Es ist viel zu beichten

Telefonsex mit ECHTEN Frauen: Zusätzlich mit Kamera Funktion möglich!

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Zur Übersicht für die geneigte Leserin und den geneigten Leser — es gibt ja deren einige, denen meine Geschichten gefallen — hier noch einmal eine chronologische Übersicht meiner bisherigen Geschichten:

VOREHELICHES

[Der Unterschied]

[Die Grundbegriffe]

Das Obligatorische

EIS Werbung

[Über einen starken Typ]

[Ferienspaß I]

PennälerInnenfeten

Lernen fürs Abitur

[Ferienspaß II]

Erstes „Eheleben“

ERSTE EHE NEBST NEBENBESCHÄFTIGUNGEN

Auf Schlingerkurs in den Hafen (mit Ferienspaß III)

Der weltberühmte Pianist hat heute nicht seinen besten Tag

Auf der Durchreise

Der Wanderclub

Die Ernennung

[Hinter unverschlossenen Türen]

Vetternwirtschaft

Vom anderen Ufer

An der Ostsee hellem Strande …

Wenn der Herr außer Haus ist, tanzt das Mäuslein im Bette

Die Sportskanone

Rameaus Geburtshaus

Die Rettung aus der Gosse

Die Tröstung

NACH DER SCHEIDUNG: FREI FLOATEND

Gartenarbeit

Das Cembalo

Urlaub mit Mama

Als Scheidungswitwe — Ehevermittlung die erste

Nachgeholte Schülerliebe — oder Ehevermittlung die zweite

Heldenzeugen

Die Viererbande

Nachhutgefecht

AUSFLUG INS HORIZONTALE GEWERBE

Ein Schelm, der Schlechtes dabei denkt

Der Rußlandheimkehrer

Fast, aber nur fast

Der Ausstieg

Der Segeltörn

WEITER WIEDER ALS „NORMALE“ SCHEIDUNGSWITWE

Spanische Tage und Nächte und ein Abend in Frankfurt

Kontakte mit der freien Wirtschaft

Kuchen und Pizza — aber bitte mit Sahne

Es ist viel zu beichten

Die mit [] markierten Texte sind nicht in ### zu finden, denn sie handeln von Jugenderlebnissen, bei denen einige der handelnden Personen noch keine achtzehn Jahre alt sind, oder sie sind kürzer als 750 Wörter.

Wer auch diese Texte lesen möchte, melde sich bei mir, möglichst per E-Mail.

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Nach Peters zweitem Besuch bei mir war mein Kontakt zu ihm zunächst wieder abgebrochen. Peter meldete sich nicht, und als ich einmal bei der Howaldts-Werft in Kiel anrief, sagte man mir, Herr Fink habe das Haus verlassen, man wisse nicht, wo er jetzt arbeite.

Ich war sehr verzweifelt, und Trudi erbot sich, reihum bei deutschen Werften nach einam Herrn Fink zu fragen.

Einigen war er bekannt, aber niemand wußte, wo er jetzt zu finden sei.

Es ging uns auf, daß Trudi und ihr Freund Bernd vor einiger Zeit umgezogen waren und es ihnen nicht gelungen war, die alte Telephonnummer zu behalten, da diese in Hamburg stadtteilweise vergeben werden: In Stellingen gab es auf Biegen und Brechen keine Nummern, die mit 2 beginnen! Wir ließen unsere Beziehungen spielen und fanden heraus, wer Trudis alte Nummer bekommen hatte — zwei Jahre nach dem Umzug wurde sie erst neu vergeben — und nahmen Verbindung mit diesem Menschen auf.

Auf unseren Anruf meldete sich eine unsympathische Stimme, und so schickten wir Bernd vor, diesen Heini zu bitten:

„Wenn ein Herr Fink anruft, dann geben Sie ihm bitte meine Telephonnummer!“

Aber auch dies half nichts.

Ich gab die Suche auf und hoffte auf ein gütiges Schicksal, daß Peter mal wieder nach Hamburg führen würde.

Meine Hoffnung sank mit jedem meiner heftigen erotischen Abenteuer.

In der Schlußphase des Segeltörns, als unsere Böcke die Torschlußpanik packte, dachte ich einmal: „Wenn mich doch nur Peter das zehnte Mal nähme und nicht wieder Holger! Aber es soll wohl nicht sein. „

Es war in dem Jahr, als ich Willy kennenlernte und wenige Tage nach der Orgie mit Detlev, als ich beim Nachhausekommen einen kleinen Zettel im Briefkasten fand. Wie gut, daß ich ihn nicht übersehen hatte, was leicht hätte geschehen können! Auf dem Zettel stand in zittriger Bleistiftschrift: „Bin eine Woche in Hamburg.

Konnte dich heute telefonisch nicht erreichen und bin einfach vorbeigekommen, aber du warst nicht zu Hause. Warte bis um siebzehn Uhr in der Kneipe gegenüber, wenn es später wird, ruf mich auf dem Handy an: Telephonnummer. „

Es war zwei Minuten vor fünf, und meine Uhr ging immer einige Minuten nach! Ich nichts wie die Treppe runter — wer weiß, wie lange ich auf den Fahrstuhl hätte warten müssen — zwanzig Meter neben dem Zebrastreifen illegal zwischen den hupenden Autos durchgehuscht und in die Kneipe, in der ich — als ans-tändige Frau! — noch nie gewesen bin.

Und da saß er an einem Tisch am Fenster, ein halbleeres Bierglas neben sich, und studierte das Hamburger Abendblatt so intensiv, daß er überhaupt nicht aufsah, offenbar auch nicht bei dem Hupkonzert, als ich die vierspurige Straße in Etappen überquerte.

Es war doch nicht zu fassen! Peter mußte doch nach mir Ausschau halten! Was sollte ich tun? Da kam mir eine Idee. Ich schlich mich an Peters Tisch — er merkte nichts — ich setzte mich so, daß mich die Zeitung verdeckte — er merkte nichts, nicht einmal beim Umblättern — ich bestellte beim geflissentlich herbeieilenden Wirt flüsternd auch ein Glas Bier — Peter merkte nichts — und als das Bier vor mir stand und der Wirt wieder gegangen war, sagte ich mit ganz cooler Stimme:

„Prost, Peter!“

Man konnte förmlich hören, wie Peter mit dem Lesen aufhörte, die Erkenntnis der bekannten, aber lange nicht mehr gehörten Stimme in sein Bewußtsein drang — er nahm die Zeitung beiseite, sah mit ungläubiger Miene über den Rand seiner Brille, die er jetzt trug; als er mich erkannte, erstrahlte sein Gesicht, und er sagte nur: „Mensch, Melanie, hat es doch noch geklappt heute!“ –, und beim Versuch, mich über den kleinen Tisch hinweg zu umarmen, stieß er mit seinem weiten Mantel beide Biergläser um, und ihr Inhalt ergoß sich über meinen Rock.

Wir mußten beide furchtbar lachen, der Wirt kam herbei, wischte die Schweinerei auf und zeigte mir, wo die Damentoilette war, aber ich schenkte dem keine Beachtung, bestellte stattdessen zwei weitere Glas Bier, und sagte nur zu Peter:

„Um den Rock ist es nicht schade, den kann man auch waschen!“

„Entschuldige nochmal, daß ich dich so eingesaut habe!“

„Aber ich hab doch gesagt, das macht nichts! Deine Umarmung war mir doch viel wichtiger!“

„Wie willst du denn so über die Straße gehen?“

„Einfach so!“

„Aber die Leute denken doch, du hast dir in die Hosen gemacht.

„Sollen sie doch denken, was sie wollen. Aber vielleicht sitzen wir hier noch, bis es dunkel wird, trinken, essen eine Bockwurst oder zwei und erzählen. Ich glaub, wir haben viel zu erzählen. „

„Sollen wir hier — in dieser drittklassigen Kneipe — hängenbleiben? Ich dachte –„

„Du dachtest, wir gehen in meine Wohnung und du legst mich wieder flach nach gewohnter Manier. „

„Ehrlich gesagt –„

„Woher weißt du eigentlich, daß ich keinen Freund hab und allein wohne?“

„Von Trudi.

„Und die blöde Kuh kann mir nicht sagen, daß du in Hamburg bist?“

„Die ,blöde Kuh` war ganz lieb, hat auch gleich versucht, dich anzurufen und hat dich auch nicht erreicht. Ich hab sie übrigens auch erst heute angerufen, ich bin erst um ein Uhr mit dem Flugzeug gekommen — hast du eigentlich kein Handy?“

„So was neumodisches — das kann ich in der Schule auch gar nicht gebrauchen — wenn wir versuchen, so was den Schülern zu verbieten.

„Aber beim Einkaufen danach –„

„Mensch, da fällt mir was ein: Als ich deinen Zettel gefunden hatte, hab ich alle Einkaufstüten im Flur stehengelassen und bin hierher rübergerannt. „

„Na, dann gehen wir doch zu dir rüber und sehen nach den Tüten!“, sagte Peter jovial, trank mit großen Zügen sein und mein halbes Bier aus, damit es schneller ginge, und wir gingen zu mir — diesmal brav die Ampel abwartend.

Als wir auf der anderen Straßenseite angelangt waren, ging Peter am Eingang zu meinem Haus vorbei, und ich sagte ihm:

„Peter, wo gehst du hin, ich wohn doch hier — du warst doch schon oben!“

„Ich hab hier was gesehen, als ich mit dem Taxi gekommen bin — es muß hier irgendwo sein — gar nicht weit –„

Peter schleppte mich wohl fast einen Kilometer weit, sagte nur zwischendurch irgend einmal: „Mit dem Auto ist das immer kürzer!“ — ich mußte ihn verbessern: „– erscheint es immer kürzer“ –, und dann hatte Peter gefunden, was er suchte: ein kleines Blumengeschäft.

Er kaufte einen schönen Rosenstrauß, und wir machten uns auf den Rückweg.

„Ist dir klar“, begann Peter, „daß ich dich heute das erste Mal bei dir zu Hause besuche?“

„Wenn ich dich reinlasse — und das muß ich mir reiflich überlegen — warum hast du dich eigentlich all die Jahre nicht einmal gemeldet?“

„Weil ich jetzt in Amerika lebe — ich hatte durch einen Studienkollegen die Gelegenheit, die Stelle an einer Werft in Galveston zu bekommen, und mein holdes Weib hat immer von Amerika geschwärmt, wo sie mal ein Semester studiert hat — und meine Dienstreisen führten mich immer nach Asien, nie nach Old Europe — ich hatte schon die Hoffnung aufgegeben, dich vor der Rente wieder einmal zu sehen.

„Aber du hättest doch mal schreiben können!“

„Ich wußte doch gar nicht, daß du geschieden bist und jetzt allein lebst. „

„Du hättest doch mal im Telephonbuch nachsehen können!“

„Wie soll ich in Amerika im Hamburger Telephonbuch nachsehen?“

„Da bist du nun hinter dem Mond zurück — wahrscheinlich haben sie in Washington auf der Botschaft die deutschen Telephonbücher –„

„– ich bin bisher nur einmal in Washington gewesen, mit der Botschaft geht das alles mit der Post oder E-Mail –„

„Das hab ich mir gedacht! Aber alle Telephonbücher sind doch im Internet — du hast doch Zugang zum Internet, oder?“

„Natürlich!“

„Na also — da hättest du mich sofort gefunden mit Telephonnummer und neuer Adresse — die ist jetzt auch schon fünf Jahre alt.

Während ich an der Oberfläche diese Unterhaltung mit Peter führte, dachte ich mit immer größerer Besorgnis darüber nach, was ich Peter aus meinem Leben der letzten Jahre erzählen sollte. Sicher würde er „alles“ wissen wollen. Einerseits war er bei weitem der liebste meiner Ex-Freunde, mein eigentlicher Jugendfreund, der erste Freund, mit dem ich eine „tiefe“ erotische Beziehung hatte (man soll als Deutscher nicht immer von der „Tiefe“ der Gedanken usw.

reden, aber lassen wir es hier so stehen!) und den ich auf keinen Fall verlieren wollte, dem ich aber auch volle Offenheit schuldete, andererseits konnte ich mir nicht ausmalen, wie er reagieren würde, wenn er von Sauna und Törn erfahren würde.

Unterdessen waren wir wieder angekommen, wo ich wohnte, und Peter fragte artig:

„Darf ich nun zu dir raufkommen? Wenn nicht: Darf ich dir diesen Strauß hier überreichen?“

„Beides! Danke, Peter!“, sagte ich und küßte ihn auf offener Straße.

Dann gingen wir uns Haus, und da eine Traube von Menschen auf den Fahrstuhl wartete, sagte ich:

„Gehen wir doch die Treppen, das geht schneller!“

„Du wohnst doch im siebten Stock?!“

„Ja! Komm! Sportliche Betätigung! Oder bist du dann später zu sehr ermattet?“

„In Amerika würde man mich für verrückt erklären und in die Psychiatrie sperren — in den siebten Stock über die Treppe!“

„Ach ja: Du bist ja älter als ich, eineinhalb Monate — ist doch richtig?“

„Das weißt du noch?“

„Und ob ich das weiß! Ich weiß auch noch, wie wir in dem Jahr, wo wir zusammen waren, unsere Geburtstage gefeiert haben — das kann man aber hier in der Öffentlichkeit nicht vertiefen!“

So waren wir im siebten Stockwerk angekommen — und, oh Schreck! Die Tüten waren nicht mehr da! Aber als ich meine Wohnung aufschloß, öffnete meine Nachbarin die Tür und sagte:

„Guten Tag, Frau Melanie, ich hab Ihre Tüten reingenommen und die verderblichen Sachen in den Kühlschrank getan.

„Das ist lieb von Ihnen! Darf ich vorstellen: Herr Peter Fink, ein Studienkollege von anno dunnemals — Frau Frieda Fischer, nennt sich selbst manchmal ,Frischfisch`!“

Wir alle drei schafften die Einkaufssachen in meine Wohnung und suchten aus Frau Friedas Kühlschrank meine Sachen zusammen. Als wir fertig waren, verabschiedete sich Frau Frieda mit einem freundlichen: „Dann noch einen schönen Abend miteinander!“, und ich schloß meine Wohnungstür hinter Peter und mir.

Es war wirklich zwanzig Jahre her, seit ich Peter kennengelernt hatte — und noch nie habe ich ihn bisher in eigenen Räumen empfangen können — doch, ja: ich hatte ihn schon in eigenen Räumen empfangen, die hatten allerdings nicht wie jetzt mir allein gehört! Warum eigentlich verdrängte ich immer meine Eskapaden im Ehebett?

„Wo wohnst du eigentlich, Peter?“, fragte ich ihn, als wir die erste Kußserie beendet hatten.

„Ja — das wollte ich dich fragen — kann ich nicht hier wohnen?“

„Und deine Frau und die lieben Kleinen — wieviel Kinder hast du jetzt eigentlich?“

„Zwei Töchter! — Die denken, ich bin im Hotel.

Wenn mich Erna anruft, dann auf dem Handy. „

„Und woher wußtest du, daß ich jetzt allein lebe?“

„Erst heute von Trudi — sagte ich ja schon. Aber ich hab mir so was gedacht nach dem, was du mir letztes Mal –„

„Vor acht Jahren!“

„Ja, ja, es ist eine Schande — was du mir damals von deinem Verhältnis zu Dieter und zu Theo erzählt hast.

Seit wann bist du eigentlich geschieden?“

„Seit fünf Jahren. „

„Dann hätte ich ja schon längst kommen können!“

„Frechdachs! Wieso nimmst du an, daß ich — gerade ich — seit der Scheidung allein gelebt habe?“

„Ja, da hast du natürlich wieder recht — aber ich hab das so im Gefühl — hab ich recht?“

„Du hast!“

„Na also! Aber zurück zu meiner Frage: Kann ich hier wohnen — oder nehme ich ein Zimmer in einem Hotel — gibt es das Smolka noch oder das Remmel? — natürlich ganz wie du willst!“

„Natürlich kannst du hier wohnen — ich will nur nicht, daß du Schwierigkeiten mit Erna kriegst.

„Das laß mal meine Sorge sein. Das gibt, glaub ich, keine Probleme. Sie ist zwar immer noch sehr eifersüchtig, als ich ihr aber gesagt hab, daß ich nicht nur Schulkameraden und Kommilitonen, sondern auch meine Jugendfreundin wiedertreffen will, hat sie wider Erwarten nicht protestiert — wir sind ja auch jetzt älter und weiser geworden –, sondern sie hat nur gesagt, sie würde auch ganz gern Wolfgang, ihren liebsten Jugendfreund, einmal wiedersehen.

Eine meiner Aufgaben hier ist es, diesen Wolfgang aufzusuchen und ihn nach Amerika einzuladen. „

„Kennst du diesen Wolfgang?“

„Nur aus Ernas Erzählungen — er soll sehr nett gewesen sein. — Also: zum Praktischen: Ich bestell jetzt ein Taxi, schicke es zum Flughafen, meine Koffer abholen und wieder zurück, dann lad ich dich zum Essen ein — wir können gleich mit dem Taxi weiterfahren — und dann –„

„Dann schlafen wir uns erstmal aus nach dem aufregenden Tag.

„Da bin ich auch für! Hoffentlich schlaf ich nicht schon beim Essen ein, ich bin hundemüde!“

„Gut: Dann bestell das Taxi, und ich mach einen Kaffee. Mach es dir im Wohnzimmer gemütlich. „

„Okay. — Hast du eigentlich einen Computer, wo ich meine E-Mails abfragen kann, das heißt, kann ich ins Internet kommen?“

„Ja, seit Neuestem. Der Computer steht im Arbeitszimmer.

Willst du dich daran setzen?“

„Später oder morgen!“

„Dann ruf dein Taxi, und solange der Kaffee durchläuft, zeig ich dir die Wohnung. „

Das Taxi kam recht schnell, Peter winkte ihm vom Balkon und ging dann hinunter, um dem Fahrer die nötigen Instruktionen und die Scheine für die Koffer zu geben, als Peter wieder heraufkam — natürlich mit dem Fahrstuhl! — war gerade der Kaffee fertig, und wir setzten uns in der Küche zusammen.

„Nun sag mal, wie geht es dir?“, fragte ich Peter, und er stellte praktisch gleichzeitig eine ähnliche Frage.

„Ich lebe, wie du ja jetzt weißt, im Traumland von Erna — das hat sie sich immer gewünscht, seit sie mal ein Semester in Houston war, und dann ergab sich die Gelegenheit mit der Werft in Galveston. Wir bauen Schiffsdiesel aus Deutschland ein, und ich wickel die Importgeschäfte und das Sprachliche ab.

Ich konnte günstig ein Haus kaufen, und wir leben das Leben der amerikanischen middle class. „

„Und die Kinder?“

„Die können schon besser American English als Deutsch. Ich hab mir ein paar Videos mit guten Kinderfilmen besorgt, damit die Rabauken sich wenigstens auch ans English English gewöhnen. „

„Und arbeitet auch Erna?“

„Nein, aber sie macht ehrenamtlich in unserer Lutheran Church mit.

Wir haben übrigens einen Pastór, der ist kurz vor der Wende aus der DDR geflohen, und weil es ihm in der BRD auch nicht gefiel, ist er gleich in die States weitergezogen und hat da geheiratet — eine ganz liebe Familie, unsere besten Freunde. „

„Und dann willst du hier mit einem fremden Weib rummachen. „

„Ob du es glaubst oder nicht: Das hab ich dem Johannes — so heißt der Pastór — gebeichtet, aber er hat die Beichte nicht angenommen.

Es gibt zwar in der evangelischen Kirche auch das Sakrament der Beichte, aber vorher beichten gibt es nicht, nur nachher. Ich soll es nicht zu doll treiben, hat er mir auf den Weg gegeben. „

„Dann halt dich da mal dran!“

„Das hab ich auch vor! — So, zeigst du mir mal die Wohnung?“

„Okay! Hier ist die Küche –„

„Das weiß ich schon!“

“ — diese Tür führt ins Arbeitszimmer, hier ist mein Computer und die Hälfte meiner Bücher — und eine Liege: Hier wirst du schlafen!“

„???“

„Ja: Erstens bist du verheiratet, und zweitens hast du doch eben selbst gesagt –„

„Ich hatte gehofft, ehrlich, wir kuscheln wenigstens zusammen wie in alten Zeiten!?“

„So — hattest du gehofft — ein Wüstling warst du ja schon immer — du hast mich ja schon in Italien verführt –„

„Da hast du mich verführt!“

„Fang nicht wieder damit an — es klingelt, das wird dein Taxi sein!“

Und in der Tat brachte der gute Taxifahrer Peters zwei große Koffer.

Wir ließen ihn mit dem Summer ein, und bald stand er vor der Tür und lieferte die Koffer ab.

„Danke! — Setzen Sie sich bitte noch etwas in den Wagen und warten — wir fahren gleich weiter zum Essen — das Warten bezahlen wir natürlich!“

„Wird gemacht, Meister!“

„So, Melanie“, wandte sich Peter wieder mir zu, „Zeigst du mir nicht noch schnell die anderen Räume?“

„Ja: Hier ist das Gästeklo, hier das Wohnzimmer — niemand kann in die Wohnung sehen, außer er legt sich da drüben in die Büsche, darum zieh ich auch für gewöhnlich die Gardinen nicht zu — hier auf dem Sofa kann man auch schlafen — und wenn du hier durchgehst, ist da das Badezimmer und Klo und hier mein Schlafzimmer.

„Das ist ja auf- und anregend“, rief Peter aus, als er die verspiegelte Schrankwand sah, „und du willst sagen, du warst hier noch nie mit einem verheirateten Freund?“

„Nie — wirklich nie — jedenfalls noch nie mit einem in Amerika verheirateten Freund!“, mußte ich lachen, und gab Peter wieder einen herzhaften Kuß, den wir im Spiegel beobachten konnten.

„So, wir sollten unseren Chauffeur nicht zu lange warten lassen.

Wo meinst du, sollen wir essen gehen?“

„Wir wär's mit dem Alsterpavillon — da war ich nicht oft, aber immer mit aller-, allerbesten Freunden. „

„Und darf ich mich zu dieser Kategorie zählen?“

„Du darfst, Peter! — So, jetzt möchte ich mir noch was Schickeres anziehen — und willst du in deinen Reiseklamotten bleiben?“

„Nein, ich such mir auch einen Abendanzug aus dem Koffer.

So zogen wir uns als altes Liebespaar ohne falsche Scham voreinander zunächst einmal aus, und als ich nur noch Slip und BH anhatte, machte Peter mir das Kompliment:

„Du hast dich in all den Jahren überhaupt nicht verändert!“

„Du warst ja schon immer kurzsichtig: Von da siehst du all die Falten nicht. „

„Falten — Quatsch, die paar Fältchen, aber deine Figur — überhaupt nicht in die Breite gegangen.

„In die Länge leider auch nicht! — Aber du, du bist, glaub ich, wieder etwas schlanker als vor acht Jahren. Machst du Sport?“

„Ich jogge meistens morgens eine halbe Stunde — das machen die meisten in unserem Viertel. „

„Erna auch?“

„Zwei-dreimal die Woche dreht Erna mit einer Nachbarin eine etwas kürzere Runde — trotzdem ist und bleibt sie etwas rundlicher als du.

„Das ist wohl so angelegt. — In dem Anzug siehst du richtig schick aus — da könnten wir ja gleich in die Oper gehen!“

„Ein andermal, Melanie; heute, glaub ich, würde ich einschlafen nach dem Flug. „

„Okay, gehen wir essen, du warst ja sowieso immer mehr für Jazz. „

„Und du: bist du immer noch so ein Bach-Fan — natürlich, du hast ja jetzt ein Cembalo, wie ich gesehen hab.

„Immer mehr ein Bach-Fan!“

„Also nix Oper, lieber Orgelkonzert. „

„Würd ich auch so sehen, das weißt du doch, Peter?“

„Und dafür wäre kein Abendanzug nötig, Jeans täten es auch. „

„Aber in dem Anzug siehst du ganz toll aus, laß es dir von einer Frau gesagt sein! Ich könnte schwach werden –„

„Das hatte ich gehofft!“

„Frechdachs! Schnauze! Komm, gehen wir runter und fahren!“

Das Essen im Alsterpavillon war feudal wie immer und, wenn man das ganze Ambiente mit in Betracht zieht, preiswert: teuer, aber seines Preises wert.

Immer wieder gaben wir uns während des Essens über den Tisch hinweg zart die Hand und hielten sie — das waren mit die schönsten Momente während des ganzen Besuchs von Peter. Sonst redeten wir wenig, ich wollte nicht hier quasi in der Öffentlich von meinen Erlebnissen der letzten Jahre erzählen, und Peter war wirklich sehr müde und genoß still das Beisammensein mit seiner Jugendfreundin. Mit einem gewissen Stolz registrierte ich die Blicke, mit denen andere Frauen den stattlichen Peter begutachteten: meinen Peter! Dieses Gefühl hatte ich seit Dieters Zeiten nicht mehr genossen, nur ansatzweise mit Siggi auf den Tagungen, aber dort waren wir doch bei vielen als illegitimes Paar angesehen.

Das waren wir mit Peter natürlich auch, aber das wußte hier ja niemand!

Nachdem wir fertig „gespiesen“ hatten, leisteten wir uns wieder ein Taxi zu mir nach Hause. Dort wollte Peter aber nicht wie erwartet schleunigst ins Bett, sondern erst einmal deutsches Fernsehen genießen — ohne ewige Reklame: Es war gerade die Zeit der Tagesthemen. Aber bei den Meldungen über die soundsovielte CDU-Krise schlief er sanft und selig auf meinem Busen ein.

Er wurde geweckt von seinem Handy in der Jackentasche. Es war Erna, die anrief. Peter machte keine Anstalten, zum Telephonieren von mir zu fliehen, und so bekam ich das ganze Gespräch mit, zumindestens das, was Peter sagte. „Ja, ich kann hier bei Melanie wohnen — wir waren im Alsterpavillon essen — jetzt sehen wir die Tagesthemen, und was machst du? — Ja, dann muß der Chevy wohl mal in die Werkstatt, frag Dick, welche er empfielt — nein, Wolfgang hab ich noch nicht gesucht; ich bin hundemüde, und ich geh jetzt gleich zu Bett — ja, wahrscheinlich — ja, tu ich doch! Danke, daß du mir das erlaubst — ja, ich frag morgen rum nach Wolfgang, wenn ich ihn nicht im Telephonbuch finde — bei welcher Firma hat er noch gearbeitet — ach ja richtig — schlaf schön!“

„Erna läßt dich grüßen, und wir sollen uns anständig benehmen!“

„Und was heißt das?“

„Keinen Sex in der ersten Nacht — aber Spaß beiseite, ich muß jetzt wirklich schlafen — ich frag auch keine E-Mail mehr ab — einfach ins Bett! — Wann mußt du denn morgen früh raus?“

„Um sieben — um acht muß ich in der Schule sein.

Ich holte für Peter noch einen Stuhl zum Ablegen seiner Kleider ins Schlafzimmer und schob in den Schränken meine natürlich viel zu zahlreichen, meist nie getragenen und nicht anderweitig versorgten Kleider etwas zusammen und machte so für Peter eine mehr nur symbolische Lücke für seine Anzüge. Ja, ja, wenn man jahrelang allein lebt, vergißt man, daß einem nur die Hälfte des Kleiderschrankes zusteht!

Peter nahm das mit Humor, er hatte nur bügelfrei sein sollende Anzüge und Hemden, und er zog sich, ohne mich als ans-tändige — allerdings nicht mehr verheiratete — Frau zu fragen, bis zur völligen Nacktheit aus.

„Was ist denn das?“, fragte ich Peter, „rasierst du Geck dich jetzt da unten?“

„Ja, das machen in Amerika jetzt fast alle Männer –„

„Das glaub ich nicht!“

„Jedenfalls die, die FKK machen, die rasieren sich alle — die Weiber übrigens auch — ,clean` oder ,the nudest nude` nennen die das. „

„Du machst jetzt FKK? Dazu hättet ihr nicht nach Amerika zu gehen brauchen!“

„Wie recht du hast! Aber das kam so: Als wir unser Haus gekauft hatten und eingezogen waren, kamen, wie das da üblich ist, fast alle Nachbarn, stellten sich vor und fragten uns auch neugierig, was wir so machen.

Einer der Nachbarn sagte da, ganz nahe sei ein nudist camp, die meisten Nachbarn seien da Mitglieder und ob wir nicht auch Lust hätten. Und ich denk, ich trau meinen Ohren nicht, die eifersüchtige Erna war gleich einverstanden — na ja, eifersüchtig ist sie, aber nicht prüde! Und so gehen wir im Sommer ziemlich häufig da hin, im Winter natürlich weniger, obwohl die ein beheiztes Schwimmbad haben. „

„Und da kannst du dich dann legal austoben!?“

„Hast du eine Ahnung! So was asexuelles wie ein amerikanisches nudist camp gibt es nirgendwo sonst! Da wird nur sich gesonnt, geschwommen, getratscht — und natürlich geglotzt.

Und bei unserem ersten Besuch wurde uns nachdrücklich gesagt, wir sollten uns bitte rasieren, wegen der Hygiene und so — obwohl wir uns da überhaupt nicht nahe kommen. Die haben sogar einen Friseur dafür — für die, die sich selbst nicht rasieren wollen oder können — wegen der dicken Bäuche. — Und die Höhe: Auch eine Beschneidung wurde mir nahegelegt — die meisten guys sind in unserem Club micht mehr intact, wie der Fachausdruck der Beschneidungsgegner heißt — die gibt es nämlich bei uns auch — aber das hab ich kategorisch abgelehnt — ich zieh nur die Vorhaut zurück, wenn ich in den Club gehe, aber spätestens beim Sitzen fällt sie dann wieder zurück.

„Beschneidung bei Frauen ist bei euch kein Thema?“

„Nein! Dagegen wieder gibt es bei und eine Fraueninitiative, die mit manchen Moslemgruppen im Clinch liegt. „

„Was man so Sachen aus dem goldenen Westen hört — du rasierst dich hier ja sorgfältiger als im Gesicht!“, wie ich durch ein vorsichtiges Fühlen feststellen konnte. „So, dann geh mal als erster ins Bad, ich zieh mich solange aus.

Als Peter aus dem Bad kam, umarmten wir uns nackt stehend, wie wir es in unserer zweiten Nacht in Italien — unserer „Hochzeitsnacht“, wie wir es nannten, auch getan hatten — und Peters Gießkännchen stand in Windeseile auf. Aber er wollte jetzt wirklich nichts von mir, küßte mich „nur“ lieb und zart und legte sich — immer noch nackt — schlafen.

Ich machte im Bad nur Katzenwäsche, um die Feuchte meiner Muschi nicht wegzuwaschen — ich wollte mich im Bett selbst befriedigen — aber dazu kam es nicht mehr, denn auch ich schlief auf der Stelle ein — sogar ohne das Licht ausgemacht zu haben.

Ich wachte schon um halb sechs auf, entwand mich Peters Armen — im Schlaf hatten wir uns irgendwann umarmt — und ging in die Küche, um dem am Abend stehengebliebenen Abwasch zu machen. Ich als abwaschende Frau, über die Spüle gebeugt und dadurch mit leicht vorgestrecktem Po hatte ja schon auf manche meiner Freunde sehr, sehr anziehend gewirkt, und ich hoffte, daß Peter vielleicht aufwachen und nachsehen würde, wo ich geblieben sei.

Ich sehnte mich schon — mehr nach Peters Umarmungen als nach seinem Liebesstab — aber doch auch, um ehrlich zu sein, nach dem Liebesstab!

Außerdem war ja praktisch nichts abzuwaschen — wir hatten ja am Abend auswärts gegessen, das ging mir, verschlafen wie ich war, erst jetzt auf!

Aber Peter wachte nicht auf, und so legte ich mich wieder ins Bett neben Peter. Ich warf ein Bein über ihn und brachte mich in eine Lage, daß Peters Schwanzspitze von meinem Urwald gekitzelt werden mußten.

Peters Schnarchen wurde etwas unregelmäßig, ging aber weiter — aber Peters Schwanz richtete sich langsam auf. Als er stand, führte ich ihn in meine wieder feuchte Spalte, dirigierte ihn vor die Öffnung, und Peter fing richtig an, langsam zu ficken. Er machte ein wenig die Augen auf, schloß sie aber gleich wieder, bearbeitete mich ganz gleichmäßig und kraftvoll, aber mit langsamen Bewegungen, die sich auch vor dem Spritzen kaum beschleunigten.

Es dauerte danach noch eine ganze Weile, dann öffnete Peter die Augen und sagte:

„Melanie, das war wunderbar.

So was Schönes hab ich wohl das ganze Leben nicht erlebt. Sag mal, hast du manchmal sexuelle Träume?“

„Selten, aber doch, manchmal –„

„Da mußt du mir mal von erzählen! — Als Teen, als ich noch nie richtig was mit einem Mädchen hatte, da hab ich mal geträumt, ich knie vor einer schönen Jungfrau, die mit einem langen, aber ziemlich engen Rock auf einer Bank sitzt, und ich streichle auf beiden Seiten ihre Schenkel — du weißt, ich bin ein Bein-Fan.

— Aber das wollte ich gar nicht sagen! Jetzt träume ich manchmal, ich liege neben einer schönen nackten Frau, will sie ficken, hab auch einen Steifen, kann ihr aber die entscheidenden letzten Zentimeter nicht näherkommen. Und wenn ich aufwache, dann war nichts, außer daß ich einen Ständer hab. Aber jetzt war es wunderbar, ich konnte die Frau erreichen und konnte mit ihr — und als ich aufwachte, war alles Wirklichkeit!“

„Tja, das war es wohl, und du hast es im Halbschlaf besser gemacht als meistens im wachen Zustand.

Ich fand es auch herrlich! — So, jetzt muß ich aber aufstehen und mich fertigmachen. Ich kann doch meine Schützlinge nicht wegen eines — dazu noch verheirateten — Geliebten hängenlassen!“

Ich huschte ins Badezimmer, duschte ganz schnell und zog mir was stadtmäßiges an.

„Du kannst ja noch weiterschlafen! Ich lass dir hier einen Schlüssel, du kannst auch an den Computer gehen — mach dir was zu essen — ich komm dann gegen zwei!“

Auf dem Weg zur Schule fiel mir ein: Auf dem Computer waren auch einige sehr, sehr persönliche Sachen, unter anderem die ersten Versionen meiner Erzählungen und verschiedene sehr offenherzige Liebes-E-Mails von Theo, mit dem wir uns in der letzten Zeit unsere Erlebnisse erzählt haben in einer Offenheit, die wohl nur darum so groß war, weil wir unser Intimverhältnis nicht fortsetzen wollten, und auch, weil wir uns bei unseren Outings nicht in die Augen sehen mußten.

Aber ich vertraute auf Peters Diskretion.

Der Schultag ging auch vorüber, ich dachte nach, was Peters Lieblingsgericht war — kennengelernt hatten wir uns auch mit Peter sozusagen in einer Pizzeria, und so kaufte ich zwei Pizzen, damit auf alle Fälle ein schnell zuzubereitendes Gericht im Haus war.

Zu Hause erwischte ich Peter, wie er mit Ernas Jugendfreund Wolfgang lange telephonierte und ihn nach Amerika einlud, aber offenbar hatte Wolfgang kein gesteigertes Interesse, seine Erna um zwanzig oder mehr Jahre und zwei Geburten gealtert wiederzusehen.

„Blöder Hund“, schimpfte Peter, als er fertig war, „redet noch arrogant, er habe keine Lust, die ,dicke Schnepfe` wiederzusehen, sie habe ihn damals sitzen lassen. Ich hab ihm tausendmal gesagt, wie lieb Erna jetzt von ihm redet, aber nein, ,dicke Schnepfe`! Dabei ist Erna nie wirklich dick gewesen! Erna wird sehr enttäuscht sein — am besten sage ich ihr das gleich — nein, lieber etwas später, bei uns ist es ja erst sieben Uhr morgens.

„Wo lebt denn Wolfgang jetzt?“

„In München. „

„Und du hast so lange mit München telephoniert — und dann später mit Galveston?“

„Keine Angst, Melanie, ich bezahl dir natürlich die Telephonrechnung von diesem Monat — ich muß auch noch des öfteren geschäftlich nach Amerika und nach Singapur telephonieren!“

„Na, gut, Peter — ich bin nämlich etwas klamm bei Kasse, ich hatte eine ziemlich große Reparatur am Auto — fast tausend Mark.

„Ist doch kein Problem!“

„Ich will aber auch nicht von meinem Geliebten ausgehalten werden!“

„Versteh ich doch, Melanie. Aber es ist nun mal so: ich verdien mich da drüben dumm und dämlich. Keiner glaubt mir, auch nicht meine Klassenkameraden — ich hab heute morgen einige angerufen — glaubst du mir wenigstens: Ich mach das in Galveston nicht wegen dem Geld, sondern weil mir die Arbeit Spaß macht und weil Erna so gern in den States lebt.

„Ich glaub dir, Peter!“, antwortete ich und applizierte eine ausgiebige Kußserie. „Und was machen wir jetzt? Ich hab hier zwei Pizzen mitgebracht. Wollen wir jetzt essen oder später oder was?“

„Essen wir jetzt die Pizzas, ich hab den ganzen Vormittag telephoniert und nichts gegessen, erzählen wir uns dabei was, und abends gehen wir wieder essen. „

„Okay! Und wo?“

„Du mußt besser wissen, wo jetzt gute Restaurants sind.

„Mit Kollegen oder Trudi geh ich fast immer nur zum Italiener oder Griechen. Und wenn es schick sein soll, immer in den Alsterpavillon — das hab ich von meiner Familie geerbt. Da ist man sicher, daß es tadellos ist. Sonst soll da ein gutes neues Restaurant in Harburg sein — ich weiß eins in Wellingsbüttel — aber da fahren wir eine Stunde oder mit der S-Bahn noch länger, und wenn wir mit dem Auto fahren, können wir kaum was trinken.

Also wieder Alsterpavillon?“

„Da hätte ich nichts gegen — aber gehen wir doch mal zu deinem Griechen!“

„Gut! Das ist am einfachsten. Den erreichen wir zu Fuß in fünf Minuten. „

So begab ich mich in die Küche, um die Pizzen warm zu machen, und Peter folgte mir. In meinem Jeansdress am Herd hantierend regte ich Peter nicht dazu an, sich indiskret streichelnd an mir zu vergreifen, stattdessen setzte er sich an den Küchentisch und fragte:

„Nun sag mal, Melanie, wie ist es dir denn so ergangen in den letzten Jahren?“

„Acht Jahren! Acht Jahre hast du mich schmachten lassen! Und ich mußte — ich bin — ich muß dir einiges beichten — eigentlich hätte ich dir das vorher beichten müssen, bevor du mich genommen hast –„

“ — ,genommen hast` — was redest du so geschwollen — das tust du doch nur, wenn es ernste Probleme gibt –„

„Ja, wenn du hörst, was ich zu beichten habe, dann magst du mich vielleicht nicht mehr!“

Und aus einem Anfall von Selbstmitleid kamen mir die Tränen — weniger wegen meiner zu beichtenden „Verfehlungen“ als weil mir der Gedanke gekommen war, daß mich Peter vielleicht wirklich nicht mehr mögen würde.

„Aber das ist doch völlig undenkbar, Melanie! Warum weinst du denn? Ich dich nicht mögen — völlig ausgeschlossen, selbst wenn du — wenn du –„

„Selbst wenn ich im Puff war?“

So, jetzt war es in patzigem Ton heraus.

„Ja, Melanie“, sagte Peter, umarmte mich fest und küßte mich, „ja, selbst wenn du im Puff warst!“ Die Umarmung lockerte sich ein ganz klein wenig: „Sag mal, Melanie, warst du wirklich im Puff?“

„Ja, Peter, wirklich!“, sagte ich noch oder wieder unter Tränen, „und nicht als Putzfrau! Ich sag das lieber gleich.

„Du warst ja kein Kind von Traurigkeit — genauer gesagt: Du bist ja ganz schön rangegangen, wenn ich mich daran erinnere, was du von Theo erzählt hast und wie du ihn dir geangelt hast –„

“ — das hast du dir gemerkt all die acht Jahre?“

„Ich hab mir, glaub ich alles gemerkt, was du mir gesagt hast — und darum hab ich dich auch so lieb! — Und mich hast du ja auch verführt –„

„Fang doch nicht wieder damit an — egal, wer damals wen verführt hat — wäre das nicht gewesen, dann wären wir jetzt nicht hier zusammen!“

„Also, jedenfalls — aber trotzdem — wie bist du denn im Puff gelandet?“

„Als Aushilfe für meine Cousine Gudrun — ja, die heißt wirklich so — du kennst sie nicht — wir waren ja bisher immer nur heimlich zusammen, und ich konnte dir meine Verwandtschaft nicht vorstellen.

„Und wie kommt Gudrun dazu, zu verlangen –„

„Sie hat es nicht verlangt, sie hat mich gebeten, und ich hab zugesagt — ganz freiwillig. Ehrlich gesagt: Ich war auch etwas neugierig und hatte damals keinen Freund. „

Die Pizzen waren inzwischen fertig, und ich stellte sie auf den Tisch, holte auch einen Weißwein hervor, den Peter aufmachte. Peter war so neugierig auf meine Pufferlebnisse, daß er noch vor dem ersten Bissen weiterfragte:

„Und wie ist Gudrun an den Puff gekommen — und wie war es eigentlich im Puff — und welcher Schuppen war das überhaupt?“

„Das sind aber viele Fragen auf einmal! — Also drittens: Es war der Saunaclub in der Ritter-von-Bülow-Straße in Krupunder.

„Ich hab davon gehört. Als du Dieter geheiratet hast und ich noch keine neue Freundin hatte, da bin ich manchmal in solche Clubs — wir können ja offen miteinander reden — und diese Sauna wurde mir empfohlen, aber ich war nie da. „

„Da hast du was versäumt. Ad zwei: Es war ein absoluter Edelpuff, der sich Saunaclub nannte. Wir hatten bestes Publikum, und ich hab manches interessantes Gespräch mit unseren Kunden geführt –„

“ — im Puff? –„

„Ja, wirklich, im Puff, wie in alten Zeiten, wo sich die Haute Volée bei Madame Gabrielle getroffen hat — so hieß unsere Chefin, eine Ehemalige –, etwas geplauscht hat und dann mit einem Mädchen aufs Zimmer verschwunden ist — oder auch nicht, sondern nur geplauscht — das haben bei uns auch manche Kunden so gemacht, denen gefiel die leicht, aber nur leicht puffige Atmosphäre und die Gespräche im Beisein der spärlich bekleideten Grazien.

— Es wurde auch über Politik gesprochen — wir hatten Politiker als Kunden — der höchste Rang war allerdings Abgeordneter im Bezirksparlament. „

„Aber es wurde doch nicht nur sich unterhalten, sondern auch — im Zimmer –„

„Ja, es wurde auch im Zimmer gebumst –„

„Und immer mit anderen Männern?“

„Natürlich immer mit anderen Männern — muß ich Klein-Peter darüber aufklären, was ein Puff ist? Wir hatten allerdings viel Stammkundschaft — da wußte man genau, was einem erwartet — der erste Angriff schon beim gemeinsamen Duschen — das war aber illegal — oder hinten bei einer Piccolo — das war auch illegal — oder ein strammer Riemen — oder immer wieder ein Hänger, der liebevoll wieder aufgerichtet werden wollte — bei uns ging es sehr human zu — es durfte sogar auch geküßt werden — man könnte sagen: käufliche Liebe — aber es war auch Liebe dabei.

„Und du bist dir nicht wie ein ausgenutztes Sex-Objekt vorgekommen?“

„Wie du das wieder so sagst — natürlich das auch manchmal — aber das Gefühl hat man als Frau — und wohl auch als Mann — auch manchmal im richtigen Leben — und in einer anderen Situation ist man dann wieder Sex-Subjekt. Ein solches war ich definitiv in dem Moment, wo ich beschloß, meine Cousine für eine begrenzte Zeit zu vertreten.

Kurz gesagt: Ich erhebe wegen meiner Sauna-Tätigkeit keinen Anspruch, deswegen bedauert zu werden. Ich kann auch offen darüber reden. Meine frühe Heirat mit Dieter war eigentlich ein größerer Fehler in meinem Leben. „

„Wir hätten heiraten sollen!“

„Das hast du vor acht Jahren schon gesagt, und ich hab gesagt: Es ist so, wie es nun mal ist! Aber jetzt Schluß mit Trübsal! Du hast deine liebe Erna, ich hab nicht nur die Sauna und den Segeltörn, sondern auch mehrere wirklich schöne Freundschaften erlebt.

„Segeltörn?“

„Später — oder morgen oder übermorgen!“

„Und die Freundschaften — die waren neben Dieter?“

„Neben Dieter — und nach Dieter, nach der Scheidung. „

„Warum habt ihr euch eigentlich dann doch scheiden lassen?“

„Weil Dieter nach Leipzig versetzt wurde und ich hier bleiben wollte — und wir hatten uns ja sowieso auseinandergelebt. „

„War die Scheidung schlimm?“

„Nein, überhaupt nicht.

Wir sind, wie man so sagt, als gute Freunde auseinandergegangen. — So, Peter, reden wir nachher weiter, sonst wird unsere Pizza ganz kalt!“

Als wir die Pizza geschafft hatten, setzten wir uns im Wohnzimmer aufs Sofa, und Peter begann gleich weiterzubohren:

„Du hast was von Segeltörn gesagt, und das klang so — und von schönen Freundschaften: erzähl doch mal — ich will alles von dir wissen!“

„Ich hab schon so viel erzählt, jetzt bist du erstmal dran.

Ich will auch von dir alles wissen!“

„Da ist wirklich nicht viel von zu erzählen. Es ist ja so prüde da drüben, vom nudist camp hab ich ja schon erzählt. „

„Keine Freundin, kein Clubbesuch?“

„Keine Freundin, ein Clubbesuch. Das war vor zwei Jahren in Antwerpen, da hab ich mit einer Werft wegen Zusammenarbeit verhandelt. Wir waren zu viert aus Galveston gekommen, und als Clou wurden wir, als die Verträge perfekt waren, von den Antwerpenern in ein Etablissement eingeladen — ein Puff, aber kein so edler wie deine Sauna.

Ich bin dann auch mit einem Mädchen nach hinten gegangen. Die Tante war nicht mehr die jüngste — für einen Puff, so Mitte dreißig, hatte eine tolle Figur, war bei der Arbeit eine Null — ich mußte mir auf dem Klo einen runterholen. Sonst war wirklich nichts — ich war ja manchmal in Versuchung, in einen Club zu gehen — solche gibt es natürlich auch in Galveston — aber ehrlich, ich weiß nicht, wie man sich in einer amerikanischen Hafenstadt in einem Puff benimmt — und die Preise sind viel höher als in Old Europe.

— Und da ist noch was — eigentlich zweierlei –„

„Und das wäre?“

„Unsere zweite Nachbarin in Richtung Stadt. Die pusselt fast immer in einem knappen Bikini an ihren Blumen, und wenn ich vorbeikomme oder auf dem Weg in die Stadt oder abends zurück an ihrem Anwesen vorbeikomme, wirft sie mir seit neuestem immer Kußhände zu. Ich weiß nicht, was das bedeuten soll: Nur ein netter Gruß oder eine Aufforderung zu Weiterem.

Ihr Mann ist zu diesen Zeiten nie zu Hause. „

„Frag sie doch einfach mal!“

„Bist du blöd — ich kann sie doch nicht fragen; ,Hi, mam, do you want to be fucked by me?` oder ,Do you want to show me your pussy?` — Das ist ja völlig unmöglich!“

„Ich hab es ja auch nicht ganz ernst gemeint! Ihre pussy braucht sie dir aber wohl nicht mehr zu zeigen, die kennst du doch, oder ist diese Dame nicht im FKK-Klub?“

„Ja, natürlich, das ist sie, aber daran siehst du, wie asexuell es da zugeht — glaubst du, ich weiß, wie ihre Muschi aussieht?“

„Doch, das glaub ich!“

„Ob du es glaubst oder nicht: Ich weiß es nicht!“

„Na, dann eben nicht! Aber ich kann dir auch nicht helfen und dir sagen, was du mit halbnackt winkenden bürgerlichen Damen in Amerika machen sollst.

Hier wüßte ich es übrigens auch nicht. „

„Also, das war bei mir eigentlich alles. — Aber ja, da war ja noch die Sache mit dem Tanzclub. „

„Du redest in Rätseln. „

„Erinnerst du dich an meinen letzten Besuch?“

„Vor acht Jahren, du Sadist! Ja, ich erinnere mich genau. „

„Und was haben wir damals als letztes gemacht?“

„Wir haben eine Nacht zusammen geschlafen — in meinem heiligen Ehebette –, und du mußtest am Morgen recht eilig weiter nach Genua.

„Aber danach war noch was –„

„Ich weiß nicht, was du meinest –„

„Wirklich nicht? — Du hast mich abends in Genua angerufen –„

„Ah, jetzt fällt es mir ein — Mensch, bin ich blöd — ich werd allmählich alt — mein erster und einziger Telephonsex!“

„Genau! Und weißt du, was ich damals noch so gesagt hab?“

„Daß du — richtig! — in ein unsittliches Tanzcafé gehen wolltest, es danach aber nicht mehr glaubtest nötig zu haben.

„Richtig!“

„Und warst du dann doch?“

„Ich muß gestehen: Ich war — und bin bei einer nymphomanen oder sich jedenfalls so gebenden neunundvierzigjährigen üppigen Blondine gelandet — und hab die Nacht bis morgens um sechs in ihrer Wohnung verbracht. „

„Sauber! Tüchtig! Und diese Dame war eine Wucht im Bett –„

„Woher weißt du das — du kennst sie doch nicht — oder?“

„Solche Damen sind erfahrungsgemäß immer eine Wucht im Bett — das weiß doch ein Lebenskünstler wie du!“

„Du magst ja recht haben.

— Wie die ranging — Wahnsinn –„

„Eine schöne Erinnerung für dich. Lassen wir es dabei!“

„Lassen wir es dabei- — Aber bitte, erzähl doch du weiter. „

„Lies das doch bitte in meinem Computer nach!“

„Wie bitte?“

„Ja, du hast richtig gehört! Ich hab die meisten meiner Erlebnisse und Affären aufgeschrieben, eigentlich erst Rohversionen oder Skizzen. Ich wollte mir über mein Intimleben klarwerden.

Das kam so: Wir hatten dieses Jahr unsere Feier zwanzig Jahre nach dem Abitur — ihr doch sicher auch?“

„Ja, wir auch, aber ich bin nicht angereist. „

„Und als wir am Schluß mit denn allernettesten KameradInnen zusammensaßen, haben wir ein Spiel verabredet: Jeder/Jede sollte ein Erlebnis aus ihrem/seinem Liebesleben aufschreiben, und das wollten wir am nächsten Tag zusammen lesen. Ich hab — entschuldige bitte — von unserem Erlebnis in Italien erzählt.

Ja, Peter, echauffier dich bitte nicht: Keiner hat dich erkannt, ich hab auch deinen Namen geändert, aber in den anderen Erzählungen kamen zum Teil uns bekannte Personen vor. Meine Erzählung fanden alle am besten, und das hat mich dazu angeregt, auch andere Erlebnisse für mich aufzuschreiben — und die findest du in meinem Computer — die kannst du gern lesen, wenn du willst. „

„Aber von dir erzählt ist es doch etwas anderes.

„Ja, aber alle Freunde löchern mich immer nach allen Ex-Freunden, und ich erzähle immer dasselbe. Lies es doch erstmal, zum Beispiel, wenn ich morgen für das Wochenende einkaufe, dann hast du schon einen Eindruck. — Übrigens, ein weiterer Grundstock kam vom Segeltörn — da haben die Teilnehmer tolle Geschichten aus ihrem Leben erzählt, die hab ich hinterher aufgeschrieben. „

„Was war denn nun mit diesem ominösen Segeltörn? Immer wieder erwähnst du ihn.

Das muß ja was ganz besonderes gewesen sein!?“

„War es auch. Man könnte sagen: eine zweiwöchige Gruppensexparty auf einem Segelschiff, mit vier Männern und fünf Frauen. „

„Wahnsinn! Da hätte ich gern mitgemacht!“

„Das kann ich mir denken, du Lustmolch! Aber das hat von den Herren Durchhaltevermögen gefordert, und da haben sie auf die Dauer eigentlich alle versagt. Und was vierzehntägiges Dauernd-Begattet-Werden für uns Frauen bedeutete, das kannst du dir eigentlich denken.

„War es so schlimm?“

„Schlimmer als in der Sauna. Da durften wir ,nein` sagen, wenn wir unten herum vielleicht wund geworden waren, aber auf dem Boot, da waren wir ja sogenannte ,Freunde`. „

„Und warum hast du dann überhaupt mitgemacht?“

„Weil ich es ja von der Sauna kannte, auch mit mehreren Männern an einem Tag zu bumsen — und dann lockte mich ein vierzehntägiger Urlaub auf See.

Es waren ja Ferien. — Aber auch das ist ja jetzt glücklich überstanden. Ich hab von da übrigens einen problematischen Freund geerbt, der bespricht mit mir immer seine Beziehungskistenprobleme mit seiner Frau und noch einer Freundin — sonst ist er ganz nett — und wir bumsen auch manchmal — aber in der letzten Zeit kommt er immer seltener, jetzt schon, glaub ich, zwei Wochen nicht mehr. „

„Was du so alles mitmachst, Mensch Meier!“

„Mensch Fink! — So, und jetzt, wo ich ,alles` erzählt hab — lädst du mich nicht zum Griechen ein?“

„Ja, gehen wir — allerdings, haben wir nach der Pizza schon wieder Appetit?“

„Ich ja — und du kannst ja noch einen Wein trinken!“

Wir gingen die paar hundert Meter zur Taverna Xanthia, fanden einen leeren Tisch hinten in der Ecke, ich bestellte mir gleich einen Retsina und sagte zu Peter:

„Ganz ehrlich: Jetzt, wo ich dir sozusagen alles gebeichtet habe und du mich immer noch magst — da fühl ich mich erleichtert und hab auch wieder einen Riesenappetit!“

„Aber du hast doch nicht etwa geglaubt, wegen deiner Puffgeschichte könnte ich dich nicht mehr lieb haben — also jetzt beleidigst du mich!“

„Ich bin ja so froh, Peter! Und ich glaub immer noch: Der größte Knacks in meinem Intimleben war nicht die unsägliche Sauna, sondern als ich merkte, daß Dieter mir untreu war, nicht nur mit Huren, sondern dann auch mit einer Freundin, und als ich auch anfing fremdzugehen, erst mit Theo, dann mit dir, dann mit Otto, dann kam Karl –„

„Jetzt fängst du ja doch an zu erzählen!“

„Ja: Ich mag es nicht, ausgefragt zu werden, so in dem Stil: ,Ich möchte alles aus deinem Leben wissen` –„

„Entschuldige vorhin — ich hätte es wissen müssen, daß du solche indiskreten bohrenden Fragen nicht magst — wer mag die schon –„

“ — aber wenn ich ins Erzählen komm, dann ist kein Halten mehr, dann kannst du dich auf einen langen Abend gefaßt machen!“

„Gern, Melanie, ich hör dir gern zu, wir haben ja beliebig viel Zeit!“

Es kam der Retsina, wir bestellten ein Lammfleischgericht, und ich ließ wieder einmal die Reihe meiner Geliebten Revue passieren, was ich immer gern tat, da ich bisher eigentlich keine unangenehmen Erlebnisse mit denselben hatte.

„Als du damals nach drei Tagen verschwunden warst, war es auch bald mit Theo zu Ende –„

“ — das war aber nicht bei meinem letzten, das war schon bei meinem vorletzten Besuch, bei meinem ersten, nachdem du Dieter geheiratet hattest –„

“ — ja, richtig, wie lange ist das denn schon her — laß mich nachrechnen — ich komm auf zwölf Jahre — so lange ist das schon her — nich zu fassen — also: Dann brauch ich dies ja nicht noch einmal zu erzählen ..“

„Doch, bitte — ich hör die so gern zu, wenn du von deinen Liebeserlebnissen erzählst –„

„Also gut — es war dann auch mit Theo leider bald zu Ende, weil er nach auswärts versetzt wurde.

Ich war damals in einem Wanderclub und gab praktisch ohne Widerstand dem drängenden Werben eines sechzigjährigen Herrn namens Otto nach — das ging über sechs Jahre. Der hatte noch eine sexuninteressierte Ehefrau und eine ältere Freundin, die er gern losgeworden wäre, was er aber nie geschafft hat. — Wenn du mitzählen willst, mach Striche auf dem Bierdeckel: Otto war Nummer drei. „

„Ich zähl doch deine Freunde nicht mit, Melanie, wie komm ich dazu — und die Statistik stimmt ja sowieso nicht –„

„Warum nicht?“

„Wegen der Sauna — aber vor allem, weil ich ja wohl mindestens für drei zähle!“

„Das ist ein understatement, du Frechdachs! Für viereinhalb! Karl war ein besonders lieber Kerl, und die Geschichte mit ihm ist besonders schön.

Als ich zur Studienrätin ernannt werden sollte, saß er auch im Wartezimmer beim Schulsenator. Er hatte seinen betreuenden Studienrat als ,erzkonservativen alten Esel` oder so ähnlich bezeichnet und hatte Angst, aus dem Schuldienst zu fliegen. Aber nichts dergleichen: Er wurde sogar vom Senator noch wegen einer Antidrogeninitiative gelobt, die er an seiner Schule ins Leben gerufen hatte. Als wir beim Schulsenator fertig waren, feierten wir zusammen und landeten schließlich in Karls Bude im Bett — das war übrigens das erste Mal, daß ich mit einem lieben Freund im Alsterpavillon gespiesen habe — mitten am Tag, jeder hätte uns turteln sehen können.

„Hast du noch Kontakt zu Karl?“

„Nein, auch zu Otto nicht, mit Theo telephonier ich manchmal — der war übrigens vor drei Jahren mal kurz in Hamburg, und wir haben unseren intimen Abschied gefeiert. Sonst bist du der einzige meiner alten Freunde, mit dem ich noch Kontakt habe. — Ja, was war da noch — vor der Scheidung? — Ach ja: ein Quickie mit einem Kollegen im Lehrerzimmer — wir kannten uns vom Vortag vom Schulfest und waren danach schwach geworden — wir haben vergessen, das Lehrerzimmer abzuschließen, aber es ist zum Glück niemand reingekommen.

Und dann schlief ich bei einer Tagung mit einer Kollegin von einer anderen Schule in einem Hotelzimmer, die ist mir nachts an die Wäsche gegangen –„

“ — lesbisch? –„

„Du sagst es. Ich hab nichts ausgestanden, es war sogar eigentlich sehr schön. — Und dann — aber das erzähl ich dir lieber nicht –„

„Du kannst mir alles erzählen — ich hab dich immer mehr lieb!“

„Na, na, denk an deine Erna! Also — mit zunehmenden Alter werden die heftigen Erlebnisse immer heftiger — siehe Sauna — bei dir auch?“

„Nee, bei mir nicht.

Ich hab dir ja erzählt: Bei mir war in der letzten Zeit überhaupt nichts Heftiges — erst jetzt hier mit dir wieder — hoffentlich!“

„Erhoff dir bloß nicht zu viel — ich bin doch jetzt auch schon eine fast vierzigjährige Schlampe, die von ich weiß gar nicht mehr wie vielen Kerlen durchgefickt worden ist — entschuldige, das ist mir jetzt so rausgerutscht — ich hab schon zu viel getrunken — aber so denken doch viele Männer?!“

„Ich nicht — ich hab dich doch lieb, wie du bist und wie du warst!“

„Danke, Peter — ich sollte erst nach dem Lammfleisch noch was trinken — bestellst du mir ein Mineralwasser? — Also, wo war ich stehengeblieben?“

„Bei heftigen Erlebnissen.

„Ach ja! Also, einmal — ich war noch verheiratet — da ist Trudi von ihrem Freund sitzengelassen worden –„

„– mit was Kleinem im Bauch? –„

„Nein, so nicht, aber er ließ Trudi wissen, daß sie ihm zu dick sei. Und jetzt wollte Trudi wissen, wie sie auf Männer wirkt. Und so fuhr sie an den FKK-Strand von Grömitz, um Männer aufzureißen, und nahm mich mit — allein war es ihr wohl doch zu gewagt.

Und es fanden sich zwei Hengste, die uns reife Stuten gerne deckten, abends am dunklen Strand, erst so, dann getauscht — und einer war ganz lieb — der andere in seiner Art auch — und ist für eine Zeit Trudis Freund geworden. „

„Also voller Erfolg. „

„Für Trudi ja. Übrigens: Vorher wurden wir von einem Typ für einen Puff angeworben — Trudi benahm sich den ganzen Tag schon sehr aufreizend — und vor dem haben uns unsere beiden Böcke gerettet.

„Du hast gesagt: Hengste?“

„Witzbold! Einigen wir uns auf Stecher! — Einmal hab ich einen Kollegen handfest getröstet, der ganz down war, weil ihn seine Freundin verlassen hatte, und dann war noch vor der Scheidung — weißt du, was ein Kurschatten ist?“

Es kam das Lammfleisch, der Kellner arrangierte die Teller, Gläser und mein Handtäschchen auf dem Tisch, das dauerte etwas, wir wünschten uns mit Peter guten Appetit, und Peter fragte:

„Was hast du noch gesagt?“

„Du hörst nicht zu, wenn ich erzähle! Weißt du, was ein Kurschatten ist?“

„Natürlich!“

„Dann kannst du dir auch vorstellen, was ein Tagungsschatten ist.

„Natürlich! — Sagt man das so?“

„Das Wort hab ich erfunden. Siggi war so einer. Der hat mir in Patras angeboten, in seinem Wohnmobil zu schlafen, weil meine Hotelreservierung nicht geklappt hat und in der ganzen Stadt kein freies Bett mehr zu finden war. „

„Und dann habt ihr –„

„Und dann ist es in dem engen Raum zu was gekommen: zwei Wochen internationale Tagung in Patras, dann noch Fahrt nach Hause durch ganz Osteuropa.

Seine Frau hab ich dann auch noch kennengelernt, die war wohl froh, daß Siggi mit mir und nicht irgendwelchen anderen Weibern rummacht. Wir waren dann noch mit Siggi im letzten Jahr zu einer Tagung in Salamanca — und kurz vor Marburg — da wohnt Siggi nämlich — da wurde es noch einmal heftig. „

„Abschiedsorgie?“

„Das auch — nein, Siggi wollte sich einen schon lange gehegten Wunsch erfüllen und bat mich, mit ihm in einen Frankfurter Swingerclub zu gehen.

„Und wie war das?“

„Lahm! Ich hab nur einmal mit Siggi gebumst — mit Zuschauern, das erste Mal in meinem Leben, aber es ging — und dann sind wir geflüchtet. „

„Ich hab mir das auch schon immer mal gewünscht und — ehrlich gesagt — daran gedacht, dich zu bitten, mit mir zu Elfriede zu gehen — du weißt, dieser bekannte Pärchenclub — aber wie du das jetzt so erzählst, werde ich darauf verzichten.

„Das ist nett von dir!“

„Und nach der Scheidung?“

„Ach, da fällt mir ein: ein — nein zwei Jahre vor meiner Scheidung, da war noch was besonders Schönes — in Dijon –„

„– in Frankreich?“

„Ja, ich kenn kein anderes Dijon. — In dem Sommer konnte Dieter aus beruflichen Gründen keinen Urlaub machen, und da hab ich eine Städtereise nach Dijon gemacht.

„Und warum Dijon?“

„Weil da Jean-Philipp Rameau geboren ist. Ich bin mit der Bahn gefahren, und weißt du, wer in Bremen zugestiegen ist?“

„Dein Lover. „

„Woher weißt du das — hab ich dir dies schon mal erzählt?“

„Nein, hast du nicht, aber so aus der Thematik deiner momentanen Erzählungen gefolgert –„

„Du hast aber eine schmutzige Phantasie! — Also: Der sehr, sehr nette Herr hieß Gaston, war wie ich Studienrat, auch mit dem Fach Deutsch, war in Bremen Austauschlehrer und war — wie der Zufall so s-pielt — aus Dijon.

Wir haben uns schon im Zug glänzend unterhalten, Er hat mich noch auf dem Bahnhof Dijon seiner Frau Auguste vorgestellt, ich wurde gleich zu ihnen zum Abendessen eingeladen, ich hab ihnen auf ihrem Klavier Rameau und Couperin gespielt, und ich war die Woche fast jeden Abend bei den Durands. Gaston hat mir die Stadt gezeigt –„

[Bis hierher]

“ — und dann hast du bald vierzigjähriges, von tausend Kerlen durchgenommenes Luder ihm was anderes gezeigt –„

„Werd nicht unverschämt! Erstens war ich damals erst zweiunddreißig –„

“ — also erst fünfhundert Kerle –„

“ ich kleb dir gleich eine — auch hier im Restaurant — da kenn ich nix — und zweitens hab ich ,Schlampe` gesagt und nicht ,Luder` — ,Luder` ist viel schlimmer –„

„Das kann man auch anders sehen, aber du als Deutschlehrerin mußt es ja wissen.

— Also sagen wir es so: Irgendwann seid ihr euch nähergekommen — was hat denn Auguste dazu gesagt?“

„Eigentlich nur, daß ich mir keine längerfristigen Hoffnungen auf Gaston machen sollte. „

„War sie resigniert?“

„Nein — ich wußte schon vorher von Gaston, daß die beiden sehr tolerant waren — beide hatten ihren amant beziehungsweise ihre maîtresse. Mit Augustes Lover haben wir dann sogar noch eine Fahrt ins Grüne mit Pique-nique gemacht — nicht nur Pique-nique –„

„Ich kann's mir vorstellen — also wieder mal Partnertausch –„

„Nein, nicht so was unans-tändiges — nur ich mit Gaston und Auguste mit ihrem Serge.

„Natürlich — genauso verlangt es der Ans-tand, klar! — Und nach der Scheidung?“

„Wollte ich meine Freiheit genießen, mich mit so lieben Freunden wie Karl oder dir nicht mehr in irgendwelchen noch so guten Hotels verstecken, bestellte mir auf Trudis Rat bei einem Möbelhaus die Spiegel-Schrankwand — und hatte erstmal keinen Freund. „

„Gibt es so was bei dir?“

„Ja, denk mal an: So was gibt's auch bei mir! Ich hatte dann aber bald einige kurze Affären, erst mit dem katholichen Pfarrer von Trudi –„

„– mit dem ka –?“

„Ja, mit dem jungen katholischen Pfarrer, der hat mich beim Kauf des Cembalos beraten, dann hab ich in dem Sommer Urlaub mit Mama an der Nordsee gemacht und da einen netten Studienrat kennengelernt und mit ihm friesische Texte gelesen und auch –„

„Was: auch?“

„Kannst du dir das nicht denken — du kennst doch inzwischen deine Melanie!“

„Doch — schon — und was hat deine Mama dazu gesagt?“

„Sie war not amused, hat es aber recht tapfer ertragen.

Dann kam eine Affäre mit einem lieben Kollegen, dann mit einem lieben Ex-Klassenkameraden — beide hab ich durch Heirat verloren — und diese Heiraten hab ich noch selbst vermittelt. Dann kam eine heftige Affäre mit dem Jungen von den Nachbarn meiner Mutter. Ich hab was am Haus meiner Mutter repariert — allerdings ohne BH in der menschenleeren Straße — es war ein heißer Sommertag — da kommt der Fritz vorbei, ein ganz lieber Junge, wir kommen ins Gespräch, ich sage: ,ein Wetter zum Heldenzeugen` — du kennst doch auch diesen Ausdruck? — und das pfiffige Kerlchen greift das gleich auf — und wir haben Helden gezeugt — dabei hat uns noch meine Mutter erwischt.

„So was hab ich als Pennäler auch mal in unserer Straße erlebt — ich war schon spitz, hatte aber noch nie was mit einem Mädchen — da sprach mich auch eine für mich uralte Tante — so Mitte dreißig — ich weiß nicht mehr genau, was sie sagte, aber ich glaube, es war etwas anzüglich — oder war nur ihr Gesichtsausdruck anzüglich — ja, jetzt erinnere ich mich wieder: sie fragte, ob ich ihr helfen könne, ihren Boiler zu reparieren — ich hatte aber nur unbewußte Angst, sagte nur irgendwas wie ,Guten Tag` oder so und fuhr mit dem Rad weiter.

Ich muß immer noch denken, ich hätte da wahrscheinlich mein erstes Erlebnis haben können. Aber ich weiß bis heute nicht, was man in solchen Situationen antworten soll –„

„Du meinst: antworten soll, um zum Schuß zu kommen!“

„Ja, natürlich meine ich das: Ich bin ja auch nur ein Mann! Dein Fritz hat es jedenfalls rausgehabt — im richtigen Moment am richtigen Ort. „

„Nun ja, wir haben beide unseren Spaß gehabt — und sei bitte nicht neidisch: Wenn du öfter hiergewesen wärest, hättest wir auch öfter Spaß miteinander haben können! — Dann war da Holger, ein junger Mann aus der Nachbarschaft — mit ihm bin ich in eine Partnertausch-Viererbande reingeschlittert und bald auch wieder raus — aus dem Jahr erinnere ich mich mehr an einen kurzen Besuch von Theo in Hamburg — mit ihm hatte ich noch eine heiße Liebesnacht, und dann sind wir übereingekommen, uns nicht mehr intim zu betätigen, da ich auch mit seiner Frau befreundet bin.

„Du hast mit Theo Schluß gemacht, aber nur, was das Intimverhältnis betrifft?“

„Genauso ist es. — Und dann kam schon die Puffsauna und der Segeltörn und die Zwanzig-Jahre-Abiturfeier — bei der war nix Intimes, aber ich hab angefangen, meine Erlebnisse aufzuzeichnen — und die heiße Reise mit Siggi nach Salamanca — und noch ein Tagungsschatten — und vor einigen Tagen — aber das kann ich auch niemandem außer Trudi erzählen.

„Wenn du nicht willst — aber der Tagungsschatten?“

„Willy hat mich getröstet. Es war während einer Tagung in Darmstadt — Siggi mußte wegen Grippe absagen — da hab ich einen provokatorischen Vortrag gehalten, man solle nicht Griechisch, sondern Latein auf der Schule abschaffen — die blöden Kollegen haben das wörtlich verstanden und mir auf dem Flur Gemeinheiten nachgerufen — daraus ging auch hervor, wie genau sie Siggi und mich auf den vorigen Tagungen beobachtet hatten.

Ich mußte im Hotelzimmer heulen, und Willy kam, um mich zu trösten –„

“ — und hat die Situation ausgenutzt –„

„Nicht ganz: Ich war es, die ihn gebeten hat, mich nicht allein zu lassen — und daraufhin erst — er ist auch ein lieber Kerl, seine Nähe hat mir gut getan in der Nacht, also sag nichts!“

„Tu ich auch nicht! Und wegen dem anderen frag ich morgen Trudi.

„Brauchst du nicht! Ich bin ja schon mit Sauna und Segel-Sexorgie so tief gesunken, daß ich dir das auch noch erzählen kann. Wir haben mit Trudi, Gudrun und noch einer interessierten, aufgeschlossenen Dame — Sibylle, einer Kollegin von Trudi — darüber nachgedacht, wie es wohl bei den Damen des Gewerbes zugeht, die in Wohnungen arbeiten — unsere Liebhaber, auch du, erzählen uns ja nichts davon — und daß es ja auch Herren gibt, die so was für Frauen machen.

Man müßte doch mal sehen, wie es da abläuft. Und natürlich war ich es, die das für die drei ausprobieren mußte. Und so hab ich bei ein paar solchen Anzeigen angerufen, mich mit einem Mann mit sympathischer Stimme angemeldet, bin hingegangen, hab meine dreihundert Mark für zweimal plus Baden bezahlt — eigentlich hätten die anderen mir ihren Anteil bezahlen müssen — hab mich, auf deutsch ausgedrückt, durchficken lassen, der Gute war ganz passabel. Detlev war wirklich recht sympathisch, und wir haben uns noch eine Weile unterhalten.

Wir haben ihn dann zwei Wochen später zu unserem Kränzchen eingeladen — meine Kränzchenschwestern waren neugierig, ihn kennenzulernen — und das ist dann zu einer Orgie ausgeartet. Er hat gewettet, er schafft uns alle vier, und er hat die Wette gewonnen. Man kann diesen Herrn wirklich empfehlen für Frauen, die es nötig haben. Aber wir Frauen haben es ja eigentlich kaum jemals nötig, eher haben wir eine feste, liebe Umarmung nötig als Sex — merk dir das für heute nacht!“

Bei diesem ununterbrochenen Gespräch hatten wir kaum einige Bissen gegessen, und das Lammfleisch war kalt geworden.

Kaltes Hammelfett am Gaumen ist ja nicht so angenehm, aber der gute Wirt hatte uns beobachtet und bot von sich aus an:

„Ihr Essen ist jetzt kalt geworden — ich bring Ihnen eine neue Portion. „

„Aber das ist ja unsere Schuld“, antwortete ich, „wenn es geht, machen Sie doch unsere Portionen noch mal warm!“

„Nein, nein, ich bring Ihnen eine neue Portion, dieses kriegt der Aiax!“

Aiax war der Wachhund.

Wieder warteten wir auf das Essen, tranken hin und wieder einen Schluck Retsina, redeten nicht mehr viel, und Peter hielt zart meine Hand und dachte wohl über meine Erzählungen nach.

Während wir dann aßen, erzählte ich Peter, daß wir mit Siggi in Patras auch unser Stammlokal hatten und auch dort wunderbares Lammfleisch mit Retsina gegessen haben, und Peter fand:

„Hier ist das Essen besser, und es ist viel gemütlicher als im Alsterpavillon.

Darüber hätte man nun streiten können — solches Lammfleisch gab es nicht im Alsterpavillon, dafür hier nicht nur kein so köstliches, sondern gar kein Zigeunerschnitzel, aber mir war nicht nach Streiten, und so aßen wir unser gutes Essen ohne viele Worte.

Nach dem Essen gingen wir händchenhaltend nach Hause, und ich flüsterte Peter zu:

„Zu Hause gehen wir gleich zu Bett, nicht wahr Peter?“

Worauf mir Peter nur einen Kuß gab.

Als wir in der Wohnung waren, begann ich:

„Peter, ich muß dir sagen — es passiert mir selten so — aber meine Erzählungen haben mich heiß gemacht — fühl mal!“, und führte Peters Hand in meinen Schritt.

„Ich fühl nichts besonderes — die zwei Höcker — aber — ich weiß nicht, was du meinst. „

„Dann haben die Jeans noch gehalten.

Aber fühl mal hier!“, sagte ich weiter, öffnete selbst meine Jeans und führte Peters Hand an den Slip.

„Das ist ja ganz feucht — und die Jeans innen auch!“

„Siehst du, was ich brauche?“

„Wie du gesagt hast: eine feste Umarmung — oder doch etwas mehr?“

„Vielleicht doch!“

Wir zogen uns in Windeseile aus — auch Peters Unterhose hatte einen Fleck! — schmissen unsere Sachen irgendwo hin, ich richtete die Lampe so, daß unser Tun so beleuchtet wurde, daß man es auch im Spiegel gut sah, und ließ mir von Peter meinen feuchten Schoß bearbeiten.

Wir hatten fast gleichzeitig einen starken Höhepunkt.

Danach knutschten wir noch miteinander und schliefen dabei ein. Und schliefen am Morgen weit in den hellen Tag hinein — es war ja Samstag.

Als Peter sich seiner paradiesischen Situation neben seiner Geliebten bewußt wurde, wollte er wieder etwas von mir, und zwar wollte er vor dem Spiegel eine typische Stellung von Pornodarstellungen ausprobieren. Er bugsierte mich in die Seitenlage mit Gesicht zum Spiegel, die Beine zunächst angezogen, dann das obere Bein abgespreizt; dann legte sich Peter hinter mich, bat mich, den Beckengürtel etwas nach hinten zu drehen, damit er leichter eindringen konnte — so sah man ja die edlen Teile voll im Spiegel, ich faßte Peters Schwanz und führte die Eichelspitze schon in meine Scheide, und Peter begann zu ficken.

Der Anblick, wie sein Schwanz in meiner voll sichtbaren Muschi aus- und einfuhr, törnte Peter so an, daß er nach nur dreimaligem Hin und Her abspritzte — und die bald neben seinem Kolben austretende weiße Freude heizte ihn so sehr an, daß er sich und mich praktisch unmittelbar darauf noch einmal befriedigte — diesmal mit längerem Ficken unter gelegentlichem Herausziehen.

„Die Spiegel sind wirklich geil“, meinte Peter nach einer Ausrugepause, „ich könnte ja bei uns auch unsere Schränke verspiegeln — aber ich weiß nicht, ob Erna das mitmacht.

„Du sagtest, sie ist eifersüchtig, aber nicht prüde. „

„Ich muß mal mit ihr reden. „

Wir badeten und duschten zusammen und setzten uns dann, nur mit Slip bekleidet, zum Frühstück, da ging das Telephon.

„Hier Knaack. „

„Hallo, Melanie, hier ist Trudi. — Sag mal, ist Peter gekommen?“

„Ja, weißt du das nicht, du hast ihn doch hergeschickt.

„Ja, aber du hast mir nicht erzählt, ob das auch geklappt hat. „

„Es hat geklappt! Danke für deine Hilfe. „

„Du hättest mich auch anrufen können! Also: Dann wollte ich euch heute abend zum Abendessen bei uns einladen. „

„Gern — aber ,bei uns`?“

„Ja, bei uns: Bernd ist auch da. „

„Wohnt er jetzt bei dir?“

„Ja!“

„Das ist aber schnell gegangen!“

„Das mußt du gerade sagen — wir kennen uns über zwei Monate.

„Ach, soooo lange ist das schon her — entschuldige, aber die Zeit läuft so, wenn man älter wird. „

„Also bis heute abend?“

„Okay! Wann?“

„Um acht. „

„Danke, das paßt gut. Dann tschüs bis abends!“

„Du hast es mitgekriegt“, sagte ich zu Peter, „wir sind zu Trudi und Bernd zum Abendessen eingeladen. „

„Das ist schön! — Und was machen wir den sonstigen Tag?“

„Ich weiß nicht — bei dem schönen Wetter — hast du Lust zu Picknick und Sex auf einer Waldwiese?“

Sex im Freien — das hab ich noch nie gemacht — aber ich erinnere mich: Du bist wohl schon durch dein Erlebnis mit Rolf auf den Geschmack gekommen.

„So wird es sein! So, dann packen wir mal etwas Proviant ein, ziehen uns was Leichtes an und nehmen auf alle Fälle auch Badezeug mit — du hast doch hoffentlich eine Badehose. „

„Ja, irgendwo im Koffer muß eine sein. „

Peter fand sie schließlich — auch ein vorsintflutliches Stück — daß Männer immer zu faul sind, sich mal eine neue zu kaufen — aber es war ja nur für den Notfall.

Ich fuhr auf den Waldparkplatz und führte Peter erst einmal auf dem längeren Weg — wie ein junges Mädchen hüpfend freute ich mich auf unsere — auf meine Liebeslaube. Wir fanden die Waldwiese unverändert, vielleicht hätte man sich einbilden können, daß weniger Licht in sie fiel als noch vor Jahren, da die Bäume ja inzwischen gewachsen waren.

Ich breitete die mitgebrachte Decke aus, stellte den Picknickkorb in den Schatten und bat Peter, mich auszuziehen.

Das tat er merkwürdig zögernd, die Bluse, die Jeans — die Pausen wurden immer länger — dann den BH, aber da mußte Peter doch fragen:

„Willst du dich hier nackt ausziehen? Es kann doch immer jemand kommen!“

„Hier war ich, daß du es weißt, sechs Jahre im Sommer fast jeden Sonntag mit Otto — das war hier sozusagen unser Ehebett, und dann war ich noch oft mit anderen Freunden, und nur, als ich hier mit Stefan — meinem Partner auf dem Segeltörn — das erste Mal übte, kamen zwei ältere Leute vorbei — und die forderten uns nur auf, uns nicht stören zu lassen, sie seien auch mal jung gewesen.

Also — ich hab hier keine Angst, mich ganz auszuziehen. „

Daraufhin vollendete Peter sein Werk und zog auch sich aus, und wir machten uns über unsere mitgebrachten Sachen her. Ich machte Peter auch „natürliche Bewegungen“ vor, und nach einiger Zeit war auch seine Begierde wieder erwacht, und er nahm mich in seiner zart-kräftigen Art. Ich heizte ihn mit Erzählungen von schönen Erlebnissen mit Otto und Hermann auf der Waldwiese noch zu einer weiteren Nummer auf, die ich auf ihm ritt, um besser Ausschau halten zu können, denn beim ersten Mal — das hatte ich gespürt — war Peter nicht voll bei der Sache gewesen, sondern hatte immer nach etwaigen Spaziergängern gehört.

Viel zu früh drängte Peter zum Aufbruch, damit wir nicht zu spät zu Trudi kämen, aber ich beruhigte ihn:

„Wir können gut noch etwas in der warmen Sonne dösen!“

Ich führte ihn dann nämlich auf dem viel kürzeren Weg zum Parkplatz. Zu Hause fanden wir, daß wir für den Besuch bei Trudi eigentlich genügend offiziell angezogen waren. Allerdings benutzte ich die Gelegenheit, als ich mich im Bad für den Besuch noch etwas frisch machte, mir statt meines Slips das von Siggi geerbte Glitzerdings an- und den BH auszuziehen.

Ihn hatte ich an dem warmen Tag nur deshalb angelegt, damit ihn mir Peter bei der erwarteten Entkleidungsprozedur wieder ausziehen konnte.

Zu Trudi war es zwar weiter als zum Griechen, aber wir gingen doch zu Fuß, damit wir auch etwas Wein oder Bier trinken konnten.

Bernd und Trudi begrüßten uns herzlich, Bernd war wirklich eine gute Errungenschaft. Bernd war Künstler — Graphiker — aber sein Brotberuf war Studienrat für Kunsterziehung.

Er hatte die Angewohnheit — und Trudi hatte sich bei mir schon einmal darüber beklagt — andern Frauen etwas anzügliche Komplimente zu machen — und mit seiner Treue war es nicht zum allerbesten bestellt — na ja, Künstler — aber er hatte Trudi ehrlich gesagt, daß er bei Aktzeichnungen — und die machte er meisterhaft — mit seinen Modellen nicht immer nur Kaffee trank.

„Hallo Peter“, begrüßte er uns, „hallo, Melanie, nett daß ihr kommt — Melanie, du bist ja noch schöner geworden — ich muß dich unbedingt mal zeichnen, wenn du weißt, was ich meine, ich schenk dir die Zeichnung dann zum Geburtstag –„

„Wirklich nur zeichnen?“, fragte ich lachend.

„Wo denkst du hin — natürlich nur zeichnen! Wie machst du es nur, daß du so schlank bleibst?“

„Hat dir das Trudi nicht erzählt?“

„Andeutungsweise! Aber ich kann das mit Trudi machen, soviel wir wollen, sie wird nicht schlanker, nicht wahr, Trudi?“

Dabei faßte er Trudi herzhaft um die Hüfte, grapschte mit der Hand auch sehr nach oben und gab ihr einen herzhaften Kuß, worauf Trudi tadelnd, aber lachend sagte: „Doch nicht hier vor den Leuten, Bernd!“, aber auch den Kuß erwiderte.

Wie schön, daß Trudi einen so lieben, zu ihr passenden Freund gefunden hatte!

Was alles man sonst von Trudi und ihrem Lebenswandel sagen mochte, sie ist auch — anders als ich — eine perfekte Hausfrau, und kaum saßen wir um den Tisch, da kam sie schon mit den vorbereiteten Herrlichkeiten. Es waren zwar „nur“ Klopse und Bratwürste mit Kartoffelpüree, dazu Salat aus Roten Beten, aber das ganze war so liebevoll angerichtet, daß es das feinste Festessen übertraf und wir alle mit Appetit zulangten.

Beim Essen mußte natürlich vor allem Peter aus Amerika berichten, aber auch Bernd erzählte von seinem Werdegang und der Kunstakademie, einem Studienaufenthalt in Norwegen und Nordschweden — davon gab es sogar einen gedruckten Zyklus von Graphiken — und von der Schule und der heutigen Jugend — „die interessieren sich überhaupt nicht mehr für Kunst, haben alle schon Pornos gesehen und wollen nicht Unterricht in Maltechniken, sondern im Aktzeichnen! Man glaubt es nicht.

Und es wollen nicht nur die Jungs die Mädchen zeichnen, sondern auch die Mädchen die Jungs, aber die wollen sich nicht ausziehen. „

„Und warum macht ihr das nicht, wenn die jungen Leute sowieso schon alles wissen?“

„Weil es nicht im Lehrplan steht, und wenn es rauskäme, gäbe es einen Riesenskandal! Das wär doch ein Fressen für die Blödzeitung: ,Skandal an Hamburger Schulen! Lehrer läßt unschuldige Mädchen nackt abmalen!` ,Unschuldig`, daß ich nicht lache.

„Ich muß als Deutschlehrerin protestieren!“ warf ich ein. „,unschuldig` und ,noch keinen Sex gehabt haben` — das meinst du doch, Bernd? — das sind verschiedene Bedeutungsfelder. „

„Du hast ja recht, Melanie, aber Aktzeichnen auf dem Gymnasium, das geht doch nun wirklich nicht. „

„Wenn die so kunstbeflissen sind“, meinte Trudi, „dann können die jungen Leute sich doch bei ihren Orgien abzeichnen — die feiern doch wahrscheinlich so, wie wir es auch getan haben — da ging es manchmal hoch her — das wißt ihr doch alle noch.

„Wenn ich so eure Diskussion mit anhöre und an Amerika denke — unvorstellbar — überhaupt der Gedanke — Aktzeichnen — Knüppelparties — das gibt es natürlich, muß sich aber völlig verstecken — und wenn es rauskommt, daß meine Töchter solche Parties feiern, dann müßte ich für sie eine andere Schule und für uns eine andere Wohnung suchen. „

„Und was machen wir morgen?“, fragte Trudi nach einer Pause.

„Ich schlage vor: Fahren wir nicht alle nach Grömitz zum FKK-Strand — ich wollte Bernd schon längst den Ort unserer Schandtaten zeigen. „

Peter war alles andere als abgeneigt, er warf mir lüsterne Blicke zu, und ich schlug vor:

„Oder fahren wir zu dem einsamen Strand unter dem Brodtener Ufer, da ist — fast — kein Mensch, und wenn es uns kommt, können wir auch — ich glaub, ich muß nicht weiter reden.

„Das wäre toll!“, meinte Peter.

„Ich weiß nicht“, sagte Bernd, „wir sind doch nicht mehr in dem Alter, ,es` am Strand zu machen, das ist doch mehr was für junge Leute, die keine andere Gelegenheit haben. „

„Bernd ist nämlich kein Freund der Freiluftbetätigung — er ist eben so, das muß man respektieren“, erklärte Trudi.

„Okay“, sagte ich, „dann also der Strand in Grömitz.

Das hat auch den Vorteil: Da sind Duschen, da kann man Tischtennis spielen, da ist ein Restaurant und ein Jazzclub, wohin man bei Regen flüchten kann — und ihr Männer könnt euch an Haufen nackter Weiber sattsehen — das hast du am Brodtener Ufer nicht, mein lieber Peter, da hast du nur uns, und das wird dir bald langweilig!“

„Das wird mir überhaupt nicht langweilig — aber ich akzeptiere natürlich auch Grömitz.

Es wurde ausgelost, mit welchem Auto wir fahren sollten, und das Los fiel auf Bernds uraltes Citroen-Haifischmaul, von dem er sich nicht trennen wollte, solange es Ersatzteile gäbe.

Wir unterhielten uns noch eine Weile angeregt weiter, und zu Hause wollte Peter, nachdem er sich an meinem Anblick im Glitzerslip aufgegeilt hatte — aber es wird langweilig zu schildern, was er sich noch im Spiegel ansehen wollte —

Wir verschliefen am Morgen und wurden von Bernds schriller Hupe geweckt.

Ich lief barbusig auf den Balkon — daß ich auch unten nichts anhatte, konnte man von außen nicht sehen — und rief runter:

„Wir kommen gleich!“

Wir zogen uns in Windeseile notdürftig an, rafften ein paar Brötchen, die wir im Auto essen wollten — aber da klingelte es auch schon, und Trudi — angetan mit in jeder Richtung sehr knappen Shorts — und Bernd kamen herein, und Bernd sagte:

„Es ist doch blöd, im Auto zu warten, ihr braucht ja doch noch ein wenig länger.

Frühstückt doch noch in Ruhe! Und du, Peter, brauchst dir doch das Handtuch nicht so vor den Bauch zu halten, wir lernen uns ja doch gleich am Strand näher kennen!“

Ich verschwand mit Peter nach hinten zum Duschen und Anziehen, und Trudi, die ja meine Wohnung kannte, deckte uns den Frühstückstisch. Ich zog meine Hot Pants mit den Kamelfüßen an, Peter schlabberige Shorts, und wir setzten uns zum Frühstück. Auch Bernd haute mächtig rein, was Trudi zu der Bemerkung veranlaßte:

„Du wirst zu dick! Du hast doch schon zu Hause gut gefrühstückt!“

„Laß ihn doch, wenn es ihm schmeckt, vielleicht braucht er nach dem Tag am Strand noch Extra-Energien.

„Bestimmt!“, knurrte Bernd mit vollem Mund.

„Schrecklich, diese Männer, denken immer nur an das eine. „

„Solange sie an das eine denken, sind sie gesund“, gab ich zu bedenken, „und wenn sie nicht mehr gesund sind, müssen wir sie pflegen. „

„Wie wahr“, sagte Bernd, „hast du das gehört, Trudi? Wo hast du denn diese Philosophie her, Melanie?“

„Ist mir in dieser Sekunde eingefallen!“

Wir waren unterdessen mit dem Frühstück fertig, Trudi und ich stellten das Geschirr in die Spüle, und ab ging's.

Ich fuhr zum ersten Mal in diesem legendären Autotyp, man fuhr wirklich wie in einer Sänfte, allerdings, wie unter Autofans bekannt, war der Motor unterdimensioniert und zu laut. Bernd fuhr, Trudi auf dem Beifahrersitz, und Peter und ich hielten auf der geräumigen hinteren Bank Händchen.

Am Grömitzer FKK-Strand waren seit meinem Besuch dort mit Trudi vor acht Jahren die Parkplatzpreise saftig angehoben worden, sonst aber alles wie gehabt. Es war nicht sehr voll, wir fanden eine offenbar schon seit längerem nicht mehr besetzte Strandburg, schaufelten sie uns etwas größer und tiefer und legten uns erst einmal zum Sonnen.

Peter und Bernd waren alsbald in eine wissenschaftliche Diskussion über rasierte Schamteile und beschnittene Penisse verwickelt, und Trudi und ich staunten beim Zuhören, was es auch unter Männern über diesen Zipfel alles zu diskutieren gibt. Am Schluß allerdings neckte Peter den Bernd, indem er immer über die „Zeit-Winkel-Funktion“ redete — „ich meine den Aufrichtewinkel, wenn es losgeht, Bernd, verstehst du?“ — und Bernd mußte herzhaft lachen, als er nach ziemlich langer Zeit erkannt hatte, daß das Ganze geflunkert war.

Dann wollte Trudi mit mir Tischtennis spielen — es war gerade eine der Platten frei geworden. Wir luden unsere Freunde ein, uns zuzusehen. Ja, ja, schöne Frauen bei natürlichen Bewegungen: Es wirkte auch hier. Zuerst begann sich Bernds und dann aus Solidarität auch Peters Zipfelchen aufzurichten, und die beiden mußten sich mit eng überschlagenen Beinen, unter denen sie ihre Schwänze versteckten, auf eine Bank setzen — für jeden Kenner der männlichen Physiologie war klar, was da vorging.

Als auch die zweite Tischtennisplatte frei wurde, forderten wir die beiden auf, sich auch sportlich zu betätigen — „dann geht eure Schwellung schon zurück!“, munterte ich sie auf — und die beiden bequemten sich an die Platte und lieferten sich, anfangs mit um fünfundvierzig Grad abstehenden Gliedern, ein spannendes Fünf-Satz-Match, dem auch wir Frauen zusahen, nachdem mich Trudi in unserem dritten Satz knapp geschlagen hatte.

Danach gingen wir schwimmen, bevor es gegen Abend vielleicht zu kühl wurde, nahmen einen Imbiß im Restaurant und sonnten uns noch etwas.

Dabei fragte Peter Bernd — er glaubte vielleicht, wir Frauen schliefen:

„Du, Bernd, warst du schon mal in einem Swingerclub?“

„Fängst du schon wieder damit an?“, rief ich Peter zu.

„Keine Angst, Melanie, ich will nichts von dir — jedenfalls so was nicht — ich weiß ja, daß von so was die Nase voll hast!“

„Nein, war ich nie“, antwortete Bernd. „Vor fünfzehn Jahren oder mehr — das hab ich dir auch noch nicht erzählt, Trudi — da hatte ich eine heiße Phase, großes Verlangen, selten eine Freundin, aber ganz gut verdient — und da bin ich mal zu so einem Schuppen gegangen und hab geklingelt.

Kommt da so eine halbnackte fette Tussi raus, um die vierzig, und fragt mich, ob ich schon achtzehn bin. Im Hintergrund waren aber auch mehrere fesche Mädchen und einige Männer zu sehen. Und statt zur Not meinen Ausweis zu zeigen, hab ich den Schwanz eingezogen — im wahrsten Sinn des Wortes — und bin umgekehrt. Und eine Woche später bin ich zu einem anderen Club gegangen, da macht mir ein sechzigjähriger Mann mit ziemlicher Erektion auf und sagt, es seien schon genug Männer da.

Das waren meine einzigen Erfahrungen mit Swingerclubs. „

„Dann geht ihr beiden doch mal zusammen in so einen Club!“, schlug ich vor.

„Das würdest du mir erlauben?“, fragte Peter.

„Wir sind doch nicht verheiratet, und wenn du dir das so sehr wünscht — ich, gerade ich, hab kein Recht, dir das nicht zu erlauben. „

„Ich weiß nicht“, sagte Trudi mit nachdenklicher Stimme, „dieser Gedanke kommt mir jetzt ganz neu.

Würdest du wirklich mit Peter mitgehen, Bernd?“

„Nur, wenn dir das nichts ausmacht, Trudi — aber du weißt doch auch: Das möchten wohl alle Männer mal erleben. „

„Würdet ihr mich mitnehmen?“, fragte Trudi vorsichtig.

„Natürlich würden wir das — aber willst du das wirklich. Du weißt doch von Melanie, wie blöd das sein kann. „

„Oder hast du keine Lust, wenn ich mitkomme — willst du dich lieber ohne mich austoben?“

„Nein, komm ruhig mit — mir geht es eigentlich gar nicht so sehr um das rumbumsen wie um das Zusehen — wir sind ja auch Voyeure, das müssen wir zugeben.

„Mir geht es auch um das Zusehen“, ergründete Peter die tiefsten Tiefen seiner Seele, „aber auch um meinen inneren Schweinehund, will sagen, den Don Juan in mir. „

„Also, geht schon ihr zwei oder drei!“, sagte ich, um die Diskussion zu Ende zu führen, denn mir wurde allmählich kühl, und ich fand, wir sollten nach Hause aufbrechen.

Wir zogen uns an, gingen zum Auto, und wieder fuhr Bernd, wieder Trudi als Beifahrerin, und jetzt hielten wir mit Peter nicht nur Händchen, sondern wir spielten auch intimer, Peter an meinen Beinen, und ich fühlte immer mal wieder Peters Erregungszustand; es sah danach aus, daß er in der Nacht recht stößig sein würde.

Wir gingen noch in eine Pizzeria zum Abendessen, und jetzt mußten Nägel mit Köpfen gemacht werden.

„Entschließt euch nun schon endlich, ob, wann und wohin ihr Unersättlichen gehen wollt. „

„Ich hab da von Bekannten zwei Adressen, eine in Schnelsen und eine in Rahlstedt. In Rahlstedt soll das bessere Publikum sein, aber man würde als Mann oft abgewiesen, weil es schon zu voll ist, und in Schnelsen kommt man angeblich garantiert zum Zuge, aber es seien manchmal proletenhafte Typen dort.

„Dann geht erst nach Rahlstedt, gleich, wenn die aufmachen, und wenn es da nichts ist, dann fahrt weiter nach Schnelsen. Vielleicht bist du ja eine Art Eintrittspaß, wenn du wirklich mitgehst, Trudi. „

„Ich geh mit! Ich hab das jetzt beschlossen, ich will das mal sehen, wie es da ist!“, sagte Trudi trotzig.

„Und wann wollt ihr gehen? Übermorgen, am Dienstag, muß ich Lateinarbeit korrigieren, da kann ich euch, und dich, Peter, am ehesten entbehren.

Bernd setzte Peter und mich vor meinem Haus ab und rief Peter zu:

„Ich frag morgen meinen Kollegen nach den Öffnungszeiten und ruf dich dann an, okay!“

„Okay! Tschüs, ihr beiden!“

Wir fuhren im Lift hoch zu meinem Stockwerk und sagten meiner Nachbarin, dem „Frischfisch“, die zufällig auch hochfuhr, daß wir an der Ostsee mit Freunden etwas Sonne getankt hatten.

„Dann noch eine schöne Nacht — ach, wenn man noch mal jung wär!“

„Ach, Frau Frieda, sie haben doch auch ihren lieben Freund, und wenn Peter hier wieder wegfährt, hab ich niemand! Kopf hoch, Frieda!“

Als ich die Wohnungstür hinter mir geschlossen hatte, ließ Peter seine heutige Zurückhaltung fallen, und es entlud sich seine den ganzen Tag aufgestaute Begierde.

Noch in der Diele umarmte er mich und küßte mich wie wild und begann mich auszuziehen. Ich tat es ihm gleich, wir hinterließen mit unserem leichten Zeug eine Spur von der Diele zum Schlafzimmer, dort umarmte mich Peter vor den Spiegeln wieder wie mit einem Schraubstock und erregte sich zu höchster Stufe durch unseren Anblick im Spiegel. Im Stehen ist die menschliche Gestalt ja eigentlich am schönsten, weshalb sie von Bildhauern auch meist so dargestellt wird.

Ich hatte Peter wohl noch nie mit einer so starken Erektion erlebt, und er verzichtete auf jedes weitere Vorspiel — überzeugte sich aber doch mit einem Kennergriff von meinem Nässezustand — ging etwas in die Hocke, weil er größer war als ich, und nahm mich im Stehen vor dem Spiegel — einfach so, wild und animalisch. Es entspricht zwar überhaupt nicht den Ratschlägen, wie man eine Frau lieben soll, aber auch so ein wilder Akt ist als Zugabe zu einer Liebesbeziehung mal was ganz besonders Schönes.

Dann zog mich Peter aufs Bett, küßte mich wohl bald eine Stunde lang von oben nach unten und ringsherum, bis er wieder stand und diesmal auf meinem Bauch liegend seine Begierde in mich hineinfickte.

„Peter, was ist dir, hat dich der Strand so angeregt?“

„Ja, Melanie, die vielen schönen Frauen, und du, und Trudi — die ist doch überhaupt nicht zu dick — ich war so spitz, ich wollte mir eigentlich schon im Auto einen runterholen — konnte mich dann aber doch zurückhalten — als du mir an die Hose gefaßt hast, hätte ich fast schon abgeschossen — und dann war ich in der Pizzeria wieder in Versuchung, es mir auf dem Klo zu machen — und hier endlich konnte ich mich erleichtern — ich hoffe, ich war nicht zu wild.

„Es ging gerade noch — allerdings bin ich bei deinem Gerammel erst einmal gekommen — hilfst du mir noch etwas?“

„Na klar!“

Und damit drang Peter in Seitenlage mit noch nicht ganz ersteiftem Glied in mich ein und besorgte es mir zweimal mit einem ruhigen, gleichmäßigen Fick mit viel Streicheln und Küssen. So zogen wir gleich, und ich fragte Peter:

„Haben wir es eigentlich früher jemals drei Mal hintereinander geschafft?“

„In unseren allerersten Nächten in Italien — das war auch drei Mal, wenn ich mich richtig erinnere –„

„Aber dabei war auch Wichsen!“

„Ja, richtig — aber ich glaube, einmal hab ich es an einem unserer Nachmittage bei mir dreimal geschafft, und zwar, als wir meinen Geburtstag gefeiert haben.

„Du hast recht, den haben wir ja nur in deinem Bett gefeiert — und an meinem Geburtstag, da warst du irgendwie müde. „

„Ja, ich weiß auch nicht mehr warum, aber solche Tage gibt es ja auch immer mal wieder. „

Nach einigen weiteren Gesprächsfetzen schliefen wir ein, und am Morgen wachte ich gerade noch rechtzeitig auf, um ungehetzt in die Schule zu gehen.

Als ich vom Dienst nach Hause kam, hatten sich Bernd und Peter schon für den nächsten Abend verabredet, um pünktlich um acht Uhr mit Trudi beim Rahlstedter Club auf der Matte zu stehen.

Außerdem hatte Peter seinen Studienkollegen und Freund Egon wiedergefunden, wegen dessen Gelüsten ich damals in Italien überhaupt erst Peter so nahe kennengelernt hatte. Die beiden wollten abends zusammen essen gehen; auch ich war eingeladen, ob Egons Frau Zeit haben würde, war noch nicht sicher.

So korrigierte ich am nachmittag Hefte, und Peter führte geschäftliche Telephonate in die ganze Welt.

Abends fuhren wir mit Peter in das Restaurant, das er mit Egon ausgewählt hatte, und es war auch nur Egon gekommen.

„Wo hast du denn deine Frau gelassen?“, wurde er gefragt.

„Cecil hat ja eine Boutique — das hab ich dir ja schon gesagt, Peter — und sie kommt, wenn sie die Abendabrechnung fertig hat.

„Cecil ist nämlich Engländerin“, erklärte mir Peter den fremd klingenden Namen.

„Ich hab sie in England beim Studium kennengelernt“, erklärte Egon weiter, „sie spricht ein Deutsch mit wunderbarem englischem Akzent. „

Wir benutzten die Zeit, solange Cecil noch nicht gekommen war, um einige gewagte Erinnerungen an unsere Studentenreise nach Italien aufzufrischen.

„Ihr seid immer noch zusammen?“, fragte Egon.

„Das ist stark übertrieben“, antwortete ich, „wir sehen uns jetzt nach Italien und dem Jahr danach –„

„– ach ja, ihr wart dann ja noch so lange zusammen! –„

„Genau! Und danach sehen wir uns jetzt erst zum dritten Mal.

„Aber das sehr intensiv — man sieht es!“

„Darüber steht dir kein Urteil zu“, sagte ich lachend, aber in schulmeisterlichem Ton, „und was ist aus Hilde geworden — euretwegen mußte ich ja überhaupt erst den Peter ertragen. „

„Mit Hilde ist es bald auseinandergegangen. Ich hatte dann als Student noch einiges laufen, und dann hab ich Cecil kennengelernt und bald geheiratet — das sind jetzt auch schon siebzehn Jahre — wie die Zeit läuft — na ja, Mary, unsere älteste Tochter, wird ja auch jetzt sechzehn.

„Und hast du noch weitere Kinder?“

„Noch zwei jüngere Söhne, dreizehn und elf. Und, ehe ihr weiterbohrt: glücklich verheiratet. Und du, Peter, hast ja schon gesagt: glücklich verheiratet, aber Fremdgeher, und du, Melanie — Peter hat das schon gesagt, entschuldige die Indiskretion — geschieden, armes Mädchen –„

„Nix ,armes Mädchen`, ich fühl mich ganz wohl in meiner Haut, „,Geschlechtsverkehr mit oft wechselnden Partnern` würde die Sittenpolizei wohl sagen –„

„So genau wollte ich das gar nicht wissen“, sagte Egon lieb und streichelte meine Hand.

„Und das stimmt ja auch gar nicht nach dem, was du mir gebeichtet hast“, meinte Peter.

„Jetzt jedenfalls macht ihr eine Woche Urlaub vom Ehe- und sonstigem Alltag“, schloß Egon diesen Teil der Unterhaltung ab, denn es rauschte Cecil herein, eine ziemlich auffallend angezogene Vierzigerin, wie es sich wohl für eine Boutiquenbesitzerin geziemte. Als sie an unseren Tisch trat, uns, auch Peter und mich, wie jahrelange Bekannte begrüßte, und dann an der Unterhaltung teilnam, merkte man sehr bald, was für eine liebe, natürliche Person sie war.

So natürlich, daß auch über heiklere Dinge gesprochen wurde, wie über Peters und meine sich über die Jahre hinziehende Intimbeziehung.

Und nach dem zweiten Weinglas rutschte es Peter auch heraus, daß er morgen mit einem Bekannten einen Swingerclub unsicher machen wollte. Wes das Herz voll ist — Cecil war überhaupt nicht schockiert, sondern fragte mich:

„Willst du da nicht auch mitgehen und ein bißchen auf Peter aufpassen?“

„Nein, Cecil, ich hatte schon mal das Vergnügen mit einem anderen Freund, die beiden sollen sich mal allein vergnügen, außerdem kommt noch die Freundin von dem Bekannten mit — das ist meine beste Freundin, die wollte das mal kennenlernen und kann auf die beiden aufpassen.

„Und willst du nicht mal mitgehen und dich ausleben, Egon — wie sagt man noch hier in Germany — ach ja: austoben?“

Das war schon eine Person, diese Cecil — konnte ich auf Peters Gesicht gewisse Neidgefühle erkennen?

„Nein, Cecil. Als Student war ich eine Zeit in einer Wohngemeinschaft, wo wir manchmal Gruppensexparties gefeiert gaben — es war eigentlich immer enttäuschend — an die netten Mädchen kommt man nicht ran, die sind immer von den Platzhirschen belegt — wirklich belegt im wörtlichen Sinne.

Nein, ich bleib zu Hause, und außerdem ist ja morgen Elternabend. „

„Ach ja, das hab ich schon ganz vergessen! Das ist lieb, daß du daran denkst“, sagte Cecil und gab ihrem Egon ein zartes Küßchen.

Wir unterhielten uns dann auch über unsere Berufe, Peter erzählte vom Leben in Amerika, Egon von seinem Studium in England, ich diesmal nicht von meinen verschiedenen Freunden, und als das Gespräch auf die Kinder kam, war der Abend gelaufen: Über dieses Thema konnten Egon, Cecil und Peter beliebig viele Erfahrungen austauschen.

Zu Hause wollten wir mit Peter vor dem Schlafengehen noch einen Obstsalat essen, den ich schon vorbereitet hatte. Ich bat Peter, den Salat in Glasschüsselchen zu füllen und den Tisch zu decken, währendddessen begab ich mich schnell ins Schlafzimmer und zog wieder eine meiner schwarzen Garnituren und das lange geschlitzte Kleid aus meiner Saunazeit an.

Natürlich war Peter von meinem Anblick hingerissen, und als wir uns auf das Sofa setzten, ließ er sich wie erwartet zu manchem unsittlichem Griff an mein halb entblößtes Bein und darüber hinaus verleiten.

„Wo hast du denn dieses Kleid her“, fragte er, „von der Sauna?“

„Genau — und dann hab ich es noch einmal auf dem Schlußempfang in Salamanca angezogen und mit Siggi Tango getanzt, seitdem bin ich bei meinen internationalen Kollegen ,the lady with the naked leg`. „

„Eine gewagte Berühmtheit — vielleicht haben dich deshalb die Kollegen in Darmstadt so fies angemacht. „

„Da magst du recht haben!“

Im Schlafzimmer reagierte sich Peter nur einmal auf seine zarte Art ab, und als ich ihm auf dem Kopf zusagte, er wolle wohl seine Kräfte für den nächsten Tag aufsparen, widersprach er nicht.

Wir schliefen eng umschlungen bis zum Klingeln des diesmal nicht vergessenen Weckers, ich stand leise auf und ließ Peter weiterschlafen, machte mir ein Müsli-Frühstück, zog mich an und versuchte, beim Verlassen der Wohnung der Wohnung so leise wie möglich zu sein.

In der dritten Stunde hatte ich frei, und Trudi, die dies von irgendwoher wußte, rief mich im Lehrerzimmer an:

„Na, wie war's bei dir?“

„Ruhe vor dem Sturm.

„Bei mir war Üben angesagt. „

„Jeder bereitet sich eben auf das große Ereignis vor, wie er es für richtig hält. „

„Ich will dich dann nicht weiter stören! Tschüs, Melanie. „

Die anderen Kollegen, die im Lehrerzimmer waren, sahen mich neugierig an, konnten aber mit den mitgehörten Gesprächsfetzen nichts anfangen.

Auf dem Nachhauseweg kaufte ich zwei Nasi Goreng, um sie mit Peter zu essen.

Beim Essen und den ganzen Nachmittag war Peter auffallend wortkarg, außer bei den Telephonaten, die er führte. Als sich die Zeit näherte, wo Trudi und Bernd ihn abholen sollten, umarmte mich Peter ganz fest und dankte mir dafür, daß ich ihm diesen Abend im Swingerclub erlaubte. Ich sagte ihm wieder auf den Kopf zu:

„Peter, sag mal ehrlich, du hast doch einen Bammel vor heute abend!“

„Ehrlich gesagt: ja — ich war ja noch nicht oft in solchen Etablissements — eigentlich gar nicht.

„Ja, ja: die Angst des Tormanns beim Elfmeter beziehungsweise die Angst des Mannes vor dem Sexclub. Aber da mußt du jetzt durch!“

„Was zieht man eigentlich da an?“

„Das hättest du Bernd fragen sollen. Ruf ihn doch an!“

Das tat Peter, aber Bernd wußte das auch nicht. So erzählte ich Peter, was ich von Siggi gelernt hatte: Danach war eigentlich nur normale weiße Baumwoll-Unterwäsche verpönt.

„Also die Badehose!“

„Aber deine Badehose ist doch uralt. Funktioniert bei der das Gummiband überhaupt noch?“

„Das weiß ich selber nicht — ich hab sie ja auch seit Jahren nicht angezogen — seit wir mit Erna bei den Nudisten sind. „

„Dann lauf schnell in das Wäschegeschäft zwei Straßen weiter und kauf dir eine neue — du hast noch genügend Zeit, es ist ja erst halb sechs!“

Peter ließ sich noch einmal den Weg erklären und verschwand.

Bald kam er wieder mit zwei Badehosen, einer zivilen und einer extremen Stoffsparbadehose.

„Probier sie doch mal an!“, forderte ich Peter auf.

Peter zog sich aus und den Fummel an — der Bauchumfang paßte perfekt — „aber wohin soll ich den Schwanz tun? der kuckt ja schon so oben raus!“

„Du willst ja mit der Hose nicht ins öffentliche Schwimmbad gehen, sondern anderswohin! Leg doch dein gutes Stück zur Seite, da kann es dann auch wachsen — ja, so! — sieht doch geil aus!“

Peter zog das neckische Ding dann wieder aus und sich normal an, denn er wollte sich erst im Club entsprechend an- beziehungsweise ausziehen.

Dann umarmte mich Peter wieder und dankte mir, und um das ewige Danksagen abzubrechen, sagte ich in meinem kessen Ton zu Peter:

„Nun bedank dich doch nicht dauernd! Üb lieber die Griffe: von vorn an den Busen, von hinten an den Busen, von vorn an den Po, von hinten in den Slip –„

„Du bist mir eine!“, sagte Peter nur und übte nicht.

Trudi und Bernd kamen sehr rechtzeitig, um Peter abzuholen, und beim Abschied pflaumte ich die drei an:

„Benehmt euch anständig, ihr Ganoven! Und nehmt euch was zum Lesen mit, wenn ihr warten müßt, bis ihr mal drankommt! — Wie lange haben die eigentlich auf?“

„Bis um vier Uhr morgens!“

„Na, dann hab ich ja erstmal Ruhe vor euch! FF!“

„Wie bitte?“

„FF — fiel Fergnügen — neue Rechtschreibung!“

War ich doch ein ganz, ganz kleines bißchen neidisch, nicht mitgegangen zu sein, und ein ganz, ganz kleines bißchen eifersüchtig auf Peters Erlebnisse? Ich verdrängte diese Anwandlungen sofort und setzte mich wieder an meine Lateinarbeitshefte.

Nach einer Viertelstunde ging das Telephon. Hatte Peter was vergessen und sollte ich es ihm womöglich nachbringen? Nein, es war Stefan.

„Lebst du noch? Seit zwei Wochen hast du dich nicht mehr gemeldet! Wie geht es dir?“

„Geht so — kann ich vorbeikommen?“

Der Club sollte also um vier Uhr schließen, und Stefan blieb nie länger als zwei Stunden — das ging locker — und auch die Hefte mit der Lateinarbeit hatte ich am nachmittag schon zu drei Vierteln fertigbekommen.

„Ja, komm nur!“, sagte ich also.

Stefan würde etwa zwanzig Minuten für den Weg brauchen. Ich warf die Kaffeemaschine an, holte eine Kuchenroulade aus dem Kühlschrank — Stefan aß gern Süßes — und korrigierte noch zwei Lateinarbeiten.

Stefan klingelte nach der erwarteten Zeit, ich begrüßte ihn mit einem herzhaften Kuß — unser Ritual hatte sich in den zwei Jahren, seit wir uns kennengelernt hatten, vom Begrüßungskuß über die Beziehungs-Gespräche bis zu den Bettübungen eingespielt.

Stefan merkte aber sofort, daß etwas anders war. Auf seine fragend umherschweifenden Blicke sagte ich:

„Mein Exfreund Peter ist für eine Woche hier — ich hab dir von ihm erzählt — wir sind auch wieder im Bett tätig gewesen — ehe du danach fragst. „

„Und wo ist er jetzt?“

„Er ist mit früheren Freunden ausgegangen. „

Wir setzten uns aufs Sofa, Stefan verschlang die „größere Hälfte“ der Roulade und begann:

„Was soll ich nur machen, Melanie? Gerda drängt auf Scheidung — und jetzt droht sie, meine Frau anzurufen und ihr alles zu sagen — und sie sei meine richtige, eigentliche Ehefrau.

„Erpressung! Das geht doch jetzt schon mindestens zwei Jahre — seit wir uns kennen. Du mußt unbedingt mit Gerda Schluß machen, aber auch mit deiner Frau reden. Du bist jetzt dreiundfünfzig und noch voll im Saft. Du mußt es deiner Frau sagen, wenn du auch noch ,richtigen` Sex mit Ficken haben willst, und sie muß dir Puffbesuche oder eine Freundin erlauben. Da kommst du nicht um rum. — Übrigens: Ich bin doch wohl deine ,richtige, eigentliche Ehefrau`, oder? Aber sei beruhigt: Ich ruf deine Frau nicht an — aber ich steh auch nicht für eine Heirat zur Verfügung, wenn du das meinen solltest.

Du darfst deine Frau in ihrem Alter jetzt nicht allein lassen, das hab ich dir auch schon eingeschärft. Deine Freundin kann ich sein, auch im Bett, aber weiter nichts!“

„Du hast ja so recht, Melanie, aber was soll ich nur Gerda sagen. Für sie ist es doch auch schwer, wenn ich sie jetzt nach acht Jahren einfach fallenlasse. „

„Klar ist Gerda das größere Problem, aber da mußt du jetzt durch.

Soll ich mal mit Gerda reden?“

„Um Gottes willen, nein! Gerda würde ausrasten, wenn sie von dir erführe!“

„Dann mußt du oder deine Frau mit Gerda reden, nachdem du ihr von deinem Doppelleben gebeichtet hast. Von mir brauchst du nichts zu erzählen. Ich verspreche dir: Ich werde keinen Skandal machen, ob du mich besuchst oder mit mir Schluß machst. „

„Wenn ich dich doch nur früher kennengelernt und geheiratet hätte!“

„Nichts ,hätte`, ,hätte`! Komm ins Schlafzimmer — machen wir weiter im Programm — dann kommst du auf andere Gedanken!“

Im Schlafzimmer sah Stefan wieder fragend auf das zurwühlte Bett und die vertreut herumliegenden Damen- und Herrensachen.

„Ja, Stefan, wie ich sagte, ist jetzt Peter eine Woche hier. Ich hab heute morgen keine Betten gemacht, Peter hat noch länger geschlafen, der Faulpelz hat auch keine Betten gemacht — und so sieht es jetzt aus! — Ich überzieh das Bett schnell neu!“

„Nicht nötig!“, meinte Stefan schon halb ausgezogen. Auch ich entledigte mich schnell meiner Kluft; dabei rief ich Stefan zu:

„Merk dir, wo du deine Sachen hinlegst, daß du sie nicht nachher mit Peters Sachen verwechselt, das wäre peinlich!“

Wir duschten gemeinsam — das gehörte auch zu unserem Ritual, und wieder im Schlafzimmer fragte ich nur:

„Wie immer?“

Wir waren wirklich gut eingespielt!

„Nein, Melanie: Bitte reit mich heute!“

„Darf ich zu bedenken geben, lieber Stefan, daß du schon über fünfzig bist und ich mit neununddreißig auch nicht mehr die jüngsten Knie habe.

Reiten wird also ziemlich lange dauern, und ich weiß nicht, ob ich das durchsteh. „

„Versuch es bitte. Ich hab in der Nacht geträumt, daß du das machst, und morgens war ich so geil, daß ich mich selber erleichtern mußte. Darum bin ich auch heute gekommen. „

„Wenn du dir heute schon einen runtergeholt hast, dann wird es ja besonders lange dauern!“

Aber ich ging auf Stefans Wunsch ein, Stefan streichelte beim Ficken meine gebeugten Schenkel, beobachtete, wie sein Schwanz in meiner Muschi aus- und einfuhr und besah sich das Ganze auch von der Seite im Spiegel.

Dazu behielt er extra seine Minus-Brille auf. Und es geilte ihn so auf, daß er kam, bevor ich einem Krampf kriegte. Dann legte er mich auf die Seite, legte sich hinter mich, faßte um meine Hüften und wichste mich zum Höhepunkt — das Ganze so, daß er meine Vorderfront inklusive meiner weißgesprenkelten Muschi und geschwollenen Schamlippen im Spiegel betrachten konnte.

Danach gehörte gemeinsames Ausruhen zu unserem Programm. Wir kuschelten uns aneinander, und wie meist schlief Stefan bald auf meiner Schulter ein und schnurchelte.

Da er ja nie allzu lange von zu Hause wegbleiben durfte, mußte ich ihn immer nach einer Viertel- oder spätestens nach einer halben Stunde aufwecken. Aber diesmal waren wir beide in ruhiger Gemütsverfassung, und auch ich schlief ein. Als ich aufwachte, war es schon ein Viertel nach elf. Ich weckte den immer noch selig an meinem Busen schlummernden Stefan:

„Du Stefan, ich glaube, du mußt jetzt aufstehen — es ist schon nach elf!“

„Oh ja — na, dann geh ich mal ins Bad.

„Kriegst du keinen Ärger mit deiner Frau, wenn du so spät kommst?“

„Ich sag, ich hab einen Schulkameraden getroffen, und wir sind ein Glas Wein trinken gegangen und haben von alten Zeiten erzählt. „

„Wenn du meinst!?“

Nach dem Akt sah unser Ritual getrenntes Duschen vor. Während Stefan im Bad war, richtete ich das Bett etwas wieder her, und während Stefan sich anzog, duschte ich.

Dann zog ich mir einen Hausdress an, wir verabschiedeten uns mit einem Kuß, Stefan dankte artig für die Gestattung der Beiwohnung — nein, so geschwollen drückte sich der Umweltsbeamte nun doch nicht aus, sondern er sagte:

„Vielen, vielen Dank, Melanie, daß ich dich wieder einmal besuchen durfte!“

„Nun geh schon! Ich will nicht, daß du zu Hause meinetwegen Ärger kriegst!“

„Dann Tschüs! Ich laß dich bestimmt nicht wieder so lange warten!“

„Red bitte erst mit Gerda und deiner Frau!“, rief ich ihm noch nach — erst dann ging mir auf, daß das sicher meine liebe, aber neugierige Nachbarin Frieda gehört haben mußte! Na, was soll's, sie kriegt ja auch immer wieder Besuch von ihrem verheirateten Freund!

Ich setzte mich endlich wieder an meinen Schreibtisch und nahm mir die letzten beiden Lateinarbeiten vor.

Ich war mit dem ersten erst halb fertig, da betätigte sich jemand am Türschloß. Welcher Einbrecher sollte das nun wieder sein? Es waren aber meine drei Weltumsegler — nein: Sexcluberforscher, die ich erst viel später zurückerwartet hatte. Das war ja mit Stefan gerade noch einmal gutgegangen!

Die drei waren sehr aufgekratzt und fingen gleich an, sich gegenseitig zu verpetzen.

„Dein Peter hat vier Frauen vernascht“, begann Trudi, „das hätte ich ihm gar nicht zugetraut!“

„Ich schon!“, antwortete ich cool.

„Auch erfolgreich, Peter?“

„Ja, allerdings, sonst hätte Trudi ja nicht von vieren gesprochen!“

„Ich war brav und hab nur zweimal Trudi beglückt — ansonsten habe ich still genossen“, sagte Bernd.

„Und ich war auch ziemlich brav — war ich doch, Bernd? — und hab mich außer mit dir nur noch mit einem feschen Herrn vergnügt. „

„Das war Peter!“, sagte Bernd.

„Und das war Peters vierter Versuch, und er war erfolgreich — na ja, so auf den letzten Drücker, ich hab auch kräftig nachgeholfen — aber dann kam dieser fesche Herr doch ganz schön kräftig — ich muß es ja wissen!“

„Und wen hat Peter noch beglückt — oder erzählst du mir das selbst?“, fragte ich in die Runde.

„Die zwei Mädchen, die das Ganze da betreiben, sympathische junge Dinger mit guter Figur, und dann noch die Ida — das war doch eine Superfrau, findest du nicht, Bernd?“

„Ja, so was hab ich noch kaum gesehen.

Ich wollte eigentlich auch mit ihr — sie war ja sehr offenherzig — aber ich hatte Angst, mich zu blamieren, ich hab mich heute nicht hundertprozentig fit gefühlt — und dann noch mit Kondom –„

„Aber ihr Begleiter, das war ja eine Zuhälterfigur“, meinte Peter.

„Das war er, glaub ich, nicht“, sagte Trudi, ich hab mich an der Bar mit ihm unterhalten. Die beiden sind wirklich verheiratet, und er ist Gorilla vom Ersten Bürgermeister — ich hab ihn auch schon mal hinter dem Bürgermeister im Fernsehen gesehen — als er da sagte, fiel mir ein, woher ich das Gesicht kannte.

— Hat einer von euch ihn eigentlich mal bumsen sehen?“

„Nein, er hat immer nur an der Bar gesessen und sich mit allen Leuten unterhalten — eigentlich war er ein ganz sympathischer Typ“, meinte Bernd.

„Mit einer nymphomanischen Frau“, sagte Peter.

„Ach, wer weiß, was mit dem armen Mädchen ist“, verteidigte sie Trudi, „das werden wir wohl nie erfahren! — Und du, Melanie, hast du es ausgenutzt, daß dein Peter mal nicht im Haus war?“

„Hab ich!“

„Sind die Lateinarbeiten fertig?“, fragte Peter.

„Das nicht!“

„Aber du hattest doch Stunden Zeit, und du warst drei Viertel fertig!?“

„War was im Fernsehen?“, fragte Trudi neugierig.

„Europapokal-Rückspiele!“

„Mach keine Witze!“, sagte Peter.

„Wahrscheinlich hat Melanie die Gelegenheit genutzt und einen Geliebten empfangen. „

Endlich war einer, und zwar Bernd, auf die richtige Spur gekommen.

„Genau, das hab ich!“

„Und das hinter Peters Rücken!“, rief Trudi gespielt entrüstet.

Aber der gab mir nur einen Kuß und sagte:

„Du bist wirklich eine unvergleichliche Nummer. Wir rackern uns im Club ab, damit wir dünner werden, und du vergnügst dich hier in aller Ruhe mit deinem Geliebten! — War es Stefan?“

„Ja, es war Stefan. Kaum wart ihr weg, rief er an, ober er kommen kann, und ich hab gesagt: ja! Er kam dann nach einer halben Stunde, erzählte mir wieder von seinem ewigen Beziehungsknatsch, ich sagte ihm zum tausendsten Mal, er soll mit seiner anderen Freundin Schluß machen — die fängt nämlich an, ihn zu erpressen –, und dann haben wir unser Programm durchgezogen und heute ziemlich lange geschlafen.

Als ihr kamt, war er erst vor einer Viertelstunde gegangen — oder höchstens zwanzig Minuten. „

„Dann hätten wir euch ja fast noch im Bett erwischt!“, sagte Trudi.

„Ja, und ihr beiden geilen Böcke hättet noch einmal zusehen dürfen: zwei schlafende, allerdings nackte Menschen!“

„So, jetzt machen wir was Seriöses“, schloß Trudi diesen Teil des Gespräches ab, jetzt essen wir noch eine Pizza, die wir mitgebracht haben.

Ich hab nach diesem Abend einen Heißhunger. „

Das hatten wir anderen nach unseren energieverzehrenden Tätigkeiten auch, und so machte Trudi die vier Riesenpizzen warm, und ich deckte den Tisch. Bernd hatte unbemerkt von den beiden anderen auch noch zwei Flaschen Chianti gekauft und mitgebracht: Das war der Clou des Abends!

Wir saßen in munterer Runde und unterhielten uns blendend, es fielen auch einige Anzüglichkeiten. Trudi, die ja sozusagen „alles“ von mir wußte, konnte es nicht lassen, darauf anzuspielen, wie ich Peter in Italien kennengelernt hatte.

Peter „schlug“ zurück und antwortete:

„Das ist ja nun schon zwanzig Jahre her, aber was mich vorgestern und heute fasziniert hat, das ist deine Haartracht. Sauber und fast vollständig rasiert, mit fein herausgearbeiteter Mittelspalte — da konnte ich nicht widerstehen — du hast es ja gemerkt, Trudi!“

Um das Gespräch wieder aus den unteren Sphären herauszuholen, fragte ich in die Runde:

„Welche Partei wollt ihr eigentlich demnächst wählen?“

„Ich die Grünen! Ich kann bei unserem Konsulat Briefwahl für die Bundestagswahl beantragen.

„Das hast du doch heute sicher Stefan auch gefragt“, sagte Trudi, „der muß als Beamter doch wohl seinen Brötchengeber wählen. “ Wieder glitt das Gespräch ab. „Der Gorilla übrigens“, fuhr Trudi fort, „hat an der Bar gesagt, er wählt nicht seinen Bürgermeister, sondern die Opposition!“ Es war nichts zu machen — die Gedanken waren im Swingerclub oder bei Stefan und mir im Bette.

Als wir fertig gegessen hatten, fuhren Trudi und Bernd nach Hause — Bernd hatte sich artig beim Trinken zurückgehalten.

Peter und ich aber waren ziemlich hinüber, und als Peter fragte: „Du mußt doch jetzt noch deine Lateinarbeiten fertig korrigieren!“, da sagte ich nur: „Die kann ich zur Not auch übermorgen zurückgeben, aber morgen muß ich nur zu der dritten Stunde, vielleicht schaff ich das morgen früh. Jetzt will ich nur noch in die Heia sinken und schlafen. Hast du was dagegen, wenn ich auf das Zähneputzen verzichte?“

„Ja, das hab ich!“

„Na, dann geh ich schnell ins Bad.

Ich putzte mir brav die Zähne, machte sonst nur Katzenwäsche, dann verschwand Peter im Bad und machte das Gleiche, und wir kuschelten uns im Bett aneinander. Schon im Halbschlaf fragte ich:

„Willst du noch was?“

„Nein, heute nicht mehr! Schlaf schön, Melanie!“

Im Dreiviertelschlaf streichelte ich noch einmal Peters Schwanz — wozu wohnte er schließlich bei mir? — streifte die Vorhaut über die Eichel, die von der Orgie im Club noch zurückgezogen war, merkte noch, wie sich daraufhin wieder etwas regte, und schlief ein.

Am nächsten Morgen wachte ich natürlich nicht so früh auf, als daß ich die Lateinarbeiten hätte fertig korrigieren können, ich kam gerade noch zur dritten Stunde zurecht und mußte meinen Schülern sagen:

„Eure Arbeiten sind so voller Fehler, daß ich mit dem Korrigieren noch nicht fertig geworden bin“, — was ja auch zu mindestens drei Vierteln stimmte — „Ihr kriegt sie morgen zurück!“

Als ich vom Dienst zurückkam, saß Peter, nur mit der Mini-Badehose bekleidet, auf dem Balkon — es war ein warmer Tag — und konzipierte einen Geschäftsbericht.

Peters Schwanz lag zur Seite und zeichnete sich deutlich ab, und als Peter mich kommen sah, merkte man, wie sich das Ding schon etwas vergrößerte. Es war also klar, daß Peter heute mit mir seine sexuellen und erotischen Eindrücke aus dem Swingerclub verarbeiten würde. Es war, wie ich mir ausrechnete, Peters letzte Nacht in Hamburg.

„Peter“, sagte ich, „so kannst du dich eigentlich nicht auf den Balkon legen. Man sieht zwar von nirgends in meine Wohnung sehen, aber so sieht dich die Dame, die über mir wohnt, wenn sie ihre Blumen gießt — eine alleinstehende, etwas altjüngferliche Dame.

„Ich will ja auch gar nicht den ganzen Tag auf dem Balkon liegen. „

„Was willst du dann? Heute abend ist Premiere im Schauspielhaus. Ich kenn da jemand, von dem bekommen wir sicher noch zwei Karten. „

„Oh ja, das ist eine prima Idee. Danach gehen wir schick essen, und dann umarme ich dich hier ganz fest, und wir erzählen uns was Schönes. Was gibt es denn im Schauspielhaus?“

Diese Antwort kam für mich völlig unerwartet.

Den Menschen, den ich wegen der Karten meinte, hatte ich seit Jahren nicht mehr gesehen — das wäre eine Blamage, wenn ich ihn nicht finden würde.

„Du mußt doch morgen fliegen!?“, fragte ich vorsichtig.

„Nein — hab ich dir das noch nicht gesagt — ich konnte verlängern — ich flieg erst Montag nachmittag — wir haben noch das ganze Wochenende!“

„Wie schön!“, sagte ich, ohne meine Freude zu verbergen.

„Also: nicht im Schauspielhaus, sondern im Thalia-Theater, und es ist Andorra –„

„Wunderbar!“

„Und den Herrn mit den Karten hab ich seit Jahren nicht mehr gesehen — aber ich versuch mal, ihn zu erreichen. „

Inzwischen war mir eingefallen, daß der Herr Kreuzer hieß, und ich fand seine Telephonnummer in meinem Notizbuch.

„Kreuzer!“, sagte eine unfreundliche Frauenstimme.

„Guten Tag, hier ist Melanie Knaack, ich hätte gern mit Herrn Helmut Kreuzer gesprochen.

„Der wohnt nicht mehr hier. „

„Aber können Sie mir nicht seine jetzige Telephonnummer geben!“

„Die steht im Telephonbuch. „

„Aber da sind doch zwei Seiten Kreuzer und eine Spalte Helmut Kreuzer. „

„Mein Ex wohnt in der Legienstraße, wenn er nicht schon wieder weitergeflogen ist. „

„Danke, mein liebes Kind. Das war sehr sehr freundlich von Ihnen!“ — Blöde Kuh!

Zum Glück fanden wir einen der vielen Helmut Kreuzers in der Legienstraße, und ich rief an.

„Hier Helmut Kreuzer. „

„Hier Melanie Knaack. „

„Oh, hallo Melanie, wie geht es dir — lange nichts von dir gehört — aber sag mal, haben wir uns damals geduzt?“

„Nein, haben wir nicht!“, lachte ich.

„Oh, dann entschuldigen Sie, Frau Knaack. — Womit kann ich Ihnen heute dienen. „

„Vermitteln Sie immer noch Theaterkarten? Ich hätte gern zwei für die Andorra-Première heute abend.

„Das kann ich jetzt noch nicht zusagen, aber ich bemüh mich. Rufen Sie in einer halben Stunde wieder an?“

„Tu ich!“

„Sagen Sie — Sie haben doch nicht vorher bei meiner Ex angerufen?“

„Doch, ich hatte nur die Nummer. Das ist ja ein Herzchen. Bis ich der die Legienstraße aus der Nase gezogen hab!“

„Ich entschuldige mich hiermit für sie.

Sie kann nicht anders. Also dann bis gleich!“

„Na, das scheint ja zu klappen!“, meinte Peter. „Ich hab übrigens bei dir eine Dose Erbseneintopf gefunden und in der Küche warmgemacht — denn können wir essen, wenn du willst. „

„Mensch, warum sagst du das nicht! Der ist sicher schon verbrannt!“

War er aber nicht, und wir aßen, nachdem ich mich aus- und einen Bikini angezogen hatte, in leichter Garderobe auf dem Balkon.

Danach rief ich wieder Herrn Kreuzer an, und er sagte gleich strahlend:

„Sie haben Glück, Frau Knaack, an der Abendkasse liegen zwei Karten für Sie zum Abholen, ich hatte aber leider nur noch ziemlich weit hinten, Reihe fünfzehn, und die Karten sind ziemlich teuer. „

„Das macht nichts, Herr Kreuzer!“

„So, so, reicher Onkel aus Amerika in Hamburg?“

„Nein, Herr Kreuzer, reicher früherer Studienkollege.

„Sehr schön, Frau Kreuzer! Darf ich Sie dann beide zu dem Empfang nach der Première einladen. Als Legitimation haben Sie ja den Umschlag mit den Karten mit Ihrem Namen. „

„Danke, Herr Kreuzer, wir kommen gern!“

„Hast du es mitgekriegt, Peter, wir sind auch zu dem Empfang nach der Première eingeladen — da kannst du nicht so gehen!“

„Oh, dann muß ich dich bitten, meinen besten Anzug zu bügeln!“

„Na, dann rück ihn mal raus.

Damit war der Nachmittag ziemlich gelaufen: Abendkleid bügeln — “ soll ich das kürzere oder das längere anziehen?

„Das kürzere!“

„Hab ich mir bei dir gedacht!“

Peters Anzug mit Weste bügeln — sonstiges bügeln vom Oberhemd bis zum Taschentuch für die Brusttasche — und die Krawatte, die Peter aussuchte, hatte es auch nötig!

Und Peters schwarze Schuhe noch einmal auf Hochglanz bringen!

Schließlich waren wir fertig und fanden gegenseitig, wir sähen großartig aus und Männer beziehungsweise Frauen könnten schwach werden.

Wir bestellten ein Taxi, fuhren zum Theater, betraten das Foyer, Peter bezahlte und holte die Karten. Ich sah mich um, sah aber kein bekanntes Gesicht. Meine Kollegen leisteten sich normalerweise keine Premièrenkarten.

Das Stück Andorra begleitete mich seit meiner Schulzeit. Wir hatten einen modernen Deutschlehrer, der es mit uns durchnahm. Und unerfahrene Backfische beeindruckte besonders die Stelle „und auf den Bock/und ab den Rock“ mit ihrer direkten sexuellen Anspielung, aber älter geworden und die Gesamtaussage des Stückes in Betracht ziehend fand ich die Stelle eher zum Heulen.

Das merkte Peter und drückte mir zart die Hand.

Nach der Aufführung kam gleich Herr Kreuzer auf uns zu — er hatte meinen Charakterkopf wiedererkannt, wie er lachend sagte — und führte uns in den Saal, in dem der Empfang ausgerichtet wurde. Man stand um ein reich gedecktes Bufett herum und mußte erst einmal einige Ansprachen über sich ergehen lassen, unter anderem auch vom Kultursenator. Der Schulsenator war angeblich eingeladen, glänzte aber durch Abwesenheit.

Ich hätte bei dieser Gelegenheit gern einige Wörter über den Alltag an den Schulen mit ihm gesprochen.

Herr Kreuzer stand bei dem Empfang meistens allein herum, und so ging ich zu ihm und zog Peter hinter mir her. Ich stellte Herrn Kreuzer Peter als „Studienkollegen, jetzt in Amerika lebend“ vor und dankte ihm dafür, daß er uns die Karten verschafft hatte. Herr Kreuzer freute sich über die freundliche Ansprache und taute auf, und schließlich sagte Peter:

„Wir wollten nachher noch essen gehen.

Kommen Sie nicht mit, Herr Kreuzer?“

„Sehr gern! Danke für die Einladung. „

„Gehen wir nicht schon jetzt“, schlug ich vor, „ich kenne hier sonst keinen Menschen, und wir sollten uns hier nicht den Appetit verderben. „

Die beiden Herren waren einverstanden, Herr Kreuzer mußte sich noch von einigen Bekannten verabschieden, und wir traten ins Freie.

„Wohin willst du uns denn einladen, Peter?“, fragte ich.

„Alsterpavillon natürlich“, antwortete Peter.

„In den Alsterarkaden unten soll auch ein gutes Restaurant sein“, gab Herr Kreuzer zu bedenken, „und ich bezahl natürlich für mich — wir kennen uns doch kaum!“

„Da machen Sie sich man keine Sorgen um!“, sagte Peter jovial und faßte Herrn Kreuzer in genau angepaßter Kumpelhaftigkeit um die Schultern. „Gut, probieren wir das mal, ist ja auch etwas näher.

„Zwanzig Meter!“, sagte ich.

„Fünfzig!“, korrigierte Herr Kreuzer lachend.

„Mindestens hundertfünfzig. „

Peter war als Ingenieur für millimetergenaue Exaktheit.

Das Restaurant machte einen gediegenen Eindruck — ich wußte von ihm im Prinzip, hatte es mir aber nie geleistet, und wir setzten uns an einen der letzten beiden freien und nicht reservierten Tische.

Wir bestellten Boeuf Stroganov und beschlossen, uns nicht weiter mit Wein zu benebeln, sondern einfach ein kühles Helles zu bestellen.

Wir unterhielten uns lustig über die Abgründe der Hamburger Kulturpolitik — es stellte sich heraus, daß Herr Kreuzer in der Kulturbehörde für die Theater zuständig war — uns sehr zu Anfang sagte Herr Kreuzer:

„Ich glaube, ich bin der Älteste unter uns, ich bin dreiundvierzig, und Sie, Frau Knaack?“

„Das fragt man eine Frau nicht, aber ich finde es auch blöd, wenn Frauen eine Geheimnis mit ihrem Alter machen — ich bin neununddreißig.

„Und Sie, Herr Fink?“

„Auch dreiundvierzig!“

Die beiden fanden bald heraus, daß Peter einige Wochen älter war, aber trotzdem schlug Herr Kreuzer gegen die Anstandsregeln vor, wir sollten uns alle duzen.

„Ihr wißt ja von eurer Suchaktion: Ich heiße Helmut!“

Wir waren natürlich einverstanden.

Die Unterhaltung wurde noch lustiger, sie streifte auch meine Beziehung zu Peter — „im ersten Semester kennengelernt und dann in zwanzig Jahren nur dreimal wiedergetroffen — ihr habt euch sehr gern — man sieht es — es ist schön, solche Freunde zu haben!“, sagte Helmut mit etwas wehleidigem Ton.

Irgendwann verschwand Peter aufs Örtchen, und ich wußte: Jetzt regelt er auch die Bezahlung, sicher für alle drei. Als es ans Aufbrechen ging, zückte Helmut das Portemonnaie, aber Peter bremste ihn:

„Das ist alles schon erledigt, Helmut!“

Und Helmut sagte:

„Habt vielen Dank, daß ihr mit mir essen gegangen seid. Wißt ihr: Seit ich geschieden bin, sitze ich meist allein zu Hause oder gehe allein in eine Pizzeria.

Auch im liberalen Hamburg wird man von vielen Leuten geschnitten, wenn man geschieden ist. „

Wir riefen ein Taxi, ließen es auf dem Weg zu uns den Umweg über die Legienstraße machen, verabschiedeten uns dort von Helmut, der uns noch einmal dankte, und auf dem weiteren Weg zu meiner Wohnung hatte ich wieder Peters zarte Hände auf meinen Knien.

„Endlich!“, flüsterte ich ihm zu, „ich dachte schon, du interessierst dich nicht mehr für mich.

„Aber ich konnte doch nicht den ganzen Abend –„, entrüstete sich Peter so laut, daß sich der Fahrer nach uns umwandte. Ich machte nur: „Pst!“, und als der Fahrer Peters Hand auf meinem Knie sah, wandte er sich lächelnd wieder der Fahrbahn zu.

Zu Hause erwartete ich den Ausbruch von Peters nun schon einen ganzen Tag lang aufgestauter Energie. Und in der Tat begann sich Peter, kaum war die Tür hinter und geschlossen, die Kleider quasi vom Leib zu reißen, so daß ich ihn bitten mußte, doch wenigstens seinen Anzug ordentlich aufzuhängen, denn ich wollte ihn nicht noch einmal bügeln müssen, wenn er ihn an einem der nächsten Tage noch einmal anziehen müßte.

Schließlich standen wir uns doch in Rekordgeschwindigkeit nackt gegenüber und erfreuten uns direkt und im Spiegel an Peters sportlicher und meiner Superfigur, wie Peter mindestens fünfzigmal pro Stunde sagte, wenn ich nackt oder fast nackt war.

Wie nach dem FKK-Tag nahm mich Peter schon einmal im Stehen vor dem Spiegel, dann nach einer Anstandspause in Missionatsstellung auf dem Bett, wobei er bei jedem Stoß „danke!“ keuchte. Als ich ihn nach getaner Tat fragte: „Wofür dankst du mir eigentlch dauernd?“, wußte er nur vielsagend zu antworten“ „Für alles! Ich weiß auch nicht!“

Nun ja, tiefsinnige Erörterungen waren ja auch nicht der Sinn dieser Nacht, aber ich wollte doch auch einen Höhepunkt erleben — das hatte ich nämlich bei beiden Malen noch nicht –, und so führte ich Peters Hand in meine feuchte Muschi, spreizte die Beine ganz ordinär weit und ließ Peter meinen wie selten erigierten Kitzler streicheln und lecken.

Ich zeigte Peter mit einem Kuß an, als auch ich fertig war und schloß auch meine Beine zu einer züchtigen Körperhaltung.

Als ich den sich neben mir ausruhenden nackten Peter näher betrachtete, mußte ich ihm sagen:

„Du hast dich ja gar nicht rasiert –„

„Natürlich hab ich mich rasiert!“, protestierte Peter und faßte sich ans Kinn.

„Doch nicht da, du Dummerjahn, hier!“, und tippte auf die Fettpölsterchen, die Männer über dem Schwanz haben.

„Ach so, ja, aber du hast doch gesagt, dir gefallen unten rasierte Männer nicht besonders. „

„Aber diese Stoppeln sind doch noch schlimmer — das müßte doch fürchterlich piksen, wenn ich nicht meine Haarpracht hätte!“

„Daran hab ich jetzt nicht gedacht. Aber das pikst nur ein paar Tage, dann sind die Haare länger und legen sich zur Seite. „

„Wollen wir es hoffen!“

Bald sah ich, daß Peter eingeschlafen war; ich kuschelte mich an ihn und breitete die Decke über uns.

Wir hatten jetzt, nachdem Peter seinen Deutschland-Aufenthalt verlängert hatte, noch zwei Arbeitstage und ein Wochenende für uns. Das Werktagsprogramm hatte sich eingespielt: Ich hatte morgens Schuldienst, Peter arbeitete vormittags Schreiben und Berichte aus und telephonierte mit Asien, nachmittags, wenn es in Amerika Vormittag war, telephonierte er mit Amerika. Ich kam um zwei oder halb drei nach Hause, wir aßen ein Schnellgericht, dann arbeitete Peter weiter, und ich korrigierte Hefte und bereitete die morgigen Unterrichtsstunden vor, abends gingen wir schön essen, an diesen letzten Tagen „nur“ beim Griechen, in einer Pizzeria, beim Chinesen und beim Koreaner.

Und danach ging in der Nacht die Post ab. Schneckenpost, normale Post, Express- und Rapidpost: Bei Peter konnte man das nicht voraussagen. Jedenfalls war Peters ganzer Aufenthalt eine Liebesorgie für uns beide, von der wir wohl unser ganzes weiteres Leben in drögen Zeiten würden zehren können.

Am Wochenende liebten wir uns nicht etwa, wie der geneigte Leser vielleicht annehmen könnten, den ganzen Tag. Am Samstag machten wir einen Ausflug nach Lübeck — ohne einige eigentlich auch geplante Strand-Stunden, denn das Wetter war grau und kühl.

Und am Sonntag beschloß ich, meine Mutter endlich einmal mit meinem Jugendfreund, der ja eine nicht unwichtige Rolle in meinem Leben spielte, zum Nachmittagskaffee zu besuchen.

Ich stellte ihr Peter als solchen vor und erinnerte sie daran, daß sie ihn ja schon vor Jahrenden während unseres Nordseeurlaubs vor meiner Heirat kennengelernt hatte. Meine Mutter behandelte Peter höflich, aber kühl, lächelte aber, als ich ihr erzählte, wann und wie ich ihn kennengelernt hatte.

Meine Mutter hörte sich das kommentarlos an, aber als ich sie am darauffolgenden Sonntag zum Kaffee besuchte, sagte sie:

„Ich hab es geahnt, daß in Italien so was war, du warst so verändert, als du damals zurückkamst. Warum aber hast du dumme Gans mich vor deiner Hochzeit mit Dieter reden und reden lassen, wenn du es schon längst hinter dir hattest?“

„Ich hab mich nicht getraut, dir das zu beichten, du warst doch immer so schroff und böse, immer wenn das Gespräch auch nur in die Nähe von Sex kam.

„So sind wir alte Leute doch nun mal erzogen worden! Wie beneide ich euch Jungen um eure Freiheit! — Na ja“, fuhr sie milde lächelnd fort — mit Papa — als wir noch nicht verheiratet waren — da haben wir ja auch einiges angestellt — und mußten uns immer verstecken –„

Und für den Montag, als Peter am späten Nachmittag abfliegen mußte, habe ich mir noch etwas ganz Besonderes ausgedacht.

Ich brachte Peter natürlich zum Flughafen, fuhr aber viel zu früh los. Ich hatte noch Zeit, in einen Feldweg zu fahren, den ich von den Wanderungen mit Otto kannte, und sagte zu Peter:

„Los, wir haben noch viel Zeit — nimm mich — ich hab praktisch noch nie Liebe im Auto erlebt — einmal soll es doch mal so richtig sein — meine Freunde damals — und auch du — hatten alle keine Autos.

Damit hatte ich schon die Liegesitze runtergelassen; ich schob meinen Rock hoch und den Skip beiseite, ging Peter im wahren Sinne des Wortes an die Wäsche, holte sein schnell erstarkendes Ding aus dem Hosenschlitz, legte mich auf den Rücken und ließ mich zum Abschied noch einmal ganz animalisch von Peter bedienen. Ich verzichtete auch aufs Nachwichsen, das ich eigentlich nötig gehabt hätte. Schnell ordneten wir wieder unsere Kleider, ich drehte die Liegesitze hoch, und wir fuhren weiter zum Flughafen.

„Wie in einem drittklassigen Pornofilm!“, kommentierte Peter dieses Quickie nur.

„Fünftklassig!“, korrigierte ich.

Diese schmierenkomödienhafte Einlage hinderte aber den guten Peter nicht daran, mit einer Diese-Frau-hab-ich-eben-gefickt-Miene neben mir durch die Flughafenhalle zu stolzieren. Aber der endgültige Abschied am Flughafen war dann doch wieder sehr herzlich und meinerseits tränenreich, wenn ich an Stefans ewige ungeordnete Beziehungskisten denken mußte, die jetzt meine einzige Ablenkung vom grauen Alltag sein würden — jedenfalls was Liebesdinge anbetraf.

Peter versprach, sobald wie möglich wiederzukommen, und ich winkte von der Aussichtsplattform noch lange dem Flugzeug nach. Peter saß, wie ich wußte, auf der richtigen Seite, und mit seinen guten Augen hat er noch von Weitem mein weißes Taschentuch gesehen. Das sagte er mir, als er am nächsten Tag anrief, um mir zu sagen, daß er heil angekommen war.

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