Die Fabrik (3) etwas hat überlebt !

Telefonsex mit ECHTEN Frauen: Zusätzlich mit Kamera Funktion möglich!

Kapitel 12 : Francescas Initiierung — die „Markierung“ der anderen Art

Sie trat einen Schritt zurück, und belustigt sahen sie zu, wie BZ – formvollendete Dienerin ihrer neuen Herrin – blitzschnell aus der Wanne krabbelte, sich ein Handtuch griff und Francescas wundervollen Körper mit sicheren Bewegungen abtrocknete, ihr dann den Body reichte und ihr beim Anlegen der Stiefel half.

„Ein perfektes Paar… vielleicht sollten wir ihr BZ als Adjutantin zuteilen…“

Jasmin schluckte und protestierte vorsichtig.

„Das wäre ein Präzedenzfall… noch nie wurde eine Namenlose zu einem Dienstrang befördert!“

Verheelen schnitt ihr das Wort ab, nun weniger belustigt, als bestimmt.

EIS Werbung

„Das soll nicht ihr Problem sein, Jasmin. Gehen wir hinüber, die Sonderführerin wird uns sicher nicht lange warten lassen wollen“.

Kurz darauf saßen sie an einem der Tische, die Verheelen gerne für eine kurze Befehlsausgabe nutzte.

„Jasmin und Francesca, sie kennen sich ja nun schon ein wenig“.

Sie schmunzelte, Francesca konnte natürlich nicht wissen, dass sie bei ihrem Bad unter Beobachtung stand, hatte aber ja ihrerseits Jasmin über die Videoüberwachung gesehen, als sie die ‚Übergabe‘ von Ulrich leitete.

Jasmin dagegen hatte beschlossen, Francesca erst einmal einfach faszinierend zu finden. Verheelen strahlte die beiden an.

„Sie werden zusammen an einem – sogar hier unten in unserem Kreis – geheimen Projekt arbeiten, und zwar zusammen mit Leutnant Freinsdorff.

Jasmin wird sie einweisen. „

„Vorher haben wir aber noch etwas zu tun… sie werden markiert werden, das sind wir alle hier unten. Da die Prozedur etwas… anstrengend ist, wird Jasmin sie hindurch geleiten. Danach habe ich gedacht, sie beide können zusammen die Initiierung den jungen Mannes durchführen, der da unten noch immer im Käfig sitzt…“

Sie machte eine Pause, und Francesca half ihr aus.

„Herb! Und die zugehörige Dame ist Sarah“.

„Danke, meine Liebe. Also, sie kennen die Prozedur ja schon, der wir Neuankömmlinge unterwerfen, bei ihnen habe ich mich dabei kurz gefasst. Mir bereitet das auch nicht so ein ausgewähltes Vergnügen wie es offenbar für euch junges Gemüse ist. Also, Jasmin, bringen sie die Markiererei schnell hinter sich und machen sie sich einen netten Abend mit diesem Herb…“.

Jasmin und Francesca liefen wie zwei junge Küken los, tratschend und kichern, Entgegenkommende drückten sich grüßend an die Wand, um ja nicht der geballten Weiblichkeit in die Finger zu geraten, bis sie vor einer Tür mit verdunkelten Scheiben und der verdächtigten Aufschrift ‚Medizinisches Labor‘ ankamen.

Hier musste Francesca dann doch schlucken. Jasmin öffnete die Tür, die auf einen kahlen Gang führte, und öffnete eine Tür in einem Raum, der auf sie nicht gerade einladend wirkte.

Francesca wurde nun doch etwas anders. Der ganze Raum war mit Fliesen ausgelegt, offenbar leicht zu reinigen, in einer Ecke lag ein aufgerollter Schlauch, praktischer weise gleich am Wasserhahn befestigt. Von der Decke hingen, seitlich an den Wänden herum angeordnet, Ketten mit Handschellen, ähnliche Modelle waren unten an den Wänden angebracht zur passenden Aufnahme der Füße.

„Wir nehmen diesen Raum auch für Befragungen des dritten Levels – und für Exekutionen“

erwähnte Jasmin locker und lenkte Francescas Aufmerksamkeit auf ein Metallgestell, das auf der anderen Seite des Raumes stand und fast die ganze Wand einnahm.

In der Mitte war eine Liege zu sehen – mit den obligatorischen Lederriemen – und über der Liege war eine Art Bühne angebracht, von der aus dünne Metallstangen herunter ragten, deren Spitzen – eben Spitzen waren.

Oben waren an den Stangen jeweils dünne Plastikschläuche befestigt, die zu einem Gewirr von Pumpen und Behältern führten.

„Ist das zum …. Aussaugen?“

„Nein nein keine Angst“ lachte Jasmin. „Wir führen damit einen kompletten Blutaustausch durch, und dabei werden Mikrosonden in deinen Kreislauf eingeschleust. Die tragen wir alle in uns. “

Francesca wirkte nicht sonderlich beruhigt, legte sich aber auf die Liege, das Ganze mehr für ein eigenartiges Spiel haltend, insbesondere, als Jasmin sich eine Atemmaske von einem Bord griff, an der ein langer Schlauch hing.

„Soll ich dich festschnallen? Besser wäre es ja“

überlegte Jasmin laut, und bevor Francesca auch nur Pieps sagen konnte, begann sie, die breiten Riemen über Francescas Körper fest zu ziehen. Sie wollte noch mit den Beinen zappeln – zu spät. Jasmin grinste sie an und sagte mit leicht zynischer Stimme:

„Keine Angst, ich bin doch bei Dir… es ist freigestellt, ob wir das mit Betäubung machen oder ohne… ich glaube, ich möchte Dich mal ein wenig testen.

Weißt Du, so richtige Freundschaften gibt es hier unten eigentlich nicht! Nur Bewunderung, Neid. Insbesondere Neid auf begabte Schönheiten wie Dich…“

Francescas Gesicht musste ihr gesagt haben, dass sie das Spiel etwas überzogen hatte, denn sie lenkte sofort ein.

„Nein, das ist doch nur ein Scherz, ich mag Dich, sehr sogar, wir werden gut zusammenarbeiten“.

Trotzdem legte sie die Maske, die doch wohl für die Betäubung vorgesehen war, beiseite.

Sie zog noch einmal die Riemen fester, dass es Francesca fast das Atmen unmöglich machte, und gab ihr einen sehr intensiven Zungenkuss, während ihre Hände in Francescas Schritt nicht unangenehme Streichel- und Reibebewegungen ausführten.

„Nein nein, nicht zu heiß werden, das heben wir uns für nachher auf – Macht über Menschen, DAS macht mich wirklich heiß“.

Sie trat einen Schritt zurück und betätigte ein paar Schalter an dem Kontrollpunkt der Maschine.

Kameras begannen zu surren und scannten den Körper, der da auf der Liege bewegungsunfähig fixiert war. Auf einem Monitor bildete sich langsam ein grünlich schimmerndes Bild von Francescas Körper, an dem einige Punkte markiert wurden. Dann begannen Motoren zu surren und die Sonden sich auszurichten.

„Keine Angst um das Leder deiner Uniform, die Sonden sind super dünn, die gehen da durch wie Butter, das fällt nicht auf“.

Francesca war sprachlos, sowohl wegen des Riemens, der ihr die Brust abschnürte, als auch weil sie sah, wie sich die Sonden nun langsam in Richtung ihres Körpers ausfuhren.

Sie schüttelte den Kopf, warf ihn hin und her – ohne viel auszurichten.

Dann spürte sie die Einstiche – tausend Einstiche – ein Gefühl der Kälte durchfuhr ihren Körper, der sich aufbäumen wollte – und es nicht konnte. So hilflos hatte sie sich noch nie gefühlt. Ein Kribbeln setzte ein, das sich zu einem rasenden brennenden Schmerz über ihren gesamten Körper ausdehnte.

„Das Gerät spritzt Ameisensäure unter die Haut, um die Blutgerinnung zu unterbinden, glaube ich – genau konnte mir das keiner erklären“

erläuterte Jasmin kalt.

Francesca entfuhr ein Schrei, in wilder Erregung bäumte sie sich innerlich noch einmal auf, um dann, erschöpft, den Kopf auf die Liege sinken zu lassen. Eine der Sonden hatte sich in ihre Lustgrotte gebohrt, andere in ihre Brüste.

Ein Schauder durchlief sie.

„Das stimuliert gewaltig, wie?“

frage Jasmin und legte ihre Hand auf Francescas Brüste, nahm die Nippel zwischen die Finger und begann, sie erst leicht zu massieren, dann nahm sie sie zwischen ihre langen Fingernägel und drückte erbarmungslos zu.

Ein Schmerz überdeckte den anderen, Francesca fühlte sich frei, nicht mehr an ihren Körper gebunden, ihr Geist schien den ganzen Raum auszufüllen, sie sah sich wie von außen, sah die Pumpen arbeiten und gleichzeitig Jasmin mit weit gespreizten Beinen herrisch neben ihr stehen, den Blick fest in ihre Augen gerichtet, die Brustwarzen bearbeitend.

„Jaaa reiß sie mir ab!“

schrie Francesca heraus. Die Lust hatte endgültig obsiegt.

Jasmin lachte auf.

„Das würde mir der Oberst übel nehmen…. “

Sie drückte noch einmal fest zu, dann gab sie Francesca Schläge mit der flachen Hand auf die Brust, auf ihre Schenkel, auf alle Körperteile, in denen keine Sonden steckten. Francesca erzitterte, bebte, wand sich, schrie es heraus.

„Gut, dass die Riemen so richtig fest sind“.

Jasmin beugte sich über sie und ihre Lippen senkten sich noch einmal auf die ihren, als sie dunkel wie nebenbei bemerkte, wie die Sonden sich langsam aus ihrem Körper zurückzogen.

Jasmin senkte ihren Oberkörper auf den ihren, Brüste rieben sich an Brüste, und dann schwang sie sich ganz auf die Liege, verschlang ihre unendlich langen Beine mit denen von Francesca. Ohne dass die Münder sich trennten, erbebten sie nun beide in einem wie unendlich wirkenden Schauer der Lust.

Francesca schwanden langsam die Sinne, wie in einem Taumel aus Lippen, Zungen, Händen, Brüsten, dem strengen Gefühl der Fesselung, dem Schmerz, der sich noch durch ihren Ganzen Körper zog.

Alles schien sich zu vermengen, ein wilder Reigen aus Geräuschen, Farben, Berührungen. Sie bäumte sich noch einmal auf in einer letzten zuckenden Bewegung, dann kehrte ihr Geist wieder in den Körper zurück, der ermattend das Bewusstsein verlor.

„Der kleine Tod…“

hauchte sie hinaus, bevor sie ganz entschwand.

Jasmin war da etwas sachlicher, sie wälzte vorsichtig ihren Körper von dem Francescas herunter, stand auf, und begann langsam und geradezu zärtlich, die Riemen zu lösen.

Als Francesca die Augen aufschlug, stand sie schon wieder grinsend und feixend neben und über ihr.

„Komm mit, wir haben noch einiges zu tun! Ich finde, guter Sex ist ein prima Vorspiel für eine gelungene Befragung… Herb wird nichts zu lachen haben“.

Sie grinste.

„Und Mestmann, der alte Sack, hat bestimmt wieder alles in seinem Überwachungsmonitor angesehen… wohl bekomm's, der kriegt ja sonst nichts“.

Nun musste auch Francesca grinsen. Sie stand auf, ordnete ihre Uniform und fragte nun sachlich

„Was habt ihr – was haben wir – denn mit Herb vor?“.

Jasmin wendete sich zur Tür und redete den ganzen Weg, während sie Francesca zu den Befragungsräumen brachte.

„Die erste Befragung, wie ja auch Deine durch die Frau Oberst, dient der Prüfung, ob das Subjekt geeignet ist, ob es dominant, submissiv oder – neutral ist.

Ich habe die beiden – Herb und Sarah? – in einen Befragungsraum bringen lassen!“

Jasmin lächelte genüsslich.

„Sie wurden an gegenüberstehenden Kreuzen fixiert, so dass immer der eine sehen kann, was wir mit dem anderen tun. Das gute an dem Ganzen ist – es ist nur ein Spiel. Wir wollen ja nichts konkretes wissen. Wir testen sie nur aus. Und ich nehme mal an, das macht Dir auch Spaß, Schwester!“

Sie grinste Francesca frech an.

„Alleine diese Worte aussprechen – ‚bringt sie in den Befragungsraum!‘ – da wird mir schon ganz anders! Und heute haben wir alle Freiheit und jede Menge Zeit. „.

Francesca durchzuckte kurz der Gedanke, dass es ja ihre Freunde waren, die da nun irgendwo hier in dieser Unterwelt am Kreuz hingen und auf eine ‚Befragung‘ warteten – aber dann schob sie diesen Gedanken zur Seite, und all die Bilder, die sie sich von Sarah und Herb in ihren Phantasien gemacht hatte, leuchteten auf.

Und nicht zuletzt durchzog sie noch immer das absolut erregende Gefühl, das die Lippen von Jasmin auf und in ihr zurückgelassen hatten – eine Art von innigem Glück durchströmte sie.

Kapitel 13 : Francescas kleine heile Welt

Für Francesca war eine neue Zeit angebrochen, die ihr gefiel – sehr gut gefiel. Sie hatte festgestellt, dass ihr Rang ihr überall Vortritt und Gehorsam verschaffte – zumindest hatte auf Rückfrage Oberst Verheelen ihr mitgeteilt, dass nur sie selbst als Oberst von ihr zuerst zu grüßen sei, sowie Freinsdorff und Jasmin in gleichem Rang – und im ausserdienstlichen Umgang sie selbst auch wenig Wert darauf lege, während die übrigen Damen das wohl zu einem kleinen Spiel auf Gegenseitigkeit ausgebaut hätten.

Dann hatte sie Leutnant Freinsdorff kennen gelernt als sehr förmliche Persönlichkeit, die durchaus auch Sympathie ausstrahlten konnte. Sie hatte gelernt, dass es eine ‚militärische‘ Hierarchie gab und eine der ‚Sonderstaffel‘, was an den Diensträngen zu erkennen war und an den Uniformen, die sich bei der militärischen Formation in klassischem Feldgrau oder schlicht in verblassendem Schwarz gaben. Andererseits bei der Sonderstaffel, wie die ihre, etwas ausgefallenere Lederassambles, die man eigentlich nicht wirklich als Uniformen bezeichnen könnte, wenn sie nicht mit Koppel und Schirmmütze getragen worden wären.

Und dann gab es noch die Namenlosen aller Art, die sich in verschiedene Dienste teilten und, so sie nicht speziell im Auftrag einer Person beschäftigt waren, so taten, als wenn sie nicht anwesend wären, still und eifrig durch die Gänge huschten oder, wenn sie bereit waren, aber nicht benötigt wurden, mit gesenkten Augen still standen.

Nach dem Organisationsdiagramm, das die Oberste ihr zugeleitet hatte, musste es weit über 100 Menschen geben in diesen Hierarchien.

Wozu das alles allerdings gut war – außer den Beteiligten Spaß zu machen – war auch mit Hilfe des Organigramms nicht wirklich zu erkennen. Außer, dass die Sonderstaffel eine eigenartige Parallelwelt war, die nur aus wenigen Personen bestand und direkt bei Oberst Verheelen aufgehängt war.

Eine eigenartige Welt, die Francesca bei genauerer Überlegung hätte unheimlich sein müssen, in die sie sich aber gerne einfand, da sie ihr Macht gab, Macht über Menschen, und in der sie so vielen sexuellen Reizen und Erfahrungen ausgesetzt war, wie wohl in ihrem ganzen bisherigen Leben noch nicht.

Kapitel 14 : Fall Gelb — Entsorgung der Verräter (und Nebenfiguren)

Sie ging gerade mit Jasmin durch das Gewirr der Gänge („ich zeige Dir noch die Gebrauchsgüterausgabe – das wird Dir gefallen“) und war im Kopf bereits dabei, sich mit der Initiierung von Herb und Sarah zu befassen – wobei sie natürlich nicht genau wusste, wie das nun genauer vor sich gehen würde.

Aber ihr war natürlich klar, dass sie diesmal auf der anderen Seite – der richtigen Seite! – der Gerte sein würde! Gegebenenfalls auch selbst die Hand an die Schalter des Elektroirrigators legen könnte – wobei ihr nicht ganz jugendfreie Bilder von Herb und vor allem von Sarah durch den Kopf gingen, die sie innerlich erglühen ließen.

Auch wurden diese Träume von dem durchaus anreizenden Anblick Jasmins, die mit schwingenden Hüften vor ihr ging, nur noch weiter angeheizt. Francesca wollte gerade zu einer Frage ansetzen, die ihre Rolle bei der geplanten ‚Befragung‘ betraf, als eine kurzen Lautsprecheransage Jasmins beschwingte Eile urplötzlich unterbrach.

„Einsatzgruppen Elfentanz und Nachtwiese bitte antreten! Fall Grün! Ich wiederhole: Fall Grün!“.

„Na, die haben es aber eilig… komm, wir haben keine Zeit zu verlieren!“.

Jasmin sprintete los, Francesca hatte Mühe, ihr zu folgen. Aus dem einen oder anderen Gang kamen ebenfalls Frauen gerannt, die meisten in Feldgrau, aber auch einige in feschem Leder. Francesca dachte sich gerade – komisch, was man so denkt – ‚ich werde mehr Sport treiben müssen, wenn ich hier mithalten will!‘ – als Jasmin sich einem verschlossenen Sicherheitsschott näherte, eine Eingabe an dem Tastaturfeld machte, und dann beiseite trat, um die kleine Schar an Frauen einzulassen, die sie einzeln mit Namen grüßte, wie um sich klar zu machen, dass auch alle dazugehörten.

In dem Raum flammten automatisch die Deckenlampen an, eine Reihe von Stühlen und Tischen – ‚fast wie in der Schule!‘ dachte Francesca, vorne ein Pult neben einer Projektionswand.

Leutnant Freinsdorff war gerade dabei, den Projektor einzuschalten, Jasmin gab ihr einen Wink, sich mit ihr nach vorne zu begeben und stellte sich an das Pult. Jasmin, die nichts anderes zu tun hatte, trat zu Leutnant Freinsdorff, die nach Erledigung des technischen Teils in den Hintergrund getreten war und, breitbeinig und sehr eindrucksvoll, eine Art von Hab-Acht Stellung eingenommen hatte.

„Sie alle wissen, dass von der obersten Leitung gerade Fall Gelb ausgerufen wurde. Wir, die Gruppe Nachtwiese, sind hierfür als Einsatzreserve der Führung vorgesehen und haben zunächst keine konkrete Aufgabe, außer uns ein Bild von der Lage zu machen. Nebenbei werde ich sie in Fall Gelb einweisen. „

Jasmin griff sich eine Fernbedienung von ihrem Pult und schaltete die Projektion ein. Während sie weiter sprach, waren nacheinander verschiedene Bilder der Innenraumüberwachung zu sehen, die Gruppen von Namenlosen zeigten, die in Gängen und schmalen Schächten Klappen in den Wanden öffneten, eigenartige zylinderförmige Gegenstände deponierten und mit Kabeln hantierten.

Francesca begriff zunächst gar nicht, was dort passierte.

Sie ließ also ihren Blick über die versammelten Frauen schweifen, die – einen sehr beeindruckenden Anblick boten. Sie alle waren schön, auf eine sehr ernste oder gar strenge Weise schön. Die Haare waren meist zu Knoten auf dem Hinterkopf zusammengenommen, einige trugen auch ihre Dienstmützen. Es gab nicht, wie sie vermutet hätte, ein Getuschel und irgendwelche Aufregung, sondern alle schauten auf die Projektionswand oder auf Jasmin, die sich nun etwas entspannt hatte und begann, die Aktion mit eindringlicher Stimme zu erläutern.

„Eine Ermittlungsgruppe der Sonderstaffel hat sich vor einigen Wochen in eine Gruppe der militärischen Hierarchie eingeklinkt, die offenbar eine Verschwörung mit dem Ziel plante und noch plant, die Führung auszuschalten und unter dem Kommando von Hauptmann Mestmann die Kontrolle zu übernehmen. Wir haben abgewartet, bis alle Mitglieder identifiziert werden konnten.

In diesem Augenblick befindet sich Hauptmann Mestmann mit seinen wichtigsten Mitarbeitern in einer Besprechung bei Oberst Verheelen, wo wir leicht zugreifen können.

Die übrigen Mitglieder der Verräterbande – wie sollte man sie anders bezeichnen – wurden zwei Arbeitsgruppen zugeteilt, die sich im Augenblick, unter dem Schein einer Übung, im Bereich des Sektors sieben befinden.

Dieser Sektor wurde unauffällig von übrigem Personal befreit – was ebenfalls unter dem Hinweis auf die im Gange befindliche Übung fast ausschließlich gelang – und aktuell werden, wie sie sehen können, Sprengladungen scharfgemacht, um diesen Bereich zu verschließen!

Francesca glaubte immer noch, in einem Spiel zu sein, als sie nebenbei auf der Projektionsfläche erkannte, dass der so genannte „Sektor sieben“ der Bereich der alten Fabrik war, durch den sie hereingekommen waren – und da! als eine der Kameras schwenkte, sah sie Carl und Gundula, die immer noch an dem Stahlgestell hingen! Es durchlief sie heiß und kalt, als ihr klar wurde, dass dies vielleicht gar kein Spiel war…

„Wir machen Ernst, und die äußerliche Brutalität der Maßnahmen mag Ihnen übertrieben vorkommen.

Aber wir haben es mit einer reellen Gefährdung zu tun, und wir haben sehr gut ausgearbeitete Pläne der anderen Seite, die uns nicht weiter zögern lassen. Alternativen wurden überprüft und haben sich als nicht realisierbar erwiesen. Sie werden also verstehen, dass wir jetzt in diesem Augenblick zuschlagen müssen. „

Francesca blieb die Stimme weg, sie wollte Jasmin unterbrechen, aber kein Ton kam über ihre Lippen. Sie blickte zur Seite auf Leutnant Freinsdorff, die beherrscht und mit ernstem Blick neben ihr stand und wie in weite Ferne schaute.

Leise sagte sie mit gepresster Stimme

„Wir haben es gewusst, und es ging nicht anders. Dass ihre Leute mir dran sind, ist ein Nebenprodukt, aber kein unerwünschtes. Wir verschließen auf diese Art gleich noch ein Portal in die Anderswelt, und ihre Gefährten waren ein gutes Mittel, um noch einige… Wesenheiten… in den Bereich der Sprengung zu locken. Machen Sie sich klar, dass sie Abschied nehmen müssen von Sentimentalitäten. Wenn sie das hier nicht durchstehen, sind sie am falschen Platz.

Francesca stand wie vom Donner gerührt. Sie hatte schon immer gehört, dass in Momenten von größter Gefahr Bilder des eigenen Lebens an einem vorbeiziehen, hatte sich das aber nie vorstellen können. Nun kam sie in den Genuss dieser fragwürdigen Erfahrung.

Wie in Zeitlupe sah sie die Gestalt von Jasmin, die ihren Kopf langsam, wie in Zeitlupe, zu der Uhr wendete, die, groß rund und schlicht über der Eingangstür hing und deren Sekundenzeiger kurz vor der Zwölf stand – auch das noch, zwölf Uhr.

Überlagert, wie in einem Film, im Nebel, hörte sie eine Stimme – eine kindliche Stimme, an die sie sich gut erinnerte, wenn es auch über ein Jahrzehnt her war, hatte sie sich eingebrannt –

„wir spielen das so – du bist die böse Hexe, und ich dein Opfer… du musst mir jetzt Schmerzen zufügen, gemeine Schmerzen…“

die Stimme verhallte, während sich der Zeiger einen Schritt weiter der Zwölf näherte und Jasmin, wie lautlos, den Mund öffnete, während eine Stimme, die nicht zu dem Bild zu passen schien, in klarem, kalten Tonfall begann, zu Zählen:

„Zündung Fall gelb in drei…“.

Die Szene versank, und ein Bild schob sich darüber: Ein Junge, in Sportsachen und verschwitzt, räkelte sich an einem Gitterzaun, am hinteren Ende des Sportplatzes ihrer Schule war das gewesen, er hielt sich fest gekrallt, spreizte die Beine, bis er nur noch auf Zehenspitzen stand, schloss die Augen, und murmelte

„küss mich… ich gehöre Dir…“

Sie aber hatte sich umgewandt, wie auch jetzt wieder, und war davon gerannt.

Wieder zurück in der Realität dieser unterirdischen Betonwelt!

„Zwei…“

Ein Bild tauchte auf, ihre Mutter, eine schlanke, gut gebaute Frau mit roten Haaren wie sie selber, die Gerte in der Hand, von ihr erschaut, durch den Türspalt, abends, als sie eigentlich hätte schon längst schlafen müssen. Die Stimme ihres Vaters fehlte in diesem Bild, es wurde ihr klar, dass ein Knall und ein Schrei folgen würden, ein leiser und erstickter Schrei, und irgendwelche barschen Worte ihrer Mutter, an die sie sich ebenfalls nicht mehr erinnerte, nicht mehr erinnern wollte.

Stattdessen tönte es

„eins… Zündung“.

Ein dumpfes Grollen ließ den Raum, den ganzen Untergrund um sie herum erzittern, dann noch mehrere dumpfe Schläge. Sie war wieder im hier und jetzt, starrte auf die Projektionsfläche, auf der das Bild der Kamera, durchgeschüttelt und nur noch grauen Qualm zeigend, plötzlich erlosch.

Jasmin sprach wieder, kurz und knapp.

„Es wird sich nichts ändern für sie alle – außer einigen Personalentscheidungen, die Oberst Verheelen ihnen jeweils direkt mitteilen wird.

Gehen Sie an ihre Arbeit zurück oder, wenn Sie frei haben, in ihre Quartiere. Es ist bis auf weiteres jeglicher Ausgang gesperrt. “ Dann wandte sie sich zu Francesca um, und schaute ihr aus ihren großen, blauen Augen mitten ins Herz hinein. Sie wirkte, so dass in dieser Umgebung und unter diesen Umständen überhaupt möglich ist, geradezu liebevoll.

„Ich habe noch ein paar Dinge zu erledigen, bevor wir uns zu unserem – nicht aufgehobenem, aber etwas aufgeschobenen – kleinen Vergnügen mit Ihren Freunden treffen.

Leutnant Freinsdorff wird und begleiten, da sie nachher keine weiteren Verpflichtungen hat. Ich würde vorschlagen, Sie begeben sich solange in ihre Unterkunft. Frau Oberst teilte mir mit, dass BZ ab sofort zu Ihrer persönlichen Verfügung steht, ich habe sie rufen lassen. Sie wird ihnen eine Injektion geben, die Ihnen helfen wird, das alles zu verarbeiten. “

Francesca rührte sich endlich und schüttelte die Gedanken ab, die sie eingehüllt hatten wie ein Nebel.

In diesem Augenblick kam auch BZ herein, immer noch in dem knappen Geschirr der Namenlosen, aber nun mit einer Armbinde, auf der ein ‚Ordonanz – Sonderstaffel‘ prangte. Sie wirkte freudig erregt, als sie sich vor Francesca niederkniete und den Kopf senkte. Jasmin grinste die beiden wissend an.

„Wenn Sie mir ein persönliches Wort gestatten… Sie Glückliche haben den Hauptgewinn gezogen. “

Lachend grüßte sie und verließ eilenden Schrittes mit Freinsdorff den Raum.

Francesca, die ein Schauer an noch sehr unbekannten Gefühlen der Macht und Erregung durchlaufen hatten, war nun blitzartig klar, dass das hier ihre Welt war und dass sie genießen würde – nur genießen. Sie sah auf BZ herab, die vor ihr kniete.

„Gut. Geleiten Sie mich in mein Quartier“

Vielleicht eine Spur zu barsch und hochmütig, aber für BZ offenbar beglückend, die sich beeilte, auf zu springen,kurz zu salutieren und dann voran zu schreiten.

Kapitel 15 – ein kleiner, privater Softporno für BZ

Francesca war immer noch wie in Trance, als sie hinter BZ, die offensichtlich nun Schlüsselgewalt hatte, ihre Unterkunft betrat. Sie spürte Lust in sich, gewaltige Lust, und Neugier, und auf der anderen Seite – eine unendlich tiefe Traurigkeit. Und sie hatte keinerlei Lust, jetzt nachzudenken, aber auch keinesfalls irgendwelche Aktivitäten im Auge.

BZ, wie immer mit Knebel versehen und gut verschnürt, stand wartend und schaute sie an, mit einer gewissen Sehnsucht im Blick, die sich für Francesca schwer fassen lies.

Francesca ging hinüber in ihren Schlafraum, in dem ein – viel zu breites! – unmilitärisches ‚Lotterbett‘ auf sie zu warten schien. Obwohl sie eigentlich gar nicht mehr an Aktivitäten dachte – oder gerade deshalb? nahm sie die Handschellen vom Gürtel und ging auf BZ zu, die sie fragend anschaute.

„Ich möchte, dass Du bei mir bleibst, während ich mich entspanne. Aber ich möchte, dass Du dabei Ruhe wahrst, mir einfach nur nahe bist.

Verstehst Du das?“

BZ nickte, machte dann aber mit der Handbewegung ein Zeichen, wie um das Wort zu bitten. Auf Francescas nickende Zustimmung hin ging sie zu einem kleinen Wandschrank und entnahm ihr eine Ampulle mit einer grünlich, leuchtenden Flüssigkeit.

„Ah, die Droge, von der Herrin Jasmin gesprochen hat. Das soll ich schlucken?“

Neugierig war Francesca immer noch, und allein der Gedanke an eine Drogen umnebelte Nacht breitete sich wie eine dämpfende, beruhigende Nebeldecke in ihr aus.

Francesca nahm BZ die Ampulle aus der Hand, brach die Glasspitze ab und ließ sich die Flüssigkeit zwischen die Lippen treufeln. Es schmeckte aufregend, so aufregend wie die Farbe, in der es geleuchtet hatte, und es wirkte sofort besänftigend auf ihre schwachen Nerven.

Eine gewisse Stärke und Zielstrebigkeit stellte sich ein. Sie hatte vorgehabt, BZ gefesselt in ihrem Baderaum zurück zu lassen, aber nun stand klar eine andere Idee vor ihren Augen.

Sie nahm BZ bei der Hand und führte sie zu dem Bett, das, wie passend, an Kopf und Fußende stabile Gitterstäbe aufwies.

BZ schien zu erahnen, was zu tun sei, denn sie nahm die Decke beiseite, zog ihre Stiefel aus und warf dann einen fragenden Blick auf Francesca, die Antwort aber schon vorweg nehmend, indem sie sich mit über den Kopf gestreckten Händen auf die Matratze legte.

Francesca nickte.

„Brav…. “

Sie nahm die Handschellen wieder auf, legte eine um BZs Hände und führte sie um einen der Gitterstäbe. Dann drehte sie BZ zur Seite, und fixierte ihre schlanken Fußgelenke mit dem anderen Paar an der Fußseite des Bettes, dabei die Beine so verdrehend, dass die gute nicht mehr aus der seitlichen Lage herauskam. Dann begann sie, sich auszukleiden, von BZs Blicken verfolgt. Sie genoss es.

BZ war keine Untergebene, sondern eine wirkliche Sklavin, auf der anderen Seite aber auch eine Art Gefährtin, von der sie bewundert werden wollte, und der sie – etwas zu genießen von sich abgeben wollte. Ob diese Haltung nicht am Ende etwas unbequem sei auf die Dauer, darüber machte sie sich eigenartigerweise gar keine Gedanken, es war nur gut, dass BZ im grausamen Trainingsprogramm der Namenlosen durchaus gewohnt war, eine Nacht – oder länger – in strengen Fesseln zu verbringen.

Gut auch, dass die Handschellen spezielle Modelle waren, die zwar nicht wirklich bequem sein sollten, aber in der Metallwerkstatt so gefertigt worden waren, dass keine unnötigen Kanten einer Verwendung für Langzeitfesselungen im Wege stand.

Francesca merkte nun, wie die Droge sie langsam auf eine Wolke der Entspannung und einer ständig steigenden Lust, einem Gefühl der Stärke und Unbesiegbarkeit hob. Sie begann fast, zu tanzen, während sie langsam, aufreizend langsam, ihre Stiefel auszog, ihre Dienstmütze um den Finger rotieren lies und schließlich in einem weiten Bogen in die Ecke beförderte.

Sie sah zu BZ, die ihre Augen auf ihren Körper fixiert hatte, sie sah, dass der Blick von BZ von ihrem Gesicht an ihrem Körper hinunter glitt, bis zu ihrem durch den knappen Ledersuite mehr betonten als verdeckten Lusthügel, um dann wieder nach oben zu wandern, um auf ihren kleinen, festen Brüsten hängen zu bleiben, deren Knospen durch die Öffnungen im Body keck hervor standen.

Wie um BZ zu quälen nahm sie erst die Hände hinter den Rücken und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihre Brust noch besser zur Geltung zu bringen, drehte sich um ihre eigene Achse, strich sich mit der Hand über ihr ausladendes Hinterteil, und fuhr dann mit beiden behandschuhten Händen langsam über ihre Hüften nach oben, um am Ende spielerisch die Brustwarzen zwischen die Finger zu nehmen.

Sie sah, wie BZ zu zittern begann, und sich in den Fesseln regte, den Blick immer noch starr auf sie gerichtet. Ein Keuchen war zu hören, trotz des Knebel, das in ein Flehen überging.

„Ja doch, mein kleines geiles Ding, ich werde Dir schon etwas zu sehen gehen!“

Protest wurde in den Knebel geschrien, Francesca erkannte darin zu Recht ein

„Ich will nicht mehr sehen, sondern ich will es fühlen“.

Und in diesem Augenblick obsiegte der Sadismus in ihr.

Sie begann, sich langsam der Handschuhe zu entledigen, sehr langsam, zwischendurch sich im Kreis drehend und mit ihren Händen ihren – nun auch wirklich sehr feuchten – Schritt zu streicheln, ihre Hüften und Pobacken, ihre Brüste, und sich dann, ihren eigenen Geruch genießend, die Finger mit spitzer Zunge aufreizend genießerisch ab zu leckte, nur um sich mit den feuchten Fingern nochmal die Brustwarzen zu schmeicheln.

BZ zappelte und keuchte, als sie endlich genug von diesem Spiel hatte und sich auf das Bett neben sie kniete.

„Ich werde Dir den Knebel nicht abnehmen, meine Liebe, du kannst ein wenig mehr Respekt durchaus gebrauchen, und deine Geilheit gehört bestraft!“.

BZ senkte kurz den Blick, wurde aber sofort wieder gierig, als Francesca nun die Schulterriemen ihres Bodies soweit herunter schob, dass ihre Brüste frei und schön hervor standen.

Sie hielt sie BZ direkt vor das Gesicht, die vor Gier in den Knebel biss und schnaubte, dann drehte sie sie auf den Rücken, setzte sie sich auf sie und rieb ihre Lustgrotte an ihrem Oberkörper, an ihren Brüsten, wobei die nicht gerade dünnen Lederriemen und deren Metallzubehör ihr ein besondere Reizung und Lust verschafften. Sie ritt, bis es schmerzte, tobte, dass die metallenen Ösen ihr schmerzhaft in die Schenkel schnitten, dann gab sie sich mit ihren Händen, das dünne Leder beiseite schiebend, aufschreiend den Rest.

Erschöpft sank sie neben BZ, deckte die bereitliegende Decke über ihrer beider Körper. Sie legte eine Hand auf BZs wundervollen, prallen Oberschenkel, mit der anderen Hand umschloss sie ihre wundervoll pralle Brust. BZ lehnte nun auch entspannt ihren Kopf an Francesca und begann, wie eine Katze zu schnurren.

„Ich kann es dir sowieso nicht machen, solange du diese beiden Dildos in dir trägst…“

Aber dann wurde ihr klar, dass ihr Ritt sicherlich auch BZ, die ja gut gefüllt war, eine erhebliche Befriedigung verschafft haben musste, und mit diesem Gedanken versank sie in ein Gefühl der Wonne, wie sie es noch nie verspürt hatte.

„Was für ein Blödsinn, Orgasmen zu zählen.. einer reicht völlig“

dachte sie noch, in Gedanken an die reißerischen Erzählungen ihrer (ehemaligen, das war sooo gääähn weit weg) Freundinnen. Und dann schlief sie ein, genau wie BZ, die auf diese Art von Befriedigung hatte jahrelang verzichten müssen.

Beide träumten sie nicht wirklich, beide versanken sie in ein Meer aus Zärtlichkeit, Wärme und Gefühlen.

Wenn Francesca aufwachte, dann zog sie BZ noch näher an sich, hörte ihr beruhigtes Schnurren, und schlief sofort wieder ein.

So vergingen die Stunden im Flug, und als ein rasselndes Klingeln von der Tür zu hören war, stand Francesca wie im Schlaf auf, zog die Schulterstücke ihres Bodies zurecht, schlüpfte in die Stiefel, die vor dem Bett auf dem Boden lagen, und war schon beim zweiten Klingeln an der Tür.

Ohne zu überlegen öffnete sie. Ein „Ooops“ entfuhr ihr, als sie Jasmin und Leutnant Freinsdorff in korrekter Uniform vor ihrer Tür stehen sah. Die beiden lachten aber nur und drängten sich hinein.

„Wir sind ja jetzt privat… wir wollten mal sehen, wie Du dich eingelebt hast…“

Während Francesca ihre Handschuhe zusammensuchte und – etwas mühselig – über ihre Arme zog, fiel ihr Blick auf BZ, die noch schlafend in ihren Fesseln auf dem Bett lag.

„Lass sie ruhig liegen, das ist ihre bevorzugte Schlafhaltung – nur, dass sie normalerweise keine so komfortablen Matratzen unter sich haben…“

Sie kicherte, und erleichtert schloss sich Francesca an, suchte noch ihre Dienstmütze aus der Ecke heraus, in der sie gelandet war, und salutierte mit einem kleinen Grinsen vor ihren Kameradinnen.

„Sonderführer Francesca meldet sich dienstbereit!“.

Jasmin freute sich sichtlich.

„Sie lernen schnell, Sonderführer… dann darf ich sie bitten, mir in die Kerkerdimension zu folgen…. „.

Zackig drehte sie sich um, und wieder hatte Francesca ihre Not, ihr zu folgen, durch leere Flure und über steile Metalltreppen. Sie war nun wach und bereit, eine geradezu übertriebene Aufmerksamkeit hatte von ihr Besitz ergriffen, die Farben der Dinge schienen ihr intensiver zu sein als sonst, ihr Blickwinkel weiter, alles schien wie in einem Traum zusammenzupassen.

Eine Welt wartete darauf, erobert zu werden!

Kapitel 16 : Sarah und Herb — allein zu Haus

Als die drei jungen Frauen beschwingt den Weg zum Befragungsraum antraten, waren Sarah und Herb nun schon einige Stunden in einer nicht gerade bequemen Situation und entsprechend fragwürdiger Verfassung.

Man – genauer gesagt die Mannsweiber, die sie aus dem Käfig abgeholt und hierher geschleppt hatten – hatten sie brutal an die Kreuze gedrückt und Riemen stramm um Arme und Beine geschnallt, ihnen die Augen verbunden und einen Knebel aufgezwungen.

An den Kreuzen waren an strategischer Stelle kurze Stahlrohre angebracht, die zwischen den Oberschenkeln der Opfer platziert waren und auf der Oberseite mit einem zackigen, sehr ungemütlich wirkenden Eisenkamm versehen waren. Sie wurden nun mit einem beherzten Griff an einen seitlich angebrachten, etwas urtümlich wirkenden Hebel brutal nach oben gedrückt und brachten die Gefangenen in eine noch unangenehmere Position, in der sie nur noch mit den Fußspitzen den Boden berührten und alle Kraft aufwenden zu mussten, um nicht mit ihren empfindlicheren Teilen vollends in diese Grätsche zu rutschen.

Nach ein paar Scherzen, die doch eher unter die Gürtellinie zielten und wohl darauf zurückzuführen waren, dass ihnen strikt untersagt worden war, sich den Gefangenen weiter zu nähern als eben diese Platzierung im Verhörzentrum vorzunehmen, hörten die beiden die Schritte schwerer Stiefel sich entfernen und dann eine schwere Eisentür ins Schloss fallen.

Herb begann, sich Gedanken zu machen, während Sarah sich eine Zeit lang austobte, an den Fesseln zerrte und in ihren Knebel schrie – vergeblich.

Dann sank Sarah zurück, verfiel in dumpfes Schweigen, und wenn Herb nicht die Augen verbunden gewesen wären, hätte er wahrgenommen, dass Sarah sich abmühte, ihren Körper in stummem Kampf aufrecht zu halten.

Schweiß begann nach kurzer Zeit, von ihrem Körper zu rinnen, tränkte ihr dünnes schwarzes Gewand. Ihr Röckchen war hoch geschoben, ein dünnes weißes Höschen wurde sichtbar, und ihre Oberschenkel lagen blank und glänzend vor Schweiß frei.

Eine unangenehme Kälte begann, von den Fußsohlen in ihren doch so schönen, aber nun sehr unpraktischen knallroten Plateauschuhen ausgehend bis zwischen ihre Schenkel zu kriechen, und sie fühlte, wie ein Krampf begann, sich anzukündigen.

In Panik versteifte sie ihre Muskeln und für einen weiteren Moment gelang es ihr, ihre aufrechte Position zu verteidigen.

Ein dumpfes ersticktes Aufseufzen war für Herb, der in etwa wusste, wie Sarah sich fühlen und führen würde, ein sicheres Zeichen, dass sie sich verausgabte und nicht mehr lange durchhalten würde. Für die Unterführerin vom Dienst, die dies alles in der Sicherheitszentrale auf dem Monitor mit ansehen konnte und sich bequem in ihrem Ledersessel suhlte, die Hände zwischen den Schenkeln und ein Lächeln auf den Lippen, wurde es zu einer wirklich kurzweiligen Schicht, sie beschloss, sich eine private Kopie von den Videobändern zu ziehen und sich im Kreis ihrer Kameradinnen das noch einmal in Ruhe anzusehen.

Währenddessen hatte Herb beschlossen, dass es nichts zu tun gab, außer zu warten, und dass dieses Warten sicherlich teil einer perfiden Strategie der Zermürbung sei, er also gut daran tun würde, sich soweit möglich zu entspannen. Er ließ sich langsam in die dornenbekrönte Sitzstange sinken und verbiss sich den Schmerz, als sich die ersten Spitzen zwischen seine Pobacken schoben, nicht wirklich alle sauber platziert, wobei er versuchte, durch gezieltes hin- und her rutschen seine besten Stücke außen vor zu lassen und sich von dem einsetzenden, beißenden Schmerz nicht aus der Facon bringen zu lassen.

Was ihm am meisten schmerzte war ein leises reißendes Geräusch, das der Stoff seiner Lieblings-Designerhose von sich gab, als die Dornen gefasst hatten und Herb in einem Schwung noch einmal dafür zu sorgen suchte, dass alles seinen Platz fand.

„Mist, das war es dann wieder…“

Fast musste er auflachen, ein Auflachen der Befreiung, das ihm Kraft gab, in einem letzten Schwung sich zielgenau in eine eher hängende als sitzende, aber immerhin stabile Position fallen zu lassen.

Das gelang ihm auch mehr oder weniger, und mit zusammengebissenen Zähnen – wobei, so ein Knebel kann da auch hilfreich sein, diente er ihm doch nun als Beiholz – gab er sich dem Schmerz hin, der nach kurzer Zeit in ein gleichmäßiges Pochen überging, das er gut für einige Zeit meinte ertragen zu können.

Kurz danach, er hatte begonnen, über ein Thema von Bach zu meditieren und sich gegen die Außenwelt und den Schmerz abzuschotten so gut es eben ging, hörte er einen panischen Schrei, gefolgt von mehreren kleinen, spitzen Ausrufen des Entsetzens, so schrill und ungehemmt, dass auch der beste Knebel sie nicht wirklich hätte dämpfen können – zumal diese Knebel, die eher ein Maulriemen denn ein Knebel waren, auch nicht wirklich gedacht waren, alle Lautäußerungen zu unterbinden.

Als die Schreie in ein leises Wimmern übergingen, ließ sich Herb fast beruhigt in die innere Musik zurückfallen – auch Sarah hatte es offenbar nun geschafft, sich in die Situation zu ergeben.

Wie viel Zeit verging, bis sich die Türen erneut öffneten und dieselben dumpfen Stiefelschritte ertönten, konnten beide nicht schätzen, es hätten Tage sein können, dabei waren es nur – nur! – wenige Stunden gewesen.

Herb war sofort hellwach, Sarah begann wieder leise zu wimmern, als ihnen die Augenbinden abgenommen wurden.

Dieselben Mannsweiber, die sich vorhin den Mund über sie zerrissen hatten, waren nun geschäftig und in Eile. Bei ihnen war Leutnant Freinsdorff, der eigentliche Grund für ihre sachliche Beflissenheit. Freinsdorff fühlten sich bemüßigt, ihnen in einer Mischung aus barschem und süffisanten Ton mitzuteilen

„Sie werden in den Befragungsraum verlegt, die Sonderführerinnen Jasmin und Francesca werden sie persönlich vernehmen!“.

Sarah und Herb wurden los geschnallt, nachdem mit einem kurzen Ruck der doch unbequeme Sitz herunter geklappt worden war. Herb stand halbwegs sicher, Sarah war kopfüber nach vorn in die Riemen gefallen und wäre zu Boden gegangen, wenn nicht zwei der Gorillas sie zwischen sich genommen hatte, während der dritte ihre Fesseln löste. So wurde Sarah mehr oder weniger bewusstlos mitgeschleift, während sich Herb kommentarlos Handschellen anlegen lies und von einer mehr oder weniger streng führenden Freinsdorff am Arm genommen und mitgeführt wurde.

Kapitel 17 : Herbs Bekehrung

Als sie den Befragungsraum betraten – oder vielmehr hinein geschleift wurden – kam es Herb vor wie in einem schlechten Film. Ein großer, karger Raum, in demselben Kotzgrün gestrichen wie so mancher alte Behördenraum, ein Holztisch, der die besten Jahre hinter sich zu haben schien, vier ‚passende‘ Holzstühle, von denen zwei bereits besetzt waren…

Francesca war da! Er konnte nur kurz einen Schrei unterdrücken, denn diese Francesca war nicht wieder zu erkennen in ihrer kecken Lederuniform, die Schirmmütze in etwas schief sitzend in den Nacken geschoben und mit einer Gerte spielend, sowie Jasmin, in derselben! Uniform, etwas weiter abseits sitzend, den Stuhl verkehrt herum unter sich und die Ankömmlinge interessiert – spöttisch betrachtend.

Sie wurden auf die andere Seite des Tisches verfrachtet, und Herb bemerkte jetzt erst, wie abgerissen und fertig sie aussahen.

Sarahs Gewand war durchnässt und zerknittert, hing unordentlich um ihren Körper und gab mehr zu sehen, als es verdeckte. Zwischen ihren Schenkeln waren mehrere dünne Spuren von geronnenem Blut zu erkennen, ihre Strümpfe zerfetzt. Ihre Haare hingen wirr um den Kopf, ihr Blick wirkte fast irre. Sie trug noch den Knebel, nachdem sie sofort, als er entfernt worden war, in wirres Geschrei ausgebrochen war.

Herb sah an sich hinunter, und bemerkte, dass er genauso zerrissen aussah, von den Staub bedeckten Schuhen über den unordentlichen Sitz der im Schritt zerrissenen Hose bis zu den sicher ebenfalls ungepflegten Haaren und dem – nun seit einem Tag nicht mehr gestutzten – Bartwuchs. Herb schaffte es, Francesca schief an zu grinsen und versuchte, so würdevoll wie möglich auf einem der freien Stühle Platz zu nehmen, was mit den hinter dem Rücken gefesselten Händen gar nicht so einfach war.

„Nehmt ihm die Handschellen ab, Sarahs Knebel soll bleiben, wo er ist, ich glaube, sie ist eh nicht zu einer geordneten Aussage fähig!“.

Das kam aus Francescas Mund, zwanglos, beinahe beiläufig.

„Respekt! Du hast es aber schnell geschafft, dich anzupassen!“

Herb konnte nun doch den Mund nicht halten. Jasmin lachte auf.

„Wir könnten auch anders! Vorsicht, Herb… oder wie sollen wir sie nennen?“

Eine Frage, die Herb nicht beantwortete.

Stattdessen ergriff Francesca das Wort.

„Ich habe einige Überredung gebraucht, um überhaupt zu erreichen, dass ihr beiden hier sitzt und nicht unten in der Folterkammer befragt werdet… ich habe erlebt, auch am eigenen Körper, dass das ein – eigenartiges Ding ist. Ich wollte Euch diese nette Erfahrung noch ein wenig aufheben und erst einmal mit euch reden, sozusagen von Mensch zu Mensch. Ist das ok? Werdet ihr kooperieren?“

Herb schwieg einen Augenblick, dann schaute er belustigt auf Sarah und verfiel in den neckenden Tonfall, den er in den Rollenspielen perfektioniert hatte, die sie – in einer anderen Zeit – ab und an so gespielt hatten.

„Sie wird sich nicht äußern können, also spreche ich mal für uns. Ja, wir werden kooperieren, einfach um dir – Euch – nicht die Möglichkeit zu geben, eure Spielchen mit uns zu spielen. Darf ich dann aber auch bitten, dass es auch keine weiteren verbalen Spielchen gibt? Ich würde zum Beispiel gerne wissen, wo die anderen stecken. Habt ihr die auch schon in Uniformen gesteckt oder in die Folterkammer gebracht?“

Francesca kam plötzlich wieder das Bild einer Kamera in den Sinn, die nur noch Rauch und Trümmer gezeigt hatte, bevor sie erloschen war.

Jasmin, die genau wusste, wo sie jetzt innerlich stecken mochte, lies das Schweigen eine Weile im Raum stehen, bevor sie beschloss, anstelle von Francesca zu sprechen.

„Eure Freunde sind von uns… eliminiert worden. „.

Sie sah keinen Sinn darin, es zu umschreiben. Sarah schluchzte auf und wäre vom Stuhl gerutscht, wenn nicht hilfreiche Hände sie wieder in die senkrechte geschoben hätten. Ein leises Schnüffeln drang aus ihrem Knebel.

Herb schwieg geschockt. Wieder herrschte eine längere Zeit stille. Dann fragte er – er war sich wohl im klaren, worum es ging.

„Und ihr wollt, dass ich dieses – er zögerte – dieses Spiel mitspiele?“

Da wusste Jasmin, die ja durchaus erfahren war im Umgang mit Menschen, die in ausweglosen Situationen entweder zum Mitspielen gebracht wurden oder deren Seelen, dem Druck nicht gewachsen, einfach zerfielen, ohne dass man ihnen noch etwas entlocken oder sie gar umdrehen konnte, dass sie gewonnen hatten.

Herb war offenbar stark, sehr stark, und hatte genug Abstraktionsvermögen, um sich eine entsprechende Lösung überhaupt unter diesen Bedingungen denken zu können. Und was ein Mensch überhaupt denken kann, sich vorstellen kann, als Möglichkeit realisieren kann – dazu konnte man ihn auch mit geeigneten Mitteln bewegen.

„Ich habe inzwischen mit Oberst Verheelen – das ist unsere Oberkommandierende – gesprochen. Wenn Sie, Herb, sich entscheiden, eine Rolle – und zwar eine nicht unwichtige Rolle – in diesem unserem Spiel zu geben – dann werden wir Sarah medizinisch versorgen und in unsere Dienste nehmen, in einer Position, in der sie – sagen wir mal – keinen Schaden anrichten kann.

Sie legte eine Pause ein.

„Sie wird eine Namenlose im technischen Dienst sein, das kann für sie ein – nicht erfülltes, aber ein auskömmliches Leben sein. In sie, Herb, würden wir Vertrauen setzen, wie wir es auch in ihre Francesca hier gesetzt haben – die uns nicht enttäuscht hat. Sie würden an führender Stelle, im Team mit mir, Francesca und Leutnant Freinsdorff, die sie hierher gebracht hat, neue Aufgaben übernehmen und eine neue Vision für diese unsere Welt mit erschaffen.

Herb schnaufte hörbar.

„Mehr kann und darf ich ihnen jetzt natürlich nicht mitteilen – und wir erwarten, dass sie sich jetzt entscheiden. Wir nehmen an, dass sie innerlich zu einer Entscheidung bereit sind, ich habe ihre beherrschte Haltung im Kerker wohl beobachten können und war – beeindruckt. Die Alternative brauche ich ihnen wohl nicht zu schildern. “

Sie sah zu Sarah hinüber, die vorn über gesunken war und nun von Leutnant Freinsdorff, die die Gorillas längst hinaus geschickt hatte, auf dem Stuhl fixiert wurde.

Herb schwieg und schaute ebenfalls versonnen zu, wie Freinsdorff Sarahs Hände hinter die Stuhllehne brachte und dort mit Handschellen zusammen schloss, sodass sie zwar wieder nach vorne fiel, aber in zusammengesunkener Haltung, kauernd und leise wimmernd, in der senkrechten blieb. Herb wandte sich zu Francesca.

„Du hast Dich von deinem bisherigen Leben vollständig losgesagt?“

Francesca lächelte.

„Nein, ich habe hier das gefunden, was ich in meinem bisherigen Leben immer gesucht habe, was ich aber, selbst wenn ich es gefunden hätte, nie hätte ausleben können“.

Sie schwieg, und auch Herb brauchte einige Zeit. Francesca wusste, dass er an Ulrich sehr gehangen hatte – und nun hatte sie wieder das Geräusch im Kopf, das schlurfende Geräusch, mit dem Ulrich im Untergrund verschwunden war.

„Gut. Gebt mir eine Zigarette – die habe ich doch jetzt verdient, oder, wenn wir schon Verhörspielchen spielen – und sagt mir, wo es hingeht. Ich bin dabei. „.

Während Jasmin tatsächlich eine Packung Zigaretten irgendwo her zauberte und Herb einen Aschenbecher hin schob, Francesca aufsprang und Herb in die Arme nahm, griff Freinsdorff zum Telefon an der Wand und benachrichtigte die Wache.

„Wir haben hier eine Aspirantin für den technischen Dienst… die könnt ihr mal abholen“.

Kurz danach polterten zwei Namenlose herein, und nahmen Sarah, die inzwischen ein Glas Wasser erhalten hatte und ebenfalls von Jasmin mit einer Umarmung verabschiedet worden war, mit sich.

Als sich die Tür schloss, setzte sich Freinsdorff auf den freigewordenen Stuhl, griff sich ebenfalls eine Zigarette und schmunzelte.

„Ich habe dafür gesorgt, dass die Innenraumüberwachung hier heute zufällig defekt ist. Und die nochmalige Freigabe von Oberst Verheelen für die Aktion ‚Neustart‘. “

Sie wandte sich an Jasmin.

„Du hast Pech gehabt, das Verhör von Hauptmann Mestmann wird die gute Oberste persönlich durchführen, da sind wir raus, die beiden haben wohl noch eine alte Rechnung zu begleichen.

Die folgende Besprechung und Einweisung, die eine neue Phase in der Entwicklung dieser Welt einleiten sollte, dauerte mehrere Stunden. Am Ende waren sie alle erschöpft, aber geradezu euphorisch mit Herb in die Kleiderkammer gegangen und er hatte die schlichte Uniform eines Hauptmanns der militärischen Formation angelegt.

„Das passt zu Dir! Perfekt!“.

Jasmin war ebenfalls begeistert.

„Mit dem Herb ist es nun allerdings nichts mehr… die militärischen Dienstgrade werden mit Nachnamen angesprochen… Willkommen im Team, Herr Hauptmann!“.

Kapitel 18 : Ein Ende, das auch ein Anfang sein könnte

Nun schließt sich der Kreis. Wir beobachten unsere Heldinnen (und unseren Helden), wie sie aus dem Gebäude des bekannten Anwalts und Notars Dr. Werner Wattenbourg treten. Es ist ein lauer Sommerabend, ein schwerer Duft nach Boden und Blüten weht aus dem gegenüberliegenden Park hinüber. Eine Limousine ist vorgefahren, und eine junge Frau in einer perfekt sitzenden Chauffeursuniform beeilt sich, den Herrschaften die Türen zu öffnen – BZ hat sich in Schale geworfen für den ersten Ausflug ihrer Herrschaften in die ‚obere Welt‘.

Herb und Freinsdorff schlendern Arm in Arm hinzu, gefolgt von Jasmin und Francesca, die tuschelnd und tratschend wie immer bester Laune sind.

„Ich wette, die beiden sind ein Paar!!!“

„Nein, du weißt doch, Herb ist stocken schwul!“

„Na, das wüsste ich aber!“

Jasmin schiebt Francesca vorsichtig an die Hauswand, stellt sich breitbeinig vor sie und drückt ihr einen inniglichen Kuss auf die Lippen.

„Genauso wenig wie wir beide zwei lesbische Zicken sind…“

Lachend gehen sie weiter und lassen sich von BZ in den Wagen helfen.

Dr. Wattenbourg schaut ihnen vom Fenster seines Büros aus zu. Es war eine Transaktion, für deren kurzfristige Vorbereitung er sich den ganzen Tag genommen hatte. Frau Prof. Maria Verheelen, seine geheimnisvolle Mandantin, für die er seit Jahren Depotgeschäfte erledigte, hatte sich endlich entschlossen, einen Teil ihres Anlagevermögens an ihre Nichten und ihren Neffen zu überschreiben, darunter eigenartigerweise auch eine verrottete Immobilie am Stadtrand in Form von vier Siedlungshäusern und einer alten Fabrikruine, aber auch Beteiligungen an neuzeitlichen NeuroTec Firmen und einem Rüstungskonzern.

Die Vier hatten dann gleich, so lautete die Bedingung für die Überschreibung, eine gemeinsame Firma gegründet mit dem eigenartigen Namen „Napping Solutions Inc. “ und dem Beschäftigungsfeld „Organisation und Durchführung von Erlebnisurlauben der anderen Art“ sowie den Betrieb eines ‚Sexual-therapeutischen Zentrums‘. Was auch immer das sein mochte.

Nach dem Aussehen der jungen Damen vermutete er dahinter eher eine Betätigung im neuen Markt als ein konservatives Reiseunternehmen und Therapiezentrum.

Frau Prof. Verheelen war mit immerhin 40% an dieser Unternehmung beteiligt, und er, Dr. Wattenbourg, würde eine fette jährliche Provision für die Abwicklung aller rechtlichen und finanziellen Belange einstreichen, so dass die jungen Leute sich, wie seine Mandantin es sich wünschte, ‚voll und ganz auf ihr Geschäft konzentrieren können‘.

Versonnen blickte er der in den Sonnenuntergang davonfahrenden Limousine nach, und nahm sich vor, die geheimnisvolle Frau Professor mit den wunderschönen Nichten und dem eleganten Neffen nun doch mal zu einer gemeinsamen Tasse Kaffee zu überreden – ein Wunschtraum, von dem wir alle wissen, dass er sich niemals erfüllen würde.

Aber man darf doch noch träumen, oder?.

Keine Kommentare vorhanden


Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*
*