Tintenblau Teil 01

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Teil 01

Prolog

Flimmernd heiß war es an diesem Tage. Erst gegen abend wurde die Irrsinnshitze erträglicher. Die stickige Luft stand wie eine bleierne Flaute, als sie den Dachboden betrat. Sie schwang hoffnungsvoll die Fenster auf, wischte sich über die Stirn und ließ ihren Blick in den Raum schweifen.

Über diverse Haushaltsgegenstände, Koffer und Kisten, die dort seit ihrem Einzug vor 2 Jahren eine Bleibe gefunden hatten.

Sie konzentrierte sich auf einen Stapel Umzugskisten und entdeckte zwischen mancherlei Verzichtbarem – Belangloses auf den ersten Blick, welches sich angesammelt hatte und doch zu schade schien, es unwiederbringlich ausrangieren zu sollen – wonach sie suchte. Sie machte sich daran, in einer der Umzugskisten zu kramen, auf der sie mit dickem Filzstift ‚Kladden/Hefte‘ geschrieben hatte. Sie entnahm dem Karton ein großformatiges Fotoalbum, legte es sich auf den Unterarm und strich mit den Fingern über den Einband.

»Wusste ich doch, dass mir noch etwas fehlt«, murmelte sie.

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Unbeschwertes Kindergeschrei erklang aus dem Garten. Sie ging zum Fenster, warf einen Blick in den weitläufigen Garten und lächelte glücklich, als sie Jörn im Planschbecken spielen sah, während Yannick mit dem Wasserschlauch die trockenen Beete besprühte, nun spitzbübisch zu Jörn hinüber schaute, ihn kurz mit einem Schauer kaltem Wasser neckte, was Jörn wild vergnügt aufkreischen ließ.

Sie lächelte beherzt, wandte sich um, setzte sich auf einen kleinen Schemel, schaute versonnen auf den Einband des Fotoalbums und schlug ihn auf.

»Jetzt ist es vollständig«, raunte sie zufrieden, und betrachtete eins aufs andere in Erinnerungen versinkend die altbekannten Bilder, die ihre Eltern gemacht hatten.

Ja, ist seltsam, er könnte tatsächlich von ihm sein. Schritt für Schritt, sorgsam und geduldig, sagte sie sich im Stillen und wischte sich eine Träne von der Wange.

Sie klappte das Fotoalbum zu. Es ist verrückt, aber es kann nicht so weitergehen, wenn es bleiben soll, wie es ist, sinniert sie. Morgen werden wir es ihnen sagen. Ihnen alles erzählen. Hoffentlich verstehen sie es.

»Wie sag ich's meinem Kinde«, flüsterte sie sich leise zu. »Gut, dass Mareike und Olli uns beistehen. «

Sie erhob sich, schloss die Fenster und verließ den Dachboden.

***

Gedankenspiele …

~ Vanessa ~

Ich holte mir an der Theke ein frisches Getränk, setzte mich abseits an einen freien Tisch, nahm einen Schluck eiskalter Limonade und schaute grüblerisch auf das gewitterschwüle Treiben im verrauchten Festzelt.

Mareike saß mit Freunden weitab in kleiner Runde und schaute bisweilen zu mir herüber. Nach einer Weile kam sie zu mir und setzte sich neben mich.

»Was ist eigentlich los mit dir?« »Wieso?« »Bist nicht gut drauf. « »Sorry, Mareike, es geht mir nicht besonders gut. « »Tust mir manchmal echt leid deswegen. Wieder so schlimm?« »Ist auszuhalten. Kenne das nicht anders bei mir. Geht ja bald wieder vorbei.

«

»Allein daran wird's wohl auch nicht liegen, Herzchen«, hob sie bedeutsam an. »Ich sehe dich in letzter Zeit oft so in dich gekehrt. Wenn du was auf dem Herzen hast, darüber reden willst, dann rede mit mir. «

Ich schaute sie zaudernd an.

»Oder hast du ein Problem mit mir, Vanessa. «

»Nein, Unsinn Mareike. « »Aber dich bedrückt etwas und das nicht zu knapp.

Ich kenne dich zu gut, Schätzchen. Reden hilft immer. «

Ich schwieg und schaute unschlüssig auf mein Glas.

»Hey, rede mit mir darüber, Vanessa. Mit mir kannst du über alles sprechen, das weißt du doch«, wurde sie eindringlicher.

»Ja. Ich weiß … aber …«

Mareike schaute sich um. »Besser wir gehen raus und setzen uns in aller Ruhe draußen irgendwo hin, was meinst du.

«

Ich verbiss mir eine Träne. »Hey, Süße, was ist los mit dir? Komm, wir beide gehen jetzt mal raus an die frische Luft«, sagte sie resolut, nahm mich an die Hand und verließ mit mir das Festzelt.

»Jetzt raus mit der Sprache. Ich kann das nicht mehr mit ansehen. Hier, nimm. « Mareike reichte mir ein Tempo. »Komm, wir setzen uns in mein Auto. «

Mareike schloss die Fahrertür.

»Also, Herzchen, jetzt mal Butter bei de Fische. « »Nicht hier. Können wir zu dir fahren? Dauert länger. « Mareike schaute mich intensiv an. »Scheint ja wirklich was Gravierendes zu sein. «

»Wäre nett, wenn du mich danach nach Hause fahren würdest. Du sagst den anderen einfach, mir gehe es nicht gut. « »Ja, wird mir nicht schwerfallen«, meinte sie, schaute mich sorgenvoll an und startete den Motor.

Ihre Eltern hielten sich im Garten auf, als wir dort ankamen.

Wir winkten ihnen zu und betraten das Haus.

Mareike ging in die Küche und nahm zwei Gläser aus dem einem Küchenschrank. »Cola, Mineralwasser oder Fruchtsaft steht im Kühlschrank. Such dir was aus, Vanessa. «

Wir gingen nach oben in Mareikes Zimmer und hockten uns auf ihr Bett. Mareike warf mir ein Kissen zu. Ich legte es mir an den Rücken und hockte mich ans Kopfende des Bettes.

»So, Schätzchen, und jetzt erzähle mir mal, was los ist. «

»Wie läuft es eigentlich mit dir und Olli, finde das süß mit euch beiden. «

»Hätte auch nicht gedacht, nach 2 Jahren Pause wieder mit ihm zusammenzukommen. Er ist halt erwachsen geworden. Aber lenke jetzt nicht vom Thema ab, Herzchen. «

Ich schaute kleinmütig auf mein Glas und nahm einen Schluck Saft.

»Versprichst du mir was? Ist mir bitterernst, Mareike. Kein Wort zu irgendjemandem. Auch nicht zu Olli. «

Mareike schaute mich an, langte auf ihren Nachttisch und warf mir ein Päckchen Tempos zu. »Wenn du jetzt nicht anfängst, mir zu erzählen, was dich bedrückt, werde ich sauer. «

Ich schnupfte mir die Nase und schaute Mareike an.

Mareike seufzte ungeduldig auf.

»Ärger zu Hause oder auf der Arbeit?« Ich schüttelte den Kopf und knüllte das Taschentuch zusammen.

Mareike hob eine Augenbraue. »Du hast deine Periode, bist also nicht schwanger, das ist schon mal klar«, hob sie forschend an und musterte mein Gesicht.

»Nein«, schnupfte ich leise auf und versuchte ein Lächeln.

»Mensch, Süße, so kenne ich dich überhaupt nicht, sag mir endlich, was los ist mit dir, ich beginne mir ernsthaft … ne, höre auf, Zuckerschnute … du lieber Himmel … jetzt begreife ich das mit dir! Dich hat es erwischt, so was von ordentlich … nicht essen, nicht schlafen, Süßigkeiten ohne ende, kribbeln im Bauch … das ist es also.

Du bist total verliebt, Süße. Aber wohl unglücklich, wie es aussieht. Du hast Liebeskummer. Wer ist der Kerl? Los, raus damit, sag schon …«, meinte sie vergnügt.

Ich schaute sie hilflos an und nickte. »Ja. Ist nicht einfach. Das geht einfach nicht zwischen ihm und mir, Mareike. «

»Was ist nicht einfach, was geht nicht? Mit wem bist du überhaupt zusammen? Noch ganz frisch? Ist er zu jung, oder 20 Jahre älter als du? Ist ‚er‘ vielleicht eine Frau oder … verheiratet?«

Ich lachte kleinlaut und schüttelte den Kopf.

»Nein. Er ist genauso alt wie ich. «

»Kenne ich ihn?« »Ja. Du kennst ihn. «

»Gut?«

Ich nickte.

»Weiß dieser ominöse Mann deines Herzens, den ich gut kenne, aber dessen Namen du mir verheimlichst, dass du dich in ihn verliebt hast?«, fragte sie genervt.

»Er liebt mich. Aber er will es nicht.

«

»Was soll das denn jetzt heißen?«

»Ist wie gesagt nicht einfach. « »Wie lange läuft das schon zwischen euch?« Ich schaute sie unsicher an. »Schon etwas länger. Ich liebe ihn, Mareike. Sehr sogar. «

»Das sehe ich. « Sie schaute mich ratlos an, beugte sich vor, gab mir einen Kuss auf die Stirn und nahm mich in den Arm.

»Das erste Mal? Ich meine, so richtig, ernsthaft verliebt, Vanessa? Ist er das wert?« »Ja.

Ist aber nicht normal mit uns. Kompliziert halt. «

Mareike schaute mich an und strich mir über die Wange. »Ihr habt schon?« Ich nickte. »Hat er es ausgenutzt … dich nur ins Bett kriegen wollen und dich danach kalt abserviert? Oder will er Sachen von dir, die du nicht magst? Setzt er dich mit irgendwas unter Druck?«

»Nein. Im Gegenteil. Es ist alles recht harmonisch. Naja, es läuft irgendwie schon länger zwischen uns, aber so richtig erst seit 2 Jahren.

Keiner darf es wissen, verstehst du? Der geht für mich barfuß durchs Feuer und ich würde das auch für ihn tun. Wir haben uns getrennt vor 2 Wochen. «

»Es läuft schon 2 Jahre, sagst du? Zwei Jahre! Ich komme da im Moment nicht so ganz mit, Vanessa. Du hast mir gegenüber nie hinterm Berg gehalten, wenn sich beziehungstechnisch bei dir etwas Neues anbahnte. Ich bin davon ausgegangen, du seist seit 2 Jahren Single, hättest keine Lust auf eine Beziehung … kam bei mir jedenfalls immer so rüber? Dich sieht man gar nicht mit ihm.

Wohnt er nicht hier im Dorf? Triffst du dich außerhalb mit ihm? Du musst mir ja keine Details erzählen, aber gewöhnlich wissen wir beide so gut wie alles voneinander. Ich will dir ja gerne helfen, aber es wäre durchaus förderlich, wenn du mir endlich sagen würdest, wer dieser Mann ist, Schätzchen. «

»Du bist meine beste Freundin. Ich weiß, dass du nicht vorschnell alles verurteilst. Ich hab ehrlich gesagt panische Angst davor, es jemanden zu erzählen.

Wenn das herauskommt … das Problem ist dabei auch Olli. Du musst mir schwören, es für dich zu behalten. «

»Ja, ich bin deine beste Freundin und egal, worüber wir gesprochen haben, ist immer alles unter uns geblieben. Dass ich dir das feierlich versprechen soll, müsste ich dir jetzt echt übel nehmen … ja, ich verspreche es dir hoch und heilig. Es bleibt ganz sicher unter uns … aber wieso Olli? Was hat das alles mit Olli zu tun, Vanessa? Bist du in Olli verknallt, lief da was mit Olli und dir zwischenzeitlich?«

»Nein, wo denkst du hin, würde ich nie machen … spinnst du? Ist nur so … wenn Olli es weiß, dann wird ‚er‘ es ganz sicher auch erfahren.

Ich meine, dann weiß er, dass ich dir von der Sache erzählt habe. Das will ich unter allen Umständen vermeiden. Denn, na ja, Olli ist mit ‚ihm‘ genauso dicke befreundet, wie wir beide miteinander, Mareike. «

Ich schnäuzte mir die Nase und beobachtete sie verschämt.

Mareike legte ihre Stirn in Falten und betrachtete forschend mein Gesicht. Schließlich nahm sie mein Gesicht zwischen ihre Hände und schaute mich ungläubig an.

»Vanessa … er ist genauso alt wie du? Willst du mir sagen, ihr beide feiert am selben Tag Geburtstag und er spielt mit seinem besten Freund in derselben Fußballmannschaft?«

Ich nickte und schaute sie verzweifelt an.

»Ich liebe ihn und ich weiß, dass er mich liebt. «

»Ach du Scheiße. Echt jetzt … du verarscht mich doch nicht, oder?«

Ich schüttelte den Kopf.

»Yannick?«

Ich nickte verschämt.

»Du lieber Himmel. Yannick … oh Scheiße … das kommt jetzt wirklich heftig, Vanessa … O. k. Gut. Gib mir eine Minute. Ist mir schon klar, dass es so was gibt … oh Mann. «

Ich schaute sie ängstlich an.

»Ich weiß, ihr habt euch immer schon gut verstanden«, sinnierte Mareike halblaut vor sich hin.

»Ihr gebt ohne Frage ein hübsches Pärchen ab … oh ja. Du liebe Güte. Seit 2 Jahren läuft es zwischen euch, sagst du? So richtig?«, hob sie aufgewühlt an.

»Hätte mir das nie träumen lassen, dass es mal so weit kommt. Ich meine es jetzt im positiven Sinne, wenn man das so sagen kann«, erwiderte ich kleinlaut. »Ist nun mal so mit uns. «

»Ihr liebt euch? Ich meine, wie ein echtes Liebespaar?«, fragte sie nun einfühlsam.

»Yannick und du, ihr seid so richtig fest zusammen, Süße … mit allem Drum und Dran?«

»Ja, ist verrückt, ich weiß. Das mit Yannick und mir … ist irgendwie nicht normal. Wir lieben uns, Mareike. «

Mareike seufzte leise auf, nahm mir mein Glas aus der Hand und stellte es auf den Nachttisch.

»Komm mal her, Kleines. «

Wir nahmen uns in den Arm und drückten uns freundschaftlich.

»Ich hab dich lieb, Vanessa. Ich kann dich jetzt verstehen. Macht mich ein wenig stolz, dass du dich mir in dieser Sache anvertraut hast. Wir kennen uns seit der Kindergartenzeit. Bist wie eine Schwester für mich. Kannst hundertprozentig auf mich zählen. «

»Das weiß ich. Wollte es dir schon längst beichten. Ich bin froh, dich zu haben, bist ein echtes Goldstück. «

»Schade, dass wir nicht lesbisch sind.

«

Wir lachten halblaut auf. »Einen kleinen Schmatzer, Vanessa?« Wir gaben uns einen flüchtigen Kuss und lächelten uns an.

»Oh Kindchen. Yannick und du … seit 2 Jahren … ich brauche jetzt ein Bier. Du wahrscheinlich auch. « »Ja. Bring mir eines mit. « Sie stand auf und ging zur Tür. »Das ist total abgefahren … echt jetzt …«

Mareike trippelte die Treppe hinunter zur Küche und kam mit zwei Flaschen Bier in der Hand wieder flugs nach oben.

Sie schloss die Zimmertür, reichte mir eine Flasche und setzte sich wieder zu mir aufs Bett. Wir nahmen einen kräftigen Schluck Bier. Mareike machte einen kleinen Rülpser und schaute mich an.

»Das ist der Hammer, Vanessa. Echt ein dicker Hund. Hab schon an unseren neuen Pfarrer gedacht, aber Yannick …«

Ich lächelte verschämt. »Ich weiß, dass es ein Unding ist. «

»Dir ist schon klar, dass ich neugierig bin.

Du musst mir nicht alles Erzählen, aber ich habe da einige Fragen, die mir gewaltig unter den Nägeln brennen. «

»Frag mich ruhig, wir sprechen ja sonst auch über alles. « »Ja, in der Tat, Vanessa«, erwiderte sie gespielt verärgert. »Mich wurmt aber besonders, dass ich das die ganze Zeit nicht mitbekommen habe. Ich kann dich auf eine Art verstehen. Das ist keine Sache, die man so einfach preisgibt. Ich hätte dir auch ordentlich den Kopf gewaschen, um dir das auszureden, meine Liebe.

Oh ja …«

Ich schaute sie frustriert an, erwiderte aber nichts darauf.

»Alle Achtung, ihr habt euch immer verdammt gut im Griff gehabt, euch nichts das Geringste anmerken lassen«, hob Mareike nachdenklich an. »Ich weiß nicht, wie ich mich zukünftig vor Yannick geben werde, mich verhalten soll, da ich das jetzt von euch weiß. Ist ein komisches Gefühl. «

»Du muss halt gut schauspielern, um dir nichts anmerken zu lassen, Mareike, haben wir auch müssen.

« »Ja, bekomme langsam einen Eindruck, wie das für dich und Yannick sein muss. Wenn er nicht dein Bruder wäre, er wäre als Mann sicher ein topp Kandidat«, meinte Mareike verschlagen lächelnd.

»Das ist es ja gerade, Mareike. Für mich ist er mein Traummann. «

»Liebeskummer sagst du. Seit ein paar Wochen getrennt. Seit 2 Jahren habt ihr ein intimes Verhältnis«, resümierte sie leise vor sich hin.

»Wann ging das genau los mit euch? Du weißt, wie ich das jetzt meine. «

»Fing allmählich an. Nach dem Abi, in den Sommerferien kamen wir uns auch körperlich immer näher. Wir hatten zwar Sex, aber wir haben nicht sofort miteinander geschlafen. «

»Warst du damals nicht mit jemand anderem zusammen? War das nicht Lars zu der Zeit?« »Hab auch ein schlechtes Gewissen deswegen bekommen. Du kennst mich, das ist nicht meine Art.

Hab mich daher von Lars getrennt. Ich fühlte mich schlecht bei dem Gedanken, Lars auszunutzen, ich meine, als Vorwand sozusagen. «

»Sei ehrlich, wollte Yannick, dass du dich von Lars trennst?«

»Nicht weil Yannick es wollte. War für mich klar, dass ich nicht zweigleisig fahren werde. Mit Lars war es von Anfang an nichts Ernstes, so kurz nach der Beziehung mit Sören. Lars ist ein total netter Kerl.

Aber, na ja, ich wollte auf andere Gedanken kommen und mit Lars war es recht schön. Ging zwischen Lars und mir überwiegend um Sex. «

»Ist ja nichts gegen einzuwenden, Vanessa. Das macht dich nicht zu einer Schlampe. Dann wäre ich auch eine. Das soll mal einer zu uns sagen …«

Wir tranken einen Schluck Bier.

»Nicht zu glauben. Hat man euch die ganze Zeit nicht angemerkt.

«

»Wir müssen halt sehr vorsichtig sein, Mareike. Bei uns zu Hause läuft nichts zwischen uns. Nicht auszudenken, wenn sie uns erwischen würden … und in der Öffentlichkeit unter Freunden und Bekannten halten wir uns natürlich auch zurück, kein auffälliges Getue … nur, wenn wir uns ganz sicher sein können unbeobachtet zu bleiben, nehmen wir uns in den Arm und …«

»Ist manchmal auch schöner draußen«, seufzte sie.

Ich schmunzelte.

»Kommt zwischen uns nicht so häufig vor. «

»Aber regelmäßig. « Ich nickte. »Wir sind dann meist zum Boot gefahren, wenn wir miteinander schlafen wollten. Es ist wunderschön zwischen uns. Aber nicht allein deswegen. Auch nicht, weil es was Verbotenes an sich hat, verstehst du? Ist seltsam. Es stimmt für mich alles. Und für ihn auch, aber es darf zwischen uns nicht sein.

Vielleicht ist es falsch, dass wir uns lieben. «

Mareike strich mir eine Träne von der Wange.

»Sei mir nicht böse, wenn ich neugierig bin … aber …?«

»Ist schon in Ordnung, frag mich ruhig. « »War Yannick es oder kam es eher aus deiner Richtung … ich meine …«

»Ich weiß, worauf du hinaus willst, Mareike«, flüsterte ich. »Wir wollten es beide.

Es geschah nicht von heute auf morgen, fing bei uns allmählich an und schließlich kam es dazu. Es war mehr als reine Neugierde. Bei uns beiden, Mareike. Wir haben es uns erst nicht eingestehen wollen, ich meine, ich mir nicht, er sich auch nicht und einander erst recht nicht. Es war mehr, von Anfang an war es viel mehr, Mareike, das ist ja das Verrückte daran. Er wollte es und ich auch. Keiner hat den anderen zu etwas verführen müssen.

Es war mehr als Sex. Yannick und ich haben uns oft darüber unterhalten, worum es uns geht, was die Sache zwischen uns bedeutet. «

»Oh Herzchen, ihr macht vielleicht Sachen«, seufzte Mareike auf. »Pass bloß auf dich auf, hörst du. Du weißt schon. « »Ich nehme die Pille immer regelmäßig, da lasse ich nichts anbrennen, das kannst du mir glauben, und Yannick benutzt zusätzlich ein Kondom, wenn wir miteinander schlafen. Aber es ist eh vorbei, Mareike.

«

»Was deine Gefühle angeht, scheinst du dir aber nicht ganz sicher zu sein. « »Ich weiß nicht, was es damit auf sich hat. Ich habe mich noch nie so stark zu einem Mann hingezogen gefühlt. Wenn ich ihn erst ein paar Wochen kennen würde … so ist es aber nicht, verstehst du? Wir kennen uns unser ganzes Leben. Ich glaube, dass es zwischen uns so kommen sollte, war nur eine Frage der Zeit.

Ja, ich liebe ihn und es tut weh, dass es nicht sein soll, es nicht sein darf. «

»Er hat es beendet?«

»Das mit uns hat keine Zukunft. Wie soll das gehen, Mareike? Yannick und ich haben immer wieder darüber nachgedacht, seit Kurzem haben wir uns entschlossen, uns endgültig zu trennen. Weil es gar keine echte Liebe sein kann. Aber wir beide wissen, dass dies eine Lüge ist.

Er hat mir gesagt, dass es zwischen uns doch nur um Sex ginge. Alles andere sei nur alberne Spinnerei. Ich weiß genau, dass er das nicht so meint, es nur sagt, weil er Angst hat. Aber ich hab auch Angst. Dies Versteckspielen ist total frustrierend … ein schlechtes Gewissen haben zu sollen, wegen unserer Liebe, das ist kaum zu ertragen. «

»Du würdest die Beziehung trotzdem weiterführen wollen?«

Ich zuckte mit den Achseln.

»Was hätten wir denn schon für eine Zukunft zu erwarten. Wir denken an unsere Eltern, Freunde, unser gesamtes Umfeld. Wenn es herauskäme, wäre das eine große Schande, würde es vieles zerstören, denkst du nicht? Du weißt doch, wie manche Leute sind. Dann heißt es: Was läuft denn in dieser Familie ab? Dass die Eltern das nicht gemerkt haben? Vielleicht wissen die das sogar? Nicht auszudenken. Die armen Kinder. Wer weiß, wann und wie das mit denen angefangen hat? Da müsste man eigentlich die Behörden einschalten.

Wir sind eine ganz normale Familie, Mareike, du weißt das. Yannick und ich sind zusammen, weil wir uns lieben und das ist alles andere als albern oder was Verbrecherisches«, schluchzte ich und wischte mir die Augen.

Mareike rückte näher zu mir und nahm mich in den Arm.

»Dass ihr diesen Druck so lange ausgehalten habt … ist vielleicht ein schwacher Trost aber es wird sich bestimmt mit der Zeit geben, dieses tiefe Gefühl füreinander, Vanessa.

Sich alles zwischen euch wieder normalisieren, wenn ihr euch längere Zeit nicht trefft, euch aus dem Wege geht, soweit das halt möglich ist. So weh es auch tut, Herzchen, es gibt andere traumhafte Männer. Und du bist ein tolles Mädchen«, meinte Mareike tröstend. »Du weißt doch, hinterher, mit ein paar Monaten Abstand, sieht man die Gründe für eine Trennung viel klarer. Dann werdet ihr einsehen, dass es richtig und vernünftig war, sich zu trennen … dass es mit euch so nicht funktionieren, eure Liebe füreinander keine Zukunft haben kann.

«

»Ich versuche es ja einzusehen, und er auch. Aber wir brauchen uns nur in die Augen zu schauen … Es tut so verdammt weh, ihn nicht mal in den Arm nehmen zu dürfen. Allein nur daran zu denken, er könnte irgendwann eine Frau kennenlernen, mit ihr fest zusammenbleiben, obwohl ich genau weiß … es passt einfach perfekt mit uns. In allem, Mareike. So einen Mann gibt es nicht zweimal. Kann ich mir einfach nicht vorstellen.

Denk einmal an Olli und dich. Ihr habt euch nach einem Jahr getrennt und seid nach 2 Jahren Pause wieder fest zusammen. Es läuft seit über einem Jahr harmonischer zwischen euch, als das jemals der Fall war. Ihr denkt sogar darüber nach, zusammenzuziehen und ihr dürft es …«, schluchzte ich.

Mareike seufzte schwermütig auf. »Ja, ich liebe diesen Knallkopf. Ich kann nachvollziehen, wie es in dir aussieht«, sinnierte sie vor sich hin.

Sie schaute mich an, drückt mich an sich und gab mir einen Kuss an die Schläfe. »Wenn du magst, kannst du heute bei mir übernachten, Vanessa. «

Ich lächelte sie weinerlich an. »Ja, du bist echt lieb. Im Moment geht's mir wirklich beschissen. Ich möchte nicht alleine sein. « »Ich hab dich auch lieb, kannst immer auf mich zählen. In guten wie in schlechten Zeiten«, erwiderte sie, lächelte aufmunternd und strich mir über die Wangen.

»Du bleibst heute bei mir und erzählst mir alles von Anfang an. Irgendwie ist das echt süß mit euch beiden. «

Ich nickte und nahm einen Schluck Bier.

»Sag mal, Vanessa, du warst doch damals eine lange Zeit mit Sören zusammen. « »Ja, warum?« »Das lief doch super zwischen euch beiden. «

Ich nickte. »Ja, im Großen und Ganzen lief es ganz gut zwischen uns.

«

»Und Yannick war mit dieser, wie heißt sie noch …? Die Tussi hat sich, so weit ich mitbekommen habe, von ihrem Chef schwängern lassen. «

»Du meinst Tabea. Die war schon immer eine durchtriebene Schlampe. Das Flittchen hat für jeden die Beine breitgemacht, wenn sie sich davon einen Vorteil versprochen hat. Das wusste doch jeder. Dass sich Yannick damals auf diese dreckige Votze einließ, verzeih ich ihm nie.

«

Mareike schaute mich vergnügt an.

»Genau, Schätzchen. Das wusste jeder. Jetzt mal ganz ehrlich, Vanessa. So ganz unter uns: Hast du jemals was mit Olli gehabt?«

»Nein. Nie. Höre auf damit. Wie kommst du bloß darauf?«

»Hat Olli dich mal angemacht, hat er irgendein Interesse an dir gezeigt?« »Nein. Wir mögen uns, sind gute Freunde. Mehr war und ist da nicht.

Das weißt du doch!«, erwiderte ich empört.

»Nur mal angenommen, du hättest dich in meinen Freund total verliebt, würdest du versuchen, ihn mir auszuspannen?« »Na hör mal … nein, auf keinen Fall. Olli ist ein lieber, süßer Kerl. Ich war nie in Olli verliebt und werde mich auch nicht in ihn verlieben. Ich finde es schön, dass ihr wieder zusammen seid. Ihr passt so gut zusammen. Ihr liebt euch und seid glücklich miteinander.

Wir beide haben uns doch darüber unterhalten, als zwischendurch mit euch Schluss war. Hab dich immer unterstützt und dir gesagt, wie bedauerlich ich es fand, dass ihr euch getrennt hattet. Wieso fragst du mich das alles?«

Mareike lachte vergnügt und drückte mich. »Ich weiß. Gute Freunde halten zusammen. «

»Ja. Ganz normal. Wofür hat man eine gute, enge Freundin? Der spannt man nicht den Mann aus, auch wenn es einem schwerfallen sollte.

Man hält zusammen und unterstützt den anderen. «

»Ich bin froh, dass ich dich als Freundin habe, Vanessa. Ja, ich liebe Olli. Und ich bin dir sehr dankbar, dass du mir in allem beigestanden und mir Mut gemacht hast, nachdem Olli und ich uns getrennt hatten. «

Ich schaute gespannt in Mareikes schelmisch grinsendes Gesicht, da ich ahnte, dass sie über etwas Bestimmtes nachdachte und es mir wohl gleich sagen würde.

»So langsam wird mir einiges klar«, sinnierte Mareike mit verschlagener Miene. »Olli, du kleiner, süßer Mistkerl. Ich hätte jetzt Lust mich zu betrinken, Vanessa. «

»Wieso?«

»Mir hat mal eine ehemalige Klassenkameradin zugesteckt, was Olli in nicht mehr ganz nüchternem Zustand auf einer Party von sich gegeben haben soll: Du seist zwar ein absolut heißes Zuckerstück, er würde aber an seiner Stelle einen Teufel tun, etwas mit dir anzufangen.

Selbst, wenn er eine Chance bei dir hätte. Und auf Dauer könne er sich das sowieso abschminken. Du seist viel zu gut für ihn. Das würde er schon bald merken. Da gäbe es nämlich noch eine ganz andere Option. Gegen die könne er gar nicht anstinken. «

»Olli soll das gesagt haben?«

»Ja, hat er wohl«, sinnierte Mareike bedeutungsvoll. »Ich weiß auch,« hob sie vergnügt an, »mit wem er sich da unterhalten hat, wem diese ‚Ansage‘ galt, Vanessa.

«

»Wem denn?«

»Sören. «

Ich machte große Augen. »Sören? Wann war das?«

»Genau weiß ich das nicht mehr, jedenfalls warst du zu dem Zeitpunkt noch nicht mit Sören zusammen. « Mareike schaute mich vorwitzig an. »Das ist wirklich so süß mit euch. Ihr habt euch aber auch Sachen einfallen lassen …«

»Was für Sachen? Worauf willst du hinaus? Guck mich jetzt nicht so affig an …«, erwiderte ich gallig, konnte mir jedoch ein verschämtes Lächeln nicht verkneifen.

»Du kannst manchmal ein echtes Miststück sein, Herzchen. Sieht man dir gar nicht an. Und niemand hat auch nur im Ansatz geahnt, was wirklich da abläuft. Wenn ich daran denke … Vanessa. Echt süß«, säuselte Mareike.

»Was denn schon …«, erwiderte ich wie ertappt.

»Höre mir auf«, meinte Mareike amüsiert. »Ich erinnere mich genau … ‚Hey, schaut mal Mädels, da drüben geht gerade ordentlich die Post ab.

‚ Du standest mit Sören vor einem Spiel am Sportplatz und hast dir von ihm die Zunge in den Hals stecken, dich von ihm fast auffressen lassen. Hätte dir sicher nichts ausgemacht, wenn er dir dabei seine Hand unter die Bluse geschoben hätte, oder besser noch in die Hose. Das wäre dann echt die Krönung gewesen. War schon fast Porno. Und Yannick macht sich auf dem Platz warm und muss sich das alles anschauen.

Das war nur ein Beispiel von vielen, Schätzchen. «

»Ich war verknallt in Sören. « »Oh ja. Glaub ich dir gerne«, erwiderte Mareike süffisant und trank einen Schluck Bier. »Kurze Zeit später lässt sich Yannick mit dieser supergeilen Tabea ein, obwohl sie vom Aussehen her überhaupt nicht sein Typ ist und ein arrogantes Flittchen noch dazu. Da ist dir die Galle übergelaufen. Dann machst du plötzlich mit Sören Schluss und Yannick mit Tabea … er war ja auch so verliebt in Tabea, von der jeder wusste, dass sie gerne in den Spagat geht.

Wirklich jeder, Herzchen. «

Ich knibbelte mit den Fingernägeln am Etikett meiner Bierflasche und warf Mareike einen verstohlenen Blick zu.

Mareike schaute mich schmunzelnd an. »Ist auch eine Weise einander zu zeigen, in wen man wirklich verliebt ist. Und ich gehe jede Wette ein, dass ihr kurz darauf zusammengekommen seid, euch verliebt in den Armen lagt, ihr zwei Turteltäubchen. «

»Was du wieder denkst.

Wir haben erst sehr viel später miteinander geschlafen. «

Mareike lachte vergnügt auf.

»Oh, Schätzchen, du musst mir das alles erzählen, das ist so eine schöne Geschichte … wenn ich das damals schon geahnt hätte«, knurrte Mareike aufrührerisch. »Diese kleine Schweinebacke. Aber es macht mich auch irgendwie stolz auf ihn. «

»Auf Yannick?«

»Nein. Auf meinen süßen Olli, Vanessa. «

»Wieso Olli?«

Es klopfte an Mareikes Zimmertür.

Mareikes Mutter kam herein.

»Hallo Mama. «

»Hallo ihr Lieben. Habt ihr beide Appetit auf Kuchen? Wir haben im Garten Erdbeeren gepflückt. Ich hab mir gedacht, ich mache schnell einen Erdbeerkuchen und ihr möchtet vielleicht mit uns Kaffee trinken?«

Mareike schaute mich an und nickte mir zustimmend zu. »Ja, gerne Frau Riemke«, antwortete ich.

»Ihr könnt auch hier oben essen, wenn es euch lieber ist.

« »Wir kommen gerne zu euch in den Garten, Mama. Vanessa übernachtet übrigens heute bei mir. «

»Ach, wie schön, dann können wir ja ein wenig miteinander schnacken«, meinte sie und schaute mich an. »Alles in Ordnung mit dir, Vanessa?«

»Eine Männergeschichte, Mama. «

Frau Riemke schmunzelte. »Dafür bin ich Gott sei Dank zu alt. Mir reicht schon das Unkraut im Garten.

«

Mareike und ich brachen in Gelächter aus.

»Ich rufe euch dann nach unten, Kinder. «

»Ja, Mama. Danke. «

Mareike rutschte nahe an mich heran. »Ich weiß schon, wie ich dich heute abend auf andere Gedanken bringen kann«, flüsterte sie mir vergnügt ins Ohr. »Es gibt so viele tolle Männer, die außerdem einen süßen Arsch in der Hose haben.

Wir besorgen uns wie früher ein heißes Magazin, kuscheln uns ins Bett, ziehen uns die Decke über den Kopf und schauen uns mit der Taschenlampe wieder Bilder von knackigen Männern … und schlimmen Frauen an«, erinnerte sie konspirativ.

»War eine schöne Zeit, Mareike«, sinnierte ich erheitert und putzte mir mit einem Taschentusch die Nase. »Ist lange her, war witzig mit uns. «

»Ja. Das war es, Vanessa.

Weißt du noch, wie wir als Hausarbeit für Bio die Geschlechtsmerkmale von Mann und Frau abzeichnen sollten?« »Ja, kann ich«, lachte ich ausgelassen.

Mareike hielt mit den Fingern ein fiktives Zeichenblatt in die Höhe und brachte uns unsere Lehrerin in Erinnerung: »'Vanessa hat den schönsten Penis von allen. ‚«

Wir schauten uns an und lachten aus vollem Halse los.

»Biologie fand ich halt faszinierend.

Woran das wohl lag?«, meinte ich beschwingt, legte meinen Arm um ihre Schulter und schaute Mareike vertraulich an. »Bin echt glücklich, dass ich in dir eine so gute Freundin habe, Mareike. «

Mareike schaute mich schelmisch an. »Wegen dir weiß ich, dass ich auf Männer stehe. « »Und ich wegen dir. « »War trotzdem irgendwie schön uns zu streicheln«, kicherte Mareike.

»Ja, das war gar nicht so schlimm.

Gib mir einen lieben Kuss, Süße. «

»Ich werde dir alles über Yannick und mich erzählen und danach sagst du mir, wie du darüber denkst. « »Ja, das werde ich, Vanessa. Garantiert. « »Aber du musst mir auch erzählen, warum du so stolz auf Olli bist?«

~ ~

Gut, dass ich es ihr damals gebeichtet habe, sagte sich Vanessa. Sie hielt ihr Handy in der Hand, schaute versonnen darauf und legte es auf den Gartentisch.

Sechs verdammte Jahre. Und was hat es gebracht? Das wird nie ein Ende nehmen. Sie seufzte, schaute auf das Rosenbeet, stand auf und griff sich die Gießkanne.

Yannick klingelte mehrmals, wartete ungeduldig.

Nach ein paar Minuten hörte er eilige Schritte im Foyer.

Vanessa öffnete die Tür.

»Entschuldige, Yannick, ich war im Garten, hab die Blumen gegossen und das Schellen nicht sofort gehört.

Komm rein. «

Vanessa schloss die Tür hinter ihm. »Bist etwas früher als geplant. « »Ich habe mich beeilt, die Autobahn war frei. Du siehst übrigens umwerfend aus. «

Er nahm sie in den Arm und schaute sie glücklich an.

»Schön, dass du da bist, Yannick. «

»Geht es dem Lütten gut?« »Ja. Lukas hat ihn übers Wochenende bei sich. Der Kleine hat übrigens oft nach dir gefragt.

«

»Nach seinem Onkel ‚Aniz‘?«

Er schaute in ihr unbeschwert lächelndes Gesicht.

»Ja, er hat dich sehr ins Herz geschlossen. Er hat halt seinen Onkel in letzter Zeit öfter gesehen, als seinen Vater. «

»Das soll auch so bleiben. «

»Ja, das sehe ich auch«, meinte sie nachdenklich.

»Dir geht es gut, Vanessa?« »Ja, mir geht es gut.

«

Sie schauten sich weltvergessen an.

»Komm, du hast sicher noch nicht zu abend gegessen. « »Nein, bin gleich nach der Arbeit los. « »Ich hab etwas zu Essen gemacht und Bier kaltgestellt. Wir setzten uns auf die Terrasse,« sagte sie sanft und gab ihm einen zarten Kuss an die Wange.

Sie begaben sich ins Wohnzimmer. Vanessa ging in den Küchenbereich, entnahm dem Kühlschrank vorbereitete Speisen und stellte sie auf die Esstheke.

»Wenn du magst, habe ich auch Wein für dich zum Essen?« »Nein danke, lieber ein kühles Bier, Vanessa. «

Er trat an die Esstheke. »Warte, ich helfe dir. «

»Du kannst die Schale mit dem Salat und die Getränke nehmen. Ich muss noch Baguette aufbacken. Das ist aber schnell fertig. «

»Du hast die Wohnung gemütlich eingerichtet. Habt ihr euch hier gut eingelebt?« »Ja, sehr.

Die Erdgeschosswohnung ist ideal für mich und den Kleinen. Vor allem die Terrasse mit dem kleinen Garten. Die Nachbarn sind auch alle nett und hilfsbereit. Ich bin dir sehr dankbar, dass du mich und Jörn so lieb unterstützt hast. «

»Für dich und den Kleinen tue ich alles, weißt du doch. « »Trotzdem, Yannick, was würde ich ohne dich machen. «

Sie schaute Yannick einen Moment abwartend an.

»Sag mal, wie geht es dir und Marie, alles in Ordnung bei euch?« »Im Moment geht's mir gut. Wie es ihr geht, keine Ahnung. Sie ist mit ein paar Freundinnen übers Wochenende unterwegs. Spielt keine Rolle, wo sie ist. «

Vanessa schaute ihn zaghaft an. »Wird schon wieder. «

»Ich weiß nicht, Vanessa. Vielleicht trifft sie ja deinen Ex, die beiden würden gut zusammenpassen.

Dann wäre es für uns beide auch in Ordnung, nicht wahr?«

Vanessa verbiss sich ein herbes Lächeln.

»Komm, wir bringen schon mal das Essen auf die Terrasse. Das Baguette ist in wenigen Minuten fertig. «

»Ich hab übrigens noch zwei Wochen Urlaub und du, Vanessa?« »Ich hab noch etwas mehr als eine Woche. Einige Urlaubstage habe ich für den Wohnungswechsel opfern müssen. War halt viel zu erledigen«, seufzte sie leidig auf.

»Wieso fragst du?«

Yannick goss sich Bier in ein Glas, setze sich an den Tisch und nahm einen Schluck. »Hast du deinen Resturlaub schon verplant?«

»Nein. «

Vanessa gab sich Salat auf den Teller und warf ihm einen neugierigen Blick zu.

»Was hältst du davon, wenn wir beide mit dem Kleinen ein paar Tage an die See fahren. Was Marie angeht, da mach dir mal keine Sorgen, die registriert gar nicht, dass ich weg bin.

Wir nehmen uns eine Ferienwohnung und machen mit Jörn vorher einen Abstecher bei Tante Anne und Onkel Peter. Die beiden haben ihren Enkel ja lange nicht gesehen und werden sich sicher freuen. Die erste Nacht könnten wir ja bei ihnen verbringen. Danach fahren wir drei weiter. «

Vanessa schaute ihn überrascht an, legte dann eine nachdenkliche Miene auf.

»Ja. Das wäre wirklich schön. Gerade für Jörn. Allerdings werden sie uns fragen, warum wir uns dazu eine Ferienwohnung gesucht haben.

Ist ja nicht weit von zu Hause bis an die Küste«, gab sie zu bedenken und trank einen Schluck Wein.

»Weil dir dein oder mein Bett für uns beide zu klein geworden ist. «

Vanessa begann zu hüsteln und hielt sich die Hand vor den Mund.

»Entschuldigung, Vanessa, aber was sollten wir ihnen sonst darauf antworten. «

»Hör auf mit diesen Bemerkungen, Yannick, das ist nicht witzig«, räusperte sich Vanessa.

»Aber der Gedanke mit dem Kurzurlaub gefällt dir. « »Ja. Ein paar Tage in der alten Heimat zu verbringen, ist eine schöne Vorstellung. Ich vermisse die weite Landschaft, die Küste und die Seeluft. «

Von wegen, dachte Yannick vergnügt, ich kenne dich genau, Schwesterchen.

»Mehr vermisst du nicht, Vanessa?«

Vanessa schaute vorwitzig.

»Wenn, dann fahre ich mit dir dorthin, um einfach mal abschalten zu können.

Es hat sich so vieles in meinem Leben verändert. Das wäre für mich eine Gelegenheit in Ruhe darüber nachzudenken, wie es in Zukunft weiter gehen soll. «

»In Ruhe nachdenken … um was anderes geht's mir auch nicht, Vanessa. «

Ein stetes Piepsen erklang aus Richtung Küche.

»Das Baguette ist fertig. « Vanessa stand auf und ging in die Wohnung.

Yannick nahm den Kronkorken seiner Bierflasche in die Hand, drehte und wendete ihn zwischen den Fingern und dachte nach.

Vanessa kam zurück, stellte einen Brotkorb und ein Schälchen mit Butter auf den Tisch.

»Gib acht. Das Brot ist noch recht heiß. «

Er nahm sich Brot und schaute Vanessa bedeutungsvoll an.

»Im letzten halben Jahr haben wir uns öfter gesehen, als in den 6 Jahren davor. «

Vanessa nippte an ihrem Wein.

»Ja, kann durchaus sein.

«

»Meine Beziehung mit Marie ist den Bach runter und du bist geschieden. Wir telefonieren oft und reden lange miteinander. Wann immer es geht, komme ich zu euch. Wenn wir beide zusammen sind, Vanessa, hat aller Ärger um uns herum keine Bedeutung mehr. Wir verbringen immer eine wunderbare Zeit miteinander. Bin ich Mal übers Wochenende hier, sitze dann am Sonntag mit dir und Jörn am Frühstückstisch, werde ich unruhig bei dem Gedanken, mich kurz darauf wieder ins Auto setzen zu sollen, zurückfahren zu müssen.

Es ist ein verdammtes Scheißgefühl, dich und den Kleinen zurückzulassen. Ich wünschte, ich könnte mit euch jeden Tag verbringen und ich vermute, dass es dir ähnlich wie mir ergeht. «

»Worauf willst du eigentlich hinaus? Sag es mir, Yannick. «

»Marie und ich werden uns über kurz oder lang trennen. War doch abzusehen, Vanessa. «

»Ich weiß nicht, Yannick. Sechs Jahre. «

»Ja, sechs verdammte Jahre.

Ich kann nicht sagen, dass es keine schönen Momente in unserer Beziehung gab. Weißgott, es gab einige, aber ich hätte diese Zeit lieber mit dir verbracht. Wir brauchen beide mehr als eine Verschnaufpause. Was mir in all den Jahren gefehlt hat, das bist du,« meinte er und sah sie abwartend an.

»Ich weiß, dass es dir wieder um mehr geht. Dieser Kurzurlaub … dein Vorschlag kommt nicht von ungefähr. «

»Es wäre mal eine unbeschwerte Zeit, für dich, den Kleinen und für mich.

In der Nebensaison, in den ersten beiden Wochen nach den Sommerferien, dachte ich. Hab schon was ausgekungelt. Eine Woche auf Norderney. Wie denkst du darüber?«

»Ja, das wäre schön. Eine Woche die Seele baumeln lassen. Kurz nach den Sommerferien … das könnte ich einrichten. «

»Es geht also für dich in Ordnung?« »Ich freue mich halt auf Zuhause. «

Er nickte verständnisvoll.

»Wenn wir an einem Freitag aufbrechen, eine Nacht bei unseren Eltern verbringen und am übernächsten Sonntag wieder zurückfahren, hätten wir für uns 8 volle Tage.

«

»Auf andere Gedanken kommen«, sinnierte Vanessa vor sich hin, »ja, dass haben wir beide wohl nötig. Ein Wendepunkt für uns beide. So was in der Art. Du willst den Geburtstag zuhause mit mir feiern. «

»Ja. So kann man es sagen, ein Wendepunkt. Den Kompass quasi wieder einnorden. Dabei fällt mir ein, wir könnten segeln gehen«, meinte er vorsichtig.

»Segeln, das ist lange her.

Mir ist das … allerdings mit dem Kleinen zu gefährlich, Yannick. «

Er vermutete, dass sie in Erinnerung einer unvergleichlich schönen Jugendzeit, seine Idee reizvoll fände. Das Problem mit dem Steppke ist im Grunde keines, sinnierte er. Dieses ‚allerdings‘ schien ihm vorgeschoben.

»So was verlernt man nicht. Vanessa. Es gäbe auch eine Lösung, was Jörn angeht. Ist lediglich ein Vorschlag, Vanessa. «

»Na erzähl schon.

Was für eine Lösung hast du parat?«

»Vielleicht nehmen sie den Kleinen für ein paar Tage zu sich. Die beiden sind doch ganz vernarrt in Jörn. Der Schietbüdel wird sich bei Oma und Opa sicher nicht langweilen. Wir hätten Zeit für uns, könnten in aller Ruhe segeln, auf dem Boot übernachten für ein oder zwei Tage. Danach holen wir Jörn ab und fahren weiter nach Norderney. Was denkst du?«

Vanessa biss in ein Stück Baguette und schaute ihn mit gelupften Augenbrauen an.

»Brauchst jetzt gar nicht so zu kieken, ist mir gerade erst eingefallen, Vanessa. «

»Wer's glaubt? Der Vorschlag hätte allerdings auch von mir kommen können, Kleiner. «

Er lachte ihr zu. »Hast auch daran gedacht?«

»Der Gedanke ist naheliegend. «

»Wir beide kommen über kurz oder lang immer auf den gleichen Nenner. Da hat sich nichts geändert, Schwesterherz.

«

Vanessa schmunzelte. »Wir hätten ja mit dem Boot nach Norderney segeln können. Damit erübrigte sich auch die Begründung, was die Übernachtungen in einer Ferienwohnung angeht. Genügend Raum böte die Kajüte. Aber mit Jörn ist es mir zu gewagt, Yannick, selbst bei leichtem Wind und ruhigem Seegang. Schließlich müssten wir mit dem Boot auch zurück. Wir beide müssen es eh schon vom Wetter abhängig machen, ob wir segeln können. «

»Wieder mal ein Beweis, warum ich dich so sehr mag, Vanessa.

« »Liegt nur an dir, Kleiner. Ein paar Tage ohne Jörn halte ich mit dir schon aus. «

Er schaute frohen Mutes in ein vergnügtes Gesicht.

»Hast du mich gern, Vanessa?«

»Ja, das weißt du doch«, flüsterte sie sanft. »Hat sich wohl nichts geändert. Was sind schon 6 Jahre, Yannick. «

Yannick nickte ihr nachdenklich zu. »Ich weiß nicht, Vanessa. «

Sie schaute ihn mitfühlend an.

»Was weißt du nicht, Yannick?« »Ist anders und auch wieder nicht. «

»Wir werden sehen, Yannick. Das ist kein kleines Problem. Stell es dir nicht so einfach vor. «

Yannick nickte gedankenvoll. »Ja, ist es. «

*

Am frühen Morgen erreichten sie den Jachthafen. Die Sonne stand über der Kimmung. Das sanfte Auf und Ab des Bootes und der ablandige Wind ließen ein Gefühl gespannter Erwartung in ihnen aufsteigen.

Yannick verließ nach einem kurzen Check der Funkanlage und der Seenotausrüstung die Kajüte und schaute nach Vanessa. Sie stand am Vorsteven und blickte zwischen den schaukelnden Masten der vertäuten Segelboote gen Horizont.

»Alles klar mit der Takelung, Matrose?«, fragte er, schmiegte sich an ihren Rücken und legte seine Arme um ihre Taille. Vanessa legte ihr Hände an seine Unterarme, lehnte ihren Kopf zurück und holte tief Luft.

»Aye. Kaptein. «

»Geht's dir gut?«, murmelte er wohlig.

»Und wie. Es ist herrlich, Yannick«, seufzte sie und schloss die Augen.

Er gab ihr einen zärtlichen Kuss an die Wange.

»Wir stehen auf dem Präsentierteller, Yannick. «

»Ich halte dich bloß im Arm. Damit erregen wir doch keine Aufmerksamkeit. «

»Schau mal dort hinüber.

Die alten Hansens sind auch da. Noch nicht bemerkt?«

»Ja. Na und? Die wissen, dass wir uns schon immer gut vertragen haben, uns sehr mögen«, erwiderte er und schmiegte seine Wange an ihren Kopf.

»Solange du deine Hände lässt, wo sie sich im Moment befinden, ist es o. k. «

»Wohin sollten sie sonst wollen?«, fragte er neckisch, hob seine Arme an und streichelte mit der Daumenspitze an ihrem Brustansatz.

»Hör auf damit. Geh unter Deck und beschäftige dich mit dir selbst. «

Yannick genoss eine aufkommende leichte Brise, die ihm Vanessas Haar ums Gesicht wehte.

»Du warst und bist mir das Wichtigste in meinem Leben, Vanessa. Das wird sich nie ändern. «

Sie atmete zittrig aus.

»Ist dir etwa kalt, Vanessa?«

»Nein.

«

Er zupfte mit den Fingerspitzen den Stoff ihrer Bluse und zog sie etwas strammer nach unten. »Hör auf jetzt, lass das«, nörgelte sie.

»Wie ich schon sagte, hat sich nichts verändert. «

»Verstehe dich schon, Kleiner«, hob sie an, »es fühlt sich halt im Moment gut an, Yannick. Es ist einfach schön hier. Daran liegt es. «

Eine Weile schwiegen sie.

»Hast so was lange nicht mehr von einem Mann gehört, von dem du weißt, dass er es ehrlich mit dir meint. «

»Ich war mir bei dir immer im Klaren. Lukas hat so etwas zweimal zu mir gesagt. Das erste Mal vor der Hochzeit. Es klang beim zweiten Mal nicht mehr überzeugend. Auf meine Frage, warum er dann mit einer anderen rummacht, hat er mich nur irritiert angekuckt und sich dann zu ihr davongeschlichen.

«

»Der Kerl hatte noch nie einen Arsch in der Hose. «

»Lasse uns an etwas anderes Denken, Yannick. Es ist wunderbar hier mit uns und der Wind steht gut. «

»Ja. Du hast recht. Es geht weiter. Wir haben uns. Die See. Etwas Wind in den Segeln. Mehr braucht es nicht. Das war schon immer so, Vanessa. «

»Es war damals schon abenteuerlich.

Wir werden darüber reden müssen. «

»Das werden wir, Vanessa. Deshalb sind wir doch hier. «

»Ja, deswegen sind wir hier. «

*

Sie machten das Boot seeklar, legten ab, ließen den Hafen hinter sich und setzten volle Segel.

»Geht doch prima, Vanessa!«

»Ja! Wie ich das vermisst habe!«

Eine schlagende Böe zerzauste ihr langes Haar, das ihr wild ums Gesicht flatterte, als sie vom Bug auf Yannick zustakte.

»Halse, Vanessa?« »Ja, Yannick!«

»Hast du das noch drauf?« »Was denkst du denn? Gib Kommando!«

»Klar zur Halse!«

»Ist klar!«

»Falle ab. Fier auf die Schoten!«

»Hol dicht die Großschot!«

»Rund Achtern!«

»Hol über Fock!«

»Fier auf die Großschot!«

»Neuer Kurs Nordost!«

Der Wind schlug heftig ins Segel.

Sie nahmen wieder Fahrt auf und schauten sich voller Freude an.

»Wir haben es noch drauf, Yannick!«, jubelte Vanessa. »Ja, haben wir, wer will das Gegenteil behaupten! Sagte ich dir doch! So was verlernt man nicht. Ich schwöre dir, wir werden das öfter machen. Nur wir beide, Vanessa!«

Vanessa hielt geschickt Balance, als sich das Schiff mit dem Wind neigte, nahm Yannicks Gesicht zwischen ihre Hände und drückte ihm einen Kuss auf.

»Ja, wir beide und jetzt lass sie gehen. «

Er schaute Vanessa fragend an, ahnte jedoch, worauf sie damit anspielte.

»Wen meinst du genau?«

Vanessa zwinkerte ihm freudig zu. »Na, 'sie‘. «

Er hielt mit der Pinne am Wind und warf Vanessa ein verstehendes Lächeln zu.

»Schon geschehen. Es gab übrigens nicht den geringsten Zoff. War mit uns schon zu lange aus dem Ruder.

Nie wieder Flaute und ein neuer Kurs, Vanessa!«

Vanessa setzte sich frohen Mutes neben ihn und legte verträumt ihren Kopf an seine Schulter.

Sie kreuzten eine Weile in Sichtweite der Küste.

Vanessa spannte nach einer Wende das Vorsegel, zurrte es fest und machte sich auf den Weg unter Deck.

»Es ist gleich Mittag«, rief sie ihm nach einer Weile aus der Kajüte zu.

Sie kam die Treppe hinauf. »Ankern wir?«

Er schaute sie neugierig an. »Du meinst, in der Nähe der Landzunge?«

»Ja, daran hab ich gedacht. Ist nicht weit bis dorthin. Nur ein wenig dort abhängen, Yannick«, erwiderte sie spitzbübisch.

»O. k. , Vanessa. Ankern wir. Kein Problem. «

»Sehe ich auch so. Das verlernt man nicht. «

*

Er fühlte mit der Hand die Spannung der Kette.

Die See ging in Nähe der Landzunge ruhiger, jedoch war dort die Strömung stark. Der Anker lag fest am Grund und hielt das Boot auf der Stelle.

Vanessa stieg in die Kajüte.

»Hunger, Yannick?«, rief sie herauf.

»Ja. «

»Gibt nur kalte Küche«, meinte sie, als er an der Lukentür auftauchte. »Komm runter. Der Tee ist noch heiß. «

Sie öffnete die Thermoskanne und goss Tee in zwei große Tassen.

»Der Wind ist doch recht kühl am Vormittag«, meinte er. »Ja, aber jetzt in der Sonne, ist es warm genug. «

Vanessa reichte ihm eine Tasse, schob ihre Sonnenbrille an die Stirn, zog ihre Segeljacke aus und warf sie auf eine Koje.

Sie tranken einen Schluck Tee. »Ah, das tut gut, schön heiß«, meinte sie genießerisch.

»Gefällt dir der Turn, Vanessa?« Sie gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen.

»Ja, sehr. War eine gute Idee, Yannick. «

»Schmeckt salzig. «

Sie stellte ihre Tasse ab, leckte sich die Lippen, legte eine Hand an seine Wange, und drückte ihm einen festen Kuss auf.

»Immer noch? … magst du ein belegtes Brötchen?« Sie drehte sich dem Tisch zu und öffnete die Kühlbox. Yannick setzte sich und schaute sie innerlich aufgescheucht an.

»Hier, extra für dich, eines mit Lachs.

«

Vanessa setzte sich ihm gegenüber an den Tisch. Sie beäugte ihn, schnupfte mit der Nase und leckte sich Remoulade aus einem Mundwinkel. Yannick lächelte in sich hinein. Wir ankerten oft hier, erinnerte er sich, aßen zu Mittag, lagen auf Deck in der Sonne, vertrieben uns mit Lesen oder Musikhören die Zeit. Vater ließ manchmal zur Übung das aufblasbare Dingi zu Wasser. An einer langen Leine mit dem Boot verzurrt, saßen wir darin und ließen uns in Rettungswesten gezwängt, wie Schiffbrüchige auf dem Meer treiben, was Mutter nie so recht gefiel.

Oder wir ließen uns abtreiben, zogen uns dann an der Leine zum Boot, spielten Entern und stritten uns, wer der Piratenkapitän sein und das Kommando führen durfte. Abends fielen wir zwei total k. o. in die Kojen.

»Ist irgendwie komisch«, holte Vanessa ihn aus seinen Gedanken.

»Was?«

»Dass wir beide hier ganz allein sind, Yannick. Nur wir zwei. So vom Gefühl her. Findest du nicht?«

»Was ist daran für dich komisch?«

»Wir beide wieder in der Piratenbucht, mit unserem Schiff im Orkan gestrandet und in unserer ärmlichen Hütte aus Palmwedeln auf einer einsamen Insel wieder beisammen, so kameradschaftlich vereint im Kampf gegen die Kannibalen«, meinte sie und biss in ihr Brötchen.

Yannick schaute vergnügt. »Ja, ist verdammt lange her. Das war eine schöne unbeschwerte Zeit. War spannend mit uns. Eine geile Zeit. «

»Geht mir auch so«, meinte sie salopp.

Sie aßen schweigend, schauten sich neugierig an.

»Hätte nie gedacht«, hob Vanessa mit neutraler Stimme an, während sie auf einem Bissen kaute, »dass wir beide so viele Jahre später … genau an dieser Stelle ankern werden … um miteinander zu ficken.

«

Yannick, der seine Tasse ansetzte, um einen Schluck Tee zu trinken, hielt in seiner Bewegung inne, schaute sie verdutzt an und stellte die Tasse bedächtig auf den Tisch zurück.

»Du willst mit mir hier … was?«

Vanessa schluckte ihren Bissen herunter und blickte ihn gelassen an.

»Sex, Geschlechtsverkehr, eine Nummer schieben … Ficken Yannick. Sag's mir ruhig, wenn du lieber was anderes machen willst.

Kein Problem für mich. «

»Du kommst vielleicht auf Ideen. «

Vanessa stand auf, leckte sich Remoulade von den Fingern, griff nach einem Hygienetuch und wischte sich die Finger sauber.

»Was spricht dagegen? Es ist ein schöner Tag, wir sind allein unterwegs, haben Zeit und hier unsere Ruhe. Deine Schwester hat Lust dazu. Überleg es dir. Ich lege mich jetzt auf Deck in die Sonne.

Könntest übrigens auch etwas Sonne vertragen. Kannst ja mitkommen. «

Sie schlüpfte aus ihren Segelschuhen und entkleidete sich.

Vanessa setzte sich ihre Sonnenbrille auf, schnappte sich zwei Nackenkissen von der Backbordkoje und warf ihm eines zu. »Und? Was ist?«

»Ja. Ich komme gleich nach, esse noch zu Ende. «

Vanessa verließ die Kajüte.

Oh Mann, was ist denn jetzt los, sinnierte er.

Das kommt echt unerwartet. Sollte mich bei ihr ja eigentlich nicht wundern. Entweder ist das von ihr nur vorgeschoben … so als Test … oder … Irgendwie kommt mir das bekannt vor. Sie hat sich nicht verändert. Und … mein Gott … sie sieht immer noch so verdammt knackig aus. Nahtlos braun. Hat die Terrasse bei sich zu Hause ausgiebig genutzt. Auf dem Boot? Das war im Jachthafen, wenn ich mich recht erinnere … das erste Mal zwischen uns passierte allerdings woanders … meine Güte, schon so lange her.

Was das Ankern hier angeht, hat sie allerdings recht. ‚Kameradschaftlich‘, betonte sie. Ich kann mir ungefähr vorstellen, was du damit bezweckst, Schwesterchen. Ging damals irgendwie los mit uns. Na ja, wohl nicht irgendwie. Das war Scheiße von mir. Und noch viel länger her. Ja, ist schon komisch. Hab auch darüber nachgedacht, Vanessa. All die Jahre. Über so vieles in letzter Zeit. Ich will es ja auch, war immer total schön zwischen uns. Aber hier? Und so schnell? Wir sollten vorher darüber reden.

Was uns wirklich wichtig ist.

Er aß zu Ende, zog sich aus, nahm das Kissen, seine Sonnenbrille und ging zu ihr an Deck. Sie lag ausgesteckt auf dem Vorschiff. Er begab sich neben sie und legte sich das Kissen in den Nacken.

Yannick schloss seine Augen, vernahm das ferne Geschrei der Möwen, und überließ seine Gedanken dem Wiegen des Bootes. Ein blasses Gefühl, welches allmählich in ihm aufschwebte, ließ vergangene Ereignisse wieder aufleben und für einen Augenblick dachte er über die Option nach, sanft ihre Hand zu ergreifen, sich zu ihr zu drehen, Vanessas Gesicht zu betrachten, darin wie in einem Buch zu lesen, um sich schlüssige Antworten auf seine nagenden Fragen zu geben.

Besonders jetzt, da es ihm schien, Vanessa durchkreuzte mit ihrem Gebaren vorsätzlich seine Taktik, die er sich für diesen Urlaub zurechtgelegt hatte. Er entschied, die weitere Entwicklung vorerst Vanessa zu überlassen und sich in Geduld zu üben.

»Die Sonne tut gut, aber etwas ungemütlich, wenn man lange hier liegt. Recht hart, wenn es dann so rollt«, merkte er nach einer Weile an, als das Boot über eine lange Woge taumelte.

Vanessa drehte sich zu Yannick, schmiegte ihren Körper an ihn und legte einen Arm an seine Brust.

»Nicht wirklich«, murmelte sie entspannt. »Ich setzte mich dazu auf deinen Schoß. «

»Schön für dich. Im Übrigen kann man uns hier beobachten. Jedenfalls mit einem Fernglas. «

»Seit wann zierst du dich deswegen?«, erwiderte sie schläfrig.

Vanessa kuschelte sich wohlig an ihn und streichelte mit der Hand über seine Brust.

Er genoss es, ihren warmen Körper an sich zu spüren, die verspielten Berührungen ihrer Fingern.

»Das ist es nicht. «

»Ist doch nichts dabei? Wir sind erwachsene Menschen, müssen uns nicht verstecken, Yannick?«

»Trotzdem, Vanessa. «

»Es ist so schön mit dir hier zu sein«, schnurrte sie. »Noch ein bisschen an der frischen Luft dösen … von mir aus verziehen wir uns dazu diskret nach unten in unsere abgeschiedene Hütte, wenn's dir so peinlich ist, mich zu lieben«, setzte sie nörgelig hinzu.

Dieser Turn mit uns wird nie ein Ende nehmen, sinnierte er. Ja, ich liebe dich Vanessa. Was ist daran beschämend. Obwohl es uns zuweilen nur um den Sex ging, merkte er selbstkritisch an. Auf eine Art war es für uns eine Entdeckungsreise … trotz unserer Erfahrungen, die wir längst gemacht hatten.

Er erinnerte sich an einen der vielen denkwürdigen Tage, die sie in den Sommerferien verbrachten.

Beide hatten wir unseren Schulabschluss in der Tasche. Es sollten für Vanessa und mich die letzten großen Ferien sein. Im Anschluss daran stand eine Berufsausbildung an, ein neuer Lebensabschnitt.

Wenn es nicht zum Strand gehen sollte, hielten wir uns zusammen mit Freunden im nahen Freibad auf, spielten Volleyball, lungerten auf unseren Decken herum oder hüpften waghalsig von hohen und höchsten Sprungbrettern ins kühle Wasser des tiefen Springerbeckens.

Unsere Freundinnen schauten am Beckenrand sitzend zu, feuerten uns Jungen an, wenn wir uns auf den höchsten Absprungpunkt des Turmes wagten, auf den sich die Mädchen nie trauten. Sie sahen hinauf, johlten uns zu, sobald wir uns dort oben auf den Sprung konzentrierten. Wir ließen es dramatischer aussehen, als es war, und schauten zögerlich auf das tintenblaue Wasser hinab, sobald wir an der Kante standen. Die Mädels schrien und jubelten, wenn das Wasser beträchtlich aufspritzte, und gaben uns im Anschluss Noten.

~ Yannick ~

‚Geiler Sprung‘, rief sie mir damals zu, nachdem ich tauchend den Rand des Springerbeckens erreicht, mich rücklings mit den Unterarmen lässig auf den Rand gestützt hatte und zu den Mädels hinüber schaute, die mir ihre Notenvergabe mit ausgestreckten Fingern anzeigten. Vanessa ließ sich ins Wasser gleiten, schwamm zu mir und hielt sich neben mir am Beckenrand fest.

Ich sei der Beste, meinte sie.

Und im selben Atemzug fragte sie mich, ob ich nicht Lust hätte, mir vor ihr einen runterzuholen. Um mir zu zeigen, wie Ernst es ihr in jenem Augenblick damit war, legte sie unauffällig eine Hand an meinen Schritt.

Sie ging manchmal sehr direkt mit mir um und konnte ziemlich rebellisch sein, sobald sie sich etwas Abenteuerliches in den Kopf gesetzt hatte. Besonders aufregend wurde es, wenn wir uns – wie an jenem Tag – dem Risiko aussetzten, belauscht oder beobachtet zu werden.

Dass es über die Jahre hinweg so weit mit uns gekommen war … es war nicht vorherzusehen, aber auch kein Sprung ins kalte Wasser. Wir spielten ein Spiel, dass keines war, sinnierte Yannick. Unterschwellig war uns damals schon klar, worauf wir uns als Geschwister einließen.

»Hey, was machst du da, wenn das einer mitbekommt«, raunte ich ungehalten. »Keine Bange. Sieht doch keiner so schnell im Wasser.

Wer achtet schon darauf, wo ich bei dir meine Hand habe?«, tuschelte sie verschworen.

Ich schaute sie entgeistert an. Vanessa grinste unverschämt. »Ja oder nein?«

»Wie bist du denn heute drauf? Hier? Das geht nicht. Schau dich mal um, bist du verrückt?«, erwiderte ich halblaut.

»Nein, selbstverständlich nicht hier im Becken, du Heini. Wir gehen dazu in die Umkleide, hab ich mir gedacht«, säuselte sie und fühlte dabei aufreizend an meiner Scham.

»Ist doch nicht das erste Mal. «

»Nicht im Freibad, hier ist zu viel los, Vanessa. Später, auf dem Weg nach Hause … irgendwo«, versuchte ich ihr diese schräge Idee auszureden. »Ines ist übrigens mit mir hier, falls du das noch nicht bemerkt haben solltest«, hielt ich ihr pikiert vor.

»Ach ja? Ist mir schon klar, worum es dir dabei geht. Na und? Ich bin auch nicht alleine hier.

Ich sehe außerdem keine andere Möglichkeit, uns heute noch miteinander beschäftigen zu können. Das mit später, kannst du vergessen. Ich habe Lust darauf. Mit dir. Jetzt. « Sie schaute sich nach den anderen Mädchen um, die Ollis gelungene Arschbombe bejubelten.

»Die merken schon nichts, wenn wir beide kurz von der Bildfläche verschwinden. Wir tun so, als gingen wir zu unserer Liegefläche zurück oder zum Kiosk. Das Wasser hier im Becken ist mir eh viel zu kalt.

Aber daran liegt es nicht allein, verstehst du?« Vanessa hob sich etwas aus dem Wasser.

Ich kam nicht umhin, einen Blick auf ihre Nippel zu werfen, die sich unter dem nassen, lichten Stoff deutlich abzeichneten.

»Mann, du kommst vielleicht auf Gedanken. «

»Komm schon, zierst dich doch sonst nicht so. Ist wie immer eine Sache nur zwischen uns und auch ganz was anderes.

Sei jetzt kein Spielverderber«, turtelte sie mild und fühlte mit einer flüchtigen Handbewegung über die Konturen meines Schambereiches. »Dein kleiner Freund scheint jedenfalls nicht abgeneigt zu sein. Wird dir gerade heiß?«

»Hör auf damit, Vanessa, ich bin generell nicht abgeneigt, aber ausgerechnet im Freibad … du bist bescheuert. Muss das jetzt sofort sein?«

»Hätte es jetzt gern auf meine Titten von dir«, flüsterte sie aufreizend. Sie kam dicht an mich heran.

»Mir ist kalt. Fühlt sich sicher geil an das heiße Zeug. Ich will's mir auch vor dir machen, Yannick. Ich bin einfach geil … auf dich, auf uns beide, verstehst du? Es funktioniert auf die Art nur zwischen uns. Ist dir und mir längst klar. Hat nichts mit irgendeiner Ines oder einem meiner neuen Verehrer zu tun … geht dann einfach nur um uns Yannick und es ist immer antörnend und irgendwie interessant, denkst du nicht?«

Ich schaute sie unsicher an.

Sie legte eine einnehmende Miene auf und fühlte wieder mit der Hand. »Dir bleibt nicht mehr viel Zeit, Yannick. «

»O. k. Lass uns für ein paar Minuten von hier abhauen. Wir gehen aber nicht das geringste Risiko ein. Klar?«

Vanessa lächelte und hob sich am Beckenrand aus dem Wasser.

Wir schlüpften in unser Badelatschen und machten uns zielstrebig auf den Weg zur Außenumkleide des Freibades.

Mir klar darüber zu sein, was Vanessa sich in solchen Momenten ausmalte, musste ich mich sputen. Es war mir äußerst peinlich, dass man mir meine Gedanken kinderleicht ansehen konnte. Es war ein recht weiter Weg, den wir bis zu den Außenkabinen zurücklegen mussten. Ich schaute sie immer wieder skeptisch an, gab ihr halblaut zu bedenken, dass es darin wohl etwas eng zuginge, während sie mir als Antwort nur ein neckisches Lächeln zuwarf.

Man hielt Vanessa auf den ersten Eindruck für ein eher zurückhaltendes, besonnenes Mädchen, obwohl sie unbeirrt ihre Interessen verfolgte, sich klug, aber auch recht eigensinnig durchzusetzen vermochte, sobald sie sich etwas in den Kopf setzte, resümierte Yannick in Gedanken.

Sie konnte allerdings sehr spontan und unberechenbar sein, hatte schon immer eine rege Fantasie. Ich kannte das ja nicht anders von ihr. Dass sie auch in Sachen Sex nicht unerfahren war, darüber war ich mir zu dem Zeitpunkt längst im Klaren.

Aber erst seit Kurzem sprachen wir offen miteinander über Sex und unsere Erwartungen an eine Beziehung, die wir im Allgemeinen damit verbanden. Was mich bei ihr faszinierte, war die Art und Weise, wie sie sich dabei gab und agierte, sobald wir beide intim zusammen waren. Es konnte mit einem flirtenden Blick beginnen, sich über Tage hinauszögen, oder sich nach einer direkten Ansage von ihr abspielten. Ich war alles andere als unerfahren. Aber mit Vanessa erlebte ich Sex auf besondere Weise.

Er war anders, irgendwie intensiver.

Vielleicht hatte es auch damit zu tun, dass ich mich im Laufe der Zeit selbst besser kennenlernte. Sie hatte einen wesentlichen Anteil daran.

Vanessa machte im Verlauf jener Ferien keinen Hehl mehr aus ihren erotischen Wünschen, aber es verhielt sich immer als abwechselndes Geben und Nehmen zwischen uns. Ich kam letztlich mit meinen Bedürfnissen nie zu kurz.

Unser intimes Verhältnis musste strikt geheim bleiben.

Daher beobachteten wir misstrauisch unsere nähere Umgebung. Niemand sollte und durfte diese skandalöse Sache zwischen uns erfahren. Es unserem manchmal recht innigen Umgang in der Öffentlichkeit ansehen zu können, auch nur den geringsten Verdacht aufkommen zu lassen, zwischen uns dürfte sich wohl mehr abspielen, als es sich für leibliche Geschwister gehörte, ließ Angst und Schamesröte in mir aufsteigen.

Wobei es wohl mein offensichtlich halbsteifer Schwanz war, der in jenem Augenblick mein Unwohlsein verursachte und weniger die Tatsache, dass der Grund dafür meine Schwester war, deren körperliche Vorzüge mich nicht nur in Gedanken begleiteten.

Mein Lümmel zeichnete sich bereits so auffällig in meiner Badehose ab, dass er bei meinem hohen Schritttempo immens gegen den Stoff strampelte. Dieses Bauchgefühl und das, was sich bald abspielen würde, drängte mich zunehmend die Treppen zum Umkleidebereich, den wir nun erreichten, ziemlich schwungvoll zu nehmen.

In der Hoffnung, niemand dürfte bei uns 1 und 1 zusammenzählen, betraten wir schließlich den weitläufigen Umkleidebereich.

Aus der Entfernung fahndete ich mit Blick in die Gänge fieberhaft nach einer freien Kabine.

Ich ortete das Personal, das sich in den Gängen aufhielt. Dort sorgten es unter der quirligen Menge der Badegäste für Ordnung, verscheuchte tobende Kinder und herumlungernde Halbwüchsige.

Vanessa verhielt sich abwartend im Hintergrund und tat, als gehörte sie nicht zu mir.

Das Personal schien mir abgelenkt genug. Ich bahnte mir einen Weg durch eine Schar entgegenstürmender Kinder und ergatterte im richtigen Moment eine freie Kabine.

Ein Klopfen an der Tür ließ nicht lange auf sich warten.

Ich ließ sie zu mir in die Kabine huschen, legte den Riegel vor und einen Zeigefinger an meine Lippen. Vanessa giggelte leise und schaute mich vergnügt an.

»Total behämmert ist das«, flüsterte ich ihr zu, obwohl es ringsumher lautstark zuging.

»Mir war halt danach und dir im Grunde auch. Ist doch witzig, so mittendrin zu sein«, schnurrte sie mich an. Vanessa legte eine Hand an meinen Bauch und zupfte neckisch an den feinen Härchen über dem Saum meiner Badehose.

»Du bist echt durchgeknallt, Schwester. «

Sie kam näher und senkte ihren Kopf. Vanessa zog den Saum meiner Badehose nach oben und straffte den Stoff.

»Eine satte Beule«, raunte sie fasziniert. »Man kann deutlich erkennen, dass du gerade einen hübschen Steifen kriegst. Sag mir also nicht, du wärst nicht auch heiß darauf«, meinte sie gespielt vorwurfsvoll. Sie schmiegte ihre Hand an meine Scham und strich andächtig über die Konturen meiner Genitalien und lächelte mir zu.

»Dauert nicht mehr lange, bis er sein Köpfchen rausstrecken muss. «

Ich schmunzelte, während sie die Schlaufe des Hosenbändchens löste und mit den Fingern die Schnürung lockerte.

Vanessa schaute mich neugierig an, als sich ihre Hand in meine Badehose schob und zart an meinen pumpenden Schlauch legte.

»Wie immer nicht zu toppen, kein Vergleich«, flüsterte sie.

Sie schaute mich aufmerksam an und spielte mit den Fingern um meinen Penis.

»Sag mal, was hältst du eigentlich von Lars?«

»Was soll die Frage jetzt?« »Sag schon. « »Naja. Ich kenne ihn ja noch nicht so gut. Er scheint ganz o. k. zu sein. Wenn er dir gefällt? Besser als Sören jedenfalls. «

»Sören ist doch Geschichte, Yannick«, murrte sie mich an. »Lars ist wirklich nett. «

»Nett? Aha. « Vanessa lächelte. »Ja, sehr nett.

«

»Hab dich beobachtet. Bist verknallt in ihn?« »Ein wenig. Lars ist ja auch ein hübscher Kerl, aber sehr zurückhaltend. Das gefällt mir halt an ihm. Das heißt nicht, dass er unerfahrener ist als Sören. Er fickt gut, weißt du?«

Ich schaute schweigend in ihre funkelnden Augen.

»Und Ines? Habt ihr schon? Ist sie gut im Bett, Yannick?« »Bin erst eine Woche an Ines interessiert, wie du weißt.

« »Ihr habt noch nicht?«, fragte sie erstaunt. »Ich warte noch. « Vanessa schmunzelte. »Kennt man ja nicht anders von dir. Ines himmelt dich an und du lässt sie zappeln. Die Kleine ist so heiß auf dich, Yannick … auf das, was du in der Hose hast erst recht«, säuselte sie anregend. »Hast du sicher auch schon bemerkt, sie schaut dich manchmal so verstohlen an, deine Ines …«

»Du scheinst daran wesentlich interessierter zu sein als ich.

«

»Wenn du meinst? Vielleicht lässt sie bei mir etwas über dich durchblicken, nachdem du mit ihr im Bett gewesen bist. Wer weiß?«

»Werde halt abwarten, was mit Ines so läuft, Vanessa. Sie ist auch sehr nett. «

Vanessa lächelt mich abwartend und zugleich weltvergessen an. Da war er wieder, dieser zweifelnd fragende, verschleierte Blick, bei dem ich immer das Gefühl bekam, sie sähe nicht mich, sondern sich selbst vor sich stehen.

»Ja. Ines ist hübsch, hat ansehnliche Titten. « »Ja, ganz passabel. « »Bist verknallt in das Mädchen. Möchtest mit ihr ficken, kann ich verstehen. Sie versteckt ihre Reize nicht. Ines hat ein hübsches Fältchen. «

»Ja. Sieht jedenfalls unter dem geschmeidigen Stoff recht lecker aus. «

»Dein Steifer dürfte ihr gefallen. Ich schätze, das Blondchen wird dich wohl nicht mehr hergeben wollen«, knurrte sie bedeutungsvoll und ließ ihre Hand unter meinen Hodensack gleiten.

Ich lachte leise auf. »Kannst Ines bald fragen, wie mein Schwanz sich in ihrer Muschi angefühlt hat, Schwesterherz. «

»Du bist ein Blödmann, Yannick. «

Vanessa zog ihre Hand zurück und zupfte auffordernd am gelockerten Saum meiner Badehose.

»Komm, zieh sie dir aus. «

Ich zog mir die Badehose aus und warf sie auf die kleine Sitzbank.

Mir pochte das Herz bereits merklich in der Brust, derweil sie fasziniert meinen Penis betrachtete, der im Begriff war, sich pulsierend aufzurichten.

»Sieht jedes Mal verdammt geil aus, wenn dir dein Schwanz so hart wird. «

Ich hauchte erregt auf, als sie ihn sanft mit den Fingerspitzen berührte.

Vanessa grinste kess, befühlte ihn und taste mit den Fingerspitzen um die Eichel. »Möchtest du, dass ich es dir wieder mache?«

»Ja, wäre geil«.

Dieser Gedanke erregte mich bei ihr besonders. Ich lehnte mich mit dem Rücken gegen die Kabinenwand und reckte meinen Unterleib vor, um ihr so meinen markanten Riemen herzuzeigen.

»Ja, so mag ich das«, wisperte Vanessa mir zu, legte ihre Finger um den Schaft, zog die Vorhaut stramm zurück und trat so nahe an mich heran, dass meine Eichel ihre vom eiskalten Wasser unterkühlte Haut berührte.

»Schön heiß die Beere«, meinte sie, kam dich vor mich, richtete meinen Stängel auf und schmiegte ihn an ihren Bauch.

»So verdammt heiß, Yannick. «

Vanessa schaute mir angetan in die Augen und schien diesen Augenblick, wie jedes Mal, äußerst zu genießen.

»Stell ein Bein auf die Sitzbank«, flüsterte sie. Ich tat es und betrachtete wissbegierig ihr Gesicht, während Vanessa ihre Augen senkte, etwas zurück trat, bedächtig nach unten schaute, und meinen prallen Hodensack mit ihrer Hand umschloss.

Sie hob unvermittelt ihren Kopf, legte ihn etwas in den Nacken, schüttelte mit einer schnellen Kopfbewegung ihre feuchten Haare und legte eine herausfordernde Miene auf, wie sie es heute noch zu tun pflegt, wenn es ihr um etwas von Bedeutung geht.

»Bin ich hübsch, hast du mich lieb?«, fragte sie gedehnt, während sie die Hoden befühlte.

Sie wusste es längst. Musste es von mir gar nicht hören. Vielmehr wollte sie es in meinen Augen lesen, wie aufrichtig ich es meinte. Sie stellte mir nicht nur in solchen Situationen diese Frage oder eine ähnliche, die in die gleiche Richtung zielte.

»Ja, du bist eine total hübsche Frau und so verdammt sexy.

Ich mag es, wenn du im Sommer so braun gebrannt bist«, wich ich ihr aus.

»Sexy? Tatsächlich?«

»Kannst du doch fühlen, oder? Aber nicht nur deswegen. Du warst mir nie egal. Wirst es nie sein. «

Vanessa griente.

»Du kleiner Schmeichler. Wann hast du dir das letzte Mal wegen mir einen von der Palme gewedelt?«

Ich schmunzelte.

»Na sag schon. «

»Bevor wir zum Schwimmen abgerauscht sind. Im Badezimmer. Hättest ruhig etwas sagen können. War ja außer uns niemand da. «

»Zu Hause ist verbotenes Terrain, da läuft so was nicht zwischen uns, weißt du doch. Aber ein geiler Gedanke ist es schon«, raunte sie verschlagen.

»Ich hab in den letzten Tagen öfter an deinen hübschen Schwanz denken müssen.

Ich bin halt ab und zu geil darauf, aber das muss ich dir ja nicht sagen«, meinte sie wie beiläufig.

»Wichs ihn mir ruhig, Vanessa. Fühlt sich bei dir immer saugeil an. « »Nein. Ein anderes Mal. Mach du es dir. Ich will zusehen. « »Wohin willst du es? An den Bauch, dein Höschen oder ans Oberteil?«

Kabinentüren wurden in der Nähe geöffnet und schlugen kurz darauf zu.

In der Umkleide war ein betriebsames Kommen und Gehen. Eltern standen wohl direkt vor unserer Tür und wiesen lautstark ihre tobenden Kinder zurecht.

Vanessa kam mit ihrem Mund dicht an mein Ohr.

»Ich will's auf die Nippel. Lass dir ruhig Zeit. Hättest du mal besser abgewartet«, tuschelte sie nörgelnd und zupfte mit den Fingern an meinem Hodensack. »Ich mag's doch fruchtig und mit viel süßer Sahne.

Ich setze mich dazu auf die Sitzbank. O. k. ?«

Ich wendete ihr meinen Unterleib zu, beließ dabei mein Bein neben ihr auf der Sitzfläche. Vanessa lehnte sich in die Ecke der Kabine, zog das Bikinioberteil hinab an ihren Bauch, fixierte mit den Augen meinen Unterleib und schob eine Hand in ihre Badehose.

Mein Blick wanderte über die Konturen ihrer Brüste. In den letzten Wochen hatte Vanessa an den Stellen ihres Körpers, wo sonst das Bikinioberteil die Haut bedeckte, eine intensivere Bräune angenommen.

Ich warf einen Blick auf Vanessas dunkle Vorhöfe, ihre festen Nippel. Schließlich fing die Bewegungen ihre Hand meinen Blick ein, mit der sie unter dem elastischen Stoff an ihrer Scham spielte.

Ihre glänzenden Augen und ihr zunehmend unruhiger Atem trieben mich immer zur Bestleistung an. So machte ich mich von ihrem Anblick angetan daran, meinen Lümmel zu massieren.

Es blieb auch in dieser heiklen Situation eine harmonische Sache zwischen uns.

Vanessa begann, sich immer heftiger mit den Fingern zu stimulieren. Das stachelte mich wiederum an. Meine Hand kam in Schwung.

Bei aller Lust auf einen ausufernden Orgasmus nahmen wir uns immer viel Zeit. Weder sie noch ich legte es darauf an, voreinander zu schnell zum Höhepunkt zu kommen.

Vor wenigen Minuten noch besorgt und kribbelig eine Kabine aufsuchend, blendete ich den Trubel um uns mehr und mehr aus.

Ich konzentrierte mich auf den Moment mit ihr, massierte meinen Riemen zwischenzeitig langsamer. Vanessa registrierte dies an mir und hielt sich ebenfalls zurück. Es lief wie gewohnt.

Vanessa berührte abwechselnd ihre Nippel, zwirbelte sie zwischen Daumen und Zeigefinger, fingerte gleichzeitig an ihrer Muschi und starrte mich an. Ich sah mich jedoch recht schnell dem vehementen Gefühl in meinem Unterleib ausgesetzt, einen Höhepunkt zulassen zu müssen.

Ich machte mir die Geräusche in der Umkleide neben uns zunutze.

Besonders das Gekeife einer schimpfende Mutter vor unserer Kabinentür. So konnte ich mir einen vorzeitigen Orgasmus rechtzeitig verbeißen, zudem massierte ich behäbiger und letztlich ließ ich meinen Schwanz los.

Ich sah Vanessas verzücktes Gesicht.

Ihren Blick auf meinen Riemen gerichtet, keuchte sie unter ihren Berührungen leise auf.

Sie ließ mich wissen, wie weit sie war, als sie ihre Finger gemächlicher unter dem Stoff ihrer Badehose kreisen ließ, dabei ihre Stirn in Falten legte, und mich wie auf Droge anlächelte.

»Ich könnte schon, aber dein Teil ist so geil anzuschauen«, hauchte sie.

Ich bemerkte früh, wie liebend gern sie mich bei unseren intimen Spielchen anschauen mochte. Ich ging bei ihr empfindsamer vor und war erfindungsreich darin, mich ihr in solchen Momenten zu zeigen. Sie wollte, dass ich mich unbeobachtet und schüchtern vor ihr gebe, sagte mir oft, in welcher Positur sie mich sehen mochte.

Ich rückte mit meinem angewinkelten Bein noch weiter ab und nahm für Vanessa eine frivolere Pose ein.

Ich spannte meine Bauchmuskeln etwas an, zog die Vorhaut stramm zurück und schob mein Becken vor. Ich nahm meine Arme zur Seite, die Hände hinter meinen Hintern und legte die Handflächen stützend gegen die Kabinenwand. Ich gab mich so natürlich wie möglich, tat, als sei ich allein mit mir.

Sie beäugte mich von Kopf bis Fuß, fixierte angeregt meinen Unterleib, blickte mir schwärmerisch in die Augen.

Mir kam es recht früh in den Sinn, dass ich wohl einen respektablen Penis zu haben schien, und betrachtete ihn interessiert, beobachtete mich selbst dabei, wann immer ich onanierte.

Er schien mir gewöhnlich, aber ich begann Vergleiche zu ziehen, verstohlene Blicke, nach dem Schwimmunterricht, beim Duschen nach dem Training.

Ich sei als Stürmer nicht untalentiert, gab man mir wegen meiner vielen Tore, die ich schoss, recht früh zu verstehen. Das machte mich sehr stolz und spornte mich an. Allerdings in Sachen Penisgröße eine besondere Ausnahme zu sein, davon wollte und konnte ich mich mit zunehmender Reife selbst überzeugen. Dass ich obendrein zu den recht gut aussehenden Jungen zähle, entging mir bei den flirtenden Blicken der Mädchen ebenfalls nicht.

Irgendwann hörte ich es dann aus dem Munde der Mädchen, mit denen ich zusammenkam. Ich schien auch auf diesem Spielfeld eine attraktive Figur abzugeben.

Ich ging nicht zu offensiv bei Mädchen vor, spielte und taktierte eher subtil mit ihren Gedanken und Vorsätzen, die sie sich bei mir fassten. So blieb ich meist nie lange ohne weibliche Gesellschaft und konnte fast immer die Wahl dabei haben. Ich gefiel mir in meiner Rolle, Wünsche zu wecken, plusterte mich jedoch nicht auf.

So genoss ich jene naturgegebenen Umstände, die sich sowohl in klammheimlichen, als auch in offensiven Blicken der Mädchen widerspiegelten, wenn ich mit bloßem Oberkörper Richtung Mannschaftsraum ging oder ihnen in knapper Badehose im Schwimmbad gegenübersaß. Ich beließ sie in dem Glauben, zwar an ihnen Interesse zu haben, gab mich jedoch naiv und schüchtern. Es sollte ein kitzliges Versteckspiel sein, bevor ich zum finalen Schuss ansetzte, um ihn dann ganz sicher zu versenken.

Es ließ mich selbstverständlich nicht kalt, sobald ein Mädchen darunter war, das mich in ihren Bann zog.

Ich stahl mich meist behutsam aus der Affäre. Doch manchmal war eine spontane Reaktion vonnöten, wie ein Sprung ins kalte Wasser, um nicht mehr von mir zu zeigen, als das was ich wollte, ich tatsächlich fühlte.

Vanessa bekam das an jenem Tag wieder einmal mit.

Eine kühlende Dusche oder der Sprung ins Wasser des eiskalten Springerbeckens reduzierte die Wahrscheinlichkeit enorm, Ines zu viel von meinen Wunschträumen preiszugeben, was bei Vanessas scharfsinniger Beobachtungsgabe einfach nicht funktionierte.

Ines war es damals und ist es heute noch: eine nette, grundanständige, bildhübsche Frau, um nicht zu sagen, eine Sahneschnitte, die zudem Stil hat und schon immer sehr wählerisch sein durfte. Ines war sexuell nicht unbedarft, hatte ihren Spaß, aber mir war damals schon klar, dass sie im Grunde eine lebenslange Beziehung anzustreben gedachte. Sie konnte recht weit in die Zukunft blicken. In eine sichere, ihr sozusagen von hause aus, vorgegebene, sichere Zukunft, und ich wusste, sie wollte mich von ganzem Herzen.

Sie war eine Toppkandidatin für einen weitblickenden Mann, der sich mit einer Frau wie sie eine dauerhafte, glückliche Beziehung vorstellen mochte.

Das Problem war, dass dies auch auf Vanessa zutraf, wobei die Herzensangelegenheit sich damals nur in einem äußerst vagen Gefühl ankündigte. Von Kindheit an verbunden, konnten wir uns im alltäglichen Miteinander nichts vortäuschen und mit zunehmendem Alter auch nicht mehr darin, dass wir uns auch körperlich einander hingezogen fühlten.

Bei allem, was uns Geschwister auch immer charakterlich unterscheiden, uns familiär trennen mochte, schien es ein hauchzartes Garn zu geben, das in unser gemeinsames Leben eingewoben und uns unzertrennlich machte. Es gab einen Moment, in dem wir es zu kappen versuchten. Es konnte uns nicht gelingen. Wir wussten es damals beide, kam es Yannick rückblickend in den Sinn. Aber gab es für uns eine gemeinsame Zukunft? Eine echte Chance?

Ich hörte eine plappernde Frauenstimme, die sich unserer Kabine näherte.

Ich warf zunächst einen Blick auf die gepflegten Frauenfüße in blumigen Flip-Flops, die plötzlich nahe vor dem Türspalt auftauchten, und lenkte meine Augen zurück auf mein Gehänge, das sich beeindruckend ausladend Vanessas Blick präsentierte.

Ein kurzes Rütteln am Griff, ein lautes Lamentieren, ließ mich angespannt innehalten.

Vanessa und mich in Sicherheit wissend, konnte ich gelassen bleiben. Lediglich eine Armlänge von jener Frau vor der Tür entfernt, nahm ich lächelnd meine Gurke wieder in die Hand, um meiner Schwester ihren heißen Wunsch zu erfüllen.

In jenem Moment hatte ich wieder den Eindruck, dass nicht nur die notwendige Heimlichtuerei zwischen mir und meiner Schwester, sondern die unmittelbare Nähe nichts ahnender Leute, mich, wie auch Vanessa, anmachte.

»Dauert noch eine ganze Weile«, sagte ich mit fester Stimme Richtung Tür.

Vanessa gluckste zunächst erheitert auf, äugte neben sich zur Tür und konzentrierte sich danach wieder auf meinen Unterleib.

Wir verhielten uns still, warteten gespannt, ob sich vor der Tür noch etwas rührte.

Die Frau hatte anscheinend nicht warten wollen.

»Wichs ihn wieder, aber langsam«, meinte Vanessa leise. Sie starrte mich an und begann, sich fahriger zu stimulieren.

Ich verhielt mich, als sei ich alleine mit mir. Massierte sanft meinen Penis, beobachtete meine Hand, zog die Vorhaut stramm zurück und ließ unter leichtem Druck der Finger meinen Penis stärker anschwellen, sodass die Eichel eine drallrote Form annahm.

Ich hob meinen Blick Richtung Vanessa, registrierte ihre körperliche Reaktionen und las ihren Gesichtsausdruck, um zu sehen, wie weit sie mit sich war.

Vanessa wurde unruhiger, sog zischelnd nach Luft und stöhnte schließlich dumpf und nicht enden wollend in sich hinein.

Ihr Körper spannte sich. Vanessa schob ihr Becken nach vorn, rieb wie besessen ihre Klit. Ihr Bauch pumpte, während sie heftig zu schnaufen begann und sich dabei auf die Unterlippe biss. Schließlich riss sie wie zum Schrei den Mund auf, ohne einen Laut von sich zu geben. Sie fletschte die Zähne, zuckte mehrmals mit ihrem Unterleib und kam erst nach und nach zur Ruhe.

Vanessa seufzte zittrig auf, kniff ihre Augen zusammen und glitt mit den Fingern behaglich über ihre Scheide.

»Zeig sie mir«, forderte ich sie leise auf. Sie reagierte nicht. »Hey, Vanessa, komm schon«, maulte ich sie an.

Vanessa öffnete ihr Augen, starrte mich an, berührte auffallend verführerisch ihre Scheide, legte aber eine trödelnde Miene auf.

»Ich bin jetzt total geil darauf, Vanessa.

«

»Ja? Kannst es gar nicht abwarten?«

Vanessa zog zunächst ihre Hand aus ihrer Badehose und hielt mir demonstrativ ihre feuchten Finger hin. Sie lächelte genügsam, raffte sich etwas auf und suchte nach einer brauchbareren Position. So weit es die enge Kabine zuließ, legte sie die Beine auseinander. Sie hob ein Bein, legte es auf den Oberschenkel meines Beines ab, welches ich auf die Bank gestellte hatte, und balancierte das andere Bein gegen die Kabinenwand gegenüber.

Dann zog sie mit einer Hand den dünnen Stoff etwas nach unten und schaute mich an.

»Gefällt dir die putzige Frisur?«

»Ja«, bestätigte ich vergnügt, »sieht echt süß aus«. Ich betrachtete das schmale, rotbraune Dreieck auf dem Schambein und massierte behaglich meinen Riemen.

»Hattest recht. Immer nur blank rasiert sieht meine Pussy langweilig aus. Es zeigt hin, wo es lang geht«, setzte sie neckisch hinzu.

»Mehr?«

»Ja, lass mich mehr sehen. «

Vanessa schmunzelte und schaute nach unten.

Sie drückte sich wie ein Flitzebogen in die Ecke, hob dabei ihre Hüfte und nahm wieder den Stoff zur Seite.

Mit Zeige- und Ringfinger an ihre Falte gelegt, spreizte sie die Schamlippen beiseite.

Ich lehnte mich gegen die Rückwand, schaute auf ihre Klitoris und betrachtete angetan den rosigen Schlitz.

Vanessa legte ihren Kopf zurück und beäugte interessiert mein Gesicht.

»Total hübsch deine Möse. «

»Und wieder so feucht, Yannick. «

Sie setzte ihre Finger tiefer an, straffte die Haut und ließ mich einen Blick auf ihre inneren Schamlippen werfen.

»Gut so?«

»Ja, heiße Muschel. «

»Wichs ihn dir schneller und komm näher.

«

»Was hast du vor?«

»Mach es einfach. «

Ich rückte mit dem Bein vor und schob meinen Unterleib nahe an ihr Gesicht. Sie tat zu meinem Erstaunen so, als dürfte ich ihr in den Mund spritzen. Eine Spielart, die sie nie zulassen wollte, selbst ins Gesicht nicht, obwohl sie wusste, wie geil ich – nicht nur bei ihr – darauf war. Eine Abneigung, an der ich nicht unschuldig bin, dachte ich bei mir.

Ich schaute auf ihren Mund, betrachtete ihre geschwungenen Lippen, ihre auffordernde Zunge, mit der sie frech vor der Eichel züngelte, ohne sie jedoch berühren zu wollen.

»Komm, gib's mir«, animierte sie mich und schaute mich mit einem begierigen Gesichtsausdruck an.

Ich massierte meinen Riemen wie irre und stöhnte leise auf.

»Her mit der geilen Sonnencreme«, flachste sie leise.

Ich verbiss mir, so gut ich vermochte, ein zunehmend lauter werdendes, verräterisches Stöhnen. Vanessa schaute abwechselnd auf ihren Oberkörper und auf meinen Schwanz. »Ja, komm, spritz jetzt meine Titten an, direkt auf die Nippel«, kommandierte sie erregt, nahm ihre Beine zusammen, richtet sich auf, lehnte ihren Rücken gegen die Kabinenwand und brachte ihren Oberkörper in Haltung.

Ich hielt die Luft an, als sich mein Orgasmus entlud.

Vanessa kniff ihre Augen zu. Ich prustete, spritzte mehrmals gezielt auf die Vorhöfe. Sie wartete geduldig ab, sah neugierig nach unten, bis ich schwer atmend einen letzten Tropfen mit den Fingern herausgepresste.

»Oh ja … schön, Yannick«, flüsterte sie selbstversunken.

Ich ließ schwer atmend meinen Riemen los.

»Schau dir das an, Kleiner«, hauchte sie angetan und schmierte mit der Kuppe ihres Zeigefinger abwechselnd um ihre Nippel.

Sie nahm meinen Penis in die Hand, richtete ihn auf, gab meinem Hodensack einen flüchtigen Kuss und lehnte sich zurück.

»Unglaublich«, flüsterte sie. »Und du willst es dir heute Morgen schon gemacht haben?«

»Ja. Ist halt ganz was anderes mit dir«, erwiderte ich augenzwinkernd.

Vanessa strich mit dem Zeigefinger versprengte Spermatropfen Richtung ihrer Nippel und zog ihr Oberteil hoch.

Sie legte den Stoff sorgsam um ihre Brüste, richtete sich auf und zog sich lächelnd ihr Bikinihöschen zurecht.

»Ja, ganz was anderes, jedes Mal«, sagte sie und streichelte flüchtig über meinen halbsteifen Lümmel.

Ich griff nach meiner Badehose.

»Yannick, das war doch o. k. hier, oder? Mal was anderes. Wenn du mal einen Wunsch außer der Reihe hast, dann sag es einfach.

Ist doch nichts dabei. « Sie gab mir einen Kuss an die Wange. »Bist ein lieber Kerl. «

»Außer der Reihe?«

»Ja. Kannst ruhig sagen, was dir vorschwebt. «

Vanessa legte ihre Hände an meine Hüfte.

»Ist außergewöhnlich. «

»Verstehe dich ja. Kann mir schon denken, was du willst. «

»Ich vermute eher nicht.

«

Sie runzelte dir Stirn. »Was meinst du dann?«

»Naja. Wäre echt schön, wenn irgendwann mal mehr zwischen uns ginge. «

Vanessa schaute mir tiefgründig in die Augen. »Höre auf, du willst nur, dass ich es mal von dir in den Mund bekomme?«

»Nein. Ich hab dich sehr gern, Vanessa. Ich stelle mir etwas anderes vor. «

Sie überlegte.

»Du meinst … du denkst daran, mit mir … so richtig«, raunte sie.

»Ja. Wir sollten dazu Zeit, die nötige Ruhe haben. Vielleicht an der einsamen Stelle am Deich? Bist du jetzt geschockt?«, murmelte ich und stieg mit einem Bein ungelenkt in meine Badehose.

Sie schaute mich skeptisch an. »Ist mir schon klar, dass du in solchen Momenten daran denkst. «

»Und du?«

Sie schaute mich nachdenklich an.

»Ja. Hab ehrlich gesagt, auch schon darüber nachgedacht. «

»Was bedeutet jetzt dieses ‚Ja‘? Heißt das, einverstanden, wir machen es?«

»Ich weiß nicht so recht, mal sehen«, erwiderte sie. »Es wird Zeit für uns, hier zu verschwinden«, hob sie an. »Die Anderen fragen sich sicher, wo wir sind. Ich verlasse zuerst die Umkleide. «

Sie wendete sich zur Tür, öffnete sie einen Spalt und warf einen prüfenden Blick nach draußen.

Vanessa verließ die Umkleidekabine. Doch bevor sie die Tür hinter sich schloss, hielt sie inne, drückte die Tür einen Spalt auf und steckte wider Erwarten ihren Kopf in die Kabine.

»Ja. Gib mir bitte noch etwas Zeit. «

Sie zwinkerte mir zu und schloss die Tür.

~ ~

Er fühlte Vanessas Finger über seinen Bauch hinab an seine Scham gleiten.

Yannick legte seine Hand an ihre Schulter und streichelte zärtlich über sie.

Vanessa nahm seinen Penis in die Hand und schmiegte ihre Wange an seine Brust.

»Es ist schön, wieder mit dir hier zu sein. War es zwischen uns immer, Yannick. Ich hab in den letzten Jahren häufig an vergangene Zeiten gedacht. An unser Zuhause, die Schulzeit, an dich. Ehrlich gesagt kamen mir dabei oft erotische Momente in den Sinn.

Mit dir war es immer atemraubend und traumhaft schön. Aber ich bin mir heute auch darüber im Klaren, das dabei der Reiz mit meinem Bruder intim zu sein, nicht die wichtigste Rolle spielte. Verstehst du, wie ich das meine?«

»Ich wollte immer ein Mädchen wie dich, Vanessa. «

»Ich weiß, und ich einen Mann, der so ist wie du«, murmelte sie, hob ihren Kopf, schaute ihn an und umfasste seinen Penis.

»Aber ab und zu … so ein langer, kerniger Mast. Deiner ist perfekt«, säuselte sie behaglich, »er war jedes Mal ein Genuss. «

Sie lachten sich leise zu.

»Wir beide haben uns in den letzten fünf Monaten zu selten gesehen, Yannick. «

»Du wohnst halt weit weg. Wäre gerne öfter bei dir gewesen, glaub mir. «

»Ja.

Ich hätte dich liebend gern bei mir gehabt, besonders in der Nacht, wenn du mal übers Wochenende bliebst, bei mir … und dem Kleinen. «

Der Wind hatte aufgefrischt. Yannick öffnete seine Augen und schaute gen Himmel. Er vernahm wieder das Geschrei der Möwen, sah sie nahe über ihrem Boot in der Luft segeln und neugierig nach unten schauen.

»Wir schliefen wohl aus ähnlichen Erwägungen nicht miteinander.

«

»An jenem Wochenende, an dem wir beschlossen, diesen Kurzurlaub zu machen«, hob Vanessa an, »konnte ich nicht sofort einschlafen, wie jedes Mal, wenn du da warst. Aber in jener Nacht war es besonders schlimm, da bin ich aufgestanden und hab lange an der Tür gestanden. Ich sagte mir, drück doch einfach die Klinke runter, geh zu ihm ins Wohnzimmer und sag ihm, dass ich ihn jetzt ganz nahe bei mir haben will.

Ich erinnerte mich daran, wie schön es mit dir war, wenn wir uns in den Armen hielten, miteinander zärtlich waren, uns dabei verliebt anschauten. Und sollte es dazu kommen, sagte ich mir, dass wir wieder miteinander Sex haben, dann wäre es umso schöner. Aber ich hab's nicht getan und mich wieder in mein Bett verkrochen. «

»Mir ging es genauso, Vanessa. Ich habe mich oft nach deiner Nähe gesehnt, auch darüber nachgedacht, wie es sich entwickeln würde.

«

»Heute früh, Yannick, als du mich im Arm hieltest, da hatte ich wieder dieses Gefühl. Es zu wollen aber nicht zu sollen. Ich dachte an den Tag, an dem wir die Entscheidung trafen, uns zu trennen. Das hat mir damals so weh getan.

Während wir segelten, hab ich nicht nur über die Jahre mit Lukas, sondern auch über die Beziehung zwischen dir und Marie nachgedacht. Was dich und mich angeht, es läuft da wieder was Seltsames ab, Yannick.

Nicht erst in den letzten Monaten. Es geht mir nicht allein um den Sex, aber du solltest wissen, dass ich anderthalb Jahre keinen Sex mehr hatte«, fügte sie lässig hinzu. Seit der Geburt von Jörn.

Yannick neigte seinen Kopf auf die Brust und schaute über den Brillenrand.

»Echt jetzt, du hattest so lange keinen Sex mehr? Du?« »Was soll das denn jetzt heißen? Ich werfe mich nicht irgendeinem Kerl an den Hals, nur weil meine Beziehung den Bach runter ist und ich geil bin.

Im Übrigen hab ich mir einen handlichen Freudenspender zugelegt und an einer regen Fantasie hat es mir noch nie gemangelt. «

»Sicher eine ordentliche Portion dieser Mast, den du dir da reinwürgst in deinen durchgeknallten und gierigen Fantasien. Nur leider halt ohne fette Sahne. «

Vanessa zog mit den Fingern die Vorhaut unsanft zurück.

»Hey, pass auf, nicht so fest … oh Mann … soso, und dann kam dir in deinen Erinnerungen eine gefühlsechte Alternative in den Sinn, was Perfektes«, raunte Yannick säuerlich.

Sie wendete ihren Kopf kurz Richtung seiner Scham und schaute ihn wieder an.

»Ja, hat sich nichts geändert, oder denkst du, es ist jetzt anders?«

»Es«, hob Yannick fragend an. »Sag mal, vorhin in der Kajüte, deine Ansage … ist das ein Test?«

Vanessa legte ihre Wange an seine Brust, ließ seinen Penis los und legte ihre Hand an seinen Bauch.

»Wenn du nicht magst, ist das in Ordnung. «

»Darum geht's mir nicht. Wir gehen es eventuell falsch an, daran denke ich, Vanessa. Das sollten wir vermeiden. «

Vanessa strich bedächtig über seinen Bauch.

»Es geht mir bei dir jetzt nicht allein darum. Nicht mehr,« meinte sie mit fester Stimme, »ich hab dich sehr gern. Hab dich vermisst. Es ist ein neuer Anfang, wenn du so willst.

Ich will auch nichts falsch machen, aber ich bin halt geil, Yannick. Ich hab es nötig, und wenn für mich ein Mann infrage kommt, dann bist du es. Irgendwann wird es eh wieder dazu kommen, das ist unvermeidlich, und ich denke, dir ist das auch klar. In der Zwischenzeit ist viel passiert, Yannick. Wir haben unsere Erfahrungen gemacht. Ich war verheiratet, habe ein Kind. Jeder führte eine langjährige Beziehung, machte gute und schlechte Erfahrungen.

Ist ein seltsames Gefühl, jemanden so zu vermissen und nach all den Jahren wieder im Arm halten zu können. Ich hab das, was zwischen uns war, nie bereut, Yannick. «

»Komm her, Vanessa. «

Sie rutsche an ihm hoch und kam nahe an sein Gesicht.

»Ja, ist seltsam mit uns, aber es ist wunderschön. Das war es immer. Ich liebe dich, habe dich immer geliebt, Vanessa.

Du warst mir immer sehr nahe, nicht nur beim Sex. Es ist was Besonderes zwischen uns, aber deshalb muss es nicht seltsam sein. Man kann sich nicht zum Test in jemanden verlieben. «

Sie schaut ihn innig an und gab ihm einen Kuss an die Wange.

»Nein, das kann man nicht. Ich will dich, Yannick, weil ich dich liebe. Ich wäre glücklich, wenn du mich nehmen würdest?«, raunte sie ambig.

Yannick lachte und schaut Vanessa wie verzaubert an.

»Ja, meine Süße. Ist ein himmlisches Gefühl mir dir. «

Sie küssten sich verspielt. Vanessa kam schließlich über ihn, schwang ein Bein auf die andere Seite, drückte mit ihrer Scheide gegen seinen erigierten Penis und schaute Yannick sinnlich an.

Sie stütze sich mit einem Arm vom Deck ab, griff hinter sich und bugsierte die Eichel an ihren Scheideneingang.

Vanessa rollte mit ihrer Hüfte, drückte dagegen und führte sein erigiertes Glied in sich ein. Sie hauchte dabei auf und biss sich auf die Unterlippe.

Yannick legte seine Arme um ihren Rücken.

»Du bist so verdammt nass, Vanessa. « »Ich bin irre heiß auf dich, Yannick. Ich will dich spüren, und im Moment, tief in mir, Kleiner. «

»Sag nicht ‚Kleiner‘ zu mir.

« Sie legte ihre Sonnebrille beiseite und fixierte sein Gesicht.

»Hast dir halt 5 Minuten länger Zeit gelassen,« keuchte sie, »lässt mich meistens vor und kommst erst später«. »So ist das halt bei mir, mein Schatz. Ladys First. «

»Ist das geil«, hauchte Vanessa begierig und nahm ihn tiefer in sich auf. »Ich brauche das jetzt erst hier oben, Yannick. Wir gehen auf jeden Fall noch nach unten.

Dann kriegst du mich, wie du mich haben willst. Nimm dir viel Zeit … oh, ja, verdammt kommt das gut, mache so weiter, schieb ihn vorsichtig nach. Wie ich das vermisst habe. «

Vanessa gab ihm einen Kuss und begann, seinen Penis rhythmisch in sich aufzunehmen. Sie stützte sich nach einer Weile auf seiner Brust ab und richtete ihren Oberkörper auf.

Yannick legte seine Hände an ihre Oberschenkel und ließ seinen Blick über ihren Oberkörper wandern.

Sie berührte mit einer Hand ihre Brüste, hob und senkte ihr Becken und atmete zittrig.

Vanessa griff nach seinen Händen und legte sie an ihre Brüste.

Nach einer Weile hielt sie inne, senkte ihr Becken so tief sie konnte und zog eine missliche Schnute. »Oh Mann, der füllt mich dermaßen aus. Ich bin schon kurz davor, aber ich will noch nicht, Yannick. «

Er nahm sie bei den Händen und zog Vanessa zu sich heran.

»Komm her zu mir, mein geiles Sensibelchen. «

Sie gaben sich einen atemlosen Kuss.

»Bleib bei mir. Bleibst du bei mir?«, hauchte sie.

»Ja. Versprochen. «

Yannick umarmte sie. Vanessa schmiegte ihren Kopf an seine Wange.

»Du fühlst dich so heiß in mir an,«, flüsterte sie, »das ist so schön, gib mir noch einen Moment.

«

»Ja. Ist ein wunderschönes Gefühl, wenn wir uns so nahe sind. «

»Ich hab mich so sehr nach dir gesehnt, Yannick. Nach so vielem. Werden wir es uns wieder spüren lassen, wie sehr wir uns lieben, uns wollen?«

»Ja. Das werden wir. «

»Du hast recht, Yannick«, murrte sie nach einer Weile, »ist zu hart auf dem Deck.

Ich will es aber trotzdem hart von dir. Was sagst du dazu?«

»Lass uns in die Kajüte gehen. Ich bin total geil auf dich. Du kriegst es von mir, wie du es brauchst. Scheinst ja wirklich ausgehungert zu sein. «

Vanessa knurrte lasziv und zupfte mit ihrem Mund an seinem Ohrläppchen. »Das kannst du dir gar nicht vorstellen …«

Sie ließ sein Glied aus ihrer Scheide gleiten und machte sich daran aufzustehen.

Er erhob sich und warf einen prüfenden Blick über die See hinüber zur Landzunge und folgte Vanessa.

Yannick stieg hinter ihr die Treppe hinab und zog sie zu sich, als sie sich zu ihm umdrehte.

Vanessa schaute ihn verlangend an.

»Bin ich noch hübsch?« »Eine wunderschöne Frau, mit heißen Kurven«, flüsterte er ihr liebevoll zu und ließ seine Hände an den Ansatz ihres Hinterns gleiten.

Vanessa legte ihre Arme auf seine Schultern und schaute ihn aufreizend an. »Ich weiß, du magst besonders meinen Hintern?« »Dein Knackarsch hat mich schon immer fasziniert. Das weißt du doch?«

»Wenn du magst, nimm die kleine Hintertür, ich hab nichts dagegen«, meinte sie kess. »Aber eins nach dem anderen. Nicht zwischendurch wechseln, falls du das vorhast. Hörst du? Und wo willst du mich nehmen, Yannick … in meiner Koje an Backbord?«, meinte sie ambig.

»Mal überlegen: Spielt im Grunde keine Rolle mehr, so lange wie möglich jedenfalls. «

»Das hört sich gut an. Lass dir schnell was einfallen, Süßer. «

»Stell dich vor die Treppe, Vanessa. «

Vanessa stützte sich mit den Händen an eine Treppenstufe und schaute hinter sich, als Yannick in die Hocke ging. »Was hast du vor?«

»Stell die Beine weiter auseinander.

Lass mich deinen Schlitz sehen. «

»Ja, geiler Gedanke«, hauchte sie. Er zog mit den Händen ihre Pobacken auseinander und zupfte mit seinen Lippen an ihren Schamlippen.

»Oh ja, leck mein nasses Loch, das ist schön. « Vanessa walkte mit einer Hand ihre Brüste und schloss die Augen. »Ja, so mag ich es, steck die Zunge rein … tiefer. «

»Hast lange darauf verzichten müssen,« hörte sie schließlich seine amüsierte Stimme.

Vanessa lachte leise auf. »Hab daran denken müssen. Du bist halt der Beste … hey, nicht ganz so fest an meiner Klit … Scheiße … ist das geil …«

Yannick umschloss ihre Falte mit seinem Mund, nuckelte, leckt ihre Klitoris und merkte, wie ihre Beine heftig zu zittern begannen.

»Warte damit … warte … Yannick!« Sie hielt den Atem an, als ihr Unterleib zusammenzuckte.

Er unterbrach seine Liebkosungen.

»Nein? Etwa noch nicht?«

Vanessa presste ein Lachen heraus.

»Du Arschloch … ja, ich könnte schon wieder, aber ich will es möglichst lange genießen. « »Du kannst doch öfter, oder hat sich da was bei dir geändert?« »Ja, kann ich«, lachte sie leise, »aber ich will trotzdem noch nicht. «

»Schön stillhalten. « Yannick betrachtete ihre Scheide und begann seinen Penis zu massieren.

»Komm her, ich lutsche ihn dir steif. « »Nein, ein andermal kannst du naschen. Bleib so stehen. Du magst es doch so. «

Yannick setzte ihn an, drang vorsichtig in ihre Scheide ein. Vanessa stöhnte leise auf, machte ein Hohlkreuz. Er beobachtete ihre Reaktion, bis er schließlich mit seinen Lenden gegen ihre Pobacken drückte.

»Uh, Yannick. Mach schön vorsichtig. Kommst immer so tief damit.

«

Er beugte sich vor, hielt inne und kam mit seinem Mund an ihr Ohr.

»Kommst?«

»Verdammt, ja, hab manchmal dran gedacht«, lachte Vanessa gequält auf. »Bei welcher Gelegenheit?«, hakte Yannick neckisch nach. »Hör jetzt auf mit deiner dämlichen Fragerei … hab mir halt einen fetten Lümmel zugelegt. « »Sei ehrlich, nur manchmal?« »Fick mich endlich, du fieser Kerl, oder gefällt's dir nicht mehr mit mir?«, murrte Vanessa.

»Du bist so nass und heiß. Ist ein geiles Gefühl, in dir zu sein. «

»Obwohl ich schon Mamma bin«, erwiderte sie erregt.

»Das ist es nicht. Ich hab dich immer sehr lieb gehabt, Vanessa«, turtelte er ihr neckisch zu und drückt mit seinen Lenden gegen ihren Hintern. Vanessa raunte wohlig auf. »Du süßer, kleiner Drecksack. Oh, du machst das gut. Fick mich.

Lass dir Zeit mit deinem Schwanz. Spritz nicht zu früh ab. «

»Keine Sorge. Ich spritz dir die Sahne in deinen Hintern oder auf deine knackigen Backen. Ich weiß, für so was warst du immer schon empfänglich, Schwesterchen. «

»Ist echt ein starkes Stück, mir das jetzt zu sagen«, meinte sie mit verkrampftem Gesicht und hauchte erneut begierig auf, »wir beide waren uns schon immer sehr nahe, von der ersten Sekunde an.

So gefühlsecht. «

Yannick lachte mit ihr vergnügt auf, zog seinen Penis etwas heraus und drang wieder tief in Vanessa ein.

»Sie mir nicht böse, aber ich brauche jetzt einfach ein fettes Teil in meiner Muschi und wer könnte da wohl am ehesten infrage kommen, als der Tabellenerste. Der fühlt sich einfach fantastisch an, Kleiner. «

Yannick hielt lächelnd inne.

»Du hättest an dem abend besser das Licht im Schlafzimmer ausmachen sollen, Süße.

Ich hab einen Schatten unten am Türschlitz auftauchen sehen. Hab dann nicht lange gebraucht. Ich hätte da was Leckeres für dich gehabt, Vanessa. «

Vanessa schnurrte lasziv.

»Den Arschfick verschieben wir wohl besser auf heute Nacht«, nuschelte sie.

»Ja, ist wohl besser. Den schaffe ich danach garantiert nicht mehr. «

Er zupfte mit dem Mund an ihrem Ohrläppchen, legte seine Hände an ihre festen Brüste und machte sich daran, Vanessa einfühlsam zu penetrieren.

»Das fühlt sich himmlisch an, Yannick, wenn du mich so zärtlich nimmst. Küss mich. « Er beugte sich über sie, kam nahe an ihren Mund. Sie schaute hinter sich, schnappte begierig nach seinen Lippen, seiner Zunge.

»Mach jetzt härter, nimm mich ran, Yannick. Ich will kommen«, flüsterte sie nach einer Weile.

Yannick fasste Vanessa bei den Schultern und nahm Schwung.

Sie stöhnte lauter und jaulte heftiger auf, sobald Yannicks Schoß vehement gegen ihren Hintern schlug.

»Kriegt niemand mit … uns hört … hier keiner, Vanessa. Lass es raus. «

»Komm schon. Härter Yannick!«, fauchte sie und jaulte wieder anhaltend auf.

»Du kriegst es jetzt«, raunte er ihr verbissen zu und erinnerte sich, wie Vanessa ihn oft mit wedelndem Hüftschwung anmachte. Wie sie vom Sonnen auf Deck in die Kajüte hinabstieg, während er auf der Koje lag und in einem Comic las.

Sich ein Handtuch vor die nackte Brust haltend, mit einem zuckersüßen Lächeln in ihrem reizenden Gesicht an ihm vorbei in die Bugkabine davonstehlen.

Er trieb sein Glied ungestüm in ihren Unterleib, schaute auf ihren zitternden Hintern. Dass er ihretwegen nachts unter seiner Bettdecke onanierte, nur einen Arm weit von ihrer Koje an Steuerbord entfernt, trieb ihn wie entfesselt an.

Yannick war es wie ein Trip, und erst als ihre harsche Stimme ihn anzufluchen, dann lautstark zu janken begann, kam er zu sich und nahm war, dass Vanessa einen intensiven Orgasmus erlebte.

Yannick nahm sich zurück, penetrierte sie behutsamer. Vanessa krümmte den Rücken. Sie drückte ihre Schenkel aneinander und wimmerte leise. Er bemerkte, wie ihre Vagina kontrahierte, sah auf seinen Riemen, den er nun bedächtig herauszog, um ihn ebenso sanft wieder in ihre Scheide einzuführen. Er streichelte über ihren verschwitzen Rücken, drang gemächlich in sie ein, bis er schließlich seinen Penis aus ihrem Unterleib gleiten ließ.

Vanessa verharrte zunächst atemlos an der Treppe, drehte sich dann langsam zur Koje und setzte sich entkräftet auf deren Rand.

Sie hielt eine Hand an ihre Scham gelegt, saß gebeugt, schaute ihn mit großen Augen an und pustete sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht.

»Oh Mann, Yannick … kein Vergleich so ein Fick mit dir. Gib mir eine Minute … solch einen Orgasmus hatte ich ewig nicht mehr. «

Vanessa holte tief Luft und presste sie wie erlöst zwischen ihre Lippen aus. »Tut mir jetzt echt leid für dich, Schatz.

«

Yannick schaute auf ihre zittrigen Beine.

»Muss es nicht. Im Gegenteil. So will ich dich haben. Rundum zufrieden. «

Vanessa lachte und schaute auf seinen steifen Schwanz. »Und wie ist es mit dir?«

»Ich bin geil, Vanessa, aber … na ja … auch irgendwie über den Punkt … weiß auch nicht. Hätte noch lange so gehen können. «

»Ich mag deinen Lümmel lange genug in mir aushalten.

Aber ich konnte mich einfach nicht mehr zurückhalten«, sagte sie und lächelte angestrengt.

Yannick gab ihre einen Kuss an die Stirn. »Ich weiß auch nicht, was mit meinem Lümmel los ist. «

»Bei mir über den Punkt bist du, Schatz? Du machst dir wohl noch zu viele Gedanken. Das ist Unsinn, Yannick. Wäre für mich in Ordnung gewesen. Siehst es wohl anders für dich?«

»Nein.

Das ist es nicht. Bin halt einfach drüber. «

Vanessa richtete ihren Oberkörper auf, führte mit den Händen ein paar Haarsträhnen hinter die Ohren und legte ihre Unterarme auf die Oberschenkel ab.

»Komm mal her, Kleiner, überlass ihn einfach meinem Schleckermäulchen. Du hast mir schließlich versprochen, mich naschen zu lassen. Lass dich einfach gehen. «

Sie gab der Eichel einen sanften Kuss, schnappte mit den Lippen nach ihr und ließ sie langsam in ihren Mund gleiten.

Yannick schloss die Augen, spürte ihre Lippen, ihre verspielte heiße Zunge, ihren Gaumen. Vanessa lutsche mit der Zunge um den Schaft und brummelte genüsslich auf.

Yannick beugte sich vor, griff nach ihrer Brust, liebkoste sie, fühlte über ihren festen Nippel.

»Dein Mund ist fantastisch, Vanessa«, hauchte er.

Vanessa ließ seinen Penis langsam aus ihrem Mund gleiten.

»Auf meine Titten oder ins Gesicht?«, meinte sie vorwitzig.

Yannick schüttelte tranig den Kopf.

»Willst mich absaufen lassen? Nur zu. Hab eh heute Morgen die Milch für den Tee vergessen. «

Er verbiss sich ein Lächeln, während sie gierig nach seiner Eichel schnappte und sie zwischen die Zähne nahm. Yannick walkte ihre Brust und raunte zustimmend auf, als ihre Zungenspitze über den kleinen Schlitz züngelte.

»Ich liebe das an dir, Vanessa«, keuchte er und schob seinen Lümmel vorsichtig in ihren Mund.

Vanessa schnaubte vergnügt auf und legte ihre Finger um den Schaft. Allmählich brachten ihre zielstrebigen Berührungen und der Gedanke an das, worauf sie sich begierig einzulassen gedachte, Yannick in Fahrt. Er sucht nach Halt, stützte sich am Stauraum über der Koje ab und ging etwas in die Hocke.

Vanessa hielt inne. Ihre Lippen fest um die Eichel geschlossen, legte sie Daumen und Zeigefinger zu einem festen Ring um sein Glied.

Yannick penetrierte vorsichtig ihren Mund, während Vanessa die andere Hand an seinen Oberschenkel legte, behutsam Richtung Scham glitt und schließlich seinen Hodensack umfasste.

»Ja, geh mir an die Eier, Vanessa«, raunte Yannick ihr zu. »Du kriegst es gleich. «

Sie schnaufte nach Luft und versuchte ihren Speichel zu schlucken, ließ sich nicht davon einschüchtern, dass er seinen Stängel mitunter tief in ihren Mund einführte.

Sie legte ihren Kopf etwas zurück, hob ihre Augen, um ihm ins Gesicht zu sehen. Yannick schaute auf ihren Mund, auf ihre nervös zuckenden Augenlider, wobei er meinte, in ihrem neugierigen Blick einen Anflug von Aufsässigkeit wahrzunehmen.

»Keine Angst, du kriegst es ja. Massiere meine Eier … mach ruhig fester, Vanessa. Hol's dir. «

Vanessa packte zu, knetete energisch seinen Hodensack, walkte die Hoden aneinander und schnürte ihre Finger stramm um seinen wuchtenden Penis.

Yannick kniff die Augenlider zu, fühlte, wie sie ihre Zunge unter seinen Riemen presste, um ihm das Gefühl zu vermitteln, in einem engen, heißen Schlund zu stecken, der hungrig zu warten schien.

»Pass auf. Gleich … kriegst du …«, prustete er ihr zu. »Ich komme, Vanessa … ich komme …«

Yannick jammerte durchdringend auf, vernahm Vanessas rastloses Schnauben, während sie schmatzend lutschte, und keuchte erregt, sobald es aus ihm zuckte.

Sie stöhnte zustimmend auf und hielt ihre Lippen sorgsam um die Eichel gelegt. Ihre Hand massierte dabei Richtung Mund, sobald Yannick kurz innehielt und es sich heiß auf ihre Zunge legte.

Vanessas energischer Handgriff an seinem Hodensack schmerzte. Sein Unterleib zuckte unkontrolliert. Sein Bauch pumpte. Sie hielt ihren Kopf unbewegt, ihre Lippen fest umschlossen und melkte behutsam mit den Fingern.

»Vanessa … das ist irre.

Verdammt … ist das geil. «

Vanessa blickte zu Yannick hinauf, zog ihren Kopf zurück und ließ seine Eichel achtsam zwischen ihre Lippen hinausgleiten.

Vanessa gluckste näselnd auf, lehnte sich zurück, stützte sich auf ihre Unterarme, schüttelte sich mit einer schnellen Kopfbewegung ihr langes Haar nach hinten und schaute ihn vergnüglich an. Sie schloss ihre Augen und schluckte, ohne eine Miene zu verziehen.

Yannick stützte sich derweil gegen das Staufach an der Kabinendecke und schaute Vanessa gebannt an.

Vanessa öffnet keuchend ihren Mund, schmatzte, schnalzte mit der Zunge, schluckte nochmals und schaut ihn mit unbekümmerter Miene an.

»Hattest immer viel davon, Yannick. «

Yannick setzte sich neben sie und ließ sich rücklings auf die Koje fallen.

»Der absolute Hammer, Vanessa. «

Sie lachte leise, gab ihm einen Kuss auf seinen Lümmel, stand auf und nahm sich eine kleine Getränkeflasche aus der Kühlbox.

Sie stellte sich vor ihn an die Koje, nahm einen kräftigen Schluck Mineralwasser und stieß leise auf. »Von wegen, bei mir über den Punkt«, meinte sie süffisant.

Yannick starrte an die Decke und lachte leise auf. »Nicht zu glauben. «

»War's geil, Yannick?«

»Geil? Oh Mann. Ich bin total fertig. Hätte ich nicht gedacht, Vanessa. Es war mehr als geil. «

»Was?«

»Na, was gerade abgelaufen ist, es war ja nicht das erste Mal.

Aber geschmeckt hat's dir damals nicht. «

»Ich war lange genug verheiratet. Schmeckt ein wenig wie Bittermandel. Ich dachte bei dem Aroma immer ans Meer, an den Strand und einen großen Becher Eis. Ich bekomme deswegen schon lange keine Magenschmerzen mehr. Schon gar nicht wegen dir, Kleiner. «

Yannick lachte herzhaft, richtete sich auf und schaute sie fasziniert an.

»Werde mich schon wieder an die Flut gewöhnen, keine Angst«, meinte sie lässig.

»Ich hab dich lieb, Vanessa. «

»Das sagen sie alle hinterher. So, mein Kleiner, ich gehe kurz ins Wasser und kühle mich ab. Bin total verschwitzt. «

»Sei vorsichtig, die Strömung ist hier sehr stark. « »Ich bin nicht das erste Mal hier. Keine Angst. Ich halte mich an der Leiter fest. Nur einmal kurz eintauchen. Ich brauche das jetzt. «

»Warte, ich komme mit.

«

»Wird ein geiler Kurzurlaub«, meinte Yannick, stieg hinter ihr in die Kajüte, trocknete sich ab und warf das Handtuch auf seine Koje. »Sobald der Kleine bei uns ist, sollten wir uns jedoch etwas zurückhalten. «

»Wieso? Wie kommst du darauf? Der braucht seinen Mittagsschlaf und nachts schläft er meistens durch«, erwiderte Vanessa belustigt und zog sich ihre Shorts an.

»Wenn du meinst, dachte halt nur.

« »Höre auf, du genierst dich doch wohl nicht wegen des Kleinen? Der bekommt davon doch gar nichts mit, Yannick. Aus seinem Kinderbettchen kommt er eh nicht raus. Jedenfalls jetzt noch nicht. Und sollte er es einmal zufällig mitbekommen, dass wir uns küssen oder uns lieb haben, wird Jörn das gar nicht einordnen können. Keine Angst, mein Kleiner, mach dir mal keine Sorgen. Oder geht's dir um was ganz anderes«, hakte sie nach.

»Zu Hause war es für uns immer ein Tabu.

«

»Zuhause?« Vanessa ging auf ihn zu. »Warte mal …«, hob sie bedeutungsschwanger an, legte ihre Arme auf seine Schultern und schaute ihn verwundert an.

»Du bist echt süß, weißt du das. Ich meine das jetzt ehrlich und ohne dich hochnehmen zu wollen. Deine Feinfühligkeit, die manchmal bei dir zum Vorschein kommt, hat mich immer sehr beeindruckt. « Sie hielt kurz inne und fixierte seinen Blick. »Und nicht nur mich.

Dachte damals, das sei bei dir so eine psychologische Masche, wenn du dich für ein Mädchen interessiertest. Hab das für eine hinterhältige Taktik gehalten. Ist es aber gar nicht. «

»Worauf willst du hinaus?«

»Ich hab mir in jener Nacht, als ich einsam in meinem Bett lag, die Frage gestellt, ob es mir mit dir nur um Sex geht. Sein Bettchen neben mir war an dem Wochenende leer.

Der Gedanke an ihn hat mich auch verunsichert und ich habe mich, wie du wohl auch, damit auseinandergesetzt. Wir hätten uns bei mir im Wohnzimmer auf der Couch vergnügen können, aber das hätte nichts geändert. Ein Zuhause, Yannick … ja, das haben Jörn und ich. Einen Ort, wo wir uns sicher und geborgen fühlen, wo wir glücklich sind. Und du, wo fühlst du dich zu Hause?«

Yannick schaute sie bedrückt an.

»Ich hab sie geliebt, aber mit Marie lief es von Anfang an irgendwie nicht rund. Ich will nicht behaupten, dass ich mich nicht wohlgefühlt habe, aber so richtig angekommen mit ihr …«

»Hättest dich ja mal außer der Reihe bei mir blicken lassen und mir erzählen können, was wirklich los ist. Ich hätte dir gerne zugehört. Nicht nur mit Marie zum Geburtstag oder mal zum Grillen vorbeischauen und sich ansonsten rarmachen.

Als ich mich von Lukas getrennt habe, kamst du zu mir, hast mich in den Arm genommen, wenn ich geweint habe. Hast dir wegen mir und Jörn den Hintern aufgerissen, um uns beide zu unterstützen. Bist nach der Arbeit Stunden gefahren, um mir in der Wohnung spät abends die neuen Schlafzimmermöbel aufzubauen. Danach schnell etwas gegessen und bist übermüdet direkt zur Arbeit gefahren. Wir beide waren immer füreinander da, haben über alles geredet. Du warst unglücklich mit ihr, stimmt's … brauchst jetzt gar nicht so die Augen zu verdrehen.

«

»Ja. «

»Was, ‚Ja‘?«, flüsterte sie feinfühlig.

»Ich hatte keinen Arsch in der Hose. Das willst du doch hören. «

»Unsinn«, erwiderte sie sanft. »Darum geht es nicht, Bruderherz. Falsche Rücksichtnahme ist das Stichwort. «

Sie schaute ihm intensiv in die Augen. Yannick schwieg.

»Ich werde dir jetzt Mal was dazu sagen: Du magst mich mehr, als es einer Schwester normalerweise lieb sein dürfte.

Mir war immer klar, dass du mich liebst, Yannick. Und ich habe mit der Zeit gemerkt, wie sehr ich dich liebe. Selbst, als wir uns entschieden, auseinanderzugehen, ich Lukas kennenlernte, heiratete, ein Kind bekam. In all den Jahren war diese Liebe zwischen uns gegenwärtig. Ja, ich habe Lukas geliebt, aber nie so wie dich, Yannick. Wenn wir beide zusammen sind, fühlen wir uns zuhause angekommen. Mir ist in den letzten Wochen klar geworden, dass ich das mit dir will und du willst das auch mit mir.

Der Sex zwischen uns war und ist unglaublich schön. Aber das ist nicht das Entscheidende. Es ging dir immer darum, mich glücklich zu sehen, zu wissen, dass es deiner Schwester gut geht, es ihr an nichts fehlt. Bis heute ist das so geblieben. Dass du vor allem dabei an Jörn denkst, der für mich das Wichtigste auf der Welt ist, dafür liebe ich dich umso mehr. Ich bin glücklich, einen so mitfühlenden, liebenswerten Mann, an meiner Seite zu haben.

Und ich möchte, dass du glücklich bist, Yannick. «

Vanessa zog ihn zu sich, nahm ihn sanft in den Arm und schmiegte sich an ihn.

»Ja. Ich will mit euch zusammen sein, Vanessa. Ich liebe den Kleinen, als wär er mein eigener Sohn. Aber dir dürfte auch klar sein, dass wir mit dieser falschen Rücksichtnahme so gegen alles verstoßen, was uns lieb sein sollte. Das ist doch ziemlich egoistisch und verantwortungslos, meinst du nicht?«

»Ich denke, wahre Liebe, wenn es sie denn wirklich gibt, ist nicht egoistisch und gewissenlos.

Sie zerstört nichts. Ich würde daher nie einen Seitensprung machen und werde niemals einen dulden. Ich frage mich, was unangenehmer und rücksichtsloser ist. Wir beide müssen uns so was gar nicht klar machen, um einander ewige Treue zu geloben«, deutete sie ambig an.

»Mir ging es eine Zeit lang ähnlich wie dir. Woher willst du wissen, dass ich nicht fremd gegangen bin, als zwischen Marie und mir im Bett nichts mehr lief?«

»Weil du an mich und Jörn gedacht hast.

An uns drei, Yannick. So ist es doch. «

Yannick drückte Vanessa an sich.

»Es ist jetzt anders mit uns, Vanessa, und irgendwie doch nicht. Ich hasse diese Heimlichtuerei. Du weißt, worauf ich damit hinaus will. Ich liebe auch die Menschen, die uns beide so nahestehen und ich will mit meiner Liebe nichts zerstören. «

»Ich auch nicht, Yannick. Lass uns jetzt zurücksegeln, wir werden eine Lösung für uns finden.

Für uns alle. «

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