zog mir einen Pyjama an und sah noch ein paar Hefte durch.

Zum Kaffeekränzchen am nächsten Tag erschien als erste Gudrun und fragte noch in der Tür:

„Na, wie war's?“

„Später, wenn alle da sind! Hilf mir mal lieber beim Kaffeekochen und Tischdecken!“

Mit enttäuschter Miene machte sich Gudrun an diese Verrichtungen, und man sah, wie es in ihr arbeitete, sie mich verstohlen von der Seite ansah und wohl dachte: ,Sieht so eine Frau aus, die bei einem Hurerich war und sich von ihm hat durchficken lassen?` Vielleicht dachte das die liebe, gute Gudrun auch in ans-tändigeren Ausdrücken.

Bald kamen auch die anderen beiden, man sah, wie sie vor Neugier platzten, und als wir am Tisch saßen, der Kaffee eingegossen war und wir alle mit Kuchen versorgt waren, gab es kein Halten mehr, und von allen Seiten tönte es mir entgegen:

„Wie war's? — Erzähl doch mal!“

Ich machte eine Kunstpause und sagte cool:

„Ich war noch nicht. „

Maßlose Enttäuschung.

Es hätte noch gefehlt, daß eine der Grazien gesagt hätte: ,Dann hätten wir ja nicht zu kommen brauchen!` Nach einiger Zeit und beim zweiten Stück Kuchen fragte Trudi:

„Aber du hast doch schon angefangen zu suchen — du hast doch die gewissen Blätter auf deinem Schreibtisch liegen, wie ich gesehen hab — das hast du doch sonst nicht!“

Daran hatte ich nicht gedacht, die Blöd-Zeitung und die Mopo beiseitezuräumen, ja, ich hatte sogar auf dem Seitenrand Detlevs Adresse von seiner Bandansage notiert — zum Glück mit einem harten Bleistift — dieses Gekritzel hatte die gute Trudi nicht bemerkt, und so konnte ich lügen:

„Angefangen zu suchen hab ich, aber noch nichts gefunden.

„Sollen wir dir helfen?“

„Nein, vielen Dank, das schaff ich schon allein. „

Die Enttäuschung über das Ausbleiben saftiger Einzelheiten aber überschattete die ganze Sitzung, und dem konnte auch eine neue Création der Konditorei Buchner nicht abhelfen, von der ich gleich vier Stück gekauft hatte.

„Na, dann vielleicht nächsten Samstag“, sagte Gudrun zum Abschied und würdigte mich immerhin einer cousinenmäßigen Umarmung und ebensolcher Küsse; „ich denk an dich!“, flüsterte sie mir noch zu.

Aber es arbeitete in meinen Kaffeeschwestern, wenigstens in Trudi, denn sie rief mich noch spätabends an und sagte:

„Du, Melanie, ich hab auf dem Nachhauseweg nochmal an einem noch offenen Kiosk angehalten und eine Morgenpost gekauft und zu Hause einige der Anzeigen angerufen –„

„– Anzeigen angerufen? –„

„Ja, ich weiß, und da hab ich jemand gefunden, das klang ganz sympathisch, er heißt Detlev, wohnt in Rothenbaum, und seine Telephonnummer ist …“

„Ja, danke, ich schreib sie mir auf, ich hab hier schon einen Zettel — na, nochmal danke und gute Nacht.

Selten habe ich mich so auf meinen Wochenendbesuch bei meiner Mutter gefreut wie diesmal. Ich empfand ihn als eine Galgenfrist vor meinem schweren Gang zu Detlev. Ich kaufte wieder Kuchenmengen wie für eine mittlere Kompanie, darunter auch die neue Création und begab mich zu unserem Haus.

Mama war gut aufgelegt und begrüßte mich mit den Worten:

„Du kommst ja heute früher als sonst — das ist schön, ich hab schon richtigen Kaffeedurst.

Dann kannst du ja nachher noch im Hellen mal auf den Dachboden gehen, ich glaube, da nisten Tauben. „

Herrliche Aussichten. Aber auch diese etwas eklige Angelegenheit, die Tauben rauszujagen, das Nest in den Müll zu tragen und etwaige Ritzen zu dichten, würden mich von anderen Problemen ablenken.

„Mama, ich mach das gleich, getan ist getan, mach du schon mal den Kaffee und deck den Tisch!“

Die Tauben waren zum Glück auch irgendwo auf Sonntagsbesuch, das Nest fand ich und trug es mit spitzen Fingern zur Mülltonne, aber die Ritze oder, genauer gesagt: Ritzen mußte ein Dachdecker dichten.

Ich konnte Mama den Bruder eines Kollegen empfehlen, der Dachdeckermeister war und einen kleinen Betrieb hatte.

Bald saßen wir am Kaffeetisch, schenkten uns ein, beluden unsere Teller mit Kuchenherrlichkeiten, Mama schlug vor, daß wir uns auch einen Cognac genehmigen — das tat sie nur, wenn sie allerbester Laune war –, und dann erzählten wir uns die Begebenheiten der letzten Woche: was in der Schule war, wer angerufen hatte, was meine Brüder getan oder nicht getan hatten, zum Beispiel Mama besuchen, ich nahm nur Hans in Schutz, Mamas Auto mußte zum TÜV —

„Aber, Mama, bring das Auto doch zu unserer Werkstatt, die sehen es durch, reparieren, was zu reparieren ist, und machen auch den TÜV.

„Aber es sagen doch alle, die betrügen nur und machen Sachen, die gar nicht notwendig gewesen wären. „

„Ich glaube, seit Papa mal den Kfz-Meister zu einem Bier eingeladen und von Mann zu Mann mit ihm geredet hat, können wir uns absolut auf die verlassen. „

„Das hab ich ja schon ganz vergessen, du hast recht, so werd ich's machen — wie hieß der noch?“

„Hansen; das ist der ältere der beiden Meister da, er sitzt immer an dem hinteren Tisch.

„Ja, ich glaub, ich weiß, wen du meinst — der trägt eine ziemlich starke Brille?“

„Genau, der ist es. „

„Hansen, sagst du. — Und sag mal, was ist nun mit deinem Freund, von dem du letztens immer erzählt hast?“

„Stefan — ,letztens` heißt übrigens: seit bald — oder schon über — zwei Jahren — ja, das läuft noch. „

„Und denkt ihr nicht vielleicht mal — mal weiter –„

„Du denkst: ans Heiraten.

Nein, daran denken wir nicht, er ist nämlich verheiratet –„

„Melanie, aber –„

„Ich weiß, was du denkst — du denkst, das ist nicht richtig — da hast du ja auch recht mit — aber irgendwie tut er mir leid, er wird mit seinen anderen Beziehungen nicht fertig –„

„– andere Beziehungen?“

„Ja, außer mir hat er noch eine Freundin, die sich anschickt, ihn zu erpressen — und à propos heiraten: Ich will nach dem dreizehn Jahre älteren Dieter nicht wieder einen fünfzehn Jahre älteren Herrn heiraten.

„Fünfzehn Jahre älter — das hast du ja noch gar nicht gesagt –„

„Doch — ich bin mir ziemlich sicher, daß ich das mal erzählt habe. — Ich weiß auch, daß das problematisch ist, aber ich hab im Augenblick niemanden sonst — ich bin eben anders als Papa und du — ich bewundere euch und vor allem Papa maßlos, wie er so das ganze Leben, ohne links oder rechts zu gucken –„

„Nun ja –„

„Wie meinst du das, Mama?“

„Das erzähl ich dir vielleicht mal, wenn du groß bist, mein Spatz“, sagte meine Mutter lächelnd, „und nun laß uns unseren Kuchen genießen!“

Wie man sich denken kann, benutzte Mama die Wendung „wenn du groß bist“, seit ich denken kann, und bisher hatte sie solche Dinge später immer gesagt — ich brauchte also nur geduldig zu warten.

Der weitere Nachmittag verlief harmonisch ohne Erörterung heikler Probleme.

Am Dienstag darauf sollte das Experiment steigen. Ich hatte nach der fünften Stunde, also den ganzen Nachmittag, frei, ich hielt mein Schulkostüm auch für solche Art Besuche passend, und ich begab mich nach der Schule gleich zu Detlevs Adresse. Ich fand sogar einen Parkpklatz und ging zu Nummer sieben. Das Haus war wie alle in dieser Straße und wie viele in diesem Stadtviertel ein gründerzeitliches, zweistöckiges Prachthaus.

Es war aber schon mit neuzeitlicher Technik in Form von Türsummern ausgestattet. Ich konnte also nicht in den Flur treten, sondern mußte erst einmal draußen die Namen an den sechs Klingelknöpfen entziffern. Richtig: oben, also wohl im zweiten Stock, stand „Detlev Tiemann“. Ich wartete eine Weile, dann krächzte es:

„Hallo!?“

Jetzt mußte ich auf offener Straße mein Sprüchlein hersagen! Nun ja, bei diesem Haus wie bei vielen in diesem Viertel lag zwischen der Straße und der Eingangstür ein mindestens zwanzig Meter breiter Vorgarten.

Trotzdem flüsterte ich, für Detlev wahrscheinlich kaum hörbar:

„Bist du — sind Sie das mit der Anzeige?“

Detlev antwortete nur:

„Ich mach Ihnen auf — kommen Sie dann bitte rauf in den zweiten Stock — rechte Tür!“

Es surrte eine halbe Sekunde lang — zu kurz für mein mangelhaftes Reaktionsvermögen. Ich wartete eine Zeit, und gerade, als ich noch einmal klingeln wollte, surrte es wieder, jetzt aber so lange, bis ich fast schon im zweiten Stock angelangt war.

Dort war ich zunächst näher an der linken Tür; dort sah ich ein Namensschild mit einem persisch klingenden Namen, der mir schon unten aufgefallen war, und an der rechten Tür stand auf einem altmodischen, messingenen Schild noch einmal „Detlev Tiemann“.

Aber die Tür war zu und blieb geschlossen. Aus dem Hell-Dunkel-Wechsel im Guckloch konnte man schließen, daß sich drinnen etwas bewegte. Schließlich ward die Tür geöffnet, in derselben stand ein freundlicher Herr in des Intellektuellen Standarddress: kariertes Hemd und Kordhose, er wohl ein wenig jünger als ich, und sagte:

„Kommen Sie doch rein — Frau –„

„Melanie — aber ich glaube, wir können uns duzen.

„Das meine ich auch, Melanie — und ich bin, wie du dir denken kannst, der Detlev. „

„Ich hab es mir gedacht, Herr Tiemann. „

„??? — Komm, gehen wir hier durch!“

Beim Gang durch die feudale Wohnung konnte ich einen Blick in ein offenbar Wohnzimmer mit hohen Bücherwänden werfen, aber weiter ging es durch einen ziemlich dunklen Flur bis zu einem — „Bitte schön, darf ich dich hier hereinbitten!?“ — großen, hellen Schlafzimmer mit einem großen französischen Bett — mit Betthimmel! — und einer für solche Räumlichkeiten untypischen gemütlichen Sitzecke.

Hierher lud mich Detlev ein und schob mir sogar als vollendeter Kavalier den Stuhl unter.

„Darf ich dir was anbieten“, fragte er, „eine Cola, einen Cognac — sonst etwas?“

„Wenn du hast, ein Mineralwasser. „

„Gerne, sofort!“

Während Detlev zu einem wohl irgendwo vorhandenen Kühlschrank verschwand, konnte ich mich im Zimmer umsehen. Auch hier stand zwischen den beiden Fenstern ein Bücherregal, und mir fiel die perfekte Ordnung auf.

Detlev erschien wieder mit einer Flasche Vittel und zwei Gläsern, schenkte uns ein, setzt sich mir gegenüber und sagte:

„Ich sehe dir an: Du weißt, was ich in meiner Anzeige anbiete. „

„Ich denke schon. — Aber sag erst mal: Warum hast du mich so lange draußen auf dem Flur stehen lassen, wo mich alle sehen — die im Haus wissen doch, was du machst!?“

„Ach, das tut mir leid, Melanie, da muß ich mich entschuldigen“, sagte Detlev mit betretener Miene, „aber das ist so: Der Perser nebenan hat ein Teppichlager im Freihafen und kommt immer erst abends spät nach Hause, und die Leute im Haus wissen nicht, was ich mache, ich arbeite auch sonst zu Hause.

Nein, du kannst unbesorgt sein. „

„Also gut: Entschuldigung angenommen. — Du bist also ein ,Tröster einsamer Damen`. „

„Woher hast du denn das?“

„So hieß es in einer dieser Anzeigen. „

„Nun ja — also — ich würde sagen –„

„– du bietest einsamen und auch nicht einsamen Damen Sex an. „

„Ja, das wäre der Klartext.

„Und was hast du so anzubieten?“

„Alles, was das Herz meiner Kundinnen begehrt — aber nichts mit Gewalt. „

„Also kein Sado-Maso?“

„Würdest du gerade so etwas wollen? Nein, dann müßtest du dir jemand anderen suchen — ich kann keiner Frau Gewalt antun. „

„Nein, so was will ich auch nicht, ich hab nur theoretisch gefragt. Aber nun mal im Einzelnen –„

„Wir können uns viel Zeit lassen, mindestens eine Stunde, wir machen ein ausgiebiges Vorspiel, Verkehr –„

„– natürlich mit Schutz?“

„– natürlich, darüber braucht man doch heutzutage wohl nicht mehr zu reden — und ein ausgiebiges Nachspiel, so wie sie meisten Damen es brauchen.

Umgekehrt bei den Männern geht es wohl meistens schneller, aber hier können wir uns Zeit lassen. „

„Stellungen?“

„Ich geh in allem so weit wie möglich auf die Wünsche der Damen ein: im Bett, auf dem Boden, auf einem Tisch, in der Badewanne — wie du willst — nur: Ich bin kein Gewichtheber und kein Schlangenmensch. „

„Und was soll der Spaß kosten?“

„Normal hundert Mark –„

„– für eine Stunde?“

„Ja, aber ich seh nicht auf die Uhr, es kann auch mal eineinhalb Stunden werden — es soll keine Dame ohne Höhepunkt von hier weggehen.

— Willst du nicht doch noch einen Cognac?“

„Danke, nein, vielleicht später — aber wenn du einen Kaffee hättest. „

„Natürlich, gern, ich bring ihn dir gleich. „

Während sich Detlev in der Küche zu schaffen machte und man die Kaffeemaschine gurgeln hörte, stand ich auf und ging neugierig an eines der Bücherregale. Es waren durchweg Ausgaben französischer Klassiker und auch moderner Autoren. Ich nahm einen schön gebundenen Baudelaire aus dem Regal und sah ihn mir näher an: eine bibliophile Ausgabe, aber nach dem Erscheinungsjahr keine Erstausgabe.

Als Detlev mit dem Kaffee zurückkam, erwischte er mich am Bücherregal und sagte:

„Die meisten Bücher sind von meinem Vater; er war Professor für Literaturwissenschaft mit Schwerpunkt Italien — Frankreich — Spanien — Portugal. Ihm hat auch die Wohnung hier gehört, und ich hab sie geerbt — sonst könnte ich mir eine solche Wohnung gar nicht leisten. „

Detlev hatte auch für sich eine Kaffeetasse gebracht, schenkte uns ein, wartete auch Kleingebäck auf und hub an:

„Du hast etwas von ,später` gesagt — meinst du, wir sollten es mal miteinander versuchen?“

„Du hörst aber genau hin! — Ja, ich denke schon, und darf ich Wünsche äußern?“

„Natürlich darfst du das!“

„Wir wär's mit zweimal Kuschelsex im Bett und dazwischen Badespaß in der Wanne — würde das gehen?“

„Ja, das würde gehen — wieviel Zeit hast du denn?“

„Den ganzen Nachmittag.

„Das ist gut, dann können wir uns zwei bis drei Stunden Zeit lassen. „

„Und was würde das dann kosten?“

„Dreihundert. „

„Wie bitte?“

„Ja, Melanie, das ist so — ich nehme an, du hast einige Erfahrungen mit Männern — meine weiblichen Pendants, die, vereinfachend gesagt, nur die Beine breitmachen müssen, können einen Mengenrabatt gewähren, und viele tun es auch, aber wir Männer können danach erst mal eine Zeit nicht, und wenn eine Dame wie du jetzt eine Doppelnummer wünscht, dann muß ich mehr als das Doppelte nehmen, dazu das Bad — also, sagen wir: zweihundertfünfundsiebzig.

„Lassen wir es bei den dreihundert, du hast sie ja so schön erklärt. — Aber sag mal: Du machst doch auch was anderes daneben?“

„Vielleicht später. „

„Du machst aber ein Geheimnis. „

„Ich sag's dir, wenn wir uns besser kennengelernt haben. — Übrigens noch was, das hab ich vergessen: Ich gebe doch Rabatt, und zwar bezahlen Stammkundinnen für vier Besuche auch dreihundert, aber bei jedem Besuch nur ein –„

„– einen Fick –„

„– ja, genau — können wir offen reden?“

„Ich bitte darum — gern auch etwas dirty, aber möglichst nicht macho — red, wie dir der Schnabel gewachsen ist.

„Das ist gut — es gibt nämlich Damen, man soll's nicht glauben, die auch hier nur von ,Scrotum` und Testikeln und ,Penis` und ,Vagina` und ,Vulva` reden. „

„Kennst du das Wort cunnus?“

„Nein. „

„Aber cunnilingus?“

„Ja, klar. „

„Na, also: cunnus bedeutet ungefähr dasselbe wie vulva, war aber wohl schon in alten Latein derber.

— So, nein, ich möchte heute, was ich gesagt hab, und nicht das Monatsabonnement. Und Zahltag ist vorher, ist doch so, nicht?“

„Im Prinzip ja, aber weil du's bist, lassen wir das, bis du gehst. — Sollen wir noch was trinken oder essen, oder wollen wir anfangen? — Zieh doch schon mal deine Kostümjacke aus, es ist hier ja schon fast überheizt. „

„Ziehst du mich aus?“

„Ja, gern!“

„Und darf ich dich ausziehen?“

„Ja, wenn du das gern machst, natürlich — du kannst dir alles — fast alles — wünschen, was du willst.

So begannen wir uns wie ein „richtiges“ Liebespaar einander auszuziehen. Detlev half mir aus der Kostümjacke und streichelte schon mal sanft über meine —

„Schöne Möpse hast du!“

„Du hast sie ja noch gar nicht gesehen, du Schmeichler — aber du hast einen schönen Schwanz. „

„Den hast du nun aber noch gar nicht gesehen –„

„Ich bin eben auch eine Schmeichlerin! — Schade, daß du keinen Schlips umhast.

„Soll ich einen umbinden?“

„Nein, laß mal, aber das ist sonst auch immer ein interessanter Punkt beim Striptease. — Du hast ja sogar ein Unterhemd an, du bist wohl ein Konservativer –„

„Im Sommer laß ich es weg — aber du hast ja auch ein Unterhemd. „

Nach Ausziehen derselben und nachdem mich Detlev gekonnt meines BHs entledigt hatten, standen wir mit nacktem Oberkörper; Detlev umarmte mich und deutete einen Kuß auf meine Haarpracht an.

„Du hast wirklich schöne Möpse!“

„Das sagen alle, dann wird's wohl stimmen — und du: überhaupt kein Bauchansatz –„

„Wenn man genauer hinsieht, doch, aber ich jogge zwei–dreimal pro Woche. „

„Und überhaupt keine Haare — auch weiter?“

„Sieh doch nach!“

Ich öffnete Detlevs Gürtel, knöpfte den Hosenbund auf und ratschte den Reißverschluß runter, ließ die Hose zu seinen Füßen fallen und sah einen ziemlich brettartigen Bauch, unbehaart bis zum knappen Männerstring, der deutlich ahnen ließ, was darunter war.

„Bist du beschnitten?“

„Nein — wie kommst du da drauf?“

„Keine Vorhaut. „

„Das hast du bemerkt?“

„Das sieht man doch, ob es nun ein so schicker String oder eine Badehose oder Opas Unterhose ist. „

„Du hast wohl einige Erfahrungen in so was?“

„Könnte man sagen, jedenfalls mit Schwänzen in Badehosen oder Ähnlichem.

— Bist du nun beschnitten?“

„Sieh nach!“

Ich streifte den String runter und sah ein erst wenig gehobenes mittelgroßes Glied mit zurückgestreifter Vorhaut.

„So, das ziehen wir mal wieder rüber, und du siehst um mindestens zehn Jahre jünger aus. „

„Wieso — wie meinst du das?“

„Na, wie wohl? Ältere Herren sind oft zu faul, nach dem Pipi oder anderem die Vorhaut wieder zurückzustreifen, und bei kleinen Jungen und Jünglingen, auch wenn sie es nicht wollen, stülpt sich die Vorhaut spätestens beim Sitzen von selbst wieder zurück.

„Das ist auch so eine Theorie. „

„Meine Theorie! — So, nun bin ich aber dran — vielleicht hebt er sich dann ja etwas. „

Dabei schwenkte ich sein Gehänge hin und her, und richtig: es wurde dicker. Detlev ließ meinen Rock runter und fand meine Beine herrlich, gleich würde er hoffentlich noch etwas ganz anderes herrlich finden. Ja, da war es schon: Er hatte meinen Slip runtergezogen und beglückwünschte mich zu meinem Urwald.

„Heute rasieren sich ja mehr und mehr Frauen, viele total, so was wie dies hier sieht man immer seltener. „

„Gefällt es dir?“

„Sehr!“

„Aber du selbst bist doch total rasiert. „

„Aus Hygienegründen: Die meisten meiner Kundinnen wünschen es ausdrücklich so. Übrigens: Die meisten mögen auch lieber keine Vorhaut, sie meinen, ich weiß nicht warum, das sei sauberer — natürlich reinige ich mich überall.

„A propos reinigen: Ich denke, wir duschen vorher. „

„Natürlich! Möchtest du lieber einzeln, oder sollen wir zusammen duschen?“

„Wenn es geht, zusammen. „

„Na, dann komm mit ins Badezimmer!

Detlev führte mich, wieder an der Wohnzimmertür vorbei, in ein großväterlich großes Badezimmer, dessen technische Einrichtung aber auf den neuesten Stand gebracht worden war: eine moderne große Badewanne mit Sitzgelegenheiten für drei Pos und auch mit Wasserstrahldüsen rings herum — und etwas, was ich noch nie gesehen hatte: eine Doppel-Duschkabine!

Dorthinein begaben wir uns, wählten eine beiden konvenierende Wassertemperatur, gelten uns gegenseitig ein und spülten uns ab.

Dabei wuchs Detlevs Männlichkeit zu voller Größe, und die war beeindruckend.

„Du hast aber einen großen“, sagte ich wahnsinnig phantasievoll, „ich schätze: Er wiegt mindestens zwanzig Zentimeter. „

„Wiegt? — Nein — ja, doch — es ist klar, er ist über dem Durchschnitt, aber wenn man ehrlich mißt, sind es nur achtzehn. „

„Sympathische Bescheidenheit! Die meisten Männer geben ja schon mit ihren Fünfzehn-Zentimeter-Normalapparaten an, es seien achtzehn oder zwanzig oder noch mehr.

„Du hast wohl nicht nur einige, sondern recht viele Erfahrungen auf diesem Gebiet?“

„Könnte man sagen. „

„Willst du nicht darüber sprechen?“

„Im Moment nicht — vielleicht später. „

Dies wurde allmählich zu einer festen Redewendung zwischen uns.

„Und –„, fuhr ich nach einer kleinen Pause fort, „mit dem Ding mußt du vorsichtig sein — aber das weißt du sicher selbst, ich bin wohl nicht deine erste Frau, vielleicht die zweite oder sogar schon die dritte.

„Du hast es erraten, Melanie — wollen wir noch etwas duschen oder ins Bett gehen?“

„Gehen wir ins Bett — ich glaube, weiter wächst er nicht mehr auch unter dem warmen Wasser. „

„Aber in deiner Möse, da, glaub ich, wächst er noch und wird auch dicker. „

„So was soll's geben. „

Wir stiegen aus der Duschkabine, trockneten uns ab, auch gegenseitig, und dabei schrumpfte Detlevs Luststange wieder etwas.

Dafür spürte ich eine ziemliche Erregung und dazugehörige Nässe zwischen den Beinen. Das würde der erfahrene Detlev sicher sehr schnell bemerken.

Wir gingen wieder durch den langen Flur vom Bade- zurück ins Schlafzimmer. Dabei blieben wir vor einem großen Spiegel stehen und genossen unseren geilen Anblick. Detlev mit seinem nun wieder etwas hängenden, aber immer noch riesengroßen Lust- jetzt mehr -schlauch, ich als „voll erblühtes Weib in den besten Jahren“, wie sich Detlev ausdrückte; „wenn nur all meine Kundinnen so eine Superfigur hätten!“

„Dann ginge wohl manches leichter.

„Aber sicher! — Na, komm!“

Wir legten uns auf das große Lotterbett, rückten nahe aneinander und begannen uns überall zu streicheln.

„Wirklich ein wundervoller Busen — und kein bißchen Bauch –„

„– hm –„

„– aber wirklich kaum zu sehen — und diese Haarpracht, so locker, gar nicht verklebt –„

„Ich bitte dich, das gehört sich doch wohl so, daß man zu dir nicht mit verklebtem Schamhaar kommt!?“

„Was meinst du, was ich hier manchmal — aber nicht oft — erlebe! Aber wir haben ja gut geduscht.

— Und du bist ja schon ganz naß!“

„Da kannst du dir was drauf einbilden!“

„Ach was — ich weiß schon, wenn ich ehrlich bin, daß meine Liebeskünste auch nicht der allerletzte Hammer sind — manchmal reicht ein einfaches Streicheln, bei manchen Damen kommt's im Bett, und manchmal hilft nur Gleitcrème. — Willst du ihn mal in den Mund nehmen?“

„Muß nicht sein mit dem Gummi.

„Und aus ähnlichem Grund können wir nicht an den Cunnilingus von vorhin anknüpfen — leider gibt es noch keine Kondome für Muschis. „

„Ich bin sicher, daß ich gesund bin. „

„Ich auch — aber trotzdem. Ich hab noch gar nicht gefragt: Hast du irgendwelche Vorlieben bezüglich Kondome?“

„Was denn für Vorlieben?“

„Weißt du das nicht — das weißt du doch bestimmt, daß es da ganz verschiedene Sachen gibt, abgesehen von den Farben: Mit Noppen, mit Stacheln –„

„– Stacheln?“

„Na ja, so etwas härtere, schmal, ein wenig spitz geformte Gumminoppen — oder mit Erdbeer- oder Vanillegeschmack beschichtet –„

„Und das hast du alles vorrätig?“

„Muß man in meiner Lage.

„Ich würde sagen: Bei deinem schönen, großen, vorn deutlich verdickten Organ wäre ein einfaches farbloses, aber schön durchsichtiges Verhüterli angebracht. „

„Hab ich natürlich auch — das ist ja quasi die Standardform. „

Detlev erhob sich kurz vom Bett, machte sich mit wippendem Ständer — eigentlich ein sprachlicher Widerspruch — am Nachtkästchen zu schaffen und holte ohne viel Herumsuchen ein gewisses Päckchen hervor.

„Streifst du es mir über?“

„Mach ich — gib mal her — hat das Ding einen Schlitz zum Einreißen? — ja, hier! — Und achtet darauf, Jungens, wenn es soweit ist, daß das Ding faltenfrei sitzt!“

„Was ist denn das jetzt?“

„Das sagte unsere Biologielehrerin im Sexualkundeunterricht.

— Du hast deine Tütchen nach Maß gekauft?“

„Das muß ich bei meiner Größe. Ich kauf sie nie aus Automaten, nur in der Apotheke — oder im Paket von Be-ute Ahse, um keine Schleichwerbung zu machen. „

Wie lachten beide über diesen harmlosen Scherz, umarmten uns dabei, Detlev küßte mich wohl branchenunüblich — und er war drin. Ich hatte es dank Detlevs Geschick und meiner Nässe kaum bemerkt.

Ganz langsam und vorsichtig drang er tiefer ein, mit seiner dicken Eichel meine Scheide ringsherum reizend, dabei natürlich auch den G-Punkt, und ich mußte aufstöhnen. Das quittierte — oder dafür dankte — Detlev mit einem nun schon intensiveren Kuß und setzte die Erforschung meiner Liebesröhre fort. Als er am Ende angelangt war, mußte ich noch einmal stöhnen. Der erfahrene Detlev hatte damit wohl bewußt oder unbewußt die Länge gemessen, denn bei seinen nun einsetzenden Fickübungen drang er immer nur genau so weit ein, daß er meinen Muttermund gerade eben sanft berührte.

Es war der reinste Wahnsinn, so etwas hatte ich noch nie erlebt, ich kam schon bei seinen ersten solchen Streicheleinheiten, es lohnt sich also doch, Geld für einen Spezialisten auszugeben!

„Du bist schon fertig?“, hauchte Detlev.

„Du machst das ganz toll“, hauchte ich zurück, „mach weiter so, vielleicht komm ich nochmal. „

Und er machte weiter so, allmählich ein wenig schneller werdend, mit der freien Hand mich abwechselnd und Busen und Schenkeln streichelnd —

„Vergiß auch meine Perle nicht!“

„???“

„Perle — Klit!“

So hatte er auf den letzten Metern drei Orte zum Streicheln, ich merkte, wie er kam und an meinem Muttermund die Ausbuchtung spritzend füllte, und bei seinen Nachfickern und -spritzern kam auch ich.

„Mit einer Frau wie dir macht das mal so richtig Spaß — sagen wir zweihundertfünfzig!“

„Red doch in einem solchen Moment nicht vom Geld — mach dich nicht billiger als du bist — gerade hab ich gedacht — aber, das sollte ich vielleicht nicht sagen — ach was: daß es die Ausgabe lohnt, mal zum Spezialisten zu gehen. „

„Ach, Melanie, das ist ja lieb von dir, das so zu sagen, aber ist das nicht etwas hoch aufgehangen —

„– aufge –„

„– okay — bist du Lehrerin?“

„Später!“

„Also: später bist du Lehrerin.

— Nein, was ich sagen wollte: Das kann doch wohl jeder Mann, wenn er nur will. „

„Das will sicher jeder Mann, aber ich bin mir inzwischen ziemlich sicher: längst nicht jeder kann es, jedenfalls nicht so punktgenau abschätzen. „

„Ja, daß mußte ich mit meinem großen Organ allmählich lernen. — Und jetzt willst du baden?“

„Mit dir baden, ja! Aber laß uns erst noch etwas ausruhen.

„Na, klar!“

„Und laß ihn noch etwas drin — ich mag es spüren, wenn er in mir abschwillt. „

„Zu Befehl, Madame! Ich sagte es ja: Du darfst dir alles wünschen. „

Detlevs Schlauch schrumpfte nur langsam, zumal ich auch etwas mit den Scheidenmuskeln spielte. Wir streichelten uns, ich vor allem seine Heldenbrust und auch mal um sein Säckchen —

„Schwulibert Strammsack.

„Mensch, Detlev, das erinnert mich an uralte Zeiten. Dieser Spruch kursierte schon zu unserer Zeit in unserer Klasse, als wir lernten, was ,schwul` bedeutet, und anfingen, unsere unpassenden Witze darüber zu machen. — Aber du bist kein Schwulibert?“

„Nein, bin ich nicht. Mir fiel der Spruch auch nur eben ein, als du da rumgetastet hast. Er ist wohl noch ziemlich stramm, der Sack — ich spüre es.

„Da spürst du richtig. Du hast aber doch was von einer Frau!?“

„Wieso — wie meinst du das?“

„Weil sich deine Erregung so langsam abbaut. Meistens geht das doch bei euch Männer viel schneller, Fick fertig, Schwanz wieder klein, anziehen, ab. „

„Das ist wohl mal so und mal so. Du vergißt, glaub ich, daß meine Kundinnen Damen sind, und bei denen geht es danach langsam — bei dir ja auch, wie ich spüre –, und ich kann sie doch nicht in der Abklingphase rausschmeißen.

Und vielleicht hab ich mir daher angewöhnt, auch mir viel Zeit zu lassen. — Ich brauch die Zeit auch, wenn du es nachher noch einmal willst. „

„Das will ich!“

Wir kuschelten weiter, und irgendwann war Detlevs Glied so weit geschrumpft, daß es, obwohl immer noch schlauchähnlich, doch bei einer kleinen Bewegung aus mir herausflutschte. Alsobald zog Detlev das Kondom ab und hängte es mir vor die Nase.

„Was soll das?“

„Damit du siehst, daß was gekommen ist. „

„Das hab ich doch gemerkt. „

„Aber es gibt Kundinnen, die wollen das sehen, die wollen wohl Gewißheit, daß es auch ein Baby hätte sein können. „

„Kann ich kaum glauben. „

„Ich schon etwas. Die denken bestimmt, bei meiner Tätigkeit kann nicht immer was kommen, und dann ist es nichts Richtiges.

Das kommt natürlich manchmal auch vor. „

„Und dann wollen die Damen nicht zahlen?“

„Das hab ich noch nicht erlebt, aber daß mal eine rumgemault hat, das wär ja nichts, dabei war sie gekommen wie eine Rakete, das war schon mal. „

Detlev wickelte das Kondom in ein Kleenex und reinigete auch seinen glitschigen Schwanz mit einem solchen. Ich griff in die Box und fischte auch mir eines, um mir die Muschi abzutupfen.

„Entschuldige, daß ich dir kein Tuch gereicht habe, das war jetzt ganz blöd von mir. „

„Unverzeihlich — aber andererseits: Du hast ja mehr zu reinigen. „

„Gehen wir schon ins Bad oder –„

„– liegen wir noch etwas hier. — Nun sag mal, was machst du sonst — die vielen Bücher –„

„Später!

„Blöde Geheimniskrämerei!“

„Entschuldige, aber ich bin sonst eher ein schüchterner Mensch –„

„– aha — sonst — wie schön für dich — ich nämlich auch!“

„Das glaub ich jetzt nicht.

„Dann laß es bleiben!“

„Du sagtest doch, du seist Lehrerin. „

„Das sagte ich nicht, das sagtest du, du sagtest, ich sei ,später Lehrerin`. „

„Aber du hast nicht widersprochen. „

„Mensch, nimmst du es genau! Und du sagst ja auch erst ,später`, wenn überhaupt, was du sonst so machst! — Aber mit Mafia und Drogen und so hast du nichts zu tun?“

„Nein, wirklich nicht — wie kommst du da drauf?“

„Ich frag mich nur, wie du deinen Fickjob so ganz ohne Drogen schaffst.

„Noch geht es, und wenn es nicht mehr geht, hör ich damit auf. Mit Drogen hab ich absolut nichts am Hut, das kann ich dir versprechen. „

„Das ist schön“, sagte ich, gab ihm einen herzlichen Kuß und fuhr flüsternd fort: „Und du hast recht, ich bin Lehrerin — damit wir nicht alles auf ,später` lassen!“ Und mit normaler Stimme sagte ich weiter: „Und jetzt gehen wir baden, damit es nicht allzu spät wird, vielleicht wollen ja heute abend noch andere Damen deine Künste genießen.

„Darüber mach dir mal keine Gedanken, Melanie. Nach zweimal mit dir mach ich heute abend keine Termine mehr, ich weiß, wie weit meine Leistungsfähigkeit reicht — nein, wir können uns so viel Zeit nehmen, wie wir wollen. „

„Aber du hast ja doch auch noch etwas anderes zu tun!?“

„Später!“

„Grrr!“

Aber wir gingen einträchtig Hand in Hand zum Badezimmer und blieben auch wieder vor den Spiegel stehen.

Detlevs immer noch recht langer Schlauch — fast bis zur Mitte der Schenkel hängend — bot immer noch einen geilen, nicht oft gesehenen Anblick, bei mir hatte sich äußerlich wenig geändert.

Im Badezimmer fragte Detlev:

„Mit Schaum oder nur Wasser?“

„Auch hier mit Schaum bitte!“

„Wieso ,auch`?“

„Muß ich dich aufklären? Man sagt zu dem Weißen, was du produzierst und was manche Damen unbedingt sehen wollen, auch ,Schaum`.

„Ach so, ja, natürlich!“

„Setzen wir uns doch schon in die Schaumberge, solange das Wasser noch einläuft — dann können wir es auch im richtigen Augenblick stoppen. „

An die neumodische Wanne mit den drei Sitzen mußte ich mich gewöhnen; man saß sich nicht mehr genau gegenüber, sondern leicht gewinkelt, aber es ging natürlich. Mann konnte sich wie gewohnt unter Wasser betasten, die runden Schenkel bei mir, das zweikernige Säckchen und den Schlauch bei ihm, das Faltenbegirge wieder bei mir, und wie bei jungen, geilen Menschen üblich, konnten wir nicht genug davon kriegen.

Detlevs Schlauch wurde schnell wieder zu einer Stange, meine Nässe ging in der Wasserflut etwas unter, aber eine gewisse Glitschigkeit blieb natürlich, und als sich Detlev mit einem Finger in eine dafür nicht vorgesehene Öffnung vorwagte, klemmte ich seine verwegene Hand erst einmal ein. Vor und zurück konnte er so nicht mehr, aber er konnte weiter in mir herumfingern, suchte und fand den G-Punkt, und ich begann wieder zu stöhnen. Ich löste den Schraubstock meiner Schenkel, und die wiedererlangte Bewegungsfreiheit benutzte Detlev, um mit zwei Fingern in mich einzudringen.

„Bitte nicht“, sagte ich, „ein Finger und nachher dein dickes Ding, das genügt. „

„Ja, natürlich, entschuldige, ich hätte fragen sollen — du hast nie Kinder gehabt?“

„Nein, nie. „

„Darum bist du so eng. Freu dich! Die meisten Männer mögen das so. Einige meiner Kundinnen sind Frauen, die drei oder fünf Kinder hatten und entsprechend ausgeweitet sind. Die armen können ja nichts dafür.

Aber ihre Männer fühlen sich in dem weiten Raum nicht mehr befriedigt, suchen sich eine andere, die Frauen bleiben ohne Sex, und einige kommen deshalb zu mir. „

„Aber du schaffst es?“

„Ich bemühe mich. Die tun mir wirklich leid, diese Frauen. Das ist doch eine Riesenleistung, so viele Kinder zur Welt zu bringen und aufzuziehen, und sie dann wegen ihrer weiten Scheide sitzenzulassen, ist doch eine Riesenschweinerei.

„Sag das doch mal in einer Versammlung von Feministinnen!“

„Mach ich vielleicht sogar einmal. Oder ich schreib einen Artikel in diesem Sinn im ZEIT-Magazin. „

„Tu das — das wäre dann auch eine Riesenleistung — das mein ich wirklich, ich bin ganz deiner Meinung. „

„Gehen wir dann wieder ins Bett, oder versuchen wir's hier?“

„Hast du schon mal hier gef — dein unsittliches Tun getrieben?“

„Ja, manchmal, unten in der Wanne wie zu Opas Zeiten, aber auch auf diesen Sitzen, die Dame mit der Vorderfront zu mir oder mit dem Rücken — das können wir machen, wenn du es willst.

„Will ich aber nicht! Mir fällt gerade was ein, was wir Schönes machen können, aber im Bett. „

„Und was?“

„Später! Laß und noch etwas hier im warmen Wasser sitzen!“

„Gern!“

Und wir fingerten unter Wasser weiter. Mir kam Detlevs Stab noch länger vor, und ich sagte:

„Leg dich mal lang — guckt die rote Spitze oben raus?“

Ja, sie tat es!

„Das hätte Willy gefreut!“

„Willy? Ist das dein Freund?“

„Ein ehemaliger — das heißt, es ist noch nicht so lange her — der hatte es am liebsten in der Badewanne, und besonders mochte er es, wenn seine rote Spitze oben raussah — ihm gelang das selten, bei dir ist es ja kein Problem.

Wir genossen wohl noch zehn Minuten den geilen Anblick der „schwimmenden“ Eichel, dann fragte Detlev noch einmal:

„Wollen wir schon gehen oder noch etwas hier bleiben?“

„Na, gehen wir, das Wasser wird allmählich kühl. „

„Ich kann noch etwas warm nachlaufen lassen. „

„Nein, komm, gehen wir!“

„Gut — und im Bett willst du mir was zeigen?“

„Wart's ab — trockne mich und dich erst mal ab!“

Das tat Detlev mit Hingabe, diesmal blieb sein Stab stehen, und als wir wieder im Flur am Spiegel vorbeikamen, reckte er sein Glied noch extra obszön schräg nach oben —

„An dir ist ein Pornodarstaller verlorengegangen –„

„Vielleicht nicht nur ein Pornodarsteller — na, komm ins Bett — ich bin neugierig.

Erst einmal legten wir uns noch einmal gemütlich nebeneinander und streichelten uns, Detlev, der mich nun schon etwas besser kannte, genau an den richtigen Stellen, rechts herum um meinen linken, links herum um meinen rechten Nippel, an den Innenseiten meiner Schenkel fünf bis zehn Zentimeter unter der Muschi, in etwas Abstand um meine wie selten erregte Klit — er hatte wohl vorher an kleinen Nuancen meiner Reaktionen die Stellen herausfinden können, welche — ja, und welche mir selbst kaum bewußt waren.

Jedenfalls kam ich schon einmal mit einem nicht allzu orgastischen Orgasmus, legte, wie ich es immer gern tat, den Kopf auf seine Heldenbrust, und —

„Laß mich ein wenig ausruhen — Dann bist du dran!“

„Wie du es willst — ich bin gespannt — du kannst gern auch ein kleines Nickerchen machen. „

„So weit würde ich nun nicht gehen — hier, dein Wasserschlauch ist auch wieder nur ein Wasserschlauch.

„Der wird schnell wieder — das hast du ja schon gemerkt. „

„Hab ich — in der Tat — darf ich ihn etwas anfassen, oder tut dir das jetzt weh?“

„Nein, natürlich nicht, das heißt: wehtun tut er doch nur danach, nein, faß ihn gerne an!“

Ich spielte ein wenig mit dem langen Ding, streifte ihm die Vorhaut über, so weit das in diesem Zustand ging, und wieder zurück, und bald hatte ich wieder eine bis zum Nabel reichende Zuckerstange zwischen den Fingern.

„Jetzt geht's los — hast du noch ein Tütchen?“

„Ja, hier, ich hab's schon aufgerissen. „

„Danke — so: faltenfreier Sitz — und nun leg dich ganz entspannt auf den Rücken — ja: auf den Rücken!“

Und ich legte mich ihm in einer meiner Lieblingsstellungen platt auf den Bauch, fühlte mit Bewegungen meiner triefnassen Möse nach Detlevs Kolben, ertastete sein dickes Ende, und es gelang mir auch hier, ihm meine Lustgrotte überzustülpen.

In dieser Lage oblag es mir, die Fickbewegungen zu machen, und ich machte sie, aber ich konnte die enorme Länge von Detlevs Organ nicht so gut ermessen, es tat manchmal weh, und ich machte kleinere Bewegungen, aber auch so fühlte ich Detlevs Liebesstab noch etwas länger und dicker werden, auch ich selbst fühlte, wie ich zu einem zweiten Höhepunkt aufstieg, irgendwann fiel es mir ein, und ich fragte:

„Lieg ich nicht zu schwer auf dir?“

Detlev schüttelte nur den Kopf und hauchte: „Mach weiter!“

Nichts anderes tat ich; ich hatte einen zweiten recht flachen Höhepunkt, aber ich spürte noch kein Spritzen.

So machte ich weiter und fickte und fickte und molk und molk, und nach ich weiß nicht wie vielen Minuten füllte es sich in mir. Ich hörte mit meinen Bewegungen auf und spürte noch eine Reihe schwächerer Nachspritzer, aber Detlev sah mich glücklich-glasig an, ich ihn wohl auch, ich rollte mich zur Seite, damit hatte ich ihn nicht mehr in mir, aber was soll's? Es geht auch so; wir umarmten uns und ruhten ermattet und befriedigt aus.

Bald streifte sich Detlev das Kondom ab, zeigte mir, wie er es gewohnt war, die kleine, aber immerhin deutlich vorhandene Sahnemenge und umarmte mich wieder. Ich brachte sein glitschiges Ding an meiner Hüfte in eine Lage, in der ich sein Abschwellen fühlen konnte, wir gaben uns ein Küßchen und der wohlverdienten Ruhe hin.

Nach angemessener Zeit sagte ich zu Detlev:

„So, Detlev, jetzt ist ,später`; sagst du mir jetzt, was du außer dem Trösten einsamer Damen noch so machst?“

„Ich bin Lektor in einem Verlag und kann fast alles zu Hause arbeiten, hab damit quasi freie Arbeitszeiten und kann gewisse Termine einschieben.

„Darum die vielen Bücher?“

„Nein, nicht ganz; über die Hälfte ist noch von meinem Vater, aber ich hab natürlich auch noch eigene angeschafft. „

„Und wie bist du zu dem anderen gekommen — wenn man fragen darf. „

„Das wollen natürlich alle Damen gern wissen, und ich erzähl es nicht jedem und jeder, aber dir will ich es sagen. Also, das kam so: Ich war mal eine Zeit verheiratet, glücklich verheiratet, wie ich dachte, aber dann fuhr meine Frau zu ihrer Mutter, die war damals krank, das war ja also normal.

Aber dann kam meine Frau nicht zurück, stattdessen der Brief von einem Anwalt: Meine Frau hatte die Scheidung eingereicht. Ich weiß bis heute nicht genau warum. Im Prozeß kam so was wie ,unvereinbare Interessen`, aber das war nur so in die Akten reingeschrieben. Ich weiß, wie gesagt, bis heute nicht, warum meine Frau von mir wegwollte. Meine Schwiegermutter stand und steht auch vor einem Rätsel. Ich hab versucht, mit meiner Frau zu reden, aber ohne Erfolg, und ich kann keine Frau prügeln, auch nicht meine Ehefrau zu mir zurück.

Ich war dann also allein. Und da unsere Ehe sehr sexorientiert war — wir trieben es fast täglich und oft mehrmals täglich, hielt ich mich für potent genug, solche Dienste gegen Geld anzubieten. Das lief und läuft auch ganz gut. Aber ich hab es mir natürlich nicht ganz realistisch vorgestellt. Toll ist das, dachte ich mir, jeden Tag andere schöne Frauen zu ficken. An die fetten Unternehmerinnen, denen ein Psychologe oder sonst jemand gesagt hat, man solle nicht ohne Sex leben, hab ich natürlich nicht gedacht.

Aber wie dem auch sei, ich verdien mir ganz schön was dazu, und ja auch nicht auf eine ganz unangenehme Weise. Ich hab ja auch viele nette Stammkundinnen, die meisten davon allerdings, ich sagte es bereits, ein bißchen fett. — Das war's im Großen und Ganzen. Darf ich dich auch was Persönlicheres fragen?“

„Nur zu; ich sag schon, wenn ich was nicht beantworten will, aber erst einmal will ich noch was fragen.

„Und was bitte?“

„Wann bist du dir über deine gliedermäßige Überlänge klargeworden?“

„Ach ja, das ist auch so eine Geschichte. Das war, als ich ungefähr fünfzehn war. Ich war in einer Jungenclique, und wir redeten natürlich fast nur über Sex — und Fußball. Einer kam auf die Idee, wir sollten die Länge unserer Schwänze messen. Einer wußte auch, wie und wo man das macht.

Am nächsten Tag erzählten wir uns die Ergebnisse: vierzehn Zentimeter, vierzehneinhalb, fünfzehn, und ich siebzehneinhalb — ich bin seitdem noch etwas gewachsen. Die andern glaubten mir nicht. Da sind wir nächsten Sonntag mit dem Rad zu einer einsamen Stelle rausgefahren, haben uns hochgewichst und unter Zeugen gemessen: Es hat alles gestimmt. — Und darf ich nun dich was fragen?“

„Ja, du darfst — wenn mir noch was zu dir einfällt, kann ich ja später noch fragen.

„Na klar. — Also: Ich hab den Eindruck, du hast mehr mit dem Gewerbe zu tun als Frauen normalerweise. „

„Wie kommst du da drauf?“, fragte ich mit belegter Stimme und wurde puterrot. Das konnte Detlev zum Glück nicht sehen, so eng aneinandergekuschelt, wie wir lagen.

„Nach deinen Worten: ,mit Schutz` und ,Badespaß` sagt man doch eigentlich nur im Gewerbe, du weißt, daß man im allgemeinen vorher zahlt, und deine Erfahrung im Taxieren von Schwänzen in Unter- oder Badehosen –„

Ich hatte mich bei dieser langen Rede wieder gefangen und konnte mit fester Stimme antworten:

„Ja, ich hab mal fast ein halbes Jahr als Freudenmädchen in einem Edelpuff gearbeitet.

„Na, Melanie, dann bist du ja sozusagen eine Kollegin“, und gab mir einen lieben Kuß.

„Exkollegin, bitte!“

„Sicher, Melanie! — Und darf ich fragen, wie du da reingekommen bist?“

„Eine halbe Stunde vor der offiziellen Öffnungszeit durch die Tür, damit ich mich noch frischmachen und neckisch anziehen konnte. „

„Ja — richtig — genau — eine halbe Stunde sollte reichen — man zieht sich als Mädchen beziehungsweise Frau ja auch nicht viel an für diese Tätigkeit — aber ich glaube, du weißt, wie ich die Frage gemeint hab — und du mußt natürlich nicht antworten –„

„Wir können ja offen reden, und du hast mir ja auch über dich erzählt — ich hab für eine Cousine von mir angeschafft — und die wiederum hat sich auf diese Weise schön was dazuverdient, damit sie nach der Scheidung ihrem fiesen und gemeinen Göttergatten seinen Teil am noch gemeinsam gekauften Haus ausbezahlen konnte — sie war zu stolz, in ihrer Familie nach Leihgeld rumzubetteln — sie hat zuerst wie du in einer Wohnung gearbeitet, da hab ich sie mal besucht und mal so eine Hurenwohnung kennengelernt, dann bekam sie die Möglichkeit, in diesem Edelpuff zu wirken, und dann brach sie sich den Fuß — ich hatte damals keinen Freund und war auch neugierig –„

„Aber jetzt seid ihr beide wieder draußen?“

„Ja — meine Cousine ist wieder verheiratet, diesmal glücklich, und ich — ich bin nicht wieder verheiratet und mit meinem Freund nicht so glücklich, aber das hat andere Gründe –„

„Ich will dich nicht weiter ausquetschen.

„Das ist ganz lieb von dir. — Aber ich sollte dir noch was anderes beichten. „

„Was denn — bitte keine Seelenergüsse — darauf bin ich heute nicht eingestellt –„

„Nein — was mehr Sachliches –„

„Wie gut — ich bin erleichtert — sag schon –„

„Ich bin sozusagen als Testerin hier. „

„Ich hab irgendwie gleich gemerkt, daß mit dir was Besonderes ist — die Erfahrung im Gewerbe — jetzt sagst du, du bist als Testerin hier — für welches Sex-Magazin schreibst du denn?“

„Keine Angst, Detlev, nicht für ein Sex-Magazin, nein: ganz privat.

Ich hab ein Samstags-Kaffeekränzchen mit noch drei anderen Weibsen. Wir reden offen miteinander — sehr offen — und es kam die Frage auf, wie es so mit Herren deiner Art ist, dann meinte eine von denen, man sollte das mal testen, und natürlich war ich es, die es mal testen sollte, auch wegen meiner Erfahrung. „

„Und was wirst du denen am Samstag erzählen — hoffentlich nichts Schlechtes. „

„Nein, nur Gutes; ich werde dich empfehlen für den Fall, daß die eine oder andere einen drin haben muß, um es mal drastisch auszudrücken.

„Und meinst du, daß mal eine von denen kommt?“

„Da bin ich gar nicht sicher. Meine Cousine Gudrun — das ist die, von der ich erzählt hab — ist, wie gesagt, gerade wieder verheiratet, meine beste Freundin Trudi hat einen neuen Freund, von dem sie schwärmt, ich hab auch einen Freund, etwas problematisch, aber ich hab ihn, und die vierte, Sibylle, ist überzeugte Single-Dame und lästert nur über die Männer und was für Probleme man mit denen hat.

„Ich verstehe — na ja, man wird ja sehen — in jedem Fall: Ich mach euch einen Freundschaftspreis: achtzig Mark, die Doppelnummer zweihundert. „

„Das ist nett von dir — ich werd's weitersagen — aber jetzt würde ich doch gern allmählich nach Hause gehen. „

„Gut — dann dusch nochmal und zieh dich in Ruhe an — willst du zum Abschied doch noch einen Cognac?“

„Gute Idee — ich sag nicht nein!“

Ich begab mich mit BH und Slip ind Badezimmer und duschte nochmal gründlich in der Riesenkabine, trocknete mich ab und zog mein Unterzeug an.

Auf dem Flur gesellte sich aus einer kleinen Tür Detlev, wieder mit seinem String bekleidet, zu mir und erklärte:

„Das Klo hier in dieser hochherrschaftlichen Wohnung ist so groß bemessen, daß ich auch dort noch eine Dusche einbauen konnte. „

„Wie praktisch — komm nochmal vor den Spiegel — findest du nicht auch, daß das so noch erotischer ist als ganz nackt?“

„Ja, da ist was dran.

Im Schlafzimmer zogen wir uns wieder zivil an, dann holte Detlev die Cognacflasche und zwei Gläser und schenkte uns ein.

„Wann hast du denn deinen nächsten Termin, wann mußt du wieder voll dasein?“

„Morgen gegen Mittag. „

„Und wieder ein fette Unternehmerin?“

„Ich weiß es nicht. Sie hat von einer Freundin oder Kollegin, die bei mir Kundin ist, meine richtige Telephonnummer, hat angerufen, und wir haben für morgen einen Termin vereinbart.

Der Stimme nach ist sie fünfundvierzig bis fünfzig, mehr weiß ich nicht. — Übrigens, ich geb dir mal auf alle Fälle meine private Nummer –„; sprach's und gab mir eine Visitenkarte: Detlev Tiemann, Verlagslektor, Adresse, Telephon — ganz unverfänglich.

Wir stießen mit dem Cognac an, dann wollte ich gehen, aber da fiel mir ein: das Wichtigste, das Geld! Ich holte mein Pertemonnaie aus meiner Handtasche und fingerte drei Blaue heraus — ich hatte sogar noch mehr eingesteckt, wohl halb unterbewußt: Nimm genug Geld mit, wenn du zur Hure gehst! — Und dann ging das Theater los:

„Ich hab dir doch gesagt: zweihundertfünfzig — ich hol schnell den Rest.

Damit war er schon in seinem Wohnzimmer am Schreibtisch und kam alsbald mit einem Fuffziger zurück.

„Und ich hab dir gesagt: Verkauf deine Liebeskünste nicht billiger, als sie es wert sind. „

„Nun nimm schon den Schein, Melanie!“

„Nein, behalt ihn, bitte — und wenn nicht sonst, dann aus kollegialer Solidarität!“

„Das kann ich nicht annehmen!“

„Doch, du kannst — so, ich geh dann — tschüs!“

Und zum Schluß wurde Detlev noch frech, steckte mir den Fuffziger einfach wie einem Freudenmädchen in den Ausschnitt, gab mir einen herzhaften Kuß und sagte zum allerletzten Abschied:

„Grüß unbekannterweise die Damen von deinem Kränzchen!“

Ich fingerte, während ich die Treppen hinunterstieg, den Fuffziger zwischen Kostümjacke und Unterhemd heraus, steckte ihn erst einmal in die Tasche, um nicht mein Portemonnaie hervorkramen zu müssen, ging zu meinem Auto und fuhr heim.

Auf dem Weg fiel mir ein, daß ich vergessen hatte, Detlev um eine Quittung zu bitten. Nochmal zurückfahren? Nee — meine Kränzchenfreundinnen würden es mir wohl auch so glauben!

Ich war gerade in meiner Wohnung angekommen, da ging das Telephon. Sicher war es Trudi, die etwas Heißes erzählt bekommen wollte. Aber ich wollte nichts Heißes erzählen — jetzt noch nicht. Na klar: Sie hatte es wahrscheinlich schon seit Stunden versucht, und nie hatte ich abgenommen — jetzt also auch nicht, auch nicht bei den anderen beiden Anrufen, die ich bald darauf erhielt.

Keine besonderen Vorkommnisse bis zum Kaffeekränzchen am Samstag. Dieses war eigentlich auch kein besonderes Vorkommnis, denn man kann sich ja denken, wie ich mit Fragen gelöchert wurde und was ich wahrheitsgemäß erzählte.

„Und er war wirklich nett und sympathisch und hat nicht machohaft mit seiner Potenz und seinem Ding angegeben?“, fragte Trudi.

„Ich sagte es ja bereits: Um seine Potenz ist es wahrscheinlich ganz gut bestellt, und er hat ein überdurchschnittlich langes Kanonenrohr.

„Und ihr habt wirklich nur Kuschelsex gemacht und nicht mal was Besonderes?“, wollte Sibylle wissen.

„Er sagt, er macht nichts ,Besonderes`, schon gar kein Sado-Maso oder so was. „

„Nur im Bett, nicht mal auf dem Tisch oder im Stehen oder unter der Dusche –?“

„Zu so was wäre er sicher bereit — hättest du denn gerade Lust auf so was?“

„Ich hab noch nie im Stehen –„

„Ich auch nicht — dein Lover müßte dann aber schon sehr klein sein –„

„Ich müßte mich natürlich auf was draufstellen, das weiß ich auch –„

„Geh doch mal zu ihm — er reißt dir nicht den Kopf ab.

„Ich kann doch nicht — als wissenschaftliche Laborantin — zu so einem Kerl gehen und sagen: ,Ich will's im Stehen. `“

„Natürlich kannst du das. Damit du dir solche Wünsche diskret erfüllen kannst, dafür ist er und andere seines Métiers doch da. „

„Willst du ihn nicht mal an einem Samstag mit einladen?“

„Das meinst du jetzt nicht im Ernst, Sibylle?“

„Doch, warum nicht — wenn er so nett ist, wie du sagst — dann könnten wir alle ihn mal beschnuppern und unsere Fragen direkt stellen — meint ihr nicht auch?“

„Ich find die Idee gar nicht so schlecht“, ließ sich Trudi vernehmen, und Gudrun pflichtete ihr bei.

„Na gut“, gab ich nach, „wenn ihr meint, dann will ich nicht kneifen — und, Gudrun, ich hab's ja erzählt: Seine Wohnung, sogar das Schlafzimmer, sind voll von Büchern, da kommst du und Benno vielleicht auch so miteinander ins Geschäft. „

„Anders will ich auch gar nicht mit ihm ins Geschäft kommen — aber ansehen können wir uns den Kerl ja mal — du hast mich ein wenig neugierig gemacht.

„Ruf ihn doch gleich an und lad ihn für nächsten Samstag ein“, meinte Trudi.

Ich wählte die Nummer von der Visitenkarte, aber niemand nahm ab.

„Wahrscheinlich vögelt er gerade eine fette Dame aus der Wirtschaft, wie du erzählt hast –„

„– oder er macht einen Ausflug“, sagte ich, „– oder er ist bei seiner Freundin — oder er ist auf einem Literaturkongreß — oder, oder, oder — ich versuch's in den nächsten Tagen nochmal.

Beim Abschied für diesen Samstag flüsterte mir Gudrun zu, als die anderen schon gegangen waren:

„Das kann ja ein heißer Nachmittag werden, nächsten Samstag –„

„Wie meinst du?“

„Na, wie wohl? Ich hab's so im Gefühl –„

„Wenn er überhaupt kommt, wird er sich unseren indiskreten Fragen stellen –„

„– und Trudi wird seinen Mittelfinger nachmessen wollen, das kriegt die fertig –„

„– aber erst nach dem dritten oder vierten Cinzano –„

„– den du uns nie anbietest –„

„– den biete ich euch immer an, aber ihr macht ja immer schon spätestens nach dem zweiten Schluß –„

„– weiß ich doch, Cousinenherz, ich hab ja nur so dahergeredet — aber irgendwie könnte ich mir vorstellen, so wie du den netten Kerl geschildert hast und wie unsere Kaffeeschwestern so daherreden, daß das ganze aus dem Ruder läuft und wir plötzlich mitten in einer Orgie landen –„

„Auch das würden wir wohl überleben.

„Der Meinung bin ich auch! — Ich bin gespannt — tschüs, Melanie. „

An eine solche Möglichkeit hatte ich gar nicht gedacht. Ich hielt es auch für unwahrscheinlich, schließlich wäre Detlev bei einer solchen Einladung nicht „im Dienst“. Gudrun frisch verheiratet, Trudi in ähnlichen Umständen und Sibylle mit ihrem Männerhaß schienen mir keine typischen Kandidatinnen für eine Samstags-Nachmittags-Orgie zu sein. Andererseits : Sibylle mit ihren Phantasien von Sex im Stehen, von denen sie nicht abzubringen war — ich ertappte mich dabei, mir vor meinem geistigen Auge meine Wohnungseinrichtung Revue passieren zu lassen und dabei nach einem passenden Schemel oder Tritt für Sibylle zu suchen.

Wenn sich was ergäbe, würde ich es nicht verhindern können. Aber Quatsch: Es würde sich nichts ergeben. Schleißlich mußte Detlev froh sein, in netter Atmosphäre regenerieren zu können. Außerdem hatte ich ihn noch gar nicht erreicht, und ich wußte überhaupt nicht, ob er eine solche Einladung annehmen würde.

Am Abend aber erreichte ich ihn.

„Hallo!“

„Hallo, Detlev!“

„Hallo Melanie — ich hab dich gleich an der Stimme erkannt.

— Willst du nochmal vorbeischauen?“

„Nein, leider nicht — aber sag, wo warst du heute Nachmittag — ich hab dich angerufen, aber niemand hat abgenommen — warst du beschäftigt?“

„Ja, aber nicht so — ich war mit einem Freund auf der Alster segeln — nochmal bei dem schönen Wetter — gelobt sei, was hart macht — wir waren das einzige Boot –„

„Mit einem Freund — bist du zu allem doch auch ein wenig andersherum?“

„Nein, das sagte ich dir ja schon — ein ehemaliger Schulfreund — er verdient gut, hat Geld und ein Boot, und ich hab den Segelschein.

— Hast du heute deinen Freundinnen erzählt?“

„Ja –„

„– und will eine von ihnen mich mal kennenlernen?“

„Nicht eine — alle wollen dich kennenlernen, aber nicht bei der Berufsausübung — wir haben beschlossen, dich nächsten Samstag mit zum Kaffee einzuladen. „

„Danke — das ist riesig nett von euch — ich komm gern — und wo wird das sein?“

„Bei mir zu Hause“; und ich nannte ihm Adresse und auf alle Fälle auch Telephonnummer.

„Die Gegend kenn ich, ein paar Straßen weiter wohnt ein Onkel von mir — und wann soll das sein?“

„Nachmittags um vier. „

„Ich komm gern — und wenn was dazwischenkommt –„

„– prima Segelwetter zum Beispiel — oder eine zahlungskräftige Kundin –„

„– das erste vielleicht, das zweite sicher nicht — also: dann kann ich dich ja anrufen und noch absagen — aber ich glaube und hoffe, ich kann kommen.

„Na dann — bis in einer Woche — tschüs, Detlev. „

Ich rief gleich noch die drei anderen an und teilte ihnen dieses mit, damit sie sich seelisch vorbereiten konnten.

Keine weiteren besonders mitteilenswerten Vorkommnisse: ein wieder harmonischer Sonntags-Nachmittags-Besuch bei Mama, und am Mittwoch nachmittag ein sexorientierter Besuch mit Problemwälzung von Stefan — oder ein Problem-Wälz-Besuch mit Sexzugabe, wer wollte das bei Stefan so genau wissen?

Am Samstag also das erweiterte Kaffeekränzchen.

Ich kaufte zur Verwunderung der tumpigen Verkäuferin bei Buchner fünf Stück Kuchen von jeder Sorte, dazu noch je eine Flasche Cinzano bianco und rosso; wer konnte wissen, was die Korona unter solch veränderten Bedingungen so wegsäuft? Unpassende Bemerkungen über angeblich nicht angebotene dritte Gläser waren ja schon gefallen.

Zur Kaffeezeit erschien wie meist zuerst Gudrun, um mir in basenmäßiger Verbundenheit beim Kaffeekochen und Tischdecken zu helfen. Dabei vermieden wir das Thema Detlev.

Dieser kam aber schon als nächster. Er stellte sich Gudrun artig und formvollendet vor, und ich konnte die beiden gerade noch bremsen, ehe sie sich hanseatisch s-teif mit „Sie“ anreden konnten. Wir waren ja schließlich auch in etwa gleichaltrig.

Detlev war mit Blumen bewaffnet gekommen, aber nicht mit einem großen, schönen Blumenstrauß, sondern mit vier kleinen, schönen, geschmackvoll zusammengestellten —

„Ein Sträußchen für jede von euch!“

„Das ist aber eine nette Idee“, sagte Gudrun lachend und warf Detlev eine Kußhand zu.

Mit den beiden würde es keine unterhaltungsmäßigen Schwierigkeiten geben.

Bald kamen auch Trudi und als letzte Sibylle; man stellte sich vor, und alles lief durcheinander bei den letzten Verrichtungen des Tischdeckens.

Da mein Kaffeetisch wie in Mitteleuropa und wohl auf der ganzen Welt üblich rechteckig war, ergab sich die Schwierigkeit des Plazierens unseres fünften Rades am Wagen. Detlev löste das Problem, indem er einfach sagte:

„Ich hol mir hier den Stuhl und setz mich zu Gudrun an die Längsseite, da haben wir beide gut Platz.

„Ja, komm nur, ich mach mich ein bißchen schmal. „

„Brauchst du gar nicht, Gudrun, es ist genügend Platz für uns beide. „

Womit er zweifelsohne recht hatte. Es war ja zu erwarten gewesen, daß er sich zu der Dame setzte, die er als erste kennengelernt hatte. Neben mich sich zu setzen wäre schlecht gegangen, denn ich saß traditionell an einer der Schmalseiten.

Wir ließen uns den Kuchen schmecken und machten small talk, wobei wir peinlich alle heiklen Themen vermieden.

Wir wußten ja alle, was Detlev noch so machte, und Detlev wußte, daß wir es wissen. Aber seine Tätigkeit als Lektor gab ja genügend Gesprächsstoff her, besonders wieder mit Gudrun mit ihrer nun schon mehr als einjährigen Erfahrung als Buchhändlerin.

Es war natürlich wieder — warum eigentlich „natürlich wieder“? — es war also Trudi, die irgendwann sagte:

„Was unsere Melanie ist, die schreibt ihre erotischen Erinnerungen — das wird ein ziemlicher Roman — wär das nicht was für deinen Verlag?“

„Davon hast du mir ja gar nichts erzählt, Melanie!?“

„Du hast mich ja auch nicht danach gefragt — und außerdem hast du mir bestimmt auch nicht ,alles` von dir erzählt.

„Natürlich nicht — entschuldige, ich wollte dir natürlich keinen Vorwurf machen — aber interessieren würde mich das schon. „

„Das kann ich mir denken — es ist auch alles längst noch nicht und in keiner Weise fertig — aber schon mal theoretisch gefragt: Würdet ihr so was verlegen?“

Detlev wand sich herum und sagte schließlich: „Eigentlich ist das nicht unser Spezialgebiet, und wir haben auch überhaupt keine solchen Titel — würde denn unser Erlebnis von Dienstag darin vorkommrn?“

„Ganz bestimmt.

„Dann müßten wir es sowieso wegen Befangenheit ablehnen. „

„War ja nur 'ne Frage. „

„Na, klar — tut mir leid, daß wir dir darin nicht helfen können. „

„Es ist ja auch alles überhaupt noch nicht spruchreif. „

Das Eis war jetzt zu einem gewissen Grad gebrochen, und Trudi fragte:

„Was sind denn das für Damen, die zu dir als Kundinnen kommen?“

Ohne eine Spur von Ungeduld zu zeigen, beantwortete Detlev diese ihm wohl schon tausendmal gestellte Frage:

„Wie soll ich sagen — vielleicht so: unbefriedigte Damen, durchaus nicht nur alleinstehende –„

„Das ist umgekehrt ja genauso“, warf Gudrun ein.

„Ja, genau — es gibt ja so viele Aufklärungsbücher — ich hab den Eindruck, meine Kundinnen haben irgendwo gehört, man solle kein Leben ohne Sex führen, und wenn sie keinen Partner haben oder einen, der nicht richtig funktioniert, dann kommen sie zu mir. „

„Und kommen viele mit Sonderwünschen?“

„Sado-Maso mache ich nicht, das hat euch wohl Melanie schon erzählt, aber immer mal wieder will eine eine Stellung ausprobieren, die sie irgendwo oder auf einem Pornobild gesehen hat.

Und dann gibt es welche, die wollen auf dem Tisch oder auf dem Fußboden oder in der Badewanne oder im Stehen bedient werden — eine wollte mal auf dem Balkon, das geht bei mir zur Not, denn es wohnt ja niemand mehr darüber. „

„Und wie schaffst du das mit drei–vier Weibern am Tag — nimmst du irgendwelche Mittelchen?“

„Ich mache ja fast nur Termine ab — selten, daß mal eine wie Melanie direkt auf meine Anzeige hin kommt, und ich achte darauf, daß es, wenn irgend möglich, nicht mehr als zwei am Tag werden, danach möglichst einen Ruhetag — wenn alle so schön und jung wären wie ihr, könnte ich wohl auch vier am Tag bedienen — und an Mittelchen: nichts als ein Omelett aus zwei Eiern zum Frühstück und auch sonst ziemlich viel mit Eiern Zubereitetes.

„Du sagst, du würdest uns alle vier schaffen –?“, hakte Sibylle ein.

In Gudruns Augen blitzte es. Ich dachte: „Das Luder — entschuldige, Gudrun, das denke ich nur und werde es nie sagen! — das Luder freut sich, daß es recht behält!“

„Ja, ich denke ja — wenn es sein muß –„

„Und würdest du darauf wetten?“

„Ja, das würde ich.

„Ich halte dagegen — und ihr?“

Wir anderen sahen uns betreten an. Sollten wir kneifen? Gudruns erwartungsfrohes Gesicht ließ mich sagen:

„Ich bin dabei. „

„Ich auch“, sagte Gudrun.

„Was soll ich machen, wenn ihr so unersättlich seid?“, fragte Trudi rhetorisch, „ich mach auch mit. „

„Wir müssen noch die Wettbedingungen besprechen“, versuchte ich, die sich anbahnende Orgie in rationale Bahnen zu lenken, „ich würde mit einem klassischen Zitat sagen: ,aber bitte mit Sahne`.

„Ist doch klar. „

„Und setzen wir ein Zeitlimit?“

„Lieber nicht“, sagte Detlev.

„Ich — Benno und ich wollen um acht Uhr in ein Konzert gehen. „

„Dann laß uns beide als erste das Vergnügen haben. „

„Aber sagt mal: Ist heute der fünfzehnte?“

„Nein, der ist erst morgen. „

„Dann ist ja auch das Konzert erst morgen — na gut, also ohne Limit.

„Kriegst du, Gudrun, und du, Trudi, nicht Schwierigkeiten zu Hause, wenn ihr spät kommt?“

„Das kriegen wir schon hin“, sagte Gudrun, „aber mein Benno darf natürlich absolut nichts mitkriegen. „

„Ist doch klar — dein — wie heißt dein neuer Freund?“

„– Bernd –„

„– Bernd erfährt natürlich auch nichts — Diskretion ist Ehrensache –„

„Und was ist nun mit gewonnener oder verlorener Wette?“, fuhr ich dazwischen.

„Ach ja, das müssen wir abmachen“, sagte Sibylle; sie war Feuer und Flamme, „ich würde sagen: Wenn Detlev gewinnt, zahlen wir ihm alle seinen normalen Lohn, und wenn nicht, zahlt er uns — jeder von uns — einverstanden?“

„Ich hab gar keine hundert Mark bei mir“, sagte Trudi traurig.

„Ich kann dir das bis nächsten Samstag und auch länger leihen“, tröstete sie Gudrun.

„Vielleicht müßt ihr auch gar nichts zahlen“, beruhigte uns Detlev mit geheimnisvoller Miene, „ich kann wirklich nicht garantieren, ob ich es heute viermal ,mit Sahne` schaffe — ich bin auch nicht mehr der allerjüngste. „

„Was heißt ,auch nicht mehr`?, fragte Sibylle lächelnd, aber in scharfem Ton.

„Entschuldigt — das war blöd gesagt — ich nehm es zurück und behaupte das Gegenteil. „

„Sollten wir dann nicht allmählich anfangen, damit wir noch vor dem Samstagskrimi fertigwerden?“, fragte ich in die Runde.

„Ja, fangen wir an“, sagte Detlev jovial, „wer versucht es als erste mit mir?“

„Ich!“, sagte Gudrun etwas vorlaut, bevor Sibylle, die wohl auch gern Detlev noch in frischem Zustand hätte genießen wollen, den Mund aufkriegte.

„Und wo wollt ihr hingehen?“, fragte ich. Schließlich war es immer noch meine Wohnung.

„Ach so, ja, daran hab ich gar nicht gedacht“, sagte Gudrun bedripst.

„Na, geht schon dahin, wo es euch am besten gefällt: die Liege in meinem Arbeitszimmer oder der Küchentisch oder das große Bett im Schlafzimmer. Wenn ihr hier im Wohnzimmer unbedingt auf das Sofa wollt, müßten wir anderen wohl woanders hingehen. „

„Ich glaub, wir gehen ins Schlafzimmer, wenn wir dürfen — was meinst du, Detlev?“

„Ich glaub auch, das wär das beste. „

„Na, dann verschwindet, ihr beiden — und, Gudrun, zeig Detlev das Badezimmer und wo die frischen Handtücher sind — du weißt ja, wo alles ist.

Nun saß ich wieder einmal — zusammen mit Trudi und Sibylle — und wartete, bis andere mit dem Sex fertigwerden. Wie langweilig — und auch nicht wenig peinlich. Wir saßen, nippten an unserem Kaffee, aßen noch ein halbes Stückchen Kuchen — wie die Mädchen im Puff, die darauf warten, daß sie auch noch einmal drankommen. Trudi hatte die glänzende Idee, den Fernseher einzuschalten, und wir fanden auch eine halbwegs interessante Sendung.

Wir hatten uns noch gar nicht richtig in unsere Lage reingefunden, da kamen die beiden schon aus den hinteren Räumen, Gudrun wieder in ihrem eleganten schwarzen Pullover-und-Hose-Dress, Detlev bis auf einen Mini-String nackt und so seine Möglichkeiten recht deutlich zeigend.

„Entschuldigt, aber wenn euch das nicht gefällt, kann ich mich natürlich auch wieder richtig anziehen. „

„Ist schon gut — Trudi und Sibylle wollen ja den Kater nicht ohne Sack kaufen — oder wie geht das Sprichwort — willst du noch etwas Kaffee und ein Stück Kuchen zur Stärkung — ich hab auch noch Reserven im Kühlschrank.

„Ja, ich nehm noch ein Stück, danke — und wenn ich bitten dürfte: in der nächsten Pause ein Rührei — ich mach es mir auch selber. „

„Wünsche hat der Herr — davon war in der Wette nicht die Rede! — Aber, okay, wir versuchen, was wir können. — Ich weiß aber nicht, wer als nächste dran ist und ob ein fähiges Koch-Team übrigbleibt. „

„Ich biete mich als Köchin an“, rettete Gudrun lachend die Situation — ich hab ja heute nichts mehr zu erwarten.

„Bis du zu Hause bist, will ich hoffen“, sagte Sibylle anzüglich.

„Natürlich!“, lachte Gudrun.

„Hast du dich eigentlich gestern weise zurückgehalten, um uns heute solche Wettangenbote zu machen?“, fragte ich Detlev.

„Nein, ich hatte gestern zwei Damen, die hatten sich schon vor einer ganzen Zeit angesagt. „

„Beide zusammen?“

„Nein, das hast du falsch verstanden — eine am Vormittag, eine abends.

„Schön und knackig?“

„Ja, schon, aber nicht so wir ihr. „

„Alter Schmeichler!“

„Das meinte ich jetzt ernst! — So, wer will als nächste?“

Wir alle blickten auf Sibylle, von der wir alle inzwischen begriffen hatten, daß sie heute am geilsten von uns drauf war, aber es kam keine Reaktion von ihr. So sagte Trudi:

„Ich — wenn ich dir nicht zu dick bin.

„Du bist doch nicht zu dick, Trudi, laß dir das von niemandem einreden — du hast die schönste Figur von euch allen, würde ich sagen — wenn ich ein Macho wäre, würde ich sagen: schön griffig, aber ich will kein Macho sein — du gefällst mir genau so, wie du bist — gehen wir?“

„Ja, tun wir das — aber ich muß beichten: neuerdings stöhn ich so unanständig, wenn es heiß wird, das hab ich früher nicht getan — hoffentlich kriegst du keinen Ärger mit den Nachbarn, Melanie.

„Es wird schon nicht zum Einsturz führen — mir geht es übrigens genauso — scheint irgendwie am Alter zu liegen. „

„Und ich würd sagen, wir gehen auch ins Schlafzimmer — wenn wir dürfen, Melanie?“

„Ja, ihr dürft, verschwindet nur — viel Spaß! — So“, sagte ich weiter zu der Restbelegschaft, „jetzt heißt es Omelett machen. Ich hab das so zugesagt, dabei weiß ich gar nicht, ob ich Eier im Haus hab.

„Zwei Eier zumindest hast du im Haus“, sagte Sibylle.

„Du bist ja heute ein kleines Schweinchen — so kennen wir dich gar nicht!“

„Ich bin heute vielleicht sogar ein großes Schweinchen“, konterte Sibylle, „und was redest du: Dein Kühlschrank ist ja voller Eier — mindestens fünf — nein: sex — nein: doch nur fünf. „

„Du kannst ja schon nicht mehr klar denken und zählen — sollen wir schon anfangen, die Rühreier zu bruzzeln, oder warten wir noch ein bißchen?“

„Warten wir noch etwas“, meinte Gudrun, „nach menschlich-männlichem Ermessen müßte es jetzt etwas länger dauern — wir haben ja Zeit — oder?“

„Das müssen am ehesten die Gebundenen wissen, nicht wahr, Gudrun?“

„Und ich hab gesagt: Ich hab Zeit.

Weißt du nicht mehr, vor vier oder sechs Wochen, wo wir bis fast um elf Uhr geklönt haben?“

„Ja, was haben wir da getratscht und konnten kein Ende finden! Wenn das heute wieder so spät wird, dann muß ich euch ja ein anständiges Abendessen liefern — für fünf ausgepowerte Personen. „

„Das machen wir schon“, beruhigte mich die liebe Gudrun, „laß mich nur machen — ich erfind schon was.

„Der Film im Fernsehen ist wohl inzwischen vorbei“, vermutete Sibylle sicher richtig, „sehen wir mal, ob wir noch was finden — oh, hier: Radio Bremen, wiederholte Sketche von Loriot — der Abend ist gerettet!“

Wir setzten uns vor den Fernseher, lachten uns halbtot und dachten natürlich an nichts anderes mehr. Nach langer, langer Zeit, aber noch vor Ende der Sendung, hörten wir hinter uns „Einbrecher“, aber nein, es waren Trudi und Detlev, die von ihrer Safari in meinem Schlafzimmer zurückkamen, Detlev wieder nur im String, aber auch Trudi nur mit einem knappen Slip bekleidet —

„Detlev hat mich gebeten, mich noch nicht wieder anzuziehen, er meint, er könne für den Rest des Nachmittags und Abends anregende Anblicke brauchen.

„Wenn es so ist, kann ich mich auch wieder bis auf den Slip ausziehen“, sagte Gudrun, „kein Problem — es ist ja sowieso eher etwas überheizt, oder findest du nicht, Melanie?“

„Ich hab die Heizung nicht höher gedreht als sonst auch, aber wahrscheinlich heizen wir selbst die Wohnung auf. „

In Windeseile zog sich Gudrun wieder aus — und mir dummen Pute ging erst jetzt auf, daß ich meine Cousine seit unserer Jungmädchenzeit nicht mehr in Badekleidung, geschweige denn nackt gesehen hatte, auch nicht in einer gewissen Wohnung — es war an mir völlig vorübergegangen, was für schöne, lange, schlanke Beine, genau richtig für den heutigen Geschmack, Gudrun als reife Frau hatte.

Ihr Ex Gustav war wirklich ein besonders idiotischer Idiot, sie laufenzulassen.

„Wir müssen uns entschuldigen, Detlev, noch nix Eier, wir sind beim Loriot hängengeblieben. „

„Sehen wir den jetzt noch fertig, dann mach ich die Eier für uns — für euch alle — versprochen. „

Es war aber leider der letzte Sketch, der gerade lief, und so begab sich Detlev in die Küche, und bald hörte man es bruzzeln.

Sibylle ging hinterher, sah auf den kochenden Detlev, kam dann wieder zurück ins Zimmer und schlug vor, so laut, daß auch Detlev es hören konnte:

„Wie wär's mit NMCW?“

„Was ist das denn?“, fragten Gudrun und ich fast unisono.

„Naked men — clothed women“, versuchte Detlev uns aufzuklären.

„Und was hat das wirklich zu bedeuten?“

„Das hat zu bedeuten, daß Sibylle möchte, daß ich auch den String ausziehe — von mir aus, ich hab nichts dagegen — und ansonsten bezeichnet das eine Klasse von Pornodarstellungen oder Nacktputzen oder was heutzutage noch so modern ist auf dem Gebiet — aber ich hab dann doch noch eine Bedingung: Ihr müßt euch auch ausziehen, ich sagte ja bereits warum –„

„Ein Vorschlag zur Güte“, sagte Sibylle, „nur die schon belegten Damen.

„Mensch, Sibylle“, fuhr es mir raus, „was ist mit dir heute — solche häßlichen Ausdrücke aus der Tierzucht!?“

„Heute bin ich geil — habt ihr das noch nicht gemerkt? — Also: Seid ihr einverstanden?“

„Im Prinzip ja“, sagte die heute sehr fröhliche Gudrun, „aber dann ist es nicht mehr NMCW, sondern NMNW — aber macht nichts, ich bin dabei“, und zog mit neckischen Bewegungen auch noch ihren Slip aus.

Daß sie bis auf einen wegweisenden Irokesenstreifen rasiert war, wußte ich natürlich auch nicht. Sie bot schon einen erhebenden Anblick, ich müßte Benno mal beglückwünschen, ohne in die Einzelheiten zu gehen. Auch Trudi entledigte sich ihres Slips. Ihren rasierten Anblick kannte ich ja, was nicht heißt, daß er mir langweilig gewesen wäre. Und auch Detlev streifte sich gekonnt seinen Fummel ab und ließ sein Gemächte beim Braten über dem Herd baumeln.

Rühreier zuzubereiten dauert ja nicht lange, und Detlev bat Gudrun, mit der er sich wohl am besten verstand, für fünf Personen passende Teller und Bestecke zu decken, bevor er mit der Pfanne käme.

Im Nu war alles bereit, auch Bier hatte Gudrun oder jemand anderes gefunden, und wir genossen Detlevs Herrlichkeiten. Er hatte auch den Pfeffer entdeckt, und seine Rühreier waren wirklich eine Delikatesse.

Und seine richtigen Eier kochten wohl schon wieder. Jedenfalls konnte man beobachten, wie sich sein langes Ding allmählich wieder aufrichtete, während er sich von einer zur anderen von uns jetzt zur Hälfte nackten Grazien umsah. Gudrun hatte wirklich an alles gedacht und wohlweislich Handtücher gegen eventuelle Tröpfchen auf die Stühle gelegt.

„Was machen wir jetzt nach der Halbzeitpause“, fragte Detlev in die Runde, als auch der allerletzte Krümel seiner Rühreier verputzt war.

„Mann belegt weiter, um mit Sibylle zu sprechen“, sagte ich, „oder will Mann sich noch etwas ausruhen?“

„Nein, nicht nötig, ich bin sicher, es geht schon wieder — wie wär's, Sibylle, ich merke doch, du bist heute ganz — ganz –„

„– läufig — oder geil — oder heiß, ich geb's ja zu, aber ich kann noch warten, ich mach dann den krönenden Abschluß — Melanie, bitte, geh du zuerst ins Schlafzimmer!“

„Wenn du meinst — und keine Angst hast, daß es dann nichts Richtiges mehr wird — Detlev hat ja selbst so etwas angedeutet — dann geh ich jetzt — ha, und ihr macht den Abwasch! — Komm, Detlev!“

Das ließ er sich nicht zweimal sagen, wir verschwanden durch die winkligen Türen ins Schlafzimmer und überließen die anderen dem Spülmittel oder dem Fernseher.

Detlev brauchte sich nach dieser Entwicklung der Dinge nichts mehr auszuziehen, aber ich mein schönes Samstags-Kostüm. Das ließ ich von Detlev verrichten, und meine Rechnung ging auf: Eine Frau auszuziehen bringt einen gesunden Mann zuverlässig zur Weißglut.

„Wie machen wir's denn heute, so wie letztens?“, fragte ich ihn.

„Ich würde gern von hinten kommen, in der Seitenlage, mit dem Gesicht zur Spiegelwand, und ich seh mir selbst zu.

„Das können wir gerne machen. „

„Ich hab ja ganz vergessen, dir zu sagen, wie super ich deine Spiegelwand finde — ich werd mir auch so was machen — dazu müßte ich die Bücherregale im Schlafzimmer umstellen, damit der Kleiderschrank mit den dann Spiegeln parallel zum Bett steht — darf ich dich fragen, wo du die Schrankwand hast verspiegeln lassen?“

„Da muß ich dich enttäuschen, die ist fertig so gekauft.

„Ich werd schon was finden — auch an der Decke wäre ein Spiegel toll, das gibt es ja in manchen Hurenhäusern —

„– nicht nur da!“

„– aber das ist bei den wahnsinnig hohen Räumen bei mir wohl etwas zu weit weg vom Geschehen. „

„Kann vielleicht sein — du müßtest es vielleicht mal probieren, aber das kostet natürlich auch eine Stange Geld.

— A propos Stange: Wo hast du eigentlich deine Tütchen?“

„Hier — ich hab mir erlaubt, sie neben dein Buch zu legen. „

„Ach ja, ich blöde Kuh, die sind ja unübersehbar, die blauen Päckchen. „

Ich legte mich auf die Seite, das Gesicht den Spiegeln zugewandt, Detlev legte sich hinter mich, ich spreizte das obere Bein obszön weit ab, Detlev drang mit seinem Dobbas vorsichtig ein und beobachtete dann weiter sein Tun im Spiegel.

Wieder gelang es ihm, die Länge genau abzumessen und so gerade eben meinen Muttermund zu streicheln, mein G-Punkt kam dank der Dicke seines Rohres auch in dieser Stellung nicht zu kurz, wenn Detlev gute Augen haben sollte, müßte er merken, wie sich allmählich sogar mein rosa Lustknopf hervorwagte, etwa auf halbem Weg griff er mit starker Hand über meine Taille, wuschelte etwas im Wuschelhaar herum, dann startete er einen Generalangriff auf meine Klit, brach ihn aber rechtzeitig ab und begnügte sich mit sanftem Streicheln.

Ich kam heftig, schrie nicht besonders laut, aber klappte die Schenkel wie ein Schere zusammen und klemmte so Detlevs Hand ein. Das hinderte ihn nicht, meine Perle weiterzustreicheln, dabei mich daneben weiterzuficken, ich öffnete die Schere wieder und ließ Detlev so wieder sein Tun im Spiegel bewundern; schließlich wurden seine Bewegungen zu einem schnellen Nageln, und er ergoß sich auch bei diesem dritten Mal kräftig ins Tütchen. Ich bedeutete ihm mit einer minimalen Bewegung, mich an meinen empfindlichsten Stellen weiterzustreicheln, und bald darauf kam ich zum zweiten Mal und bedankte mich dafür bei meinem jetzt doch schon merklich abgekämpften Stier mit einem herzlichen Kuß über die Schulter.

Wir nahmen eine bequeme Haltung ein und bewunderten uns im Spiegel als schönen Sex gehabt habendes Liebespaar — garantiert jugendfrei, weil so ohne sichtbaren Phallos.

Nach einer Weile drehte ich mich halb herum, damit Detlev auch meine Hinterfront im Spiegel bewundern und er nicht nur meinen Po, sondern auch meinen Urwald mit seinem glitschigen Langschwanz besudeln konnte. Wir kuscheltn so seelenruhig weiter, und schließlich fragte Detlev:

„Sollen wir noch weiterkuscheln oder nicht lieber zu den anderen gehen — die langweilen sich sicher schon.

„,Sex kann so langweilig sein, wenn man darauf wartet, daß andere damit fertigwerden`“, zitierte ich mich selbst, „nein, bleiben wir noch etwas hier, es ist so gemütlich, und außerdem höre ich nur das Fernsehen, nicht daß einer dieser faulen Bande etwa den Abwasch gemacht hätte. „

Ich legte mich auf den Rücken mit weit geöffneten Beinen, um meine edlen Teile etwas kühl umfächeln zu lassen, Detlev spielte hingebungsvoll mit meinem Busen.

„Und du willst es dann auch noch ein viertes Mal versuchen?“, fragte ich nach einer Weile.

„Ja — ich bin wild entschlossen, die Wette zu gewinnen. „

„Und uns armen Frauen, die wie mühselig unsere Kröten verdienen, diese wieder abzuknöpfen. „

„So war es abgemacht“, sagte Detlev nur cool.

Nach einer weiteren Ruhepause fragte Detlev vorsichtig: „Sollen wir nicht doch allmählich zu den anderen gehen, oder bleiben wir hier noch etwas liegen?“

„Das letztere — ich höre immer noch nur nur den Fernseher.

Irgendwann wurde es uns doch langweilig; wir duschten uns, soweit es in der Wanne ging, gegenseitig gründlich ab, trockneten uns gegenseitig die Rücken und gesellten uns zu den wartenden dreien, dem heutigen Komment entsprechend nackig. Ich hatte der lieben Gudrun unrecht getan: Sie hatte inzwischen wie die Heinzelmännchen lautlos das Kaffeegeschirr abgewaschen und im Schrank versorgt. Trudi und Sibylle unterhielten sich angeregt, als ob sie während ihrer Arbeitspausen nicht genug Zeit zum Reden hätten; die Problematik der großen Volksparteien, über die im Fernsehen wieder einmal diskutiert wurde, interessierte niemanden.

Wir wurden mit Hallo begrüßt und setzten uns wieder an den Tisch. Gudrun hatte auch meinen Schrank geplündert, süßes und salziges Knabberzeug gefunden und in Schälchen auf dem Tisch verteilt, auch hatte sie für Interessenten frisch gekochten Kaffee anzubieten. Wir forderten Sibylle und besonders Detlev auf, kräftig zuzulangen, um sich für das letzte Gefecht zu stärken. Beide ließen sich nicht lumpen und strahlten ungebrochene Zuversicht aus.

Nach small talk über Gott und die Welt wandte sich Detlev freundlich zu Sibylle und fragte:

„Und du, Sibylle, hast du irgendwelche besonderen Wünsche?“

„Ja, die hab ich!“

„Und sagst du uns, welche?“

„Nichts gegen Melanies Spiegelkabinett, aber ich möchte es gern auf einem Tisch — ich im Liegen, und du stehend am Rand — das hab ich mal in einem Film gesehen — ich glaube, dieser Tisch hätte genau die richtige Höhe –„

„Dann müssen wir aber den Tisch abräumen“, gab ich zu bedenken.

„Das machen wir schon“, sagte Gudrun eifrig, „das haben wir in einer halben Minute!“

„– und noch was“, sagte Sibylle kaum hörbar, „ich möchte, daß ihr dabei zuseht –„

„Aber Sibylle“, sagte ich und nahm sie in den Arm, „was ist mit dir heute; wir glauben dir auch so, daß du es kannst. „

„Aber ich will sehen, ob ich es kann, wenn jemand zusieht“, sagte Sibylle trotzig.

Wir drei anderen „Mädchen“ sahen Sibylle fragend an mit einem Gesichtsausdruck, der so etwa „Jetzt verstehen wir gar nichts mehr!“ ausdrückte und Sibylle zu einer Erklärung veranlaßte:

„Ich will auch mal wieder wie ihr Sex haben –„

„Aber wenn immer du über Männer redest, ziehst du über sie her –„

„Ich will ja auch erst mal nicht mit einem Mann zusammenleben — immer sind sie unzufrieden, meckern über das Essen, schnarchen, wenn man scharf ist, und maulen, wenn ich meine Tage habe, die kann ich nicht verschieben — ich will manchmal auch einfach unkompliziert Sex haben —

„– komm doch zu mir, ich würde mich freuen –„, warf Detlev ein.

„Aber da müßte ich bezahlen –„

„– hat euch Melanie nicht gesagt: Ich mach euch einen Freundschaftspreis –„

„– doch, das hat sie gesagt, aber es sind immer nocht achtzig Märker, da hab ich gedacht, ich geh mal in einen solchen Club, da haben Frauen freien Eintritt –„

„– da hast du dich aber gut informiert“, sagte Detlev unverändert freundlich, „damit kann ich nicht konkurrieren, ich muß schon etwas nehmen — aber ich kann dir nachher ein paar gute Clubs nennen, wenn du willst.

„Das ist riesig nett von dir — na ja, und weiter: In solchen Clubs wird doch immer vor Zuschauern gebumst, und ich wollte mal sehen, wie ich damit fertigwerde. „

„Also, liebe Sibylle“, sagte Detlev in ganz liebem, aber lehrerhaftem Ton, „erstens sehen in solchen Clubs fast immer nur geile Kerle zu und holen sich womöglich dabei einen runter, während es hier deine drei Freundinnen sind –„

„– aber vielleicht ist es mit fremden Kerlen unpersönlicher und darum einfacher –„

„– das mag sein; und zweitens sind die in den Clubs so froh, wenn mal eine Frau kommt, daß dir einfach jeder Wunsch offensteht, nicht nur mit welchem Kerl du schlafen willst — in guten Clubs kannst du dich ganz bestimmt in ein Séparée zurückziehen, wenn du keine Zuschauer willst.

„Aber heute will ich es so — so, wie ich es mir schon den ganzen Tag vorgestellt hab!“

Wir redeten nicht länger auf sie ein, warum sollte sie nicht ihren Spaß nach ihren Wünschen haben. Das Freiräumen des Tisches war natürlich kein Problem, Detlev stellte sich schon mal an die Tischkante und wedelte mit seinem halberigierten Lustschlauch zur Probe, die Höhe stimmte, etwas schwieriger war es, eine passenden weiche Decke zu finden, damit Sibylle nicht auf dem Holz liegen mußte, aber auch eine solche Decke fand sich.

Dann begann Detlev, Sibylle mit viel Küssen und Streicheln auszukleiden, und es war ein erhebender Anblick, wie Sibylle selig dahinschmolz. Auch Sibylle kannte ich nur angezogen, aber es war mir nicht sehr verwunderlich, daß ein recht molliger Körper zutage trat, mit wenig ausgeprägter Hüfte, aber einem massigen Hinterteil. Zusammen mit ihrem frischen, meist freundlichen Gesicht könnte man sagen: eine Schönheit orientalischen Typs. Bei der weiteren Entblätterung stellte sich heraus, daß auch Sibylle vollständig rasiert war, was Trudi, die Vorreiterin der Rasier-Bewegung in unseren Reihen, mit anerkennenden Worten kommentierte.

Ansonsten hätte ich angenommen, daß Trudi ihrer Kollegin zu dieser Mode zugeredet oder sie ihr als „modern“ empfohlen hätte. Ohne dem wäre wohl auch der hohe Venusberg, den Sibylle der allgemeinen Polsterung ihrer Körpermitte entsprechend vorzuweisen hatte, nicht so plastisch hervorgetreten.

Sibylle hupfte mit der Behendigkeit dicker Leute (entschuldige, liebe Sibylle!) auf den Tisch, legte sich lang, ließ die weit gespreizten Beine über die Kante baumeln und harrte ihres Begatters.

Der war gerade dabei, sich seine Gummi-Arbeitskleidung faltenfrei anzulegen, dann trat er zwischen Sibylles Beine und begann sie sanft von den Armen über die Seiten und die Hüften und die Schenkel und wieder zurück zu streicheln. Auch ihren Busen walkte er sanft durch, nahm nach einiger Zeit auch den Mittelweg von der Ritze zwischen den Brüsten über den Nabel bis zum Ansatz der Lustspalte, aber in diesem Stadium noch nicht weiter. Dieses sanfte Streicheln von Sibylles Hautpartien wiederholte er „wol tûsendstunt“ — nur wenig übertrieben! –, wobei Sibylle wohlig schnurrte wie ein Kätzchen, dann zeigte er uns, was er sich für Sibylles die ganze Zeit offen daliegende Muschi ausgedacht hatte: Er nahm seinen schon ganz langen, aber immer noch schlauchartigen Liebesschwengel in die Hand und streichelte mit der gummibewehrten roten Spitze in der Muschi herum.

Dies erregte Sibylle schon sehr, sie schloß und öffnete die Schenkel, hob auch immer wieder das Becken an, und ihr Schnurren ähnelte schon mehr dem eines ausgewachsenen Katers. Diese Bewegungen am Schwanz waren ja wie Wichsen, und Detlevs Liebeswerkzeug erstarkte sichtlich. Als es aber längst noch nicht zu einem Eisenrohr geworden war, drang Detlev schon ein; es war ein toller Anblick, wie es sich zunächst einmal zu fast einem Halbkreis krümmte, dann aber doch zu fast voller Länge in Sibylles Lustgrotte flutschte.

Auch bei Sibylle bemühte sich Detlev um ein genaues Abmessen der inneren Länge, die war bei Sibylle wie zu erwarten nicht allzu lang, und Detlev konnte zu kaum mehr als der Hälfte seiner phänomenalen Länge eindringen. Nun begann Detlev mit einer gleichmäßigen, langsamen Ficknummer, und an den seligen Gesichtsausdruck, mit dem Sibylle dies genoß, werde ich mich wohl immer erinnern. Allmählich gab sich das Durchbiegen von Detlevs Glied, es wurde zu einem harten Stab, auch die Dicke nahm wohl noch etwas zu — daß ich dieses Ding ohne Schmerzen in mich hatte aufnehmen können! Ich trat dann auch hinter Detlev, um das Spiel seiner Rücken-, Po- und Schenkelmuskeln zu beobachten, ein geiler Anblick.

Allmählich wurden Detlevs Bewegungen schneller und härter, Sibylle kam ihnen mit eigenen Stößen des Beckens entgegen, sie hatte die Augen geschlossen und atmete schwer. Sie kam mit einem unterdrückten Lustschrei, blieb ab da fast unbewegt liegen und ließ Detlevs letzte Stöße und seine Nachspritzer über beziehungsweise in sich ergehen. Noch in ihr steckend fiel er ermattet über sie und überschüttete ihren Kopf und ihren Busen mit Küssen. Dabei flüsterte er ihr zu, aber wir konnten es doch hören:

„Du bist ja ein wahres Naturtalent — laß dir bloß nicht einreden, du seist zu mollig oder korpulent oder gar dick!“

Dann stellte er sich wieder aufrecht und zog vorsichtig seinen Schlauch aus ihr heraus; er zeigte es nicht herum, aber wir konnten es deutlich sehen: Die Ausbuchtung an der Spitze des Kondoms war zu mehr als der Hälfte weiß gefüllt.

Urplötzlich richtete Sibylle mit der Behendigkeit — ich wiederhole mich — sie richtete sich also im Oberkörper auf, sprang vom Tisch, fiel Detlev um den Hals und überdeckte ihn mit heißen Küssen.

Die beiden gingen schnell sich duschen und setzten sich wieder zu uns. Was sollte man nach einem solchen heißen Nachmittag tun? Einfach auseinandergehen, „schön war's, sehen wir uns mal wieder?“ Oder noch etwas fernsehen? Oder — na klar! Gudrun war es, die sagte:

„Ich würde jetzt gern noch was Herzhaftes essen — der Kuchen war wieder mal toll, Melanie, aber den ganzen Tag nur Kuchen –„

Alle waren sofort einverstanden, aber ich mußte kleinlaut beichten:

„Ich hab so gut wie nichts im Haus, nur für mich ein paar Fischstäbchen –„

„Wir können uns ja Pizzen kommen lassen –„

„Aber wenn die gebracht werden, müssen wir uns anziehen“, sagte Sibylle traurig.

„Müssen wir nicht“, sagte Gudrun, „laßt mich nur machen! — Melanie, von wo läßt du dir Pizza kommen, wenn du welche kommen läßt?“

„Hier ist die Telephonnummer!“

„Sehr gut — und was soll ich euch bestellen — Melanie, gib mir bitte mal was zum Schreiben! — Detlev?“

„Calzone. „

„Trudi?“

„Margherita. „

„Sybille — enschuldige, im Eifer des Gefechts: Sibylle?“

„Auch Margherita.

„Und Melanie?“

„Quattro stagioni. „

„Wie schreibt man das?“

„Wie man es spricht; ist aber jetzt egal, sag es einfach!“

„Und ich — wie heißt das mit den vielen Käsesorten?“

„Quattro formaggi — das ist noch schwieriger. „

„Und wollt ihr eine große oder eine kleine Pizza?“

Nur Detlev und Sibylle wollten eine große — ich verkniff mir zu sagen: ,weiter auf Lenins Weg zu orientalischer Schönheit` –, wir drei anderen nur eine kleine.

Gudrun griff zum Hörer, tippte die Nummer, gab die Bestellung durch, und zum Schluß fragte sie:

„Haben Sie auch Frauen, die die Pizzas ausfahren? — Ja? — Dann schicken Sie bitte eine Frau, auch wenn es länger dauern sollte!“

Genial! So hatten wir keinen glotzenden Kerl zu befürchten, sondern höchstens ein glotzendes Mädchen, denn wir waren alle entschlossen, uns auch für den Rest des Abends nichts anzuziehen.

Ich hatte die Heizung auf voll gedreht.

Es dauerte überhaupt nicht länger; viel früher als erwartet klingelte es, und aus der Gegensprechanlage krächzte eine entstellte Frauenstimme: „Ihre Pizzen!“

„Nehmen Sie die rechte Tür, da kommen Sie zum Fahrstuhl und fahren dann in den siebten Stock!“, krächzte Gudrun zurück.

Es dauerte ein Weilchen, dann öffnete sich die Fahrstuhltür, und heraus kam ein junges Mädchen in Jeansdress, das einen Turm von fünf Pizzaschachteln balancierte.

Gudrun öffnete im Evakostüm die Wohnungstür, machte Licht im Flur, lotste das Mädchen mit freundlichen Gesten zur Tür herein und in die Küche —

„Stellen Sie die Pizzen doch hier auf den Tisch — und was ist zu bezahlen?“

Während ich meine Handtasche suchte und das Geld herausfingerte, sah sich das arme Mädchen um und hatte einen Anblick, den es wohl sein Leben lang nicht vergessen würde: vier nackerte Weiber plus einen ebenso nackten Kerl, dem gerade wieder etwas stand.

Natürlich näherte sich niemand dem Mädchen auf unsittliche Weise, schon gar nicht der erregte Herr, der schnell wieder ins Wohnzimmer verschwand; ich gab dem Mädchen das Geld inclusive eines fürstlichen Trinkgeldes und entließ sie aus der Wohnung, nicht ohne ihr einen weiteren schönen Abend und einen schönen Sonntag zu wünschen.

Ein Problem, das wir mit viel Lachen zu lösen versuchten, war die Verteilung der Pizzen, Man sieht den meisten ja nicht auf den ersten Blick an, von welcher Sorte sie sind, und die Pizzerien, jedenfalls meine, benutzen ja auch nicht Kartons mit entsprechendem Aufdruck.

Die Calzone war natürlich sofort zu identifizieren, auch die zweite große für Sibylle. Trudis Margherita mußte theoretisch so aussehen wie Sibylles, aber worin unterseiden sich Quattro formaggi von Quattro stagioni? Beide waren mit viel Käse angerichtet. Eine aber hatte auch viel Gemüse: Das mußten die Vier Jahreszeiten sein!

Leider hatten wir vergessen, auch Bier zu bestellen, was wohl möglich gewesen wäre. So mußten wir uns eine angefangene Zweiliterflasche teilen. Als Clou hatte ich auch noch einen Rest Chianti anzubieten, den wir uns auch brüder- und vor allem schwester- und cousinenmäßig teilten.

Der Abend wurde entsprechend lustig.

Es war aber nichts zu machen: Es kam die Zeit des Abschieds. Man mußte sich wieder anziehen. Aber bei unserer Orgie hatte natürlich niemand auf den Verbleib der Kleidungsstücke geachtet. Vielleicht war auch ein Scherzbold unter uns, der Einzelstücke hatte verschwinden lassen.

Man mußte das ganze analytisch angehen.

„Ich bin als erste mit Detlev nach hinten gegangen“, rekapitulierte Gudrun, „Detlev und ich haben uns ausgezogen –„

„– und ich hab meine Sachen auf deine Wäschetruhe gelegt, Melanie“, fuhr Detlev dazwischen, „da müßten sie noch sein — ich seh gleich mal nach!“

Sprach's, verschwand nach hinten und kam sofort mit einem Haufen Männerkleidern zurück.

„Ich glaube, ich hab damit meine Sachen gefunden“, meinte er.

„Nein“, sagte Sibylle, „zuerst hattest du noch deinen String an, den hast du erst später ausgezogen. „

„Ach ja, richtig — wo hab ich den denn gelassen — ich hatte ihn noch beim Kochen — und dann kamst du, Sibylle, mit dem Gedanken, ich sollte nackt putzen — nein: kochen — richtig: Hier ist er, ich hab ihn an einen der Handtuchhaken gehängt.

„Da gehört er ja auch hin“, sagte ich nur.

„Und ich“, fuhr Gudrun fort, „hab mich nach der ersten Nummer noch ganz angezogen — und dann wieder bis auf den Slip ausgezogen — und meine Sachen sind — hier“, sagte sie, nachdem sie auch ihren Haufen irgendwo gefunden hatte.

„Bis auf den Slip“, korrigierte wieder Sibylle, „den hast auch du erst später ausgezogen. „

„Mein Slip hatte –„

„– hat –„

„Ja, Melanie — er sollte noch ein aufgesticktes rosa Herz haben — wenn ihn jemand findet –„

„– hier“, sagte ich und fischte ihn aus dem Bücherregal neben dem Cembalo.

„Ich wußte ja schon, daß es nackt weitergeht, und mein Kleiderhaufen müßte noch auf dem Wäschekorb neben der Waschmaschine im Bad liegen“, sagte Trudi und fand ihn auch dort.

„Und meine Sachen hab ich in ein Fach des Kleiderschranks gelegt“, sagte ich; „da wird er noch sein; ich muß mich ja jetzt nicht anziehen, ich muß ja nicht raus. „

„Und mich hat Detlev hier entblättert“, sagte Sibylle schließlich, „er muß wissen, wo er meine Klamotten im Liebesrausch hingelegt hat.

„Das weiß ich auch, das war hier auf einem der Stühle, aber dann haben wir ja noch gegessen, und irgendwer muß die Kleider irgendwohin geräumt haben. „

Wir blickten ratlos in die Runde, niemald wollte sich zu seiner Missetat bekennen, dann ließen wir die Blicke im Raum schweifen, und es war Sibylle selbst, die „hier!“ rief; sie hatte den Haufen auf dem Klavierhocker entdeckt, der unter das Cembalo geschoben worden war.

Von wem, war nicht mehr zu eruieren.

So konnten wir uns anziehen, ich nur Slip und BH, und wir begannen, in unseren Handtaschen zu kramen, denn wir hatten ja die Wette verloren. Detlev sah sich das eine Wele lang an, dann sagte er lachend:

„Laßt das mal! Es war ja auch für mich ein Vergnügen, und ich bin ja auch heute nicht im Dienst!“

Die Damenschaften dankten erleichtert, und alle verabschiedeten sich, nicht ohne sich vor allem bei Detlev für den schönen Nachmittag und Abend zu bedanken.

Detlev unterließ es nicht, uns alle noch einmal zu einer Runde „zu ermäßigten Preisen“ zu sich einzuladen — und ich konnte mit der lieben Gudrun, die sich als letzte von mir verabschiedete, noch ein paar Worte wechseln.

„Du warst ja heute mächtig drauf — so kenn ich dich eigentlich auch noch nicht. „

„Siehste, so lernst du immer noch was dazu über deine Cousine! Ich war heute wirklich scharf, irgendwie hat es mich an alte Zeiten erinnert, so schlimm waren sie von heute aus betrachtet doch auch nicht, oder?“

„Nein — kommt wohl auch auf den Gesichtspunkt an –„

„Ich denke, wir haben einen tiefen Blick ins richtige Leben getan — und ich hab das Haus!“

„Hast du es nicht zum Teil auf Benno überschrieben?“

„Nein, das hat er strikt abgelehnt — er ist ja doch ein ganz Lieber.

„Wieso ,doch`?“

„Weil ich ihn heute betrogen hab — und es hat mir einen Riesenspaß gemacht — und er weiß nichts davon –„

„Wirst du ihm nicht beichten?“

„Wo werd ich! Ich bin doch nicht wahnsinnig! Und ab morgen wird wieder solide gelebt — aber wie wir heute wie die Hühnchen dagesessen sind und gewartet haben, daß uns der Hahn tritt — so, jetzt muß ich aber, und ich muß mir auf dem Heimweg was Schlüssiges ausdenken — ich werd sagen, wir hätten über das neue Buch von Grass geredet –„

„– das war doch vor zwei Wochen –„

„– ja, und heute haben wir das Gespräch fortgesetzt — du sagst ihm nichts!?“

„Ist doch selbstverständlich! — Komm gut nach Haus und grüß deinen Benno!“

Ich stand nun halbnackt vor einem Haufen fettiger Teller, Bestecke und Gläser.

Auch dieses Problem war nach nicht allzu langer Zeit gelöst, ich wollte im heute sehr rangenommenen Bett noch etwas lesen, schlief aber nach einer halben Seite ein und am nächsten Morgen bis nach halb elf.

Unser Kaffeekränzchen bestand danach nicht mehr sehr lange. Aber immerhin erfuhren wir, daß Sibylle ein paarmal Detlev besucht und auch einmal in den von ihm empfohlenen Club reingeschaut hatte, war davon aber nicht sehr begeistert.

Nach wenigen Wochen fand Sibylle einen ehrenvollen Job als Laborleiterin, aber leider in Hannover, wodurch sie vor allem Trudi verlustig ging. Auch sie beichtete, Detlev einmal besucht zu haben, und zwar in der Woche, in der ihr Bernd einen Zeichenkurs an der Volkshochschule Kassel gab. Trudi und Gudrun sagten immer öfter ihr Erscheinen beim Kränzchen ab, weil beim nun einsetzenden Frühjahr ihre Liebsten auch am Samstag für Ausflüge, Besuche und ich weiß nicht was noch mehr von ihnen haben wollten.

So schlief das Kränzchen allmählich ein, aber natürlich nicht mein Kontakt mit meiner immer noch liebsten Freundin Trudi und meiner immer noch liebsten Cousine Gudrun.

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