Die Geborgenheit von 10 Jahren

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Habe über 1 Jahr deine Psychospielchen unter dem Deckmantel deiner Zuneigung zu mir nach 13 Jahren echter, platonischer Freundschaft mitgemacht weil ich an dich, an deine Menschlichkeit geglaubt hatte.

Ich wollte dir den Glauben an dich selbst zurückgeben. Denn ich dachte, du bist wertvoll. Niemand glaubte mehr an dich. Die Leute redeten. Äußerten sich abfällig über dein Aussehen, deinen Geruch. Gut, du achtetest nicht besonders auf dich. Trotzdem, das tat mir weh, das zu hören.

Über mich wurde auch oft schlecht geredet. Ich hatte mein Leben, meine Freunde, meine Träume an jemanden verschenkt, der mir 2 Jahre mit Prostituierten frermdging, was ich ahnte. Doch sprach ich das an, wurde ich beschimpft und von ihm für paranoid erklärt. Ich saß nunmal nicht am längeren Hebel.

Ich dachte, wir kannten und schätzten uns. Nach so langer Zeit warst du der Mensch, den ich am längsten auf der ganzen Welt kannte.

Du warst so ein krass faszinierender Mensch. Einer von denen, die eben anders denken. Wir konnten gemeinsam lachen. Mit dir konnte ich das erste Mal seit Jahren überhaupt mal wieder lachen.

Und nun bekomm ich nicht einmal ein paar Stunden, um dir das parat zu stellen, worum ich dich seit dem ersten Mal, als du mich bewusst dort verletztest, wo du wusstest, dass es wehtut, gebeten habe. Du drängst mich und gehst zu Leuten, bei denen du mich vergisst.

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Wie alle anderen auch. Es muss dir schon damals, vor über einem Jahr, als ich mich auf dich eingelassen hatte (ja, du überraschtest mich viel zu früh, doch das ist eine andere Geschichte…) so egal gewesen sein, wie allen vor dir. Ich bin nur ein Stück Fleisch. Mehr nicht. Ich dachte, zwischen uns wäre etwas Besonderes. Über ein Jahrzeht ist bei mir bei so viel Geduld, Liebe, Tiefe, Verständnis für dich gewachsen. Dann ließ ich mich auf dich ein.

Es war ein Rollenspiel, worum es hier geht. Eine Empathiereise. Da eh schon alles von mir von gebraucht und kaputt ist, darfst du jetzt in meinen Kopf:

Stell dir vor, du bist total verunsichert in deiner Sexualität, zweifelst an dir, fühlst dich mangelhaft, wie ein Ersatzkörper für die Augen desjenigen, dem du dich schutzlos voller Vertrauen hingibst. Nur dieser Eine kam dafür infrage. Er nutzt dich ohne zu zögern. Ein Zurück gibt es nicht mehr.

Du weißt das. Die Geborgenheit von 10 Jahren, die zärtliche Zuneigung, alles weg. Es ist Sex wie du ihn kennst. Ekelhaft und brutal. Du bist wie eine Puppe mit künstlich glänzend bemalten Lippen. Nicht du. Du überspielst das, jedoch scheint es dir nicht zu seiner Zufriedenheit zu gelingen. Du fühlst dich albern, grotesk, unzulänglich. Du traust dich aber auch nicht, etwas zu sagen aus Angst vor noch mehr Verachtung. Und vor seinen Worten. Er weiß um die Macht seiner Worte.

Du befindest dich immer tiefer gefangen in dieser Drucksituation, in der ein hohes Maß an blindem Vertrauen von dir erbarmungslos abgefordert wird. Du spürst die Kälte, die du so gut kennst. Von damals. Von jedem mal, wo es geschah. Dein Körper ist dafür da. Aber es ist doch dein Freund, nein, er ist mehr. Er ist dein Vertrauter. Du liebst diesen Mann. Lässt es geschehen, denn in dem Moment verstehst du nicht, was er mit dir macht.

Es ist Liebe, sagst du dir und brichst ein Stück Vertrauen aus dir selbst heraus.

Denn du bist die Starke und das musst du sein um zu überleben. Du bist weit weg. Es ist irreal. Du bist der unerfüllte Wunsch desjenigen, der dich angewidert ansieht. Du funktionierst nicht. Es ist deine Schuld. Es existiert keine Verbindung mehr. Du erinnerst dich an gemeinsames Lachen. An Musik. Doch du bist nur das Imitat dessen, was er braucht.

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