Die Sportskanone

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Zur Übersicht für die geneigte Leserin und den geneigten Leser — es gibt ja deren einige, denen meine Geschichten gefallen — hier eine chronologische Übersicht meiner bisherigen Geschichten:

[Der Unterschied]

[Die Grundbegriffe]

Das Obligatorische

[Über einen starken Typ]

EIS Werbung

[Ferienspaß I]

PennälerInnenfeten

Lernen fürs Abitur

[Ferienspaß II]

Erstes Eheleben

Auf Schlingerkurs in den Hafen (mit Ferienspaß III)

Der weltberühmte Pianist hat heute nicht seinen besten Tag

Auf der Durchreise

Der Wanderclub

Die Ernennung

[Hinter unverschlossenen Türen]

Vetternwirtschaft

Vom anderen Ufer

An der Ostsee hellem Strande …

Wenn der Herr außer Haus ist, tanzt das Mäuslein im Bette

Die Sportskanone

Die mit [] markierten Texte sind nicht in ### zu finden, denn sie handeln von Jugenderlebnissen, bei denen einige der handelnden Personen noch keine achtzehn Jahre alt sind, oder sie sind kürzer als 750 Wörter.

Wer auch diese Texte lesen möchte, melde ich bei mir, möglichst per E-Mail.

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Es war in den ersten warmen Frühjahrstagen, daß ich Dieter dazu überreden konnte, mit mir eine Ausstellung russischer Kunst zu besuchen, die in einem Schloß im Lauenburgischen gezeigt wurde und in der es viele Werke zu sehen gab, die noch zu Sovjetzeiten im Untergrund entstanden waren. Zu der Ausstellung gab es einen sehr guten Katalog mit ausführlichen Hintergrundinformationen.

Wie wir so von Bild zu Bild zogen und ich Dieter eventuelle russische Wörter übersetzte, soweit das nicht schon im Katalog geschehen war — als Hintergrundsmusik erklang sinnigerweise Musorgskis „Bilder einer Ausstellung“ –, da wurde ich von hinten angesprochen:

„Hallo, Melanie!“

„Hallo — ja, richtig: Axel! Was macht du denn hier — und überhaupt: wie geht es dir, was machst du jetzt? — Darf ich vorstellen: Axel Schönherr, ein früherer Kollege — Dieter, mein Mann.

„Einen schönen guten Tag, Herr Knaack!“

„Sag doch einfach Dieter — wenn ich Axel sagen darf. „

„Natürlich dürfen Sie — darfst du. „

„Und nun sag schon, was machst du jetzt? Und ist deine Frau auch hier — du warst doch verheiratet, als du damals bei uns warst — erinnere ich mich richtig?“

„Ganz richtig, Melanie. Carmen ist dahinten bei einem anderen Bild.

Ich hol sie mal her. „

Carmen war eine ausnehmend schöne und sympathische Frau, herzlich und natürlich, und ohne jedes weitere Drumherum duzten Dieter und ich uns mit ihr von Anfang an.

„Setzen wir uns zum Kennenlernen nicht in das Café?“, lud uns Dieter ein.

„Danke, ja gerne, Herr Kna — Dieter, aber dürfen wir dir vorher noch kurz deine Frau entführen, damit sie uns einige russische Wörter übersetzt?“, fragte Axel.

„Und soll uns Axel nicht vorher noch das eine oder andere Bild erklären — seine Fächer waren nämlich Kunst und Sport — waren sie doch, nicht wahr, Axel?“

„Sport und Kunsterziehung, wenn man genau sein will“, korrigierte Axel ehrlicherweise, und so machten wir gemeinsam noch einen Rundgang durch die Ausstellung.

Beim Kaffee im Café saßen wir in gemütlicher Runde und erzählten von den etwa zwei Jahren, in denen wir uns nicht gesehen hatten oder höchstens am Rande von Zusammenkünften in der Schulbehörde.

Besonders lieb unterhielt sich Carmen mit mir und fragte mich, wie es mir in der Schule gehe mit der heutigen Jugend. Sie streichelte etwas übertrieben zart meine Hand und meinte:

„Das muß ja furchtbar sein!“

„Ach, so schlimm ist das auch wieder nicht“, antwortete ich, „ich mit meiner burschikosen Art komm ganz gut mit den Rabauken klar. — Aber was machst du eigentlich?“

„Ich bin Designerin in so einer Firma.

„Und was diseinst du so?“

„Alles, was so an Aufträgen reinkommt, von der Titelbeschriftung eines Pornofilms –„, hier lächelte sie sich mit Axel zu, er wußte offenbar Bescheid, und Dieter spitzte die Ohren, „bis zu ergonomischen Kaffeetassen und — das ist der Renner — Türgriffen für moderne Gebäude. Wir nehmen unsere alten Entwürfe, ändern sie in fünf Minuten ein wenig um und verdienen gutes Geld damit. Erzählt das aber bitte niemandem weiter!“

„Welcher Film war denn das?“, fragte Dieter neugierig.

„Ich weiß es nicht mehr –„, sagte Carmen.

„Vielleicht Emanuelle 17 — oder der Landfrauenreport Teil 5 –„, versuchte ich auszuhelfen.

„Ich weiß es wirklich nicht mehr. Ich weiß nur, daß ich mit dem Schriftzug die gefährlichen Körperteile von zwei jungen Leuten abdecken mußte, die nackt im Heu lagen. Und daß wir den Film im Büro hatten und die männlichen Kollegen den irgendwie und -wo zum Laufen kriegten und man aus der Ecke immer nur das Gestöhne ,ah` und ,oh` und ,was für Titten` und so was zu hören bekam.

Ich hab mal kurz reingesehen, da machten es zwei Leute gerade — also das übliche. „

Als wir schon beim Aufbruch waren, sagte Axel noch zu Dieter und mir:

„Ich möchte euch noch am folgenden Samstagnachmittag zum Spiel in die Winterhuder Sporthalle einladen. Du weißt ja noch von damals, Melanie, ich spiele Handball, und mein Verein hat am Samstag ein schweres Spiel. Es geht um alles, denn wenn wir gewinnen, sind wir praktisch schon in die Landesliga aufgestiegen.

„Ich weiß noch nicht, ob ich dann Zeit habe“, sagte Dieter, „aber Melanie –„

„Ich komm bestimmt!“, unterbrach ich ihn.

„Dann leg ich euch zwei Karten an die Kasse — Knaack war doch der Name?“

„Genau: zwei „a“ und „ck“. „

Wir verabschiedeten uns, Carmen und ich mit Umarmung und Küßchen, die anderen sachlich mit Handschlag, und fuhren nach Hause.

Am Samstag hatte Dieter noch eine geschäftliche Besprechung und danach keine Lust mehr, zum Handballspiel zu gehen.

„Geh man alleine, Melanie, da triffst du dann ja sicher auch die nette Carmen; ich bleib lieber hier und lese –„

„– oder siehst fern. „

Ich mußte wie immer das letzte Wort haben, und ich kannte meinen Dieter. Allerdings hoffte ich auch, das Spiel mit Carmen ansehen zu können.

An der Kasse lagen richtig zwei Karten für „Knaack“, und ich suchte meinen Platz. Axel hatte uns sehr gute Plätze in der Mitte der Halle in der Reihe hinter der Trainerbank reservieren lassen, allerdings war neben mir nur ein leerer Platz, Carmen würde also wohl nicht kommen. Diesen freien Platz erspähte mit seinem Adlerauge recht bald ein Fan aus einer der hinteren Reihen. Kurz nach dem Anpfiff kam er herunter, quetschte sich durch die Reihe, fragte, ob der Platz frei sei, und als ich das bestätigte, setzte er sich neben mich.

Später bot er mir artig von seinen Erdnüssen an.

Axels Mannschaft gewann das Spiel nach zwischenzeitlichem Rückstand glücklich mit 29:28, der Jubel war riesig, der Fan neben mir umarmte mich und entschuldigte sich gleich dafür, und Axel, der mich längst gesehen hatte, kam an die Bande und rief mir zu:

„Kommst du nicht noch in unser Vereinslokal zum Feiern?“

„Gern, aber wo ist das?“

Axel nannte mir die Adresse, fuhr dann aber fort:

„Wir haben bestimmt in irgendeinem Auto noch Platz für dich.

Warte nur ein bißchen, bis wir geduscht haben!“

„Ich bin aber auch mit dem Auto hier. „

„Dann fahr schon vor oder warte und fahr hinter uns her, und wir lotsen dich. „

Ich entschied mich für das letztere und überbrückte die Wartezeit mit small talk mit dem Trainer. Er war es, der mich ansprach:

„Sie kennen den Axel?“

„Wir waren mal Kollegen, und jetzt haben wir uns wiedergefunden, und er hat mich zu dem Spiel eingeladen.

„Das ist schön, daß Sie gekommen sind und noch mit uns feiern wollen. Nennen Sie mich einfach Schorsch, Frau –„

„Knaack, aber nennen Sie mich einfach Melanie. „

„Danke, Melanie, und da muß ich mich gleich für den rauhen Ton meiner Jungs nachhher entschuldigen, die sagen manchmal Sachen, die sind nichts für Damen. „

„Weiß ich doch, Schorsch, die meisten Wörter werd ich schon kennen, und vielleicht lern ich noch neue dazu!“

„Ich glaub, es wird Ihnen gefallen.

„Dazu bin ich fest entschlossen! Übrigens, hab ich bisher vergessen, auch meinerseits Gratulation zum gewonnenen Spiel!“

„Das war knapp! — Na, dann bis nachher in Eddis Klause. „

Die Spieler kamen vom Duschen, man verteilte sich auf die Autos, und ich fuhr hinterher, verlor den Pulk allerdings bei einer Ampel. Aber ich kannte ja die Adresse, und während die anderen schon ausstiegen, kurvte ich elegant auf den freien Platz neben dem Eingang zum Lokal, den mir die Kavaliere freigelassen hatten.

Im Saal warteten schon die Frauen und Freundinnen der Spieler, allerdings keine Carmen, und man setzte sich paarweise um einen langen Tisch herum. In rauhem Ton wurde das Spiel noch einmal durchgehechelt, dann folgte etwas, das offenbar eine Ritual dieses Vereins war: Der Spieler, der den größten Fehler gemacht hatte, mußte eine Runde ausgeben. Allerdings konnte man sich heute nicht einigen: War es der Torwart, der einen ganz schwach geworfenen Ball nicht gehalten hatte, oder der Feldspieler, der in einem Augenblick geistiger Umnachtung den Ball auf einen Meter Distanz direkt an einen Spieler des Gegners abgegebenen hatte, der darauf drei Sekunden später ein Tor erzielte.

Man schlug vor, daß beide je eine Runde ausgeben sollten. Aber der Trainer, der als Ältester der Runde auch darauf achtete, daß seine Jungs nicht allzuviel Alkohol zu sich nahmen, hatte die salomonische Lösung: Die beiden sollten sich eine Runde teilen.

Während der lauten Reden gelang es mir, den neben mir sitzenden Axel zu fragen:

„Warum ist denn Carmen nicht hier?“

„Die macht sich nichts aus dieser Atmosphäre.

Aber das ist nett, daß du heute mitgekommen bist. „

Offenbar genoß es Axel, heute auch einmal eine „Braut“ neben sich sitzen zu haben.

Mit dem zweiten und dritten Bier, das Schorsch seinen Jungs noch zugestand, wurden die Reden lauter, sie glitten öfters ins Obszöne und gelegentlich sogar ins Geschmacklose ab, hier knetete ein Spieler den Schenkel seiner „Braut“, zwei Häuser weiter von mir knetete die Freundin des Torwarts an ihm noch etwas anderes und nahm die Hand weg und wurde rot, als sie merkte, daß sie beobachtete wurde, auch von Schorsch, der nur väterlich wissend lächelte.

Nicht viel später fragte mich Axel:

„Sollen wir nicht gehen? Und kommst du noch etwas zu uns, dann kannst du auch nochmal mit Carmen reden, oder wartet Dieter schon auf dich?“

„Ich glaub nicht, daß er sich allzuviel härmt, wenn ich noch etwas später komme. — Wie spät ist es eigentlich?“

Trotz des ereignisreichen Nachmittags war es erst acht Uhr abends, und so sagte ich gern zu.

Wir verabschiedeten und schnell, begaben uns zu unseren Autos und fuhren im Konvoi zu Axels Wohnung, die gar nicht weit von unserem Haus lag.

Carmen begrüßte mich wieder stürmisch mit Umarmung und Küssen — war das nicht sogar die Andeutung eines Zungenkusses? — und sagte:

„Danke, daß du heute dem Axel beim Feiern Gesellschaft geleistet hast, ich mach mir nichts aus dem lauten Schreien –„

„– und den unanständigen Witzen –„

„Die stören mich weniger, aber die ganze Atmosphäre und das Saufen, da paß ich nicht hin.

„Ist schon gut, Carmen“, sagte Axel und küßte sie, „du brauchst ja nicht mitzukommen. — Und was hast du uns zum Abendessen gemacht?“

„Ein Schollenfilet. „

„Hast du mit mir zum Abendessen gerechnet?“, fragte ich.

„Ja, sicher, ich hab euch doch bei der Ausstellung auch zum Abendessen eingeladen. „

„Hast du nicht!“

„Oh, dann hab ich das am Ende vergessen — ja, ich glaub, du hast recht, ich hab das nicht mehr gesagt.

Wir setzten uns an den Tisch und machten uns über die Schollen her.

„Darf ich dir auch einen Chianti einschenken?“, fragte Axel.

„Aber ich hab doch schon zwei Bier intus und muß nachher noch fahren. „

„Laß doch das Auto hier, und wir bestellen dir ein Taxi, und du holst das Auto morgen, oder ich bring es dir vorbei.

„Okay, was soll das schlechte Leben nützen, schenk mir von dem Wein ein!“

Das gute Essen und der Wein wärmten uns auf, und Carmen fragte:

„Ist dir nicht viel zu warm, willst du nicht den dicken Pullover ausziehen?“

„Du hast recht, Carmen, ich hab ja darunter noch eine Bluse an. „

Carmen half mir dabei, mich aus dem Pullover zu pellen, und dabei streichelte sie sanft meine Schultern.

Was hatte die nur, erst der angedeutete Zungenkuß, jetzt das Streicheln? Ich wußte aber, es gibt solche Leute, ich hatte auch schon solche kennengelernt, die abgesehen von ihrer übertriebenen Zärtlichkeit völlig normal waren.

„Hat euch der Fisch geschmeckt?“, fragte Carmen pro forma, als wir denselben verputzt hatten, „jetzt hab ich noch Crêpes zum Nachtisch. „

Ich half Carmen beim Hinaustragen des Geschirrs und beim Decken des Tisches für den Nachtisch, und in der Küche nahm mich Carmen beiseite und sagte:

„Es ist doch so warm, mach doch deine Bluse noch etwas weiter auf, du kannst dich doch wirklich sehen lassen!“

Sprach's, und ging auch gleich ans Werk und fummelte mir geschickt zwei meiner — zugegebenermaßen eng beieinander sitzenden — Blusenknöpfe auf.

„Guck mal hier in den Spiegel: So siehst du doch gleich noch jünger aus, und dein Busen — der macht doch jeden Mann schwach — und ohne BH: bravo!“

Ritt mich der Alkoholteufel oder was sonst, daß ich sagte:

„Du könntest aber auch etwas mehr von dir zeigen!“ Auch ich nestelte zwei Knöpfe von Carmens Hauskleid auf. „Und auch du hast keinen BH!“

„So was trag ich fast nie“, outete sich Carmen, umarmte und küßte mich wieder ganz herzlich und flüsterte dabei: „Wir beiden großen kleinen Mädchen!“

„Na, ihr beiden Hübschen, was habt ihr beiden in der Küche gemacht?“, fragte Axel rhetorisch, als wir mit den Crêpes wieder ins Wohnzimmer kamen, und ich fand es sympathisch, daß er keine Anstalten machte, mir in den Ausschnitt und auf die Brustspitzen zu sehen, was ihm ziemlich leicht gelungen wäre.

Dabei hatte er meine weiter geöffnete Bluse durchaus registriert, wie ich aus seinem erfreuten Blick ablesen konnte.

Die Crêpes waren schnell verspeist, und wieder half ich Carmen beim Heraustragen.

Und in der Küche passierte es. Carmen umarmte mich, machte einen Zungenkuß, der jedem Liebhaber zur Ehre gereicht hätte, und stammelte währenddessen:

„Du, Melanie –„

„Ja, Carmen –„

„Melanie –„

„Ja, Carmen, was ist denn so furchtbar?“, denn ich spürte, daß Carmen weinte.

„Melanie, wie soll ich das sagen?“

Allmählich schwante mir, auf was das hinauslief, und ich flüsterte:

Schlafzimmer?“

Carmen sagte nichts; ich spürte nur, wie sie leicht nickte.

„Mit dir?“, fragte ich flüsternd weiter; die Idee war mir nicht unangenehm.

„Auch mit Axel“, hauchte Carmen kaum hörbar.

Ich löste die Umarmung und fragte ein wenig lauter:

„Auch mit Axel?“

Da kam der aber schon in die Küche, umarmte uns beide und sagte sanft:

„Ich muß dir das erklären, Melanie.

Wir machen das manchmal, das ist unsere Art von Perverssein, nimm uns das bitte nicht übel. Du brauchst natürlich überhaupt nicht mitzumachen, du kannst natürlich ,Nein` sagen, wir nehmen dir das überhaupt nicht übel. „

Ich hatte meine Fassung wiedergefunden und sagte in normaler Lautstärke:

„Ihr habt mich also unter Alkohol gesetzt, und ihr habt Dieter nichts von der Einladung zum Abendessen gesagt, um mich zu einem flotten Dreier zu verführen!?“

„Nein, Melanie“, sagte Axel und nahm meine Hand, „glaub mir: So ist es nicht.

Wir haben uns Mut angetrunken, um dich zu fragen, ob du uns nicht auch dabei Gesellschaft leisten willst. So was fragt sich nicht so leicht! Du kannst natürlich ,Nein` sagen, wenn dir das zuwider ist und du keine Lust hast. „

„Wenn ihr so nett fragt, dann weiß ich gar nicht, ob ich keine Lust habe oder doch –„

Die beiden wurden allmählich munterer und sprudelten los:

„Vielleicht versuchst du es einmal, man kann ja immer auch zwischendurch aufhören –„, sagte Carmen wieder fröhlich.

„Meine Carmen ist nämlich ein bißchen bi. „

„Ein ziemliches Bißchen! Ich hatte sogar eine Freundin, wenn du weißt, was ich meine, da waren wir schon verheiratet –„

„Und ich hab dich gern bei der übernachten lassen; ich hab ja gemerkt, wie gut dir das tut. „

„Und meinem Hengst hier tut es gut, wenn er sich mal beweisen kann, wenn du weißt –„

„Ich weiß schon, was du meinst“, lachte ich, „beim Handballspielen.

„Da auch. „

Wir mußten alle lachen, und allmählich diffundierten wir unter allgemeinem Händchenhalten und Küssen, jetzt auch seitens Axels, Richtung Schlafzimmer. Auf dem Weg dorthin zogen wir Frauen uns unsere Blusen aus, Axel öffnete seinen Gürtel und schickte sich an, sich selbst auszuziehen, ich meinte: „Das kann ein kleiner Junge doch gar nicht allein!“ und half ihm dabei. Carmen streifte mir von hinten meine Jeans ab und fuhr dann mit zarten Händen in meinen Slip.

Das hatte ich bisher nur von männlichen Liebhabern erlebt, aber Carmen machte das viel zarter und gefühlvoller, und ich merkte, wie ich alsbald unter Wasser stand. Mit schnellen Griffen entledigten wir uns der wenigen restlichen Kleidungsstücke und fanden uns alsbald nebeneinanderliegend auf dem breiten Ehebett wieder — na ja, Ehe!

Nun wünschen sich ja viele Männer, einmal einen richtigen Dreier zu erleben, aber ich muß euch sagen: Das hat auch seine Nachteile.

Man kann sich nämlich nicht zu dritt umarmen. Wenn zwei sich eng umschlingen, liegt der Dritte im Kalten. Und so versuchten wir durch ständigen Stellungswechsel, von jedem der anderen beiden gewärmt zu werden. Dabei wuchs natürlich alsbald Axels Stachel. Ja, richtig: Stachel! Axels Glied hatte nämlich eine Form, wie ich sie noch nie vorher gesehen hatte: an der Wurzel dick und zur Eichelspitze konisch zulaufend. Vielleicht war es auch nur eine optische Täuschung, aber ein Eichelkranz war eigentlich nicht auszumachen.

Bei dem Herumwälzen gelang es Axel schließlich, in Carmen einzudringen und in der bequemen Seitenlage ein eheliches Beilager zu vollziehen. Diese Stellung ermöglichte es mir, mich von hinten an Carmen zu kuscheln und ihre Brüste zu streicheln. Dies und nicht Axels Betätigung quittierte Carmen mit wohligem Knurren, allerdings war ihr auch Axels Tun sichtlich angenehm, denn sie küßte ihn mindestens ebenso intensiv auf den Mund, wie sie es zuvor mit mir getan hatte.

Und auch ich, eng an Carmen geschmiegt, profitierte von den Liebesbewegungen des Paares, und wie Carmens göttinnengleiches Hinterteil immer wieder in meine Schoßbeuge stieß, hatte ich einen Orgasmus wie selten. Gibt es für so einen Orgasmus einen Namen? Er war sicher weder klitoral noch vaginal.

Die beiden, das heißt Axel, brauchten lange, bis ihre Bewegungen zuerst heftiger wurden und dann langsam nachließen. Axel und Carmen ließen voneinander und rollten sich in die Rückenlage mit weit gespreizten Beinen.

Ich kuschelte mich wieder an Carmen und wischte als um das Laken besorgte Hausfrau mit einem Kleenex die herauslaufende Freude ab. Carmen hauchte ein ,Danke!`, drehte sich zu mir und umklammerte mich zangenartig mit Armen und Beinen. So lag Axel im Kalten, was ihn bald dazu bewegte, sich von hinten an mich zu kuscheln und nun meine Brüste zu kneten. Dabei spürte ich, wie sein Schwanz noch in der Abschwellphase war.

Nachdem die beiden in dieser Lage ein wenig verschnauft hatten, glaubten sie, mich über ihre Eigenheiten und Erlebnisse aufklären zu müssen.

„Was wir jetzt sagen“, begann Axel, „haben wir noch niemandem erzählt –„

„Ich will doch eure Geheimnisse nicht wissen!“, warf ich ein.

„Aber es tut gut, das mal jemandem zu erzählen. — Also: Schon als Student hab ich in meinem Verein in der Handballbezirksliga gespielt, und wie du dir denken kannst, nach den Spielen wurde nackt unter der Dusche angegeben, was das Zeug hält, Freundinnen und Erlebnisse erfunden, und bei den saftigen Zoten kriegte immer mal wieder einer einen Ständer und mußte sich den abreagieren.

Aber das ist ja alles nichts Besonderes — ach so, ja, ich vergaß: Ich wurde da schon immer wegen meiner Schwanzform gehänselt. ,Da hat deine Tussi wohl was abgelutscht!` und schlimmer.

Aber was ich sagen wollte, ist was anderes: Ich hatte da einen Kameraden, der hatte um mehrere Ecken einen Bekannten, einen Photographen, der war spezialisiert auf Pornoaufnahmen. Und er hatte eine besondere Geschäftsidee, die ging etwa so: Wenn ein Professor in einen Sexshop geht und sich ein Pornoheft kauft, dann will er darin nicht die üblichen tätowierten Zuhältertypen sehen, sondern Jungen wie er selbst beziehungsweise, wie er in seinen jüngeren Jahren war: ein bürgerlicher Jüngling.

Ich kriegte also das Angebot, für einen recht guten Lohn für Pornobilder zu posieren; nur posierte Bilder, keine Filme. Ich dachte, jung wie ich damals war, ich hätte sechs Richtige im Lotto: Ein bißchen mit einem Steifen posieren, umgeben von nackten jungen Mädchen, und dann noch gut verdienen.

Das war dann aber der härteste Job meines Lebens: sechs bis acht Studen möglichst mit Dauerständer und sich nicht abreagieren dürfen, auch nicht selbst, denn dann ist die Spannung ja erstmal weg.

Weil es für Jungen ein so schwerer Job ist, hatten wir auch viel mehr Mädchen als Jungen, die Mädchen wurden dann auch viel in verschiedenen Posen allein als nackte Frauen photographiert. Der Chef da war eigentlich fürsorglich: Die Duschkabinen für die Jungen hatten Trennwände, denn natürlich hat sich beim Duschen jeder einen runtergeholt. Ja, und bei der Firma hat auch Carmen gearbeitet, wir haben uns angefreundet und waren bald privat ein Paar, denn wir fanden es gut, uns nach den Aufnahmen auf natürliche Weise abzureagieren.

Carmen hatte da schon ihre Neigung und war eine der wenigen Spezialistinnen für lesbische Szenen. Das mochten die meisten unserer Mädchen nicht, ich weiß auch nicht warum, das ist doch viel unverfänglicher als mit Jungen, aber sie hatten wohl Angst, gehänselt zu werden, denn natürlich herrschte unter uns ein rauher Ton — an dem sich unser Chef allerdings nicht beteiligte.

Ich wollte dies eigentlich nur bis zum Ende des Sommersemesters machen, aber dann trat der Chef mit der Bitte an uns heran, in den Semesterferien an einem wirklichen Pornofilm mitzuwirken, den zu drehen er die Gelegenheit und die Finanzierung hatte.

Die Gagen waren noch beträchtlich höher, und genügend viele von uns erklärten sich dazu bereit mitzumachen, auch Carmen und ich. Für den Film war es unserem Chef oder den dahinterstehenden Financiers gelungen, eines der schönsten westfälischen Wasserschlösser zu mieten, und das Ganze war eine blöde Geschichte von einem älteren Schloßherrn, der seine Frau, aber auch das gesamte weibliche Personal durchvögelt — entschuldige bitte, Melanie!“

„Ist mir bekannt, das Wort. Erzähl ruhig weiter, wie dir der Schnabel gewachsen ist — eine wahnsinnige Story!“

„Also gut! Der alte Schloßherr steht in Konkurrenz mit seinem Sohn — das war ich — der natürlich auch das ganze weibliche Personal durchvögeln will, dem dies aber nur nach und nach und mit vielen lustig sein sollenden Unterbrechungen und Störungen gelingt.

— Aber das härteste war — soll ich das überhaupt erzählen, Carmen?“

„Also, wenn du nun schon so weit bist, dann erzähl den Rest auch noch!“, sagte Carmen lachend, „oder laß mich erzählen. Also: Ich spielte in dem sagenhaften oskarverdächtigen Streifen eine Küchenfee, die natürlich auch von dem alten Knacker und von dem jungen Schloßherrn, also Axel, vernascht werden sollte, und zwar richtig, Schwanz rein, gebumst und abgespritzt, ohne Kondom, das hat Axel vergessen zu sagen, wir Mädchen mußten die Pille nehmen, da standen amerikanische Geschmäcker dahinter, es sollte auch die milchige Flüssigkeit ins Bild, uns wurde aber versichert, wenn was schiefgeht, wird für das Baby gesorgt — na ja, wir haben's alle überstanden.

— Aber bevor der junge Schloßherr bei mir zum Zuge kommt und mich dann am Ende des Films auch heiratet, weil ich ein Kind kriegte — im Film, und nach amerikanischem Geschmack mußte unter diesen Umständen geheiratet werden, auch im Pornofilm — also, davor hatte sich der Drehbuchautor noch eine Szene ausgedacht, wo mich der Pferdepfleger anbaggert und ich ihm als unmoralische Küchenmamsell auch nachgebe. Und das Pikante sollte sein, daß uns der junge Schloßherr durch ein Astloch zusieht, wie mich der Pferdemensch durchnudelt, und sich dabei einen runterholt.

Und weil Axel in mich unsterblich verliebt war, wir ja auch schon längst ein Paar waren und im Winter heiraten wollten, packt ihn bei unpassendster Gelegenheit die Eifersucht, er kriegt keinen hoch und schon gar keinen runter. Der Chef kannte so was, nahm es gelassen, Axel mußte am nächsten Tag noch einmal extra beim Wichsen gedreht werden, und die haben die beiden Passagen dann später irgendwie zusammengeschnitten. „

„Und kurz vor Weihnachten haben wir dann geheiratet“, fuhr Axel fort, „und sind bis jetzt glücklich zusammengeblieben, inclusive unseren abartigen Neigungen.

„Mit wem macht ihr das denn sonst?“, fragte ich.

„Mit der Schwester von einem Kollegen von Carmen“, antwortete Axel in falschem Deutsch, „die ist aber gerade für ein Jahr in England. „

„Und jetzt seid ihr dreiermäßig ausgehungert?“

„Nein, so ist das nicht, Melanie, wir halten es auch zusammen gut miteinander aus, nicht wahr, Carmen?“ Und Carmen bestätigte das mit einem herzhaften Kuß.

„Wenn Dieter mitgekommen wäre, hätten wir uns beim Abendessen genauso gut unterhalten und danach nichts mehr gemacht. „

„Wieso eigentlich? Macht ihr es nicht auch manchmal mit noch mehr? Ich bin sicher, mein Dieter hätte wahnsinnig gern bei so was mitgemacht. „

„Nein,“ sagte Carmen, „wir machen das immer nur mit einer zweiten Frau. Muß ich dir das als Frau erklären? Du weißt doch sicher auch: Die Kerle sind nach dem ersten Mal noch nicht so richtig gesättigt.

Mit einem zusätzlichen Mann hätte ich es also viermal auszuhalten, und das ist dann doch zu viel. Mit einer Frau hab auch ich meinen Spaß, Axel seine zwei Durchgänge, das ist genau das richtige Maß, und alle sind glücklich und zufrieden. „

„Aber wie seid ihr nun gerade auf mich gekommen?“

„Erstens“, antwortete Axel, „war es die Gelegenheit, wo du heute allein gekommen bist, und zweitens, Melanie, weißt du nicht –„

„Was soll ich nicht weißen?“

„Ja, wie soll ich das sagen, also damals, als ich an eurer Schule war, was wir Kollegen da über dich gemunkelt haben –„

„Komm schon damit raus — ich kann es mir denken!“

„Du warst — und bist — ja verheiratet, aber irgendwie war uns allen klar, daß daneben auch noch manches lief — man vermutete, auch mit dem einen oder anderen Kollegen — aber es war nichts im Einzelnen bekannt — und dazu kam dann noch dein Verhalten –„

„Welches Verhalten?“

„Daß du, wenn wir Kollegen uns dreckige Witze erzählt haben, nie weggelaufen bist wie — wie hieß die noch — richtig: Fräulein Mannsfeld, die, obwohl über vierzig, immer ,Fräulein` genannt werden wollte, und dann hieß sie auch noch so, aber irgendwie verboten sich Zoten über sie, in Physik und Chemie war sie ein Kapazität –„

„Jetzt erinnere ich mich auch“, erinnerte ich mich auch, „die lief raus, sobald euer homerisches Gelächter losging, und das ging gar nicht so oft wegen eurer schweinischen Witze los, sondern wegen der politischen Witze von Kollege Kurt.

„Ja, und du hast dich ja auch gar nicht so selten deinen Senf zu solchen Unterhaltungen beigesteuert, du hattest damals immer wieder so einen Ausdruck — ,peniszentriert` –„

„,Schwanzgesteuert` hab ich gesagt — schließlich bin ich Deutschlehrerin. „

„– kurz und gut, und so dachte ich, es macht auch dir ein wenig Spaß. „

„Dachtest du, na gut, vielleicht nicht ganz danebengedacht.

Damit griff ich hinter mir nach Axels Zinken, von dem ich längst gespürt hatte, daß er wieder stand, erregte ihn mit zarten Fingern zur Weißglut und wollte den zweiten Akt hinter mich bringen, denn ich hatte das Gefühl, es sei jetzt doch allmählich Zeit, nach Hause zu gehen, aber Axel wollte sich noch ein Kondom überstreifen.

„Es gehört sich doch so mit einer fremden Frau“, meinte er.

„Nicht mehr so sehr fremd, würde ich meinen! Laß das Ding mal weg, es ist doch für alle Teile angenehmer. „

So kugelten wir uns wieder zum letzten Aufheizen umeinander, bis ich Axel — wieder in der Seitenlage — Einlaß gewährte. Carmen schmiegte sich von hinten an mich, wie ich ihr es vorgemacht hatte, und streichelte nicht meine Brüste, sondern meinen Kitzler neben Axels Schwanz. Das erregte mich so, daß ich praktisch sofort mit lautem Stöhnen kam.

Dies regte wiederum Axel so an, daß er nach dem vierten oder sechsten Kolbenhub losspritzte.

„Mensch, war das eine Blitznummer“, konnte ich mir nicht verkneifen zu bemerken.

„Ja, Axel kommt beim zweiten Mal immer viel schneller als beim ersten, so ist das bei ihm, egal, welcher seiner zwei Frauen er sich zuerst zuwendet — heute war ich es, aber so ist es nicht immer, meistens komme ich beim zweiten Mal dran.

Wir ruhten uns noch etwas ab, schliefen wohl auch kurz ein, dann ging ich ins Bad duschen, zog mich an und fuhr mit dem Taxi, das Axel inzwischen herantelephoniert hatte, nach Hause. Axel und Carmen zogen sich nicht an, und ich hatte den Eindruck, daß sie nach meinem Abgang noch weiterfeiern wollten. Wir küßten uns in allen Gruppierungen, und noch in der Wohnungstür fragte mich Axel schüchtern:

„Sehen wir uns nochmal, Melanie?“

„Du meinst: so?“

„Ja“, flüsterte Axel und wurde rot.

„Ich denk mal drüber nach — aber ich glaube: schon!“

Als ich im Taxi auf die Uhr sah, konnte ich feststellen, daß es trotz des ereignisreichen Nachmittags erst kurz vor zwölf, also nicht unmenschlich spät war. So fand ich Dieter noch vor dem Fernseher, und er fragte freundlich, als ich zur Tür hereinkam:

„Na, habt ihr schön gefeiert?“

„Ja, schön und ausgiebig.

Ich weiß nicht, ob sie es in den Nachrichten gebracht haben und ob du die Lokalnachrichten gesehen hast: Axels Verein hat gewonnen und wird jetzt wohl aufsteigen. Und das wurde natürlich zünftig begossen, und dann hat mich Axel noch zu sich nach Hause, da haben wir dann mit ihm und Carmen weitergefeiert, Carmen war nämlich nicht in der Sporthalle. „

„Und wollt ihr euch noch manchmal treffen? Die beiden waren ja sehr sympathisch.

„Ich denke, ja“, sagte ich nun schon mit mehr Überzeugung.

„Und gehst du morgen wieder wandern?“

Ach ja, das stand ja auch noch auf dem Programm! Irgendwann während meiner Ausschweifungen mit Axel und Carmen hatte ich mir vorgenommen, Otto von einer Telephonzelle aus abzusagen, aber dafür war es jetzt zu spät. „Ja, es ist ja schönes Wetter“, antwortete ich also.

Ahnte Dieter etwas? Gerade diese Kombination von Fragen? Nein, es schien nicht so, er blieb den ganzen restlichen Abend gut gelaunt und ließ sich zu ausgiebigen ehelichen Spielen verführen.

Dieser Abend und diese Nacht, die zusammengenommen eine rechte Sexorgie waren, wirkte auch am nächsten Tag nach. Unter Ottos zarten Fingern ging ich ab wie eine Kanone, Ottos Kanone daraufhin ebenfalls, aber auf Ottos bohrende Fragen antwortete ich nur maulfaul:

„Ich hab an was Schönes gedacht. „

„An was Schönes mit mir?“

„Was denn sonst? Komm, kuscheln wir noch etwas zusammen!“

Den Sommer über wiederholten wir unsere Spielchen mit Axel und Carmen in etwa Monatsabständen, und mit wachsender Gewöhnung aneinander wurde es immer schöner und ich genoß es immer mehr.

Dann aber wurde Axel nach Lemgo versetzt, was er schon lange beantragt hatte, denn er stammte aus Bad Pyrmont, aber Lemgo hat eine erfolgreiche Handballmannschaft. Wir verabredeten zwar, uns gelegentlich zu besuchen, aber dazu ist es nie wieder gekommen.

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