Auspeitschung im Pferdestall

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Von: Heike

Als ich im Jahre 2005 das Haus meiner verstorbenen Tante Gudrun erbte, fand ich auf dem Dachboden ganz unten in einer Kiste, die im hintersten und dunkelsten Winkel verstaubte, ein Tagebuch meiner Tante. Geschrieben hat sie es unmittelbar nach dem Krieg. Ich bekam allen Grund zum Staunen, denn um normale Tagebucheintragungen ging es in diesem dicken Notizbuch nicht, nein, ganz und gar nicht. Doch lest selbst!

Hier kommt die Wiedergabe des ersten Eintrages in jenem Tagebuch:

Auspeitschung im Pferdestall

Im Sommer 1937, als ich gerade zwölf Jahre alt geworden war, erlebte ich etwas sehr Ungewöhnliches, an das ich immer denken muss.

Ich war mit meinen beiden Schwestern Gertrud und Annemarie mit dem Zug zu Tante Gisela gefahren. Mutti war auch dabei. Tante Gisela arbeitete auf einem Gestüt mit großen Reiterhof. Mit meinen zwölf Jahren verbrachte ich meine freie Zeit am liebsten bei den Pferden. Ich hielt mich oft im Stall auf, wo die edlen Warmblüter in ihren Boxen standen.

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Manchmal lag ich einfach faul auf den in einer Ecke des Stalls aufgestapelten Heuballen und träumte vor mich hin oder las Heftchenromane.

Ich hatte die hinteren Heuballen nach vorne geschoben und eine Heumauer gebaut, hinter der ich mich verstecken konnte. Eine kleine Lücke zum Herausspitzen hatte ich offen gelassen. Wollte mich jemand zum Arbeiten einspannen, musste er mich erst einmal finden.

Ich hatte es mir an jenem Tag gerade in meinem Versteck bequem gemacht, da wurden Stimmen laut. Eine Gruppe Mädchen kam in den Stall. Sie diskutierten erregt. Neugierig schaute ich zu meiner Sichtluke hinaus.

Fünf ältere Mädchen standen mitten im Boxengang. Sie waren alle um die sechzehn Jahre alt. Ich erkannte Marlene und Waltraud, zwei Mädchen aus besserem Hause.

Marlene stand mit dem Rücken an eine Box gedrängt und war kreidebleich. Die vier anderen Mädchen umringten sie mit grimmigen Gesichtern.

„Jetzt ist es also heraus!“ rief Waltraud. „Endlich wissen wir, wer die Diebin ist! Es ist Marlene! Was hast du dir dabei gedacht, du unkameradschaftliche Trine?!“

„Bitte — bitte“, stotterte Marlene, „sagt meinen Eltern nichts! Ich werde das Geld zurückzahlen.

Ehrlich! Aber bitte sagt niemandem etwas. Wenn meine Eltern das erfahren, das überlebe ich nicht!“ Sie zitterte am ganzen Leib und Tränen standen ihr in den Augen.

Ich sah Marlene an, dass sie panische Angst hatte.

Eins der Mädchen, das neben Waltraud stand, trat vor: „Das hättest du dir vorher überlegen sollen, gemeine Diebin! So ein Aas! Klaut seit Wochen Geld bei ihren Mitreiterinnen! So etwas Unkameradschaftliches muss beim BDM gemeldet werden! Dann bist du deine Stellung als Führerin los.

Marlene wurde noch bleicher. „Nein!“ rief sie verzweifelt. „Tut mir das nicht an! Ich bitte euch!“

„Wer will uns daran hindern?“ fragte eins von den Mädchen. „Du hast gut und gerne vierzig Mark gestohlen. Dafür hast du eine Strafe verdient. „

„J-j-ja, habe ich“, stammelte Marlene. „Aber ich flehe euch an, verratet mich nicht. Mein Vater bringt mich um, wenn er das erfährt. „

„Wir müssen das aber melden“, sprach das Mädchen, „sonst bekommst du ja keine Strafe.

„Vielleicht doch“, sagte Waltraud. Sie lächelte in die Runde. Ihr Lächeln verhieß nichts Gutes. „Wir könnten sie ja selbst bestrafen. Wenn sie bereit ist, das gestohlene Geld zurückzugeben, könnten wir das unter uns ausmachen. „

„Ja, ja, ich zahle alles zurück“, beeilte Marlene sich zu sagen.

Sie saß böse in der Klemme, doch ich hatte wenig bis gar kein Mitleid mit ihr. Marlene war eine eingebildete, hochnäsige Ziege, die stets unfreundlich zu den Bediensteten des Reiterhofs war; auch zu Tante Gisela.

Auch mich hatte sie schon oft grundlos angefaucht. Beschweren konnte man sich nicht über sie; ihr Vater war ein sehr einflussreicher SS-Führer. Marlene genoss Narrenfreiheit. Sie konnte sich alles herausnehmen. Deswegen fand ich es recht passend, dass sie einmal in der Position der Schwächeren war. Wie ein Häufchen Elend stand sie vor den vier Mädchen.

Waltraud trat vor: „Pass mal auf Marlene. “ Sie hob den Zeigefinger: „Hörst du mir zu?“

„Ja Waltraud“, wisperte Marlene.

Waltraud baute sich vor ihr auf: „Also erstens: du wirst uns das Geld wiedergeben, das du gestohlen hast und zweitens: du wirst die Abreibung deines Lebens bekommen, an die du noch lange denken wirst. Alles klar?“

Marlene nickte zitternd. Sie hatte keine andere Wahl.

„Gut“, sagte Waltraud. Sie trat zwei Schritte zurück und kommandierte mit schnarrender Befehlsstimme: „Zieh dich aus!“

„Was?!“ Marlene starrte das Mädchen ungläubig an.

Waltrauds Augen wurden zu schmalen Schlitzen. Ihre Stimme war nur noch ein Flüstern: „Noch einmal sage ich es nicht! Noch ein Widerwort von dir und ich melde dich auf der Stelle! Du hast die Wahl. „

Marlene schluckte. „A-A-Ausziehen?“ fragte sie mit großen Augen. Die vier Mädchen standen stumm. Sie warteten. Marlene fing an zu weinen. „Das kann ich nicht!“ Die anderen sagten kein Wort. „Oh Gott!“ wimmerte Marlene.

„Oh lieber Gott!“

Sie bückte sich und zog ihre Reitstiefel aus. Den Stiefeln folgten die Socken. Nun stand Marlene barfuß vor ihren Kameradinnen. Ohne die hohen, glänzenden Stiefel sah sie gleich nach viel weniger aus. Ihre Füße waren klein und weiß. Marlene verkrallte ihre Zehen im Strohbelag des Bodens. Sie sah sehr klein und sehr ängstlich aus. Ein ganz klein wenig Mitleid verspürte ich für sie. Was für eine Vorstellung, sich vor aller Augen ausziehen zu müssen.

Aber ein klein wenig gönnte ich der hochnäsigen Ziege auch, was ihr widerfuhr.

Geld gestohlen! Man stelle sich das einmal vor! Eine aus reichem Hause klaut vierzig Mark! Die Eltern von Marlene waren stinkreich.

Die vier Mädchen standen weiter schweigend um Marlene herum. Die zog sich langsam weiter aus. Bei jedem Teil, das sie ablegte, flennte sie ein bisschen mehr. Zum Schluss stand sie in Unterwäsche in der Boxengasse.

Die großen, braunen Pferde schauten neugierig zu ihr hin. Das hatten sie wohl noch nie erlebt, dass einer von den Zweibeinern, die immerzu auf ihren Rücken herumrutschten, sich das eigene Fell über die Ohren zog.

„Bitte“, schluchzte Marlene.

Waltraud riss der Geduldsfaden: „Ich melde dich!“ Sie drehte sich um und marschierte zur Stalltür.

„Nein!“ schrie Marlene in Panik. „Waltraud! Ich tue es! Komm zurück! Bitte!“

Waltraud blieb stehen.

Zitternd zog sich Marlene ganz aus. Nackt stand sie vor den Mädchen. Ich schaute sie aus meinem Versteck aus an. Marlene war ein sehr schlankes Mädchen und für ihr Alter schon weit entwickelt. Voller Staunen starrte ich auf das Dreieck zwischen ihren Beinen. Dass die älteren Mädchen dort Haar hatten, wusste ich, aber Marlenes war dunkel und das, wo sie semmelblond war.

„Na bitte! Geht doch!“ sagte Waltraud schnippisch.

„Sonst geht es bei der SS doch viel fixer. “ Sie ging zur Wand und nahm ein Seil vom Haken. Dann schubste sie die völlig verdatterte Marlene vor sich her, genau auf mein Versteck zu. Keine zwei Meter von meinem Spähplatz entfernt blieb sie stehen. „Hände nach vorne!“ blaffte Waltraut. Zitternd gehorchte Marlene.

Mit klopfendem Herzen schaute ich zu, wie Waltraut ihr die Hände überkreuzte. Sie fesselt Marlene, dachte ich ungläubig.

Sie fesselt sie tatsächlich! Waltraut umwickelte Marlenes Handgelenke mit dem Seil. Sie zog es auch einmal zwischen den Händen durch. Dabei ging sie nicht gerade zimperlich vor. Sie zerrte das Seil richtig gemein fest; das sah ich. Marlene verzog schmerzlich das Gesicht, aber sie wagte nicht zu protestieren. Die anderen drei Mädchen schauten interessiert zu. Schadenfreude leuchtete aus ihren Augen. Waltraut machte zum Schluss einen festen Knoten ins Seil. Sie packte das Ende der dicken Schnur, es waren gut und gerne vier Meter, legte es in Schleifen zusammen und warf das Bündel in die Höhe.

Oben unterm Dach flog es über einen der starken hölzernen Querbalken, die zum Dachstuhl gehörten und plumpste auf der anderen Seite wieder herunter.

„Ziehen!“ befahl Waltraud mit Stentorstimme. Sofort stürzten sich zwei der Mädchen auf das Seilende und zogen. Marlenes Arme wanderten in die Höhe. „Schön feste, damit sie ordentlich gestreckt ist“, verlangte Waltraut. „Wie es sich für ein SS-Mädel gehört: gerade und hochaufgerichtet. “ Die Mädchen gehorchten. Sie zogen, bis Marlene hochaufgerichtet am Seil hing.

Sie konnte gerade noch auf ihren Füßen stehen. „Festmachen!“ ordnete Waltraud an. Die Mädchen schlangen das Seil um den oberen Abschlussbalken einer Pferdebox und verknoteten es.

„Nun noch die Füße“, meinte Waltraud. „Nicht dass sie auskeilt wie ein Gaul. “ Sie holte ihr Taschenmesser hervor und schnitt ein Stück überhängendes Seil ab. Es war mehr als genug davon da.

Mit heißen Ohren beobachtete ich den Fortgang von Marlenes Fesselung.

Waltraud kniete vor Marlene nieder, um dem Mädchen die Füße zu fesseln. Sie wand das Seil in drei Windungen um Marlenes Fußknöchel, dann zog sie es zwischen den Füßen hindurch. Sie zerrte alles so fest es nur ging, umschlang Marlenes Gelenke noch einmal und machte hinter ihren Füßen einen Knoten. Marlene stand mit erhobenen Armen nackt mitten in der Stallgasse. Sie war völlig wehrlos. Ich sah die Furcht in ihren Augen. Vielleicht ahnte sie, was kommen würde.

Schließlich hatte Waltraud von einer Abreibung gesprochen. Ängstlich blickte das gefesselte Mädchen von einer zur anderen.

Waltraud ließ sich Zeit. Sie kostete die Situation voll aus. Sie ließ Marlene in ihrem eigenen Saft schmoren. „Vierzig Mark!“ sagte sie schließlich. Sie ging ohne Eile zum Ende der Boxengasse. Dort wurde das Pflegezeug für die Pferde gelagert, Bürsten, Striegel, Hufauskratzer und anderes Kleinzeug. Waltraud kam zurück. Sie trug etwas in der Hand.

Als Marlene sah, was Waltraud geholt hatte, wurden ihre Augen groß. Die drei anderen Mädchen grinsten. Ihnen war die Vorfreude anzusehen. Endlich bekam die eingebildete Marlene mit ihrem hohen SS-Vater mal, was sie verdiente!

Waltraud hatte eine Reitgerte geholt. Sie stellte sich vor die hilflos gefesselte Marlene und ließ die biegsame Gerte probeweise durch die Luft sausen. Allein das Geräusch dabei ließ mich erschauern. Marlene erschauerte ebenfalls.

„Vierzig Mark“, sagte Waltraud. „Das macht vierzig Hiebe mit der Reitgerte, Marlene!“

Marlenes Augen wurden noch größer.

Waltraud trat noch dichter an sie heran. „Vierzig Schläge mit der Gerte“, sagte sie. „Zehn Schläge von jeder von uns. Dann ist alles vergessen und vergeben. Aber hör gut zu, Marlene! Während der Bestrafung wirst du keinen Mucks von dir geben, verstanden? Kein Getöse! Kein Geplärr! Du kannst von mir aus soviel flennen, wie du willst, aber ich habe keine Lust mir dein Geschrei anzuhören.

Du wirst es aushalten, ohne einen Ton von dir zu geben! Wenn du doch anfängst zu brüllen, erhältst du für jeden Schrei nochmal zwei Extrahiebe. Hast du mich verstanden?“

Marlene nickte stumm. Sie brachte kein Wort heraus. Panische Angst stand in ihren Augen.

Waltraud reichte die Reitgerte an das Mädchen direkt neben ihr: „Du fängst an. Aber feste druff, wenn ich bitten darf. Schlagen, nicht Streicheln! Denk daran, als du ins Kino wolltest und plötzlich dein Eintrittsgeld weg war.

Die da hat es dir gestohlen!“

Das Mädchen nickte grimmig: „Keine Angst, Traudel, ich werde sie bestimmt nicht schonen. “ Sie griff nach der Gerte und nahm hinter Marlene Aufstellung. Das gefesselte Mädchen spannte sich unwillkürlich an. Die mit der Gerte holte aus und ließ das Schlaginstrument haarscharf an Marlenes Po vorbeisausen. Marlene versteifte sich. Ringsum ertönte leises Lachen. Das Mädchen holte erneut aus. Diesmal traf die Reitgerte Marlenes ungeschützten Hintern mit voller Wucht.

Sie zuckte zusammen und stieß ein erschrockenes Keuchen aus. Der zweite Hieb folgte. Marlene schossen Tränen in die Augen. Sie biss die Zähne zusammen, um nicht laut aufzuschreien. Ihre Peinigerin schlug weiter. Nach jedem Schlag ließ sie Marlene Zeit, den Schmerz voll auszukosten.

Marlene hielt noch einige Schläge aus, die Zähne fest zusammengebissen, das Gesicht vor Pein verzerrt. Dann brach sie in Schluchzen aus. Sie gab sich größte Mühe, nicht laut zu schreien.

„Zehn“, sagte das Mädchen laut und reichte die Gerte weiter.

Ihre Kameradin übernahm sie. Sie ging es nicht so langsam an wie ihre Vorgängerin. Mit aller Kraft schlug sie auf Marlenes nackten Hintern. Das gefesselte Mädchen wand sich schluchzend und keuchend.

Mit klopfendem Herzen und heißen Ohren schaute ich zu, wie Marlene ausgepeitscht wurde, wie sich ihre weißen Pobacken mit flammend roten Striemen überzogen.

Sie drehte sich langsam um die eigene Achse, um den Schlägen zu entgehen. Es gelang ihr natürlich nicht. Bei jedem Schlag, der ihren Hintern traf, klatschte es laut. Marlenes feste Pobacken zuckten unter jedem Treffer.

Ihre Peinigerin schlug ohne Hemmungen zu.

„Au!“ schrie Marlene.

„Zwei Extrahiebe“, sprach Waltraud kalt.

„Nein! Nicht!“ keuchte Marlene. „Oh Gott!“ Der nächste Schlag traf sie mit voller Wucht.

Keuchend bäumte sie sich in den Fesseln auf. Mit einer Mischung aus Schrecken, Angst und Faszination schaute ich zu, wie das Mädchen mit der Reitgerte das Dutzend voll machte. Marlene drehte und wand sich, um den Hieben zu entgehen. Alles was sie damit erreichte war, dass auch ihre Hüften etwas abbekamen. Ihr hochaufgerichteter Körper überzog sich mit einem dünnen Schweißfilm. Ströme aus Tränen rannen ihr übers Gesicht. Aber sie schaffte es, ohne weitere Schreie durchzuhalten.

Das dritte Mädchen übernahm die Reitgerte. Sie probierte etwas Neues aus. Ohne Vorwarnung schlug sie die Gerte über Marlenes Rücken. Mit einem lauten Aufschrei bäumte sich das gefesselte Mädchen auf.

„Zwei Extrahiebe“, sagte Waltraud.

„Nein!“ schluchzte Marlene verzweifelt. Ein neuer Hieb traf sie, wieder auf den Rücken. Marlene schrie erneut.

„Vier Extrahiebe“, sprach Waltraud. Sie schaute Marlene feixend an: „Sammelst du die? Möchtest du ein Sparbuch aufmachen?“ Die Mädchen lachten.

Die mit der Gerte holte weit aus. Marlene beobachtete es aus dem Augenwinkel. Sie spannte sich in den Fesseln an. Das Mädchen schlug sie. Diesmal traf die Reitgerte mit voller Wucht Marlenes nackten Hintern. Auf das laute Aufklatschen folgte Marlenes Schmerzensschrei.

„Sechs Extrahiebe“, verkündete Waltraud vergnügt. „Die kann gar nicht genug bekommen. “ Lachen ringsum.

Die mit der Gerte schaute zu Marlene: „Rücken oder Podex?“ Sie grinste.

Und schlug auf Marlenes Hintern; sofort danach auf den schmalen Rücken des gefesselten Mädchens. Marlene bäumte sich in den Seilen auf, die sie hielten. Sie gab einen unterdrückten Laut von sich und keuchte laut, aber sie schrie nicht. Noch ein Schlag. Wieder lautes Keuchen.

In atemloser Spannung verfolgte ich Marlenes grausame Bestrafung. Beim nächsten Schlag hielt sie wiederum stand, obwohl das Mädchen mit aller Kraft auf ihren schlanken Körper eindrosch.

Beim folgenden Schlag schluchzte Marlene laut auf.

„Nochmal zwei extra“, zählte Waltraud auf.

„Nein!“ weinte Marlene. „Ich habe nicht geschrieen!“

„Es war laut genug“, befand Waltraud. Ihre Stimme klang gehässig. Ich merkte deutlich, wie sehr sie es genoss, Macht über Marlene zu haben.

„Ich habe doch nur geschluchzt!“ heulte Marlene. „Das ist ungerecht!“

„Finde ich auch“, sagte die mit der Reitgerte.

Sie hielt das Schlaginstrument locker in der Hand. „Sie hat bloß geschluchzt. “ Ihre Augen begannen zu leuchten: „Na ja — ein wenig zu laut vielleicht, aber ich finde, wir sollten ihr die zwei Extrahiebe darauf erlassen. „

Marlene ließ sich erleichtert in die Fesseln sinken, die ihre Arme in die Höhe hielten.

„Stattdessen soll sie ab jetzt für jeden echten Schrei DREI Extrahiebe bekommen“, sagte die mit der Gerte.

Marlenes Augen wurden groß.

„Genehmigt“, meinte Waltraud. „Du bist die Dritte, die ihr eine Abreibung verpasst, also drei Extraschläge für jeden Regelverstoß. Ich bin die Vierte. Bei mir gibt es dann vier. „

Bei diesen Worten fing Marlene noch mehr an zu weinen.

Das Mädchen mit der Reitgerte begab sich in Position. Marlenes Tortur ging weiter. Sie setzte alles darein, nicht mehr zu schreien.

Sie biss die Zähne zusammen. Hätte sie lediglich zehn Schläge erhalten, hätte sie es womöglich geschafft, es auszuhalten, aber sie hatte sechs Extras angesammelt und irgendwann brach ihr Widerstand. Sie konnte nicht anders; sie schrie, als die Gerte ihren nackten Hintern mit solcher Wucht traf, dass ich mich wunderte, dass nicht die Haut aufsprang. Aufheulend wand sich Marlene in ihren Fesseln. Ihr Schrei war laut und gellend.

„Das sind nochmal drei für dich“, sprach Waltraud ungerührt.

„Aufhören! Bitte aufhören!“ schluchzte Marlene. „Ich kann nicht mehr! Ich halte es nicht länger aus!“ Sie hielt es aus. Sie musste. Die Fesseln ließen ihr keine Wahl.

Von meinem Versteck aus sah ich zu, wie sich ihr schlanker, weißer Leib in wilden Schmerzekstasen wand und drehte. Marlene tanzte schluchzend unter der Reitgerte. Auf jeden Schlag, den sie stumm wegsteckte, folgte fast zwanghaft einer, der ihr einen lauten Schmerzensschrei entriss.

Sie weinte ohne Unterlass. Sie litt unvorstellbare Qualen. Ihr Stolz war längst gebrochen. Immer wieder flehte sie ihre Peinigerinnen an, von ihr abzulassen. Die dachten im Traum nicht daran. Sie zählten Marlene laut ihre Extrahiebe vor.

Als Waltraud an die Reihe kam, vertrimmte sie Marlene nach Strich und Faden. Sie legte all ihre Kraft in die Schläge. Mir wurde schwummerig beim Zusehen. Marlene hatte aufgegeben. Sie konnte nicht mehr. Sie schrie fast immer, wenn sie einen Schlag empfing.

Waltraud peitschte sie erbarmungslos aus und zählte genüsslich die Extrahiebe auf. Marlene heulte und schrie. Sie wand sich. Mit allen Extras brachte sie es auf über achtzig Hiebe. Marlene war am Ende. Das sah man. Hätte das Seil, das vom Deckenbalken herabreichte, sie nicht gehalten, wäre sie zusammengebrochen. Sie schwitzte. Sie weinte. Sie wand sich verzweifelt.

Längst überwog bei mir das Mitleid für das Mädchen. Marlene war ein eingebildetes Ding, aber sie tat mir leid.

Was ihr da angetan wurde, hatte sie nicht verdient. Es war schlicht eine Folter! Und Waltraud war ein Dreckstück! Ein ganz mieses Aas! Aber das hatte ich ja schon immer geahnt; bloß dass sie heute ihr wahres Gesicht zum ersten Mal offen zeigte. Sie schlug mit einer Begeisterung auf die wehrlose Marlene ein, dass mir speiübel wurde. Wenn ich nicht so total verängstigt gewesen wäre, ich wäre aus meinem Versteck herausgesprungen und hätte ihr die Reitgerte weggenommen und sie angeschrieen.

Dieses Miststück! Wie eine Irre drosch sie auf Marlene ein.

Marlene schrie und weinte. Sie konnte die Schreie nicht mehr unterdrücken und sammelte eifrig Zusatzhiebe. Wenn sie bei einem Schlag einmal stumm blieb, war das schon beinahe ein kleines Wunder. Die grausame Bestrafung zog sich ewig hin. Waltraud schlug und schlug. Marlene tanzte in ihren Fesseln. Sie schien komplett die Kontrolle über ihren Körper verloren zu haben; er bewegte sich wie ein eigenständiges Wesen, gesteuert und gelenkt von den Fesseln, die ihn hielten und den Gertenhieben.

Irgendwann war Schluss.

„Das wars“, verkündete Waltraud. Sie wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Geschafft. „

Marlene sank schluchzend in ihrer Fesselung zusammen. Sie war nur noch ein Häufchen Elend.

Waltraud wartete, bis das Mädchen sich soweit beruhigt hatte, dass es zuhören konnte.

„Wir vier machen jetzt einen kleinen Spaziergang“, sagte sie zu Marlene.

„Deine Abstrafung hat uns so sehr angestrengt, dass wir uns an der frischen Luft erholen müssen. „

„Nein!“ wimmerte Marlene entsetzt. „Ihr könnt mich doch hier nicht so stehen lassen! Ich bin nackt. Bitte nicht!“ Sie fing wieder an zu weinen. Die Mädchen scherten sich nicht darum. Ungerührt spazierten sie hinaus. Beiläufig legte Waltraud die Reitgerte an ihren Platz zurück.

„Kommt zurück!“ bettelte Marlene. Sie zerrte an ihren Fesseln.

„Bitte kommt zurück! Lasst mich nicht hier! Das könnt ihr nicht machen!“ Sie geriet außer sich vor Angst. „Bitte Waltraud, bitte!“

Rumms, war die Stalltür zu. Nur Marlenes Schluchzen war zu hören und gelegentlich leises Pferdeschnauben. Man hätte auch mein Herz hören müssen, so laut pochte es.

Ich schaute Marlene an. Nackt und bloß stand sie mitten im Stall, die Hände hoch überm Kopf. Die Stricke um ihre zierlichen Handgelenke schnitten tief ein, das sah ich; ebenso das Seil, das ihre Fußgelenke fesselte.

Allein die Fesselung musste schon teuflisch wehtun. Marlenes Po und Rücken waren mit knallroten Striemen überzogen. Ihre Augen schwammen in Tränen. Leise wimmernd hing sie am Deckenbalken. Sie tat mir leid. Ich fühlte die gehässige kleine Freude nicht mehr, die da zu Beginn ihrer Bestrafung gewesen war. Marlene war einfach nur noch ein Mädchen, das Angst und Schmerzen hatte und das sich entsetzlich davor fürchtete, dass zufällig jemand in den Stall kam und sie entdecken würde.

Ich sah sie da stehen, splitternackt und gefesselt und zutiefst gedemütigt. Sie musste wirklich große Angst vor ihrem Vater haben, dass sie das auf sich genommen hatte. Fast fühlte ich so etwas wie Bewunderung für sie. Und da war noch etwas. Tief in meiner Seele gab es einen Teil von mir, der sich wünschte, an Marlenes Stelle nackt und gefesselt am Deckenbalken zu hängen. Nicht ausgepeitscht. Nein danke. Das nicht.

Mein Vater hatte mir schon oft den Hintern versohlt; darauf hatte ich keine Lust. Aber aufs Gefesseltsein.

Während ich mich in meinem Heuversteck mucksmäuschenstill verhielt und Marlene betrachtete, stellte ich mir vor, meine Schulkameradinnen hätten mich bei etwas Verbotenem erwischt und mich genau wie Marlene vor die Wahl gestellt. Melden oder Fesseln? Allein bei dem Gedanken wurde mir gleichzeitig heiß und kalt. Sich vor den Anderen ausziehen müssen; was für eine Demütigung und dann noch hilflos gefesselt zu sein! Vielleicht würden sie mich ein wenig quälen, sobald ich hilflos gefesselt war.

Nicht so grausam wie Waltraud und die Mädchen es mit der armen Marlene getan hatten. Aber Schinkenklopfen mit der flachen Hand vielleicht. Mit der flachen Hand auf dem Po schlagen also. Oder zwicken. Mit einem spitzen Holzstöckchen überall pieksen. Mit nassem Dreck einreiben. Plötzlich fielen mir Dutzende verschiedener „Foltermethoden“ ein, eine grässlicher als die andere und jede weckte meine Begeisterung noch mehr. Ich war total durcheinander. Wie konnte ich so fühlen? Es war völlig verrückt.

Doch da war dieses Prickeln bei dem Gedanken, gefesselt und wehrlos zu sein. Ausgeliefert.

Marlenes Stöhnen holte mich in die Realität zurück. „Kommt doch bitte zurück!“ wimmerte sie unter Tränen. „Bitte befreit mich. Ich habe genug. „

Da näherten sich von draußen Schritte. Marlene seufzte erleichtert. Waltraud und die Mädchen kamen zurück. Sie würde endlich befreit werden. Von ferne rief eine Frauenstimme. Direkt vor der Stalltür antwortete eine tiefe Männerstimme: „Was?“

Marlene wurde vor Schreck stocksteif.

Draußen waren nicht Waltraud und die Anderen; da war ein Mann!

„Nein nein“, rief der gerade der Frau zu. „Er hängt im Stall. Ich hole ihn eben. „

Marlene stand völlig erstarrt in ihren Fesseln. Ihre Augen waren vor Entsetzen weit aufgerissen. Sie stieß ein hohes Wimmern aus. Ihr Gesicht wurde feuerrot. Der Mann würde in den Stall kommen und sie entdecken; nackt ausgezogen.

Ich litt mit Marlene und schickte ein Stoßgebet gen Himmel.

Die Türklinke wurde heruntergedrückt. Ein unbeschreiblicher Laut kam über Marlenes Lippen. Es klang wie der leise Entsetzenslaut eines Tieres, dem der Schlachter die Kehle durchschneidet.

„Was?“ brüllte es draußen. Die Stalltür war schon halb offen; nun konnte ich die Frauenstimme verstehen, die antwortete: „Der Sattel ist nicht im Stall. Er ist in der Werkstatt, weil ein rissiger Riemen ersetzt werden musste. „

„Ach so“, sagte der Mann vor der Tür.

Mit einem Rumms schloss er die Stalltür. Schwere Schritte entfernten sich.

Marlene weinte vor Erleichterung. Zitternd hing sie am Seil, von Schluchzern geschüttelt. Sie musste Todesängste ausgestanden haben. Die Arme! Mir reichte es nun. Das sah ich mir nicht länger an. Marlene hatte genug gelitten. Waltraud war ein fieses Rabenaas. Sie hatte es eindeutig übertrieben. Ich würde Marlene befreien. Ich konnte nicht mehr mitansehen, wie sie litt.

Ich wollte eben über die schützende Mauer aus Heu steigen, da wurde die Stalltür aufgerissen.

Marlene versteifte sich augenblicklich. Aber diesmal waren es die vier Mädchen.

„Na? Hattest du eine schöne Zeit?“ fragte Waltraud gutgelaunt. Die Mädchen bauten sich vor Marlene auf.

„Bitte lasst mich frei“, flehte Marlene. „Bitte Waltraud. „

„Heulsuse!“ sprach Waltraud abschätzig. Sie machte das Seil los, das Marlenes Körper am Deckenbalken festhielt. Marlene war von der Auspeitschung so fertig, dass sie auf den Boden sank.

„Bedanke dich für deine verdiente Bestrafung“, verlangte Waltraud.

„Was?“ fragte Marlene verdattert. Sie hatte sich halb aufgerichtet.

„Auf die Knie!“ befahl Waltraud. „Du wirst vor uns knien und dich für die wohlverdiente Bestrafung bedanken!“

Ich war empört. Hatte die fiese Kuh denn immer noch nicht genug?! So ein mieses Biest!

„Du gehorchst besser, Marlene!“ sagte Waltraud.

Ihre Stimme war gefährlich leise. „Oder sollen wir dich am Strick hochziehen und von vorne anfangen?!“

„Nein!“ wisperte Marlene in kaltem Entsetzen. Sie war noch immer an Händen und Füßen gefesselt und konnte sich nicht wehren. Gegen vier Gegnerinnen hätte sie sowieso kaum eine Chance gehabt.

„Worauf wartest du?“ fragte Waltraud drohend. Ihre Stimme war eiskalt und ohne jedes Mitleid. In diesem Moment erkannte ich etwas in ihren Augen, das mich mit tiefstem Abscheu erfüllte.

Jahre später mussten Hunderte weibliche Gefangene im KZ es ebenfalls gesehen haben, als Waltraud als eine der jüngsten Aufseherinnen dort anfing. Nach dem Krieg wurde sie verurteilt. Was ich in Waltrauds Augen sah war purer Sadismus, die Freude daran, grenzenlose Macht über einen Menschen zu haben, der sich nicht wehren konnte und diesen Menschen körperlich zu quälen und seelisch zu erniedrigen. Ich ekelte mich vor Waltraud. Marlene war hochnäsig und eingebildet, aber das hatte sie nicht verdient, nicht diese widerwärtige Sadistin von Waltraud!

Marlene kam zitternd hoch auf die Knie.

Ich sah wie grausam die Fesseln in ihre Fuß- und Handgelenke einschnitten. Es musste schrecklich schmerzen. Auf Marlenes verschwitzter Haut klebten Strohhalme. Ihre nackten Fußsohlen waren vom langen Stehen auf dem Stallboden schmutzig und dunkel verfärbt. Die blonden Haare klebten ihr in der Stirne. Wie eine arme Büßerin sah sie aus. Ich erkannte die Angst in ihren Augen. Marlene wusste, dass Waltraud sie nur zu gerne weiter quälen und schinden wollte. Das Ganze hatte nichts mehr mit einer verdienten Abreibung für geklautes Geld zu tun.

Auch die drei anderen Mädchen schienen es zu bemerken.

„Lass sie doch“, sagte eine. „Sie hat bekommen, was ihr zustand. Er reicht, Waltraud. „

„Es reicht nicht!“ schnarrte Waltraud. Sie klang wie Herrmann Göring in der Wochenschau. „Erst wird sie sich bei uns für die Strafe bedanken. Auf Knien!“

Ich hätte die miese Krähe vergiften mögen!

Marlene schaute von einem Mädchen zum anderen.

Vielleicht erkannte sie — genau wie ich — dass den drei anderen Mädchen das Spiel viel zu weit ging und sie von Waltrauds Verhalten abgestoßen waren und sie mochte darin ihre Chance erkennen, endlich die schmerzenden Fesseln loszuwerden; es hinter sich zu bringen, ein Ende zu machen. Jedenfalls kniete sie vor den Mädchen, die gefesselten Hände brav gesenkt und sprach mit klarer Stimme: „Ich danke euch für die wohlverdiente Bestrafung. „

In Waltrauds Gesicht arbeitete es.

Ich konnte es kaum fassen. Sie war wütend. Wütend, weil sie Marlene nun aus ihrer absoluten Macht entlassen musste. Ihr muss klar geworden sein, dass sie ihr abscheuliches Spielchen nicht weiter auf die Spitze treiben konnte. Marlene hatte gehorcht und sich für ihre Strafe bedankt.

Schon eilten zwei der Mädchen herzu und knoteten Marlenes Fesseln auf. „Du gibst das Geld zurück und wir sind quitt“, sagte die eine.

„Vergeben und vergessen“, sprach die andere.

Sie half Marlene beim Aufstehen.

„Vergeben und vergessen“, sagte auch die Dritte.

„Ihr bekommt euer Geld“, versprach Marlene. „Gleich nächste Woche gebe ich es euch zurück. “ Ihre Stimme war leise und zittrig. Sie war total fertig. Und doch stand sie aufrecht vor den Mädchen. Ich sah die bläulich verfärbten Abdrücke der Seile an ihren Knöcheln und Handgelenken. Sie stand da, splitternackt, und schaute Waltraud an.

Die wandte sich schnaubend ab und stolzierte zum Stall hinaus. „Am Montag habe ich mein Geld!“ keifte sie von der Tür her. „Sonst melde ich es!“

„Du meldest es nicht!“ rief eines der Mädchen hinterher.

Waltraud fuhr herum. Zornig funkelte sie das Mädchen an, doch das schaute ohne mit der Wimper zu zucken zurück: „Marlene hat ihre Abreibung bekommen und nun ist Sense!“

Waltraud ging.

Sie war geschlagen.

Ich kippte beinahe um, als ich das endlich kapierte. Marlene, das Mädchen das zitternd und nackt im Stall stand, den Hintern und den Rücken mit bösen Striemen bedeckt, Marlene war aus all dem als Siegerin hervorgegangen. Sie war grausam gequält und zutiefst erniedrigt worden, aber sie hatte gesiegt. Es war Waltraud die Aggressorin, die verloren hatte.

Die Mädchen reichten Marlene ihre Kleider: „Hier, zieh dich an.

“ Eine brachte die Seile weg.

„Du solltest ein Bad nehmen“, schlug eine vor. „

„Das werde ich tun“, sagte Marlene. Sie zog sich an. Gemeinsam verließen die vier Mädchen den Pferdestall.

Ich blieb allein zurück, in meinem Heuversteck hockend, zutiefst verwirrt, den Kopf voller konfuser Gedanken. Marlene die Sünderin hatte gesiegt. Waltraud, die ursprünglich im Recht gewesen war, war die Verliererin des Tages.

Ich hatte viel gelernt an diesem Nachmittag.

Abends saßen meine Schwestern und ich mit Mutti, Tante Gisela und den Leuten vom Reiterhof vorm Haus zu Tisch. Marlene saß mit einer Freundin am Nachbartisch. Sie trug eine weiße Seidenbluse mit langen Ärmeln. Ich wusste, wozu die langen Ärmel da waren: um die Abdrücke an ihren Handgelenken zu verdecken. Ihr Cousin Alfred kam vorbei. Er klopfte ihr freundschaftlich auf den Rücken: „Guten Abend Cousine Lenchen.

Wie geht es dir?“

Marlene zuckte zusammen. Sie stieß einen gepressten Schmerzlaut aus.

„Was hast du?“ fragte Alfred erschrocken.

Ich sah wie die Gedanken in Marlenes Kopf umherschwirrten, wie sie verzweifelt nach einer Antwort suchte und keine fand.

„Hast du dich wieder an der vierten Box gestoßen?“ fragte ich sie. Die vierte Box war berühmt für das blöde Eisenrohr, das dort auf Unvorsichtige lauerte, die sich zu tief beim Ausmisten bückten.

Fuhr man in die Höhe, stieß man sich das Kreuz empfindlich. „Mich hat es letztens auch wieder erwischt“, sagte ich leichthin. „Im ersten Moment dachte ich, ich hätte mir eine Rippe gebrochen, aber am anderen Tag war es schon wieder gut. „

Marlene schaute mich dankbar an. „Ja ich habe mich gestoßen“, sagte sie. „Dieses Rohr ist eine richtige Falle. Wenn man nicht höllisch aufpasst, stößt man sich. „

Nach dem Essen brachte ich Marlene eine Tablette: „Hier Marlene.

Von meiner Tante. Es ist ein starkes Mittel. Das hat ihr der Doktor verschrieben, als sie vor einem Vierteljahr vom Pferd stürzte und sich die Schulter böse geprellt hat. Diese Tabletten helfen sehr gut gegen starke Schmerzen. „

Marlene schaute mich an und plötzlich war da ein ganz neuer Ausdruck in ihrem Gesicht. Alle Hochnäsigkeit war verschwunden. Sie sah einfach nur freundlich aus. „Danke Gudrun“, sagte sie und nahm die Tablette entgegen.

„Ich kann das gut gebrauchen. Du ahnst nicht, wie weh es tut. „

Doch! Ich ahnte. Aber das sagte ich ihr nicht.

Von jenem Abend an war Marlene wie verwandelt. Sie benahm sich mir und meinen Schwestern gegenüber nie mehr hochnäsig. Als sie herausfand, dass ich Sauerkirschbonbons über alles liebte, hatte sie immer eines für mich in der Tasche. Nie wieder hörte ich ein böses Wort von ihr.

Auch anderen Menschen gegenüber wurde sie freundlicher.

Noch heute denke ich manchmal an jenen Tag im Pferdestall. Dann sehe ich Marlenes nackten, schweißglänzenden Körper, wie er sich hilflos gefesselt unter den Gertenhieben windet. Ich denke daran, wie ich mir brennend wünschte, an ihrer Stelle zu sein und dass mich dieses Gefühl ungeheuer durcheinander brachte. Wenn es nur nicht so schrecklich schmerzvoll zugegangen wäre! Gefesseltsein war eine schöne Vorstellung. Die Gerte aber, die sollte bitteschön außen vor bleiben.

Gerten waren für große, starke Pferde. Nicht für Menschen. Auch wenn sie Marlene verwandelt hatten. Und ein bisschen weit auch mich.

ENDE.

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