Chicken Island 1v2

Telefonsex mit ECHTEN Frauen: Zusätzlich mit Kamera Funktion möglich!

===

Vorwort allgemein _ Es ist an der Zeit, meinen Nachlaß zu ordnen. Aus den verschiedensten Gründen standen meine Geschichten auf unterschiedlichen Seiten mit wechselnden Pseudonymen. Nun möchte ich die Arbeit von Jahren bündeln. Eine Nachbearbeitung findet nur rudimentär statt. Viele Geschichten entstanden vor der „18-Jahre-Regel“. Dies werde ich natürlich ändern. Sollte trotzdem ein falsches Alter auftauchen, bitte eine Meldung an mich. Ich ziehe diese Story dann sofort zurück.

===

Vorwort speziell _ Von Chicken Island gibt es nur eine Doppelfolge.

Während der erste Teil Online ging, erblickte der zweite Teil nie das Licht der Welt. Hier also zum ersten Mal Chicken Island komplett.

===

EIS Werbung

Chicken Island 1v2

Prolog

Das Ende zeichnete sich schon einige Jahre früher ab. Aber erst Big Brother 13, ausgestrahlt in den Jahren 2014/15, brachte dem Format das endgültige Aus. Die Gründe dafür mußten nicht lange gesucht werden, sie lagen auf der Hand.

(Über)Eifrige Medienwächter und selbsternannte ‚Sauberes — Fernsehen — Vereine‘ sorgten dafür, daß auch die letzte hüllenlose Sekunde vom Fernsehen verbannt wurde. Die Zuschauer quittierten die geschwärzten blanken Busen (so denn überhaupt noch einmal einer zu sehen war), und die völlig harmlosen, trotzdem mit einem Filter weichgespülten Schmuseszenen, mit wachsendem Unmut. Als die Zuschauerquoten im Keller, dafür aber die schwebenden Unterlassungsklagen in astronomische Höhen geklettert waren, zogen die Verantwortlichen die Konsequenzen, und ließen BB 13, wenige Wochen nach dem Start, sang- und klanglos sterben.

Gleichzeitig, bedingt durch das immer prüder werdende frei empfangbare Fernsehen, stiegen die Abonnentenzahlen des verschlüsselten Bezahlfernsehens in bis dahin nicht geahnte Höhen. Die Hürden, die der Gesetzgeber den Sendern auferlegt hatte, waren hoch. So mußten sich die Kunden von einem Notar die Volljährigkeit bescheinigen lassen und dieses Papier, zusammen mit der Smartcard eines speziellen Decoders, dem Sender zuschicken. Diese wurde verschlüsselt, bevor sie dem Antragsteller persönlich ausgehändigt wurde. Der Decoder mußte so aufgestellt werden, daß eine eingebaute Webcam den Zuschauer erfassen konnte.

Eine ausgetüftelte Software verglich die biometrischen Daten des Zuschauers mit den hinterlegten. Stimmten diese nicht überein, oder saßen mehr Zuschauer vor dem Gerät, als dafür registriert waren, wurde das Fernsehsignal abgeschaltet. Daß ein Aufnehmen der Sendungen ebenfalls unterbunden wurde, verstand sich von selbst.

Natürlich wurden die neuen Möglichkeiten von den Sendeanstalten sofort weidlich ausgenutzt. Soft- und Hardcore flimmerte pausenlos über die Bildschirme und brachten nicht nur die Zuschauer zum Schwitzen.

Auch die Kassen der Sender füllten sich in einem Maße, an das sie selbst in ihren kühnsten Träumen nicht gewagt hatten. In weiser Voraussicht, daß auch der härteste Hardcorefan irgendwann die Sättigungsgrenze erreichen würde, grub ein Sender das alte Containerformat wieder aus, variierte es bis zur Unkenntlichkeit und steckte Unsummen in die Vorbereitungen.

*

Rum Island ist eine von 700 Bahamainseln. Unbewohnt, ist sie mit einer Fläche von annähernd 800 Quadratkilometer fast so groß wie Berlin, oder Rügen, einer deutschen Insel, gelegen vor der pommerschen Ostseeküste.

Die Stände sind bedeckt mit einem feinkörnigen, fast weißen Sand. Sie sind endlos, und säumen, bis auf einige wenige Steilküstenabschnitte, die gesamte Insel. Unzählige Quellen speisen ein fein gesponnenes Netz aus Bächen und kleinen Flüssen, Früchte und Beeren decken den Tisch. In der Mitte der Insel ragt ein Felsmassiv auf. Zerklüftet, unwirklich, von Höhlen durchzogen und der Ort, an dem es regnet, wenn es denn einmal regnet. Mit einer Jahresmitteltemperatur von 28 Grad und einer fast schon unangenehm hohen Luftfeuchtigkeit, nicht gerade ein Platz für Herzkranke, oder Menschen mit Kreislaufschwäche.

Natürlich gab es den grünen Flecken nicht für umsonst. Einzelheiten über den Nutzungsvertrag, besonders die dafür ausgehandelte Summe, unterliegen aber strengster Geheimhaltung — warum auch immer. Da der Name der Insel, Rum Island, so gar nicht zum zukünftigen Verwendungszweck paßte, wurde sie in einer pompös aufgezogenen Feierstunde umgetauft. Ihr neuer Name lautete: Chicken Island.

Montana

Sie war 18 Jahre alt, als der Staat sie wegsperrte.

Vormals eine gute Schülerin, war sie nach der Scheidung der Eltern abgerutscht. Alkohol und falsche Freunde. Das ging ganz schnell. Als sie dann noch mit einem gestohlenen Wagen bei einem illegalen Wettrennen erwischt wurde, platzte dem Richter entgültig der Kragen. Drei Monate in diesem berüchtigten Erziehungscamp waren zwar nicht die Welt, aber als Warnschuß sollte es reichen. Und der Richter sollte Recht behalten. Montanas Verhalten war vorbildlich.

Als die schweren Stahltüren des Camps hinter Montana mit lauten Krachen zuschlugen, schulterte sie ihren Rucksack und machte sich auf den Weg zur nächsten Stadt.

In ihrer Tasche knisterte ein Briefumschlag mit 580 Euro. Der Lohn für drei Monate Papierblumenkleben.

Nach einer halben Stunde Marschierens hörte sie hinter sich einen Truck heranrollen, der sie die 80 Kilometer zur nächsten Stadt mitnahm.

Nachdem sie dem Fahrer ein Märchen von der Schwester erzählt hatte, die sie besuchen wollte, vertiefte sich Montana in die Zeitung, die sie auf dem Boden der Fahrerkabine gefunden hatte.

Als sie den Artikel von den beginnenden Castings für Chicken Island las, riß sie die Seite kurzerhand heraus, faltete sie zusammen und stopfte sie in ihren Rucksack. Der Trucker grinste dreckig und Montana antwortete ihm mit den Stinkefinger.

Vivien

Als Vivien den Brief mit ihren Prüfungsnoten überreicht bekam, bedankte sie sich bei der Internatsleiterin mit einem Knicks und trat schnell ins Glied zurück. Während das Mädchen neben ihr vortrat, rieb sie den Umschlag zwischen Daumen und Zeigefinger, so als ob sie fühlen könnte, was darin geschrieben stand.

Nach einer halben Ewigkeit, die letzte Schülerin hatte gerade ihr Zeugnis bekommen, wurden sie entlassen und strömten dem Ausgang entgegen.

Vivien war zu ihrem Lieblingsplatz gelaufen, und im Schatten einer uralten Eiche riß sie den Umschlag auf. Sie schaute auf die einzige Zahl, die für sie wichtig war. Eins Komma zwei! Tränen schossen ihr in die Augen, und unter wildesten Flüchen zerknüllte sie das Papier und warf es vor sich auf den Rasen.

Dann ließ sie ihren Tränen freien Lauf.

Nachdem sie sich abreagiert hatte, setzte Viviens Verstand wieder ein. Natürlich würde sie mit diesem Durchschnitt überall einen Studienplatz bekommen. Aber sie hatte eine ganz besondere Universität im Auge. Und dafür hätte sie eine Eins Komma Null gebraucht. Sie steckte sich eine Zigarette an — wer hätte sie denn jetzt noch rauswerfen können? — und überdachte ihre nächsten Schritte. Nach kurzem Überlegen war sie entschlossen, es ihrer Schwester gleichzutun.

Sie würde sich an ‚ihrer‘ Uni bewerben, ein Jahr auf der Warteliste stehen, einen Bonus von Null Komma zweifünf Punkten bekommen, und sich im nächsten Jahr dann einschreiben. Die zwölf Monate bis dahin würde sie mit ‚irgend etwas Psychologischem‘ auffüllen. Das ergäbe sogar noch einmal einen winzigen Punktebonus.

Auf dem Weg in ihr Zimmer, welches sie in den nächsten Tagen verlassen würde, nahm sie sich in der Halle eine Zeitung mit.

Ihr Blick fiel auf den groß aufgemachten Artikel auf der ersten Seite. ‚Chicken Island‘ las sie und schüttelte den Kopf. So ein Psychoscheiß, dachte sie. Dann aber zog ein Lächeln über ihr Gesicht.

Das Casting

Als Erstes brach unter der Last der Downloads der Server zusammen, kurz danach machte die Telefonanlage schlapp. Über 760. 000 Anfragen nach den Bewerbungsunterlagen, damit hatte niemand wirklich gerechnet.

Nach der elektronischen Vorauswahl, und einer nachgeschalteten ersten Sichtung, blieben knapp 70.

000 Bewerberinnen übrig, die die Minimalanforderungen erfüllten: Weiblich, zwischen 18 und 25, ein ansprechendes Äußeres und keinerlei Verpflichtungen, gleich welcher Art, für die nächsten drei Monate.

Videokonferenzen, medizinische Unbedenklichkeitsbescheinigungen und weitere Fragebogen dampften das Kontingent auf unter 4. 000 Bewerbungen weiter ein. Danach erfolgten persönliche Gespräche in den Regionalbüros des Senders.

Auf einem aufgegebenen Übungsgelände der NATO ging es dann ans große Sieben. Die 200 Besten daraus wurden eingeladen zum großen Finale, welches in einem Sporthotel mit angeschlossenem Kongreßzentrum stattfand.

Zwei Tage wurden die Probandinnen von Psychologen interviewt, von Sportlehrern gepiesackt, von Animateuren zu so lächerlichen Dingen wie Völkerball animiert, und von Spitzenköchen mit einem Essen ‚verwöhnt‘, welches den Namen ‚Fraß‘ nicht verdiente. Und allgegenwärtig waren die Damen und Herren in Schwarz, die Notizen in ihre PDAs schrieben.

Am dritten und letzten Tag wurden nach dem Frühstück die verbliebenen 187 Bewerberinnen in eine Turnhalle gebeten. Nervös saßen sie auf den hintereinander gestellten Bänken und starrten nach vorne, zu dem noch verwaisten Stehpult.

Vivien beugte sich zu Montana, die direkt neben ihr saß. „Weiß du, was lustig ist?“

„Was denn?“

„Ich werde immer wieder gefragt, ob wir Schwestern sind. „

„Passiert mir auch andauernd“, grinste Montana.

Die beiden jungen Frauen, beide waren 18 Jahre alt, gleich groß und schlank, mit nackenlangem Blondhaar, hatten sich in den letzten Tagen angefreundet. Sie hatten bei vielen Übungen und Tests ein Team gebildet, und zusammen waren sie fast unschlagbar.

Vivien, die Intellektuelle und Montana, das Kind der Straße.

„So, meine Damen“, rief die Leiterin der Vorauswahl und klopfte mit einem Stöckchen auf das Pult, um sich Gehör zu verschaffen. „Nachdem Sie nun alle Tests und Prüfungen hinter sich gebracht haben, ist es mir eine Freude, Ihnen die Männer vorzustellen, die sich, sind Sie erst einmal auf der Insel, um Ihre ganz persönliche Sicherheit kümmern. Wie Sie schon wissen, befinden sich auf der Insel selbst keine Männer“ — ein unterdrücktes Stöhnen aus den Reihen der Aspirantinnen ließ sie einen Sekundenbruchteil verschmitzt lächeln — „Aber die Herren der Schöpfung kreisen in ihren Booten um die Insel, und sorgen dafür, daß sich niemand unbefugt Zugang verschafft.

“ Sie nickte ihrer Assistentin zu, die eine Tür öffnete, und die Bodyguards hereinbat. Das waren Kerle, da lief den Mädels das Wasser im Mund zusammen. Einer hübscher als der andere, und sich ihrer Präsenz mehr als bewußt, stolzierten die 50 Männer mit geschwellter Brust in die Halle, und bauten sich in einer langen Reihe vor den schmachtenden Frauen auf.

„So meine Damen“, rief die Frau neben ihrem Pult stehend.

„Wollen Sie sich vielleicht schon mal vorab bei den Herren der Security für ihre Arbeit bedanken?“

Ein Raunen ging durch die versammelte Damenwelt. Die junge Frau links von Vivien warf den Jungs Flugküßchen zu, eine andere, weiter außen sitzende, drehte den Männern die Kehrseite zu und wackelte mit dem Hintern. Vivien sprang auf und zog sich das Shirt bis zum Kinn hoch, drehte sich mal nach links, mal nach rechts, und ließ ihre Brüste tanzen.

Kurz zuckte sie zusammen, als ein rosa Unterhöschen an ihrem Ohr vorbei geflogen kam. Als ihr Blick dann auf Montana fiel, stockte ihr für einen Moment der Atem. Montana hüpfte splitterfasernackt, und mit in den Himmel gereckten Armen, auf der Stelle. Ihre Brüste wippten auf und ab, und die Männer, die genau vor ihr standen, gaben ihr klatschend den Rhythmus vor.

*

Seit einer Stunde saßen Vivien und Montana mit gepackten Taschen in ihrem Zimmer und warteten auf das Ergebnis.

Als dann endlich die Leiterin des Castings das Zimmer betrat, standen die beiden jungen Frauen voller Erwartung auf und stellten sich, an den Händen haltend, nebeneinander.

„Ohne großes Vorspiel“, lächelte die Dame in Schwarz und reichte Vivien die Hand. „Herzlichen Glückwunsch! Sie sind dabei!“ Vivien hüpfte vor Freude auf den Zehenspitzen, und nahm den Umschlag, den die Leiterin aus ihrer Mappe zog, dankbar an. Dann schaute die Dame im schwarzen Kostüm Montana nachdenklich an.

„Was haben Sie sich eigentlich dabei gedacht, sich vor den Bodyguards auszuziehen? Können Sie mir das einmal verraten?“

„Die Zuschauer wollen Titten und Ärsche sehen! Und die Regisseure bestimmt auch!“, platzte Montana heraus. „Außerdem vermute ich, daß mein Ergebnis bei 'sozialer Kompetenz‘, oder wie das auch immer geheißen hat, etwas zu wünschen übrig ließ. Da mußte ich Punkte gutmachen!“, ergänzte Montana, ohne mit der Wimper zu zucken.

„Nun.

In beiden Punkten gebe ich Ihnen völlig Recht. “ Mit diesen Worten überreichte die ältere Dame Montana einen Umschlag. „Willkommen im Kreis der letzten 50!“, sagte sie und verließ leise lachend das Zimmer.

Letzte Vorbereitungen

Zum letzten Meeting vor der eigentlichen Abreise waren die 50 jungen Frauen in ein schickes Hotel eingeladen worden. Zwei Tage würden die letzten Instruktionen beanspruchen, und für diese Zeit gönnte man ihnen noch einmal jeden erdenklichen Luxus.

Die Zimmer waren riesig, das Essen hervorragend, und die Stimmung kaum mehr zu steigern. Nach einem gemeinsamen Fototermin, wurden sie in einen der Konferenzräume gebeten.

„So Mädels“, begann die Moderatorin und setzte sich ans Kopfende des langen Tisches. „Im Grunde habt ihr alle Informationen, die ihr braucht. Aber noch einmal das Wichtigste in Kürze. Ziel des ganzen Spektakels ist natürlich Geld zu verdienen. Jede von euch bekommt 100. 000 Euro, egal wie lange sie auf der Insel bleibt.

Das Gewinnerteam bekommt zwei Millionen Euro, jede EINE wohlgemerkt, plus das Geld, das sie durch die Zuschauer bekommt. Ihr werdet zu Zweit losgeschickt, könnt euch aber auch zu größeren Teams zusammentun. Bei Drei wird gedrittelt, bei Vier geviertelt, und so weiter. Alleine solltet ihr euch nicht auf den Weg machen. Es bringt nicht mehr Geld, nur mehr Strapazen. Auf der Insel ist ein Geheimnis versteckt, das es zu lüften gilt. „

„Worin besteht denn überhaupt dieses ominöse Geheimnis?“, meldete sich eine schwarzhaarige Schönheit.

„Das eben gilt es herauszufinden“, lächelte die Moderatorin. „Aber zu gegebener Zeit erhaltet ihr Hinweise über den PDA, den jede von euch bekommt. Aber noch ein Wort zum Zuschauergeld. Niemand kann euch aus dem Spiel hinaus wählen. Was die Zuschauer aber können, ist Geld auf euer Konto überweisen. Dazu hängen sie an eine bestimmte Telefonnummer die Ziffer, die jede von euch zugewiesen bekommt. Wie das genau gemacht wird, geht so lange über den Sender, bis es auch der Letzte kapiert hat.

Und jeder Anruf bedeutet einen Euro auf euer Konto. Obwohl jedes Mädchen für sich sammelt, werden die beiden Konten addiert, und die Summe entscheidet darüber, wie viel Sendezeit jedes Team bekommt. Das Team mit dem höchsten Kontostand hat natürlich auch den größten Sendeanteil. Es liegt also an euch, ordentlich Geld zu verdienen. „

„Und ist wirklich jeder Winkel der Insel kameraüberwacht?“, kam die Frage einer kleinen, unheimlich süß anzuschauenden Asiatin.

„Na ja.

Fast würde ich sagen. Die Techniker sagen jedenfalls, sie würden ungefähr 70 bis 80 Prozent erreichen. Bei meinem letzten Besuch auf Chicken Island habe ich allerdings keine einzige Kamera gesehen. Sie sind offensichtlich sehr gut getarnt. Zu den PDAs, die ihr bekommt: Mit den Geräten steht ihr in ständigem Kontakt zu Leitstelle. Ihr könnt darüber Hilfe holen, wenn jemand krank wird, oder einen Unfall hat. Außerdem befindet sich Kartenmaterial auf dem Gerät und eine GPS-Navigationssoftware.

Ferner ein Katalog mit Ausrüstungsgegenständen und diversen anderen Dingen, die unter Umständen wichtig sein können.

„Das habe ich ehrlich gesagt noch nicht so ganz verstanden. Das mit dem Katalog“, hob Vivien die Hand.

„Es ist eigentlich ganz einfach. Über die Insel sind so genannte ‚Zellen‘ verteilt. Sie sind so postiert, daß sie einen Tagesmarsch auseinander liegen. Sie sind numeriert und in den Karten eingetragen. Nehmen wir einmal an, Sie brauchen ein neues Paar Schuhe.

Sie haben dann die Wahl zwischen Turnschuhen — die kann ich aber nicht empfehlen — oder schweren Wanderschuhen. Ihre Größen sind in der Datenbank hinterlegt, wie sie ja wissen. Sie markieren also die Schuhe ihrer Wahl und geben an, an welche Zelle sie geschickt werden sollen. Also zum Beispiel Zelle 117. „

„Aber wie kommen die denn dahin?“, mischte sich eine ebenholzfarbene Schöne ein.

„Das, mein Kind, ist alleine unsere Angelegenheit!“, grinste die Moderation keß.

„Und wenn eine von uns ausfällt? Was passiert dann?“

„Das kommt ganz darauf an. Wenn eine von euch freiwillig abbricht, steht die Partnerin alleine da. Entweder sie versucht es dann auf eigene Faust, oder aber sie schließt sich einem Team an. Wenn das Team sie aufnimmt. Bei Krankheit oder einem Unfall — Gott bewahre uns davor! – kommt ein Mädchen von der Warteliste. „

„Ich würde gerne wissen, was wir an persönlichen Dingen mitnehmen dürfen“, fragte Montana.

„Im Prinzip alles was ihr wollt. Aber denkt daran, ihr müßt alles selbst tragen. Ich empfehle also, nur das Allernötigste in eure Rucksäcke zu packen. Das gilt übrigens auch für Kleidung. Denkt daran, die Zuschauer wollen Fleisch sehen!“ Sie schaute Montana direkt an und grinste. „Aber wem sage ich das …?

Aber nun zur wichtigsten Frage: Haben sich die Teams schon gefunden, oder gibt es da noch Handlungsbedarf?“

Vivien schaute zu Montana hinüber, die nur breit grinste.

Mit einem Blick in die Runde sah Vivien, daß sich auch die anderen einig waren.

„Das ist schön“, meinte die Moderatorin sichtlich erleichtert. „Und wenn's wirklich mal hart auf hart kommt, als letzter Notnagel habe wir noch die Psychotanten in Petto, die ebenfalls über das PDA erreichbar sind. „

*

Die 25 Teams waren auf die beiden Boote Chicken I und Chicken II verteilt worden und erhielten während der Fahrt letzten Instruktionen.

Die Rucksäcke waren gepackt, zusätzlich bekam jedes Mädchen noch einen Beutel mit Lebensmittel für die ersten zwei, drei Tage. Der Schiffkoch tat sein Bestes und verwöhnte jedes Mädchen mit seinem Lieblingsessen. Schnell hatte dieses Essen den Namen ‚Henkersmahlzeit‘ weg. So ganz nebenbei wurden noch unzählige Fragen gestellt und von der Leiterin der Mission beantwortet.

„Was mache ich denn, wenn mein PDA den Geist aufgibt?“

„Dann kannst du dir über das Gerät deiner Partnerin einen neuen bestellen.

„Und wenn beide gleichzeitig kaputt gehen?“

„Für den Fall habt ihr den Ballon und die Heliumpatrone im Gepäck. Der Ballon hat eine hundert Meter lange Leine. Er bleibt also an Ort und Stelle in der Luft stehen, wenn ihr die Leine an irgend etwas festbindet. Wenn der Kontakt zu einem PDA abreißt, werden wir den Himmel über der Insel absuchen und euch dann schon finden. „

„Gibt es wirklich keine wilden Tiere auf der Insel?“

„Wir haben auf der Insel über ein halbes Jahr verbracht, um alles vorzubereiten.

Und in der ganzen Zeit haben wir nichts gesehen, was größer als eine Hauskatze war. „

„Und auf der Insel sind wirklich keine Männer?“

Ein Lachen ging durch die Kombüse.

„Nein. Wirklich nicht. Die Bodyguards umkreisen ständig die Insel mit ihren Booten. Nur wenn wirklich Gefahr im Verzug ist, kommen sie mit dem Helikopter, um euch zu helfen. „

„Und wenn ich dringend mal 'nen Kerl brauche?“, lachte ein Mädchen, das offensichtlich schon ein Glas Wein zu viel intus hatte.

„Laß es mich so sagen“, versuchte die Leiterin ihre Heiterkeit im Zaum zu halten. „Jede von euch hat zwei gesunde Hände, eine Partnerin, und die Bananen, die auf der Insel wachsen, haben nicht nur viele Vitamine, sie sind auch … Haben das jetzt alle verstanden?“

Die Mädchen prusteten los und taten verschämt.

*

Am nächsten Morgen wurden mehrere Schlauchboote zu Wasser gelassen und die Mädchen samt ihrem Gepäck darin untergebracht.

Die schnellen Boote schafften den Weg zum Strand in weniger als fünf Minuten. Offenbar hatte der Mann am Steuer genaue Anweisungen, wo er welches Team an Land ließ. Kaum standen zwei Mädchen sicher auf dem Strand, warf er den Motor wieder an, fuhr ein paar Kilometer weiter, um das nächste Team aussteigen zu lassen. Da dies mit mehreren Booten gleichzeitig geschah, befanden sich innerhalb einer Stunde alle Teams, rund um die Insel verteilt, auf Chicken Island.

Auf Chicken Island

Vivien und Montana winkten noch einmal den vier Mädchen und dem Bodyguard am Ruder des Schlauchbootes zu, dann stampften sie durch den weißen Sand den Strand hinauf. Unter einer bedrohlich schräg wachsenden Palme ließen sie ihre Rucksäcke auf den Boden plumpsen und setzten sich laut stöhnend in den Schatten.

„Ist das heiß“, stöhnte Vivien. „Und schwül. „

„Hör auf zu meckern, Viv“, lächelte Montana und zog eine Packung Zigaretten aus einer der Seitentasche ihres Rucksackes.

„Viv?“

„Vivien ist mir zu lang“, erklärte Montana kurz.

„Dann sag ich Mo. „

„Hauptsache, du sagst nicht: Momo“, grinste Montana.

Die beiden jungen Frauen sahen zum letzten Mal hinüber zum Boot, bevor es hinter einer Landzunge verschwand.

„Tja, das war's dann wohl“, zuckte Montana mit den Schultern. Dann sah sie Vivien an und fragte: „Und jetzt? Was machen wir jetzt?“

Vivien vergrub ihre Kippe, nahm einen Schluck Wasser und gab die Flasche an Montana weiter.

„Ich vermute, da sie uns rund um die Insel abgesetzt haben, und sie bestimmt jedem Team die gleiche Chance geben wollen, daß unser Ziel im Zentrum der Insel liegt. So haben alle, zumindest theoretisch, einen gleich langen Anmarsch. Andererseits haben bestimmt alle Teams den gleichen Gedanken. Wenn ich also das Sagen hätte, würde ich genau das Gegenteil von dem tun, was alle Teams vermuten. “ Vivien schaute Montana an und sah in ihrem Gesicht ein großes Fragezeichen leuchten.

„Bist du nicht auch der Meinung?“

„Klar doch“, beeilte sich Montana zu versichern.

„Dann ist ja gut“, grinste Vivien.

„Also wenn du keinen besseren Vorschlag parat hast, dann schlage ich vor, wir gehen einfach am Strand entlang. So gewöhnen wir uns an das Klima, tun was für unsere Kondition, und überhaupt: Bevor wir keinen ordentlichen Hinweis bekommen, ist alles, war wir tun, eh‘ nur im Dunkeln stochern.

Was sagst du?“

Montana zuckte mit den Schultern. „Du bist der Kopf!“

Vivien lachte. „Und was bist du dann?“

Montana grinste. „Wenn du jetzt ‚der Arsch‘ sagst, beziehst du eine Tracht Prügel. „

„Käme mir nie in den Sinn“, widersprach Vivien vehement. Aber kurz daran gedacht habe ich schon, grinste sie in sich hinein.

Die beiden waren etwa eine halbe Stunde gelaufen, als Montana stehen blieb, und ihren Rucksack abstreifte.

„Was ist los?“, fragte Vivien.

„Ich muß mal eben was loswerden“, antworte Montana und nestelte unterm Shirt am Verschluß ihres Büstenhalters. „Das blöde Ding scheuert!“ Dann stopfte sie ihren BH in ihren Rucksack und warf ihn sich wieder über die Schulter. Sie nahmen ihren Marsch wieder auf, und nach einer Weile sagte Montana: „Ich wollte noch mal mit dir was besprechen. Es geht um das Geld, das wir bekommen.

„Ja?“

Also mit dem festen Geld ist ja alles klar. Du und ich bekommen je 100. 000 Euro, und wenn wir gewinnen, bekommt jede von uns noch einmal eine runde Million. „

„So habe ich das auch verstanden“, sagte Vivien und wischte sich den Schweiß von der Stirn.

„Klaro! Was ich meine: Das Geld, welches jede von uns auf ihrem Konto sammelt, wollen wir das nicht auch zusammenwerfen, und später dann halbe-halbe machen? Immerhin sind wir ein Team!“

Vivien blieb ruckartig stehen und sah Montana an.

„Was ist? Habe ich was Falsches gesagt?“

Vivien schüttelte den Kopf. „Nein. Natürlich nicht. Aber wenn ich daran denke, wie freizügig du dich vor den Kerlen ausgezogen hast … Ich glaube, du würdest dich ins eigene Fleisch schneiden! Bestimmt sammelst du viel mehr Geld ein, als ich jemals könnte. „

„Kann sein, kann nicht sein“, zuckte Montana gleichgültig mit den Schultern. „Ich meine nur, wenn das Geld in eine Kasse fließt, dann brauchen wir nicht miteinander in Konkurrenz zu treten.

Denn das fände ich ehrlich gesagt ziemlich doof. „

„Also an mir soll das nicht scheitern“, sagte Vivien. „Wenn du wirklich willst, dann machen wir das so!“

Die Sonne stand am höchsten Punkt, als sie einen Bach erreichten, der sich, aus dem Landesinneren kommend, ins Meer ergoß. Montana schnürte sich sofort die schweren Schuhe auf, damit sie bei der Durchquerung nicht naß wurden.

„Wollen wir nicht eine Pause einlegen?“, fragte Vivien, deren Shirt pitschnaß geschwitzt war.

Montana nickte, und zeigte mit dem Finger zum oberen Rand des Strandes, wo einige Palmen etwas Schatten spendeten. „Da?“

Sie machten es sich bequem, und als Vivien neugierig auf ihren PDA schaute, bemerkte sie mit einem Lächeln. „720 Euro! Und du?“

„500!“ Dann legte Montana ihr Gerät in den Halbschatten, damit sich die Akkus über die Fotozellen aufladen konnten. „Laß uns doch einmal einen Test machen“, grinste sie und stand auf.

„Das interessiert mich jetzt doch brennend!“

Staunend beobachtete Vivien, wie sich Montana aus dem Schatten der Bäume entfernte, langsam ihr Shirt abstreifte, die Shorts aufknöpfte, und zum Schluß ihr Unterhöschen mit der Fußspitze in ihre Richtung kickte. „Beobachte einmal unsere Konten“, rief sie Vivien zu, dann ging sie die paar Meter zum Bach und hielt ihren Fuß in das Wasser. „Hey! Das ist aber ziemlich kühl. Hätte ich nicht gedacht!“, rief sie.

Vivien betrachte Montana, die übermütig in dem kniehohen Wasser planschte, und sich mit den Händen das Wasser über den Körper warf. Sie rubbelte ihre Brüste, legte die Hände hinter den Kopf, und schob ihr Becken provozierend nach vorne. Zum Schluß wusch sich Montana mit dem klaren Wasser zwischen den Schenkeln. Als Vivien auf die beiden PDAs schaute, verschlug es ihr den Atem. Während ihrer immer noch bei 720 Euro stand, war Montanas Konto auf 1.

700 Euro angeschwollen.

„Und?“, fragte Montana und schüttelte den Kopf, so daß die Wassertropfen nur so durch die Luft flogen.

„Geil!“, stöhnte Vivien. „Das ist ja fast so, als ob man sich sein Geld selber drucken kann. „

„Genau! Probier du es doch auch einmal“, forderte Montana, die überhaupt keine Anstalten machte, sich wieder anzuziehen.

„Meinst du wirklich?“ Als sie Montanas Gesicht sah, wiegelte sie ab.

„Ist ja schon gut. Ich mach's ja. “ Vivien stand auf, zog sich das Trägerhemdchen und die kurze Hose aus. Sie blickte auf Montana, die breit grinste. „Was ist?“

„Voll die Liebestöter!“, stichelte Montana und machte sich über Viviens Unterwäsche lustig.

„Wie ich dich kenne, hast du außer Zigaretten nur noch Reizwäsche in deinem Rucksack“, konterte Vivien, während sie erst den Büstenhalter, dann das Unterhöschen auszog.

„Damit hast du gar nicht so unrecht“, schnalzte Montana mit der Zunge.

„Verdammt! Du bist aber ein scharfes Teil!“

„Blöde Kuh!“, rief Vivien über die Schulter, während sie auf den Bachlauf zuging.

„Selber!“, flötete Montana und setzte sich in den Schatten.

Vivien zog die gleiche Show ab, wie zuvor Montana. Und weil sie sich von der Straßengöre nicht vorführen lassen wollte, legte sie noch etwas obendrauf. Immer wieder fuhr sie sich mit der Hand zwischen die Schenkel, und Montana, die sie aufmerksam beobachtete, hatte mit ihrer Vermutung, Vivien würde sich DORT besonders gründlich reinigen, nicht so ganz unrecht.

Eine Viertelstunde später, Vivien stand pudelnackig und eigenartig erhitzt vor Montana, betrug ihr Kontostand 3. 030 Euro.

„Wir sollten warten, bis die Mittagshitze vorbei ist“, sagte Vivien, als sie neben Montana saß und ihre Zigarettenpackung weiterreichte.

„Weißt du, was ich mir gerade überlegt habe?“

Vivien schüttelte den Kopf. „Woher sollte ich?“

„Ich habe mir Folgendes überlegt: Die Zuschauer zappen doch wohl ganz offensichtlich von einem Team zum anderen.

Ich denke mir, daß sie sich relativ schnell auf ein Team festlegen. Das, welches ihnen am meisten bietet. Kannst du mir folgen, Viv?“

„Sehe ich irgendwie doof aus?“

Montana lachte. „Natürlich nicht! Also wenn wir denen da draußen ordentlich was bieten, können wir absahnen, bis wir 'nen Arzt brauchen. „

„Und was willst du denen bieten? Eine Lesbenshow vielleicht?“

„Warum nicht? Hättest du ein Problem damit?“

„Ach Mo … Ich habe mein halbes Leben in einem Mädcheninternat verbracht.

In dem Punkt kannst du mir nichts Neues mehr beibringen. Aber wie sieht es bei dir aus? Hast du denn schon mal …?“

Montana druckste ein wenig herum, dann sagte sie leise: „Ich muß dir da mal was gestehen. Vor den anderen habe ich das verschwiegen, aber wenn wir so lange zusammen sein werden, will ich lieber ehrlich zu dir sein. „

„Jetzt machst du mich aber neugierig!“

„Ähm, ja.

Also das Internat, auf dem ich angeblich gewesen bin, war in Wirklichkeit eine Besserungsanstalt für Mädchen und Frauen. „

„Interessant. Erzählst du mir mal davon?“

„Du bist überhaupt nicht sauer oder böse?“, fragte Montana erstaunt.

„Weißt du. Wir haben viele Tests und Prüfungen zusammen absolviert. Und dabei habe ich dich ganz gut kennen gelernt. Wenn ich dich als Mensch nicht schätzen würde, dann hätte ich mich nie mit dir zusammengetan.

Montana strahlte übers ganze Gesicht, als sie das hörte. Sie warf sich mit ausgebreiteten Armen über Vivien und drückte ihr einen dicken Kuß auf den Mund. „Du bist so lieb!“

„Und du schwer“, keuchte Vivien und versuchte Montana von sich abzuwälzen.

Die beiden balgten sich den Strand rauf und runter. Mal saß Montana auf Vivien, mal Vivien auf Montana. Sie rollten sich durch den Sand, bis sie von oben bis unten wie gepudert erschienen.

Dabei lachten sie aus vollem Hals und vergaßen alles um sich herum. Auch die Kameras, von denen sie allerdings noch keine gesehen hatten.

„Ich kann nicht mehr“, stöhnte Vivien und ergab sich.

Montana saß auf Viviens Bauch und hielt die Arme ihrer Teamkollegin in den Sand gedrückt. Vor Viviens Gesicht wippten Montanas Brustspitzen hin und her, und um ein Haar hätte Vivien mit den Lippen danach geschnappt.

Aber auch in Montanas Augen blitzte es gefährlich. Langsam, fast in Zeitlupe, näherte sie sich Viviens Gesicht. Als sich die Lippen der beiden bis auf wenige Millimeter genähert hatten, schloß Vivien die Augen und öffnete leicht ihren Mund. Montana schmeckte nach frischer Minze. Unschuldig und verdorben zugleich.

„Jetzt behaupte aber nicht, ich hätte angefangen“, keuchte Montana wenige Minuten später atemlos.

„Natürlich hast du anfangen“, rief Vivien überdreht.

Dann nutzte sie das Überraschungsmoment, schüttelte Montana ab und lief zu dem Bach, in den sie sich kurzerhand bäuchlings fallen ließ.

Sofort war Montana wieder an ihrer Seite. „Ich glaube, wir sind ein Spitzenteam“, lachte sie befreit auf.

„DAS Spitzenteam“, korrigierte sie Vivien.

„Genau!“

Die beiden blieben noch eine Weile in dem erfrischen Wasser liegen, bis Montana aufstand und sich breitbeinig in die Mitte des Baches stellte.

Vivien glaubte erst nicht, was sie sah. Mit einem Engelsgesicht, dem man nicht auch nur den Hauch einer Perversion zutraute, entleerte Montana in aller Seelenruhe ihre Blase.

„Mo! Du bist ein Ferkel!“, erboste sich Vivien gespielt.

„Wo du Recht hast, hast du Recht!“, grinste Montana und streckte Vivien die Zunge entgegen.

„Knapp 7. 000“, sagte Vivien, als sie am Lagerplatz auf ihren PDA schaute.

„10. 700“, entgegnete Montana, nachdem sie ihren Kontostand abgelesen hatte.

„Mist!“

„Mußt halt über Wasser pinkeln. Nicht drunter!“

„Du merkst wohl auch alles, wie?“

Montana verzog süffisant die Mundwinkel und begann in ihrem Rucksack zu suchen. Nach einer Weile hielt sie triumphierend ein weißes Stück Stoff in die Höhe und wedelte damit herum. „Tätärätä!“

„Ich faß es nicht!“, rief Vivien und hielt sich den Kopf, als sie sah, wie Montana in das Faltenröckchen stieg, das gerade eben ihren Po bedeckte.

„Da staunst du, wie?“, lachte Montana. Sie legte ihre Hand unter Viviens Kinn und hob ihren Kopf an. „Ich mach uns reich, Baby!“

„Ich glaube, ich kann wirklich noch eine Menge von dir lernen“, staunte Vivien, die immer noch nicht glauben konnte, was sie sah.

„Worauf du einen lassen kannst!“

*

Die Mittagshitze hatte etwas nachgelassen, und die beiden machten sich wieder daran, den Strand entlang zu marschieren.

Montana lief in ihrem lächerlich kurzen Röckchen, unter dem ihre nackten Pobacken aufblitzten, und einem dünnen Shirt, das immerhin verhinderte, daß die, wenn auch gepolsterten, Riemen des Rucksacks auf der Haut scheuerten. Vivien hatte sich für die Sachen entschieden, die sie auch schon am Morgen getragen hatte. Nur ihr Büstenhalter, der steckte im Rucksack.

„Am nächsten Fluß könnten wir unser Nachtlager aufschlagen. Dann sollten wir auch unsere Sachen kurz durchwaschen.

„Machen wir“, stöhnte Vivien, am Ende ihrer Kräfte angelangt.

„Außerdem sollten wir uns jeden Tag rasieren“, stellte Montana sachlich fest.

„Hä?“

„Na, zwischen den Beinen natürlich“, sagte Montana, die die Strapazen deutlich besser wegsteckte.

„Wieso?“, stammelte Vivien.

„Wegen der Läuse!“

„Igitt!“

„Genau. Deswegen rasieren wir uns ja auch“, sagte Montana, und warf einen besorgten Blick auf Vivien, die schon leicht taumelte.

„Du mußt mehr trinken“, sagte sie zu ihrer Teamkollegin, und holte aus ihrem Beutel die Wasserflasche. „Hast du am Fluß nichts getrunken? Das war Süßwasser, und hat richtig gut geschmeckt. „

„Hab‘ ich vergessen. „

„Auf dich muß man aufpassen, wie auf ein Baby“, grinste Montana, und reichte Vivien die Flasche.

„Leck mich doch!“

„Wann? Heute Abend?“

„Du bist unmöglich.

Hat dir das noch nie einer gesagt?“

„Ich glaube, wir werden Superfreundinnen“, beantwortete Montana Viviens Frage.

*

Obwohl sich die beiden in guter Form glaubten, zehrten die hohe Temperatur und die mörderische Luftfeuchtigkeit doch arg an ihren Kräften. Und so war auch Montana froh, als sie kurze Zeit später an einen der etwa zwei Meter breiten Bachläufe kamen, die sich aus dem Dschungel schlängelnd ins Meer ergossen.

Sie suchten sich eine passende Baumgruppe aus und sanken erschöpft auf den Boden. Eine halbe Stunde Pause gönnten sie sich, dann stand Montana auf und bereitete aus dem Inhalt ihres und Viviens Beutel einen kleinen Imbiß. Sie probierte das Wasser des Baches, und das kristallklare Wasser erschien ihr köstlicher, als alles, was sie bis dahin getrunken hatte. Mit der gefüllten Flasche ging sie auf Vivien zu und animierte sie zu trinken. Dann aßen sie etwas und blickten dabei stumm aufs Meer hinaus.

„Hast du dir eigentlich schon einmal den Katalog angeschaut, aus dem wir bestellen können?“, fragte Montana, während sie mit dem Stift auf ihrem PDA herumtippte.

„Nicht wirklich“, antwortete Vivien, die inzwischen wieder zu Kräften gekommen war. „Warum?“

„Wenn du dir den anschaust, weißt du genau, was die von uns erwarten. „

„Wie kommst du darauf?“

Montana schaute von ihrem Gerät auf und grinste Vivien an.

„Ich hab's mal durchgezählt. Wir können aus über 30 Sexspielzeugen auswählen, aber nur 16 verschiedene Kleidungsstücke sind eingetragen. „

„Du machst Scherze!“

„Schau doch selbst. Es stimmt was ich sage. „

„Ich faß es nicht. “ Vivien schüttelte mit dem Kopf. „Kannst du dich noch an die Antwort mit den Bananen erinnern? So ein scheinheiliges Pack!“

„Ich habe darüber den ganzen Tag schon nachgedacht“, sagte Montana nachdenklich.

„Eigentlich führen die uns ganz schön vor. „

„Na, das war uns doch aber schon vorher klar. Oder?“

„Stimmt schon. Aber in dieser Konsequenz war mir das überhaupt nicht bewußt. Die manipulieren uns, wo sie nur können. „

„Auch das wußten wir vorher. „

Montana steckte sich eine Zigarette an und warf das Päckchen Vivien zu. „Das fängt doch schon damit an, daß wir überhaupt nicht wissen, was die anderen Teams machen.

Stell dir nur mal vor, da haben sich zwei gefunden, die nicht so brave und anständige Mädchen wie wir sind. “ Als Montana in Viviens lachendes Gesicht sah, mußte sie ebenfalls kichern. „Nein im Ernst“, fuhr sie fort. „Selbst das mit der Teamgröße ist reine Verarsche. Stell dir nur mal vor, zwei Teams tun sich zusammen. Dann müssen sie zwar, sollten sie gewinnen, die Siegprämie durch vier teilen, aber auf der anderen Seite würde dieses Team mit vier Konten sammeln, und wir nur mit zwei.

Ist doch ungerecht. „

„Dann müssen wir eben mehr zeigen, als die Vier“, meinte Vivien, und vergrub ihre Kippe im Sand.

„Das aus deinem Mund? Ich faß es nicht!“, lächelte Montana.

„Ach Mo. Ich mache mir da im Moment ganz andere Gedanken. „

„Ja?“

„Ich glaube, ich schleppe viel zu viel Zeugs mit mir herum. Mein Rucksack ist schwer wie Blei.

„Mit dem Gefühl bist du nicht alleine“, antwortete Montana. „Vielleicht sollten wir mal Inventur machen? Was hältst du von der Idee?“

„Eine ganze Menge. Aber erst brauche ich ein erfrischendes Bad. “ Vivien stand auf und zog sich aus. „Kommst du mit?“

Montana nickte. „Aber warte noch einen Moment. “ Dann beugte sie sich über ihren Rucksack und fing an darin zu kramen. Vivien sah, wie sich das buschige Geschlecht ihrer Kameradin zwischen ihren Oberschenkeln herausdrückte.

Der Rock ist ein Witz, dachte sie, aber sexy ist er schon!

„Hilfst du mir mal?“, fragte Montana und reichte Vivien das Ende einer dünnen Nylonschnur.

„Wofür brauchen wir denn so etwas?“, staunte Vivien.

„Für alles mögliche. Unter anderem, um Wäsche aufzuhängen.

„An so etwas habe ich überhaupt nicht gedacht“, gab Vivien zu.

„Nur gut, daß du mich hast.

Nicht wahr?“

Nachdem sie die Leine zwischen zwei Bäume gespannt hatten, nahm Montana noch ein Stück Kernseife, und ein kleines Täschchen aus ihrem Vorrat. Dann schaute sie Vivien aufmunternd an. „Können wir?“

Der Bach war an der Stelle, die sie sich ausgesucht hatten, vielleicht 30 oder 40 Zentimeter tief. Montana setzte sich sofort mitten hinein, benetzte ihre Haut und stöhnte auf. „Oh, tut das gut!“ Dann griff sie zu der Wäsche, die sie am Tag getragen hatte, und schäumte das Seifenstück auf.

„Besser als nichts“, sagte sie mehr zu sich selbst, als zu Vivien, die sich an ihre Seite gesetzt hatte. Die gereinigten Kleidungsstücke warf sie in den Sand. „Abspülen kommt zum Schluß“, dozierte Montana, und gab die Seife an Vivien weiter. „Aber nicht fallen lassen. So viel habe ich davon auch nicht. „

Als Viviens Wäsche neben der von Montana lag, nahm sie ihr Stück Seife zurück und schäumte gründlich ihren Busch ein.

Wie Vivien, war auch Montana eine echte Blondine, und ihre Schambehaarung wuchs eher spärlich.

„Das machst du aber auch nicht zum ersten Mal“, stellte Vivien fest, als sie sah, wie routiniert Montana mit der Klinge die Haare abschabte.

„Im Knast hatte ich manchmal mehr Läuse als Haare“, stellte Montana sachlich fest. Du kannst dir nicht vorstellen, was da alles los war. „

„Erzählst du mir mal davon?“, fragte Vivien vorsichtig.

„Klar. Warum nicht. Ich denke, wir haben noch viel Zeit zum Quatschen. “ Montana spülte den restlichen Schaum ab und schob ihren Unterleib dicht vor Viviens Gesicht. „Und? Wie sieht es aus?“

„Zum Anbeißen“, grinste Vivien, für die Intimrasur zwar kein Fremdwort war, sich selbst aber noch nie so nackt gesehen hatte. Im Internat hätte sie sich damit auch jede Menge Ärger eingehandelt. Und so griff sie auch recht zögerlich zur Seife und dem Naßrasierer, den Montana ihr hinhielt.

„Was ist?“, fragte Montana, die das Zögern ihrer Kollegin sah. „Soll ich dir helfen?“

„Ne, laß mal. Das schaffe ich schon alleine. „

Auf dem Weg zu ihrem Lagerplatz schaute Vivien verstohlen an sich herunter.

„Sieht echt geil aus“, kommentierte Montana Viviens zweifelnden Blick. „Ich möchte gar nicht wissen, was all die Kerle machen, die jetzt vor dem Bildschirm sitzen.

„Ach du Scheiße!“, rief Vivien und hielt sich ihre nasse Wäsche vor den Schoß. „Die Kameras! Die hatte ich völlig vergessen!“

„Ist schon komisch. Nicht? Ich habe die auch schon fast komplett ausgeblendet“, sagte Montana. Dann begann sie, ihre gewaschene Wäsche über die Leine zu hängen.

Die anschließende Inventur ihrer Rucksäcke brachte Erstaunliches zutage. Mit lautem Tamtam zog Montana als erstes eine Flasche aus ihrem Gepäck.

„Für den Fall, daß wir uns Mut antrinken müssen“, grinste sie breit.

„Whisky?“

„Haut am Besten rein“, schmunzelte Montana, und nahm einen großen Schluck. Dann reichte sie die Flasche weiter, und lachte sich fast schlapp, als sich Vivien nach dem ersten Schluck an den Hals faßte und die Augen verdrehte. „Gut. Nicht wahr?“

„Keuch!“

„Stell dich nicht so an“, amüsierte sich Montana und grub weiter in ihrem Rucksack.

Sie warf Vivien ein Wäscheteil zu und meinte: „Hier. Für dich. Ab morgen gehen wir im Partnerlook. „

Vivien hielt das Faltenröckchen mit ausgestreckten Armen vor sich und schüttelte fassungslos den Kopf. „Darin sehen wir aus wie Schlampen!“

Montana nahm die Flasche vom Hals und wischte sich über die Lippen. „Willst du damit etwa sagen, ich wäre den ganzen Tag wie eine Schlampe herumgelaufen?“

„Na ja.

So deutlich wollte ich das eigentlich nicht sagen. Aber wenn du es sagst … “ Sie griff nach der Flasche und nahm einen großen Schluck.

„Könnten wir vielleicht als Namen für unser Team nehmen“, gluckste Montana. „Viv und Mo, die Schlampenzwillinge! Hört sich gut an. “ Dann breitete sie weiter den Inhalt ihres Rucksackes auf dem auseinander gefalteten Schlafsack aus. Und auch Vivien begann ihren Rucksack auszupacken.

Mit der Zeit wurde der Stapel der Dinge, die sie zurücklassen wollten, immer größer.

„Ich habe im Katalog Tampons gesehen“, sagte Vivien, die, wie Montana, einen reichlichen Vorrat eingesteckt hatte. „Es reicht, wenn eine von uns ein Packet schleppt. „

„Und ich lasse meine Büstenhalter zurück“, sagte Montana.

„Ich auch“, triumphierte Vivien und ließ ihre einen Moment lang über ihrem Kopf kreisen, bevor sie sie auf den Stapel warf.

Montana legte ihre Turnschuhe dazu.

„Ich komme mit den festen Schuhen prima klar. Und wenn sie kaputt gehen, kann ich mir neue holen. „

„Zieh aber zur Sicherheit noch die Bändel aus den Turnschuhen. Die wiegen nichts, und gehen meistens zuerst kaputt. „

„Superidee“, kicherte Montana und nahm einen weiteren Schluck.

„Ich auch. Ich auch“, bettelte Vivien mit roten Wangen.

Am Ende ihrer Aktion hatten beide das Volumen ihres Rucksacks immerhin um gut ein Drittel dezimiert.

„Fühlt sich schon viel besser an“, meinte Montana, als sie probeweise ihren Rucksack schulterte.

„Echt cool“, lallte Vivien

„Ich glaube, du bist betrunken“, stammelte Montana und zog eine Grimasse.

„Pöh!“

„Laß uns vor dem Schlafengehen noch zum Wasser runtergehen, und gemeinsam in die Fluten pullern“, sagte Montana mit schwerer Zunge, und zog so lange an Viviens Arm, bis diese sich schwerfällig erhob.

„Du hast ja gar nichts an“, lallte Vivien und hakte sich bei Montana ein.

„Du aber doch auch nicht. „

„Ups … Shit … Ach, scheißegal … „

Und während sie mit auseinander gestellten Beinen am Wasser standen, und sich erleichterten, legte Vivien ihren Kopf an Montanas Schulter und tat einen tiefen Seufzer.

Der zweite Tag

Vivien wurde wach, weil sie kaum mehr Luft bekam.

Vorsichtig öffnete sie die Augenlider, um sie sofort wieder zu schließen. In ihrem Kopf dröhnte es, und in ihren Schläfen pochte das Blut so laut, daß sie es hören konnte. Vorsichtig drehte sie den Kopf zur Seite. Montana hatte sich dicht an sie gekuschelt, und ihr Arm lag quer über ihrer Brust. Sachte schob sie ihn zur Seite. Montana brabbelte etwas, drückte ihren Kopf gegen Viviens Busen, verzog das Gesicht zu einem kindlichen Grinsen und schmatzte mehrmals.

Wenn sie jetzt noch ein Bäuerchen macht, knall ich ihr eine, dachte Vivien. Bevor es aber dazu kam, nickte sie wieder ein.

Gut zwei Stunden später, die Sonne stand schon recht hoch, wurden die beiden endgültig wach. Nach einem erfrischenden Bad im Bach ging es ihnen deutlich besser, und mit Appetit aßen sie ihr Frühstück.

Vivien schaute in ihrem PDA nach eventuell angekommenen Mails, und rief danach – es waren keine Mails gekommen – ihr Konto auf.

Sie schrie auf und blickte fassungslos zu Montana hinüber, die sichtlich zusammenzuckte.

„Was ist denn los? Du bist ja kalkweiß im Gesicht. „

„Haben wir gestern Abend noch irgendwas gemacht. Was Schlimmes, vielleicht?“

„Kann mich ehrlich gesagt gar nicht mehr an viel erinnern“, flüsterte Montana leise. „Warum?“

„Na schau doch mal nach deinem Konto. „

Als Montana die Zahl sah, dachte sie erst an einen Fehler.

„Fast 35. 000“, stammelte sie.

„Bei mir auch“, flüsterte Vivien, und schaute dabei vorsichtig nach links und rechts.

„Nehmen wir es einfach positiv“, fand Montana ihre Fassung wieder. „Und egal was wir gemacht haben. Wir sollten es auf jeden Fall wieder tun. 35. 000 Euro an einem Tag … Ich faß es nicht!“

„Ich möchte wirklich mal gerne wissen, was die Typen da draußen vor den Bildschirmen jetzt von uns denken“, eröffnete Vivien das Gespräch, nachdem sie eine Stunde schweigend den Strand entlang gelaufen waren.

„Zigarettenpause?“, fragte Montana.

„Gerne. „

Die beiden standen sich gegenüber und rauchten. „Ich kann's mir schon denken“, sagte Montana. „Sieh uns doch nur einmal an. Vivien nickte verstehend und setzte ihr unwiderstehliches Lächeln auf.

Die beiden jungen Frauen trugen ihre kurzen Faltenröckchen, darüber dünne, den Bauch freilassende Trägerhemdchen, denen man ansah, daß sie vom Schweiß pitschnaß waren. Die Brustwarzen drückten sich durch den feuchten Stoff, und auf ihren muskulösen Bäuchen glitzerten die Schweißtröpfchen wie aufgeklebte Straßsteinchen.

Im krassen Gegensatz zu ihrem Outfit standen die schweren Wanderschuhe. Vivien leckte sich über die Lippen.

„Was ist?“, fragte Montana.

„Wenn ich dir das sage, Mo, dann hältst du mich bestimmt für völlig durchgeknallt. „

„Tu ich sowieso“, grinste Montana. „Also sag schon. „

„Ich bin fürchterlich geil“, kicherte Vivien. „So wie wir hier rumlaufen. Die Hitze, das Meer. Ich kann nichts dafür, ehrlich!“

Montana trat dicht an ihre Freundin heran.

Mit einem unergründlichen Blick schob sie ihre Hand in Viviens Schoß. „Himmel noch mal!“, entfuhr es Montana. „Seit wann geht das denn schon“, fragte sie, und zerrieb die schmierige Nässe zwischen ihren Fingern.

„Seit wir heute morgen aufgebrochen sind“, krümmte sich Vivien nach vorne. Montanas Berührung hatte ihr eine kleine Erleichterung beschert, und sie hechelte einen Augenblick nach Luft.

„Da müssen wir aber dringend etwas gegen unternehmen“, grinste Montana, und lutschte ihre benetzten Finger ab.

„Aber nicht jetzt. Ich will das Gefühl noch eine Weile genießen. Verdammt! Es ist so, als ob ich schon seit Stunden auf der Welle reite … Wenn du verstehst, was ich meine …?“

„Dann machen wir es uns heute Abend gemütlich. Was hältst du davon? Außerdem haben wir noch eine halbe Flasche Feuerwasser. „

Vivien verzog schmerzhaft das Gesicht. „Oh nein!“ Und nach einem kurzen Moment des Nachdenkens: „Das einzige, was mich an der Flasche reizen könnte, ist die Flasche selbst … „

„Auf was habe ich mich mit dir nur eingelassen“, schmunzelte Montana, und drückte mit der Schuhspitze die Kippe tief in den Sand.

Vivien marschierte mit verklärtem Gesichtsausdruck, ohne eine weitere Pause einzulegen. Sie schien wie in Trance. So jedenfalls kam es Montana vor, die zeitweise Schwierigkeiten hatte, mit ihrer Freundin Schritt zu halten. Vivien funktionierte wie ein Schweizer Uhrwerk. Bis es Montana zu viel wurde, und sie Vivien mit einem Klaps auf den Po in die Wirklichkeit zurückholte.

„Hey, Viv. Komm mal wieder runter. „

„Was ist los?“, fragte Vivien irritiert, und es sah so aus, als ob sie durch Montana hindurchschauen würde.

„Ich glaube, du hast einen Hitzschlag. Oder so was in der Art. Da vorne ist wieder ein Bach. Wir machen jetzt eine Pause. Deine Flasche ist auch noch halb voll. Verdammt! Du mußt mehr trinken!“

Kaum saß Vivien, mit dem Rücken an eine Palme gelehnt, auf dem Boden, war sie eingenickt. Montana schüttelte nur mit dem Kopf. Dann aber tat sie es Vivien gleich, und es dauerte nicht lange, da war auch sie im Sitzen eingeschlafen.

Es war später Nachmittag, als die beiden aufwachten. Sie aßen etwas von den Früchten, die sie wenige Meter im Landesinneren gesammelt hatten, und als Montana sah, wie ehrfürchtig Vivien die Banane anschaute, die sie gepflückt hatte, brach sie in schallendes Gelächter aus. „An was denkst du gerade“, fragte sie Vivien.

„An Vitamine. An was sonst?“, tat Vivien völlig unschuldig.

Montana tippte sich mit dem Finger gegen die Stirn.

„Ich glaube, dir bekommt die Sonne nicht. Laß uns für heute Schluß machen. „

„Kommt überhaupt nicht in Frage“, protestierte Vivien und verstaute vorsichtig die übrig gebliebenen Bananen in ihrem Beutel. „Wir müssen an unserer Kondition arbeiten, bevor es hier richtig zur Sache geht. Bis die Sonne untergeht, laufen wir weiter, dann suchen wir uns einen schönen Platz für die Nacht. „

Montana moserte ein bißchen herum, stand aber gehorsam auf und schulterte ihren Rucksack.

„Sklaventreiberin!“, schimpfte sie leise vor sich hin.

Nach zwei Stunden strammen Marschierens taten den beiden die Beine so weh, daß sie eine kurze Rast einlegten.

„Am letzten Bach hätten wir gut unser Lager aufschlagen können“, kritisierte Montana ihre Freundin.

„Am nächsten machen wir Schluß“, antwortete Vivien, nachdem sie sich den Rest ihrer Trinkflasche über den Kopf gegossen hatte. „Versprochen. „

„Wer's glaubt … „

Sie waren gerade einen halben Kilometer gelaufen, als Montana einen Freudenschrei ausstieß und aufgeregt auf den Bachlauf zeigte, der sich keine hundert Meter voraus aus dem Urwald schlängelte.

„In Ordnung. Machen wir Feierabend für heute“, sagte Vivien, und lenkte ihre Schritte zum Waldrand hin.

Wie schon am Abend zuvor, spannten sie eine Leine zwischen zwei Bäume, wuschen ihre Sachen im Bach, und als Vivien sich demonstrativ vor Montana stellte, und ihr Seife und Rasierer reichte, da blitzte es in den Augen der jungen Frau, die mitten im Bachlauf saß. Viviens haarlose Scham wenige Zentimeter vor dem Gesicht, konnte sich Montana nicht mehr zurückhalten, und zog mit der Zunge eine breite Spur über die samtene Haut.

Während sie die salzigen Tröpfchen kostete, lenkte sie ihren Blick nach oben, und sah, wie Vivien an ihren Nippeln zupfte. Genau genommen gab es überhaupt nichts zum Rasieren, aber Montana seifte ihre Freundin trotzdem gründlich ein, und vergaß auch nicht die Schamlippen, die gerötet und leicht geschwollen waren. Als Montana mit ihrer Arbeit zufrieden war, sagte sie zu Vivien, sie solle sich umdrehen und nach vorne beugen. Vivien tat wie ihr befohlen, und streckte Montana ihren Hintern entgegen.

Montana lief das Wasser im Mund zusammen, als sie mit der Hand etwas Seife über Viviens Rosette verteilte. Dann schabte sie die Haare weg, die ihre Freundin am Vorabend nicht erreicht hatte.

Mit ihrem Werk mehr als zufrieden, streichelte Montana den Saum der vor ihrem Gesicht schwellenden Prachtlippen. Als sie die Lippen teilte, ergoß sich ein Schwall weißlicher, zäher Flüssigkeit über ihre Hand, und Vivien zitterte plötzlich am ganzen Körper.

Dieses Zittern verstärkte sich noch, als Montana zwei Finger in Viviens Scheide stieß. Zwei, drei Stöße reichten aus, um Vivien zum Schreien zu bringen. Montana merkte, wie sich die Scheide ihrer Freundin lustvoll um ihre Finger zusammenzog. Als Montana dann auch noch mit dem Daumen über Viviens Klitoris strich, sackte Vivien nach vorne und platschte bäuchlings in Wasser.

„Das war aber wirklich Rettung in letzter Sekunde“, stichelte Montana liebevoll, als sich Vivien zu ihr umdrehte.

„Das kannst du wohl laut sagen“, stöhnte Vivien, immer noch nach Luft schnappend. „So ist es mir noch nie gekommen. „

„Tja, was die Seeluft so alles mit uns anstellt … „, grinste Montana und reichte Vivien die Hand. „Laß uns gehen. Ich habe Hunger. „

Eine Stunde später, sie hatten von ihren Früchten gegessen und die letzten mitgebrachten Vorräte aufgebraucht, saßen sie am Strand und blickten auf die untergehende Sonne, die das leicht kräuselige Meer mit einem rosa Schimmer überzog.

„Reichst du mir mal die Flasche?“

Montana griff neben sich und schüttelte den Kopf. „Du hast Recht. Diese Pfütze aufzuheben lohnt sich wirklich nicht mehr. „

„Genau“, grinste Vivien und nahm einen Schluck. „Weißt du was? Wegen mir könnte das jetzt so weitergehen. Wenn ich daran denke, daß wir bestimmt bald ins Landesinnere marschieren müssen … Eigentlich habe ich gar keinen Bock darauf. „

„Ich bin schon neugierig, was uns da erwartet“, gestand Montana.

„Und Spaß haben werden wir da bestimmt genau so viel. Glaubst du nicht auch?“

Vivien nickte und schob ihren Fuß zwischen Montanas gespreizte Schenkel. Sie legte den Ballen auf die fleischigen Schamlippen ihrer Freundin und verstärkte vorsichtig den Druck.

„Autsch!“, rief Montana und griff nach dem Fuß ihrer Freundin. „Mach doch erst den Schmirgel ab, bevor du so etwas Unanständiges tust“, grinste sie mit geilem Blick. Sie säuberte Viviens Fuß, dann legte Montana den Fuß wieder zwischen ihre Schenkel.

Eine ganze Weile genoß sie den Druck, dann drehte sie sich zur Seite und kroch auf allen Vieren auf Vivien zu. Breitbeinig setzte sich Montana auf Viviens Oberschenkel und schob ihr Becken rhythmisch vor und zurück. Schnell war Viviens Schenkel von einer sich ständig vergrößernden Schleimspur bedeckt, und sie spürte, wie Montana stetig den Druck erhöhte. Mit einem Tempo, welches Vivien nicht für möglich gehalten hätte, rubbelte sich Montana von Höhepunkt zu Höhepunkt. Bis sie sich erschöpf nach vorne fallen ließ, und von Vivien mit beiden Armen gehalten wurde.

Ihre Gesichter waren sich so nah, daß sich ihre Lippen berührten. Die ersten Küsse waren sanft und zart, bis sie an Intensität zunahmen. Vivien spürte Montanas Zunge, die jeden Winkel ihres Mundes auskundschaftete. Gleichzeitig begann Montana, sich wieder an Viviens Schenkel zu reiben. Dieses Mal dauerte es länger, bis sie, die Augen verdrehend, nach Luft hechelte.

Inzwischen war es dunkel geworden. Die Luft war angenehm frisch, das Geräusch der aufs Land laufenden Wellen hatte etwas Beruhigendes, und die Temperatur war so angenehm, daß ein kurzes Hemdchen für die Nacht mehr als ausreichend war.

Die beiden lagen ausgestreckt auf ihren Schlafsäcken. Montana hatte sich wieder in Viviens Arm geflüchtet, und jedes Mal, wenn sie mit den Lippen Viviens Busen nahe kam, schmatzte sie laut mit dem Mund. Mit einem Lächeln über den Spleen ihrer Freundin, schlief Vivien ein.

Ende Teil 1.

Keine Kommentare vorhanden


Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*
*