Die Buchlesung Teil 01

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Schwitzend saß er an seinem PC.

Eine Hand hatte den prall geschwollenen, pochenden Schwanz gepackt und wichste als gäbe es kein Morgen, während die andere hektisch mit der Maus scrollte, um immer neue Fotos auf den Bildschirm zu projizieren.

Andrea Sawatzki, rothaarig, sommersprossig, mit spöttischem Blick in den grünen Katzenaugen.

Andrea Sawatzki in allen nur denkbaren Posen.

Andrea Sawatzki gab Interviews, übernahm Preisverleihungen, Andrea Sawatzki bei Foto-Shootings.

Alles war dabei.

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Er gierte nach der weißen, alabasterfarbenen Haut, konnte es kaum abwarten, bis er zu den Highlights seines geheimen Ordners kam. Den Bildern, wo diese Traumfrau mit blankem Hinterteil und als letztes sogar oben ohne, erschien.

Er fühlte, wie sich bei diesem Anblick seine Eier zusammenzogen, sein Sperma brodelnd und überkochend in das bereit gehaltene Papiertaschentuch spritze.

Diese Brüste … Titten … Euter … schon gehörig hängend, aber für ihn im perfekten Zustand, machten ihn wahnsinnig – Andrea Sawatzki brachte ihn um den Verstand.

Im Laufe der Jahre hatte er jedes verfügbare Foto welches im Internet zu finden war gespeichert, archiviert und gut versteckt vor allen neugierigen Blicken.

Diese Bilder, selbst schlecht gemachte Fotomontagen, die seinen Schwarm in pornografischer Pose, nackt und breitbeinig in einem billigen Hotelbett masturbierend zeigte, waren zu seinem geheimen Heiligtum geworden.

Ächzend ließ er seinen entspannten Oberkörper nach hinten, gegen die hohe Lehne seines Schreibtischsessels fallen, fühlte sich befriedigt, leer gepumpt.

Erst Minuten später stand er auf, wusste, es war noch so vieles zu erledigen, ehe seine Frau am Nachmittag nach Hause kommen würde. Sie erledigte den Großteil der Weihnachtseinkäufe allein, wollte ihn überraschen.

Weihnachten.

Das Fest der Liebe und der Familie … alle würden da sein, die Kinder, Freunde, Nachbarn.

Tagelang würde es keine Gelegenheit geben, Andrea, seine Göttin zu betrachten, es blieben ihm nur seine Gedanken, seine Träume.

Er seufzte und stand auf, um in die Garage zu gehen. Der Weihnachtsbaum musste in jedem Fall noch in den Halter gezwängt und zurechtgeschnitten werden.

Ihm war bewusst, dass er einem Traum nachjagte, dass er mit seinem ständigen Masturbieren schlussendlich seine Frau betrog, weil er begehrte, was er nicht begehren sollte und dennoch: Es war unabänderlich. Es gab diesen nicht zu kontrollierenden Drang in ihm, wann immer sich Gelegenheit bot, dieser Traumfrau im Internet nachzustellen und sich bei ihrem Anblick zu befriedigen.

Während er den kleinen Baum grob und unwillig aus seinem Drahtgeflecht zerrte, träumt er von Andreas Füßen.

Ein wenig verspielt oder nervös hatte sie mit ihnen gewippt. Voller Gier hatte er es beobachtet, als er sich noch einmal den interessanten Teil einer „Wetten-Das-Sendung“ mit Thomas Gottschalk auf You Tube angeschaut hatte. Gefühlte 20 Mal kam er gar nicht auf die Idee, ihre Füße zu betrachten, zu sehr hatte ihn das unverschämt tiefe, provokante Dekolletee dieser Göttin gefangen genommen.

Aber jetzt, heute, malte er sich aus, wie schlank und feingliedrig ihre Füße sein mussten, ihre Zehen sicher lang und schmal, mit gepflegten Nägeln. Er träumte sich in eine x-beliebige Situation, in welcher er ihr die glitzernden, hochhackigen Schuhe ausziehen und ihre Füße mit seinen Händen und seiner Zunge berühren und massieren konnte. Wieder hatte er mit einer Erektion zu kämpfen, als er im Tagtraum mit seiner Zunge über fein adrige Haut strich, in die Zwischenräume ihrer Zehen fuhr.

Eigentlich mochte er Thomas Gottschalk. Aber seit er hilflos mit ansehen musste, welchen Weg dessen Augen nahmen, als diese rothaarige Superhexe mit diesem himmlischen Hauch von nichts bekleidet auf seiner Couch saß und ganz locker von ihrem neuesten Filmprojekt erzählte, hasste er ihn. Neid flammte unwillkürlich und unbändig in ihm auf. Was hätte er darum gegeben, einmal eine solche Gelegenheit, eine solche Chance zu bekommen und der Frau seiner geheimen Träume gegenüber zu sitzen.

Er wusste, er lebte mit Andrea Sawatzki in derselben Stadt, Berlin, teilte sich gewissermaßen eine Heimat mit ihr. Aber dennoch … so nah wie dieser dämliche Gottschalk ihr kommen durfte, würde er ihr wohl nie sein!

Heiligabend

Kerstin hatte sich alle Mühe gegeben, das Fest der Liebe und der Familie so schön wie nur irgend möglich zu gestalten. Kerzen brannten, der Tannenbaum war festlich geschmückt.

Das Haus war weihnachtlich dekoriert, es duftete nach frischem Gebäck, Myrre und Gänsebraten.

Feines Konfekt, erlesener Wein, teure Zigarren und gediegene Musik sorgten bei allen für eine feierliche, aber gelöste und entspannte Stimmung.

Auch Mark konnte sich dieser Atmosphäre nicht entziehen.

Sicher schweiften seine Gedanken gelegentlich ab, hin zu ihr, zu Andrea Sawatzki, zu ihren smaragdgrünen, leicht schräg stehenden Augen, dem abschätzigen Blick, zu den tiefen Dekolletés auf vielen ihrer Fotos.

Als es Nachmittag wurde und damit Zeit für die jährliche Bescherung, stand Marks Gefühlswelt Kopf.

Kerstin hatte ihn überrascht. Ehrlich überrascht!

Sie wusste von seinem Faible für die interessante Schauspielerin, auch wenn sie diesen nicht mit ihm teilte. Er hatte Kerstin zu Beginn ihrer Beziehung logischerweise die vollständige CD- und DVD-Sammlung all der Filme erklären müssen, in denen diese rothaarige Schönheit mit auch noch so kleinen Rollen vertreten war.

Nun lag ein wundervolles Buch in seinen Händen, eine Erstausgabe der Biografie dieser Sexbombe. Gespickt mit Informationen über ihr Leben, ihren Wertegang, den Höhen und Tiefen ihrer Beziehungen. Das Beste daran: dieses Buch enthielt auch Fotos, welche Mark bisher im Internet nicht finden konnte. Andrea Sawatzki als Kind, Jugendliche, ganz privat mit ihren Kindern, ihrem Ehemann. Allein in den Bergen, beim Skifahren, am Strand beim Südseeurlaub.

Fantastisch!

Umgehend hatte er das Buch geradezu zu fieberhaft durchblättert, es blieb ihm vor Euphorie kaum Zeit, seiner Frau für diese gelungene Überraschung zu danken.

Schmunzelnd und nichts ahnend schaute Kerstin ihrem Mann zu, wie er fieberhaft Seite um Seite dieses neuen Schatzes verschlang. Mark wiederum war dankbar nicht aufstehen zu müssen, seine harte Erektion zu zeigen wäre fatal gewesen.

Später am Abend, als sich alle Gäste verabschiedet hatten und die beiden in Ruhe ein Glas Champagner trinken konnten, fragte Kerstin spitzbübisch:

„Schatz, hast du dir das Buch eigentlich genau angesehen?“

Marks Lächeln fror ein.

Hatte Kerstin doch etwas von seinem Ständer heute Nachmittag mitbekommen?

„J…Jaaa…“, antwortete er daher so zurückhaltend wie irgend möglich.

„Ganz sicher?“, grinste Kerstin.

„Ja, verdammt! Warum fragst du mich solche komischen Dinge?“

„Weil ich denke, dass du eine entscheidende Kleinigkeit noch immer nicht gesehen hast. „, erklärte Kerstin mit einem fröhlichen Lachen auf dem Gesicht. Sie wusste genau, die eigentliche Weihnachtsüberraschung stand ihrem Mann noch bevor.

„Ich verstehe beim besten Willen nicht, was du meinst. „, gab Mark sich geschlagen.

„Schau mal nach, ob sich zwischen dem eigentlichen Buch und dem Schutzumschlag etwas verbirgt!“, forderte sie ihn auf.

Marks Hände begannen nervös zu zittern, als er noch einmal nach der Biografie griff. Was zum Geier sollte sich zwischen den Einbänden verbergen?

Unruhig zog er die helle Schutzhülle des Buches ab und blickte verdutzt auf einen kleinen, blassblauen Briefumschlag, der dort aufgeklebt war.

„Was ist das?“, fragte er atemlos erstaunt.

„Mach auf und freue dich!“, forderte Kerstin, mindestens ebenso gespannt. Sie liebte es, Menschen zu überraschen.

Mit fahrigen Fingern öffnete Mark jetzt das Kuvert und erstarrte vor Freude:

Einladung

Unter dem Motto: „Andrea Sawatzki – Ein allzu braves Mädchen“ lädt der Aviva Verlag Berlin zur Buchlesung am Donnerstag, den 22.

Januar 2015, um 20. 00 Uhr in der Buchhandlung „Buch & Kunst — An der Kaiserdammbrücke“ ein.

Frau Sawatzki selbst wird an diesem Tag aus ihrer Autobiografie lesen und steht danach interessierten Lesern und Fans für Fragen und Autogramme bei einem kleinen Imbiss zur Verfügung.

Eine Einladung zur Buchlesung – mit anschließender Autogrammstunde!

Andrea Sawatzki persönlich … sie sehen, hören, womöglich sogar mit ihr reden können … unfassbar …!

Kerstin schmunzelte fröhlich, als Mark sie stürmisch umarmte.

Ihr war klar, mit diesem Geschenk hatte sie einen Volltreffer gelandet.

22. Januar, früher Abend — Wintereinbruch in Berlin

Mark stieg fröhlich vor sich hin pfeifend in die Dusche.

Nur noch ein paar Stunden, dann war es soweit: Autogrammstunde mit Andrea Sawatzki.

Kerstin war vom Büro noch nicht nach Hause gekommen. Mark hingegen war bereits seit mittags daheim.

Es gab genug Überstunden auf seinem Konto, die heute und auch morgen am Vormittag abgebummelt werden mussten.

So viele Stunden für sich allein zu haben, war Mark nicht wirklich gewohnt. Normalerweise nahm er sich gemeinsam mit seiner Frau die benötigten Auszeiten.

Aber heute war ein besonderer Tag, heute würde er seine Venus sehen und treffen!

Natürlich hatte er die Zeit allein genutzt, um sich wieder völlig in der Fotosammlung seines Stars zu verlieren.

Auch die nicht zu unterdrückende Geilheit, welche ihn hierbei wie ein Naturgesetz überkam, hatte er in heftigen Wichsattacken herausgelassen.

Ein Lächeln zog über sein Gesicht.

Andrea Sawatzki, seine Göttin … ganz nah würde er heute Abend bei ihr sitzen, jeden Zentimeter ihres makellosen, anbetungswürdigen Körpers genau betrachten, jedes noch so kleine Detail für immer in seinem Gedächtnis speichern.

Er freute sich auf ihre weiche Stimme, den sinnlichen, eigentlich viel zu großen Mund, ihre feuerrote Haarmähne, welche sie hoffentlich nicht zu einem Zopf gebunden hatte.

Mark konnte es kaum noch erwarten, endlich live und in Farbe in ihre grünen Katzenaugen zu blicken.

Ebenso — hier zuckte sein Schwanz bereits wieder — konnte er es nicht erwarten, Größe und Form ihrer Brüste zu studieren.

Insgeheim hoffte und betete er, dass die Buchhandlung über eine gute Heizung verfügte, damit dieses Wunderweib sich dazu entschließen könnte, einen leichten, eng anliegenden Pullover zu tragen, besser noch eine dünne, weit geöffnete Bluse, oder ein Kleid mit gigantischem Dekolette, ganz so, wie sie ihre Auftritte bei großen TV-Gala liebte.

Heißes Wasser floss in kräftigen Strahlen über seine Haut während er sich einseifte.

Einzig das Wetter bereitete ihm Sorgen. Seit drei Tagen war Berlin eingeschneit, die Straßen schwer passierbar. Es hatte Glatteis gegeben, als der Winter in der Hauptstadt Einzug hielt.

Der Straßendienst versuchte seither sein Bestes, aber selbst die stark befahrenen Straßen waren noch nicht unproblematisch passierbar. Blödes Wetter! Es kam nur noch alle Jubeljahre einmal vor, dass Eis und Schnee die Stadt im Griff hielten und man das Auto besser zu Hause ließ.

Aber ausgerechnet jetzt, wenn er das Highlight des erst neuen Jahres erleben durfte, musste er sich Sorgen machen, dass die U- oder S-Bahn womöglich nicht fuhr, weil vereiste Leitungen gerissen waren.

Mark hatte sich entschieden, mit der U-Bahn bis Haltestelle Kaiserdamm zu fahren. Von dort aus sollten es lediglich noch zwei Minuten Fußweg sein, um zur Buchhandlung zu gelangen. Machbar, so meinte er, auch bei Schneegestöber und Temperaturen um die Minus 10 Grad.

Fröstelnd trat er aus der Dusche und frottierte sich rasch trocken. Gründliche Nassrasur, das beste Aftershave, ein ungeduldiger Blick auf die Uhr: 17. 45 Uhr.

Unwillig warf er eine Fertigmahlzeit in die Mikrowelle und verschlang Minuten später gedankenverloren eine Portion Spagetti Bolognese. Er nahm kaum wahr was er da aß, zu groß war die Vorfreude auf die Buchlesung.

Als Kerstin gegen 18.

30 Uhr genervt von den chaotischen Straßenverhältnissen nach Hause kam, war Mark bereits angezogen und im Begriff, die Wohnung in bester Laune zu verlassen. Es blieb ihm lediglich Zeit für eine kurze Umarmung und einen raschen Kuss. Kerstin zwinkerte ihm verschwörerisch zu und wünschte ihm einen schönen Abend, froh, nach dem Verkehrswahnsinn auf ihrem Heimweg ein ungestörtes Bad nehmen zu können.

Als Mark aus der Haustüre trat, wehte ihm eiskalter Wind ins Gesicht.

Mürrisch zog er seinen Schal fester und murmelte vor sich hin: „Scheiß Wetter!“.

An der Haltestelle seiner U-Bahnstation sank Marks Laune ins Bodenlose. Als er das Ticket nach Charlottenburg lösen wollte, teilte ihm die freundliche Dame hinter dem Schalter mit, das diese Strecke vor einer halben Stunde geschlossen werden musste, da starker Frost und geplatzte Abwasserrohre zu Gleisschäden geführt hatten. Möglicherweise würde die S-Bahn fahren.

So trottete Mark leise vor sich hin fluchend zur nächsten Station und wurde dort auch nicht enttäuscht.

Die S-Bahn fuhr, wenn auch überfüllt und jenseits aller Fahrpläne. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihm an, dass er noch immer gut in der Zeit lag – 18. 55 Uhr.

Bereits 4 Stationen später war allerdings auch hier die Katastrophe perfekt: Der Zug hielt und eine schnarrende Stimme im Lautsprecher entschuldigte sich bei den Fahrgästen, eine Weiterfahrt wäre auf Grund zugewehter Gleise auf absehbare Zeit nicht möglich.

Mark hätte platzen mögen vor Wut!

Als er ausstieg, fand er sich mitten in Berlin, irgendwo am Tiergarten wieder.

Weit und breit war kein Taxi zu sehen. Die Temperatur am Thermometer eins Kiosk zeigte Minus 11 Grad an. Dicke Schneeflocken tanzten aufgeregt im eisigen Wind. Dort wo die Gehwege von Anwohnern geräumt waren, schimmerte der Boden gefährlich glatt.

Ihm wurde bewusst: Wollte er Andrea Sawatzki heute Abend live und in Farbe genießen, bedeutete das für ihn einen langen, beschwerlichen Fußmarsch.

Seufzend schaute er wieder auf seine Armbanduhr: 19.

10 Uhr.

Kurz blitzte in seinem Verstand die Idee auf, sich in die nächst beste Kneipe zu retten, dort, egal wie lange, auf ein Taxi zu warten und nach Hause zu fahren. Genauso schnell wie diese Idee in ihm aufkam, verwarf er sie auch schon wieder.

Das wäre ja noch schöner!

Er würde sich nicht von ein bisschen Eis und Schnee davon abhalten lassen, heute Abend die Frau seiner geheimen Träume anzuhimmeln!

Entschlossen spannte er seinen Körper an, klappte den Kragen seiner Jacke nach oben und stiefelte in Richtung der ersehnten Buchhandlung.

Nach seiner Schätzung musste die Kaiserdammbrücke höchstens 25 Minuten Fußmarsch von ihm weg sein. Eine Strecke, die ein gesunder Mann Anfang 50 locker bewältigen konnte. Würde er den Weg in der geschätzten Zeit zurücklegen, wäre er sicher noch immer einer der ersten Gäste und könnte sich einen Sitzplatz in den ersten Reihen aussuchen. Dies war ohnehin eines seiner erklärten Ziele für den heutigen Abend: Seinem Star so nah wie nur irgend möglich zu kommen.

So stapfte, rutschte und schlitterte Mark über eisglatte oder verwehte Fußwege. Der Wind stürmte in seine Richtung, nahm ihm die Kraft und stellenweise die Luft zu atmen, sodass er sich wegdrehen und verschnaufen musste. Immer langsamer kam er voran, wurde müde. Die Muskeln der Oberschenkel schmerzten bereits bedenklich, als er sich wieder durch eine fast kniehohe Schneewehe kämpfen musste. Seine Hände wurden trotz dicker Lederhandschuhe immer kälter. Auch sein Gesicht fror, besonders an den Ohren machte ihm der eisige Wind schwer zu schaffen.

Ein erneuter Blick auf die Uhr versprach ebenfalls nichts Gutes: 19. 35 Uhr!

Wut und Enttäuschung nahmen von ihm Besitz aber gleichzeitig auch Trotz und Sturheit.

Nun gerade!

Jetzt wollte er es wissen!

Unmöglich, dieses Ziel, für welches er sich entschieden hatte, aufzugeben.

Wieder stemmte er seinen Körper mit aller Kraft gegen den klirrend kalten Nordwind.

‚Lauf weiter, gleich hast du es geschafft!‘

Endlich … aus der Ferne konnte er die Leuchtreklame „Buch und Kunst“ ausmachen. Völlig außer Atem und unterkühlt stolperte er in die Buchhandlung und blieb wie angewurzelt stehen:

Er schien sich plötzlich in einer anderen Welt zu befinden.

Wohlige Wärme umfing ihn und taute rasch den Schnee auf seiner Kleidung weg.

Decken hohe Regale, gefüllt mit Büchern aus aller Welt, knarrender Parkettboden und der Duft von frischem Glühwein sorgten für ein anheimelndes Gefühl.

Im anschließenden Lesezimmer, wohin ihn ein freundlicher Mitarbeiter führte, brannte knisternd und flackernd ein Feuer in einem fast überdimensional großen Kamin.

Mehrere gemütliche Sofas, im Halbkreis, in drei nacheinander folgenden Reihen aufgestellt, bestimmten den Raum. In deren Sitzrichtung stand ein einzelner, uralter Sessel, lediglich ergänzt von einem kleinen Beistelltisch, auf dem bereits Andrea Sawatzkis Buch lag.

‚Hier wird sie also in ein paar wenigen Minuten sitzen und lesen‘, brodelte es in Marks Kopf, während er zittrig seine Jacke ablegte und versuchte zu Atem zu kommen.

Als er sich kurze Zeit später, wohlig schnaufend, auf einem der Sofas niederließ, nahm er dankbar die überaus behagliche Atmosphäre des Zimmers in sich auf. Der ideale Ort, um bei einem solchen Sauwetter eine Buchlesung zu genießen!

Diese verdiente Gemütlichkeit hielt leider nicht lange an. Bald wurde er von der Aufgeregtheit der Angestellten gestört, die nun mit besorgten Gesichtern dezent und leise von Gast zu Gast gingen.

Auch Mark wurde von einem jungen Mann angesprochen:

„Entschuldigen Sie bitte, wir haben ein etwas größeres Problem: Heute Abend soll ein Team des Berliner Regionalsenders „Berlin-Fernsehen“ die Lesung von Frau Sawatzki aufzeichnen. Leider steckt das Auto mit der gesamten Crew im Stau fest. Es ist noch nicht abzusehen, wann es hier sein kann. Frau Sawatzki möchte die Buchlesung aber nicht eher beginnen, bis die Leute da sind.

Sie schlägt deswegen vor, die Autogrammstunde und den angekündigten Imbiss vorzuziehen. Dürften wir sie daher bitten, sich in den Raum nebenan zu begeben? Frischer Glühwein steht bei diesen eisigen Temperaturen ebenfalls zur Verfügung. „

Mark verschlug es die Sprache.

Sie war bereits hier?

Im Raum neben ihm?

Bei Glühwein und einem Imbiss?

Er fror, ihm knurrte nach dem dürren Mikrowellenessen schon wieder der Magen und Andrea Sawatzki war ganz in seiner Nähe, ohne das er davon wusste???

Mark wollte wie elektrisiert aufspringen, aber sein Kreislauf spielte ihm einen bösen Streich.

Zu groß waren wohl die Temperaturunterschiede, die sein Körper in den letzten Minuten zu bewältigen hatte. Ihm wurde schwindelig und schwarz vor Augen.

„Geben Sie mir bitte einen kleinen Moment“, murmelte er und ließ sich auf das weiche Polster des Sofas zurücksinken.

Mit einem netten: „Aber natürlich!“ war der freundliche Mitarbeiter wieder verschwunden.

Mark wurde wütend!

Das durfte alles nicht wahr sein!

Seine Haare, die Schuhe und der untere Teil seiner Jeans waren durchnässt, die Füße eiskalt.

Seine Hände fühlten sich noch immer klamm und taub an, die Nase lief, die gerötete Haut seines Gesichtes brannte wie Feuer.

Er musste auf seinen heimlichen Schwarm einen fantastischen Eindruck machen, sollte es ihm überhaupt gelingen, im Raum nebenan einen vernünftigen Platz in ihrer Reichweite zu ergattern.

Und jetzt spielte sein Kreislauf verrückt?!

Das genügte!

Mark neigte schon seit Kindertagen recht leicht zu cholerischem Verhalten.

Siegte diese Stimmung über ihn, war er unberechenbar, rasch aus der Fassung zu bringen und hatte diesen unseligen Hang, falsche Entscheidungen zu treffen.

Zornig entschlossen erhob er sich und stiefelte mit etwas unsicherem Gang in Richtung der Erfüllung seines Traumes.

Im Nebenraum angekommen, sah er sich geradezu erbost um, bereit, jeden, der Andrea Sawatzki näher kam als er selbst, aus dem Weg zu boxen.

Aber seine Wut dämmte sich in Sekunden, als er seiner katzenäugigen Göttin praktisch gegenüber stand.

Professionell lächelnd stand sie vor ihm, nur ein Tisch, gefüllt mit Cola, Säften, Bier, Würstchen und Kartoffelsalat trennte die beiden. Sie trug ihre langen Haare offen, feuerrote Locken legten sich verführerisch um ihre schmalen Schultern. Mark fiel ohne jede Kontrolle die Kinnlade nach unten, als er wahrnahm, dass Andrea tatsächlich die Kleidung gewählt hatte, von welcher er noch zu Hause, in der Dusche geträumt hatte:

Eine grün schimmernde Chiffonbluse schmeichelte ihrem schlanken Körper.

Die großen Brüste waren augenscheinlich in einen Push-up-BH gezwängt worden, denn das weiße Fleisch wogte im tiefen Ausschnitt bei jeder ihrer Bewegungen.

Der untere Teil ihres Körpers steckte in einer teuren, knalleng sitzenden Designerjeans. Perfekt betonte diese Andreas langen Beine und den kleinen, runden Hintern. Mark hatte nicht erwartet, einen Blick auf ihre nackten Füße werfen zu können, wie auch, bei diesem Wetter. Aber die dunkelgrünen, hochhackigen, wadenlangen Stiefel, mit den dünnen Pfennigabsätzen wirkten ungemein sexy und bedienten so hervorragend seine ausgeprägte voyeuristische Fantasie.

Gestenreich und mit dem für sie so typisch ironischen Blick betrieb Andrea Sawatzki gepflegte Konversation mit den anderen Gästen.

Ihre Augen strahlten und blitzten, wenn sie ihren Fans mit dem Glas Glühwein, das sie in den Händen hielt, zuprostete.

Mark vergaß Hunger und Durst.

Jetzt!

Jetzt MUSSTE er sie ansprechen.

Mit ein paar raschen Schritten schnellte er um den Tisch herum und baute sich vor Andrea Sawatzki auf.

„Guten Abend!“, rief er, mehr als er sprach.

„Guten Abend!“, raunte Andrea mit sanftem Tonfall zurück, ihm die schmale Hand zur Begrüßung reichend. „Wie geht es ihnen? Ich hoffe, ihre Anfahrt war nicht von allzu großen Unannehmlichkeiten geprägt. “ Der sarkastische Unterton in ihrer Stimme war nicht zu überhören. Ihre Augen ruhten einen Augenblick zu lange auf Marks durchnässten Schuhen.

Er fühlte sich unwohl, nicht für voll genommen.

„Danke, es geht mir ausgezeichnet. „, antwortete er fast trotzig. „Der Weg hierher war nicht ganz einfach. Die Straßen sind vereist, die Bahnen fahren nicht regelmäßig oder nicht bis zum Ziel, aber ich bin gut zu Fuß. „

„Das ist nicht zu übersehen!“, schmunzelte Andrea Sawatzki lasziv und nahm erneut seine feuchte Kleidung in Augenschein. „Sie haben augenscheinlich einiges auf sich genommen, um heute Abend hier zu sein.

Das ehrt und freut mich, nur ein echter Fan tut das. „

Es folgte ein langer Blick, der Mark nervös werden ließ. Er wusste nicht, wie er das Verhalten dieser Frau einordnen sollte. Veralberte sie ihn? War das einstudierte Professionalität? Wurde er verhöhnt? Oder war das der Blick einer besorgten Frau, die Anteil an dem nahm, was einem ihrer Fans passierte? Er konnte es nicht einschätzen …

„Essen Sie doch und trinken Sie einen Glühwein, um sich wieder aufzuwärmen und neue Kräfte zu tanken! Die Lesung wird zweimal 30 Minuten dauern, dafür sollten Sie gestärkt sein.

„, forderte Andrea Mark nun auf und trat einen Schritt näher an das Buffet heran.

„Sie haben recht. „, bestätigte er und reagierte damit auf das Knurren seines Magens. „Darf ich Ihnen eine Kleinigkeit mitbringen?“

Seine Augen wanderten wie von allein zu Andreas Busen.

Ein ironisches, wissendes Schmunzeln war die Antwort.

„Danke, aber nein. Ich habe einen ziemlich strengen Diätplan einzuhalten.

Das Theater und mein neuer Film fordern eine recht große Fitness und Ausdauer. Ich liebe Kartoffelsalat und Würstchen. Allerdings würden mich die Kalorien dazu zwingen, für den Rest der Woche nur noch Ananas und Bananen zu mir zu nehmen. „

Wieder ein Lächeln, glatt, gewandt und irgendwie, als wollte sie ihn loswerden.

„Schade, aber nicht zu ändern. „, erwiderte Mark knapp.

Ärger und Verunsicherung bestimmten sein Denken und Fühlen.

Er realisierte jetzt wirklichen Hunger, unglaublicher Durst ließ seine Zunge am Gaumen kleben. Schon tat er den ersten Schritt in Richtung des verlockenden Bieres.

„Wir sehen uns nachher sicher noch einmal, ich bestehe auf einem Autogramm!“

Wieder ein routiniertes Lächeln, ein knappes: „Aber sicher doch. „

Dann wand sich Andrea Sawatzki dem nächsten Gast zu.

Marks Enttäuschung fraß sich in sein Gemüt.

Eis, Schnee, Sturm, alles hatte er in Kauf genommen, um sein rothaariges Superweib heute Nacht live erleben zu dürfen und jetzt das? Durchfroren und mit nassen, kalten Füßen, brennendem Gesicht und klammen Händen hatte er einem aalglatten Profi gegenüber gestanden. Kein Sexappeal, von ihrem großen Busen mal abgesehen, nicht der kleinste Flirt, nichts von alldem, was er sich in stundenlangen Tagträumen in den buntesten und schillerndsten Farben ausgemalt hatte.

Hunger und Durst plagten ihn und Frau Sawatzki hatte nicht im Mindesten den Anstand, all das gebührend zu würdigen?

Natürlich war ihm tief im Inneren völlig klar, dass eine Begegnung wie diese gar nicht anders hätte laufen können und dennoch, er wollte sich ärgern, wollte enttäuscht sein, schließlich brauchte er ein Alibi, für das bereits zweite Bier, welches wohltuend durch seine Kehle rann.

Während er sich eine gehörige Portion Kartoffelsalat und Würstchen gönnte, formierten sich die anderen Gäste vor einem Tisch, auf welchem diverse Autogrammkarten lagen. Andrea Sawatzki nahm routiniert ihren Platz ein und begann, ohne Mark auch nur eines Blickes zu würdigen, die Textwünsche ihrer Fans auf die jeweiligen Fotos zu schreiben.

Pah!

Ein Glas heißer Glühwein rundete sein Nachtmahl ab.

‚Ich werde mir einen ganz besonderen Text einfallen lassen‘, überlegte Mark eigensinnig und ein klein wenig angetrunken.

‚Am besten etwas, dass ihr die Schamröte ins Gesicht treibt. In etwa: Für meinen größten Fan, der beim Anblick meiner Brüste regelmäßig einen Ständer bekommt und sich bis zur völligen Erschöpfung durch Eis und Schnee zu mir gekämpft hat. In unerfüllbarer Leidenschaft und Liebe – Andrea Sawatzki‘.

Auch hier war er sich bewusst, dass er niemals auf eine solch unerhörte Art und Weise seinem Schwarm begegnen würde. Aber es war einfach angenehm, sich den Frust mit dieser Eigenart zu vertreiben.

Noch während er gedanklich an weiteren Texten feilte, stellte er sich gesittet in die Schlange der Wartenden an.

Als Mark endlich an der Reihe war, hatte es Andrea Sawatzki plötzlich eilig. Das Team des Fernsehsenders war eingetroffen.

Sie wirkte von einer Minute zur nächsten unausgeglichen und angespannt, fast hätte man meinen mögen, sie litt nach all den Jahren in der Öffentlichkeit noch immer unter Lampenfieber.

„Welchen Wunsch haben sie für ihren Autogrammtext?“, fragte Andrea knapp, als hätte sie Mark nie vorher gesehen.

Obgleich sie ihn nicht wieder erkannte, schien sich der Blick ihrer grünen Augen in seine Seele zu bohren.

Mark atmete hörbar ein. Die Versuchung, einen Eklat zu provozieren hielt ihn eine Sekunde lang übermächtig gefangen.

„Junger Mann?“

Sie war wirklich genervt!

„Ähäm …“. Mark wurde verlegen. Jetzt, wo es soweit war, fiel ihm tatsächlich nichts Vernünftiges ein.

Dafür rutschte sein Blick wieder zu den Brüsten, welche wie zum Hohn vor seinen Augen wogten.

Dieser Abend war wie verhext.

„Bitte! Sie hatten doch genug Zeit, sich etwas zu überlegen!“, drängte Frau Sawatzki nun ungehalten.

Mit fahrigen Bewegungen versuchte sie für einen Augenblick, den Ausschnitt ihrer Bluse zu verkleinern.

‚Oh Mist! Sie hat's gemerkt! Peinlich!‘, schoss es Mark verlegen durch den Kopf.

„Ntschuldigung“, nuschelte er. „Schreiben Sie bitte: Für Mark, meinen größten Fan. Eine Erinnerung an einen besonderen Abend. „.

Der Filzstift quietschte rasch und entschlossen über die Autogrammkarte.

„Bitte schön …“. Wieder dieser Spott, diese Ironie in ihrem distanzierten Gesichtsausdruck.

„Danke!“, stammelte er verkrampft, schenkte sich noch eine Tasse Glühwein ein und verließ den Raum in Richtung Lesezimmer, wo er erneut auf einem der gemütlichen Sofas nahe des Kamins Platz nahm.

Hier hatte er es warm und konnte hoffen, dass seine durchnässten Schuhe in der nächsten Stunde etwas trocknen würden, ehe er sich draußen wieder dem Hundewetter aussetzen musste. Der Blick auf Andrea Sawatzki war gut, ihr Sessel stand höchstens drei Meter von ihm entfernt.

Mark schaute sich um. Das Fernsehteam stand mit Kamera, Mikrofon und Scheinwerfern bereit. Aber noch immer hatten nicht alle Gäste ihre Autogramme. Das konnte dauern.

Langsam erwärmte sich sein ermatteter, unterkühlter Körper, sein Magen war gefüllt, der Alkohol tat seine beruhigende Wirkung … Mark gähnte schläfrig.

Unter gefälligem Beifall betrat Andrea Sawatzki den Raum, verbeugte sich kurz und nahm lächelnd in dem großen alten Sessel Platz.

„Ich danke Ihnen, meine Damen und Herren. „, sprach sie in die Runde.

Ihr Blick schweifte durch den Raum, blieb für Sekunden auffällig bei Mark hängen. Er schaute wie gebannt in ihr sommersprossiges Gesicht.

Was sollte das?

War tatsächlich er gemeint?

Unsicher schaute er sich um, konnte aber direkt hinter sich nur zwei ältere Damen ausmachen, denen Andreas Aufmerksamkeit in der Form sicher nicht gegolten hatte.

Locker schlug die rothaarige Schönheit nun ihre langen Beine übereinander, griff nach ihrer Biografie und klappte das Buch auf.

Nach einem weiteren Blick zu den Zuschauern bemerkte sie lächelnd: „Da ich davon ausgehe, dass Sie meine Kindheit in Bayern und meine Jugend nicht so stark interessiert, habe ich beschlossen, die heutige Lesung mit meiner Eheschließung zu beginnen. Ich hoffe auf Ihr Einverständnis. „

„Nein! Da sind wir ganz und gar nicht einverstanden!“, tönte es aggressiv aus der letzten Reihe.

„Erzähl uns mal fein was über deine Jugendsünden, du Schlampe!“

Marks Kopf fuhr herum.

Auch wenn er sich schon in alle noch so versauten Situationen mit Andrea Sawatzki geträumt hatte, DAS durfte keiner ungestraft zu dieser Frau sagen!

Im hinteren Teil des Raumes saß ein kräftiger, groß gewachsener Typ, vom Körperbau erinnerte er eher an einen Holzfäller als an den eines Lesefans. Er war aufgesprungen und dröhnte weiter Beleidigungen in die Runde: „Willst du uns ernsthaft mit diesem langweiligen Scheiß auf die Eier gehen? Das ist Dreck, was du hier verkaufen willst.

Wir wollen die echte Andrea Sawatzki kennen lernen. Die, die mit 14 schon die Schwänze ihrer Mitschüler gelutscht hat! Die, die sich für einen Schnaps in jeder Kneipe auf dem Klo hat ficken lassen! Komm, klapp das scheiß Buch zu und erzähl uns davon!“. Angriffslustig ging der Hüne ein paar große Schritte auf die Mitte des Raumes zu.

Andrea Sawatzki saß wie aus Beton gegossen in ihrem Sessel. Ihre Hände zitterten, ihr Gesicht sah aus, als müsste sie schwer mit sich kämpfen, um nicht in Tränen auszubrechen.

Die anderen Gäste schwiegen oder tuschelten entrüstet mit ihrem jeweiligen Nachbarn.

Mark aber konnte die Situation nicht länger ertragen und sprang ohne nachzudenken auf.

„Was soll das hier für eine Vorstellung werden?“, blaffte er den Fremden an. „Können Sie sich nicht benehmen wie jeder andere hier? Setzen Sie sich wieder hin und halten Sie die Klappe oder verlassen Sie die Buchhandlung, damit wir Anderen den Abend genießen können!“

Der Hüne ging schweigend auf Mark zu.

Ohne auch nur ein Wort zu verlieren, hob er seine geballte Faust und schlug zu. Hart und ungebremst traf sie Marks Nase und ließ ihn schwankend zu Boden gehen.

Nebelschleier schienen ihn zu umgeben, als er nach ein paar Augenblicken wieder die Augen öffnete. Sein Sehfeld war eingeschränkt, das Gesicht fühlte sich geschwollen an, die Nase brannte wie Feuer. Aber er fühlte die Nähe einer Person, die Weichheit eines weiblichen Körpers.

Als er versuchte seine Umgebung wahr zu nehmen, realisierte er, das Andrea Sawatzki ihn im Arm hielt. Beiden saßen auf dem Fußboden der Buchhandlung. Der Raum war leer, alle Gäste waren gegangen.

Nebelschleier umkreisten seinen Verstand.

„Was …? Wo bin ich? Was ist passiert?“, stammelte Mark, völlig durcheinander.

„Ruhig … nicht reden! Deine Nase blutet noch immer. „, es war tatsächlich Andrea Sawatzki, die beruhigend auf ihn einredete und ihn ein Taschentuch auf seine Wunde drückte.

„Wir sind noch immer in der Buchhandlung, aber ich habe die anderen weg geschickt, der Abend ist ruiniert. Mein Management muss die Eintrittsgelder zurückgeben. Ich hoffe nur, dieser Eklat steht morgen nicht in jeder Berliner Zeitung. „.

Sie seufzte.

„Helfen sie mir auf!“. Mark versuchte aufzustehen.

„Es tut mir so leid, was dir passiert ist. „, versicherte Andrea. Allerdings nicht, ohne wieder in ihren spöttischen Ton zu verfallen: „Es ist lange her, dass sich ein Mann für mich geprügelt und mich verteidigt hat.

Mark war vollkommen irritiert.

Wieso duzte sie ihn plötzlich?

Was sollte er aus dieser Situation machen?

Wie sollte er zu Hause Kerstin begegnen?

Was würde seine Frau sagen, wenn er ihr seine blutig-blaue Nase erklären müsste?

Er kam nicht dazu, sich die Antworten zu geben.

„Darf ich dich nach Hause fahren?“, fragte Andrea besorgt.

„Oder hättest du Lust, auf einen Whisky mit zu mir zu kommen? Schließlich warst du der Held des Abends!“.

Wieder diese Ironie.

Mark war irritiert.

Meinte sie dieses Angebot ernst?

Nie wieder würde er seinem Star so nahe kommen.

„Ein Whisky wäre nicht schlecht. Nach Hause komme ich auch mit einem Taxi. „

„Wunderbar! Dann kannst du bei mir auf das Auto warten, wird lange dauern, heute Nacht!“

Ohne ein weiteres Wort stand Andrea Sawatzki auf und zog Mark am Ärmel seines Pullovers in Richtung Ausgang.

Wo waren die Angestellten der Bücherei?

Warum verabschiedete sich keiner von einem bekannten Leinwandstar?

Was war hier los?

Wieder verschwamm sein Blickfeld um ihn, als er rasch nach seiner Jacke griff und Andrea mit noch wackligen Beinen und schmerzendem Kopf folgte.

Draußen nahm Mark schaudernd die eisige Dunkelheit wahr, glatte, Schnee verwehte Straßen, dunkle Häuser. Einzelne Straßenlaternen die ihr mattes Licht kegelförmig verteilten, glitten an ihm vorbei.

Diffus hörte er jetzt ihre leise Stimme.

„Aus welcher Gegend hast du dich hierher durchgeschlagen?“, fragte sie — wieder fast spöttisch.

„Prenzlauer Berg. „, entgegnete Mark knapp, seine Gedanken rotierten dumpf und benommen um die ungewöhnliche Situation, welche er gerade erlebte.

„Nette Gegend, jetzt, wo die Mauer weg ist. „, sinnierte Andrea. „Bist du verheiratet?“

„Ja.

„Glücklich?“

„Geht so, Probleme gibt es überall. Immerhin hat mir meine Frau die Eintrittskarte zu der Lesung geschenkt. „

„Ok … mir wäre eine andere Antwort lieber gewesen. „

„Welche?“. Mehr wagte er nicht zu fragen.

„Na zum Beispiel, dass deine Frau dich nicht liebt und nicht versteht, dass du sexuell total ausgehungert bist …“

Wie bitte? Er realisierte, das ihn diese Antwort irritierte ohne wirklich den Grund dafür zu begreifen.

„Was wäre gewesen, wenn ich so etwas gesagt hätte?“

Trübe nahm er aus dem Augenwinkel Andreas belustigten Blick wahr.

„Ach, dann hätten wir uns später die Kleider vom Leib gerissen und gefickt wie die Bergesel. Ich hatte schon lange keinen richtigen Kerl mehr im Bett, niemanden, der es mir wirklich schonungslos besorgt. Ich stehe auf harten Sex, weißt du, anal oder ein paar kräftige Schläge aufs Hinterteil, rammeln bis mir die Pussy überläuft, solche Sachen halt.

Das geht am besten, wenn der Kerl, den man abschleppt richtig ausgehungert ist. Einen flotten Blowjob für den Anfang, damit er beim zweiten Mal länger durchhält und dann kann's losgehen!“

Mark fühlte seine Handflächen feucht werden, sein Schwanz stellte sich auf, ohne dass er etwas dagegen hätte tun können.

Andrea Sawatzki … war sie am Ende doch genau so, wie sie auf den meisten ihrer Fotos rüber kam? Ein unersättlicher Vamp? Eine sexsüchtige, dauergeile Nymphomanin, die nichts anbrennen ließ? Sollte er heute Nacht tatsächlich seine schmutzigen Wichsfantasien in die Realität umsetzen können? Er wagte nicht daran zu glauben, bis er eine Hand auf der Innenseite seines linken Oberschenkels fühlte, welche sich zielsicher zu seinen Eiern vortastete.

Wieder fühlte Mark störend den zähen Nebel der ihn umgab, bis er sich in Andreas Wohnung wieder fand. Bequem saß er in einem weichen, ausladenden Sessel, allein in einem schwach beleuchteten Raum.

Wo war Andrea? War er überhaupt bei ihr? Ihm fehlte jede Orientierung.

Leise öffnete sich links von ihm eine Tür. Schemenhaft konnte Mark eine weibliche Silhouette wahrnehmen. Keine Kleidung störte den Blick auf diese faszinierende Erscheinung.

Ein wenig seitlich stehend wirkte dieser bizarre Körper für den ersten Augenblick zerbrechlich, verletzlich. Dann aber nahm Mark wahr, in welch aufreizender Position die Gestalt dastand. High Heels mussten ihre Füße zieren, die hohen, dünnen Absätze waren deutlich auszumachen. Sein Blick glitt über lange, ein wenig auseinander gestellte Beine, die auf diese Weise den Blick auf die weibliche Mitte freigaben. Glatt rasiert musste sie sein, Vulva und Venushügel warfen weiche Schatten. Die Hüften verliefen in sanft gerundeten Konturen, auf deren rechter Seite eine schmale Hand lag.

Arme und Schultern wurden von lockigem Haar umschmeichelt. Der linke, volle Busen zeigte sich deutlich im Zwielicht, die Knospe war dick wie eine reife Himbeere aufgestellt. Gleich einer Vision fielen Schatten auf die rechte Brust, dennoch war sie wahrnehmbar. Nur ein kleiner Teil des Gesichts war zu sehen, der Ansatz des linken Auges, ein Teil des Mundes. Alles andere lag im Dunklen oder wurde von langem Haar überdeckt. Kerzenschein im Hintergrund ließ diese Erscheinung wie eine perfekte Illusion wirken.

Mark schluckte trocken. Stand Andrea Sawatzki splitternackt in ihrem Schlafzimmer? Musste er nur aufstehen und nehmen, was sich ihm auf so erotische Weise anbot?

Unsicher erhob er sich. Wieder schienen ihm dumpfe Schleier zu umfangen, welche seine Wahrnehmungen verzerrten.

„Komm zu mir!“, raunte Andrea. „Nimm mich, fick mich, mach mit mir was du willst, ich habe unglaubliche Lust auf harten geilen Sex mit dir!“

Mark konnte kaum wahrnehmen, wie er das Zimmer betrat.

Er wollte sich umschauen, es gelang ihm nicht. Seine Augen starrten wie hypnotisiert auf den nackten Körper vor ihm. Schritt für Schritt war Andrea zurück gewichen und hatte sich auf ihr Bett fallen lassen.

Nun lag sie auf dem Bauch, direkt vor ihm und stützte sich mit den Unterarmen auf. Die großen Brüste ruhten wie weiche Kissen an den Außenseiten ihres Körpers und wogten bei jeder ihrer Bewegungen als sie sehnsüchtig einen Arm nach Mark ausstreckte.

„Komm her!“ verlangte sie mit Wollust in der Stimme. „Zeig mir deinen Prügel! Schieb ihn mir in den Mund, ganz tief, bis in den Hals. Fick mein Gesicht!“

Mark war unsicher.

Andrea aber wartete keine Reaktion von ihm ab. Mit weit geöffneten Oberschenkeln kniete sie nun im Bett und zog Mark am Bund seiner Hose zu sich heran. Wortlos verschaffte sie sich mit kundigen Fingern Zugang zu seinem steil aufgerichteten, hart geschwollenen Riemen.

Ehe Mark wirklich realisierte, was mit ihm geschah, versenkte sich sein Schwanz bereits tief in Andreas Rachen. Ihr Mund und ihre Zunge setzten zu einem wilden Spiel an, welches Mark die Schweißperlen auf die Stirn trieb. Verwirrt schaute er nach unten und sah dabei zu, wie sich sein bestes Stück immer tiefer in den Hals seines Superstars bohrte. Lustvoll spürte Mark die Hitze und Nässe in Andreas Kehle. Würgekontraktionen pressten seine dunkelrote Eichel zusammen, ihre Saugbewegungen im nächsten Augenblick ließen ihn binnen weniger Momente in Sphären höchster Lust schnellen.

Schon konnte er fühlen, wie sich eine mächtige Explosion in seinen Eiern zusammenbraute, als Andrea seinen Prügel aus ihrem Mund freigab.

Wortlos zog sie Mark zu sich heran, drückte fieberhaft verzehrend ihre Titten an seine Erektion. Mit beiden Händen griff sie in ihr nicht mehr ganz festes Fleisch und presste so die steifen Nippel zur Mitte ihres Körpers um sie auf Marks überreizter Eichel zu reiben.

„Nimm sie!“, mehr sagte Andrea nicht, als Marks Mund stumm den Weg zu den Brüsten fand, von denen er bereits als junger Mann geträumt hatte.

Verzehrend saugte er sich mit seinen Lippen an ihnen fest, ließ die langen Nippel hart über seine Zunge rollen.

Andrea stöhnte laut: „Ja … beiß zu, ich brauche es heftig heute Nacht. „

Marks Zähne gruben sich gnadenlos in weiches Fleisch, seine Hände verkrampften sich lustvoll in ihrer von Geilheit überlaufenden Möse.

Träge flossen Gedanken durch sein Hirn. Noch nie war Mark in einer solch einer kuriosen Situation.

Es war völlig unnötig, sensible, reizbare Stellen am Körper dieser Frau zu suchen, deren Berührung ihr besonderes Verlangen bereitet hätte.

Andrea war derart ausgehungert und fiebrig in ihrer Lust, dass jeder Kuss, jeder Biss, jede Berührung ihrer Haut zu genügen schien, sie um den Verstand zu bringen.

Wild drehte sich Andrea jetzt aus Marks Umarmung. Ruckartig setzte sie sich auf ihn, so dass die Spitze seines Penis genau an ihrer spürbar nassen Öffnung anstieß und die steinharte, hervorstehende Klitoris berührte.

Andrea reagierte auf jeden noch so dezenten Reiz mit einem gierigen Stöhnen.

Wann Mark sich seiner Kleidung entledigt hatte, konnte er nicht mehr nachvollziehen.

Verzehrend griff sich Andrea wieder in das volle weiße Fleisch ihrer mächtigen Brüste, welche nun über Marks Gesicht schwangen.

Fasziniert schaute er zu, wie sie sich sinnlich die eigenen Nippel leckte, an ihnen saugte, sie mit Lippen oder Fingern lang zog, sie zwirbelte.

„Schau, ich ficke meine Titten!“, keuchte Andrea voller Gier, während sie ihre Brustwarzen tief in ihre Brüste drückte und dort kreisen ließ.

Währenddessen ließ sie reibend ihre Möse auf Marks Schwanz vor und zurück gleiten, ein Gefühl, dass ihn wahnsinnig machte. Es erzeugte erneut unbändige Lust in ihm, genügte aber nicht, um abspritzen zu können.

Andrea benutzte seinen Körper für ihre Geilheit, seine Lust schien sie nicht zu interessieren.

Laut stöhnend rutschte sie über Marks Bauch nach oben und hinterließ klebrige Spuren ihrer Nässe auf seiner Haut.

Marks Herz schlug hart gegen die Rippen, als Andrea sich auf seinem Mund niederließ. Fast schon verzweifelt versuchte er, mit der Zunge ihre nasse Möse zu berühren, in sie einzutauchen.

Vergeblich.

Marks ausgeprägtes Kinn und die relativ breite, recht lange Nase, welche gierig den Duft ihrer Ekstase einatmete, waren die Attribute, welche Andrea zur Befriedigung ihrer Erregung suchte.

Immer wilder und schneller rieb sie sich stöhnend auf seinem Gesicht bis sich ihre Bewegungen verkrampften.

Dann plötzlich drang ein hemmungsloser Schrei tief aus ihrer Kehle. Im selben Moment spürte Mark, wie warme Flüssigkeit auf sein Gesicht sprühte.

Andreas Oberschenkel pressten sich schmerzhaft an seinen Kopf, ihr Körper zuckte willenlos im Takt eines gewaltigen Orgasmus.

Nur wenige Augenblicke später rollte sich Andrea von seinem Gesicht und schaute ihn mit glänzenden Augen an.

„Fick mich!“, forderte sie ohne Umschweife. „Fick mich jetzt mit deiner Faust!“

„Frau Sawatz … Andrea …!“, stotterte Mark.

Alles was hier geschah war irgendwie falsch. Nicht richtig. Unwirklich.

War der harte Schlag auf seine Nase wirklich derart wirkungsvoll?

Marks Irritation nahm zu.

Andrea antwortete nicht. Genüsslich räkelte sie sich neben ihm auf dem Bett, die Beine angewinkelt und weit gespreizt.

„Komm her …!“, raunte sie. „Nimm einfach deine Finger, deine Hand, schieb sie mir ganz tief in meine Fotze. Jetzt ist der richtige Moment dafür, ich bin nass, ich laufe über!“

Mark fand sich zwischen ihren Schenkeln, auf dem Bett kniend wieder.

Während Andrea ein Bein auf seine Schulter legte, um sich gänzlich für ihn zu öffnen, schoben sich seine Finger wie von allein in ihre überquellende, von weiß schimmerndem Lustschleim überzogene Möse.

Ihre geschwollenen Schamlippen schmiegten sich sanft um seine Hand, während er langsam aber beständig in sie eindrang. Erst die Mitte seiner Hand stellte einen Widerstand dar, den Mark nicht wagte, mit mehr Kraft zu überwinden.

Andrea aber drückte sich ihm mit einer Bewegung so fordernd entgegen, dass auch dieses Hindernis nach wenigen Augenblicken nicht mehr existierte.

Mark starrte auf das erregende, wenn auch skurrile Bild, welches sich ihm bot.

Seine Hand steckte nun bis zum Gelenk in einer heißen, glitschigen Möse. Die hart geschwollene Klitoris trat an ihrem sichtbaren Ende dick und zuckend hervor, wurde durch seine Faust im Inneren nach draußen gepresst. Andreas Rosette schimmerte feucht und gedehnt. Auch sie gierte mit rhythmischen Krämpfen.

Gedankenfetzen auf die er keine Antwort fand, dröhnten in seinem Bewusstsein.

Laut stöhnend, auf die Ellenbogen gestützt, bewegte sich Andreas weit gedehnte Möse jetzt auf seiner Hand.

„Fick mich! Fick mich gnadenlos! Fick mich mit deiner Hand!“, forderte Andrea fieberhaft, heftig ihren Kitzler reibend.

„Richte mich ab! Mach mich zu deiner Hure! … Hallo! … Dressiere mich! … Hallo!“, kreischte sie ihrem nächsten Orgasmus entgegen.

„HALLOOOOOOO!“

Mark fuhr erschrocken auf.

Verdammt, wo war er?

Warum lag seine Hand fest auf einer nicht zu übersehenden Erektion?

Wer stand da vor ihm und brüllte ihn fast schon an?

Hatte er geschlafen?

Die Buchhandlung!!!

Oh … mein … Gott …!!!

Andrea Sawatzki!!!

ENDE Teil 1.

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