BlutGirls

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Es war ein hundsgewöhnlicher Dienstag.

Die Feierabend-U-Bahn war übervoll. Sitzplätze waren keine mehr zu finden. Ich stand im letzten Wagen nahe am hinteren Ausgang, genauso müde wie die anderen.

Der Streit fing harmlos an. Eine große, hagere Zwanzigjährige saß breit und selbstbewusst auf einem Sitz. Ihre hochgelegten Beine okkupierten den gegenüberliegenden Sitzplatz. Mit ihrem schmutzigen Rucksack nahm sie gleich noch einen dritten Sitzplatz für sich in Anspruch.

Sie war in keinster Weise hübsch, aber durch ihre Größe und ihre Ausstrahlung beeindruckend. Sie war ungewaschen, hatte kurze dunkelblonde Haare und einen derben Mund. Sie trug gefleckte Militärhosen und Springerstiefel, ein undefinierbares T-Shirt und einen abgerissenen Parka. Ein paar Gothic-Anhängsel klimperten an ihr herum. Die sichtbaren Bereiche ihrer Arme und ihres flachen Waschbrettbauches waren tätowiert. Ihre Muskeln zeichneten sich deutlich ab und ihre grünen Augen flackerten gefährlich.

Auf dem letzten Sitz in ihrem Viererabteil hockte ein zweites Mädchen, das offenbar zu der ersten gehörte: eine mittelgroße Pummelige mit bräunlichem Teint, braunen Augen und langen dunklen, fast schwarzen Haaren.

Obwohl es unvorteilhaft war, hatte sie ihre pralle untere Hälfte in schwarze Leggings gezwängt, die an einigen Stellen schon Mottenlöcher hatten. Das Oberteil war geschmacklos bedruckt, ließ aber ihre quellenden Brüste deutlich sehen. Auch sie hatte schwarze Stiefel, aber keine Militärboots sondern Stiefeletten der einfachsten Art, wie sie in Billigschuhketten verkauft werden. Auf manchen ihrer Fingernägel klebten künstliche Nails, aber nicht auf allen.

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Neben diesen beiden Grazien standen zwei weitere Mädchen: eine hübsche Schwarze in Jeans, Turnschuhen und Sweater, und eine kleine Dünne mit blasser Haut, struppigen, flachsfarbenen Haaren und einem viel zu großem Holzfällerhemd.

Alle vier wirkten derb und ungepflegt und gaben sich ersichtlich nicht die geringste Mühe, weiblich zu erscheinen. Schattengestalten der Großstadt. Es war offenbar eine Mädchengang, und die Große war ganz klar die Anführerin.

Der Typ mit dem Oberlehrerbart hatte entweder keine Augen im Kopf oder er war vor lauter Rechthaberei unvorsichtig: „Hören sie mal: diese U-Bahn gehört nicht ihnen! Das ist eine Unverschämtheit!“

Mit seiner langweiligen hellen Regenjacke und grauen Stoffhosen baute er sich vor der Großen auf: ein Kerl Anfang Fünfzig mit Halbglatze und viereckigem Kinnbart.

Demonstrativ stierte er auf ihre Beine, die den Sitz okkupierten, auf dem er anscheinend sitzen wollte.

Sie ignorierte ihn einfach. Er aber machte den Fehler, weiter zu stänkern: „Das ist nicht gut, was sie da tun!“

„Ich tue nie etwas Gutes“, gab sie zurück und blickte desinteressiert nach draußen ins U-Bahn-Dunkel. Ich hätte sie für diese Antwort küssen können.

„Ich zähle bis drei, dann geben sie den Sitz frei!“ Damit hatte er sein Urteil gesprochen.

Sie drehte den Kopf jetzt langsam zu ihm.

„Wie redest du mit mir?“

Dann stand sie geschmeidig auf. Ihre Bewegung war kraftvoll-animalisch, und als sie mit dem Aufstehen fertig war, erkannte er mit Schrecken, dass sie einen Kopf größer war als er.

„Du willst bis drei zählen?“

Er hatte gar nicht zu zählen angefangen. Die anderen Fahrgäste ahnten den Ärger und wichen zurück.

„Du kannst doch gar nicht bis drei zählen!“ In ihr war ein Programm aktiviert worden, und das lief jetzt gnadenlos ab.

„Ich zeige dir, wie man bis drei zählt!“, und dabei knallte sie ihm völlig ohne Vorwarnung eine mit ihrer rechten Hand auf die Backe. Durch den langen Arm hatte die Ohrfeige ziemliche Wucht.

„Eins …“ Der klatschende Nachhall füllte den ganzen Wagen.

Ansonsten gab es kein Geräusch.

„Zwei …“ Das war die linke Hand, ebenso kräftig.

„Drei. “ Watsch!

Die drei Backpfeifen waren so schnell gekommen, dass der Schock für ihn wahrscheinlich noch heftiger war als der Schmerz.

„Was fällt ihnen …“

Weiter kam er nicht. Sie war unglaublich talentiert im Zuschlagen, ihr ganzer Oberkörper arbeitet mit. Man konnte dabei sogar ihre kleine Brüste unter dem T-Shirt erahnen, die mitschwangen.

Er dachte wohl, Ohrfeigen seien die höchste Eskalationsstufe weiblicher Gewalt, sonst wäre er spätestens jetzt geflüchtet. Er stand jedoch wie versteinert. Die anderen Fahrgäste spürten die Raubtiernatur der Großen. Keiner macht auch nur die kleinste Andeutung, sich einzumischen. Die drei anderen Mädchen wirkten gelassen. Sie kannten ihre Anführerin. Es war offensichtlich nicht das erste mal, dass sie jemandem zusammenschlug.

„Du dreckiges Stück Scheiße!“ geiferte sie ihn an.

Dann knallte ihre Linke frontal in sein Gesicht. Gleich noch eine Ohrfeige rechts. Und dann ein Stiefeltritt gegen seine Oberschenkel. Es dauerte viel zu lang, bis er begriff, was hier abging. Sie spuckte ihn an; es war eine erstaunlich große Menge Rotz, und alles landete zielgenau in seinem Gesicht.

Jetzt erst machte er eine zögernde Bewegung zur Seite, da landete schon ihre Rechte auf seiner Brust. Noch ein Tritt. Mehr fiel er in Richtung Gangmitte als dass er lief.

Doch stieß er dort nach wenigen Zentimetern gegen die Schwarze.

„Ay, grabsch mich nicht an, Alter!“ schrie die zum Schein empört, denn seine hilflos suchenden Hände waren irgendwie an sie geraten. Es war für sie ein Spiel. Ein böses Spiel. Sie sprengte seine Hände weg und schlug ihm nun ebenfalls links-rechts ins Gesicht. Sie war ebenfalls sportlich und trainiert. Ihr beim Schlagen zuzusehen war purer Genuss. Wäre sie gepflegt und schick angezogen gewesen, hätte sie enorm was hergemacht.

Doch für das, was sie jetzt mit dem Typen machte, war ihre Kleidung aus Jeans, Turnschuhen und einem Sweater völlig ausreichend. Sie lachte beim Zuschlagen. Die Mädchen hatten beschlossen, Hackfleisch aus ihm zu machen.

Nach den Schlägen stupste die Schwarze ihn wie einen Spielball vergnügt zurück zu der Großen. Die dralle Dunkelhaarige wollte auch ihren Spaß haben und stieß ihr linkes Bein mit der Stiefelette mit dem Absatz voran voll in seine Seite.

Ich bemerkte, dass einige der Fahrgäste ihre Mobiltelefone herausgeholt hatten und eifrig telefonierten. Zudem schien die Bahn langsamer zu fahren.

Die Große nahm den Zusammengekrümmten wie einen Wäschesack, dreht ihn mit dem Gesicht zu sich und rammte ihm die untere Handkante direkt gegen den Kiefer. Dann ließ sie ihn mit triumphierendem Lächeln los, und der Wäschesack sank langsam zusammen. Beim Sinken gab sie ihm einen Schubs, sodass er auf die Mitte des Ganges fiel.

Das war das Signal für die Endrunde.

Sofort sah die dünne Vierte mit dem Holzfällerhemd ihre Chance und trat wie irre auf den Mann ein, vor allem dorthin wo seine Männlichkeit war, sollte er denn eine haben. Dabei öffneten sich durch die heftigen Bewegung mehrere Knöpfe ihres Holzfällerhemds, was sie in ihrer Rage gar nicht bemerkte. Jetzt stand auch die Dunkelhaarige auf und ließ ihre Stiefeletten tanzen. Die Schwarze ließ sich nicht lumpen und trat ebenfalls zu.

Ihre Tritte kamen kurz, präzise und mit Wucht.

Die Gesichter der Umstehenden waren völlig entsetzt, aber immer noch wagte keiner, einzugreifen. Etwas weiter im Hintergrund allerdings war man schon heftig am Alarm schlagen.

Die Bahn wurde langsamer, man konnte bereits den Lichtschein der nächsten Station sehen.

Die Große kannte das Timing und wusste, dass sie schnell abhauen mussten. Sie kam in die Gangmitte.

Ihren Rucksack hatte sie umgehängt. Jetzt war Qualität statt Quantität gefragt: sie scheuchte ihre Mädels zur Seite, um richtig ausholen zu können. Und dann ließ sie zwei mal hintereinander ihre Springerstiefel mit voller Gewalt in den hilflosen Körper am Boden krachen. Sie schien sehr lange, muskulöse Beine haben. Es war jammerschade, dass sie sie unter einer labbrigen Militärhose verbarg. Jemand müsste ihr ein Abendkleid kaufen, aber wahrscheinlich wüsste sie nicht mal, wie sie es anziehen sollte.

„Setz dich, der Platz ist frei!“ flötete sie sarkastisch zu dem vor Schmerz winselnden Fleischhaufen am Boden. Ihr Gesicht dabei war göttlich – es war ein Ausdruck von Schönheit darin, der die Grobheit überstrahlte. Die Schönheit eines Tigers, der gerade sein Opfer zerreißt.

„Abmarsch!“ befahl sie ihren Mädels, während die U-Bahn zum Stehen kam. Das Timing war perfekt, sie war halt die geborene Anführerin. Während sie an mir vorbei zur Tür ging ohne mich auch nur im geringsten zu beachten, versuchte ich in diesem Sekundenbruchteil so viel wie möglich von ihrer Nähe einzufangen, atmete tief ein und bewunderte ihren hohen, elastischen Körper und ihre federnde Bewegung.

Als die Schwarze mit ihrem knackigen Jeanspo als letzte der vier Grazien den Waggon verließ, ging ich spontan hinterher. Hinter mir schloss sich die Tür. Die anderen Fahrgäste fragten sich wohl, was ich vor hatte, ob ich etwa verrückt geworden war und den Girls allein und schutzlos eine Standpauke halten wollte.

Die U-Bahn fuhr weiter. Niemand außer uns war ausgestiegen. Die Mädchen hatten gar nicht registriert, dass ich ihnen gefolgt war.

Jetzt bemerkte es die Große.

„Was willst du?“ schnarrte sie mich an. Sie war schon bereit, mich genauso in einen Haufen Gehacktes zu verwandeln wie den Oberlehrerbart. Andererseits schwang ein bisschen Respekt mit, dass ein einziger aus dem ganze Waggon den Mut hatte, sich allein gegen vier zu stellen.

„Ich habe gesehen, dass die Leute telefoniert und den Alarmknopf gedrückt haben. An der Treppe oben ist ein Einkaufszentrum, da ist sicher schon Polizei und Security.

Da könnt ihr nicht hoch. „

Jetzt waren die vier verblüfft. Damit hatten sie nicht gerechnet, dass einer sie unterstützt.

„Was sollen wir machen?“ fragte die Schwarze. Sie hatte begriffen, dass ich Recht hatte.

Zum Glück war schon das entfernte Frontlicht einer ankommenden Bahn auf der gegenüberliegenden Seite zu sehen.

„Nehmt die andere Bahn und steigt sofort an der nächsten Station aus.

Dann verteilt ihr euch und zieht sofort andere Klamotten an — auf den Überwachungsfilmen erkennt man nämlich nur Kleidung aber praktisch keine Gesichter.

Die Große fing an zu grinsen.

„Prima! Danke!“ Ihr Körper entspannte sich.

„Wieso hilfst du uns?“ fragte die kleine Dürre mit dem flatternden Hemd.

„Ich fand euch total cool“, lächelte ich sie an.

„Echt?“ Die Dünne war völlig konsterniert.

Ihr Holzfällerhemd war durch die Prügelei halb offen und ließ zwei kleine, nette Brüstchen ohne jeden BH sehen. Das merkte sie aber nicht.

„Und der Typ tut dir nicht leid?“ fragte die Schwarze.

Ich zelebrierte meine Antwort: „Wenn der Wolf das Schaf reißt, dann hat der Wolf meine Sympathie, und nicht das Schaf. „

Das ging ihnen runter wie Öl, so etwas hatten sie noch nie gehört.

Es war wahrscheinlich das erste mal überhaupt in ihrem Leben, dass jemand ihnen ein Kompliment gemacht hatte.

Ich setzte noch einen drauf: „Und ganz besonders wenn es eine Wölfin ist. „

Jetzt strahlten sie. Die Bahn gegenüber fuhr ein, die Zeit drängte. Doch sie waren von meinem Süßholz so beeindruckt, dass sie das völlig ignorierten.

„Ay, es hat ihm gefallen. Wir haben ihm gefallen!“ Die Schwarze hatte wirklich neben der Anführerin den hellsten Kopf.

„Ist das wahr?“ Die Dünne kapierte es nicht. Ich genoss weiter den freien Blick auf ihre Brüstchen. Es gab mir den Mut, den nächsten Schritt zu wagen: „Ich mag es, wenn Frauen hart sind. Ich finde das sexy. „

Die Große sah mich jetzt fragend an. Einerseits wunderte sie sich über den seltsamen Typen, zumal ein Teil ständig bereit war, mich zu Klumpp schlagen. Andererseits ließ sie das Stichwort 'sexy‘ mich plötzlich auch als Mann ansehen.

„Ihr müsst einsteigen!“ ermahnte ich sie.

„Verstehe: du findest uns geil“, sagte die Große gefährlich langsam, aber immer noch mit Sympathie. Die Schwarze lachte. Ihr Körper musste ein Traum sein — wenn er nicht so nachlässig bekleidet gewesen wäre. Die U-Bahn gegenüber hatte angehalten, die Türen öffneten sich.

„Es macht dich an, wenn wir einen klatschen?“ fragte jetzt auch die Dunkelhaarige und strich ihre Haare auffällig über das Ohr nach hinten — eine typische Geste von Frauen, wenn ihr erotisches Interesse erwacht.

„Ja klar,und wie!“

„Echt?“ blökte die Dürre ungläubig. Sie begriff immer noch nicht, dass es hier um Erotik und nicht um Recht und Unrecht ging. Das Wort Erotik war für sie ein Fremdwort von einem anderen Planeten. Trotzdem oder gerade deshalb betrachtete ich genüsslich ihre Brüstchen unter dem Hemd wie die Auslage eines Süßwarengeschäfts.

„Steigt ein. Und vergesst nicht, die Kleidung zu wechseln!“ Sanft drängte ich sie in den Waggon.

Die Große bewegte sich nicht, sie betrachte mich jetzt intensiv und dachte nach. Sie bemerkte genau, dass ich alle vier mit meinen Augen verschlang. Ihre Natur begriff meine Gefühle schneller als der Verstand.

„Komm!“ riefen die drei, die schon in der Bahn waren, und zogen die Große an ihrem Parka. Ich erwiderte ihren bohrenden Blick und versank in ihren grünen Tigeraugen. Die waren noch geiler als die Brüstchen der Kleinen — weil sie gefährlicher waren.

Sie genoss den Moment. Ich auch.

„Gib Geld!“ zischte sie. Die geborene Anführerin!

Ich griff in meine Tasche und zog alles hervor: es waren zwei Hunderter, ein paar kleinere Scheine und Münzen. Sie schlug die Münzen aus und steckte nur die Scheine ein. Dann schwang sie ihre langen Beine in das Wageninnere, während die Tür sich schloss.

„Heute abend um 19 Uhr Haltestelle Heinestraße!“ rief ich ihnen hinterher wie ein hungriger Bettler.

Ich wusste nicht, ob sie das noch gehört hatten. Die Bahn fuhr davon.

Es war keine Sekunde zu früh: schon hasteten Securityleute die Treppe herunter und suchten hektisch nach der Mädchengang. Ich ging langsam nach hause. In mir tobten die Gefühle.

Natürlich würden sie nicht kommen. Jedenfalls würden sie nicht kommen, wenn sie halbwegs vernünftig wären. Ich hatte sie aus einer gefährlichen Situation gerettet, und Kohle hatten sie auch von mir abgegriffen.

Ich hatte meinen Dienst also getan. Wozu sollten sie sich noch mit mir abgeben? Vielleicht würden sie aus Dankbarkeit kommen. Oder sie wollten noch mehr Kohle. Möglicherweise waren sie auch schlicht neugierig auf so einen beknackten Perversen wie mich.

Ich badete und putzte mich, rasierte mich und zog mein bestes Hemd an. Ich holte neues Geld vom Bankomaten und kaufte eine Flasche Sekt. Ich war den ganzen Tag so aufgeregt, dass ich nichts anderes tun konnte und nur an die vier süßen Mädels denken musste.

Viel zu früh traf ich an der Haltestelle Heinestraße ein. Verloren stand ich da mit meinem City-Rucksack, und je später es wurde, desto enttäuschter wurde ich. Die Dämmerung fiel über die Stadt, es wurde kühl und mich befiel die Depression: klar, die Mädels hatten ja Verstand, sie würden nicht kommen. Ich wärmte und tröstete mich, indem ich in meinem Kopf die Erinnerung an die Aktion vom Morgen zurückholte: die geschmeidigen Bewegungen der langen Arme und Beine der Anführerin, ihre extrem kräftigen Schläge und Tritte, die süßen Brüstchen der kleinen Irren, die in ihrem viel zu großen Hemd herumgetanzt hatten wie in einem Zelt, ihre schmalen Lippen, die sicher schon oft hysterisch geschrien hatten, aber sicher noch nie in Liebe geküsst worden waren.

Ich führte mir die saftigen Kurven der Dunkelhaarigen vor Augen, tastete mit meinem inneren Auge jeden Millimeter ihrer Leggings und ihres T-Shirts ab und erfühlte regelrecht die warmen, duftenden Naturwölbungen darunter.

Und schließlich erstand die Schwarze mit ihrem eleganten Körper vor mir. Wie ein Automat hatte sie auf den Deppen eingetreten und dabei so herzerfrischend gelacht. Ich zog sie im Geist erst komplett aus und dann wie eine Modepuppe in wechselnden Stilen und Farben wieder an.

Am besten gefiel sie mir in flatternden Sommerkleidern in warmen, leuchtenden Farben wie Orange, Gelb und Lila, dazu goldene Stiefel mit mittelhohen Absätzen und natürlich Metallspitzen. Und immer wenn sie mit ihren Armen zuschlug klimperten kupferne, silberne und goldene Armreifen.

„Ay, Bubi!“ Es war tatsächlich die Schwarze, die ich als erste sah. Leider hatte sie keines der von mir erträumten bunten Kleider an, sondern wieder ihre Jeans, aber diesmal ein weißes oversized-Shirt und eine offene Kapuzenjacke darüber.

Und statt der Turnschuhe trug sie nun ebenfalls Stiefeletten. Sie hatte sich also wenigstens ein bisschen Mühe gegeben. Für sie könnte man sterben.

Glücksgefühle überströmten mich als ich sah, dass alle vier gekommen waren. Die Dunkelhaarige hatte dasselbe an wie am Morgen, offenbar hatte sie keine andere Kleidung. Die Chefin trug Trainingshosen und wieder ihre Springerstiefel, dazu aber jetzt eine aufwändige Lederjacke statt dem Parka. Die teuere Jacke sollte ihren Status als Anführerin unterstreichen.

Sicher war sie geklaut.

Witzigerweise war die kleine Dünne am ehesten aufgebrezelt, obwohl sie am wenigsten weiblich war. Sie hatte einen Jeansrock an, der etwa bis zur Mitte der Oberschenkel reichte, braune Halbstiefel mit Absatz und darunter sogar hautfarbene Strumpfhosen. Mein Herz hüpfte vor Freude, als ich die Strumpfhosen bemerkte. Oben hatte sie ein Hemd — es war natürlich wieder ein Herrenhemd — und eine knapp sitzende Jeansjacke darüber. Offenbar hatten die anderen der Dünnen verordnet, sich für mich aufzuhübschen.

Sicher hatte sie den niedersten Rang in der Gruppe und war der Abstreifer für alle. Wahrscheinlich würden die anderen sie sogar ohne zu zögern an Freier verkaufen, wenn sie Geld brauchten.

„Na, du?“ grinste mich die Große an und deutete sogar eine Umarmung an. Sie strahlte regelrecht, denn sie wusste: vor mir konnte sie ihre ganze Inszenierung als Anführerin abspulen. Ich war für sie Publikum. Zahlendes Publikum.

„Gab es Schwierigkeiten?“ fragte ich.

„Nö, antwortete sie, „wir haben uns umgezogen und verdrückt, so wie du es gesagt hast. „

„Im Fernsehen suchen sie uns!“ sagte die Pralle.

Ich hatte den ganzen Tag weder Fernseher noch Radio noch Internet angeschaltet. „Ihr seid jetzt berühmt. „

„Aber die Aufnahmen waren total schlecht — genau wie Du gesagt hast“, ergänzte die Chefin zufrieden.

„Du hast uns wirklich gerettet, Mann!“ lobte mich die Schwarze.

Ich strahlte sie an: „Ist doch selbstverständlich. Für euch mache ich das gern. „

„Unser erster Fan!“ triumphierte die Große.

„Ja“, nichte ich, „ich bin euer Fan. “ Dann sah ich die Dünne intensiv an und machte den ersten Schritt aus der Deckung: „Du siehst gut aus. Ich meine: ihr seht alle gut aus. Aber sie gefällt mir besonders. “ Die Dünne war überrascht und unsicher, sie wusste absolut nicht mit Komplimenten umzugehen.

„Er steht auf Irina!“ meinte die Dralle, und damit hatte ich den ersten Namen.

„Er steht auf Weiber mit Röcken“, stellte die Schwarze trocken und etwas enttäuscht fest.

„Und mit Strumpfhosen“, ergänzte ich, „besonders mit Strumpfhosen!“

Irina, deren Namen ich nun kannte, wusste gar nicht wohin sie blicken sollte. Am liebsten wäre sie wohl im Boden versunken. Ihr Körper zuckte leicht.

Sie hatte offenbar definitiv was an den Nerven.

„Da bist du bei uns an der falschen Adresse“, putzte mich die Große runter.

„Noch mehr gefällt mir, wie cool ihr seid. Das war rattenscharf heute morgen. “ Wieder lächelten sie. Das waren sie wirklich nicht gewohnt.

„Habt ihr was gegessen? Ich lade euch ein. „

„Alle?“ fragte die Dunkelhaarige ungläubig.

„Natürlich alle“, stellte die Chefin klar.

Genauso wie sie keine elegante Kleidung kannten, kannten sie auch keine Restaurants. Zum Abendessen einladen hieß für sie zur nächsten Pizzabude zu gehen. Der Typ blickte arg verwundert, aber er ließ sich prinzipiell nie etwas anmerken. Das war in seiner Gegend überlebenswichtig.

Wir bestellten alle Pizza, ich ließ mir Plastikbecher geben und schenkte den Sekt ein.

Sowas kannten sie wirklich nicht. Die Große hatte noch eine Flasche Wodka geordert. Den kannten sie offenbar.

Durch den Sekt hatten sie begriffen, dass ich sie wirklich anhimmelte. Ich war der erste Verehrer. Nicht bloß einer, der sie vögeln wollte, sondern ein richtiger Verehrer. Solange ich zahlte und ihnen Komplimente machte, war ich nützlich. Dass ich keine Chance hatte, sie abzuschleppen, hatten sie klar gestellt. Falls ich nervig würde, würden sie mich platt machen.

Und für den Fall der Fälle müsste halt die kleine Irina den schmutzigen Teil machen.

Ich war zu allen absolut gentleman-like, aber Irina behandelte ich mit besonderer Aufmerksamkeit. Das machte sie total unsicher. Die Hälfte ihrer Pizza fiel beim Essen herunter. Ich verfolgte mit meinen Augen genau, wie sie mit ihren nervösen Fingern die fettigen Stücke von den Strumpfhosenbeinen aufnahm.

„He, er kuckt ihr unter den Rock!“ schimpfte die Schwarze und knallte mir eine.

Es war wunderschön, sie hatte eine feste Handschrift. Ich lächelte sie dankbar an, und das hatte sie nicht erwartet.

„Lass ihn, Carol“ meinte die Große, „wen juckts. “ Die Kleine war für sie wirklich ein Stück Fleisch, das man beliebig verkaufen konnte.

Irina zog verzweifelt an ihrem Rock, am liebsten hätte sie ihn über die Knie gezogen, aber dazu war er viel zu kurz.

„Mich juckts.

Mich juckts heftig!“ Langsam wurde ich frech und drehte mich wieder zur Schwarzen, von der ich jetzt wusste, dass sie Carol hieß. „Ist das bei euch die Standardstrafe für Untern-Rock-Kucken? Einmal Ohrfeige?“

Obwohl Carol intelligent war, wusste sie mit meiner verwegenen Frage nichts anzustellen. Ich war jetzt nicht mehr nur der passive Bewunderer, ich spielte das Spiel mit.

„Das nehme ich gern in Kauf. Das sind mir ihre Beine wert.

Die Dralle verdrückte die ganze Zeit ihre Pizza. Sie war als erste damit fertig und kümmerte sich überhaupt nicht um unser Geplänkel. Sie spülte die Pizzareste mit Wodka herunter. Dann ließ sie sich satt und entspannt in den Sitz sinken.

„Du bist so ein Wichser wie alle!“ ließ sich die enttäuschte Carol vernehmen. Während sie noch die feministische Mädchenehre der Gruppe gegen mich, den Sexisten verteidigte, hatte die Große glasklar begriffen, dass ich den Status von Irina durchschaut hatte.

Sie spielte jetzt mit, und es machte ihr großen Spaß.

Gebieterisch nahm sie Irinas Hände vom Rocksaum weg, sodass er wieder hochrutschte. Carol sah die Chefin verblüfft an, traute sich aber nicht, auch nur ein Wort dagegen zu sagen.

„Danke!“ sagte ich freundlich und blickte wieder genießerisch und für alle sichtbar auf Irinas Oberschenkel.

„Glotzen darf er, schließlich ist er unser Fan“, erklärte die Große und bestimmte damit wie selbstverständlich über die Beine von Irina.

„Wenn er dich anfasst — stich ihn ab!“ ordnete sie an.

„Sie hat ein Messer?“ spöttelte ich.

„Wir haben alle Messer. “ Zum Beweis zog die Große ein Springmesser und ließ es wenige Zentimeter vor meinen Augen hochschießen. Auch die anderen drei zogen ihre Messer und ließen sie vor mir aufklappen. Der Pizzatyp machte ein ziemlich blödes Gesicht und fing hastig an, seine Pappschachteln zu sortieren.

„Geil, ihr seid ultrascharf. „

„Gu-ut“, lobte die Große lächelnd, „du hast nicht mal mit den Augen gezuckt!“ Da klang echter Respekt mit.

„Ich als euer Fan gebe eurer Gang einen Namen: ihr seid die ‚Blut-Girls‘!“

Das gefiel ihnen. Die Chefin faltete das Messer wieder zusammen und steckte es lässig ein, die anderen folgten ihr bis auf Irina, die sich an ihrem Messerchen fest hielt, als könne es ihr helfen.

Ich streichelte mit meinem Finger an der aufrecht gehaltenen Klinge ihres Messerchens und lächelte sie dabei an. Sie war eindeutig irre, das wusste ich. Es konnte passieren, dass sie ohne Vorwarnung zustach – weil ich ihre Beine anstarre. Das konnte sie nicht aushalten. Es war ein Spiel mit dem Feuer.

Die Große hatte jetzt diebischen Spaß an meinem Spiel mit Irina.

„Was ist das denn für einer?“ fragte Carol richtig ratlos.

Weil sie mich nicht durchschaute, war mein Verhalten für sie rätselhaft und deshalb beunruhigend.

„Er mag Frauen, die zuschlagen. Je härter, desto besser. Richtig?“

Ich nickte.

„Bei der Kleinen musst du aufpassen: die hat einen Dachschaden: die wollte schon einen alle machen, da war sie gerade vierzehn. „

„Ja?“ Mein Finger glitt jetzt an der Klinge des Messerchens herunter über Irinas Finger, die es krampfhaft fest hielten, und wie zufällig auf ihren Oberschenkel, wo ich ein Stück Käse aufnahm und langsam zu meinem Mund führte.

„Lecker. “ Damit meinte ich nicht den Käse.

„Sie soll ihn stechen, Krissy, er hat sie angefasst!“ Carol gab immer noch die Feministin, hatte aber begriffen, dass sie zu der Chefin direkt sprechen musste, wenn sie etwas von Irina wollte. Nun kannte ich also den Namen der Großen. Fehlte nur noch der Name der Drallen, die dem ganzen Spektakel bloß interessiert zusah.

„Ihr habt sie doch gezwungen zu dem Rock und den Strumpfhosen.

Extra für mich. Als Fliegenfalle. Obwohl sie das gar nicht wollte. Obwohl es sie nervös macht. So nervös wie dieser Finger hier. “ Ich hielt meinen Finger wieder demonstrativ nach oben, dann senkte ich die Hand langsam erneut in Richtung von Irinas Oberschenkel.

Irina wurde von Panik überflutet und war noch blasser als üblich. Jemand hatte tatsächlich über sie nachgedacht. Jemand hatte sie sogar verstanden. Aber dieser jemand wusste auch, was ihr wunder Punkt war, den sie verzweifelt verbarg.

Ich konnte das alles auf ihrem entsetzten Gesicht lesen. Diese vier Süßen würden heute nacht alles aus mir herausprügeln, wahrscheinlich sogar das Leben. Und ich wollte es verdammt noch mal verdient haben.

„Du hast wirklich Mut. “ Jetzt war Krissys Stimme hundert Prozent Anerkennung. „Du magst sie, weil sie irre ist. „

Ich nickte. Mein Finger schwebte nur noch Millimeter über dem Strumpfhosengewebe. Irinas Hand mit dem Messerchen zitterte extrem.

Sie war ganz kurz vorm Zustechen.

„Los, erzähl es ihm“, forderte Krissy, „wie du mit vierzehn einen alle machen wolltest!“ Sie genoss es. Sie wollte die Dünne bloßstellen und an den Rand treiben. Würde sie zustechen, könnte Krissy das dann als ihren Erfolg verbuchen.

„Nicht!“ bat Irina flehend.

Aber die Chefin ließ nicht locker: „Erzähl es! Er soll wissen, was du bist.

Was, nicht wer. Allein das sprach Bände. Hätte ich fünf Euro für Irina geboten, hätten sie sie verkauft. Irina musste bis oben voll angestauter Wut sein. Und ich wollte, dass sie die heute nacht an mir auslässt.

Irina wusste selbstverständlich, dass man Krissys Befehl zu folgen hat. Sie senkte den Blick, erzählte die Geschichte aber ohne Stocken. Sie hatte sie offenbar schon oft erzählen müssen.

Es schien die Trophäe der Gang zu sein.

„Es war hinter der Schule. Ein Junge hat mich hinter die Sporthalle gerufen. Da hat er sein dreckiges Ding in der Hand gehabt und mir gezeigt. „

„Er wollte sie anspritzen“, verdeutlichte Krissy, als ob das noch notwendig gewesen wäre.

„Pech für ihn“, setzte Carol fort, „da ist sie ausgerastet. Und dann hat sie ein Stück Draht …“

„… es war kein Draht“, korrigierte Irina, „es war ein Stück Elektrokabel.

Er hat noch seine Finger an seinem widerlichen Ding, da hab ich ihm mit dem Kabel den Hals gewürgt. „

„Sie ist richtig kirre geworden. Wenn nicht Leute gekommen wären, hätte sie ihn alle gemacht. Unsere Kleine. Vier erwachsene Männer mussten sie loseisen, so irre war sie. „

„Schade“, meinte ich nur, und es war nicht klar, ob ich damit den ganzen Vorfall meinte oder die Tatsache, dass sie es nicht zu Ende hatte bringen können.

„Macht dir das denn gar keine Angst?“ fragte Carol ungläubig.

„Im Gegenteil: ich finde sie süß“, schmeichelte ich erneut und sah Irina an. Sowas hatte noch nie jemand zu ihr gesagt. Schon gar nicht nachdem sie ihre Geschichte erzählt hatte. Sie begriff, dass es meinen Gefühlen für sie nicht geschadet hatte, klappte erleichtert ihr Messer zu und steckte es ein.

„Aber ich bin Romantiker.

Ich hätte es besser gefunden, wenn es eine Strumpfhose gewesen wäre, mit der sie den Dummkopf stranguliert hätte. “ Dabei zupfte ich mit zwei Fingern vorsichtig das Strumpfhosengewebe über Irinas Oberschenkel hoch und ließ es wieder los. „Und am besten eine, die sie vorher zwei Wochen getragen hätte. Dann wäre ihr Geruch das letzte gewesen, was er beim Verrecken in der Nase gehabt hätte. „

Ich ließ den Satz wirken.

„Du hast eine ziemlich große Klappe.

“ Das war das erste mal, dass die Dralle etwas zur Unterhaltung beitrug.

„Ist das verboten?“

„Nein“, stellte Krissy fest. „er hat ja die Pizza bezahlt. „

„Ich bin ehrlich zu euch. Ich mag euch total. Ich finde euch sexy und geil. Ich habe euch meine Gefühle geöffnet. „

Krissy erinnerte sich in dem Moment wohl daran, wie leicht sie heute morgen Geld von mir gezogen hatte.

Sie hielt es jetzt für den richtigen Moment. „Hast du noch Kohle?“

„Ja. “

„Her damit!“

Ohne den kleinsten Widerstand zog ich drei Hunderter aus der Tasche und gab sie Krissy, die sie mit größter Selbstverständlichkeit einsteckte. Carol, Irina und die Dralle blickten grenzenlos verwundert.

„Erinnerst du dich noch, wie das war, als du das Kabel zugezogen hast?“ fragte ich Irina direkt.

„Hast du gemerkt, wie er keine Luft mehr kriegt? War das schön für dich?“ Die Vorstellung, wie ihre dünnen, blassen Hände einem Jungen das Leben rausquetschten, erregte mich heftig.

Irina schüttelte den Kopf.

„In dem Moment kriegt sie nichts mit. Sie rastet nur noch, verstehst du? Blackout. Sie ist halt irre. “ Die Dunkelhaarige hatte noch ein Pizzastück entdeckt und vertilgte es, während sie mir das sagte.

„Moni hat Recht“, fügte Krissy zu. Damit hatte ich den vierten Namen. „Sie ist total kirre. Und das könnte auch dich treffen“, orakelte sie.

„No risk, no fun!“

„Gute Einstellung“, lobte sie.

„Es hätte auch heute morgen dich treffen können in der U-Bahn“, meinte Carol. „Wir hätten dich genauso niedergemacht. „

„Ohne Probleme“, bestätigte Moni.

„Wen es trifft, den trifft es.

Die Katze fragt ja auch nicht die Maus vorher. „

„Es scheint dir wenig auszumachen. „

„Ihr hattet doch euren Spaß. “

Moni nickte heftig. Auch Carol wirkte zustimmend. Krissy beobachtete nur noch den Fortgang des Gesprächs. Sie schien zu ahnen, worauf es hinaus lief.

„Hat es dir auch Spaß gemacht“, fragte ich Irina direkt.

„Die brauchst du nicht zu fragen“, antwortet Moni stattdessen, „die würde am liebsten von morgens bis abends klatschen.

„Dann soll sie es!“

„Warum interessiert es dich, ob wir unseren Spaß beim Schlägern haben?“ Krissy wollte es jetzt wissen. Das Spiel war vorbei, jetzt wurde es ernst.

„Weil ihr sicher nicht oft Gelegenheit habt so wie heute morgen. „

„Stimmt. Die meisten Leute sind nicht wie du. Sie rufen die Polizei. „

„Wir müssen aufpassen, die haben uns schon auf dem Radar.

„Ich hab keinen Bock mehr auf Erziehungsheim!“ stellte Moni klar.

„Und die Ira würden sie in die Klapse wegsperren“, meinte Carol.

Ich schüttete den Rest von der Sektflasche in meinen Becher, trank aus und legte dann meine Karten auf den Tisch.

„Deswegen wollte ich euch einen Vorschlag machen. “ Krissy wusste, was ich meinte. Carol hätte es ahnen können.

Zu meinem Erstaunen war es Irina, die fragte: „Was für einen Vorschlag?“

„Wenn ihr Bock habt, einen wirklich zu Matsch zu schlagen und zu treten – und ihr wollt keinen Ärger ..“ ich ließ meinen Blick einmal im Kreis wandern, „.. dann nehmt doch mich!“

Außer Krissy waren alle überrascht.

„Echt?“ fragte die dralle Moni ungläubig.

„He, gute Idee!“ grinste Krissy zufrieden und strich jetzt mit ihrem Finger genauso über meine Wange wie ich an Irinas Oberschenkel.

Sie hatte sich nicht in mir getäuscht. In ihrer Vorstellung war ich schon Hackfleisch.

Das Gebäude gegenüber vom Pizzaladen stand zum Glück komplett leer. Durch ein Loch im Bauzaun kam man herein. Alle Türen waren ausgehängt und im Keller konnte man sogar noch Licht anschalten. Ich ging als erster die Treppe zum Keller herunter und zitterte dabei stark. Zum einen weil ich total erregt war, zum anderen vor Angst: die vier Girls waren absolut brutal und hemmungslos.

Es konnte gut sein, dass ich diese Nummer nicht überleben würde oder nur mit schwersten Verletzungen. Direkt hinter mir kam Irina die Kellertreppen herunter. Ich hörte, wie ihre Strumpfhose an den Oberschenkeln beim Laufen scheuerte. Es war ein geiles Geräusch. Auf Irina freute ich mich am meisten. Gleich dahinter kam Carol. Und die dampfte schon vor Vorfreude. Neben Krissy würde sie sicher am härtesten zutreten und schlagen.

Ich kam unten im Keller an.

Eine nackte Glühbirne strahlte hell. Überall lag Müll und Bauschutt. Ich zog rasch mein Hemd aus und präsentierte meinen nackten Oberkörper: bitte, mein Fleisch gehört euch! Moni sah mich an wie eine Pizza, sie würde mich wohl auch fressen. Unter ihren schwarzen Leggings zeichnete sich deutlich der Schamhügel ab. Ihre Brüste wirkten in diesem Keller voller verrottetem Zeug wie frische Südfrüchte. Krissy zog langsam die Lederjacke aus: schließlich war das, was jetzt kommen würde, auch harte Arbeit.

Irina war noch immer stark irritiert. Sie spürte, dass sie gleich ihren ganzen eingekapselten Hass auf mich loslassen dürfte. Und zum ersten mal brauchte sie keine Schuldgefühle deswegen zu haben. Sicher war sie unten ein bisschen feucht. Ich dachte mir, ihr Teil müsse genauso klein und schmal und verkrampft sein wie sie selbst. Was würde ich dafür geben, ihre Muschi sehen zu können! Es zu küssen. Wenn ich diesen Abend überlebte – vielleicht.

Aber das stand in den Sternen.

Carols Muskeln jedenfalls reichten problemlos dafür aus, dass ich es nicht überlebte. Sie konnte sich kaum noch halten, doch sie wusste genau, dass sie Krissy den Vortritt lassen musste. Ich hatte jetzt eine volle Erektion, vor allem auch wegen Carol. Die Billigklamotten auf ihrem perfekten Körper waren eine Schande.

Krissy genoss jede Sekunde. Sie war sich ihrer Rolle als Leittier voll bewusst und zelebrierte es.

„He, das ist geil! Wir haben alle Zeit der Welt .. und keine Zeugen. “

„Los, Krissy, fang an!“ fieberte Carol. Sie konnte es nicht mehr aushalten.

„Er liebt doch die Irina. Ira, fang an!“

Irina stellte sich vor mich, fasste Mut und gab mir eine Ohrfeige. Natürlich nicht hart genug. Irina war es nicht gewohnt, ohne Anlass loszuschlagen. Sie würde sich mit der Zeit daran gewöhnen.

„Das war nix, Irina!“ tadelte die Dralle.

„Zeig ihr wie es geht, Moni!“

Die ließ sich das nicht zwei mal sagen und langte mit vollem Schwung zu.

Irina brauchte einen Druck auf den Startknopf. Ich reckte ihr stolz meine Erektion in der Hose entgegen und lächelte sie an. Es war als ob man ein Messer anlächelt.

„Ich habe heute morgen deine Brüste angeschaut.

Dein Hemd war offen. Das hast es zu spät gemerkt. Ich habe es gleich gemerkt. Und habe die ganze Zeit deine Brüste angeschaut. Dann habe ich mir vorgestellt, wie ich sie anfasse …“

Sie ging los wie ein russisches Maschinengewehr. Woher dieser kleine, schmale Körper die Kraft nahm, war ein Rätsel.

Jetzt konnte auch Carol sich nicht mehr bremsen. Obwohl sie von Krissy keine ausdrückliche Freigabe hatte, drosch sie mit beiden Fäusten auf meinen Kopf und Oberkörper ein.

Zwischendurch platzierte Moni ihre schwungvollen Ohrfeigen. Mein Oberkörper und Kopf wurden durch die Fäuste Carols und Monis belegt, während mir Irina in krassem Tempo die Spitzen ihrer braunen Stiefel in den Unterleib rammte. Sie wollte meine Erektion für immer niedermachen. Sie machte keine Sekunde Pause zwischen den Tritten. Ich war sehr bald über der Phase, in der Schläge und Tritte Lust bereiten. Ich war schon mitten im Schmerz.

Die Mädchen stritten sich um meinen Körper wie Raubkatzen.

Natürlich siegte die Anführerin, nahm mich zu sich und drosch mit Fäusten und Stiefeln auf mich ein, während die anderen neidisch zusahen und hektisch Luft holten für die nächste Runde.

Krissy war fantastisch muskulös, sie hätte mich problemlos mit wenigen Schlägen und Tritten töten können, aber das wollte sie nicht. Sie dachte voraus und plante bereits, mich öfter zu benutzen. Und das ging halt nur, wenn ich lebend hier raus kam.

Als sie mit mir fertig war und mich zurückwarf, kontrollierte sie die anderen deshalb genau. Besonders bei Carol und Irina musste sie aufpassen. Während Carol sich langsam wieder in den Rhythmus schlug, war Irina wie eine ausgehungerte Katze blitzschnell bei mir und nutzte den kurzen Vorsprung, um auch auf mein Gesicht loszugehen.

Moni war dagegen nach wenigen Schlägen und Tritten zufrieden und ließ die anderen den Rest der brutalen Arbeit machen, während sie zusah und meinen Schmerz genoss wie ein leckeres Essen.

Ich blutete aus mehreren Stellen und fühlte fast nichts mehr. Ich konnte mich nicht mehr halten und sank nach unten, obwohl ich mir vorgenommen hatte, so lange wie möglich stehen zu bleiben. Ich war nur noch ein wehrloses Bündel zwischen den erbarmungslos hämmernden Stiefeln von Carol und Irina.

Krissy erkannte, dass es Zeit war aufzuhören, wenn sie noch mal etwas von mir haben wollten. Sie pfiff die beiden Wilden zurück, wobei Carol ihr widerwillig folgte, aber Irina mussten sie mit Gewalt von mir wegzerren.

Noch einmal rammte Krissy ihren Springerstiefel gegen meinen Kopf. „Das reicht für heute. Mach ihn nass, Moni!“

Moni begriff, zog ihre Leggings herunter, hockte sich dann über meinen blutenden Kopf und pisste mich voll. Obwohl ich schwerst lädiert und voller Schmerzen war, versuchte ich, wenigstens ein paar Tropfen von ihrem goldenen Saft zu erhaschen, doch das meiste floss über mein Gesicht.

„Das schmeckt dir, was?“ triumphierte Krissy.

Ich vermochte kaum, den verletzten Kopf zu rühren und deutet ein Nicken nur an. Moni ließ jetzt die letzten Tropfen heraus, wischte sich mit einem Papiertuch sauber, warf das Tuch auf mich und zog ihre Leggings wieder über ihr fleischiges, buschig behaartes Teil.

„Und, Mädels, hat das Spaß gemacht?“ fragte Krissy wohlgelaunt. Die anderen nickten heftig. Carol trat noch mal mit den Stiefeln herzhaft zu, da konnte Krissy als Chefin natürlich nicht nachstehen: sie nahm eine herumliegende Holzlatte mit rostigen Nägeln und schlug damit mehrmals auf mich ein.

Den anderen zeigte sie die Treppe. „Ab jetzt!“

Carol und Moni folgten Krissys Wink ohne Widerrede, Irinas Blick hing wie gebannt an mir. Sie hätte am liebsten die ganze Nacht auf mich eingeschlagen und getreten. Die anderen hatten Recht: sie konnte von sich aus nicht aufhören bevor das Opfer tot war. Von der Chefin wurde sie nachdrücklich die Treppe hochgeschubst. Ich erhaschte noch einen letzten kurzen Blick auf ihren Rock und ihre Beine.

Krissy drehte sich zum Abschluss zu mir. Mit den Springerstiefeln schubste sie Dreck vom Boden über mich, der sich mit meinem Blut vermischte. Sie lachte. So gefiel ihr das.

Sie nahm einen Zettel und einen Kugelschreiber, schrieb ihre Handynummer darauf, dann warf sie den Zettel neben mich auf den Boden.

„Ruf an, wenn du wieder brauchbar bist! Und bring Geld mit. „

Ich schaffte nur ein mühevolles Nicken.

Sicher würde ich Stunden brauchen, um auch nur auf die Knie zu kommen.

Krissy drehte sich gleichgültig weg und sprang die Treppe hoch zu den anderen Mädchen. Ich hörte sie zusammen beim Weggehen lachen.

Ende.

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