Eigentlich wollte ich nur Zigarette

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c by Jannis 1998

Prolog

Die Geschichte entstand in den neunziger Jahren, nach Tagebuch-Aufzeichnungen. Sie wurde noch nie veröffentlicht. Sie überdauerte mehrere Generationen von Computern und Festplatten bei mir. Als sie vor einiger Zeit in meinem Verzeichnis-Dschungel wieder an die Oberfläche kam, habe ich sie selbst noch einmal ganz gelesen und mich an die Details erinnert. Sie ist, so weit es mir gelang in die neue Rechtschreibung überführt.

Der vorliegende Text ist eine Mischung aus Fantasie und Realität. Der wahre Kern dahinter, hat mein Leben bis heute verändert.

Jannis

*

EIS Werbung

Eigentlich wollte ich am Bahnhof neue Zigaretten holen. Tags zuvor hatte ich mich wieder einmal nicht aus dem Haus bewegt und damit war eben auch mein Vorrat auf einen kleinen Rest zusammengeschrumpft und der versprach nicht, bis zum nächsten Morgen zu halten.

Für einen Sonntag hatte der heutige Tag recht trüb begonnen. Ich war sehr spät aus den Federn gekommen und das heißt, für mich immer, eine noch längere Anlaufzeit, als dies sonst schon der Fall ist. Eine Stunde ist meine Normalzeit. Wenn ich jedoch erst nach acht Uhr aus dem Bett komme, ist ein Senkrechtstart erst recht nicht möglich.

Die große Kaffeetasse musste drei komplette Füllungen über sich ergehen lassen, bis mein Motor zumindest auf Minimaldrehung geschaltet hatte.

Hohe Touren waren damit jedoch noch nicht erreicht. Der Kaffee war zu heiß, also gab ich kaltes Wasser dazu, danach war er mir wieder zu kalt.

Na ja, wenn eben der Start nicht einwandfrei ist, verspricht der Flug nicht besser zu werden. Es half nichts. Wenn ich nicht am späteren Nachmittag ohne was zu rauchen dastehen wollte, musste ich mich in Bewegung setzen. Raus aus dem Schlafanzug, unter die Dusche, rein in Hemd, Hose, Socken und Schuhe.

Wie schön ist es zu wissen, der Vorrat ist gesichert und das Leben kann in gewohnten Bahnen weiterlaufen. Diese Gewissheit erlangte ich, nachdem ich die neue Packung in der Hand hatte und die Kioskverkäuferin mir das Rückgeld in die Hand drückte.

Nun stand ich da, am Westausgang des Bahnhofs, der mir wie alle diese Bauwerke, trist und unpersönlich im regnerischen Sonntagsgewand erschien.

‚Wer entwirft solche Bauwerke, monumental, zweckgebunden und unpersönlich?‘

Diese Frage schoss mir durch den Kopf.

Ich musste einsehen, dass Bahnhöfe nicht für mich gebaut werden, ich halte mich auf ihnen nur zum verspäteten Zigarettenkauf auf.

Eisenbahn fahren ist mir zuwider. In Gedanken schreibe ich einen Brief an die Bahnverwaltung, um den Herren der Chefetage klar zu machen, dass Bahnhöfe anders gebaut werden müssen. Die Formulierung von Beschwerdebriefen ist eines meiner ältesten Steckenpferde. Ich konnte dabei meinem Frust freien Lauf lassen, und Gemeinheiten formulieren, die ich nie gewagt hätte, auszusprechen.

Das Vordach der Bahnhofspforte hielt den Regen zurück. Ich überlegte wie ich am besten, ohne nass zu werden, zur Haltestelle der Straßenbahn zurückgelangen würde. Oder sollte ich hier bleiben, bis der Regen nachlässt?

Neben mir hielt ein kleines Auto. Es erweckte meine Aufmerksamkeit, als ich die gelben Streifen am Boden mit dem Auto verknüpft sah.

„Der hält inmitten des Taxistandes“, hörte ich mich leise zu mir selbst sagen und irgendwie spielte sich in Windeseile das ganze Drama ab, das gleich beginnen würde.

Die Taxifahrer kommen, stellen den Lenker des Wagens zur Rede und bewegen ihn unfreundlich, ja schroff zum Wegfahren. Auch diese unangenehme Seite des Bahnareals müsste ich in mein Schreiben mit aufnehmen.

Doch meine Tagträume wurden unterbrochen, als sich die rechte Seitentüre des Wagens öffnete und eine schick gekleidete Frau direkt auf mich zu schritt. Ich hatte im selben Moment noch intuitiv auf die Fahrerseite des Wagens geblickt und eine charmant lächelnde Person zwischen Regentropfen und den Hin und Her wippenden Scheibenwischern ausmachen können, als mich die junge Frau ansprach.

„Hi, ich bin Charlotte und ich suche zusammen mit meiner Freundin nach einer Straße, die wir leider nicht finden können. Kannst Du uns weiter helfen?“

Im ersten Augenblick stolperte ich über das „Du“, im nächsten hatte ich das Gefühl, da stuft mich jemand unter seinesgleichen ein und war angenehm überrascht. Hatte ich doch offensichtlich schon ein paar Jährchen mehr auf dem Buckel als diese hübsche Frau.

Ein Gefühl, sie zurückweisen zu müssen und doch auch gleichzeitig von ihr angenehm angetan zu sein, kämpfte für einige Augenblicke in meinem Inneren.

Bevor eine Entscheidung gefallen war, wurde ich unterbrochen durch ihre nachhakende Frage:

„Kannst Du uns helfen, wir sind fremd hier und sollten pünktlich zu einer Einladung kommen?“

Das riss mich in die Gegenwart zurück, der ich heute eigentlich nicht zu nahe kommen wollte.

„Klar kann ich euch helfen“, sagte ich mehr zu mir selbst, als zu ihr, doch sie hatte es bereits gehört und ich war nun in der Pflicht.

„Wohin wollt ihr denn?“, war meine knappe Frage und ich hoffte, mit einem Schnellen – zweite links, und dann alles geradeaus — die ungeplante Störung, meines verpatzten Sonntagnachmittags, beenden zu können.

„Rosenweg, der muss hier irgendwo in der Gegend sein“, sagt sie schnell.

Mir stockte der Atem. Zwar wusste ich in etwa, wie man dorthin kam, ein Einfaches, links, rechts und dann immer Weiter, war in diesem Fall jedoch nicht möglich.

Ich runzelte die Stirn und begann, mich am vorderen Haaransatz zu kratzen, wie ich dies immer tat, wenn ich Verlegenheit signalisieren wollte.

„Das ist nicht so einfach, zu erklären, der Rosenweg liegt in einem ganz anderen Bezirk, hier seid ihr vollkommen verkehrt. “

Charlotte schob beide Hände in ihr rotbraunes Haar, raufte sich kurz an beiden Schläfen und zog den linken Arm an, um auf ihre Armbanduhr zu sehen.

Ihre Mundwinkel zogen sich leicht nach unten und gleichzeitig veränderte sich ihr fein geschnittenes Gesicht in eine Mischung aus fragender, verlegener und lächelnder Kleinmädchenfratze, die an Unschuld und Hilflosigkeit nicht zu überbieten war.

Ihr rechter Zeigefinger wies auf das goldene Zifferblatt der Uhr und ihre Schultern zuckten kurz.

„Wie sollen wir das noch schaffen?“, fragte sie und hatte dabei gleichzeitig einen Tonfall gefunden, der ihre Mimik deutlich unterstrich.

Auch ich zuckte nun mit den Schultern, als ob meine Antwort auf diese Frage darin bestünde, ihre Hilflosigkeit zu übernehmen.

Ich suchte nach einem Grund, mich aus dieser Situation zu manövrieren, denn mir begann zu dämmern, dass, wenn ich mich auf die Straßensuche der beiden einlassen und ihnen helfen würde, mein Sonntagnachmittag gänzlich im Eimer sein würde. Eine andere Seite in mir riet mir zur Hilfsbereitschaft. So rangen meine beiden Kobolde im Kopf um ihre Vorherrschaft.

Ich war immer schon der Unentschlossene gewesen, der sich lieber durch äußere Gegebenheiten als durch eigene energische Entscheidungen zu einer Sache durchringen konnte. Warum konnte ich nicht einfach am Kiosk meine Zigaretten kaufen, mich der Straßenbahn zuwenden und nach Hause gehen? Es waren immer die gleichen Fragen, die sich stellten, wenn Entscheidungen im Raum standen, wenn irgendjemand etwas von mir wollte und ich lieber nicht angesprochen geblieben wäre.

Mit einem Bein im Ansatz zur Rückwärtsdrehung — ich glaube, ich wollte mich einfach aus dem Staub machen — sprach mich Charlotte noch einmal an.

Ich sollte ihr und ihrer Freundin auf dem Stadtplan erklären, wie sie die richtige Richtung finden könnten, danach würden sie sich weiter durchfragen.

Das schien mir ein Kompromiss, der mir aus meiner Entscheidungsnot helfen konnte. Also ging ich mit ihr die fünf Schritte zum Auto mit. Der Regen fiel mir ins Gesicht, als wir das schützende Vordach verließen. Am liebsten wäre ich wieder umgekehrt. Doch konnte ich einfach weglaufen, wie ein kleiner Junge?

Am Auto angekommen, öffnete Charlotte die Tür und machte Anstalten einzusteigen.

Sie winkte mich herbei und sagte in halblauter Stimme:

„Steig ein, damit Du nicht nass wirst, dann kannst Du uns mit dem Plan den Weg erklären. “

Da ich dies für eine gute Idee hielt, folgte ich ihrem Ratschlag. Sie zog die Beifahrertüre ganz auf, kippte ihren Sitz nach vorne, damit ich auf der Hinterbank, des Kleinen Wagens Platz nehmen konnte. Ich zog meinen Kopf ein und glitt auf den Rücksitz.

Dort versuchte ich, zwischen Kleidungsstücken und Zeitungen einen Platz zu finden, der zum einen bequem, zum anderen aber auch Rücksicht auf die fremden Utensilien nahm.

Charlotte schob ihren Sitz mit einem heftigen Ruck nach hinten, sodass dieser laut-knackend, einrastete. Mit einer schlangenhaften Bewegung ließ sie sich auf den Sozius gleiten, zog ihre Türe in derselben Bewegung zu und drehte sich lächelnd zu mir nach hinten um.

„Danke“, bemerkte sie in einen weichen angenehmen Ton, der für mich nicht so ganz zu dem krausen, leicht durchnässten Haar zu passen schien.

„Das ist Ilona“, sagte sie, den Kopf leicht nach links drehend, um mir ihre Freundin hinterm Steuer vorzustellen. Auch Ilona drehte sich in diesem Moment zu mir um. Ich war überrascht.

Da sah mich eine Frau an, die auffallend feste, lange schwarze Haare hatte, die bis weit über die Schultern reichten. Ihr Gesicht wurde durch einen Mittelscheitel in zwei Hälften geteilt. Ein glattes, liebliches Antlitz, das keine Unregelmäßigkeiten zu kennen schien, blickte zwischen den beiden halbmondartigen Haarsträhnen, die zu beiden Seiten über ihre Wangen fielen zu mir nach hinten.

Ihre schmalen Lippen formten sich zu einem Lächeln, das mich angenehm berührte.

Ich erlag für einen Augenblick dem Zauber, der diesem Gesicht entsprang, und war sprachlos. Sie streckte mir zwischen den beiden Sitzen hindurch ihre Hand entgegen und sagte nur:

„Ilona und Du?“

„Johann“, antwortete ich, wobei ich sie nicht aus den Augen ließ. Selten hatte ich auf ein Gesicht so reagiert. Ich schien in eine Art Trance zu fallen, aus der ich nie mehr aufwachen würde.

„Hallo Johann“, klang es von Charlottes Seite zu mir rüber. Aus der Position in der Mitte der hinteren Sitzpolster heraus konnte ich mit einer kleinen Drehung des Kopfes, jeweils abwechselnd die beiden Frauen betrachten und ich schwenkte wohl, ohne es selbst wahrzunehmen, des Öfteren zwischen den beiden Gesichtern hin und her.

„Welche von uns gefällt dir besser?“, hauchte Ilona leise. Um nicht noch mehr in Entscheidungsnot zu geraten, beschloss ich kurzerhand, die Frage überhört zu haben, und blieb eine Antwort schuldig.

Ich wollte wieder auf den Grund meines Einsteigens zurückkommen, wollte mich nach ihrem Stadtplan erkundigen, als an Ilonas Seitenfenster ein aggressives Klopfen laut wurde. Einer der Taxifahrer stand dicht vor der, von innen angelaufenen, Scheibe und bellte, wie ein aufgescheuchter Dobermann alle Paragrafen der städtischen Halte- und Parkordnung herunter.

Ilona drehte die Scheibe einen winzigen Spalt herunter, gerade soviel, dass sie ihm mit ruhiger Stimme sagen konnte:

„Ja, ja, schon gut, wir fahren ja schon weg.

Sie drehte den Schlüssel und startete den Wagen. Mit einem Ruck, den das Getriebe mit einem Krächzen beantwortete, schob sie den ersten Gang ein. Der zweite Ruck ließ erkennen, dass sie doch nicht ganz so cool auf den Taxifahrer reagierte.

Sie rutsche förmlich von der Kupplung. Der kleine Morris machte beinahe einen Sprung, mit dem er sich aus seiner Ruhestellung heraus in Bewegung setzte.

Binnen weniger Sekunden wurde mir bewusst, dass ich nun nicht mehr am Bahnhof, sondern in einem fremden Auto entlang der Hauptstraße fuhr.

Fast instinktiv griff ich an meine Brusttasche, um zu prüfen, ob ich die Zigaretten, wegen denen ich unterwegs war, eigentlich bei mir hatte. Erst als ich das glatte Cellophan zwischen meinen Fingern leise knistern hörte, war mir klar, dass ich mich tatsächlich hier, in dieser eigenartigen Situation befand.

Die beiden Frauen erschienen mir durch die plötzliche Wende des Geschehens, gleichfalls überrascht zu sein. Auch sie waren stumm. Ilona hielt leicht verkrampft das Steuerrad fest und Charlotte kramte im Seitenfach ihrer Türe.

Um die angespannte Stille, die vom Brummen des kleinen Motors begleitet wurde, zu unterbrechen, sagte ich knapp:

„Wir fahren um hundertachtzig Grad in die falsche Richtung. “

Das hätte ich wohl besser nicht so einfach vor mich hingesagt. Ilona stand mit voller Wucht auf die Bremse, sodass ich beinahe zwischen den beiden Vordersitzen hindurch an der Windschutzscheibe landete. Nun hing ich, eingeklemmt zwischen den beiden Lehnen ihrer Sitze, mit dem Brustkorb auf dem Schaltknüppel und versuchte, mich aus dieser misslichen Lage wieder zu befreien.

Von rechts und links drang mir stereofon schallendes Gelächter in die Ohren.

Ich fühlte mich, wie ein Junge, der beim Naschen ertappt worden ist. Mit beiden Armen versuchte ich, mich an den Sitzlehnen der beiden festzuhalten, um wieder in meine Ausgangsposition, zurückzukommen, was mir mit einiger Anstrengung dann auch gelang.

„Geht's wieder?“, fragte mich Ilona und ich glaubte, in ihrem Gesicht zu sehen, dass ihr das vorangegangene Gelächter etwas peinlich war.

Auch Charlotte war wieder verstummt und hatte jetzt endlich im Seitenfach den Stadtplan gefunden.

„Fahr doch einfach noch ein wenig weiter vorn rechts rann, dann kann ich euch in der Karte den Weg zeigen. “

Mein Hintergedanke war klar. Ich wollte so schnell wie möglich aus dieser Sardinenbüchse aussteigen können, um meine Zigaretten nach Hause zu tragen.

Ilona folgte meinem Rat und fuhr den Wagen rechts auf den Bürgersteig.

Charlotte breitete den Faltplan zwischen sich und ihrer Freundin aus und ich versuchte, ihnen die Straßen und Kreuzungen zu erklären. Die vielen Einbahnstraßen in dieser Stadt waren ein Gräuel. Wolle man Ortsunkundigen einen Weg erklären, mussten diese berücksichtigt werden. Dieser Stadtplan hatte jedoch keinerlei Hinweise auf Fahrtrichtungen, und da ich den Bezirk nicht kannte, war ich unsicher, ob meine Wegbeschreibung den beiden wirklich weiter helfen könnte.

Mussten die beiden ausgerechnet eine Adresse im weit abgelegenen Villenviertel der Stadt suchen? Sie hätten sich wirklich auch ein einfacheres Ziel wählen können! Wie aus einem Mund, sagen die beiden gleichzeitig:

„Willst du nicht einfach mit uns dort hinfahren?“, und Charlotte ergänzte noch“,Wir könnten dir dann, ein Taxi für die Heimfahrt bezahlen.

Dann würden wir uns nicht mehr verfahren, und du kommst wieder nach Hause. “

„Au ja!“, pflichtete Ilona bei und klatsche in die Hände. „Eine großartige Idee!“

Ich spürte, dass dies für die beiden schon beschlossene Sache war, und konnte eigentlich nur noch mit:

„Ja, OK“, antworten.

Sichtlich erfreut rief Ilona laut:

„Prima!“, und schon krächzte wieder das Getriebe, denn sie schlug den Schaltknüppel mit derselben Wucht wie eben, nach vorn und dieser fand dabei den ersten Gang.

Derselbe Sprung des Mini. Er erinnerte mich an das aufgeschreckte Hüpfen eines Frosches. Schon setzte sich der Wagen in Bewegung. Sie riss das Steuerrad nach links und drehte damit den Wagen auf die Gegenspur. Dass es außer ihr noch andere Autos auf der viel befahrenen Straße gibt, schien sie in diesem Augenblick nicht zu interessieren.

Ich musste schnell erkennen, dass sie zuvor am Bahnhof nicht aus Nervosität mit so viel Hektik gestartet war, sondern dies ihrem Fahrstiel entsprach.

Immer schon war ich ein Feigling auf dem Beifahrersitz gewesen, hänge verkrampft in die Kurven um die Lenkung zu beeinflussen, und bremse und beschleunige mit den Füßen, weil ich Angst habe, wenn jemand anderes, als ich selbst, am Steuer sitzt.

Was mir in den nächsten zehn Minuten widerfuhr, war bis dahin jedoch noch nicht da gewesen.

Es schien mir fast so, als ob Ilona hinterm Steuer eine Leidenschaft zum Risiko entwickelte, die ich ihr in meiner ersten Einschätzung nicht zugetraut hätte.

Immer wenn ich riet, an der nächsten Kreuzung vorsichtig abzubiegen, trat sie schnittig aufs Gaspedal und stach mit quietschenden Reifen um die Ecke. Ich stütze mich dann auf den beiden Innenseiten der Karosserie ab, um meine aufrechte Sitzhaltung zu bewahren.

Endlich kamen wir an die Steigung, die zum höher gelegenen Villenviertel der Stadt führte. Nun konnte ich gelassener den kommenden Kurven entgegen sehen, da der Kleine Wagen mit drei Personen besetzt, nicht mehr so auf Touren kam.

Charlotte war die ganze Zeit über ruhig geblieben. Ab und zu schielte ich aus den Augenwinkeln zu ihr rüber und stellte fest, dass auch sie nicht gerade eine begeisterte Anhängerin von Ilonas Fahrwiese war. Auch sie krallte bei einigen Manövern ihrer Freundin, die Finger in die Seite des Sitzpolsters, um sich vermeintlichen Halt zu verschaffen.

Nun, ebenfalls ein wenig entspannter, frage sie, woher ich eigentlich komme.

Ich erzählte ihr, was man eben so erzählt, wenn man kurzfristige in eine Art Schicksalsgemeinschaft gerät.

Na ja, mein Bürojob ist nicht gerade so aufregend, dass ich darüber etwas zu Berichten hätte. Ihre Frage — ob ich denn alleine lebe — konnte ich ihr mit einem Knappen: „Ja“, beantworten. Über meine Odyssee zum Tabakladen wollte ich ihr allerdings nichts erzählen, war ich inzwischen doch wach geworden.

Nebenbei ertappte ich mich dabei, wie ich meinen Eintagesbart überprüfte.

Teils aus Verlegenheit, teils aus einer knisternden Atmosphäre heraus, die sich zwischen uns Dreien in den letzten Minuten entwickelt hatte. Oder hätte ich es nur gerne, wenn es so wäre?

Die Begegnung mit den beiden Frauen hatte meinen tristen Alltag und das langweilige Wochenende kräftig durcheinandergewirbelt. Obwohl ich mir dessen in diesem Augenblick sicher noch nicht in vollem Umfang bewusst war.

Wir bogen inzwischen in die Seitenstraße ein, welche die beiden suchten und forschten nun gemeinsam nach der richtigen Hausnummer.

Hohe Buchenhecken und schwere Eisentore an den Straßenseiten verrieten, dass hier Menschen leben, die sich vor fremden Blicken schützen wollen und auch den Zugang zu ihrem Anwesen erschweren möchten.

Diese Stadtteile ähneln sich trotz aller Eigenwilligkeit der Hausbauer. Menschen, die prunkvolle Villen bauen, sie dann aber hinter hohen Hecken verstecken, um nicht zu sehr mit ihrem Wohlstand aufzufallen.

Vornehm, gediegene oft majestätische Häuser. In dieser Straße waren die Bauten überwiegend aus der Gründerzeit.

Eine Wohngegend, in der man schon aus Tradition wohlhabend sein musste. Wir fanden die Nummer 28 als letztes Haus dieser Sackgasse und Ilona brachte den Wagen mitten auf dem Wendeplatz zum Stehen.

So weit war ich noch nie in die Gefilde der oberen Zehntausend der Stadt vorgedrungen. Ich betrat damit, obwohl ich seit Jahren hier lebe, Neuland. Die beiden stiegen aus und Charlotte klappte ihren Sitz nach vorne, um mir den Weg aus der Sardinenbüchse zu öffnen.

Ich kroch erleichtert aus dem Fahrzeug, stand mitten in einer Straße, die ich nie zuvor gesehen hatte. Intuitiv griff ich wieder nach meiner Zigarettenschachtel, um zu überprüfen, ob ich mich immer noch in der Abfolge der Geschehnisse befinde. Es war so.

Ilona bedanke sich bei mir für meine Bereitschaft, mit ihnen den Weg zu fahren. Charlotte holte derweil aus dem Kofferraum des Minis zwei Reisetaschen.

„So jetzt gehen wir zu Susi rein und von dort aus, können wir dir dann ein Taxi bestellen.

Dieser Satz erleichterte mich, hatte ich doch bei Ilonas: „Dankeschön“, schon vermutet, ich könne den Weg nun zu Fuß zurückgehen bis zur nächsten Haltestelle der Straßenbahn.

Als eine Art Dank meldete ich mich auch gleich bei Charlotte, um ihr eine der beiden Taschen abzunehmen. Schon schritten wir auf das Eingangstor zum Garten des Hauses zu. Ilona kramte einen Schlüssel aus ihrer Handtasche und öffnete zu meiner Verblüffung das Tor mit einer einfachen Drehung.

Ich konnte mir in diesem Moment keinen Reim darauf machen, wie die beiden einen Schlüssel zu einem Tor hatten, das ihnen den Zugang zu einem Haus öffnete, von dem sie anscheinend nicht einmal wussten, wie man dort hingelangt.

Aber fragen wollte ich auch nicht.

Charlotte ging neben mir den kurzen Weg zum Haus. Ich sah mich um und entdeckte einen, auf den ersten Blick, halb verwilderten Garten mit kleinen Labyrinth-Wegen, die mit Buchs eingefasst waren.

Die Beete waren vorwiegend mit Rosen bepflanzt, die im abklingenden Regen des Tages nicht gerade ihre ganze Pracht zur Schau stellten.

Das ganze Anwesen ließ den Eindruck aufkommen, als ob hier seit fünfzig Jahren nichts ernsthaft verändert worden wäre. Trotzdem schien alles gepflegt, auch wenn die Natur mehr Raum hatte, als in den Gärten der Nachbarhäuser. Gemähte Rasenflächen suchte ich vergeblich, auch kurz geschorene Büsche und Sträucher waren nicht zu finden.

Irgendwie hatte dieser Garten die Eigenart, dass alles in Harmonie miteinander zu wachsen schien, ohne dass Menschenhände größeren Einfluss nehmen mussten.

Eine alte, breit gewachsene Linde, um deren Stamm eine Holzbank gezimmert war, fiel mir auf. Der Baum war nicht in die Höhe, sondern in die Weite gediehen und bedeckte einen großen Kreis im Garten. Dieser war mit Kies geschüttet. Ein Tisch, belegt mit einem bunten Tuch fand Platz unter dem Baum und einige Eisenklappstühle, mit weiß lackierten Holzleisten, standen um ihn herum.

Das Laub des ehrwürdigen Baumes war so dicht, dass der Boden unter ihm trotz heftigen des Regens trocken geblieben war. Die Ruhe, die dieser kleine Park ausstrahlte, nahm mich in ihren Bann.

Fast feierlich schritt ich mit meinen beiden Begleiterinnen auf die schwere Holztüre zu. In deren Oberem Drittel, ein ovales Fester die Sicht nach draußen freigab, die Scheibe wiederum, wurde durch ein fein geschmiedetes Gitter geschützt. Die alte Klingel an einem Eisenstab mit Zugknopf stammte sicher schon aus der Zeit, in der das Haus gebaut wurde.

Sie durfte ihren Platz behalten, obwohl jüngere Zeiten dem Haus einen runden elektrischen Klingelknopf bescherten, der handwerklich geschickt in den Sandsteinrahmen der Türe eingelassen wurde.

Ilona suchte wiederum an ihrem Schlüsselbund, schob den passenden Schlüssel ins Schloss, das nachgab und den Zutritt zum Haus freigab. Ich ließ die beiden vor gehen und trat dann mit vorsichtigen Schritten über die Schwelle.

Es war nicht einfach, zu entscheiden, wohin man in dieser Eingangshalle zuerst sehen sollte.

Der Zauber des Gartens setzte sich im Inneren des Hauses fort. Vier Stufen führten nach einer weiteren Zwischentür in einen weit ausladenden Innenraum, in dessen Zentrum ein plätschernder Springbrunnen stand.

Schwere Teppiche belegten den Boden, verliehen mir das Gefühl, mehr in das Haus zu schweben, als zu gehen. Betagte Seidentapeten in einem matt glänzenden Grünton, der neben Vornehmheit auch Geborgenheit versprach, bedeckten die Wände.

Wir schritten am Brunnen vorbei, geradewegs auf eine mächtige zweiflüglige Türe zu.

Hatte man die Wasserspiele hinter sich gelassen, dominierte eine übergroße Standuhr, deren Pendel gelassen hin und her schwang, den Raum. Dieses Kunstwerk der Zeitmessung aus dunklem Holz mit gedrechselten Spiralsäulen an den beiden Vorderkanten zeigte in römischen Lettern an, dass es bereits 15 Uhr war.

Ich setzte die Tasche ab und drehte mich einmal um meine eigene Achse. Diesen Raum konnte man nicht erfassen, indem man ihn nur durchschritt, sondern er musste aus mehreren Perspektiven gesehen werden.

Während ich mich neugierig drehte, öffneten Ilona und Charlotte die Türe, vor der wir angekommen waren. Ilona blickte durch einen Spalt und rief:

„Hallo!“,

Sie hatte Susi wohl im selben Moment auch schon gesehen und stieß die Türe weiter auf.

Zusammen sprangen die beiden in den angrenzenden Raum. Eine herzliche Begrüßung begann.

Ich blieb diskret stehen, um die Drei in ihrer Wiedersehensfreude nicht zu stören.

Da Susi sich offensichtlich in einer Ecke des Zimmers aufhielt, konnte ich sie nicht sehen. Gedämpft hörte ich die drei Frauen reden, war selbst jedoch viel zu sehr in der Bewunderung dieses Hauses versunken, als dass ich ans Lauschen gedacht hätte.

Eine rund geschwungene Treppe führte, vorbei an einem großen Fenster, mit ornamentartigen bleiverglasten Scheiben, die, dieser Eingangshalle ihre Beleuchtung gaben, in das obere Geschoss des Hauses. Schwere Messingstangen glänzten auf jeder Stufe der Treppe und hielten den Läufer fest, der auch den Gang über diese Treppe zu einem lautlosen Schweben, anstatt eines Stufentrampelns, machen musste.

Ein Gummibaum, den ich spontan auf hundert Jahre schätze, rankte im Licht des Flurfensters von Erdgeschoss aus, vorbei an der Treppe bis ins offene Obergeschoss. Mein Staunen vermischte sich mit einer Andacht, weil ich Gleiches noch nie gesehen hatte.

‚Kann man so wohnen?‘, fragte meine innere Stimme und ich wusste wieder mal nicht so ganz genau, ob ich nun durch einen Traum gehe oder mich in der Wirklichkeit befinde.

Ein solches Haus von innen zu sehen war mir neu. Ich bin zwar schon viel herumgekommen, auch bei wohlhabenden Gastgebern zu Besuch gewesen, aber ein Haus wie dieses, hatte mehr zu bieten. Es schien Geschichte und Geschichten in sich zu verbergen, mit deren Erforschung ich am liebsten gleich begonnen hätte.

Ich stellte mir vor, wie ich im Dachboden beginnen würde. Alte Truhen mit Kleidern früherer Generationen, Schränke mir alten Büchern, Briefen, Bildern, ausgediente Möbelstücke und Spielsachen der Großmutter, all das, würde ich finden.

Tage, ja Wochen würden vergehen, bis ich den Speicher auch nur halbwegs erkundet hätte, um mich dann in den darunter liegenden Stockwerken, bis hinunter in den Keller vorzutasten.

Die Stimmen der drei Frauen kamen näher und lösten mich aus meiner Verzückung. Ilona und Charlotte kamen, gefolgt von Susi, durch die Tür.

Lächelnd schritt da eine Frau auf mich zu, die ein Stück größer war als ich und ein langes schwarzes Kleid trug, das erst knapp über dem Boden endete.

Die hohen Absätze ihrer Schuhe verrieten das Geheimnis ihrer Größe.

Das Kleid fiel über einen wohlgeformten Körper und betonte ihre weibliche Figur bestens. Ihre langen in einem Bund zusammengefassten blonden Haare, ließ sie über die rechte Schulter nach vorne fallen. Das schmale Gesicht wurde dadurch noch stärker betont.

Die fein nachgezogenen Augenbrauen und die etwas grell rot geschminkten Lippen gaben ihrem Aussehen etwas strenges aber auch Würdevolles und hoben sie deutlich von den beiden anderen Frauen ab.

„Hallo Johann“, begrüßte sie mich wie einen alten Bekannten“,schön hast du den beiden den Weg gezeigt, sie hatten sich wohl hoffnungslos verirrt. “

Etwas verlegen, wusste ich nicht, was ich darauf erwidern sollte. In Anbetracht ihrer körperlichen Erscheinung und der Atmosphäre dieses Hauses fiel es mir schwer, einfach: „Hallo Susi“ zu sagen.

Hatte ich doch schon als Kind gelernt, höflich und anständig fremde Menschen mit „Sie“ anzusprechen.

Jetzt oder nie, schoss es mir durch den Kopf und ich gab mir einen Ruck, vergaß meine gute Erziehung und begrüßte sie mit:

„Hallo Susi, schön, auch dich kennenzulernen. “

Buh, das war ein Schritt.

Ich hatte den Eindruck, über einen fast vierzig Jahre alten Schatten gesprungen zu sein.

„Komm mit herein, ich mache uns allen einen Tee.

Du bleibst doch noch auf eine Tasse?“

Ich tat ein wenig unentschlossen, wollte nun weiter mit meinem neu erworbenen Mut spielen.

„Klar bleibt er noch“, kommentierte Charlotte, kam auf mich zu und gab mir einen freundschaftlichen Kuss auf die rechte Wange.

„Wir können unseren charmanten Fremdenführer doch nicht einfach so nach Hause schicken, ohne ihm was anzubieten. “

„Überredet“, antwortete ich darauf schnell, denn der Gedanke, diese drei Frauen noch etwas näher kennenzulernen, hatte inzwischen seinen Reiz.

Zuhause würde ich ja doch nur wieder die Fernbedienung des Fernsehers, zerknautschen, in der Hoffnung, ein unterhaltsames Programm zu finden. Hier wurde live was geboten, ein neues Programm, das ich noch nicht kannte. Auf eigenartige Weise zog mich hier alles in einen seltsamen Bann.

Die Umstände, die mich hierher geführt hatten, die drei so unterschiedlichen Frauen, das Haus, der Garten, selbst dieser ehrwürdig große Gummibaum im Treppenhaus, hatte es mir angetan.

Alles war plötzlich auf geheimnisvolle Weise anders, als es noch gestern war.

Charlotte legte ihre Hand leicht gegen meinen Rücken, um mich in Richtung des Zimmers zu schieben. Wie von selbst nahm ich die Bewegung auf und schritt voran. Auch hier öffnete sich eine Augenweide.

‚So sieht ein Erkerzimmer von innen aus‘, ging es mir durch den Kopf. Der Architekt, der dieses Gebäude entworfen und verwirklicht hat, muss ein Künstler gewesen sein.

Neben der ästhetischen Aufteilung des Raumes und der Flächen ist ihm auch eine Verzauberung des Menschen gelungen, der diesen Raum betritt.

Susi bittet uns, im ‚großen Erker‘ Platz zu nehmen, dieser liegt gegen Süden und gleicht einem Wintergarten, der mit vielen grünen und blühenden Pflanzen den Eindruck erwecken kann, man begebe sich mit wenigen Schritten mitten in den Urwald am Amazonas.

Eine braune Ledercouch und zwei passende Sessel umstellen einen halbhohen runden Tisch, der wie in früheren Zeiten, mit einer feinmaschig gehäkelten Decke belegt ist.

Charlotte bietet mir einen der Sessel an, um Platz zu nehmen. Ich lasse mich nieder und sehe dabei direkt in den Garten. Im selben Moment erhebe ich mich wieder aus diesem bequemen Sitzmöbel. Die Fenster geben den Blick zur alten Linde frei, die ich beim Betreten des Gartens schon bewundert hatte. Als ob ich um Erlaubnis fragen müsste, wies ich beim Aufstehen auf den Baum und fragte zu Charlotte gewandt:

„Darf ich?“

„Na klar, wenn du willst, können wir auch nach draußen gehen, der Regen ist zu Ende und die Nachmittagssonnen kommt schon durch.

Es gibt eine Tür, die direkt zum Garten führt. “

„Nein, nein, ich möchte nur schauen, die alte Linde gefällt mir so sehr. “

„Man erzählt sich, sie wäre in früheren Zeiten einmal der Baum gewesen, unter dem Gericht gehalten wurde. Sicher ist das nicht, aber wer weiß … Wahrscheinlich wurden viele Hexen hier zum Scheiterhaufen verurteilt. “

Die Art, wie sie das sagte, ließ mir einen leichten Schauder über den Nacken laufen.

Um dies zu verbergen, bemerkte ich, etwas ironisch, dass dies heute, wie ich hoffe, nicht mehr der Fall ist.

Dabei ertappe ich mich dabei, wie ich Charlotte mit einem prüfenden Blick von Kopf bis Fuß mustere und ihre rotbraunen Haare direkt in Verbindung mit einer der Hexen in früheren Zeiten sehe. Ich befürchte plötzlich, sie kann meine Gedanken lesen und wandte von ihr ab, als ob sie von hinten nicht in der Lage wäre, die Windungen meines Gehirns zu durchforsten.

Geschirr klappert, ich drehe mich in die Richtung, aus der ich das Geräusch orte. Ilona steht am großen Büfett und nimmt das Teeservice aus der oberen Ablage. Durch die geöffnete Glastüre des majestätischen Möbels erscheint ihr Oberkörper wie in einem Bilderrahmen gefasst. Das Sonnenlicht spiegelt sich leicht auf der Scheibe und verleiht ihrem Gesicht einen schimmernden Glanz, der mich an eine Postkarte mit Heiligenbild erinnert.

Sie lächelt mich an und wendet sich wieder dem Porzellan zu.

„Kann ich Dir helfen?“, frage ich und gehe schon auf sie zu, um meiner Hilfsbereitschaft Nachdruck zu verleihen. Sie übergibt mir ein Stapel mit Tellern und Tassen, zwinkert mir zu, deutet mit einer leichten Kopfbewegung an, dass ich die Sachen zum Tisch bringen soll. Ruhig und knapp weist sie mich noch an:

„Zwei zum Sofa und je ein Gedeck zu einem Sessel. “

Damit weiß ich, was zu tun ist.

Ilona beeindruckt mich, durch ihre ruhige, knappe Art. Sie sagt viel mit wenigen Worten. Wie angewiesen verteile ich das Teegeschirr, versuche das Dekor auf den Tellern so auszurichten, dass sie vom jeweiligen Sitzplatz aus auch richtig gesehen werden können. Das hatte mich meine Großmutter gelehrt, die ein ähnliches englisches Teeservice hatte, das ihr ganzer Stolz war.

Charlotte war inzwischen aus dem Zimmer gegangen. Ilona kam mit einem Tablett, auf dem sich Zucker, Milch und die restlichen Utensilien befanden, die Teetrinker benötigen.

Sie setzte das Tablett auf einem Teewagen ab. Zu meiner Überraschung platzte sie mit einer Frage heraus, die ich nicht erwartet hatte.

„Gefällt es dir hier, könntest du dir vorstellen, hier immer zu leben?“,

„Ich weiß nicht …“, wand ich mich zuerst“,das ist zwar alles neu und unbekannt für mich, aber auf den ersten Eindruck auch nicht fremd“, ergänzte ich, um mich möglichst nicht verfänglich festzulegen.

„Die Frage stellt sich für mich nicht, da mein Einkommen eine solche Umgebung nicht finanzieren könnte. Du solltest mal mein, zwei Zimmer Schuhschachtelappartement sehen, da kann man sich legen oder wenden, wie man will, es ist immer eng. Doch ich will nicht klagen, bisher bin ich immer gut darin zurechtgekommen. “

Sie kicherte leise.

Ich spürte, wie sie mich von der Seite her ansah, wollte mich ihr jedoch nicht zuwenden, da ich befürchtete, der Blickkontakt wäre für mich in diesem Moment eher peinlich.

Menschen, die eine derartige Fülle am Lebensraum kannten, würden sich wohl schwerlich in meiner Mansarde zurechtfinden können.

„Wo ist dein Zuhause?“, wollte ich von ihr wissen.

„Ich lebe in einem kleinen Ort circa 80 Kilometer von hier am Bodensee“, gab sie mir zur Antwort“,und sicher willst du auch noch wissen, was ich dort treibe?“

Sie hatte den Nagel auf den Kopf getroffen, aber gefragt, hätte ich von mir selbst aus sicher nicht.

„Ja, was treibst du denn, wenn du nicht gerade durch die Großstadt braust?“

„Ich bin Fotografin, mache Bilder für die Werbung, vor allem für die Industrie. “

„Sicher ein interessanter Job“, stellte ich fest und ergänzte mein Interesse noch mit: „Kann man Arbeiten von dir in Zeitschriften und Illustrierten sehen?“

„Nein, im Allgemeinen nicht, da ich vorwiegend Prospekte und Firmenporträts mache, mit denen Betriebe sich und ihre Produkte präsentieren.

„Würde mich trotzdem mal interessieren“, gab ich ihr zu verstehen und stellte fest, dass sie mich mit ihrer knappen Konversation angesteckt hatte.

„Vielleicht ergibt sich's mal!“, war ihre Antwort.

Susi und Charlotte kamen mit einem Tablett zum Erker zurück und der Duft von Tee und englischen Zitronenkeksen begleitete sie. Charlotte zündete die Kerze im Stövchen an und nahm Susi die Teekanne ab.

„Nehmt Platz“, sagte sie in einem weichen fast mütterlichen Ton, stellte die beiden Teller mit Teegebäck noch auf den Tisch und verließ uns wieder mit dem leeren Tablett.

Charlotte wies mir mit einer Handbewegung wieder meinen Sessel zu und setzte sich in den danebenstehenden. Wir versanken beide bis zu den Achseln in den tiefen Sitzen und legten gleichzeitig die Arme über die Rundungen der Lehnen.

Wir blickten uns an, ohne Worte.

Ich griff wieder einmal in die Brusttasche meines Hemdes und holte mir durch den Kontakt mit meiner Zigarettenschachtel die Gewissheit dafür, dass ich noch immer in der Wirklichkeit weile. Sie war noch da.

‚Sammlung ist nötig‘, stellte ich wortlos fest. Ich wollte verstehen, was mit mir geschah, seit ich diesen beiden jungen Frauen begegnet war. Aber so sehr ich mich auch bemühte, einen roten Faden zu finden, die Umstände wieder in den Griff zu bekommen, so wenig waren meine Anstrengungen von Erfolg gekrönt.

Konnte ich es zulassen, einfach hier zu sitzen und nicht zu wissen, was passiert? Ich hatte lieber den Überblick, wusste lieber, was vor sich geht, und bestimmte lieber die Regeln in meinem Leben selbst.

Nun saß ich mit den drei Frauen in einer Villa, die ich nicht kannte, in einem Stadtteil, den ich nie betreten hatte, und trank Tee. Ich wollte die Drei so vieles fragen, wollte Antworten bekommen, um zu wissen, in welchem Stück ich spiele.

Auf der anderen Seite war dieses Unbekannte, Fremde für mich, ungewohnte Umgebung ganz plötzlich, zu einem unerklärlichen Reiz angewachsen, dem ich folgen wollte.

In Sekundenschnelle schoss mir mein eintöniges Bürodasein durch den Kopf, der alltägliche Trott von acht bis zwölf und von dreizehn bis siebzehn Uhr. Meine Kollegen und Kolleginnen bei der Arbeit, deren Geplänkel über Gesundheit, Geld, Autos, Fußball, Filmsternchen und ihre Beziehungskisten, mir längst zuwider geworden sind.

Oft blieb ich in der Mittagspause einfach am Arbeitsplatz, um nicht wie abwesend mit den anderen in der Kantine zu sitzen, meine Ohren, zu schießen und tagträumend in eine andere Welt zu entfliehen.

Ein Blick zu Charlotte schien mich mit anderen Qualitäten in Berührung zu bringen. Ich beschloss in diesem Moment, mir diese erobern.

Susi kam wieder, setzte als Ergänzung einen großen Bleiglas Aschenbecher auf dem Tisch ein und ließ sich neben Ilona auf der Couch nieder. Erhob sich dann aber in derselben Bewegung wieder, um nach der Teekanne zu greifen. Nur mit einem Blick zeigte sie mir an, dass ich ihr meine Tasse reichen sollte, fragte dann jedoch noch:

„Hast du Assam gerne, oder möchtest du lieber etwas anderes?“

Ich behielt mein ‚Ja‘ still für mich und hob ihr kopfnickend das feine Porzellan entgegen.

Sie goss allen stumm den Tee in die Tassen und nahm dann ihren Platz neben Ilona wieder ein. Wir ergänzten unseren Tee individuell mit den dazu bereitstehenden Kredenzen. Ich nahm mir zwei kleine Stücke Kandis und goss ein wenig der Milch dazu in meine Tasse. Ilona reichte die duftenden Kekse in die Runde und ich nahm gerne zwei davon, um sie zu versuchen.

„Wie gefällt es dir bei uns?“, wollte Susi wissen und legte sich in die Rückenschale ihrer Lehne zurück.

Sie schlug dabei ihre Beine übereinander, was in Anbetracht des eng anliegenden Kleides, das sie trug, unwillkürlich dazu führte, dass sich diese Hülle auf ihrem gesamten Körper neu anordnete.

„Ich bin beeindruckt!“, hörte ich mich selbst sagen und war mir im selben Atemzug bewusst, wie komisch das klingen musste.

„Das Haus, der Garten und die Atmosphäre … Ich bin beeindruckt. “ Verstärkte ich noch einmal, als ob ich nur durch die Wiederholung glaubwürdig sein könnte.

„Danke, ich verstehe das, als ein Kompliment“, gab sie mir mit einer weichen Stimme zurück. Sie war ein eigenartiges Geschöpf, hatte strenge Züge in ihrer Erscheinung und eine weiche, sanfte Stimme, die, wie mir schien, einer anderen Person gehört.

„Johann wohnt in einem kleinen Appartement in der City, ihm muss dein Haus wie ein Schloss vorkommen“, wandte sich Ilona an ihre Nachbarin.

„Ach ja, wo liegt das denn?“, fragte Susi, wieder mir zugewandt.

„In der Wiesenstraße 5″, gab ich als präzise Antwort“,der Straßenname täuscht allerdings etwas über die Adresse hinweg. Von einer Wiese ist in diesem Bezirk nichts zu sehen. Eigentlich gibt's nur Häuser und Asphalt. “

„Ich kenne die Gegend, einige Straßen weiter betreibt eine gute Freundin von mir ein Lederwarengeschäft. Bekleidung, Handtaschen und Accessoires, ich könnte ihr oft das ganze Geschäft leer kaufen, wenn ich dort bin.

Dieses Geschäft glaubte ich zu kennen, da ich jeden Tag auf dem Weg zur Straßenbahn daran vorbei ging.

„Liegt der Laden deiner Freundin nicht direkt an der Haltestelle der Linie acht?“, fragte ich nach, um sicher zu sein.

„Ja genau, eine tolle Adresse!“

Ich hob meine Tasse auf und schlürfte vorsichtig an dem heißen Tee. Innerlich ein wenig zufrieden damit, einen Bezugspunkt zu meinem normalen Leben wieder gefunden zu haben.

Wie leicht einem das Gehirn Vertrautheit suggeriert, wenn man nur jemanden begegnet, der das Eckhaus der nächsten Straße kennt.

Zufrieden stellte ich mein Trinkgefäß zurück auf den Untersetzer, lehnte mich in meinen Sessel und sah in die Runde. Ich hatte die innere Überzeugung erlangt, jetzt jemand zu sein, in der fremden Runde, ich kannte das Geschäft von Susis Freundin.

Die drei Frauen fanden in ein Gespräch über Termine, die sie noch abgleichen wollten und bald hatte jede ihre Agenda herbeigeschafft.

Während ihrer Versenkung in Wochentage und Monate konnte ich ungestört Mäuschen spielen und jede Einzelne beobachten. Mir schienen die Drei so unterschiedlich zu sein, und trotzdem hatten sie einen gemeinsamen Nenner, den ich versuchen wollte, zu finden.

Charlotte schien mir lustig, aufgeschlossen und auch bedacht zu sein. Ihr gegenüber hatte Ilona eher einen trockenen Humor und war spontaner, als ihre Freundin.

Aus Susi wurde ich nicht schlau. Sie vereinte in sich viele Gegensätze, die ich nicht unter ein Dach packen konnte.

Sie schien eine wichtige Rolle in diesem Trio zu spielen, aber welche? War sie der Schlüssel? Sie war eindeutig die älteste von den Dreien. Sie hatte Grazie und Charme und besaß gleichzeitig einen strengen Zug. Eine eigenwillige Mischung aus Weiblichkeit verbunden mit Stärke und Gelassenheit.

Mein Blick streifte eine kleine Glasvitrine, die ich bisher übersehen hatte. Dieser kleine Tisch mit Glasabdeckung schien eine Kostbarkeit zu bergen, die ich von meinem Sitzplatz aus nicht richtig sehen konnte.

Ich beschloss, nach der Toilette zu fragen, dann könnte ich auf den Rückweg dieses Geheimnis lüften. Charlotte erklärte mir den Weg zur ‚richtigen‘ Tür. Ich machte mich auf, sie zu finden.

Durch die Eingangshalle den schmalen Flur entlang fand ich das gesuchte Örtchen, erledigte mein Geschäft und schritt eben wieder zurück ins ‚Erkerzimmer‘ wie ich es für mich getauft hatte.

Das Bedürfnis, vor der Türe stehen zu bleiben, einmal lauschend zu hören, ob die Drei vielleicht über mich redeten würden, wurde enttäuscht.

Das Erkerzimmer war die Ruhe selbst und so ging ich betont lässig in den Raum. Es sollte keiner von ihnen auffallen, dass ich nur wegen meiner Absicht, die Vitrine zu besichtigen, zur Toilette gegangen war. Doch das Zimmer war leer. Der gedeckte Tisch war verwaist, nur die brennende Kerze im Stövchen zeigte an, dass erst kürzlich noch jemand hier war.

Also ging ich ruhigen Schrittes auf das Objekt meiner Neugierde zu.

Da lagen unter der Glasscheibe verschiedene Utensilien, die ich am ehesten mit goldenen Salz- und Pfefferstreuern in Verbindung bringen konnte. Ein aufgeschlagenes Buch, sehr alt, handgeschrieben, mit eigenartigen Zeichnungen und Symbolen auf den offenen Seiten, dominierte die restlichen Gegenstände und lag zentral in der Mitte der quadratischen Tischvitrine.

Bei genauerem Hinsehen entpuppte sich ein Bild als eine Art Teufelsdarstellung. Ein Wesen halb Bock, halb Mensch mit geschwungenen Hörnern saß oberhalb eines Baumes, unter dem sich zwei Frauen einen Apfel teilten.

Mir schoss für einen Moment das Blut in den Kopf. Der Baum! Das ist die Linde im Garten dieses Hauses. Ich hob langsam meinen Kopf und behielt, so lange als möglich, Sichtkontakt mit dem Kupferstich im Buch. Ich wollte den Baum aus dem Buch als eine Art Schablone mit meinem Blick in den Garten verbinden, um eine Deckung der beiden Bäume zu erreichen.

Als meine Augen sich von der alten Darstellung lösten, um die Linde draußen zu fokussieren, konnte ich meinen Vergleich nicht zu Ende führen, denn Susi und die beiden anderen saßen auf der Bank, die den Baum umgab, und waren lebhaft gestikulierend in ein Gespräch vertieft.

Ich schüttelte mich wie ein nasser Hund, nicht ganz so heftig, jedoch in feineren inneren Zuckungen intensiver. Mit dieser spontanen Reaktion wollte ich mich wohl von der Vorstellung befreien, hier bestünde ein Zusammenhang zwischen den beiden Bäumen. Oder wollte ich diesen Zusammenhang auf alle Fälle leugnen?

Ein feuchter Hauch berührte mich und ich roch die Luft, wie sie nur nach sommerlichem Regen riechen kann. Im linken Fenstereck des Erkers stand eine Türe offen, die direkt zum Garten führte.

Ich ging auf sie zu. Um die drei Frauen nicht allzu lange auf meine Rückkehr warten zu lassen, blieb im Türrahmen einen Augenblick stehen, um mich bemerkbar zu machen.

Die Drei, nahmen jedoch keine Notiz von mir und unterhielten sich angeregt weiter. Ich schritt die wenigen Stufen der ausgetretenen Sandsteintreppe nach unten und versuchte, meine Schuhe, im Kies etwas nachzuziehen, damit die Frauen meiner gewahr werden konnten. Ich wollte nicht plötzlich erscheinen und dabei ihr Gespräch stören, oder den Eindruck erwecken, ich belausche sie.

Mir wurde klar; solche Gedanken hat nur einer, dessen eigene Absicht dahinter steht. Tatsächlich haben die Drei eine unersättliche Neugier in mir geweckt, die wahrscheinlich nie befriedigt werden wird.

Als ich näher kam, wandte sich Charlotte zu mir um, kam mir einige Schritte entgegen und griff an meine Schulter. Wie sie das schon zuvor getan hatte, lenkte sie mich, mit dieser einfachen Geste, in die von ihr gewünschte Richtung.

„Die beiden wollen noch etwas Privates besprechen, es ist besser, wir lassen sie dabei alleine“, sagte es, und geleitete mich zum Gartentisch, weg von den beiden anderen.

Wir setzten uns und Charlotte frage mich nach einer Zigarette. Sie hatte den schweren Aschenbecher aus dem Erker bereits auf dem Tisch platziert.

„Ich rauche nur gelegentlich und in Gesellschaft. “

„Ich viel, und meistens alleine“, entgegnete ich mit einem gezwungenen Lächeln, griff in die Tasche meines Hemds, um die Schachtel nun einzuweihen.

Mit einem Ruck entfernte ich das Zellophan, öffnete die Box und zog das Silberpapier heraus. Höflich schob ich drei Zigaretten über den Rand der Schachtel und hielt diese Charlotte entgegen. Die Zweifinger-Geste, mit der sie dem Angebot nachkam, verriet einem starken Raucher wie mir, dass sie wirklich nur selten diesem Übel frönt. Meine Hand suchte in der Hosentasche nach dem Feuerzeug, das sich zwischen Schlüsselbund und Kleingeld auch fand.

Ich bot ihr die Flamme an und sie blickte mir beim Anzünden in die Augen.

Eigenartig, ich konnte von ihrem Blick nicht lassen und hätte beinahe vergessen den Druckknopf an Feuerzeug loszulassen, wenn sie mich nicht mit einen:

„Danke, das genügt. “ Darauf aufmerksam gemacht hätte.

Sie ließ ihren Rücken, gegen die Lehne sinken nahm einen weiteren tiefen Zug, an der Zigarette, und schloss dabei die Augen.

Ich nahm mir ebenfalls eine aus der Packung und zündete sie an.

Dabei ließ ich Charlotte nicht aus den Augen. Ich wollte diesen Augenblick auskosten, sie ansehen, ohne dass sie es bemerkt.

Ihre rotbraunen Haare schienen von der Mittagssonne durchdrungen zu werden und glänzten beinahe durchsichtig. Erst jetzt im Sonnenlicht beobachte ich einige Sommersprossen auf beiden Seiten ihrer Nase. Sie schien es zu genießen die warmen Strahlen auf ihr Gesicht fallen zulassen und wirkte auf mich genüsslich entspannt.

„Warum siehst du mich so intensiv an?“, fragte sie mich, ohne die Augen zu öffnen.

Ich versuchte, schnell noch herauszufinden, ob sie mich blinzelnd ertappt hatte. Nein, ihr Gesicht blieb gelassen und anmutig, wie es war.

„Kannst du Hellsehen?“, fragte ich zurück. Ein Knappes:

„Nein“, war die Antwort und nach einem weiteren Zug aus der Zigarette, fuhr sie fort:

„Ich spüre deinen Blick und er ist sehr angenehm. “

„Darf ich weiter schauen?“, erkundigte ich mich, in der Hoffnung keine Absage zu erhalten.

„Ja, solange du willst. “

Dem kam ich gerne nach.

Wieder und wieder versuchte ich, zu verstehen, was für eine Kreatur Charlotte war. Dieses Wesen fasziniert mich, sie übt eine Anziehung auf mich aus, die ich nicht beschreiben kann. Selbst wenn sie, wie jetzt, die Augen geschlossen hält, habe ich das Gefühl, von ihr durchdrungen zu werden. Dabei erscheint mir dieser Angriff auf mich, nicht aktiv zu geschehen.

Sie bewegt Dinge in mir, ohne nur den kleinsten Anschein von Aktivität zu zeigen. Sie zieht mich an, ohne den Eindruck zu erwecken, gebunden zu sein. Sie ist und ich bin. Ich hätte ihr viel zu sagen und schweige. Ich möchte viel von ihr erfahren und unterlasse es zu fragen. Die Stille scheint zwischen ihr und mir zum höchsten Maß an Austausch zu führen.

Ich sehe ihren Atem schneller gehen, ihr Brustkorb hebt sich bei jedem Atemzug weiter und sie gibt hörbar die eingeatmete Luft durch die Nase wieder ab.

Wieder sagt sie:

„Es ist schön, von dir so betrachtet zu werden. “ Doch, als ob es ihr zu schön zu werden droht, öffnet sie die Augen und sieht mich an.

„Wir sollten uns Wiedersehen und nicht zu lange damit warten. “

Sie drehte sich nach den beiden anderen Frauen um, als ob sie überprüfen wollte, ob die beiden noch weit genug entfernt sind, dann fragt sie mich direkt:

„Kannst du mir deine Telefonnummer geben, ich will dich anrufen können, wann immer ich will.

Mir stockte der Atem für ein paar Sekunden. Wie hypnotisiert griff ich in meine Gesäßtasche, griff nach meinem Portemonnaie und kramte nach einer meiner Visitenkarten, die mir meine Firma zur Verfügung gestellt hatte.

„Hast Du was zum Schreiben?“, wollte ich wissen, denn auf der Karte war nur die Nummer meines Büros. Nach einigem Suchen fand sie in ihrer Handtasche einen Schreiber und reichte ihn mir.

Ich kritzelte ein wenig zitternd meine Telefonnummer auf das kleine Stück Papier und reichte ihr den Schreiber, zusammen mit meiner Karte zurück.

„Darf ich deine Nummer auch haben“, fragte ich nach.

„Ich werde sie dir am Telefon sagen, einverstanden?“

„Ja“, wollte ich eigentlich nicht antworten, aber ich hab's doch getan. Warum, das weiß ich nicht. Vielleicht wollte ich nicht aufdringlich sein, vielleicht nur höflich, wahrscheinlich hatte ich einfach nicht den Mut dazu.

Susi und Ilona bewegten sich, immer noch ins Gespräch vertieft, auf uns zu. Doch mit jedem Schritt, den sie uns näher kamen, ebbte, der Redeschwall der beiden mehr und mehr ab. Susi hielt auf halben Weg Ilona fest, redete noch einmal auf sie ein. Ilona nickte daraufhin und beiden kamen mit schnellen Schritten den restlichen Teil des Kieswegs an unsern Tisch.

„Entschuldigt, dass wir euch, solange alleine gelassen haben.

Wir hatten noch persönliche Dinge zu besprechen. “ Ohne eine Antwort abzuwarten, fragte sie mich:

„Willst du noch mehr von meinem Haus sehen?“

„Ja gerne, es gefällt mir sehr. “

„Ilona kann dir ja die oberen Stockwerke zeigen, die unteren zeig‘ ich dir dann, wenn du uns wieder einmal besuchst. “

Ich konnte kaum glauben, dachte, nicht recht gehört zu haben, und Wiederholte:

„Wenn du uns wieder einmal besuchst?“

„Ja, du hast richtig gehört, wir würden uns freuen, wenn du wiederkommst.

Diese drei Frauen verstanden es, mich an einen Sonntagnachmittag aus allen Bahnen zu werfen. Spielten sie mit mir, oder was war in den letzten Stunden geschehen? Vom Reiseführer zum gern gesehenen Gast? Ein Glücksgefühl durchströmte mich, so viel Sympathie in solch kurzer Zeit, das war in meinem Leben noch nicht passiert. Der lockere Umgang, die unbeschwerte Art miteinander umzugehen, gefiel mir. In diesem Moment dachte ich nicht daran, dass all dies auch eine andere Seite haben könnte.

Ilona zupfte mich am Ärmel.

„Komm ich zeig dir das Haus und du musst uns nachher erzählen, ob es dir gefällt. “

Sie warf ihre schwarzen Haare auf beiden Seiten über die Schultern zurück und sprang voraus, die Erkertreppe hinauf, stoppte und dreht sich in der Türe, um auf mich zu warten. Ich ging ihr nach und sie nahm mich unter dem Arm, quer durchs Zimmer in die Eingangshalle.

Ich versuchte, ihr Tempo etwas zu bremsen, als wir auf die Treppe zugingen.

„Darf ich die Stufen alleine hinaufgehen?“, fragte ich bescheiden“,ich möchte gerne erleben, wie es ist. “

„Natürlich“, antwortete sie leise kichernd und sprang voraus. Ich setzte vorsichtig den rechten Fuß auf die erste Stufe, so, als ob ich prüfen wollte, ob sie auch hält. Dieser flauschig weiche Teppich ließ mich leicht einsinken, gab dann aber nicht mehr nach und trug mich.

Ich setzte den anderen Fuß auf die nächste Stufe und wurde nicht enttäuscht.

Vorbei an den riesigen Blättern des alten Gummibaums schwebte ich förmlich die Treppe hinauf. Ich hätte nie geglaubt, dass das Begehen einer Treppe ein Genuss sein kann. Auf der obersten Stufe saß Ilona mit den Händen auf den Knien und sah mit kindlichen Augen zu, wie ich Stufe für Stufe genoss.

„Du bist ein eigenartiger Vogel“, schallte es über meinen Kopf herunter“,mir scheint, du bist heute den ersten Tag, auf diesem Planeten.

„Kann sein, ich hab das Gefühl heute auch schon gehabt. “

Ich schwebte weiter und ließ mich neben ihr auf der oberen Stufe nieder.

„Kannst du dir vorstellen, dass ich heute eine Treppe zu einem großartigen Teil eines Hauses erkoren habe? Ich bin noch nie über so wertvolle Teppiche gegangen. “

„Ich freue mich für dich, ich freue mich, dass du's tust.

“ Dabei legt sie ihren Arm um mich, rückt näher heran und zeigt auf den Gummibaum.

„Was meinst du, wie alt der ist?“

„Ich dachte vorher, als ich ihn von unten sah, er müsse über hundert Jahre alt sein, jetzt von hier oben betrachtet ist er eher nur fünfzig. “

„Vor neunzig Jahren hat Susis Grußmutter ihn gepflanzt und seither wächst er in diesem Haus.

„Toll!“, war alles, was ich sagen konnte. Superlativen waren mir immer suspekt. Aber vielleicht musste ich mich auch noch an Steigerungen von ‚Toll‘ gewöhnen.

Wir saßen eine ganze Weile lang stumm wie Bruder und Schwester auf dem Treppenabsatz, schauten wie gebannt auf den Baum, der durch sein Alter eine tiefe Ruhe in uns beiden auszulösen schien.

„Wie alt bist du?“, fragte ich Ilona.

„Achtundzwanzig, noch nicht einmal ein Drittel der Zeit, die dieser Baum schon hier steht. “

„Ich bin letzte Woche vierzig geworden, ein wenig älter als du, aber immer noch nicht die Hälfte von ihm. “

„Lass uns durch die Zimmer gehen, es wird dir gefallen. “

Wir halfen uns gegenseitig, aufzustehen, und Ilona begann mit der Führung.

Auch in diesem Stockwerk glich der Flur eher einer offenen Halle, als einem verbindenden Gang.

Das große Fenster des Treppenhauses ließ durch sein Licht den terrassenartigen Flur gedämpft erscheinen. Da vor allem die oberen Scheiben in verschiedenen Farben gehalten waren, spielte hier das Licht zwischen, Weiss, Rot, Dunkelblau und Flaschengrün.

Das schlichte Treppengeländer setzte sich fein und einfühlsam vor dem hellen Hintergrund ab, schwang bei der obersten Stufe zu beiden Seiten aus und bildete so einen Balkon, von dem man, zum Fenster sehen und das Spiel des Windes in den Bäumen draußen beobachten konnte.

Hellere Teppiche als in der Eingangshalle bestimmte das Bild. Als ob hier die sensiblere Ebene des Lebens begänne, war alles, auch die Möbel feiner geschwungen, ja anmutiger. Eine Frisierkommode, im venezianischen Stiel, mit einem großen ovalen Spiegel, zwei, seitlich verbundene kleine Ablagen und ein Hocker, standen an der Seite. Er diente sicherlich der Dame des Hauses, als letzte Gelegenheit ihre Toilette zu überprüfen, bevor sie sich ins unterliegende Geschoss begab.

Kleine Lüster an den Wänden sollten in der Dunkelheit die Beleuchtung regeln. Ich stellte mir vor, wie dieses Licht am Abend wohl aussehen würde.

„Hier ist das Lesezimmer“, hörte ich Ilona sagen. Sie riss mich dabei aus meinen Tagträumen. Mit wenigen Schritten war sie auf eine Türe zugegangen, die größtenteils aus einer Milchglasscheibe bestand, in der Jugendstilmotive eingeätzt waren.

Dieses Bild für sich alleine hätte mich einen Nachmittag beschäftigt, aber, als ob Eile angesagt wäre, rief Ilona:

„Komm rein!“

‚Lesezimmer‘, dachte ich.

Der Name Lesezimmer war leicht untertrieben. Das war eine Bibliothek! Jeder freie Raum zwischen den Fenstern war mit einem fest eingebauten Büchergestell ausgefüllt, das zur Decke hin mit einem kleinen Dach abschloss.

Schön geordnet stand ein Buch am anderen. Je tiefer wir uns in dieses Zimmer hineinbegaben, umso mehr wurden wir von Büchern eingehüllt. Ein großer Schreibtisch mit Stehlampe und einem Arbeitsstuhl, der weit ausschwingende Armlehnen besaß, die in Löwenköpfen endeten, stand in der Nähe der Balkontüre.

Als zweites Element standen zwei schwere Ohrensessel aus dunklem Leder in der anderen Hälfte dieses Zimmers.

Hier möchte man sich ein Buch auswählen und sich zurückziehen in die träge Ruhe dieser Umgebung. Die Weisen der Welt und ihr Werk würden an diesem Ort mit Sicherheit verstanden werden können. Ich ging auf eines der Büchergestelle zu, es hatte mein Interesse besonders geweckt, da in Hüfthöhe ein Ablagetableau herausgezogen war, auf dem ein aufgeschlagenes Buch lag.

Die einzige Stelle dieses Raumes, die in mir den Anschein erweckte, dass sie benutzt wurde.

Wieder ein altes handschriftliches Buch, das wie ich bemerkte, in einer mir unbekannten Sprache verfasst war.

„Wer liest hier?“, platze ich heraus, meine Neugier war größer, als meine anerzogene Zurückhaltung geworden.

„Susi, manches Mal auch ich“

„Und dieses Buch?“, wollte ich wissen.

Ilona trat näher blickte zu den aufgeschlagenen Seiten, blätterte einmal vor und wieder zurück.

„Das gehört zu Susis Gebiet, sie liest solche alten lateinischen Werke, kann sich richtig rein fressen in diese Sachen. Es gibt hier im Haus eine Mange davon. Manches Mal hat Susi Fachleute von verschiedenen Universitäten zu Besuch, die sich für diese alten Schinken interessieren. Sie soll hier alte Schriften haben, die es sonst nirgendwo auf der Welt mehr gibt.

Die Büchersammlung wurde von ihrem Urgroßvater begonnen und alle Generationen haben was dazu beigesteuert. Aber ich kenne mich damit nicht besonders gut aus. Du solltest sie bei Gelegenheit einmal selbst fragen. “

So viel auf einmal hatte Ilona, seit ich sie kennengelernt habe, noch nicht geredet. Ich war verblüfft.

„Woher kennst Du Susi eigentlich?“, wollte ich wissen, die Frage hatte mir, schon lange auf der Zunge gelegen, jetzt schien mir der richtige Moment dazu.

Wir waren alleine, ich konnte Susi und Charlotte durch das Fenster im Garten sitzen sehen. Eine Störung durch eine der beiden war nicht zu erwarten.

Ilona ließ sich in einen der beiden Sessel fallen, sah zu mir hinauf, strich ihre Haare zur Seite und stützte ihr Kinn mit der Hand ab.

„Das ist eine lange Geschichte. Zusammengerafft war das etwa so:

Unsere Großväter waren Freunde, sie reisten zusammen oft durch die Welt, hatten die ersten Autos, die es gab, und unternahmen damit ausgedehnte Erkundungen quer durch Europa.

Auch die Söhne der beiden waren auf solchen Reisen meist mit dabei, sie verband eine enge Jugendfreundschaft.

Unsere Väter heirateten dann sehr unterschiedliche Frauen, die Freundschaft der beiden ging in die Brüche und mein Vater zog zusammen mit meiner Mutter an den Bodensee. Die beiden Männer verloren sich aus den Augen, die alten Bande gerieten in Vergessenheit. Als ich zwölf Jahre alt war, kamen meine Eltern bei einem Flugzeugabsturz ums Leben und ich stand, zusammen mit meinem, acht Jahre älteren Bruder, von einem Tag auf den anderen alleine da.

Die Eltern meiner Mutter kümmerte sich um uns, so konnten wir in unserem Elternhaus bleiben und ich weiter zur Schule gehen. Susi hatte von diesem Unglück in der Zeitung gelesen und ihr Vater, der damals noch lebte, erzählte ihr von den vielen gemeinsamen Erlebnissen, die ihn mit meinem Vater verbanden.

Sie kamen beide zur Trauerfeier und so lernte ich Susi kennen. Fortan war sie an vielen Wochenenden und oft mehrere Tage bei uns zu Gast.

Sie entwickelte sich zu einer älteren Schwester für mich, die mir in all meinen Nöten immer zur Seite stand. Ich kann heute sagen, dass ich ohne sie nicht wäre, was ich bin. “

Ich hatte mich in der Zwischenzeit vorsichtig im zweiten Sessel niedergelassen, um Ilonas Erzählung nicht zu unterbrechen, sah sie von der Seite her an und bemerkte, dass ihre Augen feucht wurden beim Erzählen. Ich saß betroffen im schweren Lederpolster und schämte mich ein wenig für meine Neugierde.

Ilona sah zu mir herüber, blickte mir einen Moment lang mit fast steinernem Blick in die Augen und fuhr fort:

„Susi ist immer für mich da, sie kennt meine Vorlieben, meine Schwächen und lässt mich so, wie ich bin. Kennst du einem Menschen, der dich so akzeptiert?“

Ich musste nicht lange überlegen, um ihr mit einem: „Nein“, zu antworten. “

„Nein, ich kenne nur Menschen, die mich anders haben wollen, als ich bin.

Die meisten Leute, die ich kenne, meinen ich passe nicht in ihre Welt, daher habe ich auch schon vor Jahren beschlossen, für mich alleine zu leben. Ich hatte genug von den guten Ratschlägen von Freunden und Bekannten, die immer wussten, was zu tun war, bis sie selbst in Schwierigkeiten gerieten und ihre Ohnmacht sie überwältigte. Kaum hatten sie wieder Oberwasser, ging das Spiel von Neuem los. “

Ich erschrak ein wenig über mich selbst, so offen hatte ich schon lange niemanden mehr meine Einstellung zu den Menschen anvertraut.

Am liebsten hätte ich diesen Satz widerrufen, unausgesprochen gemacht, denn ich hatte schlechte Erfahrungen mit dieser Ehrlichkeit gesammelt. Ilona hatte sich aufrecht hingesetzt und bemerkte in ihrer, jetzt wieder knappen Art:

„Ja, das kann ich verstehen!“

Wir standen beide, wie auf ein unhörbares Kommando hin auf, gingen und in Richtung der Türe. Im Flur klinkte sie ihren Arm wieder unter meinen und wir gingen schweigend die Treppe hinunter.

Die übrigen Räume des Hauses vergaßen wir beide. Ab und zu blickten wir uns ins Gesicht, sprachen aber kein Wort, bis wir wieder bei Susi und Charlotte im Garten waren. Die beiden hatten, wie es schien, ihr lebhaftes Gespräch inzwischen beendet und saßen, die letzten Sonnenstrahlen des Tages genießend, am Tisch. Wir setzten uns dazu und für eine kleine Weile zog sich das Schweigen weiter.

„Wie gefällt es dir?“, fragte Susi mir zugewandt.

„Ich bin überwältigt“, hörte ich mich sagen“,es ist das schönste Haus, das ich je gesehen habe. Das Lesezimmer ist ein Traum, ich könnte mich Wochen, ja Monate darin vergraben, um all die Bücher zu durchstöbern. Gigantisch!“

Damit war ich schon in der Superlativen, die ich ansonsten immer mied.

Susi sah mich erfreut an. Charlotte öffnete die Augen und warf mir von der Seite her einen Blick zu, den ich nicht verstand.

Ich konnte aber auch ein Feuer in ihren Augen ausmachen, das mir unter die Haut ging.

Von Susi kam fast bestimmend:

„Lasst uns unsere neue Bekanntschaft ein wenig feiern. “

Sprach es, und stand auf. Graziös schritt sie mit ihren hohen Absätzen durch den Kies die Stufen hinauf zum Erker. Es schien mir, als ob sie uns ein Schauspiel ihrer Kunst des Gehens liefern wollte.

Schlangenhaft, verführerisch schwang sich ihr Körper in einer gleichmäßigen Bewegung, deren Kraft aus den Hüften kam und sich dort auch wieder zu sammeln schien. Sie verschwand in der Erkertüre, als ob sie sich im Inneren des Hauses aufgelöst hätte.

Ich legte mich in die Lehne des Holzstuhles zurück, verschränkte meine Hände hinterm Kopf und streckte meine Beine weit von mir weg. Schon lange hatte ich mich nicht mehr so wohl gefühlt.

Ich erinnerte mich an Ausflüge mit meinem Vater. Wenn wir beide alleine mit dem Auto weit hinausgefahren waren, auf einer Anhöhe in einem Gartenrestaurant saßen und einfach in die Welt blickten.

Wir sprachen meist nicht viel, aber als Junge hatte ich das Gefühl, genau in diesen Momenten verstanden wir uns am besten. Diese Erinnerungen an meine Kinderzeit schlugen einen direkten Bogen zu den letzten Stunden. Geborgenheit ohne viele Worte, eine innere Ruhe und eine Gelassenheit, die sich gleichmäßig in mir auszubreiten schien.

Das Vertrauen, dass das Leben ‚Es‘ schon richten würde, wenn die Zeit dazu gekommen ist, konnte mein Vater mir vermitteln, wenn er sich die Zeit nahm, mit mir gemeinsam etwas zu unternehmen.

Susis Absätze waren wieder auf der Sandsteintreppe zu hören. Ich wollte mir das Schauspiel ihres Gangs von vorne nicht entgehen lassen. Ich öffnete die Augen und wurde nicht enttäuscht. In der einen Hand, trug sie einen Sektkühler und in der anderen hatte sie zwischen den Fingern eingeklemmt vier Champagnerschalen.

Ilona sprang auf, um ihr den Kübel mit der Flasche abzunehmen, und brachte ihn zum Tisch.

„Möchtest du die Flasche öffnen, Johann?“, ich nickte mit dem Kopf, gab Susi zu verstehen, dass ich das übernehmen werde, und machte mich sofort ans Werk. Nachdem die Kappe entfernt, und der Draht gelöst war, drehte ich vorsichtig am Korken der Flasche, um ihn leise zu öffnen. Mit einer betont vornehmen Geste goss ich in die vier Gläser ein, nahm die linke Hand auf den Rücken, gerade so, wie ich das in vornehmen Restaurants schon gesehen hatte.

„Jetzt wirst du deinem Namen gerecht: Johann der Butler. “ Ließ Ilona laut vernehmen. Ich muss sie wohl mit einem seltsamen Blick angesehen haben, denn sie reagierte umgehend mit:

„Entschuldigung, so hab‘ ich das nicht gemeint. “

„Nicht so schlimm“, antwortete ich darauf und setzte mich auf meinen Stuhl zurück. „Wenn der Butler mit der Herrschaft anstoßen und mittrinken darf, ist das Gefälle ja nicht so groß.

Susi erhob ihr Glas.

„Auf unsere neue Bekanntschaft!“

Die vier Augenpaare trafen sich und wir nippten an unseren Gläsern.

„Es ist schön, dass du die beiden begleitet hast, sonst hätten wir uns nicht kennengelernt“, bemerkte Susi, während sie ihr Glas abstellte.

„Eigenartig …“, sagte ich nur und musste überlegen, was denn so eigenartig war.

„Eigenartig, ich hatte eigentlich nur Zigaretten am Bahnhof holen wollen und nun sitze ich in einem Garten und trinke Champagner. Hätte mir das heute Morgen jemand prophezeit, ich hätte ihn für verrückt erklärt. Wenn ich ehrlich bin: Mir scheint die Welt wie verzaubert, seit ich hier bin. Irgendwann klingelt mein Wecker, ich erwache und stelle fest, dass ich dies alles nur geträumt habe. “

Charlotte wandte sich mir zu und mit einem flinken Griff, kniff sie mir in den Unterarm.

Mein Zucken beantwortet sie mit:

„Siehst du, du, bist in der Realität, sonst wärest du in diesem Augenblick aufgewacht. “ Dabei war ihr Lächeln kindlich, ich glaubte, ihr anzusehen, dass sie sich freute, mir zu zeigen: Wir sind Wirklichkeit. Ich nahm mein Glas wieder vom Tisch und prostete ihr zu.

„Dann wird es wohl so sein!“, gab ich knapp von mir, obwohl ich den Glauben daran noch nicht hatte.

„Darf ich mir den Park noch ein wenig ansehen?“, wolle ich von Susi wissen.

„Selbstverständlich schau‘ dich um, solange es die gefällt. “

Ich erhob mich und ging direkt zum Stamm der alten Linde. Es waren sicherlich mehr als drei Personen nötig, um diesen Baum zu umspannen. Die Rinde war grob geformt, die Jahre hatten ihre Spuren hinterlassen. Gleich einem betagten menschlichen Gesicht schlug dieser Baum Falten, hatte Runzeln und Narben.

Wie alt mag er sein, wie viele Generationen haben unter ihm schon gesessen, gefeiert oder auch getrauert?

Ich blickte nach oben, in sein verzweigtes Astwerk und genieße das Grün der Blätter, die im herannahenden Abendlicht fast durchsichtig erscheinen. Eine leicht kühle Feuchtigkeit geht von diesem Monument der Natur aus, und ich bekomme Lust mich zu bewegen.

Wie von selbst breiten sich meine Arme aus, ich beginne, mich zu drehen, den Blick immer noch nach oben gerichtet, in das Dickicht des Laubbaums.

Ich glaube, ein ziehendes Summen zu hören, das mich, vom Baum kommend, erfasst und meine Drehung beschleunigt. Mir wird schwindlig, ich senke meinen Kopf, um wieder die Kontrolle über mich zu bekommen. Erst jetzt stelle ich fest, dass die drei Frauen mir aufmerksam zusehen. Ich werde verlegen, geniere mich.

‚Ein Mann lässt sich doch nicht so gehen‘, dröhnt es aus meinem Hinterkopf. ‚Du blamierst dich. Was sollen die von Dir denken?‘

Ich werde langsamer und suche nach einem Übergang oder Abgang von dieser Szene, der mir aus meiner Verlegenheit hilft.

Meine Arme sinken nach unten. Ich stehe wieder still und, als ob es so sein müsse, dem Tisch, den Frauen zugewandt. Aus Verlegenheit zucke ich mit den Achseln, versuche mein Lächeln der Komik der Situation anzupassen und setze zu einem Schritt in die andere Richtung an.

Ich gehe, vermute dabei den Blick der Drei im Rücken. Es ist mir unangenehm, beobachtet zu sein. Erst als ich beim Weitergehen den breiten Stamm des Baums zwischen mir und den Frauen glaube, kann ich wieder entspannt gehen.

Dieser Garten erinnerte mich an den Park eines kleinen Schlosses in der Nähe meines Heimatdorfes. Dort waren wir als Kinder oft über die Mauer gestiegen, wenn wir wussten, dass der Gärtner in die Stadt gegangen war. Dann hatten wir diesen verbotenen Park einige Stunden für uns, konnten Räuber und Gendarm spielen. Vor dem Hintergrund, vom zurückkommenden Gärtner erwischt zu werden, war dieses Spiel in dieser Umgebung immer besonders reizvoll und realistisch gewesen.

Kam er dann tatsächlich, so ließ er seinen kläffenden Schäferhund frei und wir rannten davon, um unsere Haut zu retten. Genauso war mir jetzt zumute. Anstelle des Gärtners hatten mich die Drei beim Spielen erwischt. Verlegen, wie ich war, suchte ich nach der rettenden Mauer, über die ich mich verdrücken könnte.

Zwischen einem weit ausladenden Rosenspalier fand ich eine Gartenlaube. Dunkelgrün, mit diagonal gekreuzten Latten als Fensterersatz.

Das kleine sechseckige Holzbauwerk wurde gekrönt von einem, nach oben spitz zulaufenden Dach, das sich wie ein türkischer Hut über den Innenraum legt.

Oft gebraucht schien dieses Kleinod nicht zu sein. Durch die offene Seite sah ich im Inneren Liegestühle und Gartengeräte stehen. Die Bank entlang der fünf geschlossenen Abschnitte der Innenwand lud mich ein. Ich kam dieser Einladung gerne nach. Da saß ich, gerettet vor der Peinlichkeit von eben.

Wie konnte das geschehen. Wie war es möglich, dass ich, innerhalb eines Nachmittags, meine ganze, Zurückhaltung aufgeben, meinen Bedürfnissen nachgeben, und einfach, zu tanzen begann.

Bisher gab es immer einen guten Grund, nicht auf eine Tanzfläche zu gehen, mich nicht ungeniert vor anderen zu bewegen. Selbst in jungen Jahren gab es einen Grund nicht in die Tanzschule zu gehen. Dieses alberne Rumgehopse war meiner nicht würdig. In Wirklichkeit hatte ich mich natürlich geniert, befürchtete, mich vor den anderen zu blamieren.

Es gab wahrscheinlich auch noch viele andere Gründe.

Die Vögel im Park stimmten ihren Abendgesang an, das Gezwitscher wurde vielfältiger und lauter. Jede einzelne Vogelstimme schwang in mir eine Saite an und bald schien ich erfüllt von einem Orchester, das innen spielte und außen eine Gänsehaut erzeugte. Es kam der Moment, an dem ich pfeifend einstimmen wollte, doch da meldete sich mein Kobold, der mir riet diesen Blödsinn zu unterlassen.

Ich war freier, aber nicht frei geworden an diesem Nachmittag. Das konnte ich an dieser Reaktion deutlich spüren. Ich beschloss aufzustehen, und die Runde, um das Haus zu Ende zu gehen. Die langen Wege durch Rosenbeete, vorbei an kleinen Obstbäumen, führten um die Ecke der Villa, wieder auf den Platz unter der Linde. Susi, Charlotte und Ilona waren in einer angeregten Unterhaltung, als ich in Hörweite kam. Sie diskutierten über eine Fotoreportage, an der Ilona zu arbeiten schien.

Es machte den Eindruck, als ob Susi ihr Anregungen für diese Aufgabe gab.

Ich setzte mich still dazu, nahm das Champagnerglas und schlürfte leise an dem leicht abgestandenen Getränk. Susi hatte ihr Kleid bis zu den Oberschenkeln nach oben geschoben und saß breitbeinig neben Charlotte. Mein Blick heftete sich an ihre Beine. Sie hatte nicht nur Schuhe, mit hohen Absätzen, das, waren Stiefel, bis über die Knie. Schwarze Lackstiefel mit silbern glitzernden Ösen.

Das Schuhwerk, von unten bis oben über Kreuz geschnürt, war nicht klobig, sondern elegant und ihren Beinen angepasst, als sei es maßgeschneidert.

Mit einem Ast zeichnete sie im Kies Skizzen auf, um Ilona die Winkel und Entfernungen zu demonstrieren, aus denen sie die Aufnahmen machen sollte. Charlotte schien die Ausführungen zu verfolgen und derselben Meinung zu sein. Nickend pflichtete sie Susi bei.

„Ich werd's so machen, das ist mit Sicherheit die beste Variante“, sagte Ilona trocken und hinterließ den Eindruck, dass sie überzeugt davon ist.

Die zwei Seelen in meiner Brust begannen, einen heftigen Kampf. Die eine Seite wollte hier bleiben und sitzen bis zu Ende. Die andere drängte mich weg, sie wollte gehen, und zwar schnell. Mir kam mein Büro, mein Alltag, der morgige Montag in den Sinn und dann war klar, dass ich gehen musste. Meine Arbeit nahm mich voll in Anspruch, daher war eine ausgiebige Nachtruhe angesagt.

„Ich denke …“, begann ich“,ich denke, es ist Zeit für mich.

Ich sollte mich auf den Weg nach Hause machen. Ich will nicht verpassen, euch zu sagen, wie schön der Nachmittag für mich gewesen ist. “

Susi erhob sich, dabei stürzte ihr Kleid in voller Länge zurück über die Beine und verdeckte die Stiefel wieder.

„Ich werde dir ein Taxi rufen, gedulde dich noch ein wenig. “

„Nein lass nur“, erwiderte ich“,ich komme auch ohne nach Hause.

„Ich kann dich fahren!“, rief Ilona.

Dieses Mal konnte ich mein Lachen nicht verkneifen.

„Und wer zeigt dir wieder den Weg hierher zurück?“

Sie zog eine Schnute und hob die rechte Hand drohend, als ob sie nach mir schlagen wollte.

„Lass‘ es gut sein“, ich klopfte ihr auf die Schulter“,ich werde bis zur nächsten Haltestelle zu Fuß gehen, und dann eine Straßenbahn nehmen.

Der kleine Spaziergang wird mir guttun. “

„Tschüss“, sagte Ilona in ihrer knappen Art, presste mir einen Kuss auf die Wange und ließ sich wieder auf ihrem Stuhl nieder.

Charlotte kam auf mich zu umschlang mich und küsste mich heftig auf den Mund. Mich fröstelte trotz des lauen Sommerwetters dabei so, dass sie kurz bemerkte:

„Brauchst keine Furcht zu haben, ich fresse dich nicht auf.

Susi zeigte mir an, dass sie mich noch ins Haus begleiten wolle, bevor ich gehe. Ich folgte ihr ins Erkerzimmer. Aus der Schublade einer kleinen Anrichte zog sie eine Visitenkarte hervor und gab mir diese in die Hand.

„Da ist meine Telefonnummer, wenn du willst, kannst du dich jederzeit melden. “

Ich griff in meine Gesäßtasche, um ihr aus meinem Portemonnaie ebenfalls eine Karte zu geben.

Wie zuvor bei Charlotte bat ich auch sie um einen Schreiber, damit ich die Geschäftsnummer mit meiner privaten ergänzen konnte.

„Am kommenden Donnerstag ist Feiertag. Würdest du uns die Freude machen, uns zu besuchen?“

Mir blieb beinahe das Herz stehen.

„Ja, gerne“, nahm ich ohne Nachdenken an.

„Es wäre schön, wenn du um 14 Uhr hier sein könntest, oder ist dir das zu früh?“

„Passt mir bestens, ich werde da sein“, drängte es mich, ihr zu versichern, und mein Herz begann so laut zu schlagen, dass ich befürchtete, sie könnte es hören.

Von ihren hohen Absätzen herunter gab sie mir einen Kuss auf die Stirn, drückte mir die Hand und wir gingen durch die Eingangshalle zur Haustüre.

„Bis bald“, sagte ich halblaut und ging in Richtung Gartentor. Ein leichter Hauch trug mich den Weg entlang.

Links saßen Ilona und Charlotte unter der Linde und winkten mir zu. Ich erwiderte und verließ das Anwesen wie im Rausch.

Zurück auf der Straße begann ich, zu springen und zu hüpfen, rannte, blieb stehen, drehte mich im Kreis und rief laut vor mich hin.

„Toll, toll, toll. “

Jetzt war es mir egal, wenn irgendwelche Fremden mich für verrückt hielten.

Vielleicht war ich es inzwischen auch geworden. Mein Puls raste auf Hochtouren, nicht schmerzend, sondern im Glücksgefühl des Momentes. Nicht ich war es, der die Straße entlang ging, die Straße floss unter mir. Ich wurde der nächsten Haltestelle entgegen getragen von einer Macht, die mich in Schwingung versetzte.

Wildfremde Menschen erhielten einen freundlichen Gruß von mir, wenn sie mir begegneten. Ich, der meist mit gesenktem Haupt durch die Straßen ging, um niemanden zu sehen, keinem begegnen, zu müssen, hatte den aufrechten Gang soeben erfunden.

Mein Blick war offen, saugte förmlich an den Bildern, die sich am Weg auftaten, ließ sie in mich eindringen, mich durchströmen. Selbst als ich die Bank an der Haltestelle erreichte, war es einerlei, ob nun eine Straßenbahn, ein Bus oder sogar ein Flugzeug kommen würde.

Keine Rolle spielte es, wann und ob überhaupt, ein Transportmittel kommen würde. Ich war da! Und das alleine war genug.

Ich weiß nicht, wie lange ich gesessen und auf die Straßenbahn gewartet habe. Irgendwann saß ich auf einem Sitz und das schwere Gefährt setzte sich träge auf seinen Schienen in Bewegung. Wie schrecklich muss es sein Straßenbahnchauffeur zu sein. Täglich dieselben Strecken hin und her zu fahren und dabei zwangsläufig sich in vorgegebenen Schienen zu bewegen, die ein Abweichen vom Kurs nicht zuließen.

Nein, selbst wenn ich es je gekonnt hätte, diesen Beruf könnte ich ab heute nicht mehr ausüben.

Ich sah aus dem erleuchteten Wageninneren hinaus in die Dunkelheit der Straßen und ließ die Stadt an mir vorbeiziehen, bis ich wieder in der anonymen Umgebung der City ankam. Ich stieg aus setzte meine Füße wieder auf bekanntem Boden auf, doch ich ging nicht direkt in die Richtung meiner Wohnung.

Zuerst wollte ich die Auslagen des Lederwarengeschäfts sehen, das Susis Freundin gehörte. Ich hatte diesem Angebot bisher nicht viel Beachtung geschenkt. Damenbekleidung weckte mein Interesse nicht besonders.

Wenn ich aber die Freundin der Ladenbesitzerin kannte, musste ich mich doch auch für die Auslagen im Schaufenster interessieren. Oder war es nur der Wunsch gewesen, über das präsentierte Angebot ihrer Freundin, mehr über Susi zu erfahren?

Ich stand vor den hell erleuchteten Scheiben und konnte nichts ausmachen, was mich wirklich interessiert hätte.

Bekleidungsstücke, Hüte, Hand- und Reisetaschen, alles für den Bedarf der gehobenen Damen, auch die Preise machten den Eindruck, dass in diesem Geschäft nicht meine Schicht bedient wird. Etwas enttäuscht bog ich um die Ecke und ging auf den Wohnblock zu, dessen Türschloss meinen Schlüssel kannte.

Die Unordnung im Eingang war mir oft schon aufgefallen, heute Abend weckte sie eine Wut in mir. Warum mussten Leute, die in einem solchen Block wohnten, ihren Werbesendungsabfall aus dem Briefkasten gleichmäßig im Eingangsbereich verstreuen? Wollten sie jedem Besucher signalisieren, dass er erst nach Überwindung ihres Mülls Zugang zu ihrer Wohnung haben könnte?

An vielen Tagen schob ich die Reste mit den Füßen in eine Ecke, doch heute stampfte ich leicht wütend auf Werbeseiten und Plastiktüten für die Kleidersammlung.

Erst im Lift kam mir der Gedanke, dass ich vielleicht auf ein Produkt aus Ilonas Händen getreten sein konnte. Das Wissen darum hätte mich sicher traurig gestimmt. Ich schob den Gedanken beiseite.

Glücklicherweise machte der Aufzug keinen Zwischenstopp. Ich hätte es zu so später Stunde nicht ertragen, eine Zwangsgemeinschaft auf diesen zwei Quadratmetern eingehen zu müssen. Im siebten Stock entstieg ich dem ratternden alten Lift. Meine Nachbarin war schon zu Hause, das konnten wir gegenseitig immer feststellen am Lichtschein, der durch den Bodenspalt der Türe schimmerte.

Leise, um sie nicht zu stören, drehte ich meinen Schlüssel und ebenso leise, versuchte ich von innen meine Wohnungstüre hinter mir wieder zu schließen. Für einen Moment blieb ich im Halbdunkel meiner Dachwohnung stehen. Nur leicht erhellt durch das Licht der Stadt, hatte ich mir wahrscheinlich die Illusion herbeigewünscht, in Susis Eingangshalle zu stehen.

Der Druck auf den Lichtschalter beendete diese Vorstellung abrupt.

Meine Schuhschachtel begrüßte mich wie immer mit der mir eigenen Ordnung, doch heute hatte ich erstmals das Gefühl, dass dieser Wohnraum für einen Menschen einfach zu eng ist.

Ich schritt auf die Balkontüre zu, um sie zu öffnen. Als ich am Nachmittag zum Bahnhof ging, konnte ich die Türe wegen des Regens nicht offenlassen.

Meine Wohnung belohnte solche „Verschlusszeiten“ immer mit einem Geruch nach altem trockenem Dachgebälk vermischt mit Teer. Ich schob die Türe bis zum Anschlag zur Seite, dadurch bekamen meine vier Wände etwas Offenes. Ich konnte meine Mansarde nach draußen erweitern.

Der Aschenbecher auf meinem kleinen Balkontisch quoll beinahe über mit den Resten des Vorabends und meine Zeitung war vollgesogen mit dem Regenwasser des Tages.

Sie liegt lahm die Ecken ihrer Seiten über die Tischkante hängend und gab tropfenweise ihre Feuchtigkeit an den Asphaltboden meines Balkons ab. Ich wrang das nasse Journal über dem Dach aus und entschloss mich die aufgequollenen Überreste zusammen mit den Kippen im Mülleimer zu entsorgen.

Aus dem Kühlschrank besorgte ich mir ein paar Scheiben Salami, Butter und die angebrochene Flasche Weißwein, die ich an Vorabend geöffnet hatte. Entnahm dann noch ein Kümmelbrötchen aus dem Brotkasten.

Zusammen mit dem gereinigten Aschenbecher verfrachtet ich alles auf meinen Balkontisch.

Da saß ich nun wieder, wie immer an warmen Abenden.

Mein Blick wanderte über die Dächer der Nachbarhäuser, aber es gab nichts Neues. Ich liebte diese Aussicht, auch wenn der Horizont nicht gerade in der Ferne lag. Da meine Wohnung eine der höchsten in der Straße war, konnte ich den Überblick genießen, den sie bot. Ich stand immer etwas über den Dingen, konnte zu anderen hinab sehen.

Eigentlich ein Logenplatz, doch heute Abend war es anders.

Ich sah in das Häusermeer der Stadt. Mein Fokus schien aber kein fixes Ziel zu finden. Meine Augen suchten nicht nach einem Objekt, sondern bildeten einen leichten Schleier vor allem, was ich sah.

„Was ist los mit dir?“, hörte ich mich selbst zu mir sagen. Ich fand keine Antwort, wollte sie wahrscheinlich auch gar nicht finden.

Dieser Tag hat mich aus meinen festen Runden geworfen. Klar war nur, dass alles, was bis heute Morgen noch zu meiner Normalität gehörte, heute Abend mit einem großen Fragezeichen besetzt war. Diese Ungewissheit machte mir jedoch, nicht wie in früheren Zeiten panische Angst, sondern erweckte eine Zuversicht, ja einen Optimismus in mir, der alle Bedenken zu zerstreuen schien.

Ich weiß nicht mehr, wie lange ich an diesem Abend auf meinem Balkon saß und träumte.

Ich kann mich nur deutlich daran erinnern, immer wieder die drei Frauengestalten vor meinen Augen gesehen zu haben. Susi mit ihrer Eleganz und Grazie, die nur eine reifere Frau haben kann. Ilona, mit ihrer schlichten, klar geschnitten Schönheit, und Charlotte mit ihrer jugendlich-mystischen Ausstrahlung, die mich komplett in ihren Bann zog. Irgendwann in dieser Nacht trugen mich meine Tagträume in mein Schlafzimmer.

Als ich um sieben durch die schrille Zeitansage und den Gong, der den Frühnachrichten vorausgeht, durch meinen Radiowecker, aus dem Schlaf gerissen wurde, sah ich Charlottes Bild vor meinen Augen verschwinden.

Ich stürzte aufgeschreckt aus dem Bett, gerade so, als ob ich, dem Traumbild den Fluchtweg abschneiden und es in meinen vier Wänden zurückhalten wollte.

Ich stand da, noch immer in der Hose des Vortages, und stoppe mein Vorhaben, da ich in diesem Moment begriff, dass ich geträumt hatte. Ich musste das Radio abschalten, konnte heute Morgen nicht die Nachrichten der Welt ertragen.

Die, die ich hätte hören wollen, kämen nicht über diesen Sender, das war mir schnell klar geworden und nach allen anderen stand mir heute nicht der Sinn.

Über meine Wohnküche, in der ich die Kaffeemaschine in Gang setzte, ging ich ins Bad. Eiskalt Duschen war mir ein Gräuel, aber heute Morgen musste es sein. Ich fühlte mich übernächtigt, aber fit, war müde im Körper aber hellwach im Kopf. Die Bilder des Vortages waren präsent, als ob sie erst drei Minuten alt wären.

Mit einiger Überwindung schob ich den Hahn der Dusche nach rechts und drückte ihn unsanft nach oben.

Mir kam Ilonas Schalttechnik bei Einlegen des ersten Gangs in den Sinn. Wie eine aufgescheuchte Fliege sprang ich unter den ersten kalten Tropfen ans andere Ende der Duschwanne.

Im zweiten Anlauf versuchte ich, mich dann langsam unter den kalten Strahl des Duschkopfes zu schieben.

„Grrr.., drr …, ah …“, dann war's geschafft.

Jetzt noch warm nach duschen, das Duschgel zum Einsatz bringen und dann die Kaffeemaschine in Bewegung setzten.

Der Tag hatte begonnen, würde unweigerlich seinen Lauf nehmen. Auf dem Balkontisch wartete geduldig die Salami vom Vorabend. Hatte ich nichts mehr gegessen? Ich hatte auch jetzt keinen Hunger. Der Ordnung halber stellte ich den Teller einfach in den Kühlschrank.

Meine überdimensionale Kaffeetasse begleitete mich auf den Balkonstuhl. Ich nahm Schluckweisen den schwarzen Kaffee zu mir. Wach werden in Ruhe, ohne immer auf die Uhr zu sehen, ob die Zeit noch für eine weitere Tasse ausreicht, das war immer mein Traum gewesen.

Ich brühte die zweite Tasse auf und sah schon wieder auf die Uhr.

Es war Zeit sich anzuziehen, die Tasche für die Arbeit zu richten und sich unausweichlich mit dem Abmarsch ins Büro auseinanderzusetzen. Beim Überstreifen der Hose lud ich den Tascheninhalt der Alten gerne eins zu eins in die Neue um. Als das Portemonnaie dran war, kam mir Susis Visitenkarte in den Sinn. Ich hatte sie gestern einfach weggesteckt, ohne einen Blick darauf zu werfen.

Ich entnahm die, in einen leichten Gelbton gehaltene Karte und las: Dr. Susanne von Ollmann, Historikerin. Die Adresse war mir ja schon bekannt. Der Nachnahme schien mir geläufig, aber wohin zuordnen. Ich hatte ihn schon gehört wusste aber nicht wo. Was tat eine Historikerin? Ging auch sie in ein Büro, um sich dort mit der Geschichte zu befassen? Sicher nicht.

Nach der dritten Kaffeeschale war es acht.

Wollte ich, wie immer, pünktlich an meinem Schreibtisch sitzen, war es höchste Zeit zu gehen. Ein Blick in den blauen Himmel verriet mir, dass heute nicht mit Regen zu rechnen war. Ich ließ die Balkontüre einen breiten Spalt offen und ging zur Haltestelle.

Beim Betreten der Geschäftsräume verwende ich die Hintertüre. Das hatte ich mir montags so angewöhnt, um den lästigen Fragen nach den Erlebnissen des Wochenendes zu entgehen, die unsere Empfangsdame jedem, am Tag danach stellt.

Ich umging damit die Auskunft an sie und gleichzeitig auch die Aufnahme dieser Informationen in das Wochengespräch des Betriebs.

Im Büro angekommen startete ich meinen Computer, legte meine Tasche an den, dafür vorgesehen Platz in der untersten Schublade und setzte mich zuerst in Richtung Küche in Bewegung. Der Kaffee, den man sich hier kostenlos zubereiten konnte, war der mieseste der ganzen Stadt, aber gerade diese Abscheu, die er erzeugte, gab mir den letzten Kick, wach zu werden.

Zurück an meinem Arbeitsplatz setzte ich die Tasse auf eine alte Ansichtskarte aus Griechenland. Diesen Untersetzer verwende ich schon viele Jahre lang. Das Foto der ägäischen Insel hat darunter sehr gelitten. Da erzeugt mein Telefon seinen typischen gedehnten Dreiklang, der ankündigt, dass es sich um ein internes Gespräch handelt.

„Ja?“, melde ich mich kurz.

„Hallo Johann, du bist schon da?“, dröhnte mir die etwas hohe Stimme der Rezeptionistin ins linke Ohr.

„Ich hab‘ dich gar nicht kommen sehen!“, und ohne Luft zu holen, fuhr sie fort: „Wie war das Wochenende?“

„Wie immer Andrea: Nichts Neues, wenn es mal was gibt, bist du die Erste, die es erfährt. “

Mit diesem Standardsatz hoffte ich immer wieder, ihren lästigen Fragen für längere Zeit zu entkommen. Das war bisher allerdings nicht besonders erfolgreich gewesen. Eine andere Reaktion auf ihre unbefriedigte Neugier war mir bisher jedoch nicht eingefallen.

„Na, ja!“, ließ sie hörbar enttäuscht wissen“,von dir erfahre ich ja nie was. Du bist eine besonders harte Nuss. “

Buh, das hatte wieder gesessen, ich hasste diese Person innerlich so sehr, dass ich es bisweilen in Betracht zog, mir eine neue Arbeitsstelle zu suchen, nur, um ihr aus dem Weg gehen zu können. Da mir die Aussicht, dass diese Position, in irgendeiner Firma, mit einer anderen Charaktere besetzt sein könnte, zu gering schienen, beschloss ich immer wieder zu bleiben und den Montag durchzustehen.

Der Vormittag raste an mir vorbei. Die üblichen Arbeiten, das Erledigen von Anfragen, das Bearbeiten der Bestellungen, die mit der Wochenendpost eintrafen und die immer häufiger anfallende Mailpost per Internet, hatten mich so sehr in Beschlag genommen, dass ich kaum realisierte, wie die erste Hälfte des Tages verflog.

Ganz in der Nähe war ein kleiner Laden, der Sandwiches anbot. Unser Betrieb war nicht so groß, dass er eine eigene Kantine führte.

Es gab einen Aufenthaltsraum, in dem sich die Selbstversorger über die Mittagszeit mit denen trafen, die sich ein belegtes Brot besorgten. Heute wollte ich auf keinen Fall in dieser Runde meinen Imbiss einnehmen.

Das Schinkensandwich zusammen mit einer Kola in der Hand wanderte ich einige Straßen weiter in den kleinen Park und suchte eine freie Bank. Zu spät, die schattigen Plätze waren schon alle belegt. Blieb mir nur die Entscheidung für einen Rasenplatz und den Schneidersitz.

Ich war lange nicht mehr hier gewesen, in den letzten Wochen waren die Tage eher regnerisch und nass gewesen.

Aus meiner Sitzposition am Boden konnte ich die Vorbeigehenden beobachten und nebenbei das Mitgebrachte verzehren. Eine eigenwillige Stimme in mir hieß mich immer wieder aufschauen, die Leute beobachten, bis ich feststellte, dass ich nicht einfach beobachtete, sondern auf der Suche war. Ich suchte in jeder Person die vorüber ging ein Gesicht:

‚Charlotte!‘, schoss es mir in den Kopf.

Und in diesem Moment wurde mir erst klar, was jeder andere schon lange gewusst hätte: Ich hatte mich verliebt!

„Johann, du spinnst“, sprach ich laut vor mich hin und schüttelte den Kopf.

„Nun bist du vollkommen übergeschnappt, unheilbar krank. “

Ich führte Selbstgespräche, das war der eindeutige Beweis, für meine endgültige Verblödung.

Immer hatten mich andere darauf aufmerksam machen müssen, wenn ich verliebt war.

Ich konnte jeden Kontakt, mit einer potenziellen Partnerin, mein ganzes Leben lang, immer distanziert betrachten und erklären, was vor sich ging, wenn meine Bekannten mir einreden wollten, ich sein verliebt. Heftigst hatte ich mich immer gegen Behauptungen dieser Art gewehrt.

„Die muss erst noch gebacken werden!“, war mein überzeugendstes Argument gewesen. Zugegeben, ich hatte über die Jahre einige Affären gehabt. Meist ging die Initiative jedoch nicht von mir aus. Ich buchte die Episoden unter erotischen Abenteuern in mein Tagebuch.

Teils gingen solche Beziehungen einige Tage oder Wochen. Einmal sogar mehr als zwei Jahre und das auch noch mit Trauschein.

Ich hockte, wie ein indischer Fakir, auf dem Rasen und begann die ganze Tragik meiner Situation zu verstehen. Charlotte! Ich wollte sie wiedersehen, unbedingt, so schnell wie möglich, nicht erst am Donnerstag. War ich ein Idiot, hatte mir ihre Telefonnummer nicht aufgeschrieben, mich drauf verlassen, sie würde schon anrufen. Und jetzt das.

Sie war die Einzige von den Dreien, von der ich am wenigsten wusste, nicht einmal, wie ich sie erreichen konnte. Hatte ich nicht heute Morgen noch von ihr geträumt?

Mein gut ausgebauter Schutzschild, der mich vor Gefühlen, die ich nicht zulassen wollte oder konnte, bewahrte, bröselte innerhalb weniger Sekunden weg. Die ägyptischen Pyramiden benötigen Jahrtausende, um ihren steinernen Aufbau abzutragen. Ich stand von einem Augenblick zum anderen, ohne all die mächtigen, in Jahren aufgetürmten Mauern da.

Mich traf fast der Schlag.

Hatte ich mich eben noch wohl gefühlt, war ausgeglichen und zufrieden, so erstarrte ich jetzt langsam in meiner Haltung.

„Was ist, wenn sie nicht dasselbe für dich empfindet?“

Diese Frage kam mir so laut über die Lippen, dass zwei Mädchen, die nur unweit von mir im Gras saßen sich umsahen und mir zulächelten.

‚Mich mögen, lieben? Das war eher unwahrscheinlich!‘

Ein Eigenbrötler, mit dem es niemand länger aushielt. Mir stieg ein Beklemmen vom Bauch her aufwärts in die Herzgegend. Durch tiefes Einatmen wollte ich mehr Sauerstoff aufnehmen, um mich dieser Enge zu entledigen. Es half nichts.

Die Ruhe bewahren, aber wie?

Als ob jemand einen Schalter umgelegt hätte, wechselte die Erstarrung in Bewegung.

Der Drang irgendetwas zu tun, ließ mich hochschnellen, und setzte meine Beine in Bewegung. Mit jedem Schritt wurde mein Tempo noch etwas erhöht. Hätte mich jemand beobachtet, er wäre zum Schluss gekommen, ich trainiere für einen Leichtathletikrekord im Gehen.

„Hi, Johann, was ist los mit dir?“, empfing mich Andrea, als ich geschäftig am Empfang vorbeiziehen wollte. Und ohne meine Antwort abzuwarten, fuhr sie fort:

„Du bist ja leichenblass! Ist dir nicht gut?“

Das war's.

Sie hatte mich eben, ohne es zu wissen, draufgestoßen. Ich versuchte, so leidend wie möglich auszusehen, und wandte mich ihr zu.

„Mir ist hundeelend“, ließ ich sie wissen. „Ich hab wohl was Verdorbenes gegessen. “ „Dann solltest du dich aber nicht hier rumquälen!“

„Was soll ich tun? Es ist ganz plötzlich aufgetreten?“, fragte ich achselzuckend nach.

„Geh‘ nach Hause ins Bett!“

Genau das wollte ich hören.

Wenn sie mir das riet, war ich sicher das Mitgefühl der ganzen Firma stand auf meiner Seite und niemand würde denken, dass ich nur einen blauen Montag feiern wollte. Um die Sache noch eindeutiger auszuarbeiten, sah ich ihr, Hilfe suchend ins Gesicht.

„Meinst du wirklich?“

„Ja sicher! Geh nach Hause, bevor es schlimmer wird!“

Doppelt gemoppelt hält besser. Ich versuchte, meine innere Freude über mein gelungenes Manöver, zu verbergen, weiterhin so krank wie möglich auszusehen, und packte in Windeseile meine Tasche im Büro zusammen.

Noch das richtige Band in den Anrufbeantworter einlegen, damit die Kunden wussten, dass ich heute nicht mehr zu erreichen war, dann konnte es losgehen. Noch einmal an Andrea vorbei, mit kränklicher Mine:

„Es tut mir leid, aber es scheint wirklich was Ernstes zu sein“, sagen und von ihr die Wünsche für eine gute Besserung erhalten und dann nach draußen gehen.

„Halt!“, schrie sie, ich hatte den Türgriff schon in der Hand gehabt.

„Da ist noch was, ich glaube es ist wichtig. “

Ich drehte mich mit leidender Mine noch einmal zu ihr um.

„Kurz bevor du zurückgekommen bist, hat eine Frau angerufen. Sie meinte es wäre dingend. Ich hab‘ ihre Nummer notiert und gesagt, du würdest zurückrufen. “

Gequält und krank aussehend ging ich noch einmal an ihr Pult. Sie reichte mir ihr Notizblatt und ich glaubte, meinen Augen nicht trauen zu können.

Charlotte Neuhaus und eine Telefonnummer. Mein Herz pochte. Ich versuchte, nicht aus der Fassung zu geraten.

„Wenn sie wieder anruft, lasse sie wissen, dass ich zurückrufe, sobald es mir besser geht. “

Den Zettel schob ich unauffällig in meine Tasche.

„OK“, hörte ich Andrea noch sagen, aber ich war schon wieder bei der Tür. Lange konnte ich die kränkelnde Mimik nicht mehr aufrecht erhalten.

Deshalb wollte ich draußen sein, um der Entdeckung durch Andrea zu entfliehen.

Zwar hatte ich ein schlechtes Gewissen, da mir im medizinischen Sinne ja nichts fehlte. Das Arbeitsrecht sah für meinen Zustand kein Entgegenkommen vor. Grundlos einen freien Nachmittag zu nehmen hätte ich in diesem Moment jedoch auch nicht gekonnt.

Die Straßenbahn kam.

Mit schnellen Schritten erreichte ich sie noch, suchte nach einem freien Einzelsitzplatz und ließ mich in das Polster fallen.

Als ob es nicht wahr sein könnte, kramte ich aus meiner Tasche den Notizzettel hervor. Ich hatte eine Telefonnummer und konnte tief durchatmen.

‚Nein, konnte ich nicht‘, schoss es mir in den Kopf. ‚Was, wenn diese Charlotte Neuhaus gar nicht die Charlotte war, die ich anrufen wollte?‘ Ich kannte ihren richtigen Nachnamen ja nicht. Der Zweifler Johann war wieder wach geworden und verbreitete seine Verunsicherung in mir.

Es half nichts.

Ich würde Zuhause den Hörer abnehmen, diese Nummer wählen und abwarten, was geschieht. Auf mein Stimmengehör konnte ich mich verlassen. Und wenn am anderen Ende dann wirklich eine fremde Person war, konnte ich immer noch auflegen. Für meinen Geschmack machte der Straßenbahn Chauffeur heute, viel zu lange Pausen an den einzelnen Stationen. Wusste er nicht, dass ich es eilig hatte? Endlich, krächzende Bremsen brachten den Stahl Tross an meinem Ziel zum Stillstand, die automatischen Türen gaben den Weg zum Aussteigen frei.

Ich war noch nie so schnell in meiner Dachwohnung angekommen. Ungeduldig ließ ich mich in einen meiner Sessel fallen, wolle mich ein wenig sammeln, um am Telefon ruhig und gelassen zu wirken. Doch ich konnte nicht warten, griff zum Hörer und tippte die Zahlen die Andrea notiert hatte ein.

Es klingelte am anderen Ende zwei, drei oder viermal.

„Lederwaren Keller“, meldete sich eine männliche Stimme.

Ich war vollkommen aus dem Konzept, auf alle Möglichkeiten war ich vorbereitet, aber nicht darauf einen Mann am anderen Ende der Leitung zu haben.

„Hallo!“, rief er nochmals mit freundlicher Stimme in den Hörer, als ich nicht gleich reagierte.

„Guten Tag, hier spricht Johann Damm, ich hätte gerne mit Frau Charlotte Neuhaus gesprochen. “

„Bitte gedulden sie sich einen Moment, ich verbinde sie weiter“, ließ er mich wissen.

Ein leichtes Knacken und ich konnte einen Ausschnitt, der ‚Brandenburgischen Konzerte‘, von Bach hören. Gerade stimmte ich mich auf den Rhythmus der Orgelstimmen ein, als ein Aufgeregtes.

„Hallo Johann!“, die Musik abbrach.

Sie ist es!

Eilig antwortete ich auf ihre Begrüßung mit:

„Hallo Charlotte“, und dann trat eine stille Pause ein. Ich brachte keinen Ton heraus. Meine Stimme schien blockiert, aus meinem Kopf meldete sich kein Wort, zur Aussprache bei den Stimmbändern an.

Hoffnung und Angst mischten sich augenblicklich zu einem zähen Teig in mir. Hätte sie nicht, am anderen Ende der Leitung das Schweigen mit einem Kurzen:

„Ich will dich treffen“, gebrochen, ich wäre stumm geblieben.

„Ich muss dich auch sehen!“, stammelte ich mit zitternder Stimme.

„Super, dann komm ich in einer halben Stunde bei Dir vorbei. “

„Wo bist du jetzt?“, fragte ich sie.

„Nicht weit von deiner Wohnung, du weist schon das Lederwaren Geschäft von Susis Freundin. Kannst du in einer halben Stunde Zuhause sein? Ich hab‘ schon mal um die Ecke geschaut, als ich heute Morgen kam. Ich weiß, wo du wohnst, ich kenne deinen Klingelknopf schon. “

Und als ob sie den Beweis dafür antreten müsse, fügte sie noch: „Oben links“, hinzu.

„Ich werde da sein, wenn du kommst“, ließ ich sie wissen“,und ich freue mich riesig, dich zu sehen!“

„Ich auch“, hauchte sie leise in den Hörer“,bis gleich …“

Ich legte den Hörer auf den Apparat.

Meine Aufmerksamkeit konzentrierte sich sogleich auf meine Wohnküchen-Kombination. Außer meiner Wohnungsnachbarin hatte ich schon ewige Zeiten keinen Besuch mehr gehabt. Ist alles in Ordnung? Zeitungen lagen noch herum und die diversen Aschenbecher, die ich immer gleichmäßig in meinem Appartement verteilte, quollen allesamt über.

Ich ertappte mich mal wieder dabei, alles richtig machen zu wollen. Einen guten Eindruck erwecken, um Charlotte nicht zu enttäuschen.

Ich kam mir dumm vor, meine Zwänge hielten mich in ihrem Bann.

Konnte ich all das einmal loslassen? Mir blieben nur noch wenige Minuten, entscheidende Zeit, in der ich beginnen konnte, umzudenken. Ich hatte mich aus Beziehungen immer herausgewunden, künstliche Distanz hergestellt, um meine Zwänge nicht vor anderen Menschen entblößen zu müssen.

Der Preis, den ich dafür bezahlt hatte, war hoch.

Nie war mir jemand begegnet, der es mit mir oder ich mit ihr, länger ausgehalten hatte. Mein Entschluss, den ich vor zwei Jahren gefasst hatte, jeglichen zwischenmenschlichen Verbindungen, aus dem Weg zu gehen, meinen Eigenbrötler zu akzeptieren und alleine zu leben, war mir seinerzeit nicht leicht gefallen.

Aber nach dem Debakel mit Sonja, meiner damaligen Freundin, war dies der einzig Richtige gewesen.

Und nun, nach über dreißig Monaten, in denen ich meine Welt, in regelmäßige Bahnen zu lenken, versucht hatte, geschieht das, was ich als abgehakt, betrachtet hatte. Zumindest für diese Inkarnation war das Thema Liebe eigentlich schon ausgebucht. Ich fasste kurzerhand den Entschluss, nichts, aber auch gar nichts zu verbiegen, mich nicht anzustrengen, bei Charlotte einen möglichst guten Eindruck zu hinterlassen.

Entweder es war möglich, dass wir und begegneten, wie wir sind, oder ich musste schnell wieder einen Weg zur Distanz finden. Eine Partnerschaft mit Eifersucht, Streit, Terror und gegenseitiger Quälerei, konnte ich mir nicht mehr vorstellen. Allerdings, und auch das war mir in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit klar geworden, hieß das auch für mich, anders auf Charlotte zuzugehen, als ich dies bisher getan hatte.

Die Tatsache, dass ich diese Frau alleine, ohne kuppelndes Zutun von Freunden oder Bekannten kennengelernt hatte, ließ mich hoffen.

Es schien mir eine Ewigkeit zu dauern, bis endlich die Glocke läutete. Als ob ich niemanden erwarten würde, rief ich durch die Gegensprechanlage:

„Ja, wer ist da!“, ein Kurzes:

„Ich!“, und mein Finger presste auf den Türöffner.

„Ganz oben. “ Versuchte ich noch, nachzulegen, hörte aber schon die Haustüre ins Schloss fallen. Meine Nervosität stieg wieder an, mein Herzschlag raste, als ob es um den Grand Prix von Monaco ginge.

Der Lift im Flur ließ sein eindeutiges Geräusch hören.

Ich sprang zu Tür und öffnete, damit Charlotte nicht nochmals klingeln musste. Aus Vorsicht hatte ich mir angewöhnt die Wohnungstüre immer nur einen Spalt zu öffnen und nach draußen zu sehen, wer in dem kleinen dunklen Treppenhaus stand.

Charlotte sprang auf die Türe zu und stieß sie mit ihrem ganzen Schwung auf.

Da stand sie, hier stand ich.

Wir fielen uns im selben Augenblick in die Arme, umschlangen uns und hielten uns, in der offenen Türe stehend, für eine halbe Ewigkeit fest. Ich glaube, wir warteten beide auf ein Signal des Anderen diese Umklammerung zu lösen, aber die Freude des Wiedersehens war stärker, verlangte nach intensivem körperlichen Erspüren des anderen.

Charlotte begann, zu schieben, drängte mich rückwärts durch den Raum. Bei den engen Verhältnissen, die hier herrschten, war es nur eine Frage von wenigen Schritten.

Ich stolperte rückwärts und fiel in einen meiner Sessel. Sie sprang zurück zur Tür, gab ihr mit dem Fuß einen Tritt, damit flog diese laut krachend ins Schloss. Mit zwei Schritten war sie wieder bei mir, ließ sich niedersinken und presste meine Knie auseinander.

Halb knieend, halb liegen drückte sie mich zurück in die Lehne des Sessels. Ich konnte ihre festen Brüste an meinem Bauch spüren. Mit einer schlangenhaften Bewegung ihres ganzen Körpers glitt sie weiter nach oben und presste ihren Mund auf Meinen.

Ihre Zunge suchte eifrig nach Meiner und ihre Arme schlangen sich von beiden Seiten her um meinen Hals.

Ich griff unter ihre Achseln und zog sie damit höher und näher an mich heran.

Wow, was war das für ein Gefühl. Solch innige Berührung solch starkes Verlangen nach Gleichem und mehr kannte ich bis zu dieser Sekunde noch nicht. Ich verspürte Lust, ihr seitlich an die Brüste zu greifen, und tat es auch.

Die weiche Größe dieser Brüste ließ mich erschauern. Sie löste sich für einen Augenblick von meinem Mund, hob ihren Kopf leicht an und sah mir in die Augen.

„Drücke sie fest, ich liebe das. “

Ich tat wie sie wünschte, verspürte eine immense Lust, mehr von diesem weichen wohltuenden Körper, mit meinen Händen zu erobern. Sie legte ihrem Mund wieder zurück auf den meinen. Zuerst versuchte ich, zwischen unseren beiden Körpern hindurch die beiden reifen Melonen mit meinen Händen zu fassen, knetete leicht und immer fester.

Charlotte beantwortete meine Berührung mit leisem schweren Atmen, das mich dieselbe Erregung spüren ließ, die ich auch im Park bei Susi wahrgenommen hatte.

Sie löste sich abermals von meinem Mund, diesmal, um sich halb aufzurichten. Mit einem Griff über Kreuz zog sie in Windeseile ihr T-Shirt über den Kopf und presste mir ihre frei gewordenen Brüste ins Gesicht. Ihr ganzer Körper versetzte sich in schwingende Bewegungen und spielend schlug sie mir, die beiden wunderbaren Titten abwechselnd von links und rechts ins Gesicht.

Ich versuchte jedes Mal, einen ihren Nippel mit dem Mund zu fassen. Sie kam diesem Verlangen ab und zu nach, indem sie sich mit ihrem ganzen Gewicht auf mich niederließ, wenn ich gerade mit weit offenem Mund versuchte, einen ihre Bälle an den Warzen zu fassen.

Meine Erregung steigert sich, was auch deutlich am Inhalt meiner Hose zu erkennen war. Langsam wurde es eng in meinen Jeans.

Sie musste es bemerkt haben. Denn, während ich noch peinlich versuchte, meine Beine enger zusammen zu pressen, damit meine Erektion nicht augenfällig wurde, nahm sie ihre Oberschenkel weiter auseinander und rieb sich mit ihrer Scham an meinen Schwanz.

Ihr Unterleib begann einen Tanz auf meinem, ohne dass ihr Mund den Meinen losließ. Ihr Rhythmus begann, sich zu steigern, und schon bald erschauerte sie am ganzen Körper, presste dabei ihre Scham unter gewaltigen Stößen gegen den Ständer in der Hose.

Ich hielt dem Ansturm nicht mehr stand. Mit ihrem letzten Pressen, das ihren Höhepunkt abklingen ließ, pumpte sie den Saft aus meinem Schwanz in meine Hose.

Ich wand mich heftig, musste meine Lust herausschreien und sank in mir zusammen.

Charlotte ließ sich leicht auf mich sinken. Stumm lagen wir da, bis unser schneller Atem abgeklungen war. Ich öffnete die Augen. Ihre Haare bedeckten mein Gesicht. Wie durch ein feines Netz aus Seide schimmerte die Mittagssonne goldglänzend durch ihr rotbraunes Haar.

„Ich liebe Dich“, flüsterte ich leise und versuchte dabei, ihr Ohrläppchen sanft mit den Zähnen zu greifen. Ein genüssliches Liebevolles:

„Mhm“, kam durch ihre geschlossenen Lippen. „Ich dich auch“, hauchte sie und begann sich langsam, aufzurichten.

Sie rutschte dazu nach unten und setzte sich auf dem Boden zwischen meinen Oberschenkeln ab. Mit beiden Händen griff sie nach meinem Schwanz und rieb ihn als Nachspiel noch einmal durch den festen Stoff meiner Hose.

„Willst du was trinken?“, damit versuchte ich, die Stille zu beenden.

„Ja gerne, was hast du denn da?“

Ich stützte mich mit beiden Armen auf den Lehnen des Sessels ab, um mich zu erheben. Sie hielt dabei ihre Hände in meinem Schritt fest, was das Aufstehen nicht gerade einfacher gestaltete.

Durch Anheben des linken Beins machte ich einen Schritt über die sitzende Frau hinweg und ging zum Kühlschrank.

„Es ist noch Mineralwasser oder Bier kalt. Die Kaffeemaschine ist eingeschaltet und im Schrank hätte ich noch Rotwein oder einen Cognac. Was darf es denn sein?“

Sie entschied sich für einen Kaffee und ich brühte mir ebenfalls eine Tasse auf. Charlotte wanderte unterdessen durch meine Wohnung. Sie nahm ungeniert alles in die Hände was sie zu interessieren schien, öffnete alle Fächer und Schubladen, gerade so, als ob sie etwas suchte.

„Hältst du nach was Bestimmtem Ausschau? Vielleicht kann ich dir helfen?“, rief ich ihr zu.

„Nein, aber wenn ich mich in einen Mann verliebe, muss ich alles von ihm wissen. Wie er lebt, was er tut und eben auch, was in seinen Schränken drin ist. “

„Und wie ist das umgekehrt?“, wollte ich von ihr wissen. „Darf ein Mann, der dich liebt, auch alles von dir wissen?“

„Ja, schon …, aber eher etwas langsam, das muss Zeit haben.

Ich musste lachen, verbarg es jedoch vor Charlotte.

‚So ungeniert ehrlich und frech wolle ich auch gerne sein können‘, dachte ich für mich.

„Dein Computer interessiert mich, was machst du damit?“

„Ich schreibe, zeichne, gehe ins Internet und dann habe ich ihn noch für mein hauptsächliches Hobby, die Astrologie. “

„Du meinst, du beschäftigst dich, mit Horoskopen und solchen Sachen?“

„Ja genau!“

„Dann musst du mir unbedingt, was über mich erzählen.

„Das würde ich viel lieber dir überlassen. Lass uns auf dem Balkon Platz nehmen. Ich möchte vieles von dir wissen. “

Ich hatte den kleinen Balkontisch gedeckt die Kaffeetassen und ein paar Kekse aufgelegt und setzte mich, in Erwartung, dass Charlotte gleich kommen würde. Es war mir etwas unangenehm, dass sie alle meine Schubladen öffnete, das hatte ich bisher auch niemanden erlaubt. Ab heute sollte jedoch vieles anders werden, deshalb versuchte ich, mit ihrer Durchsuchung einverstanden zu sein.

Auch wenn es mir schwerfiel.

Nach einigen Minuten kam sie an den Tisch, ließ sich in den Stuhl sinken und sah mich mit ernster Mine an. Hinter ihrem Rücken zog sie ein Foto hervor und hielt es mir unter die Nase:

„Wer ist das?“, fragte sie kurz angebunden.

„Das ist meine Frau“, gab ich provokativ zurück, denn ich wollte mich ein wenig für ihre Neugier revanchieren.

Mit einem Funkeln in den Augen schrie sie fast vorwurfsvoll:

„Du bist verheiratet?“

Ich schwieg einen Augenblick, um diese glänzend feurigen Augen, so lange wie möglich, genießen zu können. Antwortete ihr dann, betont ruhig und gelassen:

„War …, ich war verheiratet!“

„Bis wann?“

„Bis vor zehn Jahren. Eifersüchtig?“

„Und warum bewahrst du ein Bild von ihr auf?“

„Ich weiß nicht, ich werfe eben nicht gerne was weg.

Außerdem ist das ein Stück meine Biografie, ob ich da ein Foto herumliegen habe oder die Erinnerungen im Kopf mit mir spazieren trage ist doch egal. “

„Darf ich's zerreißen?“, sie fragte, und zog mir das Bild aus der Hand.

Ich erschrak. Da war diese Frau noch keine halbe Stunde in meiner Wohnung und wollte schon aussortieren, was ich behalten sollte oder nicht.

„Warum?“, wollte ich wissen.

Sie stellte mir eine Gegenfrage.

„Liebst du mich?“

„Ja!“, meine Stimme wurde lauter.

„Deshalb. Also darf ich?“

Im selben Tonfall sagte ich nochmals deutlich:

„Ja!“, und wusste nicht, wie mir geschieht.

Sie nahm das Foto und teilte es in unzählige winzige Schnipsel. Danach warf sie es streuend über die Dachkante.

Die tausend kleinen Fetzen rieselten auf die Straße nieder.

„Wenn du mich liebst und ich dich liebe, dann brauchen wir diese alten Klamotten nicht mehr. “

Ihr Ton war wieder auf den Normalpegel zurückgegangen. Sie setzte die Tasse an und schlürfte sichtlich zufrieden über heißen Rand. Dabei ließen mich ihre Augen nicht einen Moment los.

„Erzähl mir was von dir“, sagte ich und ergänzte noch mit“,alles, was du mir schon sagen willst.

Ich wollte ihr die Freiheit lassen und nicht bohrend nachfragen.

Sie blieb einige Minuten still, sah nachdenklich aus und blickte mich dabei an, als ob ich ihr helfen müsste, die richtigen Worte zu finden. Überraschend entdeckte ich, dass ich das Warten auf eine Antwort ihrerseits zu einem Spiel werden lassen konnte.

Bisher stellte ich immer eine Frage und war ungeduldig angespannt, bis ich von einem Gegenüber eine Antwort erhielt.

Mit Charlotte schien das anders, auch wenn sie mir nichts sagen würde, wäre es in Ordnung. Nur die Tatsache, dass sie da ist, dass sie mir sagt:

‚Ich liebe dich‘, und ich ihr das auch spontan glauben kann, ist genug für mich.

Ihre Nachdenklichkeit steigerte sich. In der Stirn- und Schläfenpartie zogen sich langsam Falten zusammen. Trotz aller Spontaneität schien es ihr schwerzufallen das auszudrücken, was sie sagen wollte.

Sie begann mit verlegener Stimme:

„Weist du, die Sache ist etwas kompliziert. “

Danach verriet ein kleiner Seufzer, dass sie es wohl auch war.

„Ich liebe dich“, schien sie noch einmal betonen zu müssen, bevor sie fortfuhr“,aber es gibt da eine Abmachung zwischen Susi, Ilona und mir. Wenn ich mich in einen Mann verliebe, müssen sie beide damit einverstanden sein. “

„Ich verstehe nicht ganz, was haben die beiden mit uns zu tun?“, wollte ich wissen.

„Eigentlich nichts, wäre da eben nicht unsere Vereinbarung. Wir drei sind seit Langem enge Freundinnen und stehen uns gegenseitig bei, wo immer es notwendig ist. Wir verbringen viel Zeit miteinander und haben keine Geheimnisse voreinander. Das ist eine wunderbare Beziehung, die ich nicht aufgeben will. “

Sie legte wieder eine kleine Pause ein und fuhr dann fort.

„Schon, als ich dich gestern am Bahnhof sah, wusste ich, dass ich dich mag.

Es war, auch wenn das kitschig klingt, Liebe auf den ersten Blick. Ich hatte das bisher noch nie erlebt, aber ich spürte, dass ich ohne dich nicht mehr sein will. Aber was soll ich mit Susi und Ilona machen? Ich will dich und will die beiden, nicht missen. “

„Du kannst doch beides haben. “ Gab ich ihr zu verstehen. „Ich möchte dir nicht im Weg stehen in deiner Freundschaft mit den beiden.

Wo siehst Du ein Problem?“

„Das kann ich dir nicht sagen, vielleicht später. “

„Im Kern“, begann sie neu“,muss ich mich wahrscheinlich entweder für dich oder für die beiden entscheiden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein weiterer Mensch in der Gemeinschaft bei Susi aufgenommen wird. Aber das ist natürlich auch eine Entscheidung, die Susi und Ilona und nicht zuletzt auch du fällen musst. “

„Wenn dir die Freundschaft mit den beiden wichtig ist und unsere Beziehung davon abhängt, dass wir damit eine Lösung finden … Ich bin bereit alles zu tun, was ich kann.

Was immer auch damit verbunden ist. Nach meinem gestrigen Besuch habe ich nicht den Eindruck, dass Susi oder Ilona etwas gegen mich haben. “

„Hast du mit Susi schon besprochen, wann du wieder in den Rosenweg kommst?“

„Ja, sie hat mich für Donnerstag eingeladen. “

„Wirklich? Davon hat sie uns gar nichts gesagt. Dann werden wir ja sehen, was sie vorhat. “

Charlotte gab mir Rätsel auf, die ich jetzt jedoch nicht lösen wollte.

Es war zu schön sie hier zu haben.

„Ihr habt gestern in wenigen Stunden meine ganze Welt auf den Kopf gestellt. Ich bin seither nicht mehr der Alte. Alles ist anders geworden, ich weiß nur noch nicht wie. “ Begann ich, Charlotte zu erklären. Sie hob kurz ihren Zeigefinger vor meinen Mund, sah mir wieder so innig in die Augen, dass mir ein Schauder den Rücken herunter lief.

„Hör‘ auf zu denken, es ist etwas Fantastisches passiert.

Wenn du zu viel darüber nachdenkst, zerstörst du den Zauber. Auch ich bin völlig durcheinander. Die Gefühle, die du in mir auslöst, überwältigen mich. Aber reden macht's nicht einfacher. „

Ich wollte das Thema beenden.

‚Es ist besser, nicht alles gleich zu verstehen‘, ging mir durch den Sinn. Neues bleibt länger neu, solange noch was zu erforschen bleibt.

„Wie alt bist du?“, wollte ich wissen.

Mit weiblichem Charme ließ sie den Kopf auf den Schultern wiegen und fragte zurück:

„Was schätzt du?“

„Ich weiß, Ilona ist achtundzwanzig, ich würde dich gleich alt, eher etwas jünger schätzen. “

„Danke für das Kompliment!“, sie strahlte.

„Ich bin zweiunddreißig, auf den Tag genau vier Jahre älter als Ilona, wir haben denselben Geburtstag. “

„Das hätte ich nicht gedacht.

Du darfst das wirklich als Kompliment auffassen. “

Ich erhob mich, um zwei weitere Tassen Kaffee aus der Maschine zu lassen. Solange der Automat das Getränk aufbrühte, beobachtete ich Charlotte von hinten durch das Schiebefenster des Balkons.

„Ich bin glücklich“, flüsterte ich mir selbst leise zu. Zum ersten Mal erlebe ich, dass ich rundum zufrieden bin. Heute würde ich keinen Beschwerdebrief mehr schreiben wollen. Es gibt nichts, worüber ich mich zu beschweren hätte.

„Johann, es geht bergauf mit dir!“, kam mir schon etwas lauter über die Lippen und ich pfiff ein paar Takte aus ‚Carmen‘ von Bizet, als ich tänzelnd mit den vollen Tassen zurück zu Charlotte bewegte.

Angenehm laue Nachmittage haben die schlechte Angewohnheit, schnell vorüberzuziehen. Wir plauderten über viele belanglose Dinge wie das Wetter. Die Dämmerung brachte einen kühlen Wind, der mit Charlottes Brüsten spielte, und ihre Brustwarzen leicht aufrichteten.

Uns beiden wurde erst klar, dass die Zeit fortgeschritten ist, als Charlotte nach ihrem T-Shirt kramte, um es sich wieder über zu ziehen.

Es schien mir wie die Verhüllung eines bedeutenden Kunstwerks, als sie langsam das enge Hemdchen über ihren Kopf zog. Der Stoff spannte sich über ihre Brüste und ihre Spitzen bildeten leichte Erhöhungen. Mich faszinierte der Anblick. Den ganzen Mittag über hatte ich nicht so auf ihren Busen gestarrt wie jetzt, als er verpackt und nur andeutungsweise zu sehen war.

„Wollen wir essen gehen?“, unterbrach sie meine beschauliche Betrachtung.

„Kennst du den Griechen in der Mühlenstraße? Dort gehe ich gerne hin. Er macht auch Kleinigkeiten und ist nicht so teuer. Vor allem verwendet er frische Zutaten und keine Konserven. Etwas zögerlich sagte sie:

„Ja, zum Griechen gehe ich auch gerne. “

Sprach's aus und sprang vom Stuhl und rief beinahe singend:

„Lass uns gehen!“

Etwas peinlich berührt, kam mein:

„Ich … Ich wolle eigentlich zuerst noch Duschen.

Du …, du weißt schon … meine Unterhose ist etwas verklebt. “

„Es wäre schön, wenn du das so lassen würdest, wie es ist. Ich finde den Gedanken anregend, zu wissen, dass du bei jedem Schritt wieder daran denkst, was wir zusammen gemacht haben. “

Ich muss sie verwundert angesehen haben, denn sie ergänzte:

„Ich möchte einfach nicht, dass du mich auch nur eine Sekunde vergisst!“

Also machten wir uns auf den Weg.

Ich muss zugeben, dass ich dauernd an sie dachte. Jeder Schritt war begleitet von einem leichten Spannen zwischen meinen Beinen. Besonders bei Leuten, die uns begegneten, wurde ich den Eindruck nicht los, sie starrten auf meine Hose, weil unsere erotische Begegnung dort einen Fleck hinterlassen habe.

Charlotte legte ihren Arm über meine Schultern und begleitete mich unbeschwert und heiter. Ich hatte den Eindruck, dass sie es wirklich genoss, mit meiner Verlegenheit zu spielen.

Wir gingen, empfangen von dezenten griechischen Busukiklängen, über die drei Stufen ins Restaurant Poseidon. Den Wirt, Jorgos kannte ich schon viele Jahre. Wir hatten oft über meine Reisen in seine Heimat bis spät in die Nacht geplaudert und dabei einige Gläser Retsina miteinander geschlürft.

Deshalb war ich nicht verwundert, dass er, als wir sein Lokal betraten, geradewegs hinter seiner Theke hervor auf uns zu kam. Erstaunt war ich dann doch, als er zuerst mit einem Herzlichen:

„Guten Abend Frau Neuhaus, Kali Spera Johann“, zuerst Charlotte beim Namen nannte.

„Ihr kennt euch?“, fragte ich und mein Blick wechselte von Jorgos zu Charlotte und wieder zurück.

„Ja sicher“, gab Jorgos mit einem selbstverständlichen Unterton zurück.

„Frau Neuhaus ist öfters bei uns zu Gast. “ Ich war verwirrt.

Da kannte dieser liebenswürdige Grieche die Frau meiner Träume und hatte mir nie von ihr erzählt. Ich schüttelte nur ungläubig meinen Kopf.

Die Welt war eigenartig geworden und die vielen ‚Zufälle‘ der letzten dreißig Stunden schienen mich zu überfordern.

Ich hatte in psychologischen Büchern ja vieles gelesen über Synchronizität, aber die Realität war verblüffend. In Gedanken versunken trottete ich hinter den beiden her und nahm mit Charlotte an einen kleinen Tisch in einer Nische Platz. Erst als ich bemerkte, wie aufmerksam Charlotte mich betrachtete, schwanden die verwirrten Gedanken.

Sie sah mich mit einem verständnisvollen Lächeln an.

Gerade so, als ob sie dieses Mysterium in den ich gefangen schien, auflösen könne. Sie unterließ es allerdings, dies zu tun, anstatt dessen streckte sie mir die Speisekarte entgegen.

„Ich esse hier gerne Souflaki und nehme dazu einen Bauernsalat und natürlich ein Zaziki. Macht dir der Knoblauch was aus?“, wolle ich wissen.

Ohne meine Frage zu beantworten, winkte sie Jorgos herbei und bestellte zweimal das Gleiche.

Er bedanke sich höflich und ging in die Küche.

Schon kurz darauf stand Maria, seine Frau am Tisch, legte das Gedeck auf und fragte an Charlotte gewandt:

„Wie gehen die Geschäfte?“

„Danke gut“, erhielt sie als Antwort.

Fast flüsternd wandte sich Maria noch einmal an Charlotte:

„Ich habe die schöne Tasche in ihrem Schaufenster gesehen.

Jetzt bearbeite ich meinen Mann, damit er sie mir zu Geburtstag schenkt. Können sie mich dabei ein wenig unterstützen? Ich meine die rote Lederhandtasche!“

„Selbstverständlich“, gab Charlotte ihr zu wissen und strich ihr dabei mit einer fürsorglichen Bewegung über den Handrücken.

Sie kniff die Augen zu und nickte.

Jetzt musste ich endgültig doof ausgesehen haben. Es war, als ob ich den Überblick gänzlich verloren hätte.

„Ja, es ist so“, hob Charlotte leise an“,ich bin die Freundin mit dem Lederwaren Geschäft. Ich habe dir ja gesagt, du wirst alles über mich erfahren, aber erst mit der Zeit. Manches Mal vielleicht auch zufällig, wie jetzt und hier. Ich hatte es vermutet, dass ich mit dir nicht inkognito in dieses Lokal gehen kann. Aber wie du siehst, bin ich ja mitgegangen. “

Ich war in der Stimmung, ihr eine Szene zu machen.

Ihre Augen, aus deren hinterstem Winkel sie mich jetzt ansah, besänftigten mich augenblicklich wieder. Was war das für eine Frau? Als ob es darum ginge, wer länger den Augenkontakt des andren aushalten könnte, starrten wir uns beide in die Tiefe der Iris und schwiegen.

Mich durchströmte wieder dieses Glücksgefühl, das Charlotte mit einem einzigen Blick, wie auf Knopfdruck bei mir auslösen konnte. Ich griff, ohne den Sichtkontakt zu unterbrechen, über den Tisch nach ihren Händen.

In geheimnisvoller Weise schloss dies den Kreislauf zwischen sehen und spüren.

„Du bist eine eigenartige Frau, trittst als Fremde mitten in mein Leben, obwohl du schon immer um mich herum warst. Duzende Male saß ich alleine hier in diesem Restaurant, vielleicht warst du am Nebentisch, ich weiß es nicht, nun sitzen wir beide zusammen hier und alles ist anders. Ich denke du arbeitest in dem Geschäft, jetzt bist du die Besitzerin.

Hast du mich jemals hier drinnen sitzen sehen?“

Anstatt meine Frage zu beantworten, seufzte sie leise:

„Ich liebe dich, glaub's mir ich liebe dich!“

„Ja, ich glaub's dir“, konnte ich aus tiefster Überzeugung erwidern“,ich liebe dich auch, selbst wenn ich's nicht verstehe. “

Jorgos brachte den geharzten Wein und öffnete die gut gekühlte Flasche am Tisch. Er goss uns beiden ein.

Hinter Charlotte stehend zwinkerte er mir zu. Mit einem staunenden Ausdruck im Gesicht wies er mit dem Kopf auf sie. Wie ein französischer Koch legte er hinter ihrem Rücken Daumen und Zeigefinger zusammen und küsst die Fingerspitzen.

„Exzellent!“, blubberte er vor sich hin und versuchte einen französischen Akzent zu simulieren. Eine Mischung aus Freude darüber, dass Jorgos von meiner Begleiterin begeistert schien und der mir eigenen Peinlichkeit, von ihm bei einem Liebesabenteuer erwischt worden zu sein, machte mich verlegen.

„Was ist denn so exzellent?“, wollte Charlotte wissen und drehte sich dazu nach hinten zu Jorgos. Ohne in Verlegenheit zu geraten, deutete er auf die Flasche.

„Dies ist ein besonders exzellenter Retsina, von ihm habe ich nur noch wenige Flaschen. “

Diese charmante Schlitzohrigkeit hatte ich bei ihm bisher noch nie bemerkt. Um weiteren Fragen aus dem Weg, zu gehen, verdrückte er sich nun aber doch diskret.

Maria brachte die beiden Zaziki und etwas Brot. Gleich darauf setzte Jorgos den Salat und zwei Teller mit den Fleischspießen ab. Er wünschte;

„Kali Orexi!“ (Guten Appetit!), und überließ uns seiner Kochkunst.

Wenn Liebe wirklich durch den Magen geht, dann waren wir beiden das beste Beispiel dafür, dass dieser Satz Berechtigung hat. Wir genossen zusammen, redeten und sahen abwechslungsweise auf unsere Teller und in die Augen des Visavis.

Charlotte wollte wissen, ob ich schon einmal in Griechenland war. Ich erzählte ihr von meinen vielen Reisen.

„Griechenland ist wie eine zweite Heimat für mich, das Lebensgefühl, das ich dort habe, labt meine Seele und baut mich auf. Mir ist, als ob ich dort den Göttern näher bin, als irgendwo sonst. Ich möchte dir dieses Land gerne einmal zeigen, dich teilhaben lassen, an dem, was mich glücklich macht. “

„Wann gehen wir?“, platzte sie erregt heraus.

„Reisen ist meine Leidenschaft, ich könnte sofort und du?“

„Wenn's nach mir ginge, heute noch, aber da gibt es ja noch meinen Job“, versuchte ich, zu bremsen.

„Wann könnten wir gehen?“, setzte sie nach und es schien so, als ob es ihr ernst wäre.

„Ich hatte ursprünglich vor, ende September nach Kreta zu fliegen, könnte aber in der Firma abklären, wie es mit dem Urlaub der anderen vereinbar ist und sicher auch früher fahren.

Der Gedanke an eine gemeinsame Reise nach Kreta ließ mich ins Träumen kommen. Es würde wunderbar sein, zusammen auf Alexis Sorbas‘ Spuren die Insel zu erobern. Das Buch von Katanzakis hatte in jungen Jahren mein Interesse an diesem wunderbaren Land geweckt.

Meine Hände trafen sich im Nacken, ich lehnte bequem gegen meinen Stuhl und ließ meinen Kopf nach hinten sinken. Meine Augen fielen zur Hälfte zu.

Diese bevorzugte Stellung für Tagträume gab mir den Rahmen, den Gedanken weiter zu spinnen und gleichzeitig Charlotte zu betrachten. Bilder der tosenden See der griechischen Inselwelt der salzige Duft, der Meerwinde vermischten sich mit dem Antlitz, in das ich sah.

Als ob die Szene sich zu einem Höhepunkt steigern sollte, blies ein leichter Hauch durch die gastlichen Räume. Die Kerze auf unserem Tisch begann, zu flackern, und ihr Licht vollzog einen Schattentanz in Charlottes Gesicht.

Sie tauchte als Aphrodite, die Schaumgeborene Göttin des griechischen Pantheons in meinem Bild auf, kam in einer warmen Mondnacht aus den Fluten der Ägäis auf mich zu und …

„Hallo Johann, bist du noch da?“, unterbrach die Frau meiner Träume. Ich erschrak, blickte sie mit großen Augen an und nickte mit dem Kopf.

„Ja, ich bin noch da, mehr, als Du denkst.

Entschuldige, ich fliehe bisweilen in eine Fantasiewelt, an der leider nur ich teilhaben kann. Aber ich will versuchen, dir was zu erzählen …“

„Ich sah dich gerade aus den Fluten des griechischen Meers an Land gehen. Das Licht des untergehenden Mondes ließ die Konturen deines Körpers aus dem Dunkel hervortreten. Das Glitzern der See verstärkte dieses seltsame Licht, die brechenden Schaumkronen bildeten das Orchester, das dieses Ereignis musikalisch begleitete. Barfuß kamst du in kleinen Schritten näher.

Ich saß im kühlenden Sand der Nacht, gerade an diesem Ort. Ich erkannte dein Gesicht und wusste du bist Aphrodite, in diesem Moment hast du gerufen. “

„Tut mir leid, wenn ich dich aus deinen Traumbildern geweckt habe. “

„Macht nichts! Das Schöne daran ist, dass ich dich hier habe. Wenn der Traum und die Wirklichkeit sich in einer solch angenehmen Art decken, ist es ein freudiges Wechseln zwischen beiden Welten.

Ich werde dich künftig Traumfrau nennen. Der Name drückt eindeutig, aus was ich für Dich empfinde. “

Sie nahm meine beiden Hände zwischen die ihren und drückte so fest sie konnte.

„Ich will spüren, dass wir die Wirklichkeit sind. “

Dabei hielten ihre Augen mich in ihrem Bann.

Nach einigen Minuten, – oder waren es Stunden? – die wir uns schweigend anblickten, löste sie ihren festen Griff, mit dem sie meine Hände hielt.

„Wollen wir gehen?“, und ohne meine Antwort abzuwarten, gab sie Jorgos das Zeichen für die Rechnung. Der erschien auch prompt, brachte zwei Gläser Ouzo mit und legt die Rechnung diskret zu Charlotte.

Ich griff über den Tisch nach dem Kassenbon und bedeutete ihm, dass ich die Sache übernehme, zog mein Portemonnaie aus der Gesäßtasche und legte ihm die Scheine in die Hand.

„Stimmt so.

Es war wie immer vorzüglich. “

Er bedankte sich und verließ den Tisch.

„Vielen Dank für deine Einladung. Wollen wir gehen?“, ohne die Frage zu beantworten, erhob ich mich.

Draußen war es kühler geworden. Arm in Arm gingen wir die erleuchtete Straße entlang bis vor Eingangstüre des Hauses, in dem meine Wohnung lag. Charlotte hielt inne. Mit beiden Händen hielt sie meinem Kopf und schaut mich prüfend an.

„Ich möchte gerne heute Nacht bei dir bleiben. “

Ihr Tonfall hatte etwas Bestimmendes angenommen. Ich bestätigte mit einem leichten Kopfnicken, dass ich mich darüber freue.

„Ich knöpfe nur eine Bedingung daran“ fuhr sie fort „ich will bestimmen können, wie weit wir gehen. Ist das OK für dich?“

„Wenn du mir dasselbe zugestehst, dann gilt's für mich, als vereinbart.

Diesmal bestätigte sie durch Kopfnicken und wir gingen ins Haus. Im Lift presste sie mich in eine Ecke an die kalte Wand, schob ihre Hand zwischen meine Beine und kniff mich heftig, sodass meine Hoden leicht schmerzten. Ich revanchierte mich, indem ich meine Hände von unten unter ihr T-Shirt schob und ihre Brüste knetete.

So standen wir eng aneinander, gedrückt und ich hoffe wieder einmal, dass der Fahrstuhl keinen Zwischenstopp einlegen würde.

Das wäre mir peinlich gewesen, auch wenn ich die meisten Hausbewohner nicht kannte.

Charlotte schien das nichts auszumachen, oder war es gerade diese Situation, aus der sie Anregung entzog? Ich war entspannter, als wir im oberen Stockwerk ankamen und diesem Transportkasten entsteigen, die Wohnungstür hinter uns schließen konnten.

„Lass das Licht bitte aus“, forderte Charlotte“,ich möchte dir im Dunkeln begegnen. Wie eine blinde Frau deinen Körper ertasten.

Ich zog meine Hand vom Lichtschalter zurück. Es dauerte eine Weile, bis unsere Augen sich an die Dunkelheit gewöhnten. Das Licht der Straße kam nur schwach hier oben an, ließ keine Farben erkennen, dafür Umrisse. Immer noch an der Türe stehend suchten sich unsere Augen.

Charlotte stellt sich vor mich, zieht ihr T-Shirt und ihren Rock aus, schleudert ihre Schuhe in eine dunkle Ecke und greift zielsicher an die Gürtelschnalle meiner Hose.

Mit gekonnten Griffen öffnete sie den Gürtel, den Knopf der Hose und den Reißverschluss. Sie schiebt langsam meine Jeans nach unten, nicht ohne zwischendurch mit ihrer Hand über meinen Penis zu streifen.

Mit einer flinken Bewegung drückt sie die Hose zuerst links dann rechts über meine Füße und nimmt gleichzeitig die Socken samt den Schuhen weg. Sie erhebt sich, reibt dabei ihre Brüste von unten kommend über die Beine weiter nach oben.

Im Schritt hält sie inne saugt laut hörbar die Atemluft durch die Nase ein.

„Ich mag den Geruch deines eingetrockneten Samens. “

Spricht es aus und beißt liebevoll zart durch die Unterhose in meinen Schwanz. Der beantwortete diese Liebkosung mit einer spontan beginnenden Anschwellung. Charlotte richtet sich weiter auf schiebt mit ihren Händen mein Hemd zentimeterweise nach oben und folgt mit ihren Brüsten auf meiner Haut.

Stehend zieht sie es über meinen Kopf und die Arme. Der Kontakt ihrer reibenden harten Brustwarzen mit meiner Haut hat mich bereits in eine hohe Erregung versetzt.

Nachdem sie mein Hemd in eine Ecke geschleudert hat, gleitet ihre Hand auf dem kürzesten Weg nach unten in den Stoffrest, der mir noch geblieben ist. Sie umschlingt mein, nun hart gewordenes Glied und wendet sich um, zieht mich an meinem Geschlechtsteil hinter sich her.

Mit viel Sicherheit im fast dunklen Raum, bewegt sie sich auf das Schlafzimmer zu, dreht mich mit dem Rücken zur Bettkante, tippt kräftig gegen meine Brust und bringt mich damit zu Fall.

Ehe ich mich fassen kann, hat sie beide Hände am Bund meiner Unterhose und zieht sie mir über die Beine nach unten. Sie streift ihren Slip ab und legt ihn über die Leuchtziffern meines Radioweckers.

Mit einem Sprung landet sie neben mir auf der weichen Matratze.

Ich drehe mich, möchte ihre Brüste ergreifen, will diese schönen weichen Bälle wieder in Händen halten und massieren. Doch sie klopft mir auf die Finger, als ob ich was Unanständiges getan hätte, richte sich leicht auf und drückt mir wie am Nachmittag ihr herrlich volles Fleisch ins Gesicht.

„Sauge daran, sauge wie ein Baby, bitte.

Nichts lieber als das, und Charlotte beantwortete mein Tun mit einem zärtlichen Streicheln über meinen Schwanz. Wir beginnen, uns zu küssen und zu liebkosen, wollen jeden Zentimeter des anderen mit unseren Zungen erobern, rollen hin und her, übereinander weg und wieder zurück. Bald waren wir zu einem Knäuel aus schmatzend küssenden und streichelnden Körpern verschmolzen, liegen ineinander verkeilt auf dem Bett, erregt bis unter die Zehennägel.

Ich überlasse Charlotte gerne die Initiative, ohne dabei passiv zu werden.

Es erschien mir als die herrlichste Begegnung, die ich bisher mit einem weiblichen Körper erleben durfte. Mit immer neuen Windungen erforscht sie neue Bereiche an mir und bietet mir gleichzeitig andere Regionen ihres Körpers an. Es ist im höchsten Maß ein Geben und Nehmen, bei dem sie Regie führt aber auch mir, als Antagonisten, Raum für Kreatives lässt.

Wir werden nicht müde jede kleinste Region des anderen zu erobern. Selbst als wir bei den Füßen ankommen, empfinde ich die Lust, jeden ihrer Zehen, mit meinem Mund zu liebkosen, in mich einzusaugen.

Charlotte hält, wann immer möglich, einen engen Kontakt ihre Brüste zu mir. In der momentanen Position reibt sie sie an meinen Knien, während sie mir gleich, meine Zehen liebkost.

Wir rutschen beide langsam aufeinander zu.

Über die Waden hinweg gelangten meine Lippen zu der Innenseite ihre Oberschenkel. Mein Mund sucht den Weg entlang ihrem linken Bein, meine Hände streicheln die seidene Haut. Ich beginne, langsam näher kommend, den Duft ihrer Weiblichkeit einzusaugen, bin wie betäubt von diesem Ur-Geruch der Sinnlichkeit.

Gott sei Dank! Charlotte gehört nicht zu den Frauen, die diese Stelle ihres Körpers mit künstlichen Gerüchen übertünchen. Nein das ist ihr eigener, unverwechselbarer Geruch, der meine Sinne berauscht und meine Erregung weiter steigert.

Vorsichtig lasse ich meine Zunge kreisen, um dem Heiligtum dieser wunderbaren Frau näher zu kommen. Ein wenig habe ich die Befürchtung, sie würde genau in diesem Moment von ihrem Vetorecht, das sie vor der Haustüre eingefordert hatte, Gebrauch machen.

Nichts von dem geschieht. Im Gegenteil, je näher meine Zunge ihre Spalte kommt, um so mehr beginnt sie, lustvoll zu zucken und heftiger zu atmen. Gleichzeitig führt sie mit weicher Hand an meinem, zum Bersten angeschwollenen Schwanz, die Vorhaut ein wenig zurück, und beginnt mit tänzelnder Zunge, meine Eichel zu umrunden.

Wie ein elektrischer Schlag der von der liebkosten Stelle bis in mein Hirn zu schießen scheint, trifft mich diese Berührung.

Ich will es ihr zurückgeben, teile mit den Fingern vorsichtig ihre Schamlippen und beginne, ihre Knospe am oberen Rand ihre Spalte, zu umzüngeln.

Wie sie bei mir muss ich bei ihr die richtige Stelle getroffen haben. Sie zuckt und stößt einen spitzen Schrei aus, presst ihren Unterleib gegen mein Gesicht und ich fühle mit meiner Zunge, wie ihr Lustsaft zu fließen beginnt.

Wir liegen beide ganz still ineinander verschlungen, treiben uns gegenseitig zu den Höhen der Lust.

Ich unterbreche mein Zungenspiel immer wieder für einen kleinen Moment, lasse Charlotte mit ihrer Lust einen Augenblick im Leeren und erlöse ihr ungeduldiges Warten mit einer Neuaufnahme meines Zungenschlags in ihrer Möse.

Es bereite ihr sichtlich Freude und ich ernte zum einen mehr von ihrer Lustflüssigkeit, die ich immer wieder mit genüsslichem Schlecken aus ihrer Spalte sauge.

Zum anderen leckt sie, angespornt von ihrer gesteigerten Geilheit meinen Schwanz inzwischen wie ein Eis am Stiel, stülpt ihre Lippen über die Eichel, saugt und lutscht mit dem sanften Druck ihrer Zunge, die Spitze meines Geschlechts und unterstützt dies mit einer reibenden Hand am Schaft meines Schwanzes.

Wir scheinen es beide zu mögen, durch den anderen, bis kurz vor den Höhepunkt geführt zu werden und dann eine kleine Pause vor einem erneuten Anlauf einzulegen. Immer wenn ich die schneller werdenden Bewegungen ihres Unterleibs spüre, erwarte ich ihre Explosion. Sie schreit nun quietschend.

Mit einem Ruck, dreht Charlotte mich auf den Rücken, klemmt meinen Kopf mit ihren Oberschenkeln ein und presst ihr saftiges Geschlecht auf mein Gesicht.

Ich suche einen Winkel, in dem ich weiter atmen kann. Luft bekomme, neben ihrer stürmischen Attacke. In sanften Fickbewegungen massiert sie mein Gesicht mit ihrer Spalte. Reibt sich an meiner Zunge, meinen Lippen und der Nasenspitze. Ich zapple in der Enge, in die sie mich einschließt, möchte mich befreien und gleichzeitig mehr eingeschlossen sein.

Sie beugt sich vornüber nimmt meinen Schwanz wieder zwischen ihre saugenden Lippen und verstärkt den Druck.

Ich bekomme mehr Spielraum und sauge ihren Lustknopf vorsichtig ein, umspiele ihn dann sanft mit meiner Zunge.

Gleich einem Vulkan bricht Charlotte los, kreischt, zuckt und windet sich, beißt mir hinter der Eichel ins prall geschwollene Fleisch. Ich habe das Gefühl, sterben zu wollen, zu müssen, die Lust und den Schmerz nicht ertragen zu können. Und spüre das Pulsieren, des nahenden ersten Samenstoßes. Ich glaube, wahnsinnig zu werden, gebe meinen Versuch mich zurückzuhalten auf und lassen meinen Saft spritzen.

Gemeinsam winden wir uns in den letzten Zuckungen.

Charlotte sinkt auf mir zusammen und lässt den Rest ihrer Lustflüssigkeit in mein Gesicht tropfen. Ich genieße jedes Jota davon. Sie dreht sich leicht zur Seite. Wir sehen uns von unten nach oben in die Augen. Erst jetzt bemerke ich, dass Charlotte meinen Saft auf ihre herrlichen Brüste gelenkt hat, sie beginnt mit der Hand, das Sperma gleichmäßig über sie zu verteilen, und flüstert leise:

„Mein Geheimrezept für eine zarte Haut an dieser Stelle.

Außerdem liebe ich das Spannen auf der Haut, wenn dein wertvoller Saft trocknet. “

Wir lagen noch eine ganze Weile in dieser Position. Ich zupfte das zweite Kissen unter meinem Kopf hervor und warf es zu ihr herunter.

„Wollen wir so schlafen? Ich würde gerne mit deinem Geruch einschlafen. “

„Ich hätte dich gleich dasselbe gefragt. Wir scheinen viele gemeinsame Vorlieben zu haben.

Sie begann, an der Decke zu ziehen. Gemeinsam versuchten wir, eine Variante zu finden, mit der jeder genug Decke und genug Luft zum Atmen hat. Sie nahm noch einmal meinen Schwanz in die Hand und küsste sein Spitze.

„Gute Nacht, kleiner Bruder und lass den großen jetzt auch schlafen. “

Sanft führte sie einige Finger um meine Eier und legte die andere Hand über mein geschrumpftes Geschlecht.

Meine Antwort folgte prompt. Zart küssend bewegte ich mich vom Bauchnabel abwärts, hin zu ihrer Spalte, leckte noch einmal der Länge nach durch die feuchte Furche, um auch den letzten Rest ihres herrlichen Saftes zu ernten.

Mein Kopf lag halb auf dem Kissen zur anderen Hälfte auf ihrem Oberschenkel. Eine Hand suchte sich einen warmen Platz an ihrer feuchten Spalte, mit der anderen umfasste ich das feste Fleisch ihrer Pobacken.

Der Tag war für uns beide lang gewesen, und so schiefen wir kurzerhand ein.

Der Nachrichtensprecher der lokalen Radiostation begann pünktlich mit dem Verlesen seines Textes und führt mich vom tiefen Schlaf in den neuen Tag. Meine Augen waren noch nicht ganz geöffnet, als ich feststellte, dass Charlotte nicht mehr im Bett lag.

Ich fuhr hoch, blickte um mich, konnte sie jedoch nicht im Schlafzimmer ausfindig machen.

So schnell wie heute Morgen war ich noch nie aus der warmen Matratze aufgesprungen. Aber auch im Wohnzimmer war sie nicht zu finden. Ein prüfender Blick ins Bad gab mir Gewissheit: Sie war schon gegangen, ohne mich zu wecken.

Durch die Küche, wo ich den Schalter der Kaffeemaschine umlegte, bewegte ich mich wieder zurück ins Schlafzimmer. Setzte mich aufs Bett und wollte das Radio lauter stellen, damit ich einen Gesprächspartner hatte.

Halb schlafend griff ich in ein Stück Stoff und wandte mich um. Über dem Wecker lag ihr Slip vom Vorabend. Daneben ein kleiner Zettel.

„Ich möchte, dass Du mich nicht im Geschäft besuchst und auch nicht anrufst. Ich werde mich melden! Mein Höschen, lass‘ bitte genau an dem Ort liegen, an dem ich es deponiert habe. Ich will jederzeit kommen können und sehen, dass es noch an der gleichen Stelle liegt.

Ich liebe dich wahnsinnig. Charlotte. „

Was sollte das nun wieder? Zuerst muss ich einen Kaffee haben, dann werde ich das Papier noch einmal studieren und es dann, sicher verstehen. Mein Rundgang durch Dusche, WC und zurück zur Kaffeemaschine ging heute schneller als sonst vonstatten. Mit gefüllter Tasse setzte ich mich auf die Bettkante. Schürfte am Tassenrand und verbrannte mir auch glatt die Zunge.

Auch nach dem zweiten Durchlesen kam ich zu keiner neuen Erkenntnis.

Es war eindeutig. Es erschien mir wie ein kalter nasser Waschlappen, im Gesicht.

Ich liebe dieses Weib, sie liebt mich, aber ich soll mich nicht melden. Sie verlangt viel von mir. Warum sollte ich ihre Unterhose an dieser Stelle liegen lassen? War sie ohne Höschen weggegangen? Die Vorstellung erregt mich sofort. Charlotte geht ohne etwas unter ihrem knappen Rock über die Straße, ich hätte es zu gerne gesehen. Wäre Mäuschen gewesen und hätte nach oben geblickt.

Mir war nach Träumen und doch ging mir die Nachricht auf meinem Nachtisch, nicht aus dem Sinn. Der Kampf, den ich mit mir ausfechten musste, das wurde mir klar, war mein innerer Streit zwischen Kontrolle und Geschehenlassen. Charlotte und die beiden Frauen haben von der ersten Minute an, nichts anderes signalisiert, als dass ich selbst, die Situation mitgestalten, aber nicht bestimmen soll.

Das war die Mauer, gegen die ich jetzt anzurennen versuchte.

Ich möchte Einfluss nehmen, mich nicht Fremdbestimmen lassen. Egal was mir durch den Kopf ging, ich stellte immer wieder fest, dass es mich kränkte, wenn Charlotte so einfach über mich verfügte. Den letzten Schluck aus der Tasse nehmend kam mir der Gedanke, meine eigene Unsicherheit, mein Mangel an Selbstvertrauen und meine geringe Selbstakzeptanz, könnten Ursache sein dafür, dass ich immer die Kontrolle über Lebenssituationen haben wollte.

Eine Illusion, so schien es mir plötzlich.

Auch der Soldat führt den Befehl nur aus, weil er Angst vor den Folgen einer Verweigerung hat. Nicht die Einsicht, das Vorgeschriebene sei richtig, lässt jemanden gehorchen. Ich hatte wohl viele Jahre lang gedacht die Klarheit, mit der ich meine Bedürfnisse einforderte, führe zur Einsicht des Anderen. In Wirklichkeit richteten sich andere wahrscheinlich nur nach mir, weil ich so stark aufgetreten bin. Und dies tat ich, um mir keine Schwäche eingestehen zu müssen.

Ich ließ mich nach hinten aufs Bett fallen, starrte die weiße Decke an und war wie ausgelaugt. Der Gedanke, dass ich über viele Jahre hinweg Menschen, ohne es selbst zu bemerken, in meine Zwänge einzubinden versucht habe, schockierte mich. Wie könnte ich das ändern? Das farblose Weiss der Zimmerdecke gab mir darauf keine Antwort.

Anstatt dessen suchten meine Augen in Staub- und Nikotinspuren der Raufasertapete nach Bildern.

Immer wenn ich nicht weiter wusste, suchte ich solche Bilder, egal wo. Wolken, Wasser, Berge, Wiesen und auch einfache Tapeten, konnten mir Vorlagen ausbilden, in denen ich nach Mustern suchte, die mir einen Hinweis geben würden, wie ich die Frage, an der ich knabberte, lösen konnte.

Ich sprang augenblicklich auf, rannte ins Wohnzimmer und durchsuchte mein Bücherbord. In einer alten hölzernen Zigarrenkiste fand ich, was ich suchte. Meine drei Münzen und das I Ging Buch.

Nach einem Blick auf meine Uhr war klar, ich hatte nicht mehr allzu viel Zeit. Ich warf die Münzen, wie ich das früher oft getan habe, bildete die Linien und erhielt ein Hexagramm. Nr. 49. Die Umwälzung. Wie treffend dieses Buch immer Auskunft gab? Das Urteil hieß:

Die Umwälzung.

Am eigenen Tag, da findest Du Glauben.

Erhabenes Gelingen, fördernd durch Beharrlichkeit.

Die Reue schwindet.

Ich glaubte, den Sinn dieses Spruches für mich zu verstehen. Mein Tag war gekommen. Ich nahm mir vor, heute besonders wachsam mit mir umzugehen. Aufgeben, das kam schon gar nicht infrage. Meine Finger klappten das gelbe Taschenbuch zu. Gemeinsam mit den Münzen legte ich es zurück an seinen Platz. Ich hatte ein gutes Gefühl, zwar waren meine Ängste und Zweifel nicht von diesem Spruch beseitigt worden, aber er gab mir Hoffnung.

Ich vollzog einen Rundgang durch meine Wohnung, sammelte in meiner Tasche die verschiedenen Utensilien ein, die ich im Büro benötigen würde, und wollte mich auf den Weg machen. Beim Abschalten des Radios überkam mich plötzlich ein Bedürfnis. Ich wollte Charlottes Duft mit in den Tag nehmen.

Mit vorsichtigem Tasten hob ich den Slip auf, führte ihn unter meine Nase und sog ihren Duft auf.

Bisher kannte ich mich nicht als Wäschefetischisten, doch Charlottes Geruch übte eine magische Anziehung auf mich aus.

Berauscht und in der Erinnerung der letzten Nacht schwelgend, schloss ich die Türe hinter mir und ließ mich vom Lift nach unten bringen.

Vor der Haustüre durchfuhr mich: Du musst ja an ihrem Geschäft vorbei, wie sollst du dich verhalten? Ich wurde unsicher, glaubte, egal wie ich es machen würde, es wäre sicher verkehrt. Hinein schauen hieße, ihren Wunsch nicht zu respektieren. Unbeteiligt vorbeigehen? Dann könnte sie mich sehen und glauben, ich ignoriere sie.

Auf halbem Weg zwischen den beiden Häusern kam mein Gang ins Stocken.

‚Ich kann jetzt nicht an diesem Haus vorbeigehen!‘

Der Gedanke war noch nicht zu Ende gedacht, da hatte ich bereits eine Hundertachtzig-Grad-Drehung vollzogen und ging dorthin zurück, wo ich hergekommen war, in meine Wohnung. Meine Tasche flog achtlos in eine Ecke, ich griff zu Telefonhörer und rief Andrea an.

„Es geht mir noch nicht besser, ich werde noch einen Tag brauchen.

“ Gab ich ihr mit leidender Stimme zu verstehen, und wunderte mich über das schauspielerische Talent, das ich dabei entwickelte.

„Ich werde noch zum Arzt gehen“, schloss ich ab.

„Gute Besserung“, wünschte Andrea durch den Hörer und ich hatte heute erstmals den Eindruck, ihre Stimme verrate, echtes Mitgefühl.

„Mach dir keine Sorgen, ich werde die Telefonkunden trösten, schau du erst mal, dass du bald wieder auf dem Damm bist, … Johann Damm!“,

„Danke, und tschüss!“

Dann legte ich auf.

Das war ein Schritt. Ich gehe einfach nicht zur Arbeit, weil ich keine Lust habe. Der pflichtbewusste Johann Damm war heute nicht auf dem Damm. Dieses Gedankenspiel hatte mir Andrea mit ihrer Bemerkung gerade rüber gegeben. Gestern den Halben, heute den ganzen Tag, einfach blaumachen? Ich nickte zustimmend in den Garderobenspiegel, sah mich an und fand, dass ich allen Grund hatte: „Ja!“, zu mir zu sagen.

Die Kaffeemaschine war noch an und lieferte mir eine weitere Tasse.

Damit setzte ich mich auf den Balkon und betrachtet meinen Ausschnitt der Welt, wie er sich täglich anbot. Ein leichter Nieselregen hatte eingesetzt.

Genüsslich legte ich mich in die Lehne des Stuhls und ließ die feinen Tröpfchen in mein Gesicht fallen. Jeder Zentimeter meiner Haut wurde im Laufe der Zeit in dem warmen Nass getränkt.

Dieses Sprühen ließ mich in eigenartiger Weise meine Grenzen spüren.

‚Die Haut, das ist meine Grenze nach außen, aber auch der Schutz nach Außen‘.

Ich wurde gewahr, dass ich bisher nie daran gedacht habe, wo ich beginne und wo ich ende. Wenn ich die Wassertropfen in meinem Gesicht auf den ganzen Körper übertrug, dann war ‚meine‘ Welt doch erschreckend klein. Ich beginne und ende genau an dem Organ: Haut.

Die intensiven Berührungen des vergangenen Tages haben mich gelehrt wie wunderbar es sein kann die Berührung dieses Grenzorgans zuzulassen und gleichzeitig den Kontakt zu einem anderen Menschen darüber herzustellen.

Ich wollte für heute in dieser Traumwelt bleiben, sie auskosten und solange als möglich erhalten.

‚Raus‘, dachte ich, ‚raus in die Natur, egal wie sich das Wetter verhält, ich möchte die Weite der Welt heute für mich haben, mit mir alleine sein und den freien Tag genießen. ‚

Kurz entschlossen streifte ich mir einen Regenschutz über und war schon wieder auf der Straße, schlug die Richtung zur anderen Straßenbahnlinie ein.

Alles ergab sich, die Linie zwölf brachte mich weg von Zuhause und wie auf Geheiß einer inneren Stimme, stieg ich am See aus. Stundenlang spazierte ich dem Ufer entlang. Träumend, versunken, hätte ich niemanden erkannt, dem ich begegnet wäre. Aber die Witterung hatte dafür gesorgt, dass ich alleine sein konnte.

Nur um die Mittagszeit standen an dem kleinen Imbissstand ein paar Arbeiter, die ebenfalls eine Bratwurst zum Essen verlangten. Der Sonnenschirm über dem runden Stehtisch, an dem ich meine Wurst mit viel Senf verspeiste, war einfach zu Regenschirm geworden.

Er diente für beide Fälle vorzüglich. Das Gespräch der Arbeiter war laut und zwischendurch vulgär gewesen, deshalb aß ich schnell, trank meine Kola nur zur Hälfte und verschwand wieder im dunstigen Sprühregen.

An einer dicht mit Schilf bewachsenen Stelle verließ ich den Weg. Ich suchte nach einem Platz an dem ich mich niederlassen und einfach ‚Sein‘ wollte. Ein entwurzelter umgestürzter Baum bot mir an, mich zu setzen. Ich verneigte mich vor ihm und nahm dankend an.

Ein Ast bot sich als Rückenlehne, die morsche Rinde als bequemes Sitzpolster.

Der kleine Bach, der hinter dem liegenden Baum vorbei floss, trug heute sicher mehr Wasser als an anderen Tagen. Er rauschte und gurgelte, als ob es ihm eine Freude wäre, auf sich aufmerksam zu machen. Ich sah und hörte ihm mit gespannter Neugier zu.

Als ich dann die Augen schloss, spürte ich das Wasser durch mich hindurchfließen.

Ermutigend forderte ich den Bach auf, alles was an altem Gerümpel in meinem Inneren im Weg lag, mitzunehmen, wegzuschwemmen.

„Ja, fließe durch mich hindurch, spül den alten Schrott weg, nimm dem Müll der Jahre und lass ihn abfließen“, rief ich laut und begann, zu weinen. Mir rannen salzige Tränen über die Wangen, verdünnt mit Regenwasser bildeten sie kleine Bäche auf meinen Wangen, tropften herunter und der Baumstamm sog sie auf.

War es Trauer oder Freude? Ich konnte es nicht sagen. Eine Welle ergriff mich, schüttelte mich durch und ich zitterte am ganzen Leib. Es war mir gleichgültig, wenn irgendjemand mich sehen würde, die Welt um mich herum war unwichtig geworden. Schluchzend verbrachte ich fast den ganzen Nachmittag an dieser Stelle. Mein Herz und mein Kopf wurden leichter, lebendiger, als sie das in meiner Erinnerung jemals waren.

Langsam verebbte der Fluss aus meinen Augen und der Körper wurde ruhig.

Ein dringender Harndrang zwang mich, noch in der Nähe pinkeln zu gehen. Ich wollte dieses Geschäft aber in einiger Distanz zum Baum und Bach erledigen, und als ob auch meine Blase, noch eine Unmenge an Unrat herausspülen wolle, ließ ich Wasser ab. Zurück bei den Beiden redete ich laut:

„Was kann ich für euch beide tun?“, fragte ich sie so laut, dass auch der Bach verstehen musste, was ich sagte.

Die beiden blieben stumm.

„Ich danke euch!“, schrie ich aus vollem Hals und beschloss, noch eine Zigarette mit ihnen zu rauchen, um mich dann auf den weiteren Weg zu begeben.

Auf dem offiziellen Weg zurück, sprang ich tänzelnd und hopsend wie ein Kind an Karneval durch die Gegend. Ich war unbeschwert, voller Lust mich auszutoben. Erst als es zu dämmern begann, wurde ich langsamer und kehrte schlussendlich, um.

Mir war in diesem Augenblick nicht bewusst, dass ich noch viele Kilometer zu gehen hatte, um die erste Station der Straßenbahn zu erreichen. Immer wieder überfiel mich ein fröhliches Lachen.

‚Das ist Glück‘, dachte ich für mich. ‚Glück, das jetzt und hier in mir steckt und das ich nie wieder loslassen will. ‚

Es war nach zehn, als ich in die hell erleuchtete, Straßenbahn einstieg.

Die Stadt hatte sich verändert, das grelle Neonlicht war zu einer Beleuchtung geworden, die dazu aufzufordern schien, etwas zu unternehmen. Die vielen Menschen, an denen der elektrische Wagen vorbeizog, waren nicht nur die Masse, der ich aus dem Weg gehen wollte. Sie hatten plötzlich ein Gesicht, einen unterschiedlichen Gang, waren fröhlich oder traurig. Bei meinen Beobachtungen im Vorbeifahren begriff ich, nicht die Stadt, ich hatte mich verändert. Meine Augen nahmen anderes wahr.

Hatte ich noch was zum Essen Zuhause? Ein stiller Hunger kündigte sich an und stellte diese Frage.

Am Bahnhof stieg ich aus, ließ mir ein Sandwich geben und begann schon auf dem Rückweg zu Haltestelle, es zu verspeisen.

Noch drei Haltestellen und ich war da. Stand vor dem Schaufenster des Ledergeschäftes versuchte, im Inneren jemanden zu sehen, doch um diese Zeit würde niemand mehr da sein, auch nicht Charlotte.

Die letzten Schritte zu meiner Haustüre waren schnell gegangen. Der Lift trug mich nach oben.

Jetzt noch ein kühles Bier und dann unter die Decke. Ich drehte den Schlüssel und stellte zu meiner Verwunderung fest, dass die Türe nicht verschlossen war.

Ein Schreck durchfuhr mich. Hatte ich vergessen, die Türe zu schießen? Vorsichtig, eher tastend betrat ich den Raum. Alles war still. Ich konnte keine Veränderungen feststellen. Der Griff nach dem Lichtschalter erleuchtete mit einem Schlag die kleine Wohnküche. Ich staunte nicht schlecht. Im Sessel in der Ecke saß Charlotte.

„Was machst du denn hier?“, wollte ich wissen, und ohne Pause“,wie kommst du hier herein?“

Sie lächelte nur und blieb mir zunächst eine Antwort schuldig.

„Arbeitest du immer so lange?“

„Nein, ich war heute nicht bei der Arbeit! Sag, wie kommst du hier herein?“

„Ich weiß, dass du nicht bei der Arbeit warst, eure Telefonistin hat mir nach langem Drängen gesagt, dass du krank bist.

Danach habe ich versucht, dich hier zu erreichen, aber da konnte ich nur das Band deines Anrufbeantworters abhören. Ich war dann drei Mal hier, hab‘ geklingelt und geklopft. Beim dritten Mal war deine Nachbarin da und hat mir deine Türe aufgeschlossen. Ich hatte Angst, dir ist was passiert. “

Ihr Tonfall wurde dabei zitternd. Es war eindeutig, dass sie sich Sorgen gemacht hatte. Sie sprang auf, stürzte auf mich zu und hielt mich fest umklammert.

Wie von selbst strich ich ihr über die Haare, um sie zu beruhigen.

„Nein, ich bin nicht krank, aber passiert ist heute sehr viel“, sprach ich ihr ins Ohr und versuchte, einen beruhigenden Tonfall zu finden. Ich schob sie ein wenig zurück und bemerkte Tränen in ihren Augen.

„Es tut mir leid“, begann ich“,aber du hattest mir geschrieben, dass ich dich nicht anrufen soll, nicht besuchen soll.

Was sollte ich tun? Ich bin so überwältigt von den beiden letzten Tagen, bin aus dem Häuschen. Ich musste einfach einmal alleine sein mit mir, meine Gefühle verstehen können. “

„Du hättest doch trotzdem …“

„Nein hätte nicht gekonnt. Meine Gefühle für dich sind mit Liebe und auch Respekt gefüllt, und wenn du nicht angerufen werden willst, dann muss ich es eben lassen. Was glaubst du, wie viel Überwindung mich das gekostet hat, es nicht zu tun? Dafür war ich nun alleine unterwegs, habe gespürt, wie sehr ich dich liebe, und freue mich jetzt, dich zu sehen.

Ich hielt sie an beiden Schultern fest, gab ihr je einen zarten Kuss auf beide Augen und sah sie fragend an.

„Und du, freust du dich auch?“

„Entschuldige, du musst das verstehen. Es geht im Augenblick noch nicht, dass du mich anrufst. Ich kann dir's auch noch nicht erklären, warum das einfach so ist. Sobald ich kann, werde ich es tun.

Ich … ich habe noch nie für einen Menschen so viel wie für dich empfunden, trotzdem ich fühle mich ein Stück weit unwohl damit. Bitte verstehe mich und vergesse es nicht, was immer auch geschieht, ich liebe dich und will dich nicht mehr verlieren. “

Sie ließ sich in ihren Sessel zurücksinken und schluchzte leise vor sich hin.

„Ich verspreche es dir, ich werde dran denken und bin mir auch sicher, dass es so ist.

Es ist nicht ganz einfach für mich, wenn ich den Zusammenhang nicht kenne, aber ich will dich so, wie du bist. Ich kann auch warten. “

Erstaunt über mich selbst, setzte ich mich in den Sessel neben sie. Ich suchte nach einem Papiertaschentuch, das ich ihr geben konnte. Charlotte trocknete ihre Tränen und ich fragte sie, ob sie ein Bier mit mir trinken wolle.

„Gläser sind dort im oberen Fach.

“ Ich zeigte auf den Hängeschrank in der Kochnische. Ich dachte ein wenig Bewegung könnte sie auflockern.

Mit der offenen Bierflasche setzten wir uns wieder. Ich goss uns beiden ein und wir prosteten einander zu.

„Ich würde heute Nacht gerne bei dir bleiben. Einfach nur, um zu schlafen. “

„Ich freue mich. Musst du wieder früh weg?“, wollte ich wissen, denn eine Überraschung wie heute Morgen, wollte ich für den kommenden Tag vermeiden.

Sie hatte den Unterton verstanden.

„Bist du sauer wegen meines Abgangs heute Morgen?“

„Nein ich war erschrocken, ich hätte mit allem gerechnet, nur damit nicht. “

„Ich werde es dir noch erklären müssen, aber …“

„Nicht jetzt“, fiel ich ihr ins Wort und konnte mir ein Lachen, nicht verkneifen. „Wir werden bald ein langes Wochenende benötigen, damit du mir alles erzählen kannst, was sich in den wenigen Tagen angesammelt hat.

„Ich weiß, das bin ich dir schuldig. „

„Kannst du das Licht noch eingeschaltet lassen?“

Wir waren zu Bett gegangen, lagen nebeneinander und schauten uns an.

„Ich möchte dich noch sehen, bevor ich einschlafe. “

Charlotte rollte sich ins Kissen formte ihre Lippen zu einem Kuss und gab ihn mir rüber. Mit leichtem Blasen verstärkte sie seinen Flug.

Ich war müde, dementsprechend sank ich schnell weg und schlief ein.

Ganz gegen meine Gewohnheit wurde ich früh am Morgen wach. Charlotte schief noch tief, ihr entspanntes Gesicht schmiegte sich ins Kissen und ich glaubte, auf ihren Lippen ein zufriedenes Lächeln zu erkennen. Mit einem Bein lag sie auf der Bettdecke. Mein Blick folgt den Kurven bis an die Stelle, an der das Laken alles in sich einhüllte. Einen Moment lang war ich in Versuchung, mit meinen Händen den Weg von den Füßen zu ihrem Po nach zu fahren.

Dies hätte aber bedeutet, dass sie aufwachen und der Zauber vorüber sein würde, also verwarf ich die Absicht.

Vorsichtig schälte ich mich aus dem Bett, ohne sie zu wecken. Auf leisen Sohlen schlich ich mich aus dem Zimmer und hob die Türe behutsam in die Falle. Die Morgensonne lockte mich auf den Balkon. Der blau strahlende Himmel versprach einen schönen Tag. Doch heute werde ich wieder ins Büro gehen müssen, einen weiteren Fehltag wollte ich auch meinen Kunden nicht zumuten.

Um den Lärm des Mahlwerks der Kaffeemaschine zu vermeiden, besorgte ich mir im Badezimmer das große Badetuch und legte es über das Gerät. Stellte meine Tasse darunter und betätigte den Knopf. Mein Schalldämpfer zeigte Wirkung, die Maschine zerquetschte leiser als sonst, die braunen Bohnen und produzierte den Morgentrunk, den ich zum Tagesstart einfach benötige.

Ich fühlte mich gut. Mit der vollen Tasse und einem Aschenbecher ließ ich mich wieder auf meinen Gartenmöbeln nieder.

Die umliegende Silhouette der Häuser, hinter der die Sonne bald erscheinen würde, verschwamm vor meinen Augen. Ich glaubte, im Gegenlicht die Konturen von Charlotte zu sehen. Gold glänzend strahlte das Licht über ihre seidenweichen Linien. Wie eben im Bett lag sie überdimensional vor mir.

‚Eine schöne Aussicht‘, dachte ich, bevor das Tagtraumbild sich wieder aufzulösen begann und die bekannte Skyline wieder in den Vordergrund trat.

Es war schön, so träumen zu können.

Die weiche zärtliche Seite an Charlotte nahm mich in ihren Bann, die fordernd erotische Hälfte weckte Begeisterung. Hätte ich mir das vor drei Tagen schon vorstellen können, dass ein menschliches Wesen mich in eine derartige Faszination versetzt? Nein, wenn mir jemand dies vorausgesagt hätte, ich bin mir sicher, mein Rat für ihn wäre gewesen, einen Psychiater aufzusuchen.

„An was denkst du?“ Ich erschrak. Charlotte war, ohne dass ich es bemerkt hatte, in der Balkontüre, gestanden.

„An dich!“, mehr brachte ich vor Verwunderung nicht hervor.

„Stehst du schon lange hier?“, wollte ich noch wissen.

„Schon eine ganze Weile. Ich beobachte gerne Menschen, die es nicht merken. Die unbeobachtete Mimik und Gestik ist sehr aufschlussreich für mich. “

„Und welchen Schuss ziehst du aus deinen eben gemachten Beobachtungen?“

„Ich denke, du hast mich eben nackt über die Dächer der Häuser gelegt und darauf gewartet, dass die Sonne hinter meinem Körper auftaucht.

Mir schoss das Blut in den Kopf, sicher bin ich rot angelaufen. Ich sah sie an.

„Du hast mich erwischt, machst mich verlegen. “

„Warum? Ich finde es schön, wenn du von mir und nicht von anderen Dingen träumst. Solange ich die Protagonistin in deinen Stücken bin, habe ich nichts dagegen. Da mögen deine Geschichten so ausgefallen sein wie sie wollen.

Ich möchte, dass ich in all deinen Stücken, die Hauptrolle spiele. “

„Das hast du bereits geschafft, ich kann an nichts anderes mehr denken als an dich. “

„Schön!“, kommentierte sie knapp.

„Kann ich einen Tasse Kaffee bekommen. Ich muss morgens etwas haben, das mich wach macht. “

Wir gingen zusammen in die Kochnische. Charlotte wunderte sich über die seltsame Verkleidung meines Kaffeeautomaten.

Als ich ihr erklärte, dass es sich um einen Schallschutz handelte, lachte sie.

„Ich bin aufgewacht als du mich im Bett mit deinen gierigen Blicken gestreift hast. Das war sehr schön und ging mir unter die Haut. Aber dann bist du einfach gegangen. Ich hatte ein wenig die Befürchtung, heute würdest du mich alleine im Bett zurücklassen, daher bin ich leise aufgestanden und dir gefolgt. “

Ich sah sie an.

„Nein, es ist nur noch sehr früh, ich wollte dich noch schlafen lassen. “

Erst jetzt entdeckte ich die Pyjamajacke, die Charlotte übergestreift hatte. Das alte dunkelrote Stück hatte ich in irgendeiner Schublade ganz unten. Sie hatte wohl wieder meine Schränke durchwühlt? Im Gegensatz zu gestern war mir das heute gleichgültig. Die stark abgetragene Jacke ließ im Morgenlicht ihren Körper durchscheinen, ich konnte nicht umhin meine Hände nach ihren Brüsten auszustrecken.

Wie angenehm war es, dieser dünne Stoff betonte, durch die leichte Kühle, die er vermittelte, ein eigenartiges Spüren.

„Ich muss erst Kaffee haben“, gab Charlotte zu verstehen und unterbrach damit mein Spiel an ihren reifen Äpfeln.

„Willst du etwas essen zum Frühstück?“

„Was hast du denn?“

„Etwas Brot, das ist aber vom letzten Samstag.

Ich esse morgens nie, trinke nur schwarzen Kaffee, um wach zu werden. “

„Hast du Eier?“, wollte sie wissen.

„Du meist Hühnereier?“ Wir sahen uns an und kicherten.

„Ja, Hühnereier. “

„Wie viele dürfen's denn sein?“

„Eins. Drei Minuten. “

„Mach ich, geh‘ Du schon mal nach draußen, ich komme dann nach.

Nach einigem Suchen fand ich meinen alten Eierkocher, versorgte ihn mit Strom, füllte die entsprechende Menge an Wasser ein und versah die Eier mit einem Loch an der Unterseite.

‚Wenn sie eines will, dann werde ich eins mitessen. ‚

Die Eierbecher musste ich erst reinigen, sie hatten schon lange nicht mehr ihrem Zweck gedient. Aus einem Fach nahm ich ein kleines Tablett und setzte die beiden Becher zusammen mit dem Salzstreuer darauf.

Ich wollte es für Charlotte schön richten, deshalb entschloss ich mich, von meinem Efeu einen Trieb abzukneifen, und legte ihn dazwischen.

Der Summer des Gerätes, zeigte an, dass die Eier die gewünschte Garstufe erreicht hatten. Ich wunderte mich immer, warum ein Dreiminuten-Ei in einem solchen Gerät nur zwei benötigte, doch jetzt war das unwichtig. Abgeschreckt und in die Becher gesetzt, zwei Löffel dazu und schon eilte ich zum Balkon. Die Sonne stieg gerade über die Häuserspitzen und wärmte unseren Sitzplatz angenehm.

Wir stocherten beide in unseren Eiern und tauschten hier und da den Salzstreuer aus. Ansonsten waren wir still, unterbrochen nur durch das Schlürfen an unseren Tassen. Meine Blicke wanderten immer wieder zu Charlotte, im gleißenden Morgenlicht erschien sie zufrieden.

„Hast du gut geschlafen?“, fragte ich sie, um ein Gespräch zu beginnen, von dem ich mir noch andere Informationen erhoffte.

„Ja, sehr gut.

Dein Bett ist angenehm, nicht zu hart und nicht zu weich. Ich könnte Tage darin verbringen. “

„Meine Erlaubnis hast du, wenn du willst, kannst du heute Abend gleich wieder kommen. “

Damit hatte ich die eigentliche Frage gut verpackt.

„Das wird nicht gehen“, sagte sie“,ich bin heute Abend bei Susi eingeladen und dort wird es meistens spät. “

Ich musste trocken schlucken.

Natürlich irgendwann kommt der Alltag wieder, aber musste es schon heute sein?

„Sehr spät?“, wollte ich wissen.

„Ich weiß es nicht, das hängt immer davon ab, was wir unternehmen. Aber morgen kommst du ja auch, dann sehen wir uns wieder. Ich kann's gar nicht erwarten. “

Sie fuhr sich dabei mit der Handfläche über die seidene Bedeckung ihre Brüste und sah mir in die Augen.

„Ich könnte dir einen Schlüssel geben. Wenn du Lust hast, kannst du dann jederzeit kommen und musst nicht die Nachbarin bemühen. “ Ich hoffte sie würde nun mindestens sagen ‚mal sehen. ‚

„Den nehme ich gerne mit, ich finde auch die Vorstellung, zu jeder Zeit zu dir kommen zu können, sehr angenehm, aber für heute Abend würde ich mir an deiner Stelle keine großen Hoffnungen machen.

Das war doch recht klar gesagt.

„Schade“, sagte ich noch“,Morgen ist Feiertag, da beenden wir im Büro die Arbeit immer früher. Ich bin um vierzehn Uhr schon Zuhause. “

„Tja“, kam es seufzend von ihr“,es geht heute nicht, ich hätte es auch lieber anders. “ Ich sah sie an, konnte mich einfach nicht sattsehen an ihr.

„Ich lieb dich über alles Charlotte.

Auch wenn das heute nicht so klappt, wie ich es gerne hätte. Mir ist wichtig, dass du das weißt. “

Wir hatten es uns inzwischen als eine Art gemeinsame Gestik angewöhnt, uns in solchen Momenten, gegenseitig tief in die Augen zu sehen und bejahend mit dem Kopf zu nicken. Ich wusste, ein weiteres Reden über den heutigen Abend würde die Sache nur schwieriger machen, deshalb ließ ich das Thema fallen und wollte statt dessen die Zeit, die uns jetzt noch zur Verfügung stand genießen.

Als Beweis dafür, dass ich mein Angebot von vorhin ernst meinte, ging ich an meinen Schreibtisch und kramte den Reserveschlüssel heraus. In meinem Junggesellen Nähkästchen kramte ich nach Wollresten und schnitt mir drei gleich lange Stücke roter, blauer und weißer Wolle ab.

Wieder auf meinen Stuhl neben Charlotte, begann ich, die drei Fäden zu einer Kordel zu drehen, schob vor dem Aufrollen der beiden Enden den Schlüssel über den Strang und ließ los.

Oben knüpfte ich einen kräftigen Knoten drauf, damit das Band nicht mehr aufgehen würde. So überreichte ich ihr den Schlüssel.

„Du kannst ihn jederzeit benutzen. “ Und um die Zusage zu verstärken, wiederholte ich: „Jederzeit. „

Die Uhr lief uns davon.

„Ich sollte noch unter die Dusche, bevor ich ins Büro gehe. “

„Darf ich mitkommen?“

„Gerne.

Wir nahmen uns an der Hand und bewegten uns auf das Bad zu. Unterwegs öffnete Charlotte bereits die Knöpfe und streifte die rote Jacke ab. Ich tat es ihr gleich. Im Bad angekommen waren wir schon ausgezogen.

„Bad oder Dusche?“

Ich wollte ihr die Entscheidung überlassen. Meine Badewanne war eher klein, daher benutze ich meist die getrennte Duschkabine. Sie zog mich zur Dusche hin, schob die Kunstglastüre beiseite und wir stiegen hinein.

Nachdem die Schiebetüre geschlossen war, standen wir eng aneinandergedrängt in der Zelle.

Charlotte griff an den Hebelmischer. Sofort zuckten wir beiden zusammen, der erste Wasserschwall ist immer zu kalt. Seine Temperatur wurde gleich angenehmer. Ich reichte Charlotte das Duschgel und sie begann, sich die Flasche über dem Kopf auszudrücken.

„Schließ die Augen“, sagte sie kurz und schon lief die zähe Seifenflüssigkeit über meine Haare. Sie ließ die Flasche einfach fallen, stellte das Wasser wieder ab und griff mir in die Haare.

„Du bei mir auch“, flüsterte sie“,du musst mit mir alles machen, was ich bei dir tue. “ Damit beginnt sie, meine Kopfhaut zu massieren. Wir kraulen uns gegenseitig die Seife ins Haar. Wenn ihre Bewegungen heftiger werden, folge ich ihr, und umgekehrt. Mit beiden Händen rollt sie über meine Ohren umschlingt, immer in Bewegung, meinen Hals und die Schultern.

Sie reibt in großen kreisenden Bewegungen meine Rücken ein.

Es ist in der engen Kabine nicht immer einfach, all ihren Vorgaben zu folgen. Der schönere Teil für mich kommt, als sie wieder nach oben zum Hals, und dann zu meiner Brust wandert. Es ist mir schnell klar geworden, warum sie so viel Zeit benötigte, mir die Brusthaare einzuseifen. Sie genießt es in tiefen Zügen, ihre eigenen Brüste massiert zu bekommen.

Deshalb greift sie auch bei mir fester zu. Es ist lustvoll, die schaumige Reinigungslauge auf ihren Brüsten zu verteilen.

Ganz ihren Vorgaben folgend nehme ich ihre Warzen zwischen die Finger und rolle sie. Dies gestaltet sich für mich einfacher, als umgekehrt. Ihre, wie auch meine Erregung steigert sich. Noch während ich ihre schönen Brüste knete, drängt sie sich näher an mich heran und klemmt meinen aus dem Tiefschlaf erwachten Schwanz, zwischen ihre Oberschenkel.

Sie stellt es so geschickt an, dass ich bald spüre, dass sie mich, mit kleinen Bewegungen aus ihren Hüften heraus, fickt, indem sie meinen kleinen Bruder gegen ihre Spalte presst.

Unsere Hände wandern tiefer und unsere Körper lösen sich in der Beckenregion. Sie ergreift meinen Hodensack und seift meine Eier ein. Ihre andere Hand verteilt streichelnd das Duschgel der Länge nach auf meinem Schwanz. Ich gleite, zuerst mit der ganzen Handfläche, dann nur mit dem Mittelfinger über ihren behaarten Busch zu ihrer Spalte.

„Du hast eine verdammt geile Fotze“, rutscht es mir heraus.

Sie beantwortet diese Feststellung mit mehr reibendem Druck an meinem Schwanz.

Sie lässt meinen Sack los und streift mit der freien Hand nach hinten und reibt meine Pobacken mit Seife ein. Als ich diese Bewegung bei ihr nach führe, kann ich bemerken, wie sie ihre Beine breiter auseinander schiebt. Das ist mir eine eindeutige Geste.

Ich suche auf ihrer Haut einen Fleck mit viel ungebrauchter Seife, stelle meinen Zeigefinger auf, fahre ihr damit direkt in den Anus. Sie stöhnte auf, windet sich wie ein aufgespießter Aal, und ich bemerke die zuckende Reaktion ihres Schließmuskels.

Mit dem Oberkörper beugt sie sich mir entgegen und versucht den Rhythmus auszunutzen, um ihre Brüste an meinen zu reiben. Doch dann lässt sie meinen pochenden Zipfel los und beginnt, langsam in die Hocke sinkend, meine Oberschenkel, einzuseifen. Sie entgleitet dabei meinem Zugriff und ich habe Mühe, mich in der engen Kabine ebenfalls niederzulassen. Also bleibe ich stehen und werde ihr, später die Beine einseifen. Sie erhebt sich, als mein letzter Zeh eingeschäumt ist.

Jetzt gehe ich in die Tiefe und hole nach, was sie vorgemacht hat. Als ich mich wieder erhebe, zieht sie am Bügel des Wasserhahns. Jetzt ist das saubere Abspülen der Seifenreste, Ziel der Übung, die insgesamt schneller vonstattengeht, als der erste Teil.

Das Abduschen meiner Beine begleitet Charlotte mit einem kurzen, aber intensiven Lutschen an meinen Schwanz. Ich sauge mich danach an ihrer Klitoris fest, bis der Schaum an ihren Beinen sich aufgelöst hat.

Während dessen nimmt Charlotte den Duschkopf aus der Halterung, um von allen Seiten auf mich nieder, zu sprühen.

Mit einem Druck auf den Wasserhahn unterbricht sie den Zufluss.

„Jetzt ist genug!“, kommentierte sie ihre Handlung kurz, zieht die Kabinentüre beiseite und steigt aus. Ich muss sie komisch angesehen haben, als ich ebenfalls den nassen Ort verließ. Sie hält kurz mein Haupt zwischen ihre Hände und zieht meine Stirn an ihren Mund.

Ein knapper Kuss darauf und sie schiebt mich wieder in die Ausgangsposition zurück.

„Ich will, dass wir beide uns heute unbefriedigt, aber noch mit geilen Erinnerungen trennen. Damit wir aneinander denken, bis wir und wiedersehen. “

Damit griff sie noch einmal mit harter Hand an meinen Ständer und ich fuhr ihr nochmals durch die tropfend nasse Spalte. Mit einem Finger tupfte ich den Saft, den ich geerntet hatte auf ihre Nasenspitze, um ihn danach, von dort abzulecken.

Ich sprang ins Wohnzimmer, besorgte, das Badetuch, das immer noch um die Kaffeemaschine gewickelt war. Für Charlotte nahm ich aus dem Wandschrank ein eigenes Tuch mit, und übergab es ihr.

„Ich sollte eine Zahnbürste bei dir deponieren. “ Schall es unter dem Handtuch hervor. Ich lächelte leise vor mich hin.

„Das kommt dann aber bereits einen Einzug gleich. “

„Willst du das nicht?“

„Doch, du kannst mit Sack und Pack hier einziehen, solange wir noch Platz haben uns zu lieben, ist mir alles recht.

Wir beeilten uns mit dem Anziehen. Unser Duschspiel hatte viel Zeit verschlungen und ich sollte eigentlich schon weg sein.

„Ich muss noch beim Bäcker vorbei gehen“, ließ Charlotte mich wissen, als wir aus der Haustüre gingen. Sie gab mir einen flüchtigen Abschiedskuss auf die Wange, winkte mit einer leichten Drehung ab und ließ mich stehen. Verdutzt stand ich für Sekunden da. Ist das ein Abschied am Morgen? Es bedurfte wohl, noch einiger Zeit, bis ich ohne innerlich zu stolpern ihre Art vorbehaltlos annehmen konnte.

Sie war immer für eine ungewöhnliche Überraschung gut.

Das krächzende Geräusch der Straßenbahn ließ mich heute kalt. Mein Weg führte ins Büro. Glücklicherweise wird heute um dreizehn Uhr Schluss sein. Während der Fahrt kam mir der Gedanke, dass ich am heutigen Tag mal anders an Andrea herangehen wollte, ich wusste nicht wie, aber es war mir klar, ich würde das Gespräch führen und nicht sie. Ich betrat das Office blickte Andrea an und sagte dann auch spontan:

„Hallo Andrea.

Guten Morgen. “ Und ohne eine Pause einzulegen, die es ihr ermöglicht hätte, den Dialog an sich zu ziehen, fuhr ich fort:

„Eine schicke Bluse hast du heute an, passt gut zu deiner Haarfarbe. … War was Außergewöhnliches am Telefon?“

Sie sah mich fragend an und schüttelte stumm den Kopf.

„Gut“, sagte ich“,ich bin noch nicht ganz auf der Höhe, werd‘ aber heute Morgen durchhalten.

Am Freitag nehme ich noch einen Urlaubstag und dann ist Johann Damm am Montag, wieder auf demselben!“, sprach es aus und ließ sie stehen.

Ich schloss meine Bürotüre hinter mir und rieb mir die Hände. Zum ersten Mal hatte ich Andrea aus dem Konzept gebracht. Sie sprachlos gesehen. Das war schon ein kleiner Triumph. Ich begann meine Tasche auszuräumen und mich auf meine Arbeit vorzubereiten, startete den Computer und nahm den Poststapel in die Hand.

‚Nicht als Erstes die Post‘, ging mir durch den Sinn, besorgte zuerst noch eine Tasse Kaffee aus der Küche. Danach besetzte ich meinen vertrauten Bürostuhl, stellte die Kaffeetasse auf die Ansichtskarte.

Es verging nur eine kurze Zeit, dann stand Andrea in meiner Tür, sie sah etwas verwirrt aus.

„Ähm“, begann sie“,… ist was nicht in Ordnung mit dir?“

„Weshalb sollte etwas nicht in Ordnung sein?“, fragte ich zurück und konnte ein Schmunzeln nicht verbergen.

Sie kam auf mich zu, legte eine Hand an meine Stirn.

„Fieber hast du nicht, aber irgendetwas ist anders. Hauch mich mal an, hast du was getrunken?“

„He, bin ich hier beim Militärarzt? Du weißt so gut wie ich, dass ich nicht trinke!“, erwiderte ich leicht verstimmt. Sie musterte mich prüfend von Kopf bis Fuß. Nachdenklich, aber etwas gefasster startete sie einen neuen Versuch.

„Du hast glänzende Augen, machst mir Komplimente und hast deinen Hosenladen offen, da ist was faul. “

Unwillkürlich griff ich an meine Hose. Tatsächlich. Ich erhob mich halb vom Stuhl. Mit einem leisen Zippen schloss sich der Reißverschluss, damit war eines ihre Probleme beseitigt. Ich wunderte mich, dass ich das in ihrer Gegenwart erledigen konnte.

„Zufrieden?“, fragte ich.

„Nein! Verdammt noch mal, du führst mich an der Nase herum.

Deine Augen glänzen immer noch und die Bemerkung zu meiner Bluse, steht noch im Raum. “

Sie stampfte dabei mit dem rechten Bein wie ein kleines zorniges Mädchen auf den Fußboden.

„Deine Bluse finde ich wirklich passend, ehrlich und meine glänzenden Augen …, na ja, ich sagte dir schon, ich bin noch nicht ganz gesund. Aber es wird schon wieder. “

Sie war mit der Auskunft nicht ganz zufrieden, verließ aber wieder stumm mein Büro.

Von hinten stellte ich zum Einen fest, dass sie leicht kopfschüttelnd nach draußen ging, zum anderen fiel mir zum ersten Mal auf, dass Andrea einen süßen knackigen Po hatte.

„Johann, du bekommst gleich eins auf die Finger!“, murmelte ich vor mich hin.

Es war heute eine Freude die Post durchzugehen. Bestellungen, Anfragen und wieder Bestellungen. Da war noch einiges zu tun vor Büroschluss. Die Heiterkeit, mit der ich an die Bewältigung der Briefe von zwei Tagen ging, ließ mir alles leicht von der Hand gehen.

Die Telefongespräche blieben im Rahmen und so war das Wichtigste bis zehn Uhr bereits erledigt. Gerade als ich aufstehen wollte, schrillt mein Telefon. Langes Rufzeichen, da will jemand intern was von mir.

Andrea war am Apparat.

„Bei mir ist eine Frau Neuhaus. Sie will dich sprechen. Soll ich sie nach hinten bringen?“

Mir stockte der Atem.

„Ja!“, platzte ich heraus.

Ehe ich mich fassen konnte, stand Andrea mit Charlotte in der Tür.

„Deine Kundin, Frau Neuhaus. “

Glücklicherweise war Andrea in Bezug auf Kunden, die mich besuchten diskreter als sonst. Sie wies Charlotte mit einer Handbewegung den Weg in mein Büro, drehte sich um und tappte davon. Ich sprang hinter meinem Schreibtisch hervor, zuerst an Charlotte vorbei, um die Türe zu schließen, dann drehte ich mich ihr zu und wir schlossen uns in die Arme.

Schon die Berührung ihres Körpers zwang mich, tief nach Luft zu schnappen.

‚Wir sind im Büro‘, legten mir meine Gedanken nahe. Ich schob sie ein wenig zurück und sah sie an.

„Was machst du denn hier?“, wollte ich eilig wissen, bot ihr einen Stuhl an und fragte, ob sie einen Kaffee wollte.

„Ist es dir unangenehm, dass ich vorbeikomme?“

„Nein, es ist nur … hier weiß ja niemand von uns.

Die Buschtrommeln in der Firma … Na du weist schon …“

„Nein weiß ich nicht!“, gab sie knapp zurück, machte einen Schritt auf mich zu, küsste mich und riss mit einer Hand die Türklinke herunter, intensivierte ihre Umarmung, sodass ich mich nicht so schnell lösen konnte.

Irgendjemand läuft immer auf diesem Flur. Charlotte wartete genau so lange, bis die erste Person vorbeiging, dann knallte sie mit dem Absatz ihrer Schuhe die Türe wieder zu.

„Alle müssen wissen, dass du mir gehörst. Vor allem das Biest am Empfang. Es muss ohne Zweifel klar sein, dass sie die Finger von dir lassen muss. “

Ich sah ihr mitten ins Gesicht.

„Du bist ja eifersüchtig. “

„Nein, ich liebe dich!“, stellt sie nur kurz fest, griff mir zwischen die Beine“,der gehört mir, ist das klar.

„Zuerst gehört er mal mir, aber du kannst ihn immer haben, wenn du Lust dazu verspürst“, stellte ich klar. „Außerdem musst du dir wegen Andrea keine Gedanken machen, sie ist überhaupt nicht mein Typ. “

Charlotte setzte sich breitbeinig auf den angebotenen Stuhl, presste ihre Oberschenkel so weit auseinander, dass ihr kurzer Lederrock noch weiter nach oben rutschte. Sie hatte kein Höschen an und die Sicht war bis über das Ende ihrer schwarzen Stümpfe hinweg frei.

Ich wäre in diesem Augenblick am liebsten vor ihr auf die Knie gegangen und hätte diese saftige Pflaume ausgelutscht. Aber hier im Büro? Das traute ich mich dann doch nicht zu.

„Möchtest du nun einen Kaffee?“, wollte ich, wohl mehr, um mich selbst abzulenken, wissen.

„Ja, gerne. “

Sie schlägt die Beine übereinander und nimmt die Haltung einer vornehmen Dame an.

Ich gehe in die Küche und entlocke dem Automaten zwei Tassen.

„Hast du eine Zigarette für mich?“, fragt Charlotte, als ich mit den beiden Tassen wieder ins Büro zurückkomme. Ich setze den Kaffee ab und besorge vom Schreibtisch meine Packung.

„Weist du“, beginne ich, als sie den ersten tiefen Zug an der Zigarette macht“,ich bin hier als eingefleischter Junggeselle bekannt. Jeder Eroberungsversuch zwecklos, das wissen alle. Deshalb war ich wahrscheinlich etwas unsicher, als du plötzlich und unerwartet hier aufgetaucht bist.

Eigentlich ist es mir egal, was die anderen von mir denken, ich muss mich nur selbst noch ein wenig an meine neue Situation gewöhnen. “

„Schon gut“, lachte sie“,ich wollte nur sehen, wie du reagierst. Es macht mir Spaß, dich in Verlegenheit zu bringen. Immer wenn du dich rechtfertigst, bekomme ich das Gefühl, stark zu sein. Meist bin ich immer die, die glaubt sich rechtfertigen zu müssen, dann bin ich die Schwache.

Bei dir ist das anders. Du hast mich bisher noch nie in eine solche Situation gebracht, das gefällt mir an dir. “

„Brauchen wir Zeiten, in denen einer von uns schwächer und der andere stärker ist?“, wollte ich wissen.

„Wenn wir uns besser kennen, sicher nicht mehr, im Moment … ich bin mir nicht sicher. Was hast du für heute Abend vor?“, fügte sie an.

„Ich weiß nicht …, ich denke mein Computer ist in den letzten Tagen etwas zu kurz gekommen.

Ach ja, da fällt mir noch ein: Willst du mir einmal deine Geburtsdaten geben?“

„Nur wenn ich dabei bin, wer weiß, was du sonst alleine alles ausbrütest. “

Das Telefon klingelte, diesmal extern. Mit einem Schulterzucken entschuldigte ich mich bei Charlotte und ging zum Schreibtisch an den Apparat. Das Gespräch war langwierig, ein Kunde hatte mal wieder keine Zeit das Handbuch zu lesen. Das passierte oft, ich musste in solchen Fällen dann als lebendes Exemplar herhalten und die grundlegenden Bedienungselemente am Telefon mit den Anwendern durchspielen.

Ich sah wiederholt zu Charlotte hinüber und signalisierte ihr, dass es wohl einige Zeit dauern würde, ich den Kunden nicht so schnell wieder los wäre. Mit einem Mal drehte sie sich mitsamt ihrem Stuhl um und saß mir nun Visavis. Sie presste ihre Oberschenkel wieder auseinander und begann vor meinen Augen, mit ihrer Möse zu spielen. Sie sah mich dabei an und zog einen Schmollmund dazu.

Ich konnte mich kaum noch auf das Telefonat konzentrieren.

Als sie ihr Spiel noch dadurch ergänzte, dass sie mit der anderen Hand zwei Knöpfe ihrer Bluse auftat, die rechte Brust durch die Öffnung ins Freie bewegte und an ihren Nippeln zwirbelte, war es zu Ende mit meiner Beherrschung.

Kurz entschlossen legte ich mitten im Satz einen Finger auf die Gabel und unterbrach das Gespräch. So schnell ich konnte, sprang ich um den Schreibtisch herum, ließ mich auf die Knie sinken und schürfte an der saftigen Frucht, die mir präsentiert wurde.

Charlotte stöhnte auf und kam bei der ersten Berührung meiner Zunge in vollen Zügen.

Ich konnte gerade noch meine Hand auf ihren Mund legen, damit sie nicht die ganze Firma zusammen schrie.

Ich erhob mich und küsste sie leidenschaftlich, sie leckte genüsslich ihren eigenen Saft von meinem Mund.

„Ich liebe dich, liebe dich. Liebe dich … So geil, hatte ich's noch nie!“

Ich sah sie an, sie strahlte übers ganze Gesicht.

„Der Kunde wird gleich wieder anrufen, hoffentlich ist er nicht sauer, ich hab‘ einfach das Gespräch unterbrochen … Du machst mich verrückt, weißt du das eigentlich?“

„Noch nicht so ganz genau, aber ich bin auf dem besten Weg dazu, es zu verstehen. Ich will, dass du süchtig nach mir bist, dass du keine Minute mehr aushältst, ohne dass ich bei dir bin. “

Dieses Weib machte mich rasend.

Ich will immer mehr, sie will immer mehr. Wohin sollte das noch führen? Ich sprang nochmals hinter meinen Schreibtisch und legte den Hörer neben das Telefon. Sollte nun jemand anrufen, erhielt er die Meldung vom Band, dass ich im Augenblick besetzt sei. Ich war wirklich ‚Besetzt‘, wenn Charlotte da ist, hat nichts anderes Raum.

„Du musst gehen“, ich sagte das ungern“,morgen ist Feiertag und die Kunden können nicht anrufen, da muss ich heute schon bis Dienstschluss präsent sein.

Sie knöpfte artig ihre Bluse zu und sah mich dabei an, wie ein enttäuschtes Schulmädchen.

Hätte sie Zöpfe gehabt, ich hätte es ihr abgenommen.

Aber in diesem kurzen Lederrock und der fast transparenten Seidenbluse? Nein sie war ein Vollweib, wie es im Buche steht.

„Ich liebe dich“, sagte ich laut und deutlich, sogar auf die Gefahr hin, dass es jemand im Gang draußen hören konnte.

„Ich werde dich noch nach vorne begleiten, das ist so üblich bei uns, dass die Besucher bis zur Rezeption zurückgebracht und an der Eingangstüre verabschiedet werden. “

„Also, dann sag ich dir hier schon mal: Tschüss bis morgen“, sagte es und presste mir noch einen dicken Kuss auf die Wange. Das beruhigte mich und ich ging mit ihr bis zur Eingangstür neben Andreas Office. Ich wollte mich, wie das üblich war, per Handschlag von ihr verabschieden und streckte ihr meine Rechte entgegen.

Sie nahm ihre Arme auseinander, umgriff mich und bohrte küssend ihre Zunge in meinen Schlund. Ich wäre am liebsten im Boden versunken. Das alles im Angesicht von Andrea. Charlotte löste sich aus der Umklammerung, ging durch die Tür und zwinkerte mir von draußen mit den Augen zu.

‚Du Luder‘, dachte ich, ‚konntest es dir nicht verkneifen, vor Andrea zu demonstrieren, wer du bist. ‚

Die Glastüre schloss sich langsam und Charlotte verschwand im Treppenhaus.

Wortlos setzte ich mich in Bewegung, umrundete Andreas Theke und bemühte mich, sie nicht ansehen zu müssen. Ich spürte ihren Blick mir folgen, bis ich um die Ecke bog.

Zurück im Büro legte ich den Hörer wieder auf die Gabel, um einen potenziellen Anrufer die Leitung wieder freizugeben. Es passierte schneller, als ich erwartet hatte. Andrea stand in meiner Tür. Beide Hände zu Fäusten geballt und in die Hüften gepresst, sah sie mich giftig an.

„Aha! Der Herr ist krank! Wusste ich doch, dass mit dir heute, was nicht stimmt. “

„Nur eine alte Freundin von mir“, versuchte ich, mich raus zu mogeln, und kam mir wie ein Judas vor.

„Das kannst du jemand anderen erzählen. Du bist verliebt. Hab‘ ich dich erwischt. “

Ich wurde gefasster, sah sie an.

‚Ich werde deinem Blick nie mehr ausweichen Fräulein Andrea‘, dachte ich.

„So jetzt will ich dir mal was sagen: Ich bin verliebt, und zwar über beide Ohren, so wie ich es noch nie in meinem Leben war. Ich sag's dir ganz ehrlich. Ich weiß nicht, ob das morgen alles wieder vorbei ist, das ist heute auch egal, aber ich liebe diese Frau, bin verrückt, wie besessen von ihr. Alles Klar?“

Der Zorn wich aus ihrem Gesicht, sie ließ die Arme fallen und ihre Fäuste lösten sich im Nichts auf.

Mit drei Schritten kam sie weiter ins Büro herein auf mich zu. Sie hatte feuchte Augen, war plötzlich verlegen.

„Entschuldige, ich war wohl eben wie eine Furie. Ich …, ich freue mich riesig für dich. “

Ich hatte den Eindruck sie meinte das auch ernst.

„Danke“, sagte ich knapp“,es ist sonst nicht meine Art so zu explodieren, aber ich dachte, du würdest es mir nicht gönnen, glücklich zu sein.

Blöd von mir, ich weiß. “

Eine dicke Träne kullerte über ihre Wange. Ich suchte nach einem Taschentuch, aber außer einem Kleenex, fand ich nichts. Ich zupfte mehrere aus der Box und reichte sie ihr rüber. Bedacht, ihr Make-up nicht zu verwischen, tupfte sie die Tränenrinne, bis sie ausgetrocknet war.

„Ich freue mich außerordentlich für dich Johann“, hob sie nochmals an und schluchzte weiter“,aber … Aber hast du nie gemerkt, dass ich gerne deine Freundin gewesen wäre? Hast du nie gesehen, dass ich dir frische Blumen ins Büro gestellt habe?“

Ich war verdutzt.

„Nein, tut mir leid Andrea. Aber bis letzte Woche war für mich auch klar, dass ich mit den Frauen abgeschlossen habe. Ich hab‘ das wirklich nie realisiert. Im Gegenteil, wenn ich ehrlich bin, ich hatte immer ein wenig Angst vor dir, bin dir deshalb aus dem Weg gegangen. Ich weiß nicht warum. “

Ich griff wieder zum Telefonhörer und legte ihn neben den Apparat. Da muss was geklärt werden, wusste ich plötzlich.

„Was soll ich tun?“, fragte ich etwas hilflos“,ich habe am letzten Wochenende plötzlich gemerkt, dass ich wie ein Stein durch die Gegend tappe, nicht wahrnehme, was um mich herum, passiert. Mich verschanze, ohne zu wissen, wovor. “

„Schade, ich wäre gerne die gewesen, bei der du das gemerkt hättest. “

„Können wir trotzen Freunde werden?“, fragte ich und stellte fest, dass mich meine Gefühle überrannten und mir das Wasser in die Augen trieb.

„Gerne“, antwortet sie“,zu mehr wird es ja wohl nicht kommen. “

Es fiel mir schwer, aber ich wollte eindeutig bleiben, ihr keine falschen Hoffnungen machen.

„Nein, so wie die Dinge sich entwickelt haben, nicht. “ Ich hatte einen so dummen Satz wie: Es gibt ja auch noch andere Männer auf der Zunge. Konnte mich jedoch beherrschen, ihn zurückhalten.

„Ich bedauere sehr, dass ich deine Blumen, nicht als Aufmerksamkeit an mich verstanden habe.

Ich dachte immer du würdest sie im Auftrag der Geschäftsleitung in allen Büros besorgen. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich das nie nachgeprüft, ob es auch wirklich so ist. “

„Und ich dachte immer, man müsse dich eben von der harten Seite her erobern, dir zeigen, wie man alles im Griff hat, um dich zu knacken. Du bist mir immer wie ein unnahbarer Eremit vorgekommen, bei dem man auf Zeit spielen, Geduld aufbringen muss.

Ich nickte, sah ihr wieder in die Augen.

„Wahrscheinlich war das, gerade der falsche Weg. Ich hatte häufig das Gefühl mich gegen dich wehren zu müssen, dachte … Entschuldige bitte, ich will ehrlich sein. Dachte, dass du einfach aus Neugierde alles wissen wollest und dich in meine Privatsphäre einmischen würdest, um Gesprächsstoff zu haben. “

„Schätzt du mich so ein?“

„Seit heute nicht mehr! Hast du einen Augenblick Zeit? Wollte ich wissen.

„Ja, ich hab‘ das Telefon auf Ringruf geschaltet und jetzt kommt eh niemand mehr, warum?“

„Ich möchte uns beiden gern einen Kaffee besorgen, hast Du Lust?“

Sie nickte. Ich bot ihr einen Stuhl an und machte mich auf den Weg in die Küche.

„Was machst du nach hier?“, fragte mich dort ein Kollege aus der Versandabteilung.

„Ich muss noch was abschließen, bevor ich gehe“, antwortet ich, um das Gespräch nicht weiter ausufern zu lassen, und brühte die zwei Tassen auf.

Ich kam damit zurück in mein Büro und stellt fest, dass ich nicht wusste, ob Andrea, Milch und Zucker wünschte. Sie verneinte meine Frage und ich dachte für einen Moment: ‚Noch eine, die den Kaffee schwarz trinkt. ‚

Wir saßen noch eine halbe Stunde zusammen und konnten viele gegenseitige Missverständnisse und auch Vorurteile entdecken. Andrea hatte mich für schwul gehalten, weil ich aus ihrer Perspektive nie Anzeichen von Sympathien für Frauen gezeigt hatte.

Ich wurde von einer Andrea überrascht, die nicht Klatschtante, sondern einfühlend, verständnisvoll und fürsorglich war. Ich musste wohl immer mit Scheuklappen durch die Welt gestiefelt sein. Als wir gingen, waren alle anderen schon weg. Andrea war noch schnell durch alle Büros gegangen, um die Lichter zu löschen und die Fenster zu schließen.

„Machst du das jeden Tag?“

„Ja das gehört zu meinen Aufgaben.

Auch das hatte ich nicht gewusst. Wir schlenderten zusammen zur Haltestelle.

„Wohin musst du?“, fragte ich sie.

„Drei Haltestellen weiter als du“, war ihre präzise Antwort.

„Woher weißt du, wo ich aussteige?“

„Wir sind schon oft zusammen, in selben Straßenbahn nach Hause gefahren, du hast es nur nie bemerkt. Ich bin immer weiter hinten eingestiegen und hab‘ dich dann die ganze Fahrt über von hinten beobachtet.

Aber du hast nie zurückgesehen. “

Heute saßen wir nebeneinander, plauderten noch bis zu meiner Haltestelle. Ich erinnerte Andrea noch einmal daran, dass ich am Freitag einen Ferien Tag nehmen würde, also nicht in der Firma erscheinen werde.

„Tschüss, und ein schönes verlängertes Wochenende!“, rief sie mir noch nach, als ich ausstieg. Die automatischen Türen der Straßenbahn schlossen sich und der Tross setzte sich wieder in Bewegung.

Wir sahen uns nach, bis sie, außer Sichtweite war.

Ich ging noch zum Supermarkt, um mir Lebensmittel und Getränke für den kommenden Tag zu besorgen. Mit zwei schweren Tragetaschen beladen kam ich wieder zurück über die Straße. Ich stand vor den Schaufenstern auf denen mit elegant geschwungener Goldschrift ‚Lederwaren Keller‘ stand. Ich bekam Herzklopfen, denn ich fühlte, wie mich der Teufel ritt. Mir fehlte nur noch das letzte Quant Mut, dann würde ich diesem Geist der Unterwelt nachgeben.

Aber wohin mit meinen Papiersäcken voller Esswaren? Eine Stimme in mir, sie tönte mit Hall, als ob sie aus einem großen Kirchenschiff in meinen Kopf einfließen würde, sagte zu mir:

„Pack's, Johann, pack's an!“

Ich schritt mit schnellen Schritten voran, setzt die beiden Taschen einfach in der Eingangstüre ab und betrat erstmals dieses Geschäft. Rechts und links umherblickend ignorierte ich das Verkaufspersonal, bis ich im hinteren Teil des Verkaufsraums Charlotte sah.

Sie bediente gerade ein älteres Paar, zeigte der Dame eine Auswahl von Handtaschen. Mein Pulsschlag war auf zweihundert. Ich spürte, das Pochen an meiner Halsschlagader bis hinauf unter die Schädeldecke. Sie hatte mich noch nicht wahrgenommen, war vertieft in das Verkaufsgespräch, als ich neben ihr stand, ihren Kopf mit beiden Händen hielt und ihr einen Kuss auf den Mund gab.

„Ich hab‘ wenig Zeit, bin nur schnell vorbeigekommen um dir ‚Hallo‘ zu sagen Liebste.

Bin dann zu nachher Hause. “ Zu dem Kundenpaar gewandt, verbeugte ich mich höflich mit einem:

„Entschuldigen sie bitte, aber ich bin in Eile. “

Schon war ich wieder auf dem Weg zum Ausgang. Ich sandte der verwunderten Charlotte, die wie angewachsen hinter ihrem Tresen stand noch einen Handkuss zu. Vorbei an Mitarbeitern, die mit offenem Mund dastanden, griff ich meine Papiersäcke vom Konsum und war auf dem Heimweg.

Wie ein ertappter Taschendieb ging ich schnellen Schrittes zu meiner Wohnung. Erst im Lift holte ich wieder tief Luft. In der Wohnung angekommen riss ich die Balkontüre auf und versorgte die Esswaren im Kühlschrank. Mit Kaffee und Zigaretten setzte ich mich hinaus an die frische Luft. Mir war heiß. Was war das für ein Tag?

Dicht gedrängt mit Ereignissen. Ich hatte den Eindruck, dass vieles, was ich in all den Jahren versäumt hatte, sich komprimiert in wenigen Tagen bei mir zurückmeldete.

Wie würde Charlotte auf meine Attacke reagieren? Ich hatte ihren Wunsch, mich nicht in ihren Räumen zu zeigen, missachtet. Es war eigenartig, ich konnte nicht anders. Ich wusste, die Stimme in mir hätte keine Ruhe gegeben, hätte mich stundenlang vollgedröhnt, bis mir der Kopf geplatzt wäre, wenn ich dem Impuls nicht nachgegeben hätte. Trotzdem hatte ich nun ein schlechtes Gewissen.

Eine Angst stieg in mir auf, wurde immer stärker.

‚Da hast du einen Fehler gemacht. Charlotte wird's dir übel nehmen, Schluss machen, dich zum Teufel schicken. ‚

Mit den Fäusten hämmerte ich an meine Schläfen.

‚Nein, nein, nein …‘, schrie ich in die Dächer der umliegenden Häuser. Es durfte nicht so sein. Meine andere Seite war durch mein Klopfen aufgewacht.

‚Hi, Johann, das war Super! Schließlich kannst du nicht immer darauf warten, dass Charlotte die Initiative ergreift.

Du musst ihr auch zeigen, dass du dich ranmachen willst. ‚

Meine beiden Kobolde stritten sich mal wieder um die Vorherrschaft. Ich hatte was riskiert, vielleicht zu viel, aber ich war es mir selbst schuldig. Diese Frau hat mich vollkommen in ihren Bann gezogen. Ich bin wild nach ihr, muss dauernd an sie denken. Ich möchte zum Telefon greifen, ihr anrufen, mich notfalls entschuldigen für meine Unverfrorenheit.

‚Nein, nein es war richtig! Wie sie, so muss auch ich einem solchen Impuls nachgeben können, ohne dass dies zum Bruch führt.

Hatte ich mir nicht erst gestern vorgenommen, die Dinge anders anzugehen, mir und Charlotte mehr Freiheit zu erlauben?‘

Jetzt sitze ich da, zermartere mir den Kopf. Ich versuche, als Gedankenspiel mir vorzustellen, was gewesen wäre wenn … Wenn ich nicht hineingegangen wäre. Dann würde ich genau an derselben Stelle sitzen, mir Vorwürfe machen. Im Selbstgespräch würde ich zu mir sagen:

‚Johann, du bist ein Feigling. Da hast du dich nun wieder nicht getraut.

Meine beiden Kobolde gaben Ruhe. Beide Möglichkeiten haben ihr für und Wider.

Ich werde warten, auch wenn es mir schwerfällt, bis Charlotte reagiert. Ich beschließe, mich heute mal wieder meinem Hobby zuzuwenden, gehe hinein und starte den Computer. Ich werde noch duschen, mir Später noch einen Film im Fernsehen reinziehen, und dann wieder mal früh zu Bett gehen.

Ich nehme mein Horoskop auf den Bildschirm und starre auf die Zeichnung.

‚Es ist dasselbe wie immer‘, denke ich. ‚An meinem Horoskop hat sich nichts geändert. ‚

Ich vergleiche die aktuellen Konstellationen und glaube was zu sehen, dann wieder nicht.

„Quatsch“, sag ich leise zu mir“,lass das sein. Wenn du deine eigenen Positionen begutachten willst, dann ist immer der Wunsch der Vater des Gedankens, also lass es lieber. “

Nein, schicksalsgläubig war ich nie mit der Astrologie umgegangen, das psychologische Verständnis war mir wichtiger.

Und mir selbst, das haben die letzten Tage auf wundersame Weise gezeigt, war ich immer ein schlechter Berater gewesen. Zweiunddreißig Jahre alt, hatte sie gesagt.

Ich könnte doch mal versuchen ihr Horoskop zu basteln und sehen, was dabei herauskommt. Wieder Quatsch! Das wäre das Jahr 59, dreihundertfünfundsechzig mögliche Tage a‘ vierundzwanzig möglicher Stunden, das sind 525. 600 Minuten. Ich gab den Versuch auf, ließ den Computer wieder runter fahren und nahm ihm den Strom.

Es war mir mit einem Mal klar, dass Charlotte mir fehlte, das Leben, das sie in den letzten Tagen in meine vier Wände gebracht hatte, konnte nicht von Computer ersetzt werden. Ich trat meinen Gang in die Dusche an.

Auch hier, Charlotte, Charlotte, Charlotte.

Die Handtücher vom Morgen lagen noch an Boden verstreut. Ich lachte still vor mich hin. Nur schon der Blick ins Badezimmer ließ das Spiel am frühen Morgen wie einen Film in mir abspulen.

Wären die Tücher, als ich sie aufhob nicht noch ein wenig nass gewesen, ich hätte gedacht, das war ein Traum. Nachdem ich aufgeräumt hatte, legte ich sorgfältig meine Kleider im Schlafzimmer über den Stuhl.

Mein Blick fiel auf Charlottes Höschen, das noch immer auf seinem Platz lag. Auf dem Weg ins Bad streifte ich am Nachtisch vorbei, sog, wie beiläufig, einen Hauch ihres Dufte ein und ging träumend weiter.

Ich ließ mir ein Bad ein, gab eine ordentliche Portion Schambad mit in die Wanne und ließ mich langsam in das heiße Wasser sinken.

Da lag ich, der Wasserhahn plätscherte und der Schaumteppich wurde immer größer. Ich lehnte mich zurück und schloss die Augen. Mit dem Fuß trat ich auf den Hebelmischer, als genug Wasser in der Wanne war.

Erschreckt fuhr ich auf, hustete, würgte, keuchte. Ich war wohl in der Badewanne eingeschlafen und dann tiefer ins Wasser gesunken. Der seifige Geschmack, den mein Badezusatz in meinem Mund hinterlassen hatte, war eklig. Ich stieg aus dem fast kalten Wasser und begann, bevor ich mich abtrocknen wollte, meine Zähne, zu bürsten.

Besser ich habe den Geschmack von Zahnpasta im Mund, als den der Seifenlauge. Nach dem zweiten Spülen war es besser. Die feuchten Tücher von Morgen konnten mich nicht richtig trocknen. Im Schlafzimmer wollte ich mir ein frisches aus dem Schrank nehmen.

Doch als ich dort ankam, blieb ich erst vor Schrecken in der Türe stehen, dann hielt ich instinktive beide Hände vor mein Geschlecht. Auf meinem Bett saß lächelnd Charlotte.

Sie strahlte mich an.

„Hast du gut geschlafen?“

Ich ging zum Schrank, band mir ein trockenes Tuch um den Bauch und hockte auf die Bettkante. In Erwartung, nun eine Standpauke von ihr bekommen, war ich eine Antwort schuldig geblieben und saß einfach da.

„Ich bin aus zwei Gründen noch schnell vorbeigekommen, interessiert es dich weshalb?“

„Ich kann's mir schon denken.

Meiner Stimme konnte sie sicher entnehmen, dass ich mich als kleinlauten Sünder zu erkennen geben wollte.

„Erstens, ich kann ja heute Abend nicht da sein, daher hatte ich mir gedacht, ich sollte vielleicht ein neues Höschen auf deinem Nachtisch deponieren. “

Ich sah etwas erleichtert auf, erwartete jetzt aber im zweiten Teil den entscheidenden Schlag von ihr.

„Das ist eine gute Idee von dir, ich erwische mich nämlich immer dabei, dass ich daran schnüffle.

Sie lächelt und begann von Neuem.

„Als zweites, dein Auftritt heute mittag im Geschäft …“

‚Jetzt kommt's‘, dachte ich.

„…Das war toll. “

Ich muss sie fragend angesehen haben, denn Sie fuhr fort:

„Ich hatte mir ins Geheim ersehnt, dass du mein Verbot missachten würdest. Es ist großartig. Ich liebe dich! Wenn du nicht gekommen wärest, ich wäre enttäuscht gewesen.

Bisher haben alle Männer immer getan, was ich wollte, sie wollten eben, dass ich zufrieden bin, weil sie nicht mich, sondern mein Geschäft wollten. Du bist anders, du hast mir gesagt, dass du mich liebst, ohne zu wissen, wer ich bin. Du hältst dich nicht an meine Kommandos, ich weiß du liebst mich. “

Sie fiel mir um den Hals und begann zu weinen.

‚Warum weinten heute alle um mich herum? Seltsamer Tag‘, schoss es mir wieder durch den Kopf.

Aber nachdenken konnte ich auch nicht. Ich ließ mich zurücksinken und zog Charlotte mit. Wir lagen eine ganze Weile stumm nebeneinander, bis ihr Schluchzen, ausgeklungen war. Aus der Schublade meines Nachtischs besorgte ich ein Taschentuch und trocknete ihre Tränen.

„Ich weine vor Glück“, sagte sie und sah mich dabei prüfend an. Sicherlich wollte sie wissen, ob ich das so in Ordnung finde.

„Du darfst alles, traurig sein, glücklich sein … Es steht dir frei.

Und wenn dir nach Weinen ist, dann tu es einfach. Für mich bist du OK, so wie du bist. “

Sie lächelte mit rot verheulten Augen und sah dabei so unschuldig und erleichtert aus, dass ich ihr einen zarten Kuss auf die Stirn geben musste.

„Hallo, große Frau!“, ich blinzelte ihr zu, um ihren Blick zu erhaschen. Wir nickten uns gegenseitig bejahend zu.

„Wenn ich morgen weinen muss, ist das für dich auch OK, oder hast du lieber einen Macker, der über allem steht, alles immer im Griff hat?“

Sie blickte mich an.

„Zum Teufel mit den Machos!“, rief sie, fast wie eine Revolutionsführerin mit wutentbrannter Stimme.

„Ich kann diese glattfrisierten Typen mit Pomade in den Haaren nicht mehr ausstehen!“

„Du wirst bald zu deinem Date mit Susi und Ilona gehen müssen, wollen wir bis dahin noch ein wenig ins Freie gehen, und die letzten Sonnenstrahlen genießen?“

„Darf ich zuvor noch ins Bad mich etwas zurechtmachen?“

Ich wusste nicht woher, aber aus irgendeinem Winkel ihrer knappen Garderobe zog sie einen Liedstift.

Damit stand sie vor dem Spiegel und ordnete die Linien an ihren Augen neu. Ich setzte mich auf den Klappdeckel des WCs und sah ihr dabei zu.

„Soll ich Kaffee kochen, oder trinken wir ein Bier zusammen?“

„Ein Bier? Darauf habe ich richtig Lust. “

Wir saßen noch eine Weile zusammen, tranken gemeinsam das kühle Bier. Charlotte erzählte von dem älteren Ehepaar, das gerade die Tasche kaufte, als ich in den Laden kam.

Eine wohlhabende Familie, die immer in ihrem Geschäft einkauft.

Sie hätten nach meinem ‚Auftritt‘ zuerst seltsam berührt dreingeschaut, dann aber geäußert: Ein sympathischer Mann, da kann man ihnen ja gratulieren. Derart hätten die beiden sich noch nie geäußert, obwohl sie schon einige ihrer Verehrer kennengelernt hätten.

„Das hat mich richtig stolz gemacht“, kommentierte Charlotte das Kompliment der beiden.

„Es ist Zeit, ich gehe ungern, aber ich muss.

Hättest du lieber, dass ich dableibe?“

Da brachte sie mich in Verlegenheit. Natürlich wäre mir lieber sie bliebe, jedoch fordern wollte ich es nicht.

„Du kannst sicher sein, dass es mir am Liebsten wäre, wenn du hier bleiben könntest. Aber ich denke, deine Verabredung mit den beiden ist auch wichtig. Du solltest hingehen!“

„Schön, ich bin froh, dass du so denkst. Dann werde ich mich jetzt auf die Socken machen, damit ich nicht zu spät komme.

Mir lag auf der Zunge ihr nochmals anzubieten, später doch noch zu kommen, wie gerne hätte ich es selbst gehabt, aber ich hatte ihr das Angebot bereits gemacht, wenn sie es wahrnehmen wollte, wusste sie Bescheid.

Wir nahmen uns kurz in die Arme und verabschiedeten uns an der Wohnungstür. Das Rattern des Lifts machte mir klar, dass ich wieder alleine war.

Kurzerhand beschloss ich, heute bei Jorgos zu essen, auch wenn ich große Vorräte eingekauft hatte, mir war jetzt nach Gesellschaft.

Ich packte das Geschirr und die Gläser des Tages in die Spülmaschine und setzte sie in Gang. Im Schlafzimmer kroch ich in meine Kleider. Ich kam nicht an ihrem Höschen vorbei. Mit ihrem feinen Duft, in der Nase, schloss ich die Wohnungstüre hinter mir und machte mich auf zum Griechen.

„Alleine heute?“, begrüßte mich Jorgos. „Du wirst diese Frage jetzt nicht immer stellen, nur weil ich einmal mit einer Frau hier war?“, konterte ich.

Sein verschmitztes Schmunzeln war mir gleich aufgefallen.

„Maria hat immer gesagt, wir müssen einmal die richtige Frau für Johann finden. Ist die Frau Neuhaus eine richtige Frau?“

Ich zog es vor, seine Frage nicht zu beantworten, sah ihn nur schmunzelnd an und setzte mich an meinen Stammplatz.

„Wir haben heute ganz frisch Stifado, das hast du doch gerne.

Willst du eine Portion?“

Mir lief das Wasser im Mund zusammen, und das wusste der alte Spitzbube.

„Ich werde dir noch einen gut temperierten Demestika dazu geben. “

„Evcharisto“, bedankte ich mich, senkte andächtig meinen Kopf, um dies zu unterstreichen. Ich werde morgen schrecklich nach Knoblauch und Zwiebeln riechen, wenn ich zu Susi gehe, aber das war im Augenblick egal.

Das Essen war ausgezeichnet, ich genoss auch den Wein, von dem mir Jorgos eifrig nachschenkte.

Wie unterhielten und über den Herbst auf den Kykladen, die kühler werdenden Nächte und die Rückkehr der Normalität auf den Inseln, wenn die Touristen abgereist waren.

„Du musst einmal im Winter mit mir kommen, wir können fischen gehen und in den Tag hineinleben. “

Seine Einladung ehrte mich. Jorgos zählte zu den Menschen, die für mich als Freund, im eigentlichen Sinn des Wortes, wie ich es verstand, gehörten.

Wir würden einander das letzte Hemd geben, wenn es notwendig wäre.

„Ich werde irgendwann auf deine Einladung zurückkommen, Danke. “

Zu späterer Stunde schob Jorgos sich auf der Eckbank näher an ich heran. Er blickte um sich, als ob er sich beobachtet fühlte. Als er anfing, zu reden, wechselte er in einen leisen Flüsterton, dem ich angestrengt zuhören musste, wollte ich alles verstehen, was er sagte.

„Du bist mein Freund“, begann er“,ich muss dir was sagen. “

Seine Gesichtszüge schnitten tiefere Furchen, als gewöhnlich, was ihn nachdenklich erscheinen ließ.

„Ich kenne Frau Neuhaus schon lange, sie ist eine sehr nette Person. Du verstehst schon, ich mag sie wirklich gerne und sie kommt sehr oft in mein Restaurant. Ich habe da nur ein kleines Problem, über das ich mit dir sprechen muss.

Er machte mich neugierig.

„Was Ernstes?“, wollte ich wissen.

„Ich weiß nicht …“, hob er an“,ich weiß nicht recht, wie ich beginnen soll, aber einem Freund, bin ich es schuldig: Sie war schon oft hier, auch wenn du da warst. An einem Abend war sie mit zwei anderen Frauen da. Eine Blonde und eine mit ganz schwarzen Haaren. Die Drei unterhielten sich und blickten immer zu deinem Tisch, dort hinten …“

Er zeigte auf einen runden Tisch in einer Nische, der von meinem Platz durch Balustraden nicht gut einzusehen war.

„…dort sind sie gesessen. Du bist früh gegangen an diesem Abend und die Drei haben dir nachgesehen, bis du draußen warst. Danach bat Frau Neuhaus mich an ihren Tisch, die beiden anderen waren gerade zu Toilette gegangen. “

„Was ist daran so ungewöhnlich?“, unterbrach ich ihn.

„Bis dahin noch nichts, aber dann fragte Frau Neuhaus nach dir. Sie sagte, sie hätte den Eindruck, dass du ihr bekannt vorkommen würdest, und wollte mehr über dich wissen.

Na, und da hab ich ihr Einiges erzählt. Deinen Namen hab‘ ich ihr gegeben, deine Adresse und Telefonnummer. Sie hat sich sehr für dich interessiert, auch ob du alleine lebst und so. Ich dachte du bist mein Freund, und wenn eine Frau sich so für meinen Freund interessiert, dann helfe ich wo ich kann. “

Er unterbrach seinen Vortrag für einen Moment und blickte mich mit fragender Mine an. Ich legte meine Hand auf seine, zwinkerte ihm zu und versuchte ihm aus seinen Nöten zu helfen indem ich: „Ist schon gut“, sagte.

„Es ist auch gut, dass du mir das jetzt erzählst. Was wollte sie denn sonst noch wissen?“

Er sah mich nochmals von der Seite her an.

„Du bist auch sicher nicht böse mir?“

„Nein, sicher nicht!“, ließ ich ihn noch einmal wissen.

„Sie wollte wissen, was du arbeitest und wo. Auch nach deinen Hobbys hat sie sich erkundigt.

„Und was hast du ihr gesagt?“

„Na ja, was ich eben so weiß, dass du gerne nach Griechenland reist, schlaue Bücher liest, die ich nicht verstehe, und dass du dich mit Astrologie beschäftigst. Das war's dann auch, als die beiden anderen wieder kamen, bedankte sie sich. Mehr hat sie nicht gewollt. “

Er legte wieder eine Pause ein.

„Ich danke dir dafür, dass du mir das erzählt hast, auch wenn es mich ein wenig verwirrt.

Es war nicht schlimm, ihr die Dinge zu erzählen. Aber ein kleines Schlitzohr bist du schon. Mit welchem Hintergedanken warst du denn so auskunftsfreudig?“

Er druckste herum, wand sich, ich konnte sehen, wie er sich auf die Zähne biss und die Spannung wieder losließ.

„Wir kennen uns so lange“, begann er von Neuem“,viele Jahre kommst du immer alleine hierher. Ich dachte, sie ist eine attraktive Frau, sie würde dir sicher gefallen.

Du gefällst ihr, und wenn du nicht nach den Frauen schaust, muss man eben den Frauen helfen dich zu finden. “

Wir lachen wie zwei Schuljungen, ich stand auf, ging zu Maria an die Theke und verlangte ein Weinglas, setze dieses vor Jorgos ab, und goss ihm aus der Flasche vom feinen Demestika ein.

„Heute trinken wir wieder mal zusammen ein Glas. Du bist der beste Freund, den ich habe.

Auf gut griechische Art umarmten wir uns brüderlich, klopften die Gläser auf den Tisch, prosteten uns zu:

„Jassu!“, und gossen den Rebensaft in vollen Zügen in unsere Kehlen.

„Ach Jannis, bin ich froh, dass du mir nicht böse bist. “ Kam es munter aus seinem Inneren. „Es wäre mir nicht recht gewesen, wenn ich da einen Fehler gemacht hätte. Einen guten Freund verliert man nicht gerne.

Immer wenn Jorgos herzlich, wie in diesem Augenblick, war, sprach er meinen Namen griechisch aus. Ein untrügliches Barometer für seine Zuneigung.

„Wir werden sicher immer Freunde sein. “

Ich goss uns nach und erhob mein Glas noch einmal. Jorgos gab Maria ein Zeichen, worauf sie zwei Ouzo brachte, die wir in einem Zug leerten.

Mir waren der Wein und der Ouzo ein wenig in den Kopf gestiegen.

Das Bedürfnis nach meinem weichen Bett wurde stärker und so verlangte ich die Rechnung. Jorgos winkte ab.

„Heute bist du mein Gast gewesen. “ Ich bedankte mich und versuchte, aufzustehen. Meine Beine waren weich, mir war schwindlig.

„Ich glaube, ich habe ein wenig zu viel getrunken heute. “

„Soll ich dich begleiten?“, bot Jorgos an.

„Nein die wenigen Meter bis nach Hause werde ich schon schaffen.

Ich zottelte leicht schwankend davon. Genaugenommen weiß ich nicht, wie ich in mein Bett fand.

Es war schon hell, als ich erwachte, der Tag selbst konnte aber noch nicht alt sein. Das eifrige Gezwitscher der Stadtvögel ließ mich dies vermuten. Langsam öffneten sich meine Augen. Ich erhob mich, und das Zweite, was ich nach den Vogelstimmen wahrnahm, war ein Brummen in meinem Kopf. Oh, ich hatte gestern zu viel getrunken, die Erinnerung daran kam sofort und kompromisslos.

Mit einem Rundblick versuchte ich, mich zu orientieren. Was meine verklebten Augen dabei sahen, erschien mir zuerst wie eine Fata Morgana.

Genüsslich tief schlief Charlotte in der rechten Hälfte meines Bettes. Beide Flügel des Schlafzimmerfensters standen weit geöffnet und die Morgensonne schien herein. Grelles, alles überflutendes Licht, fiel durch diese Öffnung in das Zimmer und ließ mich die Flucht ergreifen. Ich stürzte zu Kaffeemaschine und betätigte den vertrauten Hauptschalter.

Ein wenig zur Besinnung gekommen, begriff ich, dass Charlotte da war.

Auf leisen Solen schlich ich zurück, um dies durch einen erneuten Blick zu bestätigen. Es war so. In der, mir schon vertrauten, Stellung lag sie da. Die Sonnenstrahlen spielten in ihrem Haar. Ich bewegte mich vorsichtig zwei Schritte näher an sie heran. Der kühle Hauch der Morgenluft hatte an ihren freiliegenden Körperregionen die feine Körperbehaarung aufgerichtet.

Dieser seidene luftige Pelz verlieh ihrer ganzen Oberfläche eine Golden schimmernde Aura.

Ich konnte mich an diesem göttlichen Wesen nicht sattsehen. Trotz meines lädierten Kopfes blieb ich stehen und ließ mich bezaubern von diesem Anblick.

Wie schön kann ein menschlicher Körper sein, der richtige Moment, gute Beleuchtung, alles wirkte zuträglich und unterstützte die Faszination, die mich ergriff. Aber auch mein eigener Körper meldete sich. Die Türe leise zuziehend schlich ich mich zurück in die Küche. Aus der Schublade griff ich mir zwei Alka-Selzer und löste diese auf.

Die Kaffeemaschine umhüllte ich wieder mit einem Handtuch und brühte mir zwei doppelte Espresso, in die große Tasse.

Erst jetzt bemerkte ich, dass ich bis auf die Schuhe alle meine Kleider von Vortag noch am Leib trug. So schwer abgestürzt bin ich seit Langem nicht mehr. Mit der Tasse in der Hand betrat ich die Duschzelle. Ich platzierte sie auf der Seifenschale und gab dem Wasser den Weg frei.

Nach dem ersten Schreck wurde die Brause wärmer.

Zug um Zug erhöhte ich die Temperatur, bis ich nicht sie nicht mehr höher ertragen konnte.

Das heiße Nass prasselte über mich herein, mein ganzer Körper wurde zu einem glühenden Gebilde. Zwischendurch griff ich nach der Tasse und schlürfte, wie im Regen trinkend daran. Mit einem Ruck schob ich den Hahn nach rechts. Heiß wechselte auf kalt. Der Schock schüttelte mich durch.

Meine Haut schien sich am ganzen Körper zusammenzuziehen.

Die Oberfläche zu spannen. Meine Arme, der Rücken und dann auch die Beine überzogen sich mit einer Gänsehaut.

Ich schnappte nach Luft. Als meine Zehen in der Duschwanne erste Anzeichen von Erfrierungen meldeten, begann ich, den Hebel wieder nach links zu schieben. Drei, viermal wiederholte ich diese Prozedur. Nun war ich wach, das Brummen in meinem Kopf war weg, ich konnte der selbst gewählten Folterkammer entsteigen.

Mit umgeschlagenem Handtuch brachte ich meine Tasse zurück zur Maschine, um eine weitere Füllung zu veranlassen.

Es war erst sechs Uhr, die Stadt lag noch in der Feiertagsruhe. Halb sitzend halb liegend belegte ich meinen Balkonstuhl und genoss das Morgenkonzert der Singvögel. Mir gingen Jorgos Worte von Vorabend, durch den Kopf. Gestern hatte ich nicht lange nachgedacht. Der Demestika hatte seinen Teil dazu beigetragen, dass ich nicht viel überlegte. Heute Morgen sah das anders aus. Aber ich konnte grübeln, solange ich wollte, einen Reim auf diese Dinge brachte ich nicht zustande.

Kannten die Drei mich schon vor unserer Begegnung am Bahnhof? Wenn, ja, warum dann all die Umstände mit dem Auto und dem unbekannten Weg zur Villa von Susi. Kannte mich nur Charlotte? Wozu dann die beiden anderen Frauen? Nicht zuletzt kamen mir Gedanken über ein Spiel der Drei, aber was hatten sie dann vor mit mir? Und Charlotte, wenn alles nur ein Spiel ist, ist es ihre Liebe dann auch? Würde ich bald dahinter kommen, und wieder mal als Geprellter dastehen.

Uralte Ängste kamen da, aus lange nicht geöffneten Schubladen, ans Tageslicht. ‚Nein‘, dachte ich, ‚wenn ich etwas Derartiges erwarte, sollte ich lieber nicht zu der Einladung bei Susi gehen. ‚

Mir kam mein Spaziergang vom Montag in den Sinn. Habe ich nicht soviel Wundersames und Schönes erlebt, seit ich die Drei kenne. Wer gibt mir Anlass, Schlechtes zu vermuten?

‚Der Skeptiker in dir Johann‘, flüsterte mir eine Stimme zu.

Ich stehe an einem Scheideweg. Entweder ich gehe zurück in gewohnte Bahnen, oder ich entscheide mich für das Unbekannte. Wenn ich doch nur wüsste, was richtig und was falsch ist. Diese Frage quälte mich und plötzlich verstand ich die Klienten, die ich als Astrologe beraten habe, die wissen wollen, was zu tun ist, die glauben, irgendein Mensch kann ihnen die Entscheidung abnehmen.

Was riet ich in solchen Situationen denen, die sich an mich wandten? Es gab kein Zweifel.

Käme ich in meiner jetzigen Verfassung zu mir selbst in eine Beratung, ich würde hören:

„Wie sehr interessiert sie das Neue?“

Darauf würde ich antworten:

„Ich bin fasziniert, hingezogen und habe Angst!“

Ich erhielte als nächste Frage:

„Was wäre das Schlimmste, wenn sie zurückgehen?“

Darauf wäre meine Antwort:

„Dass ich eine Chance nicht wahrgenommen, meiner Angst ausgewichen bin, vielleicht ein Idiot bin.

„Was tun sie also?“, wäre meine harte Nachfrage an den ratsuchenden Johann. Und ich käme nicht umhin, zu sagen:

„Ich will's wissen, möchte es ausprobieren, kennenlernen. Nur was ich wirklich erlebt habe, addiert sich zu den Erfahrungen, die mich ausmachen. “

Einen Augenblick lang war ich nicht nur Johann, sondern auch noch ein anderer gewesen. Der Ängstliche, verletzliche der sich angstvoll nach Enttäuschungen sehnt, bereits Erlebtes reproduzieren will.

Dagegen stand der Johann, der großherzig mit der Welt war, zuversichtlich und optimistisch, von den Menschen zuerst einmal das Beste annimmt. So deutlich getrennt hatte ich meine beiden Kobolde noch nie erlebt, und ich begriff in derselben Sekunde, dass der Optimist siegen müsse. Ohne ihn hätte ich viele Situationen in meinen bisherigen Leben nicht meistern können.

Nur wer sich täuscht, kann später enttäuscht werden. Aber was tun, um nicht einer Täuschung zu verfallen? Diese Frage schien noch offen, bevor ich einen Entschluss fassen könnte.

Mir kam lange Zeit kein Gedanke dazu. Auf dem Geländer meines Balkons tummelten sich derweil zwei Spatzen. Ich war so still gesessen, dass sie mich nicht bemerkt hatten, mich als Inventar des Ortes akzeptierten.

Versteinert blieb ich in meiner Position, um die beiden nicht zu stören. Sie begannen ihr Liebesspiel mit viel Gezwitscher.

‚Woher weiß Herr oder Frau Sperling, dass sie das Richtige tun?‘, schoss mir als Frage durch den Kopf.

‚Sie wissen es nicht. Sie tun es einfach‘, antwortete ich mir, im inneren Dialog.

Das war's! Einfach tun, was ich in diesem Moment zu tun wünschte. Hätte ich nicht die Infos von Jorgos, gäbe es diese Gedanken nicht. Was ist außer den wenigen Sätzen, die er sprach, heute anders als vor meinem Besuch bei ihm?

Nichts! Ich liebe Charlotte und bin breit, dafür alles auf den Kopf zu stellen.

‚Kleinlauter, ängstlicher Idiot‘, hörte ich mich noch schnell zu mir selber sagen.

Dann stand ich auf schrie:

„Ja!“, und hatte mich entschieden. Leider hatte ich dabei den beiden Spatzen eine Koitus Interruptus beschert. Sie flogen verstört davon.

Mit einer neuen Tasse Kaffee und einer Zigarette saß ich wieder auf meinem Platz. Ich werde abwarten, was heute bei Susi geschieht, werde Charlotte nicht auf das ansprechen, was Jorgos mir erzählt hatte.

Es wird eine Erklärung dafür geben, diese wollte ich jedoch nicht erfragen, auch wegen Jorgos nicht. Er sollte nicht vor Charlotte als indiskret erscheinen.

Die Heiterkeit der letzten Tage stellte sich wieder ein. Vom Schreibtisch besorgte ich mir noch eine Computerzeitschrift und begann, mich mit neuen Entwicklungen der Branche zu beschäftigen. Ich hatte viel Zeit. Erst gegen zehn Uhr ließ Charlotte einen Seufzer vernehmen. Ich stand auf und ging an die Schlafzimmertür.

Sie wälzte sich, schien jedoch noch nicht wach zu sein. Ich trat leise ein, und ließ mich vorsichtig neben ihr auf der Matratze nieder.

Mit den Rücken an die Wand hinter dem Kopfteil des Bettes angelehnt saß ich da, und betrachte sie. Gibt es eine schönere Frau? Diese Frage konnte ich gleich mit ‚Nein‘ beantworten. Sie hatte sich fast gänzlich aus der Bettdecke geschält, lag nackt vor mir und präsentierte mir ihren Körper.

Die Sonne war schon weiter gewandert, das Licht im Zimmer war inzwischen Tageslicht geworden.

Aber auch in diesem Licht konnte ich keinen störenden Makel finden.

Es wäre mir sicher auch egal gewesen. Ich hatte nie nur das Äußere einer Frau geschätzt. Sie wand sich noch einmal, drehte sich auf den Rücken und bot mir ihre Vorderseite zu Betrachtung an. Ich schmolz dahin, wollte sie berühren, über das zarte Fleisch ihrer Brüste streichen, ihr Gesicht in Händen halten und eine Hand zwischen ihre Beine führen um ihr, Lust, zu spenden.

Ich wolle nur für sie da sein.

Die tiefe Bewunderung, die ich ihr entgegenbrachte, ließ mich nicht merken, dass sie bereits die Augen aufgeschlagen hatte. Erst als ihre Hand sich zu bewegen begann, einen Weg durch mein Badetuch suchte, bemerkte ich, dass sie wach war. Sie griff nach meinem Schwanz:

„Guten Morgen, großer und kleiner Johann!“, sie lächelte.

„Guten Morgen ihr drei“, gab ich zurück und kniff ihr leicht in die beiden Brustwarzen und danach in die Nasenspitze.

Sie setzte sich auf. Wir umarmten uns. Zum ersten Mal spürte ich eine Gänsehaut über ihrem Rücken aufziehen, als wir uns in den Armen lagen. Ich legte meine Lippen an ihr Ohrläppchen und flüsterte leise:

„Hi Charlotte, ich liebe dich!“ Als ob es sich um ein großes Geheimnis handeln würde, antwortete sie mit ebenso leiser Stimme:

„Ich dich auch. „

Wir betasteten einander, als ob wir nichts sehen könnten.

Jede Stelle des anderen eroberten wir gemeinsam mit feinem Streicheln oder auch festerem Anpacken. Dann sprang Charlotte auf:

„Ich muss mal“, und verschwand im Bad.

„Hättest Du gerne Kaffee?“, rief ich ihr nach.

„Klar!“

Ich wickelte mein Handtuch neu, stellte den Eierkocher auf und brühte ihr eine Tasse. Sie kam zurück, hatte sich ebenfalls ein Badetuch umgebunden.

„Heute habe ich auch Butter und Brot und Honig, wenn du willst.

Die weichen Eier sind schon unterwegs. “

„Ein Service, wie im Schlosshotel. Belieben, Euere Lordschaft draußen zu sitzen?“, fragte sie und ging, ohne abzuwarten, mit schwingen Hüften in Richtung Balkon, kann aber sofort zurück, um mir vorwurfsvoll zu erklären:

„Heute ist Feiertag, da wird der Tisch gedeckt und frische Blumen sind gefragt. “

Sie eilte ins Schlafzimmer zurück, kam mit einer Einkaufstasche und begann draußen zu werken.

Als ich mit meinem Tablett mach draußen kam, hatte sie eine Decke aufgelegt und ein kleines Blumengesteck aus der Tasche gezaubert.

„Das ist die erste Maßnahme gegen deinen verstaubten Junggesellenhaushalt. Weitere werden folgen“, gab sie bekannt.

„Na, da bin ich mal gespannt. „

„Wann bist du denn heute Nacht gekommen?“, wollte ich von ihr wissen, als wir unser Frühstück begannen.

„Es war so gegen eins.

Du lagst in voller Montur auf deinem Bett, alle Lichter brannten und die ganze Wohnung roch nach Knoblauch und Alkohol. Ich musste zuerst einmal Durchzug machen, um wieder atmen zu können. Danach zog ich dir die Schuhe ab und versuchte, dich unter die Decke zu schieben. Das war nicht ganz einfach. “

Ich habe sie dabei ungläubig angesehen, den Kopf geschüttelt und, nachdem sie ihren Satz beendete, zu erklären versucht:

„Ich war bei Jorgos zum Essen, er hat mich gestern regelrecht abgefüllt.

Mir fehlt sogar die Erinnerung daran, wie ich nach Hause gekommen bin. Dementsprechend hatte ich heute Morgen einen dicken Schädel. Doch jetzt geht's wieder. “

„Siehst‘ noch ein wenig blass aus, aber da weiß ich Rat. “

Sie holte ihre Handtasche, kramte darin, bis eine kleine Glasflasche zum Vorschein kam.

„Mach den Mund auf“, und schon ließ sie über ihre Handfläche einige kleine weiße Kugeln auf meine Zunge rollen.

„Lass sie einfach auf der Zunge zergehen. “ Eigentlich war es schon zu spät, ich hatte die Dinger ja bereits im Mund. Trotzdem fragte ich noch:

„Was ist das?“

„Was Homöopathisches, das hilft immer!“, war ihre knappe Auskunft. „Du solltest noch etwas gegen den Knoblauchgeruch tun. Jorgos hat dich wohl nicht nur mit Wein, sondern auch übermäßig mit Knoblauch gefüttert. Hast du Milch oder besser noch Kaffeesahne da?“

„Milch ist im Kühlschrank.

Ich glaube bei den Konserven steht noch eine Dose Kondensmilch, tut die's auch?“

„Kondensmilch ist gut, hol die mal her“, sagte sie, und ich war schon unterwegs.

Mit dem Dosenöffner stieß ich zwei kleine Löcher in die schon angestaubte Büchse.

„Bring noch ein Ei, eine Tasse, ein Glas und einen Kaffeelöffel mit“, rief mir Charlotte von draußen her zu. Alle Anweisungen befolgend stand ich mit den georderten Utensilien wieder am Tisch.

Sie schlug das Ei auf, teilte das Gelbe in die Tasse, das Weiße ins Glas. Das Eigelb übergoss sie mit der Dosenmilch und vermischte es.

„So, das ist dein zweiter Frühstückstrunk. “

„Das soll ich trinken?“

„Na klar, in einer halben Stunde merkt niemand mehr, dass du gestern geknobelt hast. “

Mehr würgend als genießend ließ ich einen Schluck nach dem Anderen durch meine Kehle fließen.

Charlotte sah mich dabei mit einer Portion Schadenfreude an, griff aber wie zum Trost unter dem kleinen Tisch hindurch zwischen meine Beine.

„Der hat keinen Schaden genommen?“, erkundigte sie sich.

„Ich weiß nicht, aber wenn der große nicht so ganz fit ist, schließt sich der Kleine meist dem Zustand an. Probiert hab ich's heute noch nicht. “

Die Glocken der nahegelegenen Kirche begannen, zu läuten, und riefen die Menschen in den Gottesdienst.

Charlotte räumte das Geschirr, bis auf die Tassen in die Spülmaschine.

„Willst du auch noch einen?“, fragte sie und zeigte auf meine Tasse.

„Nein, ich hab genug für den Moment, du kannst dir aber gerne noch einen nehmen. “ Das Mahlwerk ließ seine typische Melodie erklingen und kurz darauf hörte ich, das Plätschern der Dusche im Hintergrund.

Ich erinnerte mich daran, gestern vorsorglich eine Zahnbürste für Charlotte besorgt zu haben, und wollte sie damit überraschen.

Als ich ins Bad kam, stand sie schon wieder in voller Pracht außerhalb der Kabine und trocknete sich ab. Ihre Haare hatte sie in ein kleines Handtuch gewickelt.

„Du siehst aus wie ein Sultan“, witzelte ich und hielt ihr die Bürste vor die Nase. Sie griff nach hinten zum Waschbecken und zauberte ebenfalls eine neue Bürste hervor.

„Dann hab‘ ich eben zwei. “

Ich schälte die Bürste aus ihrer Verpackung, setzte sie an ihrer linken Brustwarze an und begann vorsichtig in feinen Kreisbewegungen den braunen Hof zu fegen.

Ihre Nippel richteten sich augenblicklich auf. Charlotte ließ ihre Augen zufallen und begann, erregt zu atmen. Wie schnell kam dieses Wesen in Erregung. Ich zog ihr die zweite Brust aus der Hand und begann, auch die, zu massieren. Charlottes Hände wanderten nach unten, suchten den Weg zu meinem Schwanz und fanden ihn auch. Mit allen zehn Fingern begann sie abwechselnd, mein steifer werdendes Glied zu streicheln, und meine Eier zu bearbeiten.

Sie drängte sich mit ihren Hüften näher an mich heran, ließ jedoch genug Raum, damit ich ihre Brüste weiter bürsten konnte. Die Spitze meiner Eichel führte sie so geschickt an ihre Vulva, dass sie damit ihren Liebesknopf reiben konnte.

Mir lief ein Schauder durch den ganzen Körper. Ich schloss meine Augen und gab mich ganz dem Genuss hin, den sie mir bereitete. Ich fürchtete der Wahnsinn würde mich gleich ergreifen, dieses Weib befriedigt sich selbst und benutzt meinen Schwanz als Massagestab.

Sie fickt mich im Stehen, ohne dass ich in sie eindringe.

Die Bewegungen, die ihr Unterleib vollzog, wurden heftiger, mit jedem Stoß nach vorne presste sie meine pulsierende Schwanzspitze fester gegen ihre Spalte. Bald waren es nur noch kurze Ruckbewegungen, mit denen sie ihre tropfnasse Ritze an mir rieb. Mir fiel es schwer, mich zurückzuhalten, die Erregung steigerte sich zu einem stechenden Schmerz, der mich wie einzelne Blitze durchzuckte.

Mir glitten die Bürsten aus den Fingern.

Mit beiden Händen umschlang ich ihren Hals. Presste ihren Körper gegen den Meinen. Rieb meine leicht behaarte Brust an ihren vollen Titten. Saugte mich an ihren Lippen fest.

Im gleichen Moment beginnt Charlotte, am ganzen Körper zu zittern, schnappt nach meiner Zunge. Löst sich wieder und schreit:

„Kneif mir in die Titten!“

Ich lasse meine Hände über die Seiten ihres Halses nach vorne abrutschen, greife mit voller Kraft in die beiden Bälle.

Nehme, zwischen Daumen und Zeigefinger, die Spitzen in die Klemme und presse.

Sie schreit auf, zuckt und kommt in gewaltigen Stößen. Presst meinen zerberstenden Stab gegen ihre Klitoris und massiert ihren Nässe in ihn hinein.

Mit zwei Fingern legt sie einen Ring um den hinteren Rand meiner Eichel und pumpt glitschig über die empfindlichste Stelle meines Schwanzes. Ich halte es nicht mehr aus, will, möchte, muss meine Ladung loslassen.

Sie spürt mein Letztes aufbäumendes Zucken und leitet meine Samen in ihren gekräuselten Busch.

Wir umschlingen und, drücken unsere Leiber aneinander, so, als ob wir uns zu einem einzigen Teig zusammenfügen wollten. In immer länger werdenden Wellen klingt unsere Erregung langsam ab.

„Ich werde noch einmal duschen müssen“, stellte Charlotte fast nüchtern fest. Wir waren beide schweißnass.

„Nein!“, bestimmte ich“,ich werde dich mit einem Lappen abwaschen und deinen Busch da unten auslassen.

Heute gehst du mit trocknendem Samen spazieren. “

Unter dem Wasserhahn netzte ich den Waschlappen an und begann mit Vergnügen vom Gesicht an, abwärts ihren Körper vom salzigen Schweiß zu befreien. An einigen Stellen ergänzte ich die Unvollkommenheit des Stoffes mit meiner Zunge. Ihr gekräuseltes Haar zwischen den Beinen ließ ich bis zum Schluss unberührt. Dann nahm ich ihre Hand, führte sie an die Stelle und verrieb mit ihr, meinen Saft in ihren Schamhaaren.

Die Vorstellung, dass sie den Rest des Tages mit meinem Sperma zwischen den Beinen herumlaufen würde, erregte mich ungemein.

Während Charlotte sich anzog, sprang ich noch schnell einmal unter die heiße Dusche. Wir waren so weit, konnten eigentlich gehen, doch Charlotte fand immer wieder einen Grund, unseren Abmarsch zu verzögern. Einmal saßen ihre Strümpfe noch nicht richtig, dann fand sie ihren Augenstift nicht. Der Eindruck, dass sie irgendetwas beunruhigte, wurde für mich immer deutlicher.

„Wir sollten nun gehen, sonst kommen wir zu spät zu Susis Einladung. “

Ich wollte drängen, um die Spannung so weit zu führen, dass sie sich lösen kann.

„Johann…!“

Sie kam auf mich zu, schob mich ins Schlafzimmer und ließ mich rückwärts ins Bett stolpern. Auf dem Rücken liegend setzte sie sich mit ihrem ganzen Gewicht auf meine Unterschenkel, legte ihre Hände auf meine Schultern und presste mich in die Matratze.

„… Johann, ich muss noch mit dir reden, bevor wir zu Susi gehen. Du musst mir genau zuhören, sonst werd‘ ich verrückt. “

Ich riss die Augen weit auf und sah sie an. Sie hatte Angst. Irgendetwas schien sie in eine tiefe Angst zu versetzen.

„Meinst du nicht, ich könnte dir besser zuhören, wenn wir beide bequem sitzen?“

Ich wollte mich damit auch aus der unbequemen Lage befreien.

„Nein, ich möchte dir in die Augen schauen, bei jedem Wort, das ich sage. “

„Dann fang an!“, rief ich.

Sie ließ sich vornüber fallen, küsste jeden Zentimeter meines Halses und bohrte zuletzt ihre Zunge forsch zwischen meine Lippen.

„Weißt du, dass ich dich liebe, verrückt nach dir bin, nicht mehr ohne dich sein kann?“

„Ja, und zwar zu allen drei Fragen.

Ja! Ja! Ja ich weiß es und bin glücklich darüber!“

Sie machte eine kurze Pause und fuhr dann fort.

„Versprichst du mir, dass du, egal was heute mittag alles passiert, mich weiter liebst, mir nicht böse bist, mich nicht verdammst?“

Ihr ganzer Körper erstarrte in einer verkrampft, abwartenden Haltung. Ihre Augen sahen mich wie versteinert an.

„Charlotte“, hob ich an“,ich liebe dich, auch, ich bin verrückt nach dir und kann ohne dich nicht mehr sein.

Auch ich habe Angst, Angst, dass all das Schöne, was zwischen uns ist, zu Ende gehen könnte. Ich wünsche mir, dass es ewig so sein kann, wie es ist. Was ich dir sagen will, ist: Was auch immer passieren sollte ich werde dich lieben, solange ich kann und solange du willst. Bitte glaube mir das und gib mir Zeit, es dir auch zu beweisen. “

Sie entspannte sich sichtlich, ihre Augen wurden feucht.

„Nicht weinen, nicht jetzt“, sagte ich und mit einem Lächeln ergänzte ich: „Sonst müssen wir den Lidstrich wieder neu ziehen. “

Sie ließ sich seitlich niederfallen und ich wandte mich ihr zu. Mit der rechten Hand streichelte sie über meine Wange.

„Ich werde es versuchen“, flüsterte sie leise.

Charlotte musste ihren Strich doch noch einmal nachziehen, bevor wir das Haus verließen.

Ich sah ihr dabei durch den Spiegel zu. Auf dem Weg zur Straßenbahn stoppte sie kurz vor der Eingangstüre zu ihrem Geschäft.

„Morgen kommst du nach der Arbeit vorbei, dann möchte ich dich allen Mitarbeitern vorstellen. “

„Ich bin kein Freund solcher hochoffizieller Dinge, aber wenn dir daran gelegen ist, komme ich gerne. “

Wir hörten das Herannahen der Straßenbahn und sprangen über die Straße.

Nebeneinander sitzend, ließen wir uns durch die Stadt kutschieren. Charlotte hielt eine meine Hände fest, drückte kräftig zu, als wolle sie mich nie wieder loslassen. Erst als wir ausgestiegen und auf dem Weg in den Rosenweg waren, begann Charlotte zu reden.

„Ich bin unruhig und aufgeregt. “

Sie nahm meine rechte Hand, legte sie auf ihre linke Brust und fragte:

„Spürst du mein Herzklopfen?“

Ich konnte es bestätigen.

Ihr Herz raste wie ein Formel-Eins-Motor.

„Wovor hast du Angst?“, versuchte ich noch einmal zu erfahren.

„Mir waren die Männer immer gleichgültig, nicht dass ich mich nicht für sie interessiert hätte, sie nicht geliebt hätte, aber bei allen, die ich bisher kannte, war es egal, wenn die Beziehung sich wieder löste, es war ein Spiel, dessen Regeln ich bestimmte. Seit ich dich kenne, ist das anders.

Ich erlebe, dass ich dich nicht im Griff haben kann. Das ist auf der einen Seite wunderbar, auf der anderen bekomme ich immer wieder Angst, dich zu verlieren. “

Sie war wieder still geworden.

Wir hatten nur noch wenige Schritte bis zu Eingangstor zu Susis Villa.

„Sag mir, dass du mich liebst!“, sie blieb stehen und sah mich an.

„Ja Charlotte, ich liebe Dich, nur dich und ich werde dich weiter lieben, egal was kommt.

Sie küsste mich kurz auf beide Backen.

„Dann lass uns jetzt hineingehen. “

Auch in mir stieg die Spannung langsam an. Was sollte so Erschütterndes passieren? Wovor hatte Charlotte wirklich Angst? Ich wollte mich in Gelassenheit üben, nicht wie früher, indem ich mich einfach über die Dinge erhebe, sondern abwartend, wahrnehmend, um zu verstehen, was um mich herum, geschieht.

Susi und Ilona empfingen uns im Garten.

Sie hatten unter der Linde den Tisch gedeckt und bereits Tee und Gebäck aufgetragen. Nach der allgemeinen Begrüßung, die wieder sehr herzlich war, entschuldigte ich mich zuerst kurz, für einen Gang zur Toilette. Ich wollte die drei fürs Erste alleine lassen.

Als ich zurückkam, sah ich sie durchs Erkerfenster zusammensitzen und reden. Für kurze Zeit blieb ich stehen, um vielleicht doch noch hinter das Geheimnis zu kommen, bevor sie mich damit konfrontieren würden.

Wenn Charlotte Angst davor hatte, dass ich sie nicht mehr lieben würde nach dem heutigen Nachmittag, musste nicht auch ich damit rechnen, dass sie mich danach nicht mehr mag? Die Antwort saß da draußen im Garten, und wenn ich sie wollte, musste ich mich dorthin begeben und sie suchen.

Also verließ ich meinen Beobachtungsposten und tippelte die Treppe herunter, um bei den Frauen Platz zu nehmen.

Ilona schenkte Tee ein und reichte die Gebäckschale in die Runde. Susi hatte heute einen langen schwarzen Rock, aus fein gegerbtem Leder an. Oben trug sie eine rote Bluse, die weit geschnitten war. Darunter konnte ich schwarze Wäsche erkennen. Ihr blondes Haar trug sie offen. Ein, im selben Rotton wie die Bluse gehaltener Lippenstift, betonte die Mundpartie und die strengen Gesichtszüge, die ich schon bei meinem letzten Besuch zu erkennen glaubte.

Ilona war heute betont jugendlich gekleidet, ein kurzer Rock mit Schottenmuster und eine weiße Bluse, über der offen, eine eher männliche Weste hing.

„Der Rock ist sicher aus Charlottes Geschäft?“, wandte ich mich an Susi. „Er kleidet dich außerordentlich gut. “

„Ja, du hast recht. Ich habe ihn erst vor einigen Wochen gekauft“, erwiderte sie und strich ihn dabei liebevoll glatt. Susi sah mich einen Augenblick lang prüfend an.

„Es ist in den letzten Tagen viel passiert“, begann sie“,und wir drei wollen mit dir einiges besprechen, wenn dir das recht ist?“

„Ja sicher, nur zu“, sprach es aus, und spürte gleichzeitig, wie auch ich nun einer angespannten Nervosität verfiel.

Fast Hilfe suchend sah ich zu Charlotte, die ihre Hände in den Schoss gelegt hatte und unterm Tisch ihre beiden Daumen presste.

„Wir drei, Ilona Charlotte und ich, bilden eine enge Gemeinschaft, wir verfolgen, man könnte sagen, gleiche Interessen. “

Es fiel auch Susi offensichtlich nicht leicht das, was sie sagen wollte, auszusprechen.

„Seit vielen Jahren kennen wir uns, sind uns vertraut, wie wenige Menschen dies von sich behaupten können.

Seit Längerem suchen wir nach Gleichgesinnten, die sich uns anschließen wollen, um unseren Kreis zu erweitern. Wir haben dabei die unterschiedlichsten Erfahrungen gemacht, die uns zuletzt entmutigt hatten.

Als Folge dessen einigten wir uns, nur Personen aufzunehmen, die unser aller Zustimmung finden würden. Damit wollen wir verhindern, dass durch ein neues Mitglied in unserem Kreis, unter uns Dreien Unstimmigkeiten entstehen.

Wir haben uns im Bekanntenkreis umgesehen, gemeinsam, jede für sich.

Und eines Tages kam Charlotte und berichtet uns, sie habe jemanden gesehen, der ihrer Meinung nach, zu uns passen würde. Sie kannte weder seinen Namen noch sonst etwas von ihm, wollte dies aber noch herausbekommen. “

Sie legte eine kurze Pause ein, sah mich wieder an und fuhr fort.

„Du ahnst vielleicht, worum es geht. Wir drei müssen dir eine Beichte ablegen, da sich die Situation mit deinem Auftauchen in unserer Gemeinschaft, schlagartig gewandelt hat.

Gestern Abend sind wir nun übereingekommen, dir klaren Wein einzuschenken, und dazu möchte sicher zuerst Charlotte etwas sagen. “

Sichtlich erleichtert holte Susi tief Luft und stieß sie mit einem lautlosen Seufzer aus. Charlotte hob an, etwas zu sagen. Ich konnte sehen, wie sie unterm Tisch ihre Daumen noch fester in die Fäuste presste.

„Ich wollt‘ es dir schon gleich am Montag sagen, aber wir wollten es gemeinsam tun, deshalb entschuldige bitte, wenn ich dir erst heute erzähle, wie alles kam.

Ich lehnte mich nach vorne, stützte meinen Kopf mit dem rechten Arm auf dem Tisch ab und sah Charlotte an. Mit der linken suchte ich unterm Tisch ihre Hand, öffnete eine der beiden verschwitzen Fäuste und hielt sie fest.

„Ich …“, begann sie von vorn, „ich habe dich eines Abends bei Jorgos gesehen, dich beobachtet. Du warst dort alleine, hattest eine astrologische Zeitung dabei, die du aufmerksam gelesen hast.

Einige Tage später sah ich zufällig, wie du aus der Straßenbahn ausgestiegen und an meinem Geschäft vorbeigegangen bist. Ich ließ die Kundin, die ich gerade bediente stehen, und folgte dir unauffällig, bis du in deiner Haustüre verschwunden warst.

Irgendwie war ich froh zu wissen, wo du wohnst. Als ich zwei Tage später mit Kunden wieder bei Jorgos im Restaurant saß, warst auch du wieder da. Ich fragte eine der Aushilfen, ob sie dich kenne.

Sie sagte mir, dass du mit Jorgos gut befreundet seist und öfter hier wärest.

Ich bekam auch noch heraus, dass du praktisch jeden Freitagabend zum Essen dorthin kommst und manches Mal auch unter der Woche. Also bestellte ich für den nächsten Freitag einen Tisch in der Nische und lud Ilona und Susi zu Nachtessen ein.

Wir waren schon vor dir da. Du bist an diesem Abend recht früh wieder gegangen.

Susi und Ilona waren einverstanden, dass wir uns dich einmal näher ansehen wollen. Ich quetschte dann Jorgos nach Informationen über dich aus. Er gab mir viele, wohl auch, weil ich ein häufiger Gast in seinem Restaurant bin und er mich nicht vergraulen wollte. Ich habe mich viel mit dir beschäftigt, ohne je in Erscheinung zu treten.

Eines Tages war es so weit. Ich war mir sicher dich Susi und Ilona ruhigen Gewissens vorstellen zu können.

Aber wie sollte ich Kontakt mit dir aufnehmen? Ilona entwickelte einen Plan, der natürlich schief lief, und so kam alles anders. Aber das, soll Ilona dir erzählen. “

„Eigentlich“, begann Ilona“,habe ich nichts verpatzt, es ist nur anders gelaufen, als wir es geplant hatten. Charlotte fragte mich um Rat, wie wir es angehen könnten, dich, als Fremdem einzuladen, ohne dass es zu Missverständnissen kommt.

Wir wollten an einem Sonntag an deiner Türe klingeln und dich um deinen astrologischen Rat fragen, eine Freundin hätte uns erzählt, dass du gute Arbeit leistest, wäre unser Argument gewesen, nachdem du die Türe erst mal geöffnet hättest.

Also fuhren wir am letzten Sonntag zu dir. Auf der Suche nach einem Parkplatz sahen wir dich aus dem Haus kommen und ich fuhr dir einfach nach. Du bist mit der Straßenbahn gefahren und wir hinterher. Wir fühlten uns inzwischen wie zwei Detektivinnen. Dann bist du am Bahnhof ausgestiegen. Ausgerechnet am Bahnhof, wo es keine Parkplätze gibt und tausend andere Menschen sich tummeln. Wir hatten es fast aufgegeben und wollten zurück zu deinem Haus fahren und dort warten, bis du wieder kommst.

Dann hatte Charlotte dich am Seitenausgang gesehen. Ich schnitt eine Kurve und schrie.

„Frag ihn nach dem Weg! Alles Weitere kennst du. “ Sie nippte an ihrer Teetasse.

„Es war einfach ein spontaner Entschluss, wir hatten nicht vor dich hinters Licht zu führen. Wir suchten nur einen Weg, dich einladen zu können. “

Es wurde still. Die drei saßen da, schauten mich an und warteten auf eine Reaktion von mir.

Wie reich an Zufällen und Missverständnissen war die Welt. Ich hätte weiß Gott was, denken können, was alles Ursache für Charlottes Ängste sein könnte, aber auf eine so simple Erklärung wäre ich nicht gekommen. Das Sperlingspaar vom Morgen kam mir in den Sinn. Sie hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie dachten, mich getäuscht zu haben.

‚Ich muss vorsichtig damit umgehen, nicht höhnisch werden, damit ich sie nicht verletze‘, dachte ich, lehnte mich zurück und sagte.

„Ich hatte bereits am Sonntag ein eigenartiges Gefühl. Zuerst fiel mir auf, dass du Ilona, den Weg, den ihr angeblich nicht kanntet, ziemlich schnittig gefahren bist. Danach hattest du einen Hauschlüssel für ein Haus, in dem ihr angeblich jemanden besuchen wolltet. Später hast du mir erzählt, dass du Susi schon lange kennst.

Ich konnte mir nicht vorstellen, dass du zum ersten Mal hier bist. Es schien mir seltsam, aber ich habe auch nicht nachgefragt.

Ich hob die Achseln, sah in die Runde und ließ sie wieder sinken.

„Ihr alle habt mich sehr verwirrt. Als ich vergangen Sonntag nach Hause fuhr, war aber, auf seltsame Wiese, meine bisherige Welt verändert. Selbst wenn ich euch alle nie wieder gesehen hätte, dieser Tag war ein Einschnitt.

Charlotte hat mich sofort fasziniert und Dinge in mir geweckt, die ich erst Tags darauf zu verstehen begann.

Du Ilona hast mir schwesterliche Gefühle geschenkt, die ich schnell liebte, ohne dich näher zu kennen.

Ich könnte mir vorstellen, dass wir gute Freunde werden.

Du, Susi, gabst mir den Eindruck, bereits eine gute alte Freundin zu sein. Auch wenn ihr mich alle schon vorher gesehen hattet, euere Aufnahme hier, war für mich überwältigend. Ich habe keinen Grund euch einen Vorwurf zu machen, Ich hätte das sicher nicht besser angefangen.

Susi blickt zu Charlotte und Ilona.

„Also ihr beiden. Habt ihr noch ein Problem?“

Charlotte sprang auf und landete mit einem Sprung auf meinem Schoss. Sie drückte mir einen dicken Kuss auf die Stirn und flüsterte mir leise ins Ohr:

„Danke, ich liebe dich“, und an Susi gerichtet rief sie:

„Lasst uns das begießen.

„Einen Moment noch!“, bremste Susi Charlottes Freude. „Wir haben noch einen weiteren Punkt, den wir mit Johann besprechen müssen und der ist wahrscheinlich genauso heikel. “

Charlotte setzte sich wieder neben mich auf ihren Stuhl, rückte ihn aber näher zu mir heran, sodass sie mir die Hand reichen konnte. Ich nahm noch einen Schluck des vorzüglichen Tees. Als Susi wieder begann, war eine gespannte Aufmerksamkeit in den Gesichtern der beiden anderen auszumachen.

„Nun hat sich ja vieles seit Sonntag ergeben und unser eigentliches Anliegen, dir anzubieten unserem Kreis beizutreten, hat eine überraschende Wende erlebt. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann hat Charlotte sich in dich verliebt. “

Mit diesem Wort drückte Charlotte meine Hand noch fester.

„Ja, und wie!“, rieft sie freudig in die Runde.

„Es hat den Anschein, dass dieses Gefühl von dir auch erwidert wird“, stellte Susi an mich gewandt fest.

„Das ist, gelinde ausgedrückt, untertrieben“, stellte ich fest.

„Dann haben wir ein Problem. “

Susi nahm eine ernste Haltung ein.

„Wir haben gestern einstimmig beschlossen, dich, wenn du das selbst willst, in unseren Kreis aufzunehmen. Wir waren alle der Ansicht, dass du der Richtige bis. Das Problem daran ist: Als Mitglied unseres Kreises ist jeder zur gegenseitigen Offenheit verpflichtet.

Das heißt, wir haben keine Geheimnisse voreinander. Keine! Unser gegenseitiges Vertrauen schließt auch die Bereitschaft mit ein, jederzeit für jeden zur Verfügung zu stehen, sofern jemand Hilfe, Unterstützung oder sonst was erwartet. Das wird schwierig, wenn zwei von uns ein Paar sind, weil sicherlich der eigene Partner wichtiger wird, als die anderen. Charlotte war der Ansicht, dass dies zwischen euch derart geregelt werden kann, dass ihr beide dann gemeinsam bereit steht.

Das müsstet ihr miteinander klären.

Für Ilona und mich wäre das OK. “

Ilona nickte zustimmend und ergänzte Susis Ausführungen mit:

„Dies kann auch eine ganz neue Perspektive für unseren Kreis werden, die wir heute noch nicht abschätzen können. “

Charlotte sah mich an.

„Was meinst du dazu?“

„Ich kann mir gut vorstellen mit dir gemeinsam auch für Susi und Ilona da zu sein.

Ich sehe darin kein Problem. Meine Frage ist: Was tut der Kreis, außer sich gegenseitig zu helfen und zu vertrauen sonst noch? Wenn ich mich für euer Aufnahmeangebot entschließen soll, müsste ich etwas mehr darüber wissen. “

Betretene Stille kehrte ein. Anstatt menschlicher Sprache waren nur die zirpenden Grillen und die zwitschernden Vögel im Orchester unter der Linde zu hören. Die drei sahen sich gegenseitig an und Charlotte nickte, hob dann an:

„Das können wir dir nicht alles erzählen.

Nachdem du aufgenommen bist, wirst du Schritt für Schritt in unseren Kreis eingeführt. Du kannst bei jeder Stufe immer selbst entscheiden, ob du weiter dabei sein willst oder nicht. Es besteht kein Zwang etwas zu tun oder dabei zu sein, wenn du es nicht wirklich willst. Alles, was wir dir heute schon sagen können ist, dass wir uns mit alten Kulturen, deren Kulte und Lebensformen beschäftigen. Wir versuchen, für unseren Kreis ein neidfreies und intensives Miteinander zu finden, das uns mehr Freiheit, Lust und Lebensqualität bringt.

„Zu den Regeln“, hob Susi an. „Wir werden dich immer weiter ins Zentrum unseres Kreises begleiten, dabei aber auch immer wieder nachfragen, damit auch du sehen kannst, ob du zu unseren Zielen passt. “

„Eine Frage habe ich dazu“, fiel ich ihr ins Wort. „Gesetzt den Fall, ich scheide in der zweiten Runde aus, was passiert mit meiner Beziehung zu Charlotte?“, das musste ich dringend wissen.

„Gut, dass du fragst. Euere Beziehung hat primär mit unsrem Kreis nichts zu tun. Nur wo sie ihn tangiert, entstehen Berührungspunkte. Solltest du aus eigenem Entscheid, oder aus anderen Gründen aussteigen, so ist dies eine Angelegenheit zwischen Charlotte und dir. Unser gemeinsames Suchen gilt einem ‚Mehr‘ an Freiheit nicht neuen Zwängen. “

„Darf ich mich zuerst noch mit Charlotte alleine besprechen, bevor ich eine Entscheidung treffe?“

Als wenn sie die Frage erwartet hätten, standen Susi und Ilona auf und gingen Arm in Arm ins Haus.

Ich drehte meinen Stuhl so weit um, dass ich Charlotte gegenübersaß. Wir sahen uns eine Weile lang an.

„Was meinst du?“, fragte ich sie, ohne meine Frage zu präzisieren.

„Ich weiß es wird nicht einfach sein, für dich und auch für mich nicht. Trotzdem, ich habe so viel Vertrauen zu dir, dass ich denke, es wird gut gehen und unsere gemeinsame Beziehung vertiefen helfen. Ich würde mich freuen, wenn du ‚Ja‘ sagen kannst.

„Wenn ich ‚Nein‘ sage, was geschieht zwischen uns. Kannst du mir das ganz offen beantworten?“

Sie musste nicht überlegen, antwortete direkt.

„Es wird sich an unsrer Liebe nichts ändern. Es wird aber immer einen Bereich geben, den ich ausklammern muss, über den wir nicht reden können. Du wirst im Bezug auf unseren Kreis draußen bleiben müssen. Ich würde das sehr bedauern, da ich gerne alles mit dir teilen will.

Würde deine Entscheidung aber respektieren. “

Wir standen auf und gingen ein paar Schritte durch den Garten. An einem der Beete zupfte ich eine voll erblühte Rose ab.

„Ich werde euer Angebot annehmen!“, sagte ich knapp und gab Charlotte die Rose.

„Toll, toll, toll“, sie nahm meine Hände steckte unsere Arme nach außen und begann, in wiegenden Schritten zu tanzen, zog mich mit, band mich in den Rhythmus der Melodie, die sie summte, mit ein.

Schwingend, uns um unsere Achse drehend tanzten wir zurück an den Tisch unter dem ehrwürdigen Baum.

Charlotte schlug mit einem Teelöffel mehrmals gegen eine der Tassen und bald waren Susi und Ilona wieder bei uns.

Charlotte sagte kurz:

„Johann will euch was sagen“, und übergab damit das Wort, direkt an mich.

„Ja“, sagte ich“,lasst mich in euren Kreis eintreten.

Wenn ihr immer noch wollt. Ich bin bereit. “

Alle erhoben sich und reichten sich die Hände. Rechts von mir Susi, links verband ich mich mit Charlotte. Ilona blickte mich freudig von gegenüber an. Der Händedruck wurde von beiden Seiten her kräftiger.

„Du hast soeben den ersten Ring unseres Kreises mit Zustimmung aller betreten. Von nun an kannst du mit uns weiter nach innen gehen. “

Damit schloss Susi die kleine Aufnahmezeremonie.

Charlotte holte drinnen ein Tablett mit vier flachen Schalen. Sie reichte jedem von uns eine in die Hand. Der Inhalt war lila und sprudelte leicht wie Sekt.

Ich sog etwas vom Aroma ein und vermutete als Hauptgeschmack, frischen Waldmeister. Charlotte nahm als Letztes ihr eigenes Glas, blieb stehen und erhob es zu einem ‚Tost‘.

„Ihr könnt euch denken, dass es mich außerordentlich glücklich macht, dass ihr beiden Johann aufgenommen habt.

Ich bin aber nicht weniger glücklich, dass Johann sich für uns entschieden hat. Lasst und anstoßen auf den heutigen Tag. “

Alle streckten ihre Gläser zur Mitte und mit einem zarten Vierklang, wurde unser Entschluss besiegelt. Ich rückte meinen Sitzplatz näher an Charlotte. Ich wollte ihr nahe sein, nachdem die Missverständnisse aus dem Weg geschafft waren.

Ilona bat mich, mit ihr mitzukommen.

„Wir haben beim letzten Mal unsere Tour durch das Obergeschoss abgebrochen.

Ich würde dir gerne noch die übrigen Räume zeigen. “

Sie streckte mir eine Hand, als Geste mitzukommen, entgegen und geleitete mich in Richtung Erkertüre. Susi und Charlotte blieben am Gartentisch. Als wir beide die geschwungene Treppe emporstiegen, war dies schon ein vertrauter Gang. Ilona legte leicht ihren Arm um meine Hüften und schob mich neben sich her über die breiten Stufen.

Nach der letzten Stufe hielt sie kurz inne, so, als ob sie überlegen wollte, in welchen Raum sie mich zuerst führen wollte.

„Ich glaube“, sagte sie etwas zögernd“,wie gehen zuerst noch einmal ins Lesezimmer. Ich würde dir dort gerne noch etwas zeigen. “

Sie sah mich an und ich nickte, um ihr mein Einverständnis zu signalisieren. Mir fiel gleich auf, dass neben dem offenen Buch, das vor wenigen Tagen noch alleine auf dem Ablagefach lag, zwei weitere lagen.

Ilona führte mich direkt darauf zu.

„Was denkst du, womit wir uns zur Zeit beschäftigen?“, sie zeigte auf die drei Bücher und blätterte abwechseln in jedem, einige Seiten vor und zurück.

„Ich kann nur die Bilder deuten. Zum Lesen müsste ich meine Brille aufsetzen“, gab ich ihr etwas ausweichend zu Verstehen.

„Hast du deine Lesebrille da?“

„Ja“, ich nahm sie aus dem Etui und hob sie auf meine Nase.

Ilona betrachte mich im neuen Outfit.

„Damit siehst du aus wie ein kluger Professor“, kommentierte sie lächelnd. „Nimm das kleinste der drei Bücher, wir wollen uns kurz setzten. “

Ich ließ mich in einem der Ledersessel nieder und begann, die Seiten durchzublättern. Es handelte sich um ein handgeschriebenes Buch in Leder gebunden. Es hatte im Laufe der Jahre sehr gelitten und das Papier war spröde. Die Tusche hatte sich tief eingesogen und es erschien so, als würde jede Linie einen leichten Schatten werfen.

Verschiedene Zeichnungen und Symbole ergänzten den geschriebenen Text. Die Farben der Abbildungen waren an den meisten Stellen nur noch verblasst oder andeutungsweise vorhanden. Ich versuchte, eine Passage zu lesen, und stellte schnell fest, dass ich, zwar die gotischen Zeichen lesen, mit dem Verständnis der Wörter aber Probleme hatte.

„Verstehst du das, was hier geschrieben steht?“, wollte ich von Ilona wissen.

„Nein dieses Buch ist in Mittelhochdeutsch geschrieben.

Susis Spezialgebiet. Sie zeigt uns von Zeit zu Zeit die Bücher und übersetzt sie in unsere Gegenwartssprache. Sie hat schon Berge dieser Bücher quasi neu geschrieben. Wir sehen uns dann die Bücher an und lesen ihre Übersetzung dazu.

Danach machen wir uns gemeinsam Gedanken zu dem Geschriebenen, und spielen beschriebe Situationen bisweilen durch, probieren Rezepte aus, kleiden, essen und trinken so, als ob wir in der Zeit lebten, in der die Texte entstanden sind.

Ich wurde neugierig.

„Was ist der Hintergrund dieses und der beiden anderen Bücher?“, wollte ich wissen.

„Grob umrissen, ist in den vorliegenden Bänden ein mittelalterlicher Kult beschrieben in dem Hexen und Hexenmeister zusammen, Rituale und freie gemeinschaftliche Sexualität betreiben. Es werden verschieden Kräutermischungen und — Salben beschrieben, die das Gemeinschaftsgefühl unterstützen und fördern sollen. Einige der Mixturen sollen sogar Aphrodisiaka sein.

Mir kam ein Gedanke, der in mir gemischte Gefühle auslöste. Sind die drei Frauen Hexen? Meine nächste Frage an Ilona hätte wohl so lauten müssen. Anstatt dessen blätterte ich in den Texten weiter und betrachtete die Bilder. Neben gezeichneten Gegenständen wie Mörser, Stößel und anderen Gerät, fand ich auch Darstellungen von eindeutigen sexuellen Handlungen, die, in feinen Tuschlinien gezogen, wie ein, Kupferstich wirkten.

Auf einem der Bilder vergnügten sich eine Frau und ein Mann.

Der Mann lag gefesselt am Boden sie hockte knieend auf seinem Schwanz und hielt ihm dabei Räucherwerk unter die Nase.

Im Hintergrund waren verschiedene Werkzeuge abgebildet, die wahrscheinlich der Luststeigerung dienen sollten. Ich war immer der Ansicht solche Hilfsmittel seinen eine Errungenschaft unserer Zeit, aber hier tat sich auf, dass es unsere Vorfahren auch schon verstanden hatten, die ‚Hohe Schule‘ der Erotik mit unterstützenden Gerätschaften zu praktizieren.

Auf einem zweiten Bild lag eine Frau mit üppigen Haaren und weit gespreizten Beinen auf einem übergroßen Bett mit Baldachin.

Sie streichelte ihre Brüste. Ihre Beine hingen über die Bettkante. Zwischen ihren Schenkeln saß am Boden eine andere Person, die wie ein Dienstmädchen gekleidet, sich an der Möse der Herrin zu schaffen machte. Im Hintergrund stand ein Mann und rieb seinen Schwanz.

Die Bilder erregten mich. Ich konnte das Kribbeln in meiner Hose deutlich spüren. Nein, ich werde bei Ilona nicht weiter nachfragen, entschloss ich mich. Sollte es dazugehören im Kreis mit den Dreien, werde ich im entsprechenden Moment entscheiden müssen, ob ich das wollte oder nicht.

Ilona schien gemerkt zu haben, dass ich innerlich gerade einen Entschluss gefasste hatte. Sie sagte kurz:

„Du scheinst, verstanden zu haben, lass uns weitergehen. “

Ich legte das Buch zurück und schlug in den anderen Beiden, noch flüchtig, einige Seiten um. Die beiden Bücher schienen neuer, bereits gedruckt zu sein, unterschieden sich inhaltlich beim flüchtigen Betrachten jedoch nicht vom Ersten.

Wir schlossen die Jugendstiltüre hinter uns und schlenderten den Gang entlang.

Vor der letzten Türe hielt Ilona an.

„Das ist das Gästezimmer, wer hier über Nacht bleibt, bekommt meist diesen Raum. “

Ein Schlüssel steckte im Schloss. Sie drehte ihn und legte die andere Hand auf die Klinke. Ich staunte nicht schlecht, als wir den Raum betraten. Ein Himmelbett mit Dach und Vorhängen dominierte das Zimmer. Es war ein genaues Abbild des Bettes, das ich eben in der Zeichnung gesehen hatte.

‚Ein Schlafschloss‘, dachte ich, als ich rund um mich sah.

„So müssen die Fürsten im Mittelalter, geschlafen haben“ rutschte mir über die Lippen.

„Ja, das Zimmer ist nach Vorbildern aus verschiedenen Büchern eingerichtet und gestaltet worden, dein Eindruck stimmt“, ließ mich Ilona wissen.

Mächtige Truhen mit schmiedeeisernen Beschlägen und ein ebenso monströser, dreitüriger Schrank, der selbst wie eine Ritterburg mit Zinnen an einer Wand ruhte, ließen mich beeindruckt staunen.

„Darf ich eine Türe des Schranks einmal öffnen?“ Ilona bejahte.

Neugierig drehte ich den Schlüssel. Die Türe gab nach und öffnete sich, wie ich mir dies vorgestellt hatte, quietschend wie in einem Geisterfilm.

„Hast du hier schon einmal geschlafen?“, wollte ich von ihr wissen.

„Ja sicher, schon öfters. “

„Und wie schläft man in einem solchen Raum, einem solchen Bett?“

„Das solltest du bei Gelegenheit einfach selbst ausprobieren.

Ich schloss die Schranktüre und wir gingen nach draußen. Den gegenüberliegenden Raum würde ich erst später zu sehen bekommen, erklärte mir Ilona, er berge ein Geheimnis, das sie jetzt noch nicht offenlegen könne.

Susis Schlafzimmer lag weiter vorne. Es war eher modern, aber mit handwerklich schön gearbeiteten hellen Naturholzmöbeln ausgestattet. Das großzügig, weit auslaufende Zimmer unterteilte sich durch die Einrichtung in zwei separate Bereiche. Rechts lag der Schlafbereich mit einem Bett im Bauernstiel, das so groß war, dass ich annehmen musste, mindesten fünf Personen würden darin ungestört ihre Nachtruhe finden würden.

Die linke Seite hinter der Eingangstüre wurde durch eine Kommode und eine bis zur Decke reichende Urwaldpflanze, abgetrennt. Dort waren Sitzpolster in einem Quadrat ausgelegt, dessen Mitte von einem persischen Teppich gebildet wurde. Dieser Teil des Zimmers hinterließ einen orientalischen Eindruck, zumal auch die verschiedensten Gegenstände aus Messing und Kupfer herumstanden.

Ilona zupfte mich am Ärmel.

„Wir sollten weiter gehen, ansonsten müssen wir die weitere Führung wieder auf einen anderen Tag verschieben.

Wir haben heute noch etwas anderes mit dir vor. “

Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr.

„Eigentlich sind wir schon jetzt zu spät, aber ich zeig dir noch schnell das Badezimmer. “ Sie zog weiter am Stoff meines Hemdes und schleppte mich so quer über den Flur. Stieß die Türe auf und schob mich voraus.

Ich wollte meinen Augen nicht trauen.

Das war kein Badezimmer, das war ein Badesalon. Ein Whirlpool, eine weitere Badewanne, sowie eine Duschzelle, in die mein ganzes Badezimmer hineingepasst hätte. Zwei Waschbecken mit großen Spiegeln, Blumen, Sträucher und eine Sitzecke, die zum Verweilen einlud.

Am liebsten hätte ich mich ausgezogen und wäre gleich in den Pool gesprungen. Aber Ilona drängte mich zum Gehen.

„Ich finde es toll, dass es dir bei uns gefällt“, bemerkte sie, als wir schon wieder die Treppe hinunterstiegen.

Im Erkerzimmer erwarteten uns Charlotte und Susi. Sie waren dabei einige Utensilien in einen kleinen Koffer zu packen, der aussah wie ein klobiges Beautycase.

„Wir wollen noch wegfahren“, teilte mir Charlotte mit. „Susi hat vor der Stadt ein kleines Wochenendhaus. Dort ist es sehr gemütlich. Hast du Lust mitzukommen?“

„Ja“ erwiderte ich, in Gedanken noch ganz im Badezimmer. Ohne Aufforderung setzten wir vier uns in Bewegung, gingen durch die Hintertüre auf ein Garagenhaus zu.

Durch einen kleinen Eingang betraten wir das Häuschen und standen neben einem alten schwarzen Daimler, der sicher noch aus den Fünfzigerjahren stammte.

Ilona stemmt die beiden Flügeltore der Garage auf. Charlotte verstaute den kleinen Koffer im Gepäckraum der Limousine.

„Ihr beide wollt sicher hinten sitzen?“, tönte es von Susi rüber, und Charlotte hielt bereits die geöffnete Türe in der Hand, um mich zum Einsteigen zu bewegen.

Sie kam nach und schob mich auf die gegenüberliegende Seite. Susi setzte sich an Steuer und, als auch Ilona ihre Türe geschlossen hatte, drehte sie den Zündschlüssel im Schloss. Vor der Garage hielt Susi den Wagen noch einmal an. Charlotte stürzte heraus, um die Türen wieder zu schließen. Ich war froh, dass Susi, und nicht Ilona am Steuer saß. Zu ihr hatte ich, aus welchem Grund auch immer, mehr Vertrauen als Beifahrer.

Ich spürte, wie Charlotte mich von der Seite her beobachtete, und wandte mich ihr zu.

Sie schob die beiden oberen Knöpfe ihrer Bluse durch die Ösen griff nach meiner Hand und legte sie auf eine ihrer Brüste. Mit dem Zeigefinger vor ihren Lippen deutete sie mir an, dass ich leise sein sollte. Ihre andere Hand kroch wie eine Schlange an meine Hose. Mit einem Griff klemmte sie mein Glied zwischen ihre Finger und flüsterte leise:

„Wir haben's schon lang nicht mehr getrieben. “

Ich zuckte ein wenig zusammen.

Wenn Ilona sich nun umdrehen oder Susi in den Rückspiegel sehen würde? Ich muss im selben Moment rot geworden sein. Charlotte löste ihren Griff und sagte im gleichen Flüsterton:

„Du musst dich nicht genieren, wir haben keine Geheimnisse voreinander, die beiden wissen, dass ich verrückt nach dir bin. “

„Ja, aber“, versuchte ich, leise zu antworten.

Sie legte ihren Zeigefinger nun an meine Lippen.

„Nichts: Aber!“

Dennoch ließ sie von ihrem Vorhaben, es mit mir auf den Rücksitz zu treiben, ab.

Wir hatten die Stadt schon hinter uns gelassen und Susi steuerte den See entlang durch einige Dörfer. An einer Kreuzung bog sie ab, um auf einer kleinen, wenig befahrenen Straße zu einer Anhöhe zu kommen. Über einen Waldweg, der nur für Anlieger und Forstfahrzeuge freigegeben war, kamen wir zu einem einsam gelegenen Haus, das, ringsum von hohen Buchenhecken umgeben, einem Fremden sicherlich nicht aufgefallen wäre.

Auch das Eingangstor, das Ilona gerade öffnete, war so angelegt, dass es keinen Einblick in den Garten zuließ.

Susi fuhr durchs Tor und um die Hecke herum und stellte den Wagen gerade ab, als Ilona vom Tor her kam. Ein üppiger, mit altem Baumbestand bewachsener Park tat sich vor uns auf, als ich das Auto verließ. Charlotte legte ihren Arm um mich und wir schlenderten zusammen über einen Weg bergauf durch die Bäume.

Wo waren wir hier? Ich hatte nicht darauf geachtet, in welchem der Orte Susi abgebogen war.

Dass es einen solchen Platz mitten in unserer zivilisierten Landschaft noch gab, überraschte mich. In Lichtungen wuchsen Büsche und saftige Wiesen mit wilden Blumen und Kräutern, die einen Duft aussandten, der den Rausch der Sinne noch stärker zu beflügeln vermochte, als die Umgebung es sowieso schon tat.

„So muss das Paradies ausgesehen haben“, dachte ich und sprach es halblaut aus.

Charlotte kicherte leise.

„Es ist zauberhaft, wenn du so verwundert bist, einfach süß. Ich liebe dich Johann und wünsche mir, dass du noch oft so kindlich staunen kannst. Es macht mich glücklich, dich so zu erleben. “

Ihre Stimme klang in dieser Umgebung, wie die einer guten Fee oder Nymphe.

Je weiter wir durch das Baumdickicht vorankamen, um so mehr nahm zwischen den Blättern und Stämmen ein Gebäude Konturen an.

Ein kleines, nur einstöckiges Sommerschlösschen stand eingesäumt vom Wald auf einem Plateau. Nur der Platz vor dem Haus war in drei Terrassen angelegt und hatte nur einzelne Sträucher und Blumenbeete.

Jede der Terrassen wurde durch ein Sandsteingeländer mit Säulen von der darunterliegenden getrennt. An beiden Seiten führte eine Treppe zur nächsthöheren. Auf der Mittleren angekommen gingen wir auf eine Grotte zu, die, roh in den Felsen gehauen, eine Quelle in sich barg.

Aus der felsigen Wand ran frisches, kühles Wasser. Diese natürliche Halle war angenehm kühl, die Luft duftete rein und frisch. Charlotte hielt ihre hohle Hand auf und füllte sie am Felsen mit Wasser. Sie gab mir einen Schluck zu trinken, verrieb den Rest dann über mein Gesicht. Ich ging an den Brunnen, der das Quellwasser fasste, und tat für sie das Gleiche.

Wir traten wieder nach draußen. Vor uns öffnete sich eine Aussicht, auf den in der Tiefe liegenden See und das Gebirge im Hintergrund, wie sie nicht eindrucksvoller hätte, sein können.

Die Spitzen der vorgelagerten Bäume schlossen von hier aus mit dem Uferstreifen des Sees ab, als ob das Wasser von ihnen getragen würde. Ich wollte die Aussicht der obersten Terrasse erleben und zog Charlotte an der Hand die Treppe hinauf. Es war wunderbar! Ich schloss Charlotte in meine Arme und drückte sie, so fest ich konnte, an mich heran.

„An solch einem Fleck der Erde, dich in den Armen zu halten, das ist Glück.

Damit hatte ich genau das ausgesprochen, was ich fühlte. Ich wunderte mich über mich selbst.

Susi und Ilona trafen bei uns ein. Wir gingen über die Terrasse auf das Haus zu. Verspielt, beinahe wie aus Zuckerwatte, stand dieses kleine Schloss rechts und links von Türmchen gesäumt, da. Zwei geschwungene Glastüren mit engen Stegen öffneten sich. Im Inneren erschien alles geordnet und gleichzeitig zusammengetragen aus vielen Teilen der Welt.

Da hingen Ritterschilde neben modernen Gemälden und japanischer Seidenmalerei, italienisches Kupfer paarte sich mit orientalischen Teppichen und barocke Möbel mit chinesischen Vasen.

Die gesamte Vorderfront des Hauses war ein einziger Raum, der sich durch die Einrichtung in verschieden Teile gliederte. Ein Essbereich, eine Sitzkombination zum Plaudern, und eine kleine Bar, an der man auf hohen Hockern oder stehend einen Drink nehmen konnte.

Die drei Frauen verschwanden, jede in eine andere Richtung, während ich noch dabei war, die Fülle der Einrichtung zu erfassen.

Ich bewegte mich langsam durch die beiden Türflügel wieder zurück auf die Terrasse.

An einem solchen Tag war es draußen am schönsten. Ich nahm mir einen der zusammengeklappten Gartenstühle und setze mich mit Panoramablick nieder. In meiner Hemdentasche suchte ich nach Zigaretten und steckte eine an. Das war ein Genuss. Es ging nicht lange, da erschien Charlotte mit einem Aschenbecher und der Frage, ob sie auch eine Zigarette haben könne.

Sie ließ sich auf der Lehne meines Stuhles nieder und erklärte mir die Namen der Berge, die im Hintergrund sichtbar waren.

Mit einer Hand kraulte sie mir zuerst den Nacken, dann später die griff sie in mein Hemd und zwirbelte abwechseln an meinen Brustwarzen. Ich hatte bis an hin noch nie gemerkt, dass sich auch meine Warzen aufrichteten, wenn sich jemand daran zu schaffen machte. Ein leichtes Brennen setzte nach einigen Minuten genau dort ein, wo Charlotte zuvor mit ihren Fingern tätig war.

Ich schenkte dem jedoch keine große Aufmerksamkeit, da sie mit ihren Liebkosungen auch meine Stimmung anheizte. Als ihre Zigarette zu Ende war, zog sie langsam ihre Hand zurück und fast unmerklich, erhob sei sich und verschwand im Haus. Ich spürte eine merkwürdige Erregung in mir aufsteigen.

Mein Kopf und meine Füße wurden heiß und mein Schwanz bekam Platzangst in der engen Hose. Ich saß alleine auf meinem Stuhl und war rundum geil.

Am liebsten hätte ich meinen Schwanz aus der Hose gezerrt und heftig an ihm gerieben, aber das traute ich mich dann doch nicht. Ich versuchte, mich entspannt zurückzulegen, um die Erregung abklingen zu lassen. Doch alle Anstrengungen blieben ohne Erfolg. Als ich Schritte hörte, setze ich mich im Stuhl wieder gerade, um zu vermeiden, dass die Beule in meiner Hose sofort augenfällig würde.

Charlotte kam wieder. Sie trug anstatt ihrer Kleidung, in der wir gekommen waren, nun einen sackartigen schwarzen Umhang, der wie ein leichter, im Wind flatternder Poncho wirkte und bis zum Boden reichte.

Je nach dem, aus welcher Richtung die laue Brise des Nachmittags auf ihren Körper traf, wurden dort ihre Konturen betont. Im Haar trug sie einen Kupferreif mit Zacken, der die Strähnen über der Stirn bündelte und ihre rotbraune Mähne wie eine Krone erscheinen ließ. Sie nahm meine Hand.

„Willst du mitkommen?“

Ich erhob mich und überließ ihr die Führung. Seitlich des Hauses steuerte sie auf ein Gestrüpp zu, das wie ein verwilderter Rosengarten aussah.

Die Sträucher waren inzwischen über zwei Meter hoch. Es handelte sich jedoch keineswegs um eine verwahrloste Ecke des Parks. Wir gingen um die dornigen Stauden herum.

Auf der, dem Haus abgewandten Seite gab es eine Öffnung, die dem Eingang zu einem Labyrinth glich. Es roch, neben dem Hagebuttenduft, nach Thymian und Nelken.

Charlotte nahm mich in den Arm.

„Ich liebe dich“, sie presste dabei fordernd ihre Lippen auf die Meinen.

Dann bat sie mich, vorzugehen, und folgte mir. Nach etwa einer halben Umrundung der Anlage kam ich zu einem Einlass, der weiter nach innen führte. Aber anstatt weiterer Irrgänge betrat ich einen freien Platz, der kreisrund war. In der Mitte stand ein großer quadratischer, etwa kniehoher Steintisch, belegt mit bunten Stoffen, die aus einer asiatischen Werkstatt stammen konnte.

An der einen Seite steht ein überdimensionierter Thron, ebenfalls aus Stein und belegt mit Tüchern derselben Sorte.

Dem gegenüber steckt im Gras ein gusseiserner Dreizack, auf dem eine Räucherschale den Duft, den ich bereits draußen wahrgenommen hatte, verbreitete.

Charlotte schiebt mich in das Rondell, gerade auf die Mitte zu. Von hinten sucht sie nach meiner Gürtelschnalle und löst diese mit einem Griff. Ich drehe mich um, will sie umarmen.

„Lass uns zuerst die Hose ausziehen“, wehrt sie mich ab und hat bereits den Reißverschluss geöffnet.

Ich geniere mich ein wenig. Sie wird gleich meine mächtige Erektion sehen. Mit einem Ruck zieht sie mir nicht nur die Hose, sondern auch die Unterhose die Beine hinab. Nachdem sie knapp: „Setz dich!“, gesagt hat, zerrt sie mit den beiden Hosenbeinen auch die Strümpfe und Schuhe über meine Füße und wirft alles zusammen in die Büsche, die uns umgeben.

Ihre Hände arbeiten sich langsam an meinen Beinen nach oben und streichen zärtlich über die Innenseite meiner Oberschenkel.

Beide Hände treffen sich an meinem Schwanz wieder und greifen zu. Mit zwei Fingern zieht sie die Vorhaut zurück und küsst die Spitze der Eichel, lässt los und schiebt beide Hände nach oben, um mich aus meinem Hemd zu pellen.

Kaum über den Kopf gezogen wirft sie auch dieses beiseite und drückt mich vorsichtig auf den Tisch. In Rückenlage steigt Charlotte auf mich und setzt sich breitbeinig auf meinen Brustkorb.

Sie zieht eines der Tücher hervor und verpasst mir eine Augenbinde.

„Bleibe genau so liegen“, tönt sie und steigt wieder von mir herunter.

Ich höre wie sie sich unter dem Tisch zu Schaffen macht, etwas hervorzieht. Es dauert nur einen Moment, dann beginnt sie, an beiden Unterarmen, danach an den Fußfesseln Bänder festzuschnallen. Sie spreizt meine Beine weit auseinander. Ein leises Klicken und, ich kann die Beine nicht mehr zusammenziehen.

Sie ergreift nacheinander meine beiden Hände, führt sie über meinen Kopf. Klick! Damit bin ich mit dem schweren Steintisch verbunden.

Charlotte steht oberhalb meiner gebundenen Hände, beginnt, meine Handrücken zu küssen, und fährt abwechselnd mit ihren Lippen die zarte Innenseite meiner Arme empor. Wo ihr Mund schon war, zieht anschließend der feine Stoff ihres Umhangs weitere Spuren. Mein Schwanz pocht, ich glaube dem Wahnsinn nahe zu sein, als sie beginnt, mich leidenschaftlich zu küssen, und mit ihren Händen über die Brust, den Weg zu meinem Schwanz sucht.

Mit der Bewegung ihrer Hände zieht sie ihren Körper mit, erhebt sich leicht, schiebt mir die Augenbinde vom Kopf, um sich im selben Moment mit ausgebreitetem Poncho über mir niederzusinken. Unter der Glocke dieses schwarzen Gewandes versuche ich mit meinem Mund, an ihre Spalte zu gelangen. Aber sie gibt den Takt vor. Es dauerte eine Ewigkeit, bis ich nicht nur den Geruch ihres Geschlechts, sondern auch den Geschmack mit meiner Zunge erkunden durfte.

Dann aber scheint sie nicht heftig genug mit ihrer saftigen Möse über meinem Gesicht reiten zu können. Sie lässt meine pulsierende Stange los und bewegt sich noch schneller in den Hüften. Als ihre Hände wieder beginnen zu reiben, habe ich für einen Moment den Gedanken, dass sie kälter sind als eben. Ich zucke zusammen. Das sind nicht Charlottes Hände, die an meinem Schaft zupacken.

Ich kann mich nicht auf die Frage konzentrieren, wessen Hände sich mit meinem Phallus beschäftigen.

Das Drängen in meinen Lenden verlangt nach einer gigantischen Explosion. Während Charlotte in immer schneller werdenden Bewegungen, ihren saftigen Schlitz über meiner Zunge hin und herschiebt, nehmen die Reize an meinem Schwanz ab.

Ich werde wahnsinnig! Versuche, durch stärkere Bewegungen meiner Hüften in die Hand zu ficken, die meinen Schwanz hält. Scheitere!

Die Fremde weicht geschickt aus, lässt mich zappeln, gibt mir keine Chance meine Ladung loszuwerden.

Zuletzt unterbricht sie jede Aktivität und lässt mich hängen.

Charlotte stößt spitzer werdende Laute aus. Ihre Fotze ist inzwischen überströmt, droht überzulaufen. Mein Schweiß vermischt sich mit den geilen Säften, die mir ins Gesicht rinnen. Schlürfe ich zuerst das köstliche Nass oder sauge ich die knapper werdende Luft durch meine Nase ein? Ich befürchte, unter der Glocke ihres Kleides gleich meinen Sauerstoffbedarf nicht mehr decken zu können.

Plötzlich ist alles anders.

Charlotte stoppt ihren mächtigen Hüfttanz innerhalb des Buchteils einer Sekunde.

Ganz fein, kaum spürbar, reibt sie wie ein Hauch ihre Klitoris an meiner Nasenspitze. Auch an meinen Schwanz beginnt wieder eine Hand, die Arbeit aufzunehmen. Sie massiert mit zwei Fingern eine gelartige Salbe direkt in die empfindliche Haut meiner Eichel ein. Ich liege aufs Äußerste angespannt und gleichzeitig ohne jede Chance zur Kontrolle meiner Lage auf diesem Altar der Lust.

Charlotte genießt gerade einen stillen Höhepunkt. Kaum merklich zuckt sie in Mikrokrämpfen zusammen, rutscht etwas weiter nach oben und presst ihre glitschige Spalte an meine Stirn. Sie hockt mit ihrem ganzen Gewicht auf meinem Schädel. Ich versuche mit meiner Zunge, die Rosette ihres Anus zu umspielen. Aber sie weicht aus, scheint für den Augenblick keine weiteren Reizungen ertragen zu können. Unterdessen glüht die Spitze meines Schwanzes.

Das Gel hat bewirkt, dass ich nur noch die Eichel spüre.

Mir ist, als ob ich selbst nur noch eine riesige männliche, mit Samen übervolle Speerspitze, wäre. Das Einmassieren ist beendet. Eine kurze berührungslose Pause. Meine Ungeduld steigert sich noch mehr. Dann senkt sich eine Vulva über meinen Schwanz.

Saugt, wie in ein Vakuum, meine Stange in sich auf und beginnt, mit fast zeitlupenartigen Auf- und ab Bewegungen, den Druck auf die Spitze zu treiben. Ich spüre, wie meine Reiterin sich zusätzlich mit den Fingern stimuliert.

Ihr Fingernägel schaben immer wieder an der Haut meines Schafts. Als sie beginnt, laut zu schreien und ihren Ritt zu Galopp ausweitet, weiß ich:

‚Es ist Ilona, die mein Geschlecht malträtiert. ‚

Charlotte erhebt sich, steht auf, nun kann ich sehen, was ich bisher nicht sah. Ilona trägt ein ledernes Korsett, das ihren schlanken Körper in eine enge Form bindet. Ihre Brüste hängen durch runde Öffnungen heraus und sind mit roter Farbe bemalt.

Die Augen sind mit einer ledernen Binde bedeckt. Charlotte geht um Ilona herum, kniet hinter ihr nieder und beginnt aus dieser Stellung heraus, die roten Titten kräftig zu massieren.

Ilona jauchzt vor Glückseligkeit. Hinter meinem Kopf sitzt breitbeinig Susi im steinernen Thron. Sie trägt ihre hohen Schaftstiefel, die sie auf der Sitzfläche abstützt. Wie Charlotte trägt sie einen schwarzen Sack als Kleid, hat dieses aber nach oben geschlagen. Der Unterleib ist nackt, der feine Stoff hängt lose über ihren Kopf.

Eine Hand führt einen dunklen, gedrechselten Stab, in ihrer Spalte hektisch ein und aus. In der anderen hält sie eine Gerte aus jungen Weidenzweigen, mit der sie unablässig auf ihre eigene Möse eindrischt.

Ich spüre an den ekstatischen Zuckungen in Ilonas Liebeskanal, dass ihr Höhepunkt nicht mehr weit ist. Mit einem Schrei entlädt sie sich, beginnt dann, wie von der Tarantel gestochen auf meinem Schwanz hin und her zu zappeln.

Der Augenblick für mich ist nah.

Aber dann steigt Ilona mir einer Bewegung von mir, lässt mein schussbereites Gerät einfach hängen.

Ich beginne, zu jammern, bettle, ja flehe sie an weiter zu machen, mich zu erlösen. Dann beugt sie sich vor, schiebt sich meinen Schwanz in den Mund. Mein Feuerwerk steigt krachend auf.

Am ganzen Körper werde ich von lustvollen Krämpfen geschüttelt.

Meine Lenden schnellen nach oben, tiefer, weiter, heftiger in ihren Schlund. Sie saugt, als handle es sich um feinste Erdbeersahne, macht jede meiner Zuckungen mit, und pumpt mich leer.

Die Welle klingt ab.

Als ich mich traue, meine Augen wieder zu öffnen, schleckt sich Ilona genüsslich die letzten Tropfen meines Samens aus den Mundwinkeln. Über meinem Kopf stöhnt Susi leise. Gerade als ich zu ihr aufblicke, reißt sie den Stab aus ihrer Möse und presst ihn gegen ihre Spalte.

Dabei lacht sie laut vor sich hin. Der Anblick lässt mich erschauern. Als sie den Stab einfach fallen lässt, dehnen und schließen sich ihre äußeren Lippen in Wellen. Ihr Lachen wird zu einem satanisch höhnischen Gelächter, das mich verwirrt.

Ich versuche, mehr von ihr zu sehen, biege meinen Kopf weiter nach hinten.

In diesem Moment öffnen sich ihre fleischigen Schamlippen und sie beginnt, hemmungslos zu pissen.

Der goldgelbe Strahl geht knapp an meinen Kopf vorbei und versickert im Boden. Ich hatte noch nie einer Frau bei solch intimer Betätigung zugesehen. Der Druck, mit dem sich ihre Blase entlädt und im hohen Bogen ihr Wasser versprühte, faszinierte mich.

Als die Quelle versiegte, schloss sich ihr Heiligtum wieder und es blieben einige goldene Tropfen im Haarbusch hängen, der die Schleuse nun wieder hinter sich verbarg. Ich war überrascht, als mir der Gedanke durch den Kopf schoss, ich wolle ihr diese goldenen Perlen mit der Zunge ablecken und in mich einsaugen.

Charlotte und Ilona lösten die Bänder an meinen Händen. Ich versuchte, aufzusitzen, und schaffte es im zweiten Anlauf. Ich war so geschwächt, dass alle Muskeln in meinen Körper vibrierten, ohne dass ich dies hätte abstellen können. Die beiden setzten sich zu mir auf den Tisch.

Ich war sprachlos, konnte keine Silbe formulieren. Tausend Gedanken und ebenso viele Bilder blitzten stroboskopartig durch mein Hirn.

Ilona zog unter der Tischplatte den kleinen Koffer hervor, den sie mitgenommen hatten.

Sie öffnete den Verschluss und zog aus dem Inneren eine kleine Kette hervor. Nachdem sie die Glieder geordnet hatte, fädelte sie die Kette in einen Anhänger ein, und legte sie mir um den Hals. Ich nahm den Anhänger von meiner Brust, um ihn näher zu betrachten. Ein goldener Faden, mit dem verschiedene Haare zu einem Bündel gefasst waren.

„Was ist das?“, waren die ersten Worte, die ich wieder herausbrachte.

„Die solltest du von nun an immer tragen.

Das Amulett besteht aus Schamhaaren von uns Dreien. Wenn du weiter bei uns bleiben willst, werden wir eines Tages neue machen lassen, zu denen auch du deinen Teil beitragen wirst. “

Susi ließ langsam den Stoff ihres Gewandes nach unten rutschen. Sie saß immer noch auf ihrem Thron und blickte mit verklärten Augen zu uns hinab.

„Es war ein Genuss euch zuzusehen, ich möchte das baldmöglichst wieder tun.

Sie rollte ihre Augen und lehnte sich zurück. Schob den schwarzen Umhang züchtig über ihre Knie nach unten, um den Blick auf ihr Intimstes, wieder zu verdecken.

„Darf ich sehen, was dieser Koffer sonst noch an Köstlichkeiten birg?“, fragte ich, eher in Erwartung einer Absage. Ilona klappt ihn auf.

„Selbstverständlich“, schon stellte sie ihn vor mir ab.

„Schau rein, wir haben nichts zu verbergen“, sagte sie trocken und lächelte dabei.

Schmucke Dosen, Gläser und Salbenbehälter standen schön geordnet in Reihe und Glied nebeneinander. Alle mit Aufklebern beschriftet, die den Inhalt beschrieben. Einige Bezeichnungen waren lateinisch und ich konnte mir nichts darunter vorstellen. Drei Gläser mit Schraubverschlüssen fielen mir besonders auf. Sie waren mit den Namen der drei Frauen beschriftet.

Ich nahm das ‚Susi-Glas‘ heraus und deutete Ilona mit einer Gestik an, dass ich es öffnen will.

Sie sagte nur:

„Mach doch“, und ließ mich gewähren.

Vorsichtig drehte ich den Deckel ab.

Drin fand sich ein grünliches Gel, an dem ich roch. Ein eigenartig süßlich salziger Geruch stieg mir in die Nase. Ich schraubte das Glas wieder zu und zog das Zweite mit der Aufschrift ‚Ilona‘ hervor. In diesem Glas war das Gel rot. Der Duft hatte was von Zimt und Nelken.

Ich sah Ilona an und stellte fest, dass, das Rot auf ihren Brüsten, wohl aus diesem Glas stammen musst. Sie hatte meine Gedanken gelesen und nickte zustimmend.

Meine Neugier zwang mich nun auch, das dritte Glas zu öffnen.

‚Blau, das Gel ist blau‘, dachte ich und wo würde ich die Farbe Blau wiederfinden?

Etwas verschämt, aber die Neugier war stärker, schob ich meine Vorhaut zurück.

Meine Eichel war voll mit dieser blauen Salbe. Als ich daran roch, erkannte ich sofort, die einmaligen Düfte, die ich aus der Region zwischen Charlotte Beinen kannte.

„Was ist das für ein Zauberzeug?“, wollte ich wissen.

Susi gab mir von ihrem Thron herunter die Antwort.

„Es ist kein Zauberzeug, wir haben in alten Schriften ein Verfahren gefunden, wie wir aus unserem eigenen Lustsekret eine solche Creme herstellen können.

Der Lustgewinn für uns selbst, die erotische Inspiration, die aus dem Gebrauch des Mittels entsteht, ist umwerfend. Du hast ja selbst gespürt, wie Charlottes Gel deinen Schwanz, drei Stunden lang zum Platzen steifgehalten hat. “

Ich erschrak.

„Drei Stunden? Wie spät ist es jetzt?“,

„Gleich Sieben“ gab mir Susi an und stieg von ihrem Thron herunter, um sich zu uns zu setzen.

„Hat ein Mann eine Chance euch zu entkommen, wenn ihr dieses Mittel anwendet?“

Ich dachte gerade:

‚Vielleicht bin ich nur wegen der Chemie hier, nicht um der Liebe willen. Ist Liebe Chemie?‘

Charlotte unterbrach meinen Gedankengang.

„Wir wenden dieses Mittel nur an, wenn wir wissen, dass auf einer anderen Ebene schon Sympathien vorhanden sind.

Ein künstliches Herbeiführen von Sinnlichkeit und Sympathie wäre zwecklos, es würde uns selbst schaden und unsere Ideale ins Gegenteil verkehren. “

Das schien mir plausibel.

Ilona legte mir eine Hand auf die Schulter.

„Schließe für einen Moment, deine Augen, bis ich meine Hand zurückziehe. “

Ich tat, was sie wünschte, spürte wie eine Wärme, die von ihrer Hand ausging sich über meinen ganzen Körper ausbreitet.

Hinter meinen Augenlidern erschienen mir die Gesichter aller drei wie Bilder. Ilona ließ ihre Hand weggleiten. Meine Augen öffneten sich.

„Möchtest du bei uns bleiben?“, fragte mich Susi. Es gab für mich keine andere Antwort als:

„Ja, ja, ja!“, und mit jedem ‚ja‘, sah ich einer von ihnen in die Augen.

„Dann lass uns noch Abundia danken für die Freude, die sie uns spendet, und für den Einblick in andere Welten, den sie uns gewährt.

Charlotte entnahm einer Dose getrocknete Salbeiblätter und streute sie über die glühenden Kohlen auf dem Dreifuß.

„Jeder summt für Abundia einen einzigen Ton und hält diesen, so lange es möglich ist durch. Das ist alles, was sie an Dank erwartet“, wies mich Charlotte ein.

Bei Salbeiduft begann eine nach der Anderen mit ihrem Summton und ich schloss mich an. Nachdem der letzte Ton verstummte, bemerkte Ilona:

„Es wird Abundia gefallen, dass wir ab heute eine Stimme mehr im Orchester haben.

Wir begannen, die Utensilien im Rondell zusammen zu räumen. Ich besorgte mir zuerst meine Kleider, um mich wieder anzuziehen. Wir ordneten die Tücher und Ilona sortierte alle Dinge korrekt zurück in den Koffer.

Wieder zurück im Haus, nahmen wir um die kleine Bar herum Platz. Charlotte mixte ein Getränk und mischte einen Sirup aus einem Füllhorn in die Trinkschalen, füllte diese mit dem Mix auf und reichte die Gläser in die Runde.

Die drei unterhielten sich angeregt über das handgeschriebene Buch, das Ilona mir im Lesezimmer gezeigt hatte.

Ich lauschte aufmerksam dem Gespräch, soweit mir das möglich war.

Die Dämmerung hatte bereits eingesetzt, als Susi die beiden anderen fragte:

„Sollen wir's ihm noch zeigen?“

Beide gaben ihre Zustimmung.

„Sollen wir …?“, fragte sie noch einmal nach, um sich ganz sicher zu sein.

Sowohl Charlotte, als auch Ilona ließen ein deutliches „Ja“, hören.

Damit schien Susi nun zufrieden zu sein.

„Hast du Interesse daran unsere geheimsten Räume zu sehen, wenn wir schon hier sind?“ Susis Frage erstaunte mich. In solch kurzer Zeit wollten sie mir bereits solche Einzelheiten zeigen? Ich dachte immer, die Einführung in geheime Zirkel benötige Jahre. Mein altgewohntes Misstrauen ließ mich wissen:

‚Prüfe nach, was da los ist.

Ist an der Sache doch was faul?‘

„Ich kann mir denken, was in dir vorgeht“, unterbrach Susi meinen inneren Dialog. „Es geht dir zu schnell, du fragst dich, ob das alles mit rechten Dingen zugeht. Wir müssen dir sicherlich noch einiges erklären. Später, wenn wir zurück in die Stadt fahren, ist genug Zeit für deine Fragen. Können wir es bis dahin aufschieben?“

Ganz im Gegensatz zu meinem sonstigen Bedürfnis, schnell klare Verhältnisse herzustellen, willigte ich ein.

Charlotte und Ilona hakten sich beidseitig bei mir ein und begleiteten mich durch eine Doppelflügeltüre in den hinteren Teil des Hauses. Der eher kleine längliche Flur hatte zu beiden Seiten drei Türen, die in angrenzende Räume führten. Der Blick geradeaus wies auf den hinteren Eingang. Susi eilte voraus, öffnete im Vorbeigehen die Türen rechts und links. Die Küche, die Vorratskammer, das Bad, lag aus unserer Richtung kommend auf der Rechten, zwei Schlafzimmer auf der linken Seite.

Bei der letzten Türe links blieb sie stehen, hielt sie auf und ließ uns vorgehen. Nach einem kleinen Absatz führte eine schmale Treppe nach unten. Susi knipste noch auf den Lichtschalter, damit wir, den Stufen folgend, nach unten gehen konnten.

Ilona ließ ihren Arm unter dem Meinen hervor gleiten, fasste dann nach meiner Hand und ging als Erste die Stufen hinunter.

Charlotte tat es ihr nach, nur dass sie hinten ging.

Schon nach wenigen Stufen endete das normale Mauerwerk des Hauses. Die Wände wurden aus grob behauenen Naturgesteinen gebildet. Susi folgte uns. Unten angekommen entpuppt sich der Keller des Hauses als unterirdisches Gewölbe. Hinter verschossenen Türen schienen verschiedene Gänge nach allen Seiten zu führen. Der zentrale Mittelpunkt, in dem wir standen, war rund und nach oben wie ein übergroßer Bienenkorb zusammengeführt.

„Du darfst dir eine Richtung auswählen, in die du gehen willst, eine Zweite werde ich dann vorgeben.

Die Akustik dieses Gewölbes verlieh ihrer Stimme einen seltsamen Nachhall.

„Dieser Raum hier ist den Königsgräbern von Mykene nachempfunden. Er entspricht proportional dem Grab der Klytämnestra, der einzige Unterschied besteht darin, dass die sechs Türen im Kreis eingefügt sind. “

Ich verspürte Lust, einen Laut von mir zu geben, um das Klangbild meiner eigenen Stimme zu vernehmen.

„Wau!“, kam es mir laut über die Lippen.

Was ich zurückbekam, ließ mich schaudern.

Ich kannte das Original des Grabes, konnte mir aber nie vorstellen, dass es eine so gelungene Kopie in unseren Breiten gab.

Ich drehte mich im Kreis. Ilona und Charlotte bewegten sich im selben Rhythmus um mich herum. Außer der Treppe, die uns hierher geführt hatte, gab es insgesamt sechs hölzerne Türen. In meiner zweiten Drehung, die mir den Entscheid bringen sollte, glaubte ich beim Blick auf eins der geheimnisvollen Tore, ein Zucken in Charlottes Hand zu verspüren und entschied mich für diese Richtung.

Susi hob einen mächtigen Schlüssel von einem Haken, wie er neben jeder Tür hing. Sie öffnete die Tür, drehte am Lichtschalter und ließ uns wieder vorgehen. Ein nur knapp über Kopfhöhe endender Tunnel führte nach einigen Schritten zu einem schmiedeeisernen Gitter, dessen Schloss diesmal von Ilona geöffnet wurde.

Wir betraten eine fast quadratische kleine Halle, die höher war als der Gang, der zu ihr führte. Die Wände waren roh in den Felsen gehauen.

Der Boden bestand aus einem abwechselnd mit schwarzen und weißen Steine gesetzten Mosaik. Die weißen bildeten aus zwei Dreiecken einen Sechsstern, dessen Zentrum in der Mitte des Saales lag.

Halb Bock, halb Mensch war in hier die Abbildung einer Gestalt eingelassen, die ich Dionysos zuordnete. Der Raum war bis auf breiten Steinbänke an den Seiten leer. Beim Eintreten bemerke ich an der zurückliegenden Wand eine breite Nische. In ihr befand sich ein etwa drei mal drei Meter eingelassenes Bassin, das mit Wasser gefüllt war.

Charlotte zerrte an meiner Hand, um mich in diese Richtung zu bewegen. Der flache Bord, der diesen unterirdischen Pool vom Raum trennte, lud uns zu niedersitzen ein. Sie schöpfte mit einer Hand Wasser heraus und rieb damit mein Gesicht und meinen Hals ab.

„Das ist dasselbe Wasser, das draußen aus der Quelle fließt. Nur wird es hier von einer Pyramide energetisch angereichert. “

Sie wies nach oben.

Erst jetzt sah ich, dass die Decke dieses Seitenflügels von einer Pyramide gebildet wurde. Susi und Ilona kamen an unsere Seite. Auch sie schöpften mit der holen Hand Wasser und rieben sich gegenseitig damit ein.

„Nun bist du an der Reihe“, gab Ilona bekannt.

Die drei stellten sich nebeneinander auf und warteten darauf, dass ich aktiv wurde. Ich begann mit Susi, verteilte das Wasser mit zarter Hand über ihrem Gesicht, um anschießend ihren Hals und Nacken zu benetzen.

Gerade als mir klar wurde, dass ich sie noch nie angefasst hatte, neigte sie ihren Kopf zur Seite und küsste die Innenfläche meines Unterarms. In einem zweiten Anlauf biss sie kräftig an dieselbe Stelle, sodass ein Abdruck ihrer Zähne zurückblieb.

Ich wandte mich Ilona zu, die in der Mitte stand. Sie trug noch immer ihre Bekleidung von vorher. Ich schöpfte mit beiden Händen besonders viel des kühlen Wassers und ließ es über ihrer Stirn in einem Zug auslaufen.

Danach rieb ich ihr Gesicht, als ob ich das Nass, in ihre Haut einmassieren wollte.

Mit allen Fingern ihren Nacken umschlingend, fahre ich fort. Dabei drängt sich ihre Brust an die meine. Ich lasse meine nassen Hände absinken und reibe ihre Brüste. Die Kälte meiner Hände lässt ihre Nippel steinhart werden. Ilona senkt ihre Augenlider und atmet tief ein. Ich ziehe meine Hände zurück, forme meine Lippen zu einem spitzen Kuss und platziere beidseitig je einen auf dem hart gewordenen Fleisch, das ihre Brüste krönt.

Auch für Charlotte nehme ich beide Hände voll. Ihr gebe ich das Wasser in kleinen Portionen über ihr Haar. Es rinnt über die rotbraune Mähne und die Wangen in kleinen Bächen tiefer, fließt unter ihr Kleid. Ich fantasiere, sehe vor mir, wie die Bäche sich in ihrem Dreieck treffen und ihre weiblichste Stelle überfluten.

Wie gerne wäre ich ein Fisch in diesem Bach gewesen. Nachdem ich den letzten Tropfen fallen gelassen habe, lege ich meine Handflächen auf ihre Augen, verweile dort, um dann ihren Nacken zu umschlingen.

Meine Lippen finden die ihren und wir liebkosen uns minutenlang mit sanften Berührungen.

Ich gehe einen Schritt zurück. Stehe den Dreien gegenüber. Sie sehen mich an. Der Augenblick erhält etwas Feierliches. Schweigend nehmen die drei Frauen sich an der Hand, bewegen sich in dieser Kette auf mich zu, umringen mich. Charlotte und Susi schließen den Kreis auf der anderen Seite. Mit kleinen Schrittchen engen sie meinen Platz immer stärker ein.

Zuletzt bin ich eingeschlossen inmitten ihrer drei Körper, zwischen sechs Armen, Beinen und Brüsten. Drei Münder liebkosen meinen Hals rundum. Eine Gänsehaut überzieht mich vom Haaransatz hinter den Ohren bis zum großen Zeh. Ich scheine zwischen den Dreien zu schweben, schwerelos zu sein. Der Kreis weitet sich wieder. In mehreren Rechtsdrehungen tanzen sie einen Reigen um mich.

Halten an und bewegen sich in die Gegenrichtung. Knien nieder und erheben sich wieder.

Dabei murmeln sie griechische Hexameter halblaut vor sich hin. Der Gesang wird leiser und verstummt bald ganz. Die drei lösen ihren Kreis und gehen an mir vorbei zum Ausgang. Ich verweile noch, versuche, meine Eindrücke zu bündeln, und folge ihnen dann.

Das Eisentor rastete ein. Durch die Höhle hindurch treffe ich wieder auf meine drei Gefährtinnen. Ich hätte tausend Fragen an sie, bleibe aber stumm. Susi dreht den Schlüssel in einer der anderen Türen.

Wir gehen hinein. Diesmal folge ich den Dreien und betrete als Letzter einen angrenzenden Raum. Der scheint eine verkleinerte Ausgabe des Mittelraumes zu sein, aus dem wir kommen. Der einzige Unterschied besteht darin, dass ein großer mittelalterlicher Schrank rechts des Eingangs steht und zwei Holzbänke quer in der Mitte den Durchgang zu einer dahinter liegenden Türe erschweren.

Ilona schließt die Türe hinter uns.

Die schwache Beleuchtung verlangt eine Gewöhnung der Augen.

Ich bemerke einen zwölfarmigen Kerzenleuchter, der von der Spitze der kleinen Kuppel herabgehängt ist.

„Wir müssen uns umziehen, bevor wir weitergehen. Unsere Sachen legen wir auf die Bänke und im Schrank befindet sich die neue Kleidung. “

Damit hatte Ilona wieder einmal mit knappen Worten gesagt, was notwendig war.

Am Beispiel der drei wollte ich beobachten, wie viel an Wäsche es galt, auszuziehen, um mich dann nach ihnen zu richten.

Susi benötigte lange, bis sie alle Schnürsenkel der hohen Schaftstiefel geöffnet und sich aus dem Lederschuhwerk befreit hatte.

Sie zog ihr Gewand über den Kopf und stand erstmals vollkommen nackt vor mir. Ihre Brustwarzen waren mit dem grünen Gel eingerieben und standen wie kleine Stifte vom Körper ab. Im Dämmerlicht hob sich diese Farbe krass vom hellen Blond ihrer bis zum Busen fallenden Haare ab. Ich starrte sie regelrecht an.

„Du bist schön!“, rief ich ihr zu.

„Danke, du gefällst mir auch“, erwiderte sie mein Kompliment.

Ich sah an mir herunter und stellte fest, dass die Unterhose die ich trug bereits wieder eine Beule aufwies. Trotzdem schlüpfte ich aus ihr heraus. Charlotte half Ilona dabei, die Schnürbindung am Rücken ihrer Korsage zu lösen, und hob dann ihren eigenen Poncho über den Kopf.

‚Welchen Vorteil Frauen doch haben‘, dachte ich. ‚Man sieht ihnen die Erregung nicht an, auch wenn sie keine Kleider tragen. Ich dagegen steh hier mit einer halb steifen Latte und alle können sehen, was los ist‘.

Glücklicherweise bewegte Charlotte die große Schranktüre in den Scharnieren und gab mir ein Gewand, das einer Mönchskutte nahe kam. Nur der Schlitz an der linken Seite, der knapp unter der Ärmelöffnung begann und bis ans untere Ende reichte, unterschied sie vom Original.

Ich beobachtet, wie die drei ihr Exemplar überzogen und die weiße Kordel um die Taille banden, um es ihnen gleich zu tun. Da keine der drei die spitze Kapuze über ihr Haupt zog, ließ es ich auch.

Ilona hob unter den Bänken vier paar Ledersandalen mit Riemen hervor und ließ vor jedem ein Paar fallen.

Aus dem linken Schrankteil besorgte Susi vier Kerzen und entzündete sie.

Jede Brennende reichte sie weiter. Mit diesen Lichtern in der Hand wanderten wir durch die hintere Türe wieder einem Felsengang entlang. Dieser Weg war weiter, als der vorherige, außerdem führten einmal rechts und später links Seitengänge weg, deren Ende im Schein der Kerzen nicht auszumachen war. Am Ende des Weges schloss Susi erneut ein Portal auf, das sich von der Mitte her, mit zwei Flügeln auftat.

Sie ging voraus, wies uns an, zu warten.

Charlotte und Ilona hatten mich wieder in die Mitte genommen. Wir standen in der Türe und beobachten Susi, wie sie mit ihrer Kerze eine Runde zog, um weitere, die drinnen verteilt waren, zu entzünden. Gleich wie die zentrale Halle und der Raum, den wir hinter uns gelassen haben, ist auch dieser den Königsgräbern von Mykene nachempfunden.

Mit jeder neuen Kerze die Susi entflammte waren mehr Details der Halle zu erkennen.

Es handelte sich hier offensichtlich um eine Art Labor. Ringsum, den Wänden entlang, standen Tische mit Gläsern, Retorten, keine Spiritusbrenner und Mörser. Die Wände dahinter wurden zum größten Teil mit offenen Schrankregalen bedeckt, in denen unzählige Flaschen, Dosen und Porzellangefäße standen. In der Mitte war eine Feuerstelle mit einer weit herunterreichenden Abzugshaube.

Susi hatte ihren Rundgang beendet und kam wieder am Eingang an. Mit einem Wink signalisierte sie uns, mitzukommen.

„Dies ist unser Labor“, hob sie an“,hier versuchen wir das Wissen, das wir in alten Büchern finden zu rekonstruieren. “

Jetzt war meine Neugierde doch stärker als meine Zurückhaltung.

„Was alles probiert ihr hier aus?“, wollte ich wissen.

„Alles …, alles was wir finden. Meist sind es Salben, Tinkturen oder Getränke, bisweilen aber auch medizinische Drogen oder wir versuchen, Gold zu machen.

Wir werden dich, je mehr du in unserem Kreis verweilst, alles Lehren, was wir selbst wissen. “

Sie sah mich mit fragenden Augen an.

„Ich glaube, ich habe mich da, ohne es zu wissen, in eine Sache eingelassen, die mich schon immer interessiert hat. Oder hab‘ ich's doch geahnt?“

Mir kamen Zweifel.

„Es scheint an der Zeit, dass wir den letzten Teil unserer Beichte bei dir ablegen“, begann Susi zu meinem Erstaunen.

„Auch deine Wohnungsnachbarin blieb von uns nicht verschont. Es ist mir unangenehm, es dir zu sagen, aber Charlotte war bei ihr und hatte sich als alte Bekannte von dir ausgegeben. Sie wusste, dass du nicht da bist. Unten auf der Straße achtete Ilona darauf, dass du nicht überraschend eintriffst. Sie hätte Charlotte dann mit dem Handy gewarnt. “

Sie legte eine kleine Pause ein und fuhr fort:

„Wir haben uns wie Kinder benommen.

Es gibt eigentlich keine Entschuldigung für unser Vorgehen, aber wir wollten Gewissheit haben, bevor wir einen Fremden zu uns einladen würden. “

Ich muss komisch aus der Wäsche geschaut haben, als ich dies erfuhr. Charlotte kam auf mich zu legte ihre Hände auf meine Schultern und sah mich mit ihrem Kleinmädchengesicht an.

„Was sollten wir tun, wir hatten so viele Misserfolge bei der Suche nach einem männlichen Mitglied für unseren Kreis.

Wir wollten uns dieses Mal einfach nicht wieder an einer Niete vergreifen. “

Ich kam nun doch leicht aus der Fassung.

„Du hast meine Nachbarin einfach ausgefragt? Was konnte sie dir denn erzählen?“

„Nicht viel. Sie lobte dich, fand dich sehr attraktiv, aber unnahbar. Wenn sie gewusst hätte, dass du eine Freundin, sie meinte, mich, hast, dann hätte sie sich nicht so um dich bemüht.

Jetzt verstünde sie natürlich, warum du dich mit ihr nicht eingelassen hast. “

Mir blieb die Luft weg. Karin, meine Nachbarin hatte sich um mich bemüht? Das ist mir nie aufgefallen.

„Ich muss, der Vollständigkeit halber alles Erzählen. Willst du's noch hören?“

Normalerweise hätte ich ‚Nein‘ gesagt, jetzt wollte ich aber alles wissen.

„Ja, sag's mir, sag mir alles!“

„Sie wollte noch einkaufen gehen und du warst noch nicht da.

Ich frage vorsichtig bei ihr an, ob sie einen Schlüssel zu deiner Wohnung hätte, dann würde ich dort auf dich warten und dich überraschen. Wir fanden das beide eine glänzende Idee. Sie ließ mich ein und ging.

Ich schwöre dir, ich habe nichts angerührt, bin nur durch die Zimmer gegangen und habe die Horoskope auf deinen Schreibtisch gesehen, die Bücherrücken in deinem Regal studiert, dann wusste ich, dass unser Kreis für dich interessant sein würde.

Ilona rief an und meldete auch gleich, dass du aus der Straßenbahn ausgestiegen bist. Ich habe die Wohnung sofort verlassen, war keine fünf Minuten da. Im Hausgang wartet ich, ob du die Treppe oder den Lift benutzen würdest. Als ich wusste, du bist per Lift unterwegs, bin ich durchs Treppenhaus nach unten gegangen. “

Meine Hände ballten sich zu Fäusten. Ich musste etwas tun, wollte ihr einen kräftigen Hieb in den Oberarm versetzen.

Heraus kam, dass ich mit beiden Händen seitlich unter ihre Kutte griff und ihre Titten mit aller Kraft, die mir zur Verfügung stand, zusammen presste. Sie schrie auf. Ich ließ los.

„Danke“, kam über ihre schmerzverzerrten Lippen“,Danke für die Absolution!“

„War das nun wirklich die letzte Beichte, oder muss ich im Laufe der Zeit mit weiteren Überraschungen rechnen?“, fragte ich in die Runde.

Susi ergriff noch einmal das Wort.

„Also, aber damit ist dann wirklich alles vom Tisch: Es war ein Tag, an dem Ilona versuchte, Kontakt mit dir aufzunehmen, sie rief mich an und sagte mir, dass sie dich verpasst hatte. Du bist in einen Fernzug am Bahnhof eingestiegen. Da entschloss ich mich, in deine Firma zu gehen, mich für die Software zu interessieren, deren Vertrieb du leitest.

Euere Empfangsdame gab mir Auskunft, aber ich wollte vor allem wissen, wie zuverlässig du den Service bieten würdest.

Das Loblied auf deine Korrektheit und deine Zuverlässigkeit hättest du hören sollen. Gerade heute hättest du einen Urlaubstag genommen, aber nicht um Ferien zu machen, sondern einen Kunden in Genf zu besuchen, der ein Problem hatte, das telefonisch anscheinend nicht zu lösen war.

Sie lobte deine Bescheidenheit, die du dir, trotz deiner Kompetenz erhalten hättest. Man hätte denken können, sie schwärme persönlich für dich. Ich war auch frech und fragte sie danach.

Ich erhielt praktisch dieselbe Auskunft wie Charlotte bei deiner Nachbarin. “

Susi sah mich an, warte meine Reaktion ab. Ich brach in schallendes Gelächter aus und beruhigte mich erst nach einer ganzen Weile. Die drei sahen mich verwundert an, was ich ihnen auch nicht verübeln konnte. Kopfschüttelnd ging ich auf die Feuerstelle zu und begann, auf der eisernen Abzugshaube zu trommeln.

„Ich glaube, ich war bis letzten Sonntag der größte, hirnverbrannteste Idiot auf der heiligen Mutter Erde!“, ich schrie diesen Satz heraus, als ob es der Letzte wäre, den ich vor dem Galgentod zu sagen hätte.

Weinend lehne ich meinen Kopf auf das kalte Eisen, hülle mich in meine Arme, möchte versinken. Es dauert lange. Bis ich mich wieder beruhige. Charlotte bringt mir ein Tuch, mit dem ich, meine Tränen trocknen und meine Nase putzen kann. Ich lasse mich auf einem Holzstuhl nieder und sehe zu den Dreien auf, die mich fragend anblicken.

„Ich glaube ich habe in den letzten Jahren so viele Menschen übersehen, die mich mochten.

Anstatt die Augen aufzumachen, habe ich mich verkrochen, mich abgesondert. Gleichzeitig lief ich verkramt durch die Welt, erwartete nur das Schlimmste und baute Schutzmauern, die niemand einzureißen vermochte. Ich will mich hier und jetzt sofort bei euch, stellvertretend für alle, die es betraf, entschuldigen.

Entschuldigen für meine Kälte, für mein Misstrauen, das ich ihnen entgegengebracht habe und vor allem für die Missachtung ihrer Gefühle. Ihr bittet um Absolution dafür, dass ihr meine Festung geknackt habt? Ich möchte euch danken.

Nicht ich muss vergeben, ich muss um Vergebung bitten, bei euch, bei meiner Nachbarin und auch bei Andrea unser Empfangsdame.

Hinzu kommen noch viele andere, die ihr nicht kennt, die ich schon aus den Augen verloren habe, die es irgendwann einmal aufgegeben haben, meine Burg zu stürmen. Ich schäme mich dafür. “

Wie ein Häufchen Elend saß ich da. Es war draußen und ich bin froh darum.

Ich sah noch einmal in die drei Gesichter.

„Ich möchte liebend gerne mit euch zusammen sein, damit ich nicht zurückfalle in meine eigene Steinzeit. Was immer ihr noch getan habt, um mich kennenzulernen, ihr seid entschuldigt, denn das was ihr bewirkt habt damit, ist großartig. Nochmals: Danke!“

Alle drei kamen auf mich zu, ließen sich nieder um meinen Stuhl. Wir liegen uns in den Armen und liebkosten uns zärtlich.

„Ich bin glücklich, auch wenn es in Augenblick nicht so aussieht. Es ist so. „

„Ich denke es wird Zeit, zu gehen. “

Susi erhob sich und bat uns, mitzukommen.

„Wir werden dir weitere Dinge hier, ein andermal zeigen. “

Gemeinsam gingen wir eine Runde durch den seltsamen Raum, um dabei die Kerzen zu löschen.

Am Ausgang hatte nur Susi noch ihre brennende Kerze und schritt voran in den Umkleideraum. Ilona rannte die Treppe empor und kam mit allen Kleidern wieder nach unten. Wir zogen uns stumm die Alltagstracht über, versorgten die Kutten und Sandalen und machten uns daran, aus der Unterwelt wieder ans Tageslicht zu kommen.

Allerdings war dieses, als wir oben ankamen bereits weitgehend verblasst. Ilona kontrollierte die Türen. Wir verließen das kleine Schloss durch dieselbe Türe, durch die wir eingetreten waren.

Auf dem Weg nach unten gingen Susi und Ilona voraus. Charlotte lehnte sich den ganzen Weg sanft an mich.

„Ich finde es schön, dass du deinen Gefühlen freien Lauf gelassen hast. Ich bin auch glücklich, dass du dich nicht mehr in einer Festung vergräbst. “

Sie blieb stehen, wandte sich zu mir.

„Ich liebe dich, lieb dich von ganzem Herzen. Ich wünsche mir, dass ich dir, und nur dir gehören darf, solange du mich erträgst!“

„Du hast, viel Schöner, als ich das je gekonnt hätte, genau das gesagt, was ich für dich empfinde.

Wir schlossen und noch einmal in die Arme und drückten unsere Körper fest aneinander. Von unten rief uns Ilona. Wir gingen weiter und stiegen in den alten Benz ein. Nachdem Ilona das Gartentor geschlossen und eingestiegen war, traten wir den Rückweg an.

Wieder auf der asphaltierten Straße fragte Susi, mit einem Blick in den Rückspiegel, ob ich nun noch Fragen habe.

„Mein Kopf ist so klar und gleichzeitig leer.

Nein ich habe keine Fragen mehr. Ihr habt mir viele bereits beantwortet, indem ihr nichts gesagt habt. “

Charlotte und ich lehnten eng umschlungen auf dem Rücksitz. Als wir in der Stadt ankamen, waren wir beinahe eingeschlafen. Wir versorgten den ehrwürdigen Wagen in seine Garage und gingen ins Haus.

„Sollen wir dir noch etwas helfen, was meist du?“, wollte Ilona von Susi wissen.

„Nein, ich werde bald zu Bett gehen, aber du könntest Johann und Charlotte noch nach Hause bringen.

„Nicht nötig Ilona, es wäre für dich ein Umweg und wir haben mit der Straßenbahn auch nicht länger. “

Beim Abschied an der Haustüre küsste mich Susi und griff dabei zwischen meine Beine. Draußen auf der Straße stieg Ilona in ihren Mini und brauste davon, nicht ohne noch einmal kräftig auf die Hupe zudrücken.

Charlotte und ich schlenderten durch die Straßen zur Haltestelle.

Als wir dort auf der Bank saßen, drehte sich Charlotte im Schneidersitz zu mir um. Sie bekam wieder das Funkeln in ihren Augen, das mich süchtig nach ihr zu machen drohte. Sie boxte mit einem harten Schlag an mein Schulterblatt.

„He, du, als du mir im Labor so gewalttätig an die Titten gegriffen hast, das hat ordentlich geschmerzt. “

Ich sah sie verdutz an, wolle eine Ausrede finden, aber sie ließ mich nicht zu Wort kommen.

„Ich fand das geil. Das müssen wir bei Gelegenheit einmal weiterspinnen. Hast du Lust, grob mit mir zu sein, mich hart zu nehmen wie eine Hure, auch wenn ich mich sträube?“

„Ja“, antwortet ich“,… ja ich werde dich in den Arsch ficken, in deinen Kitzler beißen und deine Brüste mit Schraubzwingen einklemmen, dich einschnüren und foltern bis dir Hören und Sehen vergehen. Danach werde ich dich aufspießen und auf dem offenen Feuer braten.

„Das wäre die Krönung der Geilheit!“, rief sie lauthals heraus. Eine ältere Dame, die ebenfalls wartete, drehte sich herum, und Charlotte begann, zu kichern.

„Huch …“, flüsterte sie hinter vorgehaltener Hand“,die haben wir erschreckt. „

Die Straßenbahn kam. Wir stiegen ein. Die Dame suchte sich einen Platz ganz vorne beim Chauffeur. Es war ihr in unserer Nähe wohl zu unheimlich. Die ganze Fahrt über versuchte Charlotte, meine Hände entweder zwischen ihren Schenkeln einzuklemmen, oder durch die Ärmel ihrer Bluse seitlich an ihrem Busen festzuhalten.

„Wir erregen öffentliches Ärgernis, wenn du nicht aufhörst, damit. “

Dies sollte sie davon abhalten, schien jedoch eher ihre Fantasie anzuregen, als zu dämpfen. Die Straßenbahn hielt an unserer Station. Wir gingen über die Straße und standen vor ihrem Geschäft.

„Kommst du mit nach oben, oder sollen wir zu dir gehen?“

„Ich komme gerne an einem anderen Tag mit, wenn wir mehr Zeit für eine Besichtigung deiner Wohnung haben.

Es fällt mir schwer Charlotte, aber heute würde ich gerne alleine nach Hause gehen. Es ist viel passiert und ich brauche einige Stunden für mich. “

„OK“, sagte sie knapp und begann, nach ihrem Schlüssel zu kramen.

„Ich möchte nicht, dass du mich falsch verstehst. Ich muss das alles erst einmal verdauen. Liebend gern wäre ich die ganze Nacht mit dir zusammen, ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als dich bei mir zu haben.

Und doch ich spüre es, bevor ich wieder beginne, einen Wall als Distanz aufzubauen, muss ich lernen zu sagen, was ich wünsche. “

Ich sah sie an.

„Entschuldige, ich wollte dich nicht in Bedrängnis bringen. Auch ich muss wahrscheinlich noch lernen, deine Wünsche zu nehmen, wie sie sind, ohne gleich zu denken, du liebst mich nicht mehr. “

„Lass uns weiter Wünsche äußern und auch respektieren.

Das ist die beste Basis dafür, dass wir uns nichts vorzumachen brauchen. “

Dazu gab ich ihr einen kleinen Kuss auf die Stirn.

„Wann sehen wir uns morgen?“, wollte ich noch wissen.

„Bist du im Büro?“

„Nein ich hab‘ einen Urlaubstag genommen, um das lange Wochenende zu genießen. “

„Ich muss arbeiten, mein Geschäft öffnen.

Ich werde dich einfach anrufen und wenn du vorher weggehst, kannst du mir ja schnell Bescheid geben. “

Ich spürte, dass es ihr nicht leicht fiel, meinen Wunsch zu akzeptieren.

„Ich danke dir für dein Verständnis, und bitte vergess‘ bis morgen nicht, dass ich dich abgöttisch liebe. “

Der Abschied war für und beide nicht leicht. Nach einer Zweiten und anschließenden Dritten Umarmung trennten wir uns.

Sie blieb noch unter der Haustüre stehen, ich drehte mich alle zwei Schritte nach ihr um, bis die Straßenecke mir die Sicht nahm.

Ich war kaum in meinen vier Wänden, hatte eben im Kühlschrank Ausschau nach einer Bierdose gehalten und diese am Ring aufgerissen, als das Telefon klingelte. Ich meldete mich wie immer.

„Johann Damm?“

„Ich bin's“, hauche Charlotte am anderen Ende“,ich muss dir's noch einmal sagen: Ich liebe dich.

Ich versuche, dich zu verstehen, aber du fehlst mir sehr. “

„Du fehlst mir auch. “

„Es war schön, deine Stimme noch einmal zu hören. Bis morgen Liebster. “

„Gute Nacht Traumfrau. “

Wir hätten so die ganze Nacht hindurch weiter machen können. Nach etlichen Küssen durch den Draht beendeten wir das Gespräch dann doch. Es tat mir in der Seele weh, doch ich wollte auch die Impulse, die ich spürte, nicht wieder unterdrücken.

Mit meiner Bierdose ließ ich mich, mit gewohnter Aussicht auf meine Nachbarschaft, in meinen Balkonstuhl sinken.

Der Tag endete, wie er begonnen hatte, auf diesem einfachen Stuhl.

Die Eindrücke und Bilder sausten im Zeitraffer noch einmal an mir vorüber. Charlotte erschien jedoch immer wieder als Hauptfigur, auch wenn sie nicht die ganze Zeit die Hauptrolle gespielt hatte. Eigenartig, wie diese drei Frauen sich ergänzten. Wie sie keine Befangenheit zu kennen scheinen, bereit sind, alles auszuprobieren und dabei auch miteinander zu teilen.

Hatte ich jemals einen ähnlichen Tag erlebt, gab es irgendetwas Vergleichbares in all den Jahren? Nein, und das war nicht nur die Tatsache, dass ich Sex mit drei Frauen hatte, das war sogar eher nebensächlich.

Der Wunsch in mystische Tiefen einzutauchen, intensiv zu spüren, war so alt wie ich selbst. Aber niemals war ich einer Frau begegnet, die von sich aus, dieselben Wünsche hatte wie ich.

Glück, das heißt, wenn zwei das Selbe wollen und sich finden. Ich hatte dieses Glück in Form einer jungen Pflanze und wusste, ich will es hegen und pflegen, damit sie auf einem fruchtbaren Boden gedeihen kann.

Ergänzend zu Charlottes innigem Begehren brachen Susi und Ilona zwei weitere Aspekte in unser Quartett. Susi, eher distanziert, liebevoll den Überblick bewahrend und gleichzeitig in einer seltsamen Form ekstatisch. Ilona eher aggressiv, fordernd mit einem Drang die Dinge kurz und knapp zu erledigen.

Sie erschien mir als die Lebens- und Erlebnishungrigste unter den Dreien. Trotzdem war sie nicht überhastet, nicht überschnell, konnte auch warten. Intensität auskosten und hinauszögern, um mehr zu bekommen.

Charlotte wollte mich und ich wollte sie. Wir begehrten uns mit Haut und Haar, ganz oder gar nicht. Ihr Einfallsreichtum und die Frechheit einer Pubertierenden machten sie reizvoll. Ich liebte alles an ihr, die Eigenwilligkeit gleich wie die Unsicherheit, die sie zeigen konnte.

Die Schockwirkung, die sie ausüben konnte, gepaart mit sinnlichem Begehren, das sie mich spüren ließ … Charlotte war eine verführerische Nymphe. Göttin, Heilige und Hure, in einer Person. Ich war verrückt nach ihr.

Besessen von ihr!

Ich sah auf die Uhr. Es war drei Uhr morgens. Nach dem letzte Zug an meiner Zigarette und dem Versuch der Bierdose noch den letzten Tropfen, der sich immer am Rand festhängt, zu entlocken, ging ich ungewaschen zu Bett.

Ich wollte die Eindrücke des Tages noch nicht abbrausen, sie auf meinem Körper mit in den Schlaf nehmen. Bevor ich das Licht ausknipste, roch ich noch einmal am Höschen von Charlotte, sog noch einmal ihren Duft ein und ließ mich in die Kissen sinken.

Ich hatte lange und tief geschlafen in dieser Nacht. Gegen zehn erwachte ich. Der obligatorische schlaftrunkene Gang zur Kaffeemaschine, über die Toilette wieder zurück zur Kaffeemaschine.

Erste, dann zweite und zuletzt dritte Tasse. Ich war wach, die Welt hatte mich wieder.

Die Nachrichten im Radio schienen mir von einem anderen Planeten zu berichten. Alles war weit weg. Das Wetter ließ zu wünschen übrig. Graue Wolkenschleier verbargen die Sonne, trotzdem war es angenehm warm.

Ich begann, mein Appartement zu reinigen, warf den Geschirrspüler und die Waschmaschine an, bezog mein Bett mit frischer Wäsche.

Selbst meinen Staubsauger befreite ich aus einem Exil und begann quer durch die Wohnung zu sausen. Zuletzt brachte ich den Müllsack zum Container, schloss eine Einkaufsrunde fürs Wochenende an. Dann saß ich mit dem Gefühl, alles erledigt zu haben, wieder auf meinem Balkon.

Ich beschloss, Charlotte im Laufe des Nachmittags einen Besuch abzustatten, wollte dies jedoch nicht zu früh tun. Der Gedanke an sie, ließ mich innerlich erbeben.

‚Dieses Weib‘, dachte ich, 'sie wirft mich derart aus meinen festgefahrenen Bahnen, stellt mich, mitsamt allem, was mir bisher heilig war, auf den Kopf.

Ich kann keinen Moment mehr sein, ohne dass sie vor meinem inneren Auge erscheint. Immer wieder laufen Begebenheiten wie Filme in mir ab.

Von der Szene am Bahnhof, als ich ihr das erste Mal begegnete, bis zu unserem Abschied gestern Abend. Es ist, als ob sich meine ganze Vorstellungskraft nur noch um sie drehen könnte.

Ihr liebevolles Lächeln wie auch das nachdenkliche, mit hängenden Mundwinkeln gezierte Gesicht, das sich immer dann bei ihr zeigte, wenn sie sich unbeobachtet fühlte, ließen mich nicht los.

Ich hoffte still, dass sie mir meinen Entscheid gestern, alleine nach Hause zu gehen, nicht übel nehmen wird. Nur die Vorstellung versetzte mich in eine Panik, die mein Herz schneller schlagen ließ. Ich hatte anscheinend dieselben Ängste wie Charlotte. Konnte nicht glauben, dass all das, was sich so überraschend, zwischen uns entwickelt hatte, auch wirklich von Dauer sein würde.

Wir konnten beide nicht so einfach über diese Befürchtungen reden, erst ein erhöhter Druck schien die Dämme zu brechen.

Würde es möglich sein, sich gegenseitig akzeptieren? Wünsche, zu äußern, ohne den anderen in eine Richtung zu zwingen, in die er nicht wollte? Ich sollte vielleicht nicht so viele Gedanken daran verschwenden ob oder ob nicht. Und doch, mir kam ein Schwall von Wehmut und Trauer entgegen.

Alle Enttäuschungen meines Lebens tauchten auf, stellten sich in einer langen Schlange an. Bilder, die ich längst vergessen hatte, erschienen. Ich bin plötzlich wieder zwei Jahre alt, liege in einem Bett mit Gitterstäben und sehe zu der großen Türe, warte, dass jemand kommt.

Um mich herum lauter schreiende Babys. Sie alle warten wie ich.

Ich bin krank habe hohes Fieber, habe Durst. Ich verglühe, wenn niemand kommt. Die übergroße Glastüre öffnet sich, aber nur eine Person mit weißer Kopfhaube betritt den Raum. Sie versucht allen Kindern in diesem Krankenhaussaal die Besucher zu ersetzten. Streicht beruhigend über meinen Kopf, gibt mir die Illusion nicht alleine zu sein. Es hilft.

Augenblicke später ist der Betrug offensichtlich.

Nachdem ich ruhig geworden bin, steht sie auf und geht. Lässt mich liegen, vergisst mich für Stunden, viele lange Stunden. Ewigkeiten. Ich kann es bis heute nicht ausstehen, wenn jemand mir beruhigend dem Kopf zu streicheln versucht.

Jahre später: Irma, Emma und Anni die drei bösen Frauen meiner Kindheit. Ich hasse sie heute noch für die Verbrechen, die sie an mir als Kind begangen haben. Irma am wenigsten, sie hatte mich vergewaltigt und missbraucht als Kind.

Sie zwang mich ihr, Lust zu spenden, als ich noch nicht wusste, was das ist. Ihre Ekstase machte mich glücklich und bereitete mir Angst. Glücklich war ich, weil ich wusste, dass, solange ich ihren Wünschen nachkam, ich ihre Nähe hatte.

Angst jagte mir ihr Schreien und Zucken ein, wenn sie ihren Höhepunkt erreichte, den ich in diesem Alter noch nicht verstand. Erst viele Jahre später begriff ich, dass Irma Sex mit mir hatte, puren knallharten Sex.

Ich sehe vor mir, wie sie meine Kinderpimmel lutschte. Eines Tages musste ich dann mal dringend.

Pinkelte sie einfach an.

Daraufhin warf sie mich auf den Boden, kniete sich über mich und tat dasselbe mit mir, zwang mich die Reste ihres Wassergangs aufzusaugen, sie trocken zu lecken, wie die Katzen hinter unserem Haus es mit ihren Jungen taten. Sie drohte mir mit vernichtenden Strafen, sollte ich irgendjemanden je davon erzählen.

Das Schlimmste war daran war, dass sie mich von diesem Tag an nicht mehr zu mögen schien.

Ihr angenehmes Saugen an meinem kleinen Zipfel endete abrupt mit diesem Ereignis. Ich weiß heute noch nicht, warum sie ihre Stelle als Kindermädchen kurz darauf verlor. Eines hatte ich Irma immer gutgeschrieben, sie hatte meinen Hang zu Erotik und Sinnlichkeit geweckt.

Emma und Anni, die beiden bösen Hexen meiner Kindheit.

Ihnen werde ich nie verzeihen können. Emma war das Hausmädchen meiner Großmutter, Anni das meiner Eltern. Emma war eifersüchtig, wenn Großmutter mir zu viel Herzlichkeit zeigte. Hinter ihrem Rücken hatte sie mich immer gedemütigt, mir zu verstehen gegeben, dass ich in der Zeit, die ich im Haus meiner Oma zu Besuch bin, auf ihr Kommando zu hören hatte.

Von ihrem Wohlwollen hing es ab, ob meine Sommerferien, während denen mich meine Eltern zur Oma steckten, schön oder schrecklich waren.

Wenn Emma mir nicht gewogen war, dann musste ich das Holz für den Winter spalten, Gartenarbeiten verrichten oder den Schuppen aufräumen.

Hatte ich mich so verhalten, dass sie zufrieden mit mir war, konnte ich mit meinem Großonkel ins Kino gehen oder ausgedehnte Spaziergänge unternehmen. Sie hatte einen deutlichen Bartansatz und die sprichwörtliche Warze auf der Nase, war für mich die Ausgeburt der Hexe, wie ich sie aus Hänsel und Gretel kannte.

Anni war die Parallele dazu, die ich übers Jahr zu Hause hatte. Sie war die fleißigste und treueste Mitarbeiterin meiner Eltern, führte in deren Abwesenheit das Regiment im Haus, bevorzugt über mich. Wenn ich nicht tat, was sie wollte, verpfiff sie mich mit Dingen, die ich angestellt hatte, setzte meist noch eins drauf, um meine Lausbubenstreiche, zum echten Drama hochzuspielen und das Strafmaß meiner Mutter zu verdoppeln.

Als ich sie eines Tages dabei beobachtet wie sie unserer Katze die Nase in ihren eigenen Kothaufen drückte, um dieser beizubringen, dass sie dieses Geschäft im Haus nicht mehr zu erledigen hat, beschoss ich, Anni nur noch zu hassen.

Es blieb dabei.

Ich zündete mir eine Zigarette an. Das Kribbeln in meinen Bauch hatte etwas nachgelassen.

‚Es scheint gut zu sein, sich diese alten Bilder gelegentlich wieder hervorzuholen‘, dachte ich. Meine Angst hatte eine Vorgeschichte, die es immer noch galt, hinter mir zu lassen. Ich würde mit Charlotte einige Zeit benötigen, um frei von Angst mit ihr zusammen zu sein. Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich ernsthaft den Vorsatz dieses Ziel auch zu erreichen.

Ich trank noch eine Tasse Kaffee und machte mich dann auf den Weg zum Blumengeschäft. Wenn ich Charlotte besuchte, wollte ich ihr eine rote Rose mitbringen. An der Eingangstüre stand ich mit meiner Blume in Cellophan. Erst jetzt kam mir mein Auftritt von vorgestern wieder in den Sinn.

‚Was wohl die Angestellten denken, wenn ich heute wieder in den Laden komme?‘

Ich war überzeugt, dass ich neben der Rose auch einen roten Kopf mit in die Verkaufsräume trage.

Mit gedämpften Schritte näherte ich mich der Ladentheke, hinter der ein junger Mann stand und überlegte, wie ich nun nach Charlotte fragen sollte. Ist Frau Neuhaus, oder einfach, Charlotte, zu sprechen? Er nahm mir die Qual ab. Zwei Schritte vor ihm angekommen begrüßte er mich freundlich.

„Guten Tag Herr Damm. Frau Neuhaus ist im Büro, soll ich ihr Bescheid geben, dass sie da sind, oder möchten sie gleich mitkommen?“

„Ich komme gerne mit ihnen mit.

Er brachte mich zu einer schweren Mahagonitüre und legte die Hand auf den Messinggriff. Bevor er diesen jedoch herunterdrückte, klopfte er an die Tür und wartete auf ein: ‚Ja‘, von innen. Dann gab er mir den Weg frei.

Ohne das Büro weiter zu beachten, stürzte ich zuerst auf den großen Schreibtisch zu, hinter dem Charlotte saß. Sie sah auf, ihre Mundwinkel schnellten blitzartig nach oben.

Mit einem Sprung stand sie mir gegenüber. Wir hielten uns fest umschlungen, als hätte wir uns Jahre nicht mehr gesehen.

Ich löste mich, um ihr die Rose zu überreichen. In Windeseile riss sie die Verpackung ab, küsste die rote Blüte und fiel mir nochmals um den Hals, um sich gebührend zu bedanken.

„Setz‘ dich doch. “ Sie bot mir einen Platz auf einer Ledercouch am Fenster an.

„Ich hoffte, du würdest kommen. Schon den ganzen Tag kann ich an nichts anders denken. Ich war mir nicht sicher, ob du gestern schockiert warst und mich nicht mehr liebst. “

Die Nervosität, die in ihrer Stimme lag, verriet, dass es ihr nicht leicht fiel, diesen Satz über die Lippen zu bekommen. Ich musste zuerst überlegen, auf diesen Gedanken wäre ich nicht gekommen. Sie raufte sich unruhig die Haare zurecht.

„Nein, ich musste meinetwegen alleine sein, nicht wegen dir oder den anderen. Bist du enttäuscht?“, wollte ich wissen.

„Ich hab‘ das noch nie einem Mann eingestanden, dass ich Angst habe ihn zu verlieren. Dir muss ich es sagen, weil es so ist. Ich will dich nicht verlieren Johann. Ich lieb dich! Auch das hab‘ ich noch nie jemanden so oft gesagt wie dir. Ich möchte einfach, dass du das weißt und mir das glaubst!“

Ihre Stimme wurde dabei heftiger.

„Wie wollen wir das machen?“, begann ich, zu fragen. „Auch ich würde am liebsten jede Minute bei dir sein, ich könnte dir Tausend Mal am Tag sagen, dass ich dich liebe, es wäre nicht genug. Sag mir, was ich tun soll, um dich zu überzeugen. Ich tu's!“

Einem inneren Signal folgend, rückten wir auf einander zu, bohren uns gegenseitig die Zungen in den Mund, zitterten am ganzen Körper.

„Ich werd's versuchen. “ Würgte sie bei einer kurzen Unterbrechung hervor.

Sie ließ eine Hand von meinen Hals abwärts gleiten und griff mit zwischen die Beine.

„Bist du geil auf mich, sag's mir!“

Ich griff ihr mit beiden Händen von der Seite her an die Brüste und drückte sie zusammen.

„Ja, ich bin besessen von dir! Ich liebe dich, deine geilen Titten, deine feuchte Spalte, alles von Kopf bis Fuß.

Frech lächelnd sah sie mich an und zog mir eine lange Nase.

„Aber jetzt geht's nicht, ätsch! Du bist zu spät dran, ich bekomme gleich eine wichtige Kundin, die nur von mir bedient werden will. “

„Schade, wie lange muss ich warten?“

„Sie müsste jeden Moment da sein. Wie lange es dauert weiß ich nicht, aber ich werde dich in dieser Zeit in ein Geheimnis einweihen und du kannst es solange erkunden bis ich wieder komme.

Sie sprang auf und nahm meine Hand. Ich folgte ihr. Wir gingen auf eine schlichte Türe zu, die sich kaum sichtbar zwischen den bis zur Decke reichenden Einbaumöbeln befand. Charlotte ging voraus und zog mich hinter sich her.

„Das ist das bestgehütete Geheimnis meiner Firma. Nur zwei meiner Angestellten kennen es und ein ausgewählter Kundenstamm. Du darfst nicht erschrecken, das musst du mir versprechen. “

Wir bogen um eine Stellwand, die eine direkte Sicht in den Raum verwehrte.

Ich traute meinen Augen nicht. Vergleichbares hatte ich noch nicht gesehen. Charlotte hatte ein komplettes Studio in dem sich alle möglichen Utensilien befanden, die jede Art ausschweifender Lust berücksichtigten.

„Dort hinten ist eine kleine Bar, nehm‘ dir was zu trinken und schau alles an. Bitte komme nicht nach draußen, ich werde dich holen, sobald ich mit der Kundin fertig bin. Einverstanden?“

Ich nickte.

Sie gab mir noch einmal einen Kuss auf die Nasenspitze, schon war sie draußen und ließ die Türe hinter sich ins Schloss fallen.

Der Tipp mit der Bar war wertvoll. Ich musste zuerst etwas zu Trinken haben. Aus dem Kühlschrank nahm ich mir eine Kola und setze mich auf einen der hohen Hocker. Nach dem ersten Schluck aus der Flasche genehmigte ich mir einen Rundblick. Die Wände hingen voll mit Gerätschaften.

Künstliche Penisse, Peitschen, Bandagen, Masken und überall im Raum standen Folterinstrumente, liebevoll bis ins Detail ausgearbeitet.

Alles was aus Leder und Metall anzufertigen war, reihte sich in hier auf. Ich behielt die Flasche in der Hand und begann einen Rundgang. Von der normalen Reiterpeitsche über mehr-schwänzige mit Nieten beschlagene Gerten, bis hin zu künstlichen Pimmeln, die gleichzeitig als Peitsche zu gebrauchen waren, gab es hier eine breite Auswahl.

Nebenan ging das Sortiment weiter mit Schnallen für Arme und Beine, wie ich sie gestern bereits kennengelernt hatte und solchen die um den Hals oder jedes, beliebige, andere Körperteil, geschnallt werden konnten.

Geschlossene Lederbrillen und Kopfmasken, die unterschiedliche Möglichkeiten zum Öffnen ließen lagen neben Klammern und Ösen und Haken.

Ich fürchtet, jeden Moment würde eine Domina in diese Halle treten und mich zur absoluten Demut zwingen. Gleichzeitig spürte ich, wie mir diese Vorstellung reizvoll erschien. Verschieden Strafböcke und Viehgeschirren nachempfundene Instrumente, die dazu dienten, einen Unterworfenen im Zaum zu halten, streichelte ich mir meinen Handflächen. Es war ein angenehmes Material, weiches gut gearbeitetes Leder.

Vorwiegend in Schwarz oder Rot gehalten. Einige der Gerätschaften waren aber auch in dunklem Grün oder auch Violett.

In einem weiteren Zimmer waren verschieden Ständer mit allen Varianten von Korsagen für Frauen und Männer, Hosen künstlichen Penissen innen oder außen, je nach Bedarf. Die Auswahl an erotischer Lederbekleidung war umwerfend. Bis zu „normalen“ Schlafanzügen in feinem Wild oder Nappaleder wurde alles geboten.

Nun war mir klar geworden, woher Susi ihre hohen Schaftstiefel bezogen hatte.

Ein ähnliches Paar stand hier neben einer Auswahl an sonder gefertigten Schuhwerken, die ihresgleichen suchen mussten. Ich nahm mir eine eng sitzende lederne Herrenunterhose aus einem Gestell, die vorne eine Manschette zum enger schnallen an der Öffnung für den Penis hatte.

Die Vorstellung diese Hose zu tragen, darin einen Steifen zu bekommen und dann die Manschette enger zu schnallen, um die Qual der Erektion noch zu erhöhen, reizte mich außerordentlich.

Ich spürte bereits, ein Kribbeln zwischen meinen Beinen. Wenn Charlotte dann noch die Frau wäre, die den berstenden Schwanz bearbeitet … Huhu!

Die dritte Abteilung enthielt Gerätschaften, die an ein Body-Studio erinnerten. Hier konnten sich liebende gegenseitig mit Gewichten behängen, den Körper strecken und quälen. Neugierig versuchte ich die Möglichkeiten der Marter, die diese Maschinen boten zu erkunden. Ein erotisches Prickeln konnte ich mir dabei jedoch nicht wirklich vorstellen. Mir waren diese Dinge zu technisch, erwarteten keinen Körperkontakt mehr und der war mir das Wichtigste beim Sex.

Doch wem es gefällt, der soll es auch so haben können.

Im ersten Raum ließ ich mich wieder auf meinem Hocker nieder. Ich war eigenartig stimuliert von dieser Umgebung, schlürfte wieder an meiner Colaflasche und stellte mir vor, dass Charlotte gleich hereinkommen würde. Sie würde dann dieses rotschwarze Korsett tragen, das ich nebenan gesehen hatte. Die langen Strapse gäben ihren schwarzen Nylons Halt.

Ihre Figur wäre aufs Äußerste betont und die Brüste durch die Lederschnüre welche die beiden Brustschalen zusammenbanden würden wie heilige Äpfel, sichtbar angedeutet.

Sie hätte geschnürte Lederstiefel an, die bis unter die Knie reichen. Um die Halspartie zu betonen, trüge sie eine Lederkragen der mit Nieten und einer Öse besetzt wäre.

An ihren Oberarmen und hinterm Handgelenk hätte sie sich Lederbandagen umgeschnallt. In der einen Hand hält sie eine Reitpeitsche, die ihr eine bedrohende Erscheinung verleiht. In der Zweiten hält sie ein Halsband mit Kette und eine zweite Kette mit Brustklammern bereit, um mich ihrer Gewalt zu halten.

Charlotte würde bedrohlich die Peitsche auf den Stuhl neben mir schlagen und mich zwingen mich zu entkleiden.

Dabei käme die lederne Unterhose hervor, die ich mir ausgesucht hatte.

„Auf die Knie!“, würde sie mit unerbittlich strengem Ton befehlen und ich würde ihr mit Wonne gehorchen. Zuerst bekäme ich das Halsband umgeschnallt, die Kette würde es ihr erlauben mich zu dirigieren, wohin es ihr beliebt. Mit den beiden Klammern, die für sich wieder durch eine Stahlkette verbunden sind, würde sie meine Brustwarzen einklemmen.

Knieend könnte ich so zu meiner Gebieterin aufblicken.

„Bedanke dich dafür, dass ich gekommen bin. Schlecke meine Schuhe sauber du geiler Nichtsnutz. “

Gedemütigt würde ich mein Haupt senken und tun, wie mir befohlen. Sie ließe mich dies tun so lange es ihre Lust verlangte. Dann könnte ich vernehmen, wie sie mir befiehlt.

„Spiel mit dir selbst, ich will sehen, wie du dich an mir aufgeilst.

Verlegen beginne ich, meinen bereits harten Schwanz zu reiben und nach oben blicken um einen Blick, einer Geste meiner Peinigerin zu entnehmen, ob ich ihr Wohlgefallen erwirken kann.

„Trau dich ja nicht zu Kommen ohne meine ausdrückliche Erlaubnis, du Hurenbock. “

Mit dieser Äußerung zöge sie die Kette an meiner Brust straffer an. Ich ließ einen kleinen Schrei ab, der Schmerz steigerte jedoch meine Lust.

Mit einem geschickten Griff, zöge sie die Kette an meinem Hals zwischen ihren Beinen hindurch und würde die leicht anspannen. Vor meinen Augen begänne sie, ihre bereits nasse Spalte an der Kette zu reiben, um mir zu zeigen, dass es sie über die Maßen erregt, mich zu beherrschen.

Ein kurzer Ruck, und sie hätte mein Gesicht an der Stelle, die sie wünscht.

„Leck mich, du geiler Hund!“, währe ihre verlangende Anweisung an ihren untertänigsten Sklaven.

Und ich, ich könnte nicht genug davon bekommen ihre Spalte von vorne bis hinten auszuschlecken, ihr, Wollust zu spenden, bis es ihr in mächtigen Schüben kommen würde.

Ich stellte mir vor, wie sie mich dann nach oben ziehen, und selbst vor mir auf die Knie gehen würde, um genüsslich den letzten Tropfen aus meinem Schwanz herauspressen. Sie würde es lieben, vor mir zu knien, mit einem samenverschmierten Gesicht und mit ihrer Zunge die erreichbaren Fäden aus den Mundwinkeln aufschlürfen.

„Du träumst wohl?“, riss mich Charlotte in die Gegenwart zurück. Ich bemerkte erst jetzt, dass ich meine Augen geschlossen hatte. Erschreckt zuckte ich zusammen.

„Bist du schon lange hier?“, wollte ich wissen. Sie kam auf mich zu.

„Lange genug, um zu sehen, dass du geile Träume träumst. “ Sie griff mir zwischen die Beine. „Oh, die müssen aber außerordentlich geil gewesen sein“, stellte sie fest.

Mein Ständer war knüppelhart in der engen Hose. Mit einem Sprung saß sie auf meinem Schoss, winkelte ihre Beine leicht an und presste ihre Muschi gegen meinen Schwanz und rieb ihn mit kleinen, aber harten Hüftstößen. Sie presste mir ihren Körper entgegen, umschlang mich und bohre ihre Zunge fordernd in meinen Mund. Noch zwei drei Stöße ihrer Hüfte und sie wurde von einen Welle durchgeschüttelt.

Wie abgeschnitten sprang sie von unserem Hochsitz herunter.

„Und ich?“, fragte ich nach.

„Du musst noch warten, mit dir habe ich heute noch etwas ganz Besonderes vor. “ Sie lächelte vielversprechend. Sie sah neben mir die Hose, die ich mitgenommen hatte, auf der Theke liegen.

„Ich sehe, du hast schon eine Vorliebe gefunden. “

„Ja die gefällt mir gut, kann ich sie kaufen?“,

„Lass sie erst einmal liegen wir gehen wieder nach draußen in mein Büro.

Ich hab ja noch ein geöffnetes Geschäft zu führen. “

Wir gingen durch die kleine Türe zurück.

„Ich müsste mal zur Toilette, wo finde ich das Örtchen?“

„Wenn du aus dem Büro kommst rechts, ist eine Türe. Es ist angeschrieben. Aber nur Pinkeln, nicht mehr. “

Sie gab mir einen Klaps auf den Hintern, den ich meinerseits erwiderte.

„Glaubst du im Ernst ich lasse ein Superweib, wie dich, hier im Büro stehen und gehe aufs WC zum Wichsen?“

„Nein, war auch nur Spaß. Ich stelle mir das einfach komisch vor, wenn Männer auf der Toilette sitzen und sich einen abschütteln. Ich würde das gerne mal durch einen unauffälligen Schlitz beobachten. “

„Siehst du das gerne, wenn Männer mit sich selbst spielen?“, wollte ich wissen und dachte an meine Fantasie von eben.

„Nur wenn ich weiß, dass sie sich an mir aufgeilen, sonst nicht. “

Ich hatte genug erfahren. Ging aus dem Büro und verrichtete mein Bedürfnis. Bevor ich zurück zu Charlotte ging, sah ich mich noch etwas in den Verkaufsräumen um. Die Lederartikel, die sie hier ausgestellt hatte, waren für die Menschen, die gerne Tierhäute als äußere Kleidung wünschten. Es lag doch nahe, dass ein solches Geschäft auch die erotischen Bedürfnisse abzudecken versucht.

Dies jedoch hoch offiziell zu tun, dazu war in unserer Gesellschaft die Zeit noch nicht reif. Als ich wieder zu Charlotte kam, saß sie am Telefon und besprach gerade, soweit ich dies mitbekam eine Bestellung mit einer Lieferfirma. Ich drehte solange eine Runde durchs Büro. Es war geräumig. Die Einrichtung war durchgehend in englischen Admiralsstiel gewählt, auch die fest eingebauten Büroschränke und Ablagen. Ergänzt wurde alles mit Leder, was für mich bei diesem Geschäft naheliegend war.

Die Materialien waren neu, nicht wie bei Susi über Generationen zusammengetragen, sondern von einem Innenarchitekt einmal geplant, ausgebaut und so belassen worden.

Ich begann, alle Schränke zu öffnen, wie es Charlotte bei ihrem ersten Besuch in meiner Wohnung tat. Ich wollte mich revanchieren. Von Zeit zu Zeit blickte ich prüfend zu ihr hinüber, um ihre Reaktion zu sehen. Sie war jedoch in ihre Verhandlungen so sehr vertieft, dass sie überhaupt nicht zu bemerken schien, was ich tat.

Außer Aktenordnern und Ledermustern gab es nicht viel zu sehen in den Schränken.

Einer beherbergte einen kleinen Kühlschrank mit Getränken und einen Kaffeeautomaten. Ich nahm mir noch eine Kola, schenkte sie in eines der bereitstehenden Gläser ein und wollte zur Couch gehen, um mich zu setzen. Stellte aber nur mein Glas ab und bewegte mich leise hinter Charlottes Schreibtisch. Von hinten griff ich ihr über die Schultern und begann ihre Brüste zu streicheln.

Erst vorsichtig, dann Heftiger. Ich hatte Lust sie in Verlegenheit zu bringen. Wie lange würde sie das sachliche Gespräch aufrecht erhalten können, wenn ich sie geil mache? Ich verstärkte meine Aktivität, öffnete den oberen Knopf ihrer Bluse und fuhr mit einer Hand der zarten Haut entlang, bis zur Knospe. Mit Daumen und Zeigefinger begann ich, die Warze zu zwirbeln. Zwischendurch kraulte ich vorsichtig mit den Fingernägeln die Höfe.

Sie begann, tiefer zu atmen, schloss immer wieder für kurze Moment die Augen.

Wie lange noch, wie lange würde sie noch durchhalten? Während ich mit den Fingern der einen Hand, zart die Spitze ihres Busens bearbeitete, griff ich mit der andern deftiger an die zweite Brust.

„Ja ist gut, das können wir auch noch nach ihrer Präsentation besprechen …“

Aha, sie wollte ihn loswerden. Das Spiel begann, mir zu gefallen.

„Ja, ja, gut aber das müssen wir nicht jetzt alles Abklären … ich hab‘ noch.., ich muss noch … Herr Erlern, ich werde vorbeikommen.

Ich komme bestimmt nächste Woche. “

Ich kniete mich nieder, kroch um ihren Sessel und fuhr mit der Hand ihren Schenkeln entlang nach oben, begann, ihre Klitoris durch das Höschen hindurch zu streicheln. Sie zappelte mit den Beinen.

„Gut ich komme vorbei, ja ich komme sicher, tschüss bis dann … Ich komme!“

Vor dem letzen Wort hatte sie es gerade noch geschafft den Hörer auf die Gabel zu legen.

Mit heftigem Pressen klemmte sie meine Hand zwischen ihren Schenkeln ein. Ich verstärkte den Druck und sie ließ sich seufzend in die Lehne ihres Stuhles sinken.

„Du bist ein geiler Bock“, flüsterte sie zu mir nach unten und holte tief Luft. Ich zog meine Hand zurück und tauchte wieder an der Oberfläche des Schreibtischs auf.

„Wie findest du diese Jacken?“, sie blätterte in einem Katalog und zeigte mir verschiedene Modelle von Herrenlederjacken.

„Toll, der Schnitt ist anders als sonst, elegant und sicher auch für ältere Semester gut geeignet. Eine gelungene Mischung aus sportlichem und konservativem Design. “ Mein Blick fiel auf ein Foto, das in einem Messingrahmen auf ihrem Schreibtisch stand.

„Wer ist das?“, fragte ich sie. Der junge Mann auf dem Bild wurde sofort zu meinem Konkurrenten.

„Das ist mein Mann“, sie blickte mich an.

„Wer ist das?“

„Mein Mann. “

„Du bist verheiratet?“

Sie sah mir stahlklar in die Augen, gab mir aber keine Antwort auf meine Frage. Mein Kopf begann, sich zu drehen. Wusste ich's doch, irgendein Hammer würde noch kommen und diese Illusion zerschlagen. Ich hörte meinen Pessimisten siegreiche Triumphe feiern. Immer noch meine Augen fixierend fragte sie mich:

„Ist das schlimm?“

Mir blieb die Spucke weg, mein Mund wurde trocken wie die Sahara im Sommer.

„Schlimm, fragst du, schlimm, das ist nicht nur schlimm, das ist eine Katastrophe. “ Sie fuhr mit beiden Händen über meine Brust zu den Schultern und zog sich an mir hoch, ohne eine Sekunde den Augenkontakt aufzugeben. Als sie auf der Höhe meiner Augen ankam, wurde ihr Blick giftig. Ein Gewitter zieht auf, jetzt kracht's gleich und der Blitz schlägt ein, dann bist du mausetot. Durchfuhr es mich. Charlotte kralle ihre langen Fingernägel in meine Nackenrundung.

„Das ist also eine Katastrophe?“, sie fragte dies wie ein Tiger, der jedem Moment zuschlägt. Ihre Krallen saßen ja bereits in meinem Nacken. Ohne meine Antwort abzuwarten fuhr sie im selben, fachenden Ton fort:

„Das ist keine Katastrophe, das ist mein jüngerer Bruder. “

Sie lachte schallend wie eine Hexe heraus und ließ mich auch dabei nicht aus ihrem Visier.

„Wer ist das?“, und nun stieg ich auf ihr Spiel ein, ich hatte es begriffen.

„Mein Bruder. “ Ich fauchte zurück.

„Das glaubst du ja selbst nicht!“

„Es ist aber so. “

Wie fielen uns in die Arme.

„Du hast mir einen schönen Schrecken eingejagt“, sagte ich erleichtert.

„Ich würde eher sagen, dass du gerade kurz vor einem Anfall von Eifersucht gestanden bist. Es hat mir sogar Spaß gemacht zu sehen, dass du dazu fähig bist.

„Ich liebe dich, möchte dich nicht teilen, will dich für mich, auch wenn das egoistisch klingt. In meinem Kern bin ich monogam. “

Sie klatsche in die Hände.

„Genau das sollst du für mich auch bleiben!“

„Ist es nun wirklich dein Bruder, oder wer sonst?“

„Er ist mein Bruder. Ist vier Jahre jünger als ich und lebt in Indien.

Das Foto ist schon ein paar Jahre alt, ich glaube er war fünfundzwanzig damals. Er hatte Theologie studiert, passte aber in keine der Konfessionen, er bekam keine Anstellung bei einer Kirche. Sie wollten ihn wegen seiner offenen Weltanschauung nicht haben. Dann ließ er sich seinen Erbteil auszahlen und ging zuerst nach Tibet. Dort konnte er nicht bleiben. Jetzt lebt er mit ihnen im Exil. Bist du zufrieden mit der Auskunft?“

„Ja, rundum“, war meine kurze Antwort.

„Würdest du mir einen Gefallen tun?“

„Wenn ich's kann, gerne“ ließ ich sie wissen.

„Ich kann hier im Moment nicht weg. Kannst du für mich in der Drogerie 50 Gramm Jasmin und zwei Päckchen Safran besorgen. Es gibt drei Straßen weiter eine. “ „Mach ich. Brauchst du sonst noch was?“

„Nein, das ist alles. “

Ich ging.

Der Drogist musste ins Lager gehen, um die Jasminblätter zu besorgen, brachte diese dann fertig verpackt mit. Ich bezahlte zusammen mit den Safranbriefchen und verließ den Laden wieder. Auf dem Weg zu Charlotte überlegte ich, was sie mit den beiden Kräutern anfangen will. Ich brachte es nicht unter einen Hut.

Jasmin kannte ich als Tee beim Chinesen, Safran dagegen eher aus der spanischen Küche oder vom Kuchenbacken. Als ich in Charlottes Laden zurückkam, empfing mich der Junge Mann mit der Nachricht: Ich solle im Büro warten, Frau Neuhaus hätte kurzfristig weggehen müssen, und wäre in circa einer Stunde, wieder da.

Ich war verwundert, dachte, das ist das Missgeschick der Selbstständigen und ließ mich auf der Couch im Büro nieder.

„Kann ich ihnen noch etwas zu Trinken anbieten?“, fragte mich der Angestellte höflich.

„Nein Danke. Wenn ich Durst bekomme, weiß ich schon, in welchem Schrank die Bar ist. “

Er verließ den Raum und schloss die Türe. Ich blätterte noch eine ganze Weile in Katalogen für Koffer und Handtaschen und war erstaunt, was der Markt so anzubieten hatte.

Ich breitete mich der Länge nach aus und machte es mir bequem. Dann muss ich eingeschlafen sein.

Als ich erwachte war es draußen bereits dunkel geworden. Der Büroraum lag nur im Licht der Straße, das von draußen hinein fiel. Es war still und trotzdem glaubte ich am Zufallen eine Türe erwacht zu sein. Außerdem konnte ich das Paket mit Jasmin und Safran auf dem Couchtisch nicht mehr finden. Mir waren die Umstände ein wenig unheimlich.

Wieder glaubte ich, eine klatschende Türe im Haus zu hören. Dann ging das Licht im Zimmer an.

Zuerst von der hellen Beleuchtung etwas geblendet, konnte ich nicht gleich sehen, dass Charlotte in der Türe stand. Als ich Ihre Stimme dann vernahm, war ich wieder beruhigt.

„Du hast so lange gewartet?“

„Siehst du doch, sonst wäre ich nicht hier. Wie spät ist es denn?“

Sie zeigte auf eine Uhr an der Wand, die ich zuvor nicht bemerkt hatte.

Halb Zwölf zeigte das Zifferblatt.

„Ich muss wohl eingeschlafen sein, und habe nicht gemerkt wie spät es ist. “ Sie kam näher, sah etwas gestresst aus.

„Was war denn los?“, fragte ich, auch um ihr die Möglichkeit zu geben, sich auszusprechen.

„Ich war schnell bei Susi, sie hat meine Hilfe benötigt. Deshalb bin ich so kurzfristig einfach abgedampft. Sorry, es tut mit Leid.

“ Sie nahm neben mir auf der Couch Platz.

„Es ist nichts passiert, nur ein Sturm im Wasserglas. Aber ich kann dir das jetzt nicht erklären. Wenn's dich interessiert, frag Susi morgen selbst. “

„Du musst dich nicht rechtfertigen. “

Ich versuchte noch einen Anlauf, sie aus ihrer Unruhe zu befreien und schloss sie in die Arme. Sie schluchzte leise.

„Ich hab mich so auf den heutigen Abend mit dir gefreut und nun ist es schon mitten in der Nacht.

„Ich bin doch da, wenn's was zu freuen gibt, dann freuen wir uns einfach jetzt. Ich bin dir nicht böse, hab die Zeit ja verpennt. “

Sie richtet sich wieder auf und sah mich an.

„Bist du sicher?“

„Ganz sicher. “

Sie sah mir mit ungläubigen aber prüfenden Augen tief hinter meine Pupillen.

Dieser Blick geht mir nach wie vor durch Mark und Bein.

„Hättest du Lust mit mir zu spielen?“, fragte sie, plötzlich wieder fröhlicher.

„Was immer du möchtest. “ Konnte ich darauf nur antworten.

„Egal was ich spielen will, du würdest alles mitmachen. Alles?“

„Alles!“ Noch einmal fragte sie:

„Bist du sicher. “

„Hab‘ ich doch schon gesagt.

„Sag's noch mal. “

„Ich bin mir sicher, dass ich alles, was du dir Vorstellen kannst, jetzt mit dir spielen möchte. “ Ich war mir in diesem Moment über die Tragweite meines Zugeständnisses klar geworden.

„Ich liebe dich!“, schrie sie laut in den Raum.

„Ich habe einen Wunsch, den werde ich dich gleich wissen lassen. Geh rüber an die Bar, an der du heute Mittag schon warst und ziehe die Hose an, die du ausgesucht hast.

Ich komme sofort nach. “

Ich entsprach ihrem Wunsch, ließ meine Kleider auf einem der Barhocker liegen und saß, nur mit der ledernen Hose bekleidet auf dem nebenan, als sie wieder kam.

Sie musste meinen Tagtraum gelesen, meine Sehnsüchte erraten haben. Das lederne Korsett in Schwarz und rot war ihr wie auf den Leib geschneidert. Sie kam auf mich zu legte mir das Halsband um und zog mich in den Nebenraum mit den Geräten.

Dort angekommen, rief sie mir im Befehlston zu:

„Auf die Knie, du räudiger Hund! Den Blick nach unten!“

Mir stellen sich die Nackenhaare, aber ich will ihr Spiel nicht unterbrechen und gehe auf allen Vier nieder. An der Kette zerrend zieht sie mich schroff durch den Verkaufsraum, vorbei an den technischen Geräten. Vor einer, in der Wand eingelassenen Vitrine bleibt sie stehen.

Ich sehe in den unteren Fächern, die mir zu Gesicht kommen, verschieden Dildos aus Glas und Stahl liegen. Sie öffnet die Vitrinentüre und entnimmt einige Gegenstände. Dem Laut nach vermute ich, dass es sich um Ketten handelt, wage es aber nicht, nach oben zu sehen. Sie schließt die Vitrine und greift seitlich an die Verkleidung des Möbels. Der ganze Schrank bewegt sich wie eine Türe auf mich zu. Ich muss einige Schritte rückwärts gehen, damit ich nicht die Finger einklemme.

Als ich nach vorne blicke, sehe ich in eine Kammer, die sich hinter der geheimen Türe auftut. Charlotte führt mich hinein und lässt die Türe hinter uns ins Schloss fallen. Unter ihrer Führung krabble ich über einen gekachelten Boden, der das selbe Muster aufweist, wie ich es bereits in Susis Keller gesehen hatte. Ein Sechsstern aus zwei Dreiecken gebildet, alles schwarz und weiß.

Zwei große gusseiserne Kerzenständer thronen in je einer Spitze dieses Mosaiks.

Aus dem Gleichen Materials steht ein Dreifuß zwischen ihnen, der eine Messingschale trägt, vor der sie stoppt. Ich kann von unten nicht sehen, was sie tut, höre jedoch, wie sie ein Streichholz entzündet und mit kurzem Aufflackern eine Räucherkohle in Brand steckt.

Sie muss schon zuvor hier gewesen sein, denn das Räucherwerk, das sie auflegt, ist eindeutig Jasmin und Safran. Der milde Rauch erfüllt schnell den nicht allzu großen Raum.

Sie entzündet die beiden Kerzen und löscht das elektrische Licht.

Von einer Ablage nimmt Charlotte ein dunkelviolettes Tuch. Ich kann die Farbe nur kurz erkennen, denn sie bindet mir das Tuch um den Kopf und schließt damit meine Augen. Eigentlich hätte ich gerne noch mehr von der Kammer gesehen, bevor ich mich auf das, was sie mit mir vorhatte, einließ. Nun muss ich ihr vertrauen, ob ich will oder nicht.

Sie zieht mich nach oben, damit ich aufstehe. Ohne Worte beginnt sie, mich im Kreis zu drehen. Ich verliere jede Orientierung.

„Auf die Knie!“, kommandiert sie erneut und als ich die gewünschte Position habe. „Setz dich!“ Mit ihren Stiefeln fährt sie mir zwischen die Knie und schiebt meine Beine auseinander. Mit den Lederspitzen beginnt sie, meinen Schwanz leicht zu treten, der auf diese Liebkosung mit einem leichten Anschwellen reagiert.

„Wichs dich, ich will sehen, wie du es dir selbst besorgst, das macht mir Spaß.

Eher verschämt greife ich mit der rechten Hand nach unten und beginne, meinen Schwanz zu massieren. Ich kann ihre Position nur durch ihre Stimme orten, spüre aber auch ihren Blick auf meiner Haut. Meine Erregung steigert sich, die Vorstellung, ihr vollkommen ausgeliefert zu sein, ließ mich erschauern.

Ich fühle, sie kommt näher. Der Geruch ihrer intimsten Stelle ist nicht weit von meiner Nase entfernt. Ich höre feine Ketten rasseln.

Sie packt mit einer Hand meine linke Brustwarze und quetscht sie zusammen. Die andere Hand setzt eine Klammer an. Ich lasse nur den Rest eines Schreies hinaus. Der Schmerz durchzuckt meinen ganzen Körper, die erste Abwehr wandelt sich in Lust. Ebenso schnell verfährt sie mit meiner rechten Seite. Wieder bohrt sich ein Stechen durch mein Rückenmark.

Ich unterbreche mein Reiben an meinem Schwanz, fühle, wie sie an der Kette, die die beiden Klammern verbindet, vorsichtig zu ziehen beginnt.

Bei straffer Kette verstärkt sie den Zug allmählich, als ob sie sehen wollte wie weit sie gehen kann. Mit ganz normaler Stimmlage wendet sie sich an mich.

„Wenn es dir zu viel wird, rufe laut „Coca Cola“, damit ich weiß, dass ich nachlassen muss. Solltest du „Nein oder Aufhören“ rufen, werde ich meine Handlungen verstärken. „

Ich nickte, um ihr zu verstehen zu geben, dass ich verstanden bin.

Einen Augenblick lang passierte gar nichts.

„Du sollst deinen geilen Schwanz wichsen, hast du nicht gehört!“, hallt es durch den Raum, gleichzeitig zieht sie wieder fester an den Klammern.

„Trau dich nicht, abzuspritzen, sonst wirst du dein blaues Wunder erleben, du Nichtsnutz. Ich werd‘ dir zeigen, wer hier die Herrin im Haus ist. Hast du verstanden?“

Ich antworte: „Ja. “

„Das heißt: Ja, Herrin.

Hat du das kapiert?“

„Ja, Herrin. “

Sie lässt die Kette fallen, senkt sich, und greift an meine Eier. Mit ihren Knien presst sie die Meinen weiter auseinander. Ein kurzer Ruck und sie hat die Rosette um meinen Schwanz zugezogen. Die enge Verschnürung lässt meinen Phallus heftiger pochen. Sie steht auf, geht, kommt wieder und scheint etwas abzustellen.

Die Tatsache, dass ich nichts sehe, weckt meine anderen Sinne.

Der dumpfe Ton erinnert mich an Holz, einen Stuhl oder Ähnliches, das sie vor mir abstellt. Sie greift wieder in die Kette an meiner Brust und zieht, diesmal so stark, dass ich einen Schrei nicht mehr unterdrücken kann.

„Das gefällt dir wohl, du geiler Hurensohn?“

„Ja, Herrin“, antworte ich korrekt.

„Ich werde dir zeigen, was dir entgeht!“, mit diesen Worten greift sie in das violette Tuch und zerrt es mir vom Kopf.

Ich traue meinen Augen nicht. Charlotte sitzt vor mir auf einem Stuhl, wie ihn die Schuhputzer in mediterranen Ländern benutzen. Ihre Stiefel vorne aufgestellt, lässt sie ihre Beine weit auseinanderfallen. In ihrer Möse steckt ein gläserner Dildo, an dem die Spuren ihres Saftes deutlich erkennbar sind.

Ihre Finger spielen am Kitzler, reiben die geile Knospe. Sie starrt auf meine Hand, die noch schneller an meinem Schaft reibt.

„Küss mir die Stiefel, Sklave!“, brüllt sie ekstatisch.

Sie zerrt mich an der Kette zu ihrem Schuhwerk. Der Duft des Leders vermischt sich mit dem ihres Lustsaftes. Meine Sinne drohen mit mir durchzugehen. Ich küsse beide Stiefel, doch sie ist damit nicht zufrieden.

„Schlecke sie ab, lecke die Stiefel deiner Herrin, du mieser Knecht!“

Ihre Worte feuern mich an, die Lust ihr Sklave zu sein, den sie herrisch nötigt, ihrer göttlichen Geilheit zu dienen, steigt rasant.

Ich beginne an den Spitzen ihrer Stiefel und lecke das Leder, die schwarzen Schnürsenkel und die silbern glänzenden Schnallen. Zwischen ihren Beinen befestigt sie an einem Haken die Kette, die an meinen Brustwarzen befestigt ist. Nun hebt sie einen Stiefel, stellt ihn auf meine rechte Schulter und beginnt, mich nach hinten zu schieben. Ich werde wahnsinnig, beiße in das Leder ihrer Stiefel und schreie vor Schmerz, Lust und Wonne, blicke unterwürfig nach oben zu meiner Beherrscherin.

Die reibt an ihrer Fotze und schieb den Glasstab ein und aus.

„Ich liebe es, wenn du nach mir lechzt. Bitte mich demütig meine Fotze lecken zu dürfen. “ Befiehlt sie mir, zwischen ihren Schenkeln hindurch.

„Bitte, Herrin, lass mich deine geile Fotze lecken, deinen Saft schlürfen, erteile mir die Gnade!“, rufe ich und sehe sie dabei flehend an.

Ich muss ihren Saft heute noch haben.

Bin süchtig danach. Charlotte greift nach der Kette an meiner Halskrause. Sie reißt gleichzeitig meinen Kopf an ihre Möse und zieht mit der anderen Hand den gläsernen Pimmel aus ihrer Höhle, rutscht auf ihrem Hocker weiter nach vorn, umgreift meinen Kopf und drückt ihn mit voller Kraft gegen ihre Scham.

Die Spalte ist klatschnass. Meine Zunge ist bemüht jeden Tropfen dieses köstlichen Nektars aufzunehmen. Ich bin ihr Sklave, lasse zur Steigerung ihrer Lust meinen Schwanz los, greife mit beiden Händen nach oben und versuche, ihre Titten aus den Lederschalen zu heben.

Ich muss diese Brüste in Händen halten, sie kneten. Mit aller Kraft, die ich noch habe, drücke ich das weiche Fleisch.

Zur gleichen Zeit ziehe ich meine Zunge von ihren Anus über die ganze Spalte bis hin zu ihrer Lustknospe und wieder zurück. Lasse mit der Rechten ihren Busen los, führe den Zeigefinger in das mit ihrem Saft und meinem Speichel geschmierte hintere Loch und schiebe ihn mit einem Ruck hinein.

Charlotte bäumt sich auf, windet sich hektisch, schreit ihre geile Lust heraus. Ich spitze die Lippen, sauge ihre Klitoris ein und züngle in meinem Mund, um dieses Heiligtum herum.

Ihr Unterleib presst sich gegen mein Kinn. Ein lauter Schrei und sie bricht zuckend auf den Stuhl in sich zusammen. Schwer atmend liegt sie einen Moment, schnappt nach Luft. Ich entlasse meinen Finger aus ihrem Darm. Ziehe mit meiner Zunge weite Kreise um ihre Spalte, damit ich auch den letzten Tropfen ihres geilen Saftes erhaschen kann.

„Du geiler Hurenbock!“, brüllt sie wie neu belebt. Stößt mich zurück und erhebt sich. An der Kette zieht sie mich nach oben bis ich stehe. Sie greift mit beiden Händen an meine Brustklammern und drückt, so fest sie kann. Der Schmerz saust in meinen Schwanz, den ich wieder beginne zu reiben. In einer langsamen Abwärtsbewegung, sie nimmt die Kette mit, zieht sie an den Klammern und hält erst inne, als sie mit ihrem Mund meine Schwanzspitze erreicht.

Sie stülpt ihre Lippen über meine Latte. Mit einer Hand peinigt sie meine glühenden Warzen weiter, die andere wandert an meinen Sack. Sie legt mit Daumen und Zeigefinger eine Schlinge oberhalb meiner Eier, presst dann mit dem Handballen zu.

„Ich werd‘ dir deine Geilheit schon austreiben!“, würgt sie ohne ihren Mund wegzunehmen heraus. Mit enge zusammen gedrückten Lippen imitiert sie eine saugende Fotze an meiner Eichel.

Als sie noch einmal kräftig meine Eier zusammenpresst und dabei mit einem Abwärts-Ruck das ganze Gehänge samt Inhalt abzureißen droht, durchzuckt mich ein Blitz.

Meine Ladung schießt in gewaltigen Stößen zuerst in ihren Mund, dann zieht sie meine schießende Flinte heraus, um die zweite Ladung in ihrem Gesicht zu empfangen. Eine kleine Dritte und Vierte folgt. Meine Lenden erlahmen. Ich sinke kraftlos am Boden nieder. Im Lotussitz versuche ich, aufrecht zu bleiben.

Charlotte verschmiert mit ihren Fingern meinen Samen über ihr ganzes Gesicht und schleckt sich danach die Reste von den Fingerspitzen ab.

„Köstlich“, bemerkt sie nur kurz und lässt mich zusehen, wie sie jeden Tropfen einzeln genießt. Ich löse die Klammer an meiner Brust, jetzt kann ich sie nicht mehr ertragen. Mit einer Hand fahre ich nochmals durch ihre Spalte und nehme ihren Saft auf.

Wir sitzen uns gegenüber, lecken gleichzeitig unsere Finger, die mit den Säften des anderen getränkt sind.

„Ich habe noch nie etwas so Geiles erlebt“, sage ich ihr mit einem Finger im Mund.

„Ich auch nicht“, gibt sie zurück und ergänzt“,Johann ich liebe Dich. Ich bin verrückt nach dir. “ Wir sahen uns an und nickten beide.

Aus einer Wasserflasche goss Charlotte etwas über die Räucherschale, die zischend ihren Dienst quittierte. Ich blieb noch am Boden sitzen und verfolgte ihren Gang.

„Du bist die schönste Frau der Welt“, flüsterte ich leise. „Ich hab noch nie eine Frau so schön und anmutig erlebt wie dich. “

„Ich gefalle dir gerne, weil ich die liebe“, hauchte sie zurück, während sie den Stuhl wieder in eine Ecke stellte.

„Lass und zusammen noch was trinken. “ Sie schaltet die künstliche Beleuchtung wieder an und bläst die Kerzen aus.

Ich erhebe mich, immer noch geschwächt von ihrer Marter und folge ihr nach draußen. Aus der Bar entnimmt sie eine kleine Flasche Champagner und gießt zwei Schalen ein. Ihre Augen funkeln.

„Darf ich dich etwas fragen?“, wollte ich wissen.

„Was und wann immer du willst. “

„Spielst du gerne solche Spiele wie eben?“ Sie sah mich an. Anstatt eine Antwort kam aber nur: „Du nicht?“

„Ich wollte es eigentlich von dir wissen, von mir weiß ich's spätestens jetzt.

„Warum musst du immer so viele Fragen stellen? Ja, ich liebe es, zu spielen. Ich möchte mit dir zusammen die extremsten Höhen der Lust erleben. “

„Du machst mich schon wieder geil“, unterbrach ich sie und versuchte, meinen Schwanz aus der eng zusammengezogenen Hose zu befreien.

Mit einem Griff löste sie die Bänder, die ihn einschnürte. Sie fuhr fort:

„Ich bin dabei nicht immer nur die Dominierende, mich kann das Gegenteil in gleicher Weise begeistern.

Wenn du Lust verspürst, eine willige Sklavin zu haben, dann bin ich die Richtige. Wenn du Freude am zärtlichen Schmusen hast, ich bin da. Kannst du dir Vorstellen, dass wir jede nur erdenkliche Fantasie, so wie eben miteinander ausprobieren? Ohne den anderen auf eine fixe Rolle festzulegen, auch wenn ich dreimal hintereinander die Starke bin, ich möchte auch wieder einmal die Schwache sein, die Unterwürfige oder einfach nur die geile Geliebte meines Partners. “

Wir nippten an unserem Getränk.

„Ich finde die Vorstellung großartig. Ich will gerne mit dir an den Horizont der Erotik gehen, alles Probieren und genießen können. “

Mir gingen bereits einige Bilder durch den Kopf, die ich mir aufheben wollte.

Charlotte setze an etwas zu sagen, blieb dann jedoch still. In einem zweiten Anlauf sprach sie dann aus, was ihr auf der Seele lag.

„Ich muss dich noch etwas fragen“, begann sie zögerlich.

„Wie ist das für dich, wenn von Zeit zu Zeit auch Susi und Ilona dabei sind, so wie gestern?“

„Das ist eine gute Frage. Ich wollte sie dir auch schon stellen. Andererseits habe ich erlebt, dass du keine Schwierigkeiten damit zu haben scheinst. Den Eindruck habe ich wenigsten gestern gewonnen. Ich kann dir nicht sagen, wie es langfristig ist, im Moment ist es eine angenehme Bereicherung. Ich habe etwas Angst davor, dass du einmal denkst, ich würde eine der Beiden dir vorziehen, und dies dann zwischen uns stünde.

Wenn wir unser offenes Gespräch beibehalten können, sollte es möglich sein, solche Missverständnisse erst gar nicht aufkommen zu lassen. Was meinst du dazu?“

Eine Antwort abwartend schlürfte ich noch einmal an meinem Glas.

„Eigentlich sollte ich dir das Folgende nur sagen, wenn die beiden Anderen dabei sind. Nachdem wir gestern aber bereits viel mehr an deiner Aufnahme verwirklicht haben, als vorgesehen war, weißt du ja einiges schon und ich denke, ich kann mit dir darüber reden.

Ob sie dies wirklich konnte, schien sie bei einem Schluck Champagner, den sie mit geschossenen Augen einsog, zu prüfen.

„Wir drei Frauen praktizieren schon lange Zeit diese Rituale, bisher nur unter uns. Der Wunsch auch einen Mann in unserer Mitte zu haben, ist beinahe ebenso alt. Du weißt, wir haben mehrere Männer ausprobiert, aber noch nie sind wir so weit gegangen, wie gestern mit dir.

Bevor wir zum Sex kamen, hatte sich immer herausgestellt, dass die Kandidaten nicht geeignet waren, unseren Kreis zu ergänzen.

Wir kennen keine Eifersucht untereinander, da wir alles was wir besitzen auch teilen würden, sollte es erforderlich werden. Ich wünsche mir, dass wir eine gemeinsame Basis haben, die nur uns gehört, die wir Susi und Ilona aber auch gemeinsam anbieten können. Wir Frauen haben es immer so gehalten, dass sich nicht zwei von uns ohne die Dritte, auf der sinnlichen Ebene begegnet sind.

Damit konnten wir ausschließen, dass Eifersucht entsteht. Was man immer gemeinsam teilt, kann nicht falsches Begehren wecken, steht in einem der alten Bücher. “

Sie stoppte an dieser Stelle und sah mich an, als ob ich derjenige wäre, der die Richtigkeit dieses Satzes bestätigen oder widerlegen könne. Ich blieb aber still, wollte ihren Ausführungen folgen und meine Gedanken dazu einer Prüfung unterziehen, bevor ich sie aussprach. Charlotte nahm den Faden wieder auf.

„Ich wünsche mir, dass du dich mit Susi und Ilona nur einlässt, wenn ich dabei bin. Hinter meinem Rücken könnte ich es nicht ertragen. “

Jetzt musste ich sie doch unterbrechen.

„Und wie ist das umgekehrt?“, diese Frage ergab sich für mich zwangsläufig.

„Daran habe ich auch schon gedacht. Es ist für mich selbstverständlich, dass ich mich den selben Regeln unterwerfe.

Bist du nicht dabei, werde ich künftig nicht erotisch mit den Beiden verkehren. “

„Dann ergibt sich für die beiden eine Abhängigkeit von uns, ist die das klar?“

„Ja, und ich weiß auch, dass sich da noch etwas ändern muss. Darüber waren wir uns immer einig. Veränderungen die durch einen Mann entstehen, wollten wir aufgreifen und einführen, sobald die Situation es verlangt. Nur hatte keine von uns damit gerechnet, dass wir ein männliches Mitglied bekommen, das gleichzeitig eine eigene Beziehung mit einer von uns hat.

Das hatten wir anders erwartet. “

„Ich denke, du solltest den beiden Erlaubnis geben, sich auch ohne uns zu treffen, wenn sie dies wünschen. “ Schlug ich vor.

„Ich bin mit allem einverstanden, was wir zum einen gemeinsam beschießen, zum anderen nicht zum Nachteil eines Anderen ist. Es wird einen Weg geben, wenn wir ihn suchen. “

Charlotte nahm meine Hand, drückte fest zu und sagte:

„Ich bin froh, wenn du das so siehst.

Insgeheim hatte ich mir genau das gewünscht. Ich hätte noch eine kleine Frage an dich, darf ich noch?“, dabei änderte ihr Gesichtsausdruck wieder zum kleinen schelmischen „Charlottchen. “

„Frag'…“

„Ich hätte gerne, dass du heute Nacht bei mir bleibst. “ Sie zeigte mit den Finger nach oben an die Decke.

„Hier bei dir, in diesem Haus?“, fragte ich mit bewusst ungläubig gewählter Tonlage.

„Ja, ich habe auch ein Bett, das groß genug ist, auch eine Kaffeemaschine und auch ein Badezimmer. Dort steht bereits eine Zahnbürste für dich. “

Ich musste lachen.

„Ja, heute nehme ich deine Einladung gerne an. Ich muss nur wieder was anziehen, oder soll ich so wie ich bin durchs Treppenhaus gehen?“

„Nein auf keinen Fall. Ich habe in den oberen Stockwerken Mieter.

Wenn eine der einsamen Herzen dich sieht, spannt sie dich mir noch aus. “

Sie verschwand hinter der Theke und tauchte wieder mit einer Einkaufstasche auf. Aus ihr kramte sie zwei Stoffknäuel heraus. Eins Blau und eins Violett. Beim Aufrollen entpuppten sie sich als zwei elegante Hausmäntel.

„Der Blaue ist für mich, du weißt schon warum. Violett wird deine Farbe sein, das hab ich schon ausprobiert.

„Nach welchen Kriterien bin ich violett?“

„Das wirst du noch lernen. “

Wir streiften uns die Mäntel über, verstauten meine Kleider in der leer gewordenen Tasche und Charlotte ging voraus durchs Büro in den Laden und dort durch eine Hintertüre in den helle erleuchteten Flur des alten Hauses. Die überbreite Steintreppe führte über einen Absatz jeweils einen Stock weiter. Im Ersten Geschoss gab es nur eine einzige Türe, die schloss Charlotte auf und ließ mich vorausgehen.

Ich betrat eine große Diele, die schlicht mit wenigen Möbelstücken ausgestattet war. Von ihr aus führte nur eine doppelte Schwingtüre weiter, hinter der sich ein großer Salon auftat. Es roch, wie im ganzen Haus nach frisch gegerbtem Leder. Der weit nach rechts und links ausladende Raum bot eine Sitzecke zum Plaudern, eine Fernsehen- und Essecke. An der hinter uns liegenden Nordwand waren je rechts und links zwei Türen, die in angrenzende Zimmer führten.

An der Ostseite des Salons führte wieder eine breite Tür weiter, dort musste ein Seitentrakt der Wohnung liegen, das Pardon dazu befand sich im Westen. Nach Süden lagen die Fenster zur Straße. Charlotte zeigte mir im Vorbeigehen zum Ostflügel die beiden Räume, die nach hinten gingen.

„Hier ist die Küche mit Kaffeemaschine. “ Gab sie bekannt, als wir die erste Türe passierten, ohne diese zu öffnen.

Auf die Folgende zeigend:

„Dort ist die Toilette für die Gäste, wir haben aber eine eigene im Bad. Wir kamen an die Osttüre, wie der Eingang zum Salon eine zweiflüglige Schwingtüre. Dahinter lag ein kleiner fensterloser Vorraum, der sein Licht durch die Milchglasscheiben aus dem Salon erhielt.

Rechts führte eine kleine Türe zur Seite hin, direkt vor uns lag eine große, zweite Türe, durch die wir gingen.

„Das ist unser Schlafzimmer“, sagte Charlotte und schlug mit dem Arm einen Bogen als ob sie, ein kaltes Büfett anpreisen wolle. Nach dem selben Vorbild wie draußen im Salon liegen auch im Schlafzimmer je eine Türe rechts und links des Eingangs an der Rückwand.

Das linke Zimmer erwies sich als Kleiderschrank- und Ankleideraum, der auch eine direkte Türe nach draußen hatte. Rechts neben der Eingangstüre zum Schlafzimmer lag das Bad, in das wir gemeinsam gingen.

Ein großer luxuriöse ausgestatteter Baderaum mit einer Wanne, die aus einer Ecke heraus einen Halbkreis in den Raum schlug. Eine Dusche und zwei Waschbecken mit großen Spiegelflächen.

Der Kachelfußboden war beheizt. Ich stellte die Tragetasche ab und streifte meinen neuen Hausmantel ab. Als ich jedoch aus meiner ledernen Unterwäsche aussteigen wollte, zerrte Charlotte am Bund.

„Nein, bitte … lass sie an. Ich möchte heute in dem Gedanken einschlafen, du wärest mein Sklave, den ich mit in mein Gemach genommen habe.

„Dann musst du dein Korsett und die Stiefel anlassen, damit dein Sklave weiß, wer seine Herrin ist. “ Erwiderte ich ihren Wunsch.

Und stellte fest, dass nur die Vorstellung wir würden so ins Bett gehen den Blutstrom in meinem Phallus vermehrte. Während ich meinen Hausmantel ordentlich über die Lehne eines Stuhls gelegt hatte, ließ sie den ihren einfach über die Schultern gleiten und stand vor mir.

„Dann putzen wir jetzt die Zähne und gehen ins Bett. Ich muss morgen raus, das Geschäft ist geöffnet. “ Sie reichte mir stolz die Zahnbürste, die sie für mich besorgt hatte.

„Die Creme kannst du von mir nehmen. “ Ich sah sie an. „Charlotte, ich muss es dir noch einmal sagen: Du bist die schönste Frau, die ich kenne. Ich liebe dich. “

Wir hatten die Zähnen gereinigt, alles andere blieb, wie es war.

Sie nahm mich bei der Hand und führte mich auf eine weiße Seidenpyramide zu, die von der hohen Decke des Zimmers herunter hing. Ein kleiner Rundbogen ebenfalls mit weißen Seidenschals, bildete den Eingang. Charlotte hob einen der Vorhänge bei Seite und bat mich einzutreten. Das gesamte Innere der Pyramide war ein Bett mit Polstern, Kissen und eine Unmenge von Stofftieren, die sich hier tummelten.

„Eins musst du noch wissen: Hier drinnen gibt es keinen sexuellen Höhepunkt.

Berühren, streicheln … Alles ist erlaubt, nur fertig werden nicht. Die Pyramide ist mein kleines Heiligtum. Kannst du das respektieren?“

„Ich werd's versuchen, wenn du's dir so wünschst. “

Es war ungewohnt in einer Schlaflandschaft den richtigen Platz zu finden. Ich war bisher gewohnt, dass ein Bett ein oben und ein unten hat. Nach einigen Liegetest fand ich die Lage in der ich die Nacht verbringen würde.

Charlotte sah mir amüsiert zu, wie ich mich zwischen den Decken und Kissen zurechtzufinden suchte. Sie legte sich dann zu mir und suchte mit der Hand nach meinem Schwanz. Ich drehte mich nach ihr um und grub die Meine zwischen ihre Schenkel.

Mit der Zweiten fuhr ich ihr durchs Haar.

„Hei, Charlotte-Frau: Ich liebe dich. Gute Nacht Sklavenhalterin. “

„Gute Nacht mein geiler Sklave“, flüstert sie leise und drückte gleichzeitig noch einmal meinen Schwanz.

Ich wusste in diesem Moment nicht, ob ich überhaupt schlafen würde, denn der kleine Johann reagierte prompt. Charlotte schief schnell ein. Der Druck ihrer Hand an meinem Geschlecht ließ mit der Tiefe ihres Schlafes rapide nach, bis sie sich dann wegdrehte.

Meine Gedanken kreisten um den heutigen Abend. Die Lust zu steigern über eine Kombination von Schmerz und Demütigung, war mir in Gedanken nicht neu. Ich hatte das vor einigen Jahren auch bereits einmal in einem Studio ausprobiert und fand es damals sehr technisch und kühl.

Ich hätte es aber nie gewagt, eine meiner Partnerinnen danach zu fragen, aus Angst, sie hielten mich für pervers.

Charlotte hatte es ausgesprochen, einfach so, sie wusste was sie wollte. Ich hatte mich auf Magazine und Bücher verlassen und diese erotischen Vorstellungen, als die der Anderen abgetan, sie bestenfalls als Vorlage fürs Onanieren verwendet, wenn ich in einsamen Stunden meinen Schwanz rubbelte. Auch jetzt, wenn ich im Bett liege und den Schlaf suche, steigt, schon beim Gedanken an das Spiel mit Charlotte, ein Kribbeln in mir auf.

Hatte ich etwas verpasst in meinem bisherigen Leben? Ich denke ‚Nein‘.

Bedürfnisse, die nicht bewusst bestehen, waren auch nicht so wichtig. Könnte ich nach diesem Abend noch einmal ohne sein? Mich schockierten meine eigenen Gedanken. Das würde heißen, ich bin an Charlotte gebunden, oder muss mühsam einem Ersatz suchen, sollte unsere Beziehung zu Ende gehen. Nein, daran wollte ich nicht denken. Ich hatte sie schon vor den Erlebnissen von gestern und heute geliebt.

Wir lieben uns nicht nur, sondern auch, wegen der stimmenden Erotik.

Charlotte war anders als andere Frauen, mit denen ich Beziehungen hatte. Dort war schnell der Punkt erreicht, an dem ich feststellen musste, dass die Partnerinnen mich nur wegen meiner ausgeprägten Sinnlichkeit liebten. Wollte sie Sex, dann bekamen sie ihn von mir. Wollten sie keinen, dann saß ich in der Ecke und war unglücklich. Charlotte will nicht nur Sex, sie sucht eine offenen ehrliche Beziehung mit gegenseitigem Respekt.

‚Das liegt mir sehr‘, dachte ich. Ich erinnerte mich daran, dass in den letzten Tagen häufig die Gelegenheit bestanden hatte, wieder in alte Kanäle einzulaufen, Ansprüche und Wünsche nicht einzubringen. Nein, das werde ich nach Möglichkeit unterlassen. Ich möchte meine Bedürfnisse nicht mehr hinten Anstellen und darauf warten, dass eine Partnerin von selbst darauf stößt, was mit gefällt.

Charlotte schien mit ihrer sensiblen Wahrnehmung aus ähnlichem Holz gemacht, wie ich selbst.

Sie durchschaute mich, egal ob es sich um angenehme oder unangenehme Seiten an mir handelt. Nicht nur ich, sondern in gleichem Maß, beschäftigte auch sie sich, mit den Bedürfnissen eines Partners und das schien mir die beste Grundlage zu sein, für ein Miteinander, anstatt eines Nebeneinanders.

Ich schief ein. Ganz gegen meine sonstige Gewohnheit hatte ich lebhafte Träume in dieser Nacht und diese drehten sich allesamt um Charlotte. Es begann damit, dass wir beide in einer Sanddüne am Strand lagen.

Ich konnte klar die griechische Insel ausmachen und kannte auch den Ort des Geschehens. Wir wälzten uns im heißen Sand, küssten und berührten uns an jedem Zentimeter unserer Haut.

Halb tollend, halb kämpfend war bisweilen Charlotte die Stärkere, dann wieder ich. Lustvoll saugten wir am Geschlecht des Anderen und trieben uns zu immer neuen Höhen. Wir rieben unsere Körper aneinander und pressten sie intensiv dem anderen entgegen. Ich wollte ganz nah sein, Charlotte spüren lassen, wie sehr es mich zu ihr hin drängte.

Wir durchlebten verschiedenen orgastische Höhepunkte miteinander, bevor wir im Sand einschliefen.

Ich erwachte. Schuld daran war mein steinharter Schwanz. Ich sah um mich und stellte fest, dass Charlotte bereits aufgestanden war. Es drängte mich zur Toilette, wenn ich Pinkeln könnte, würde die schon schmerzhafte Erektion nachlassen. Am Ausgang der Schlafpyramide hatte Charlotte ein Schild aufgehängt.

„Ich bin schon gegangen … ungern … aber ich musste! Ich liebe dich … Charlotte.

Ich war erfreut, dass sie nicht einfach ging und mich liegen ließ, sondern sich Gedanken darüber machte, wie sie mich beim Erwachen erfreuen konnte. Auf der Brille des WCs sitzend versuchte ich, meinen harten Ständer zu entspannen. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich den ersten Tropfen fließen lassen konnte. Dann ging es schrittweise besser, bis zuletzt die Anspannung nachließ und ich mein Morgengeschäft abschließen konnte.

Damit ließ auch die Härte des Gliedes nach.

Ich kroch aus meiner ledernen Hose und stellte mich unter die Dusche. Nachdem ich meinen „normalen“ Slip wieder gefunden und angezogen hatte, bewegt ich mich in die Küche, um Kaffee zu kochen. Dort stand neben der Maschine ein zweites Plakat.

„Wenn du's bis hier her geschafft hast …. Dann geh in den Salon, nehme den Hörer von Telefon und wähle die 9 … Lass es zweimal klingeln und lege auf!“

Ich suchte in den Schränken zuerst nach einer Tasse, stellte sie unter den Automaten und rang ihm ab, was er hergab.

Mit der Tasse ging ich in den Salon, hob den Hörer ab und tat, wie sie es beschrieben hatte.

Bequem lehnte ich mich in der halbrunden Couch zurück und begann, an meiner Tasse zu schlürfen. Nichts ist schöner am Morgen, als diese eklig bittere Brühe über den Tassenrand einzusaugen. Vielleicht war es überhaupt nicht das Koffein, das mich munter machte. Eher der Ekel vor dem ungesüßten Kaffee. Ich sah mich ein wenig um und stellte im Unterschied zu Susis Haus fest, dass hier nicht der Sammeltrieb, sondern die geschmackvolle Kombination verschiedener Einrichtungsgegenstände Pate gestanden hatte.

Die Raumausstattung war nicht besser oder schlechter als die im Rosenweg, sie war einheitlicher, mehr auf einander abgestimmt. Neben der Sitzecke, in der ich mich niedergelassen hatte, schmückte ein offener Kamin in Tessiner Stil die Wand. Ein Kamingeschirr, ein Holzständer und ein kleiner Läufer vor dem Funkengitter alles war als kleine Einheiten kombiniert.

An der Rückwand hin ein großes Gemälde in Öl, das mich spontan aufspringen ließ.

Die abgebildete Frau glich Charlotte beinahe auf den Punkt genau. Sie war anmutig mit den selben rotbraunen Haaren und den markanten Gesichtszügen, die auch Charlotte aufwies. Sie schien auf dem Bild älter als Charlotte jetzt, dies verringerte ihre Ausstrahlung jedoch nicht. Ich sah mir die Person genau an, bewegte mich weiter weg und wieder mehr darauf zu.

Woher kannte ich dieses Gesicht? Ich wusste genau, ich kannte es. Ich zog mich auf das Sofa zurück und starrte das Bild an, schloss die Augen und versuchte, eine Erinnerung zu finden, die mich darauf kommen lassen würde.

Ich sah die Frau im Gästezimmer meiner Eltern. Ja, genau, ich entsinne mich. Diese Frau war ein oder zweimal bei uns zu Gast. Meine Eltern hatten im Sommer immer zwei Zimmer unseres Hauses als Ferienzimmer vermietet. Diese Frau war im Haus meiner Eltern. Sie war es, die mir als Kind jedes Mal, wenn sie in die Ferien kam, Schweizer Schokolade mitbrachte. Es waren rote Schachteln mit goldener Schrift. Öffnete man den Deckel, so war diese Schokolade wie in einer kleinen Schatztruhe in einzelnen Rippchen verpackt.

Ich mag zehn oder elf Jahre alt gewesen sein, als ich diese Frau das letzte mal sah. ‚Frau Keller‘, entfuhr es mir. Klar das war sie. Sie kam das erste Mal mit einer kleinen Tochter und einem kleinen Jungen, der die ganze Nacht brüllte, sodass niemand im Haus ein Auge zutun konnte. Wie aus einer Mottenkiste steigen mir Erinnerungen auf. Frau Keller war für mich, wenn sie ihre drei bis vierwöchigen Ferien bei uns verbrachte, eine Art guter Geist gewesen.

Sie war geduldig, strickte immer Wollsocken und lernte allen Kindern die es wollten Rommé, ein Kartenspiel, zu spielen. Es muss so sein, sicher und Charlotte hieß die Tochter, das stand auch fest. Ich musste innerlich lachen. Wenn das stimmt, dann kenne ich Charlotte schon sei vielen Jahren.

Sie trank damals gerne unsere Mini-Maggi Fläschchen im Kaufmannsladen leer, was mich immer staunen ließ. Wenn wir im Garten spielten hob sie oft einfach den Rock ihres Kleides und pinkelte in die Blumenbeete.

Wir nannten sie nur Charly, da sie für uns eher ein Junge als ein Mädchen war, obwohl sie rotbraune Zöpfe trug.

Mitten in meine Erinnerungen platze Charlotte in den Raum. Sie sah mich das Bild betrachten und fragte.

„Was stimmt dich so heiter?“

„Wer ist die Frau auf dem Bild?“, begann ich, vorsichtig zu fragen.

„Meine Mutter“, gab sie mir kurz zu verstehen“,aber was ist an ihr so lustig?“

Ich wollte die Spannung für mich selbst erhalten, hatte auch noch keine Gewissheit, ob diese Entdeckung ein Geheimnis in sich barg.

„Wenn ich diese Frau so ansehe, dann würde ich sagen ihr Hobby war Socken stricken. “ Verdutzt sah mich Charlotte an. Sie stand noch immer.

„Kannst du Hellsehen? Meine Mutter tat nichts lieber, als der ganzen Familie, allen Freunden und Bekannten, immer neue Variationen von Wollsocken zu stricken. Sie war eine wahre Meisterin darin. Eine Einladung zum Tee bei Bekannten reichte ihr aus, um einem der Kinder ein Paar zu produzieren.

Wie kommst du darauf. “

„Ein kleines Mädchen, das gerne Maggi Fläschchen austrinkt, hat's mir erzählt. “

Sie sah mich verwirrt an.

„Was? Wie bitte, du sprichst in Rätseln. Du hast doch nicht anstatt Kaffee Cognac in deiner Tasse?“ Sie sprang in die Küche machte sich dort zu schaffen und kam mit einer eigenen Tasse zurück. Immer noch kopfschüttelnd setzte sie sich neben mich und wir starrten gemeinsam auf das Ölbild.

„Kannst du mir das bitte noch einmal erklären, ich kann dir nicht ganz folgen?“

Es begann, mir Spaß zu machen, und ich überlegte wie ich dieses Spiel noch ausdehnen könnte und fragte Charlotte:

„Hast du alte Kinderfotos, auf denen Du mit deiner Mutter abgebildet bist?“

Sie sprang auf und zog aus einem Schrank ein Album hervor. Neben mir sitzend blätterte sie die Bildseiten durch.

Auf einer der Seiten erblickte ich ein Foto, auf dessen Hintergrund unser Haus zu sehen war.

„Stopp, lass mich die Seite mal sehen. “ Ich legte einen Finger hinein. Sie schob das Album zu mir rüber. „Was gibt's da Besonderes, das sind Kinderfotos, aus den Ferien. Die hat meine Mutter aufgenommen, sie kann deshalb nicht selbst auf dem Bild sein. “

Ich sah mir eines der schwarz weißen Fotos genau an.

Charlotte schien keine Ahnung zu haben. Fragend zeigte ich auf eines der Kinder.

„Wer ist das?“

„Natürlich ich. Der einzige Streitpunkt zwischen meiner Mutter und mir waren immer meine Zöpfe gewesen. Ich hasste sie, wollte als Kind immer einen kurz geschorenen Kopf haben, aber Mutter bestand auf diese schrecklichen Zöpfe. “

„Warst du sehr burschikos als Kind?“

„Ja ich trug am liebsten Lederhosen wie die Jungs und spielte mit ihnen Räuber und Gendarm.

Warum willst du das alles, wissen?“

„Ich möchte einfach noch etwas mehr von dir erfahren. Du interessierst mich brennend. “

Sie nippte an ihrem Kaffee, setzte die Tasse ab und sah mich an.

„Du bist heute Morgen …, ich weiß nicht wie, aber anders als sonst. Hat das mit meiner Mutter zu tun?“

Ich gab ihr keine Antwort, zeigte mit einem Finger auf ein anderes Kind und fragte sie, wer das sei.

Sie begann, zu kichern.

„Das war meine erste große Kinderliebe. Ich glaube ich war damals sieben. Fand den Burschen toll. Er hatte ein Baumhaus und kletterte wie Tarzan durch die Äste. Ich bewunderte ihn, aber er wollte immer nur, dass ich ihm beim Hämmern und Sägen helfe, damit sein Haus noch größer wird. Er hieß übrigens gleich wie du. “

Jetzt war es amtlich, ich konnte es nicht fassen, ein solcher Zufall, und die arme Charlotte ahnte immer noch nicht, hinter welches Geheimnis ich gekommen war.

„Wo war das?“, fragte ich nach. Ich wolle, dass sie von selbst drauf stößt.

„Irgend ein Dorf am Bodensee. Auf der Rückseite der Kamera müsste der See sein, wenn ich mich recht daran erinnere. “

„Warst du als Kind glücklich? Ich meine mal abgesehen von den Zöpfen?“

„Ja, meine Mutter war die beste, die ich bekommen konnte. Sie liebte mich und hat sich trotz vieler Arbeit immer noch Zeit für mich genommen.

Ich kann mich nicht erinnern, dass wir jemals ernstlich Krach gehabt hätten. “

„Wenn ich dir zu viel frage, musst du's mir sagen, aber ich habe im Moment eine Unmenge unbeantworteter Fragen. “

„Schon gut, ich hab dir ja auch noch nicht besonders viel von mir erzählt. “

Ich wollte es jetzt herauslassen und zur Auflösung kommen.

„Hast du schon einmal Rommé gespielt?“

„Seit Jahren nicht mehr.

Als Kinder spielte unsere Mutter mit uns und allen Kindern immer dieses Spiel. Das war neben dem Socken stricken ihre zweite liebevolle Macke. Aber seit sie gestorben ist, hatte ich nie mehr einen Anlass dazu gefunden. Für mich gehörten meine Mutter und ihre Karten zusammen. “

Ich sah sie an und versuchte dabei ernsthaft zu wirken.

„Charlotte“, begann ich“,wie lange kennen wir uns nun schon?“

„Ich kenne dich seit fünf oder sechs Wochen, du mich noch nicht einmal eine Ganze.

Sie traf diese Feststellung so zügig, dass es eindeutig war: Sie konnte nichts wissen.

Ich hob ihr die Bilder unter die Nase. Zeigte auf ein beliebiges Kind und hob an.

„Das ist Rolf, er hatte auch einen Spitznamen: Buzz nannten ihn alle. Das ist Berti, der presste immer mit beiden Fäusten seine Nase zusammen. Mario war ein bisschen dumm aber ein toller Kamerad.

Susanne, dort hinten war schon älter und ein freches Luder. Sie wollte immer im Mittelpunkt stehen. Das ist Johanns Vater und dies muss dein Bruder sein. “

Ich kann nicht beschreiben wie Charlotte dreinblickte, als sie fragte.

„Und woher weißt du das alles?“

„Hast du's noch immer nicht gemerkt? Ich bin Johann, und du findest mich schon in deinem Fotoalbum. “

Ihr Kinn fiel nach unten, sie blickte abwechseln auf das Bild und in mein Gesicht.

„Das kann nicht wahr sein. “

„Ist es aber. “

Sie ließ einen Schrei ab, dass ich fürchtete die Fensterscheiben gingen zu Bruch und wiederholte.

„Das kann nicht war sein!“

„Ich hab's am Bild deiner Mutter gemerkt, sie kam mir bekannt vor und ich versuchte herauszufinden, woher. Dann kamen mir die Erinnerungen, an die Ferien, die ihr bei uns verbracht hattet.

An deine Socken strickende und Rommé spielende Mutter und an die feine Schokolade, die sie mir immer mitgebracht hat. “

„Stimmt, die Schokolade! Ihren Lieblingen gab sie immer die in den roten Schachteln, den weniger beliebten einfache Schokoladentafeln. Das halte ich nicht aus, wir kennen und schon fast 30 Jahre?“

„So scheint es zu sein. Ich glaube in einem alten Album auf dem Speicher muss auch ich noch gemeinsame Bilder finden, denn mein Vater fotografierte leidenschaftlich.

Sie klappte das Buch zu und stürzte sich auf mich.

„Weißt du wie ich damals geweint habe, als meine Mutter das erste Mal nicht mehr an den selben Urlaubsort fahren wollte? Ich hatte in meinen Mädchenträumen dich zu meinem Prinz erhoben und wartete das ganze Jahr darauf, dich wieder zu sehen. Dann kam meine Mutter am Anfang des Sommers und eröffnete uns freudig, dass wir in diesem Jahr nach Italien fahren würden und dort im Meer baden könnten.

Alle anderen Kinder hätten sich in dieser Zeit glücklich geschätzt, nach Italien zu reisen, ich dagegen sträubte mich, wollte wieder an den Bodensee, wollte meinen Märchenprinz im Baumhaus besuchen. Jetzt hab ich ihn und weiß es nicht einmal. “

„Na ja, ein Prinz bin ich nicht gerade, aber ich bin da und ich liebe dich. “

„Ich kann's nicht glauben. Entweder es gibt solche Zufälle, oder es gibt eine Fügung, die wir nicht verstehen“, begann Charlotte aufs Neue.

„Und wie, in Teufels Namen, kommst du in unsere Stadt?“

„Das wäre einmal eine Geschichte für sich. Und warum heißt du Neuhaus und nicht Keller wie deine Mutter?“, ich stellte diese Frage zum einen, weil ich sie beantwortet haben wollte, zum anderen aber auch, um nicht auf ihre Frage eingehen zu müssen.

„Das ist kurz erzählt. Ich bin eine Jugendsünde meiner Mutter, sie hatte sich in einen Mann verliebt und mich gezeugt.

Mein Vater war aber verheiratet und wollte sich von seiner Frau nicht trennen. Also erhielt ich seinen Namen. Als meine Mutter dann geheiratet hatte, wollte mein Stiefvater mich nicht adoptieren und ich war schon in einem Alter, in dem ich stolz auf meinen Namen war, ihn nicht mehr hergeben wollte.

Er ist auch vier Jahre später an einem Herzinfarkt überraschend gestorben, kurz nachdem mein Bruder auf der Welt war. Seither waren wir wieder mit Mutter alleine.

Er war der Besitzer des Geschäfts, Mutter war für ihn als Einkäuferin tätig und wir wissen bis heute nicht, ob er sie nur geheiratet hatte, um einen Erben fürs Geschäft zu haben. Ich hatte ihn nur als ich kleines Mädchen erlebt.

Er war eher ein stiller Mensch, saß oft nachdenklich auf der Couch und sprach mit niemanden. Meine Mutter hatte einmal gesagt: Er liebte mich heimlich, konnte nicht dazu stehen, obwohl er mich geheiratet hat.

Sie war zufrieden damit, seine Frau sein zu dürfen. An seiner Seite zu stehen und Frau Keller sein zu dürfen. Mich lehrte sie, das Leben zu genießen, was sie selbst sich nie erlaubt hat.

Sie war eine Schöne Frau und auch eine gütige, war überall beliebt, ohne sich je zu exponieren. Ach ich komme ins Plaudern, so viele Details interessieren dich sicherlich nicht. Ich hab jetzt einfach mal drauflos geredet.

Ich sah zu ihr hinüber, sie schien mir erleichtert, zu sein.

„Wenn ich versuche, mich zu erinnern, finde ich, du hast vieles von ihr, bist vielleicht lebendiger, lebenshungriger als sie, besitzt aber noch mehr Charme. “ Sie lächelte.

„Ich habe da so eine Idee“, begann sie in einem ganz anderen Tonfall. „Wie wäre es für dich, wenn ich dich bitten würde in meinem Geschäft zu arbeiten?“

Ich holte tief Luft, das Leben prüft einem allemal.

„Zur Zeit muss ich deine Frage mit ‚Nein‘ beantworten. Es ist lieb von dir, mir ein solches Angebot zu machen, die Vorstellung fast den ganzen Tag in deiner Nähe zu sein ist auch verlockend, das geb‘ ich zu. Andererseits, ich liebe meinen unbedeutenden Job, oder habe ihn wenigsten lieben gelernt. Und möchte ihn derzeit nicht aufgeben. Drittens kommt noch hinzu, dass ich unsere Beziehung als etwas ganz Außerordentliches, erlebe und nicht so schnell den Alltag damit verknüpfen will.

Verstehe mich nicht falsch, ich liebe dich und nicht deine Firma. Wenn wir uns, nach diesem Wiedersehen, wieder besser kennen, können wir gerne noch einmal, darüber reden. Jetzt ist es mir zu früh. “

„Schade, aber wenn ich es mir genau überlege, hast du recht. Ich habe mich immer beklagt, dass die Männer nur darauf aus sind, in meinem Geschäft eine Rolle zu spielen. Alle wollten gleich einen Job bei mir.

‚Herr Inhaber‘, spielen und ich hab sie dann jeweils zum Teufel gejagt. Dir würde ich's schenken und du willst es nicht. Eigentlich der schönste Beweis dafür, dass du mich liebst, und nicht mein Kapital. “

Unsere Unterhaltung verstummte. Für eine Weile sahen wir uns an und schwiegen, bis Charlotte fragte:

„Was wollen wir heute unternehmen?“

„Ich wollte noch in die Stadt fahren, um ein paar Besorgungen zu machen, sonst hätte ich nichts vor.

Heute Abend sind wir dann ja bei Susi eingeladen“, präsentierte ich mein Programm. „Außerdem will ich noch meinen Briefkasten leeren und in meiner Wohnung nach dem Rechten sehen“, ergänzte ich noch.

„Ich bekomme noch Kundschaft. Bis gegen Einuhr bin ich mit denen soweit fertig, dann noch die Woche in der Ladenkasse abschießen und um zwei Uhr machen wir dicht. Wenn du möchtest, können wir uns dann wieder treffen. “

„Gut, dann werde ich mich noch anziehen, und dann auf den Weg machen.

Ich stand auf und ging ins Bad. Dort suchte ich nach einer Bürste für mein Haar und stand gerade am Spiegel, als Charlotte von hinten auf mich zukommend meine Brust umschlingt und mir ein kaltes Metallstück auf die Haut drückt.

„Das ist für Dich“, flüsterte sie mir hinters Ohr und schob beide Hände tiefer. Mit der einen zieht sie den Gummi meiner Unterhose nach vorne, aus der anderen lässt die den Gegenstand auf meinen schlaffen Schwanz plumpsen.

Ich sah hinab und erkannte einen Schlüssel.

„Der ist für dich“, flüsterte sie weiter“,du bist der erste, der einen Generalschlüssel für mein Haus erhält. “ Dabei biss sie mir in den Nacken. Im Spiegel hatte ich den Eindruck eine Vampirin bisse mich, um meinen letzten Blutstropfen auszusaugen. Sie hatte es wieder mal geschafft meinen ganzen Körper mit einer Gänsehaut zu übersähen. Mit zarten Handflächen fuhr sie jeden Millimeter meine genoppten haut ab.

„Ich liebe es, dir eine Gänsehaut zu machen, dann weiß ich, dass du auch unbewusst auf mich reagierst. Gibt es was Schöneres?“

„Für den der's macht sicher nicht, für den der's bekommt sicher!“, ich schüttelte mich wie ein nasser Hund.

Immer im Kontakt mit meiner Haut wanderte sie um mich herum. Vorne angekommen, ließ sie sich in die Hocke niedersinken, zupfte meinen Pimmel aus der Hose und steckte ihn, schlaff wie er war, vollends in den Mund.

Mit schneller Zunge umkreiste sie das Fleisch, das ihren Rachen immer mehr ausfüllte. Sie hatte ihn schnell so weit, dass er wieder stand. Packte ihn dann mit viel Mühe in die Hose zurück, um mir zu sagen:

„Damit du an mich denkst, solange du unterwegs bist. “

„Du kannst ganz schön gemein sein. “

„Nicht gemein, ich liebe die Vorstellung, dass du zergehst vor geilen Wünschen, bis du wiederkommst.

Sie stand auf und küsste mich, mit meinem eigenen leicht salzigen Mannesgeschmack auf der Zunge, streifte ich mir die restlichen Kleider über.

„Soll ich den Schlüssel immer an dieser Stelle tragen, oder kann ich ihn auch an meinen Bund hängen? Er ist dort zwar in der Hosentasche, aber die sitzt ja in der selben Gegend. “

Bevor ich den Reißverschluss meine Jeans zuzog, griff Charlotte noch einmal in meinen Slip, und zog den Schlüssel heraus.

„Hänge ihn lieber an deinen Schlüsselbund, es wäre teuer für mich, wenn du ihn verlieren würdest. Ich wünsche mir einfach, dass du jederzeit zu mir kommen kannst, wann immer du Lust dazu hast. Dieser Schlüssel öffnet dir alle Türen im Haus. “

„Ich werde ihn hüten, wie meinen Augapfel. “

Sie zog den Verschluss meiner Hose zu, nicht ohne noch einmal zu prüfen, ob mein Schwanz noch auf ihre Hand reagierte.

Fertig angezogen, waren wir beide unterwegs nach unten. Sie zeigte mir noch den hinteren Eingang, an dessen Türe der Schlüssel auch passte.

„Du musst dann nicht durch den Laden gehen, wenn du kommst. Wenn vorne an der Hofeinfahrt das Gittertor geschlossen ist, passt auch da der Schlüssel. “

Ich klopfte ihr mit dem Knöchel des Mittelfingers leicht an die Schläfen.

„Hallo Charlotte, du brauchst keine Angst zu haben, ich komme wieder und werde einfach an allen Türen ausprobieren ob der Schlüssel passt.

Selbst wenn du Dornröschen wärest, würde ich die größten Rosenranken für dich überwinden. “

Nun schien sie wieder die Unsichere. Immer wenn wir uns verabschiedeten, schien sie sich zu fürchten, dass ich nicht wiederkommen würde. Ich gab ihr einen Kuss auf die Nase, griff an ihre Brüste und zwickte sie in die linke Warze.

„Damit du mich nicht vergisst. “

Dann ging ich über den Hinterhof durch das Tor auf die Straße.

Die Straßenbahn brachte mich in die City. Ich stöberte durch verschieden Geschäfte, wusste eigentlich nicht genau, was ich suchte. In einer kleinen Gasse fand ich einen Laden mit afrikanischem Schmuck. Die Auslage im Fenster erweckte meine Neugier. Im Inneren waren neben Schmuck auch Gebrauchsgegenstände, Stoffe und Instrumente aus verschiedenen afrikanischen Ländern ausgestellt.

In einer der vielen Vitrinen fand ich eine Halskrause die aus Holz gearbeitet, die vorne ein Scharnier aus Silber und hinten einen Verschluss, aus dem selben Metall aufwies.

Dieses Stück gefiel mir besonders, ich wollte mich jedoch nicht gleich festlegen, und durchstöberte noch andere Angebote, kam dann aber wieder auf die Krause zurück. Die Verkäuferin frage, ob sie mir helfen könne. Ich wollte eine genauere Beschreibung, welche Bedeutung diesem Schmuckstück zukommt.

„Dieses Teil kommt aus Simbabwe“, erklärte sie mir. „Es wird dort für einen Liebeszauber verwendet. Der Mann, der seiner Geliebten, diesen Halsring schenkt, gibt ihr, wann immer sie ihn trägt Gewissheit, dass er sie liebt.

Die Frau, die sich mit diesem Ring schmückt, bindet sich an den Schenker und kann ihn nicht mehr vergessen. “

Ob sie Erfahrungen damit hat, dass die Wirkung auch in unseren Breiten eintritt, wollte ich noch wissen, denn eine Probe dieses Zaubers hätte ich gerne einmal gehabt.

„Versprechen kann ich's nicht, aber alle Gegenstände in dieser Vitrine wurden von einheimischen afrikanischen Magiern rituell gesegnet. Die restlichen Dinge in unserem Laden sind normale Handelsware.

Wenn jemand wie sie, beim betreten unserer Räume, direkt auf diese Auslage zusteuert, dann hat er eine Empfänglichkeit für diese Dinge und die Chance für eine Wirkung ist groß. “

Entweder war sie einfach eine gute Verkäuferin, oder dieser Halsreif hatte mich einfach eingefangen. Mit einem Kurzen:

„Ich nehm's“, war ich entschieden. „Hätten sie mir dazu eine passende Verpackung?“, wollte noch wissen.

„Alle diese Gegenstände haben bereits eine.

Sie bekommen den Ring in einem speziellen Stoffbeutel. “ Tatsächlich entfernte sie einen kleine, Zettel mit einer Nummer von der Innenseite und suchte in einer Schublade nach der Verpackung dazu. Von weit unten zog sie einen handgearbeiteten Beutel hervor. Ein weicher lederner Beutel, bestickt mit feinen Fäden in verschiedenen Mustern.

„Das ist das einzige Stück mit einem Lederbeutel, alle anderen sind aus Stoffen genäht. “

Wenn das wieder ein Zufall war.

Ich war verblüfft. Ich wollte, dass sie mir das Ganze noch in ein Geschenkpapier einpackte. Sie riet mir jedoch ab.

„Wenn sie die Magie dieses Teiles wirken lassen möchten, dann sollten sie den Beutel nicht in eine weitere Verpackung stecken. Achten sie vielmehr darauf, dass im Beutel ein Haar ihrer Geliebten ist, bevor sie ihn ihr schenken. “

Etwas verwundert schob ich das eigenartige Geschenk in die Seitentasche meiner Jacke und verließ den Laden wieder.

Sollte es wirklich solche magischen Wirkungen geben? Ich fühlte mich schon früh von solchen Themen angesprochen. Hatte als Kind mir oft Aufgaben auferlegt, die ich zu erfüllen hatte, wenn mein Wunsch, den ich damit verbunden hatte, in Erfüllung ging. Es hat, soweit ich mich erinnern kann, immer geholfen. Mein sehnlichster Wunsch war, mit Charlotte zusammen zu sein, eine Bindung zu ihr zu haben, die uns beide nicht einschnürend, sondern ergänzend vereint.

Ich wollte mich auf den Zauber dieses Schmuckstücks einlassen. In meiner Wohnung würde ich sicher eines ihrer Haare finden und dies dem Geschenk beifügen. Ich fuhr, als ob ich heimlich nach Hause gehen müsste, mit der anderen Straßenbahnlinie, um nicht am Laden vorbeigehen zu müssen. Ein wenig fürchtete ich doch die Entdeckung meines Vorhabens. In meiner Wohnkiste angekommen, setzte ich meine Kaffeemaschine in Gang. Während dieses aufheizte, war ich auf die Suche.

Es war nicht schwer, zwischen den Bettlaken eines der begehrten Haare zu finden.

Ich entnahm dem Lederbeutel den Halsreif und sah mir das Stück noch einmal an. Was für ein Holz mag das sein? Es schien geschnitten aus einem größeren Teil. Die Spuren des Werkzeugs, das es geformt hatte waren deutlich zu erkennen. Trotzdem war die Oberfläche glatt. In der Hand wog der Ring weniger, als das Auge vermuten ließ.

Ich wollte sicher sein, dass das Haar von Charlotte nicht verloren ging.

Also nahm ich etwas Klebstoff streifte ihn am einen Ende über das seidene Haar und befestigte es damit im Inneren des Beutels, legte den Ring zurück an seinen Platz, um Charlotte das Präsent überreichen zu können.

Nachdem ich meine Post durchgesehen und meinen Kühlschrank überprüft hatte, waren die dingenden Angelegenheiten des Tages erledigt. Ich konnte mich mit Kaffee und Zigarette noch gemütlich auf den Balkon setzen.

Gemütlich war jedoch übertrieben, ich ertappte mich dabei wie ich im Abstand weniger Minuten immer wieder auf die Uhr sah, die sich heute einfach nicht fortbewegen wollte.

Zwischendurch überprüfte ich im Schlafzimmer an meinem Radiowecker dann sogar, ob meine Armbanduhr richtig eingestellt ist. Sie war es. Ich war der Ungeduldige, der es nicht erwarten konnte, dass die Uhr die zweite Mittagsstunde anzeigt. Der Zweikampf mit dem großen Zeiger der Uhr schien in Zeitlupe geführt zu werden.

Immer wieder stand ich auf, ging nach drinnen, um dort etwas zu holen, stelle dann aber fest, dass es nichts gab was ich hätte besorgen wollen. Danach saß ich wieder kopfschüttelnd auf meinem Stuhl.

Ich begriff mich selbst nicht mehr, glaubte ich allen Ernstes die Zeit würde im Gehen schneller verstreichen als im Sitzen? Ich fragte mich selbst vor mich hin brummelnd:

„Johann, warum bist du so ungeduldig?“ Eine Antwort erhielt ich nicht.

Nach zähem Ringen mit Meister-Hora war es dann endlich Zeit zu gehen. Ich wechselte noch meine Kleidung und dann schloss sich die Haustüre hinter mir. Auf der Straße bemerkte ich, dass der Beutel mit dem Geschenk für Charlotte noch in meiner anderen Weste war. Also zurück, Lift rauf, Lift runter, dann war ich wieder soweit wie zuvor, und machte mich auf den Weg.

Die Gittertüre am Hausdurchgang war noch nicht geschlossen.

Mein neuer Schlüssel öffnete mir das Haus. Vor ihrer Wohnungstüre holte ich noch einmal tief Luft, bevor ich das Passepartout ins Schloss einführte und mir erstmals selbst den Weg in Charlottes Wohnung freigab. Sie war nicht im Salon. Ich stand etwas alleine gelassen im Raum und überlegte mir, ob und in welche Richtung, ich mich bewegen sollte. Ein süßlicher Duft stieg mir in die Nase. Ich beschloss, ihm zu folgen.

Er kam durch die Pendeltüre, die zum Schlafzimmer führte.

Vor dem Eingang zum Schlafzimmer lag ein großes Kuvert am Boden. Drauf stand:

„Bitte zuerst lesen, erst dann hereinkommen. “

Ich hob dem Brief auf und setzte mich damit auf die Couch. Seinem Inneren entnahm ich ein gefaltetes Doppelblatt in dem in Stichworten aufgeschrieben stand: Du bist in meine Wohnung eingedrungen. Du findest mich schlafend am Boden. Neben mir sind Seile, Knebel, Folterwerkzeuge. Du bist der Meister.

Quäle mich nach Herzenslust. Bereite mir Schmerz und Lust. Deine ergeben Dienerin. PS. Coca Cola.

Sie wollte spielen. Der Gedanke erregte mich. Ich ließ meine Kleider, bis auf die Unterhose auf der Couch zurück und bewegt mich leise auf die Türe zu. Sie war nur angelehnt. Ich schob sie vorsichtig auf und betrat mit angehaltenem Atem den Raum. Charlotte lag, nur mit einem durchsichtigen Seidentuch bedeckt, im hinteren Teil des Zimmers am Boden.

Neben ihr lagen wie sie beschrieben hatte, verschieden Utensilien, über die ich mir schnell einen Überblick verschaffte.

Ich stand, sie lag unter mir. Das Gefühl, Macht über sie zu erlangen, berauschte mich. Ich suche mir zuerst ein Paar, eiserner Handschellen, lege sie um ihr rechtes Handgelenk und lasse sie leise einrasten, danach greife ich, in der Erwartung sie werde aufwachen, grob nach ihrer linken Hand und lege sie in die zweite Öse der Fessel.

Klick, und sie ist meine Gefangene. Ein kurzes Rupfen und ich habe das Tuch, das sie bedeckt zu Seite gerissen. Gefangen und Nackt liegt sie nun vor mir.

Mit zwei Fingern verschließe ich ihre Nase. Sie öffnete den Mund, um zu atmen. Ich schiebe ihr einen Knebel hinein und lasse die Nase wieder frei. Mit einem Tuch verbinde ich ihre Augen, die sie bisher noch nicht geöffnet hat.

Einen langen Holzstab, mit Lederbändern an beiden Enden, schnalle ich an ihren Fußfesseln fest.

Nun liegt ihr Geschlecht offen und ohne jede Einschränkung zu meinen Füßen. Mit einer Feder beginne ich, in kleinen Kreisbewegungen ihre Haut zu reizen. Als ich die Brüste erreiche nehme ich eine Zweite dazu. Sie beginnt, schwer und tiefer nach Luft zu saugen, ihre Warzen richten sich auf. Feine Noppen gesellen sich rund um den Warzenhof dazu. Die harten Nippel verlassend führe ich die beiden Federn über den Bauch nach unten, lasse dabei ihr Geschlecht bewusst aus, um den offenliegenden Innenseiten der Oberschenkel weiter nach unten zu folgen.

Charlotte beginnt am ganzen Körper, zu frösteln. Für mich ein Signal, dass sie bereits stark erregt ist. Ich greife zu den Gegenständen neben ihr und heben zwei kleine Schraubzwingen auf. Neben ihr knieend klemme ich nacheinander die beiden steifen Nippel ihrer Titten ein und ziehe sie langsam festigend nach. Ich beobachte ihr Gesicht dabei, glaube, der Schmerzverzerrung ihrer Mine anzusehen, wo die Grenze liegt. Sie schreit, gedämpft durch den Knebel, leise auf.

Ich komme ihr entgegen, indem ich mit einen Finger zart an ihrer Liebesknospe streichle. Ein Aufbäumen geht durch ihren Unterleib. Mein Finger taucht tiefer in ihre Spalte ein und spürt die Nässe ihrer Geilheit. Noch einmal drehe ich die Schrauben an ihren Brustwarzen enger, schiebe ihr anschießend grob einen der kalten Stahlschwänze, die sie neben sich ausgebreitet hat, in die Fotze.

Sie zuckt zusammen, jammert kurz auf und wird sofort von einen Schauder am ganzen Körper erfasst.

Ich knie mich hinter ihren Kopf und ziehe sie nach oben. Ihre beiden Hände führe ich an den künstlichen Schwanz und befehle ihr:

„Wichs dich, du geiles Luder!“

Von hinten greife ich an die Brüste, ziehe an den Schraubzwingen und lege dabei ein Ohr an ihren Hals, um zu hören, wann der Schmerz beginnt, unerträglich für sie zu werden.

Sie schieb wie befohlen den Eisenstab ein und aus.

Ich greife nach dem Hanfseil, das neben uns am Boden liegt. Halte ein Ende fest und beginne, sie in Brusthöhe einzuwickeln. Immer wieder lege ich zwischen ihren Brüsten Querstege an, überprüfe, ob das Seil auch spannt und ihre Titten kräftig genug einschnürt. Sie bebt, wenn ich das Seil beim anspannen über ihre harten Warzen ziehe.

Ihr Stahlficken wird hektischer.

Nach mehreren Umwicklungen verknote ich die Enden.

Es macht mich geil, zu sehen wie sie, mir völlig ausgeliefert, vor mir hockt und es genießt, meine Gefangene zu sein. Ich will ihr nicht Schmerz, sondern Lust bereiten, sie in ihrer Gefangenschaft zwingen loszulassen, sich hinzugeben.

Mir kommt mein Geschenk in den Sinn. Ich überlasse ihre Brüste den stählernen Zwingen und öffne den Beutel. Lege den hölzernen Ring um ihren Hals und verschließe ihn hinten. Sie reckt ihren Nacken, um den fremden Gegenstand zu ertasten.

Langsam lasse ich sie zurücksinken, bis sie, wieder auf dem Rücken liegend, den Bolzen in ihrer Spalte wuchtvoll hineinstößt und wieder bis zum Ausgang herauszieht. Ich greife mir vier Wäscheklammern, knie nieder und setzte je zwei an ihre Schamlippen.

Danach schubse ich ihre Hände weg und lasse sie zappeln. Sie versucht, mit ruckartigem Zucken den Stab in ihrer Möse in Bewegung zu halten, was ihr jedoch nicht gelingt. Ich ziehe ihn heraus, sie beginnt, zu jammern.

„Schlecke ihn ab!“, schreie ich und ziehe das Tuch aus ihrem Mund, um ihn danach mit dem saftverschmierten Eisen zu füllen.

Sie umkreist ihn genüsslich mit ihrer Zunge. Ich hebe den Balken zwischen ihren Füßen an, drücke ihre Beine senkrecht zum Himmel. Neben mir finde ich einen dünnen Glasschwanz, den ich in eine offene Vaselinedose eintauche, um ihn ihr grob in den Arsch zu stoßen. Charlotte schreit auf, verliert dabei fast den Stahlbolzen aus ihrem Mund.

Nun schiebe ich meinen Schwanz zwischen ihren aufgestellten Beinen in ihre Lustgrotte, halte aber still.

„Fick dich selbst, du Schlampe!“, rufe ich ihr zu und sie beginnt aus dem Rücken heraus, in eine Auf- und ab Bewegungen zu kommen, um ihre Fotze über meinem Schwanz zu reiben. Aus ihrem bereitgelegten Arsenal nehme ich eine neunschwänzige Ledergerte, lasse die Enden zuerst vorsichtig über ihre Brust und den Bauch wandern, beginne mit leichten Streichen, die immer mehr auf ihre Spalte hin zielen.

„Schlag zu!“, schreit sie. Und ich komme ihrem Wunsch nach. Steigere die Lust für sie und mich, da ich nicht nur ihr Geschlecht, sondern auch das Meine treffe. Sie greift mit den angeketteten Händen nach unten, schiebt ihre Lustlippen auseinander, damit ich besser die empfindliche Stelle treffen kann. Sie bäumt sich auf, jeder Treffer löst ein Zucken aus, das sich wie ein Schlag durch meinen Schwanz in meinen ganzen Körper ausbreitet.

Unwillkürlich beginne ich, aus den Hüften zu stoßen, bohre meinen Hammer tiefer in ihre Höhle. Wie eine riesige Turbine erzeugen wir Elektrizität, Spannung die sich entladen muss. Ich lasse die Peitsche auf ihren Bauch fallen, reibe die ledernen Riemen in das Fleisch ihrer geilen Möse. Sie schreit:

„Gib's mir, mach mich kaputt, zerstöre mich …“, und kommt in mehren, derart heftigen Wellen, dass mein Schwanz ihrem nassen Nest entgleitet.

Ich reiße ihr den Stöpsel aus dem Arschloch heraus, sie windet sich erneut. Mein Körper senkt sich auf sie nieder. Mein pochend harter Schwanz presst sich auf ihren Kitzler. Sie schreit erneut auf, schlingt ihre gebundenen Arme um mich und drückt mich gegen ihren Unterleib, ruckt und löst meine Ladung aus, die sich zwischen unseren Körpern entlädt. Ich breche auf ihr zusammen, liege kraftlos auf ihr.

„Du geile Sau!“, rufe ich in ihr Ohr.

„Ich bin verrückt nach dir“, flüstert sie zurück.

Ich erhebe mich, um sie von ihren Marterinstrumenten zu befreien. Neben ihr auf dem Boden hockend sehe ich sie an. Sie hat ein vollkommen entspanntes Gesicht.

„Ich weiß nicht, wohin das noch führen wird, aber ich kann es kaum erwarten noch geiler, noch exzessiver, noch brutaler Sex mit dir zu haben“, sagte Charlotte und sieht mich an, als ob sie sofort damit beginnen wollte.

Sie setzte sich auf, zog ihre Knie an und fasste an ihre Brust.

„Das werde ich sicherlich noch einige Tage spüren. “

„Dann vergisst du mich wenigsten nicht. “

„Das könnte auch sonst nicht passieren. “ Gab sie zurück und erhob sich.

Noch etwas unsicher auf den Beinen torkelte sie zur Tür hinaus, um kurz darauf mit einer Flasche Champagner und zwei Schalen zurückzukommen.

„Machst du sie bitte auf, ich habe noch keine Kraft in den Armen?“ Ich löste das Aluminium und den Draht. Mit leichtem Drehen versuchte ich, den Korken geräuschlos zu entfernen. Nahm die offene Flasche in die Hand und, anstatt in die Schalen, goss ich ihn über ihre Brüste.

Sie schüttelte sich erschrocken. Ich beugte mich vor, um das verschüttete nass von ihren Titten, dem Bauch und natürlich auch aus ihrer Spalte aufzuschlürfen.

„Hör auf, sonst musst du gleich noch einmal dran glauben!“, rief sie und machte einen Satz nach hinten. Ich goss vom verbliebenen Rest in die Gläser ein. Wir stießen an und tranken.

Wir sahen auf die im Kreis um uns verstreuten Utensilien. Und als ob sie die Frage, die in mir auftauchte verstanden hätte, begann sie zu erklären:

„Dies sind alles Gegenstände, die man unten im hinteren Laden kaufen kann.

Bisher habe ich immer nur meinen weiblichen und männlichen Kunden erklärt, wozu und wie man sie anwenden kann. Ich verspürte immer ein unbestimmtes Prickeln dabei, außer den Massagestäben hab ich aber noch nie etwas ausprobiert. Es ist super geil. “

Ich musste sie einfach ansehen.

„Du bist nicht nur die schönste Frau, die ich kenne, du bist auch die Geilste. “ Gestand ich ihr und erhob mein Glas.

„Auf das Schöne und das Geile. Prost!“

Später dann, nachdem wir unsere Gläser geleert hatten, griff Charlotte an ihren Hals und bemerkte den Ring den ich ihr angelegt hatte.

„Was ist das?“ Sie tastete rund um ihren Hals über das Holz, konnte aber keinen Vergleich zu Bekanntem herstellen. Mit einem Schwung erhob sie sich und sprang einige Schritte weiter zu einem freistehenden schwenkbaren Spiele, der in der Näher der Schlafpyramide stand.

Ich blieb sitzen und sah ihr nach.

„Woher kommt das? Ich hab den noch nie gesehen“, rief sie mir zu und drehte den Ring mehrmals am Hals.

„Ein kleines Geschenk, zur Zierde der schönsten Frau“, ließ ich sie wissen. Charlotte begann, vor ihrem Spiegelbild die Hüften zu schwingen. Einer brasilianischen Tänzerin gleich, versetzte sie ihren Körper in rhythmische Bewegungen und kam dabei langsam auf mich zu.

Sie vollführte eine Samba Show vor meinen Augen. Beinahe außer Atem, ließ sie sich gekonnt auf den Boden fallen. Ihr Kopf landete direkt in meinem Schoss.

Mit einer schnellen Bewegung drehte sie ihren offenen Mund an meinen schlaffen Speer und saugte ihn, wie ein Portion Spaghetti ein, ließ ihn wieder aus dem Mund gleiten und küsste die Spitze.

„Danke, keiner Johann“, mit vielen kleinen Küssen bewegt sie sich über meinen Bauch und die Brust nach oben, bis sie mir einen großen auf den Mund gab.

„Danke, großer Johann“, fügte sie hinzu und leckte ihre Lippen ab.

„Was ist das für ein außergewöhnliches Schmuckstück? Ich habe dergleichen noch nie gesehen. “

„Mir gefiel es, ich konnte mir vorstellen, dass es dir gut steht und auch gefällt“, antwortete ich.

„Es ist das schönste Geschenk, das ich je bekommen habe. “ Ihre Augen funkelten dabei. Noch einmal ging sie zu Spiegel, um sich zu betrachten.

Als sie zurückkam begannen wir, aufzuräumen.

„Hat es dir Spaß gemacht?“, wollte ich von ihr wissen.

„Enorm, ich kann dir nicht sagen, wie mich die Vorstellung erregt, mit dir noch mehr solcher Abenteuer zu bestreiten. Das Angenehme dabei ist, dass ich dir wirklich vertraue. Du bist für mich der erste Mensch, dem ich mich ohne Angst hingeben kann, ich wünsche mir, dass dies auch so bleibt.

Ihre Augen trafen die Meinen und ich glaubte, ihrem Ausdruck zu entnehmen, dass sie das, was sie sagte, auch so meinte.

„Ich bin mir nicht immer so sicher“, begann ich“,ob all das, was wir zusammen erleben auch wirklich wahr ist. Verstehe mich nicht falsch, es ist wunderbar. Allein mir fehlt bisweilen der Beweis dafür, dass ich nicht träume. Kannst du das Verstehen?“

„Mir geht es nicht anders.

“ Entgegnete mir Charlotte sofort. „Es erscheint mir oft unklar. Für mich ist die Frage öfters: Warum soll plötzlich alles möglich sein, was bisher nicht ging? Auf der anderen Seite bin ich glücklich, dass es jetzt geht und selbst wenn es nur ein Traum ist, aus dem ich bald erwache, ich möchte ihn, solange es nur geht, weiter träumen. “

Sie packte mich an den Schultern und schüttelte mich durch.

„He Johann, solange wir diesen Traum zusammen erleben, ist es doch toll. Gib mir mal den Chrompimmel rüber. Der war doch eben noch in meiner Muschi, oder nicht?“

„Ja“

„Dann schlecke ihn jetzt ab. “ Ich nahm das Metallstück in beide Hände und begann vorsichtig daran zu schlecken.

„Nach wem schmeckt das?“, fragte sie beinahe streng.

„Nach Dir.

„Eben, glaubst du im Traum würdest du jetzt noch meinen getrockneten Saft daran schmecken? Es ist Echt, hundert Prozent. “

„Ich glaub's dir ja, weiß selbst nicht, wozu diese Zweifel aufkommen und mich plagen. Ich will sie auch nicht vor dir verstecken müssen. Vielleicht liegt's daran, dass ich dich so gerne habe, und meine schlimmste Befürchtung ist, dich wieder zu verlieren. Ich muss für dich doch nicht den coolen spielen, der über allem steht, den nichts berührt und der immer die Situation im Griff hat?“

Sie drehte sich kurzerhand um und streckte mir ihren Arsch entgegen.

„Dann könntest du mich an diesem lecken. “ Zwischen den gespreizten Beinen hindurch zeigte sie auf die faltige Rosette ihres Afters. Sie drehte sich zurück.

„Ich hab‘ auch Angst, aber dir kann ich es sagen, dass es so ist. Das ist das Schönste, was ich mir denken kann. Bisher hatte ich immer Bedenken meine Befürchtungen einer geliebten Person anzuvertrauen. Aus Stolz, aus Furcht, gekränkt zu werden, aus welchen Gründen auch immer.

Jetzt geht's plötzlich, das zählt doch?“

„Ich bin eben ein alter Zweifler. Aber ich versuche, mich zu bessern. “

Ich begann, mich zu schütteln wie ein nasser Hund.

„So, jetzt ist's wieder gut“, sagte ich zu Charlotte. Es war mir klar, dass ich die Ängste die ich hatte nicht wegreden konnte, das Gespräch darüber tat mir aber gut. Charlotte rückte noch einmal näher an mich heran legte ihren Kopf auf meine Schulter und sprach mit weicher Stimme.

„Ich liebe dich Johann, auch wenn es albern klingt, wenn ich es dir so oft sage. Ich will es dir einfach immer wieder sagen, damit du verstehst, wie wahr und echt meine Gefühle für dich sind. “

Mein Kopf begann, sich zu leeren, die Zartheit mit der Charlotte dies gesagt hatte und die robuste impulsive Art, wie wir eben noch miteinander verkehrten, diese Mischung machte es aus, dass mein unsicherer innerer Johann sich wieder zur Ruhe begeben konnte.

„Ich glaub's dir. Es macht mich froh und glücklich. Ich liebe dich auch. “ Selbst meine Stimme hatte anscheinend einen so weichen Ton erreicht, das Charlotte nur meinte:

„Jetzt hast du wie eine Frau gesprochen. “

Sie besorgte aus dem Badezimmer noch ein feuchtes Tuch. Einige der Utensilien die wir gebraucht hatten wollte sie noch abwischen, bevor wir sie in einer leeren Holztruhe versorgten, die unterm Fenster stand.

Bis auf den Lederbeutel, in dem ich ihr den Halsring gebracht hatte, war bald alles versorgt.

„Ist das die Verpackung für das Schmuckstück?“, wollte sie wissen.

„Ja, wenn du ihn ablegst, dann solltest du ihn darin einpacken. Der Beutel lädt den Ring immer wieder neu auf, gibt ihm seine Kraft zurück. “

Ich trat hinter sie, um den Verschluss zu öffnen. Hielt ihr das Stück hin, damit sie ihn betrachten kann.

„Es ist ein eigenartiges Geschenk. Ich habe solch einen Reif wirklich noch nie gesehen und trotzdem, irgendetwas lässt ihn mir besonders vertraut und nah erscheinen. Darf ich ihn heute Abend tragen?“

„Wann immer du willst, er gehört dir. Du musst nur darauf achten, dass du den Beutel mitnimmst, für den Fall, dass du ihn ablegen willst. “

„Ich werde ihn tragen so oft ich kann.

Ich schätze niemand hat ein solch ausgefallenes Schmuckstück um den Hals wie ich. Apropos: Heute Abend. Wann sollten wir bei Susi sein?“

„Ich denke um Sieben. “

„Dann hätten wir noch genügend Zeit für ein ausgedehntes Bad. Hast du Lust?“ „Klar. “

„Dort in der kleinen Schublade findest du einige Kerzen. Bringe sie alle mit, ich lass schon das Wasser einlaufen. “ Als ich das Badezimmer betrat hatte Charlotte die Jalousien an den Fenstern herunter gelassen und nur das Licht überm Spiegel brannte.

Wir verteilten die Kerzen ganzen Raum und steckten sie an. Charlotte entnahm einem kleine Wandschrank eine Tonkaraffe, aus der sie drei Tropfen in die halbrunde Badewanne träufelte.

Das Wasser verfärbte sich blau. Während der Hahn die Wanne noch mehr voll laufen ließ, stiegen wir zusammen hinein. Charlotte hatte das letzte Licht noch gelöscht und so saßen wir bei Kerzenschein, zusammen im Badewasser. Es dauerte nicht lange, und ich spürte das Kribbeln zwischen dem großen Zeh und meiner Schädeldecke.

„Du hast wieder von deinem blauen Zauberextrakt in die Wanne getan?“

„Magst du ihn nicht?“

„Schon aber dann habe ich die nächsten Stunden wieder eine Erektion und weiß nicht wohin damit. “ Sie lächelte.

„Keine Sorge, das ist kein Potenzmittel, von dem man eine Dauererektion bekommt. Diese Essenz förderte nur die eigene Erregung, wenn es einen äußeren Anlass dazu gibt.

„Aber gerade den habe ich ja, wen du da bist. “

„Soll ich gehen, nur damit dein Schwanz nicht hart wird?“ Sie machte Anstalten sich zu erheben.

„Nein, bleib'“, ich hielt sie fest, griff an ihre Brüste und begann, sie ausführlich zu streicheln. Sie wandte sich mir ebenfalls zu und ließ ihre Hände über meinen ganzen Körper gleiten.

„Ich erforsche dich gerne“, flüsterte sie und tauchte mit dem Kopf unter die Wasseroberfläche.

Ich spürte, wie sie versuchte, dort meinen Schwanz, in den Mund zu nehmen, was aber misslang. Hüstelnd tauchte sie wieder auf. Ich klopfte ihr auf den Rücken.

„Bis zur Meeresjungfrau musst du noch üben. “ Ich sah sie dabei lächeln an.

„Mit dem Meer das würde ja vielleicht noch klappen, aber mit der Jungfrau? Ich denke das ist eh zu spät. “

Wir kicherten, umarmten und schmusten noch eine ganze Weile.

Danach trockneten wir uns gegenseitig ab, nicht ohne besondere Stellen besonders trocken zu reiben. Es war schön, so unbeschwert mit dem eigenen und Charlottes Körper umzugehen.

Ich schlug vor, dass wir etwas früher weggehen und dann unterwegs noch ein Glas Champagner in einer Bar trinken sollten. Charlotte fand das eine tolle Idee, wollte dass ich ihr noch den Halsreif umlegte, bevor wir gehen. Sie föhnte ihr Haar heute auffallend struppig und nachdem sie dazu ihr Make-up aufgetragen hatte, sah sie aus wie eine liebe Hexe.

Sie zog einen engen schwarzen Lederrock an, der bis weit über die Knie reichte. Er war so elegant geschnitten, dass er ihre Figur optimal betonte. Eine rostbraune Bluse, die an den Ärmel in ausgefransten Stofffetzen endete, ließ ihre Frisur noch stärker wirken. Der hölzerne Halsring passte sich wunderbar in diese Kombination ein.

„Wir werden dir noch neue Klamotten besorgen“, sagte sie trocken. „Im Bahnhof hat eine Freundin von mir ein Herrengeschäft, wenn wir uns beeilen, hat sie noch offen, dann können wir unseren Schampus immer noch bei ihr nehmen, sie hat dort für die Kunden eine kleine Bar.

Ich hab wohl ein wenig verdutzt dreingeschaut, den Charlotte fuhr gleich fort.

„Nicht, dass du meinst, mir gefallen deine Kleider nicht, ich hätte einfach Freude daran, dich einmal ganz anders zu verpacken. “

„OK, ich bin einverstanden. “

Sie zog mich buchstäblich von der Straßenbahn Haltestelle in den Bahnhof. Ihre Eile ließ erst nach, als sie kurz vor dem Laden sah, dass er noch offen hatte.

Vor der Eingangstüre kam uns eine junge Verkäuferin entgegen.

„Wir schließen gerade“, sagte sie, wohl in der Hoffnung, dass wir wieder gehen würden. Aber nicht mit Charlotte, sie sah das Mädchen an und fragte:

„Ist Elsa noch da?“

Etwas verlegen, weil sie sich ertappt sah, antwortete das junge Ding:

„Ähm … Ja, sie ist hinten, und schlägt gerade die Kasse ab.

Nun verstärkte Charlotte wieder den Zug an meiner Hand und stürzte mit mir im Gefolge quer durch den Laden. Vor der Kasse blieb sie stehen, dahinter saß eine charmante Frau, vornehm in einem dunkelblauen Kostüm gekleidet und blickte auf ihre Quittungen und Belege. Charlotte räusperte sich.

„Wir wollen noch was kaufen“, sagte sie so laut, dass die Dame aufsah.

Ihr nachdenkliches Gesicht wandelte sich in ein strahlendes.

„Hallo Charlotte!“, ließ sie freudig vernehmen“,wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen. Wie geht es dir?“ Sie trat um den Ladentisch herum und die beiden umarmten sich erst einmal.

„Gut, sagte Charlotte und das, das ist Johann. Der Grund warum wir hier sind. Können wir noch..?“, und mit einer Handbewegung deutet sie an, dass sie noch in Ruhe wählen wolle.

„Sicher, ich mache nur gerade die Kasse noch fertig, dann komme ich euch helfen.

Dort hinter der Holzvitrine findet ihr sicher, was ihr sucht. “

„Wir werden sehen. “ Und schon zog sie mich in die Richtung. Ich stand noch da, versuchte mich in der Auslage zu orientieren, während Charlotte bereits die Regale und Ständer durchstöberte.

Mit sicherem Griff zog sie eine Hose, ein Hemd und aus einer anderen Ecke eine Garnitur Unterwäsche und Socken aus den Regalen und legte die einzelnen Stücke auf einen Tisch.

Sie rief mich:

„Komm ich habe schon alles, du kannst dich umziehen. “

Das Ganze ging mir etwas zu schnell. Ich wollte die Sachen zuerst sehen.

Als ich an den Tisch trat, auf dem sie die Kleidungsstücke ausgebreitet hatte, war ich erstaunt. Ihre Wahl war eine weite schlabberige, dunkelbraune Hose mit großen aufgesetzten Taschen. An beiden Seiten waren Reißverschlüsse, die man öffnen und das ganze zu einer kurzen Hose aufrollen konnte.

Darüber lag eine ebenfalls weit geschnittene Seidenbluse. Sie war im Farbton ähnlich, aber wie eine Batik gemustert von Braun bis Weiß.

Sie hatte nur oben vier Knöpfe und war unten geschlossen.

„Spitzenklasse“, sagte ich“,ich hätte wohl nichts Schöneres finden können. “

Sie schob die Oberwäsche beiseite. Darunter kam ein Unterhemd mit schmalen Trägern, bis zum Bauch ausgeschnitten und eine Unterhose, die mehr zeigte, als sie verbarg.

Und zu allem Überfluss im knappen Stoffteil vorn noch einen Reißverschluss anbot, hervor.

„Ist das nicht etwas gewagt in meinem Alter?“, wollte ich wissen. Ich hatte die Befürchtung diese Garnitur würde meinen Vierziger-Bauch zu sehr betonen.

„Mir gefällt es. “ Sie sah mich fragend an. „Wenn du's anziehen willst, mich stört deine kleine Kugel nicht. “ Sie hatte noch ein Paar Socken dazu gelegt.

„Ich werde die Sachen einmal anprobieren“, sagte ich, denn ich war mir nicht sicher, ob sie mir passen würden.

„Willst du sie haben?“, fragte Charlotte beinahe etwas energisch nach.

„Wenn sie in der Größe stimmen gerne. “ Sie begann sofort, die Preisschilder abzureißen.

„He, ich muss die Sachen zuerst anprobieren!“ Ich wollte sie bremsen.

„Ich bin vom Fach, wenn ich sage sie passen, dann tun sie das auch. Schließlich kleide ich täglich Menschen ein. “ Ich war überzeugt, nahm die Kleider auf und ging damit zur Anprobekabine.

Charlotte blickte durch einen Spalt im Vorhang und ließ mich wissen, dass ich auch die Socken und die Unterwäsche anprobieren müsse.

Sie sah mir zu, wie ich mich entkleidete, und flüsterte kurz:

„Soll ich dir schnell einen blasen?“

„Aber doch nicht hier“, versuchte ich, abzuwehren. Sie lachte.

„Genierst du dich?“

„Ein wenig schon. “ Ich hatte eben meine Unterhose abgestreift und begann mir die neue über zu ziehen.

Da streckte Charlotte blitzartig ihre Hand durch den Vorhang und griff nach meinen Kleidern.

„Die brauchst du jetzt nicht mehr“, stellte sie lapidar fest und lief weg damit. Als ich auch das Hemdchen anhatte, betrachtet ich mich im Spiegel. Etwas ungewohnt war es schon, ich hatte mir noch nie erotische Unterwäsche gekauft, aber warum eigentlich nicht und wenn es Charlotte gefällt? Zudem merkte ich, wie der feine Stoff eine Erregung auslöste, die mir gefiel.

Die Hose passte genau ebenso die Bluse. Deren Seide wirkte leicht kühlend. Ich trat aus der Kabine und wollte mich Charlotte in der neuen Robe präsentieren.

Sie stand aber an der Kasse und verhandelte mit Elsa. Als sie auf mich zukam strahlte sie übers ganze Gesicht.

„Du siehst toll aus“, sagte sie nur und gab mir den Inhalt meiner Taschen, die sie geleert hatte.

„Erinnere mich daran, ich will dir noch ein Bild von mir geben, damit dein Portemonnaie nicht so leer ist.

Ich schob alle Dinge in die gewohnten Taschen der neuen Hose. Es war mir immer wichtig, zu wissen: Hausschlüssel und Feuerzeug rechts, und Zigaretten links. Ich fühlte mich noch etwas ungewohnt in der eher jugendlichen Kleidung, hatte den Eindruck, dass mich auf der Straße nun alle angaffen werden. Aber das hätten sie wahrscheinlich nur getan, wenn sie das „Darunter“, gesehen hätten.

Mit unsicheren ersten Schritte bewegt ich mich auf die Kasse zu.

„Was bin ich schuldig?“, fragte ich Elsa höflich. „Nichts, ist alles schon erledigt. “

Ich sah Charlotte an, die strahlte noch mehr als eben schon und zuckte mit den Achseln.

„Meine alten Sachen, können sie mir die in eine Tüte packen?“

Elsa sah mich nur mitleidvoll an, die sind schon weg, der Bote wird sie zu Charlotte bringen.

„Das gleicht ja einem Überfall“, entfuhr es mir.

Wie setzten uns an eine kleine Bar, die sich im hinteren Bereich des Geschäftes befand. Elsa goss drei Gläser ein. Beim Anstoßen betrachtete sie mich von oben bis unten.

„Ich heiße Elsa“, hob sie an, „und Charlottes Freunde sind auch die meinen. “

„Johann“, kam es beinahe förmlich aus mir heraus.

Ich hatte doch immer noch Mühe mich so schnell mit jemanden zu duzen. Die beiden plauderten über Mode. Ich sah mich während dessen noch weiter in der Auslage um. Vor einer Woche noch wäre ich nicht in diesem Geschäft gelandet.

Die Preise wären mir zu hoch und das Angebot zu extravagant gewesen. Aber heute hätte ich mich hier verausgaben können. Charlotte hatte mir einen Kick gegeben. Auch Männer müssen nicht immer die grauen Mäuse mit Jackett und frisch gebügelten Hemden sein.

Was würde aus meinem bescheidenen Dasein noch werden, wenn ich längere Zeit mit ihr zusammen bin?

‚Fang nicht wieder an, zu grübeln. ‚ Ich gab mir selbst eine Kopfnuss. Zurück bei den beiden, die immer noch vertieft über Trends in der Mode diskutierten, nippte ich wieder an meinem Glas.

„Hast du auch in der Branche zu tun?“, fragte mich Elsa.

„Nein, davon verstehe ich nichts.

Ich verkaufe Computer Anwendungen und besorge den Leuten die richtigen Geräte dazu. Das ist ein ganz anderer Bereich. “

Jetzt kam wieder die Ehrfurcht, die viele Leute vor dem Computer haben.

„Oh, das ist interessant. Ich wollte mir schon lange einmal einen kaufen, weiß aber nicht, wohin ich mich wenden soll. Kann ich dich anrufen, wenn es spruchreif wird. “

„Sicher ich denke, ich bin über Charlotte zu erreichen.

“ Ich verspürte keine Lust, ihr meine Adresse zu geben. Sie war mir zwar nicht unsympathisch, aber gehörte auch nicht zu den Menschen, denen ich sofort meine Anschrift in die Hand gebe.

Das junge Mädchen kam vorbei und versicherte, dass alles versorgt und abgeschlossen wäre. Danach fragte sie, ob sie gehen könnte. Elsa ließ sie einen Moment lang im unklaren, entließ sie dann aber doch. Ich empfand diese Situation für das junge Ding als Demütigung und war froh, mein Gespür bestätigt zu sehen.

Charlotte sah auf die Uhr.

„Wir müssen uns auf den Weg machen. “

Sie sah mich an und bemerkte, dass ich mich in Elsas Gesellschaft nicht besonders wohlfühlte. Wieder draußen auf der Straße frage sie mich dann auch gleich:

„Du magst sie nicht besonders?“

„Wenn du Elsa meinst. Nein. “

Sie kicherte.

„Das gefällt mir an dir, du machst keinen Hehl daraus. Ich kann sie auch nicht besonders leiden, aber sie hat schöne Kleider und ist immer Up to date. Außerdem schickt sie mir viele Kunden, die nach Lederbekleidung fragen, die sie nicht anbietet. Wir werden unseren Champagner künftig an einem anderen Ort trinken, Einverstanden?“

„Ich liebe deine schnellen Entschlüsse, will aber nicht, dass du meinetwegen Freunde aufgibst. Das wäre mir unangenehm.

„Das würde ich wahrscheinlich auch nicht tun. Elsa ist mehr eine Geschäftspartnerin als eine Freundin. “

Wir gingen zur Haltestelle der Straßenbahn.

Bei Susi stand die Haustüre offen, als wir eintrafen. Vom Foyer aus konnten wir sie in der Küche sehen und gingen zu ihr. Nach der Begrüßung wandte sie sich wieder geschäftig dem Zubereiten von kleinen Platten zu.

„Kann ich dir behilflich sein?“, fragte ich sie.

„Es wäre schön, wenn du mir helfen würdest und Charlotte den Tisch decken könnte. Ilona hat sich verspätet und ist noch nicht da. “

Ich krempelte meine Ärmel nach oben und stand zur Verfügung. Susi belegte einige Toastscheiben mit Räucherlachs und getrocknetem Fleisch. Sie legte mir ein Holzbrett zurecht und bat mich, verschieden Kräuter zu zerhacken, die sie fein säuberlich zurechtgelegt hatte.

„Du musst darauf achten, dass die verschiedenen Kräuter nicht durcheinander kommen.

Bist du mit dem Ersten fertig, musst du das Brett abwaschen, bevor du mit dem nächsten beginnst, damit die Essenzen nicht durcheinander, geraten. “

Ich begann mit dem ersten Bündel, das vor mir lag und wunderte mich über den strengen Geruch, der durch das Zerkleinern freigesetzt wurde.

„Was ist das für ein Kraut?“, wollte ich wissen.

„Noch etwas feiner hacken“, war Susis Antwort.

Anscheinend wollte sie meine Frage nicht beantworten.

Wie geheißen, begann ich, mit dem zweiten und den folgenden Kräutern erst, nach dem ich das Schneidebrett gesäubert hatte. Susi stellte mir kleine Tonschalen zur Verfügung in die ich die einzelnen gehackten Häufchen versorgen konnte.

Inzwischen war auch Ilona eingetroffen. Sie kam zu einem knappen Begrüßungskuss in der Küche vorbei und ging dann zu Charlotte, um ihr zu helfen.

Susi und ich hatten zwei Platten gerichtet und machten uns auf, sie ins Esszimmer zu tragen. Dieses Zimmer lag neben der Küche, ich hatte es bisher noch nicht von innen gesehen. Im Verhältnis zu den anderen Räumen war die Einrichtung hier gediegen, eher zweckgebunden.

Ein langer schwerer Tisch belegte die Mitte des fast quadratischen Raums. An ihm hätten gut und gerne acht Personen Platz gefunden. Ein großes Büfett mit Ablagen und schweren Schubladen, oben gekrönt von einer Front mit bleiverglasten Fenstertüren bildete den optischen Mittelpunkt.

‚Das Möbel dürfte ohne Inhalt eine Tonne wiegen‘, dachte ich, als ich den klobigen Schrank genauer ansah.

Die Ecken waren jeweils aus geschnitzten dorischen Säulen gebildet. Aus derselben Werkstatt stammte eine Anrichte, und eine weitere Standuhr, die in der hinteren Ecke bis fast zur Decke ragt. Ilona und Charlotte hatten den Tisch ansprechend schön eingedeckt. In einem breit ausladenden siebenarmigen Leuchter brannten Kerzen. Um jedes der Besteckpaare lagen frische Zweige und Asparagus.

Eine Wasserkaraffe und einfache Trinkgläser säumten die schlichten weißen Teller. Wir stellten unsere Platten ab. Susi bat mich, am Kopf des Tisches zu sitzen.

„Du bist heute der Ehrengast. “ Ich wusste nicht, wie mir geschah. Wir reichten uns die Hände und Charlotte sagte in gedämpften Tonfall:

„Auf dass heute unser Bund Bestand hat und gefestigt werde, lasst und gemeinsam essen und trinken.

“ Der Druck der Hände wurde stärker. Die drei stießen einen spitzen Schrei aus in den ich versuchte, einzustimmen.

Daraufhin ließen die Hände los und wir wünschten uns gegenseitig einen guten Appetit. Ilona verteilte Wasser in alle Gläser, dann begannen wir, schweigend zu essen. Ich bemerkte, dass Susi die Kräuterschalen nicht auf dem Tisch, sondern auf der Anrichte abgestellt hatte. Nach dem Essen brachten Charlotte und Ilona das Geschirr weg und nahmen, nachdem der ganze Tisch abgeräumt war, wieder Platz.

Susi wandte sich an mich.

„Bist du noch immer interessiert, mit uns weiter zu gehen?“, fragte sie mich förmlich. Ich antwortete: „Ja. “

„Hast du Vorbehalte?“

Ich wurde stutzig, sah zu Charlotte hinüber. Sie schüttelte kaum merklich den Kopf und ich sagte laut „Nein. “

Susi erhob sich, stellte, einen Zinnkelch vor mir ab, und daneben die vier Tonschalen mir den Kräutern.

Mit einem silbernen Löffel entnahm sie der ersten Schale eine kleine Menge der Kräuter und gab sie in den Kelch. Ilona füllte ihn zur Hälfte mit Wasser und reichte ihn mir. Alle drei sahen mich an.

„Trink alles in einem Zug“, wies mich Susi an. Ich hob an.

Ein eklig bitterer Geschmack würgte mich in meine Kehle, die sich sträubte, dieses Getränk passieren zu lassen. Mit einigen Mühen schaffte ich dann doch noch, den Rest.

Susi, nahm den Kelch bei Seite und setzte statt seiner einen Porzellanbecher ein. Mit einem frischen Löffel entnahm sie die Kräuter aus der zweiten Schale. Ilona füllte wieder Wasser ein und reichte mir auch dieses Gefäß zum Trinken.

Wieder sahen mich die drei an und ich verstand auch ohne Worte, dass ich trinken sollte. Der Inhalt war sauer, aber nicht mehr so unangenehm zu trinken, wie es der erste Trunk.

Susi wechselte zu einem Holzbecher und bereitete mit Ilona die dritte Runde vor. Nachdem sie mich alle wieder erwartend ansahen, schüttete ich auch dieses Getränk in einem Guss in meinen Rachen.

Der moosig bis modrige Geschmack war wieder unangenehm und es bedurfte einiger Überwindung ihn in mir aufzunehmen. Ich war froh, dass mit der Glasschale die nun folgte, ein Ende absehbar war. Nach der Zubereitung kippte ich, auf alles gefasst den Inhalt nach hinten.

Hätte ich gewusst, dass der letzte Trunk so angenehm süßlich schmeckt, ich wäre genüsslicher an ihn herangegangen.

Wir erhoben uns und wie schon zwei Tage zuvor, fuhren wir wieder mit dem Auto zum Ferienhaus. Susi hatte sowohl den kleinen Koffer als auch die vier Kräuterschalen eingepackt. Im Schlösschen angekommen, führten mich Ilona und Charlotte wieder die Treppe hinab in die Unterwelt. Wir begaben uns direkt in das Gewölbe, in dem die Kleider gegen die Kutten getauscht wurden.

Diesmal ging alles schneller, ich wusste ja bereits Bescheid. Trotzdem war es andächtig still, bis zu dem Augenblick, als wir das Labor mit Kerzen erleuchtet und dessen Türe hinter uns verschlossen hatten. Charlotte zog unter einem der Arbeitstische einen etwa kniehohen Tisch hervor, der dem im Rosenlabyrinth ähnelte. Ilona hatte unterdessen aus einem Schrank bunte Tücher geholt und belegte die Fläche mit ihnen. Susi machte sich auf der anderen Seite des Labors an einem Arbeitstisch mit den vier Kräuterschalen zu schaffen.

Ich stand neben ihr und sah ihr zu, wie sie, den verschiedenen Schalen unterschiedliche Öle beigab, und mit einem Messingmörser die Kredenzen vermischte. Sie achtet dabei peinlichst darauf, den Mörser vor dem Eintauchen in die nächste Schale gründlich zu reinigen. Nach dieser Prozedur gingen wir zusammen zu den beiden anderen.

Die hatte inzwischen den niederen Tisch ausgeschmückt und daneben eine Schale mit einem glasklaren Gel abgestellt.

Charlotte und Ilona traten von beiden Seiten an mich heran und zogen mir die Kutte über den Kopf. Immer noch überkam mich ein Schamgefühl. Es war ungewohnt für mich, nackt vor drei Frauen zu stehen. Susi bat mich, die eine Schale mit den geölten Kräutern zu nehmen und mich dann auf dem bereiteten Tisch niederzulassen.

Sie stellte sich hinter mir an den Rand des geschmückten Platzes, Charlotte und Ilona nahmen seitlich Position.

„Nehme das Öl und reibe dir dein Gesicht damit ein“, sprach Susi mit fast feierlicher Stimme, über meinem Rücken.

Ich tauchte die rechte Hand in das Gefäß und begann, vorsichtig meine Wangen, danach mein Kinn, Nase, Stirn und Ohren, zuletzt die Augenpartie mit dem moosigen Kraut einzureiben. Ilona nahm mir die Schale ab und deutete mir an, ich solle mich zurücklegen.

Auf dem Rücken liegend sah ich die drei über mir thronenden Frauen.

Jede hatte eine der restlichen Kräuterschalen in Händen und tauchte eine Hand in das Öl. Susi begann, rieb mir von Hals an abwärts den Brustkorb mit ihrem Öl ein.

Charlotte und Ilona teilten mich von der Magengrube an abwärts in eine linke und eine rechte Hälfte ein und salbten je ihren Teil abwärts. Meinen Schwanz ließen beide aus, obwohl der sich durch die zärtlichen Streicheleinheiten bereits zu rühren begann. Susi übernahm noch meine Arme.

Mein Kopf wurde langsam kühl und ein leichter Kälteschweiß stand auf meiner Stirn.

Die Brust und meine Arme blieben neutral. Die Bereiche, die Charlotte und Ilona eingerieben hatten wurden heiß, brannten leicht unter der Haut. Mein Glied stand inzwischen wie eine Eins und es hätte nur einer kleinen Berührung bedurft, damit ich abspritze. Aber keine der drei berührte es. Susi war inzwischen um den Tisch herumgegangen und stand am Fußende.

Wie auf Kommando hoben sie ihre Kutten nach oben und begannen sich selbst zu streicheln, schoben ihre Finger zwischen ihre Beine und zeigten mir, wie sie in ihren Spalten ein und ausfuhren. Der Anblick geilte mich auf. Drei Frauen, die es sich vor mir selbst besorgten. Ich wäre am liebsten aufgesprungen und hätte sie alle drei geschleckt. Sie starrten auf meinen bebenden Pimmel, ließen plötzlich wieder ihre Kutten fallen und stürzten sich nieder in die Nähe meines Zepters.

Susi schnappte sich vom Nebentisch einen Hornspachtel und zog ihn über die Spitze meines Gliedes. Die drei streckten die Köpfe zusammen und sahen auf den Spachtel.

„Wir haben's!“, rief Susi und alle drei strahlten.

„Darf ich sehen, was ihr habt?“, ich war mir nicht ganz im Klaren, was sie angestellt hatten. Als Mann hatte ich Kummer, die Unversehrtheit meines männlichen Attributs zu bewahren.

Charlotte und Ilona reichten mir die Hände und zogen mich in Sitzposition. Zwischen meine Beine platzierte Susi die Schale mit dem Gel und begann vorsichtig, den Spachtel in der zähen Maße rührend einzutauchen. Ich traute meinen Augen nicht. Wo sie die Spitze des Horns durch die klare Maße zog, entstanden dahinter violette Fäden. Je mehr sie rührte, um so mehr nahm das ganze Gel diese dunkelviolette Farbe an, bis zuletzt die ganze Creme violett war.

„Es ist gelungen. “ Susi hob die Schale gegen den Himmel empor:

„Abundia, unser Dank ist dir gewiss. “

Sie setzt das Gefäß wieder ab. Die drei begannen, zu klatschen. Ich sah in die Runde und sie ahnten meine Frage.

„Du hast die drei Salben gesehen, die wir für uns gemacht haben“, begann Ilona, „für uns Frauen ist es recht einfach, ein solches Gel zu kreieren, wir müssen uns nur selbst befriedigen und können unseren Liebessaft beimischen.

Bei einem Mann, und das haben wir heute zum ersten Mal ausprobiert, darf nur der Tropfen, der vor dem eigentlichen Erguss kommt verwendet werden, ist männlicher Samen dabei, gelingt es nicht. Das Gel hätte nicht deine Farbe erhalten. Unsere Aufgabe bestand darin, dir diesen ersten Tropfen zu entlocken, ohne dass du einen Erguss bekommst. Drum sitzt du jetzt mit deinem harten Schwanz auch noch unbefriedigt da. “

„Und welche Wirkung hat dieses Gel?“

„Das wirst du noch erfahren, wenn du bereit bist den Eid zu leisten und die Hexenreinigung über dich ergehen zu lassen und damit die nächst Stufe erreichst“, antwortete mir Susi.

„Lege dich noch einmal zurück, wir wollen zuerst die Öle entfernen. Ich lag wieder auf dem Rücken und jede der drei Frauen trat mit einer Schüssel an den Tisch. Mit wollenen Lappen begannen sie, mich von Kopf bis Fuß von den Kräuterölen zu befreien.

Danach trockneten sie mich ab. Ich konnte mich wieder setzen.

„Bist du bereit einen Schritt weiter zu gehen?“, frage Susi wieder in förmlichem Tonfall.

„Ich muss dir dazu sagen, dieser Schritt ist der schwerste von allen, du musst viele Gewohnheiten und Konventionen überwinden, um ihn zu gehen. “

„Ich habe keinen Zweifel“, sagte ich klar und entschlossen „ich gehe mit. “

Wieder klatschten sie in die Hände.

„Dann wollen wir hier zusammen aufräumen und unsere Sitzung, solange unterbrechen. “ Charlotte gab mir meine Kutte wieder, ich streifte sie über und machte mich nützlich beim Versorgen der Tücher.

Susi füllte das neu erzeugte Gel in ein Glas mit Schraubverschluss und schrieb meinen Namen daran. Wir verließen das Labor.

Draußen setzte ich mich auf die Bank und wollte die Kutte gegen meine normalen Kleider tauschen, als Susi auf mich zu kam.

„Ab jetzt tragen wir keine Kleidung, für das Kommende sind wir so wie uns die Welt erschaffen hat. “

„Darf ich euch etwas fragen?“, ich sah mich im Kreis der Frauen um.

„Susi hatte eben von einer Hexenreinigung gesprochen, ich will noch nicht wissen was das ist, aber eine andere Frage drängt sich mir auf, die ich gerne beantwortet hätte, bevor wir weiter schreiten. “

Ich holte noch einmal tief Luft, wollte Zeit gewinnen um eventuell die mich drängende Frage umformulieren zu können, fand aber keinen anderen Satz, als den, der mir in Kopf herumgeisterte.

„Seid ihr Hexen?“

Es war für einen Moment totenstill.

Die drei sahen sich gegenseitig an, begannen, zu kichern, und Ilona fragte zurück.

„Hast du das nicht gewusst?“ Dabei sah sie mich an, als ob ich gefragt hätte, ob sie eine Frau oder ein Mann ist.

„Nein, vermutet schon, aber ich habe keine klare Vorstellung davon, was eine Hexe ist. Ich kenne sie nur aus den Märchen meiner Kindheit als die bösen, listigen Hexen, ihr scheint was anderes zu sein.

“ Ilona lachte.

„Wir sind nicht die Bösen, listig sind wir bisweilen, aber nicht böse. Wir wollen dich zum Hexenmeister in unserer Mitte machen, hast du noch Einwände?“

Ich war etwas beschämt.

„Nein, entschuldige meine Frage. “

Sie stellte sich vor mir auf, zog mein Kinn nach oben, sodass ich sie ansehen musste.

„Es wäre schlimm gewesen, wenn die Frage nicht gekommen wäre.

Danke für deine Neugier. “ Sie blickte mich kurz aber bestimmt an.

„Okay“ sagte ich „Ich bin breit zu allem. “

Ich stülpte die Kutte über meinen Kopf und versorgte sie im Schrank. Wir verließen den Raum nackt ohne einen Faden am Leib. Ilona brachte den Koffer mit, der nun auch mein Gel enthielt. Charlotte trug einen Bund weißer Kerzen mit sich und Susi hatte über ihrem Arm ein zusammengelegtes schwarzes Tuch.

Sie öffnete die dritte der sechs Türen und wir schritten direkt in eine kleine quadratische Kammer. Bevor die Türe wieder zu ging entzündete Charlotte die Kerzen und stellte sie in vier verschiede Nischen in den Wänden. Über denen unterschiedliche Symbole in Bronze hingen.

In der Mitte des Raumes war einer kleiner altarähnlicher Tisch aus Stein, auf dem ein aufgeschlagenes Buch lag. Rechts und links der Eingangstüre standen an der Rückwand einfache mit Bast gebundene Holzstühle.

Auf der gegenüberliegenden Seite befand sich ein hölzerner Thronsessel, ähnlich dem steinernen im Garten.

Susi breitete das schwarze Tuch über dem Sessel aus. Ilona entnahm den Koffer eine Messingschale und stellte sie auf dem Altar ab. Zuletzt entzündete Charlotte zwei Kerzen auf dem Altar und setzt in der Messingschale süßlich duftendes Räucherwerk in Brand. Susi geleitete mich auf den Thron, ließ mich absitzen und legte mir dann von hinten das schwarze Tuch über die Schultern.

Unter dem Altar holte sie eine zweischneidige Axt hervor, kam zurück, schob meine Beine weit auseinander und legte das Instrument dazwischen.

Sie nahm meinen, wieder erschlafften Schwanz und legte ihn auf das kühle Eisen. Charlotte und Ilona nahmen Platz auf den Stühlen. Susi trat von der anderen Seite her an den Altar, den Blick auf mich gerichtet. Nach einer kleinen Besinnungspause sah sie mich an und fragte:

„Bist du bereit? Dann antworte von jetzt an mit: ‚Ja, ich bin bereit.

‚ Du wirst nun einen Eid auf unsere Zunft ablegen. Niemand zwingt dich zu allem, ‚Ja‘, zu sagen, du musst dich selbst entscheiden. Hast du alles verstanden?“

Ich musste nicht überlegen und antwortete:

„Ja, ich bin breit. “ Sie begann, zu lesen, sah mich an und stellte die erste Frage.

„Bist du bereit für die kommende Aufnahme in unseren Kreis?“

„Ja, ich bin breit.

Bist du bereit über alles was dir hier je begegnet Stillschweigen zu bewahren, keinen anderen Menschen in Kenntnis zu setzten, der nicht an dieser Stelle den selben Eid geschworen hat, wie du selbst?“

„Ja, ich bin breit. „

Bist du bereit, alles was von dir in der Gemeinschaft verlangt wird, zu tun?“

„Ja, ich bin breit. „

„Bist du bereit, all deine Güter, deine Habe, deine Kraft den anderen Mitgliedern jederzeit zur Verfügung zu stellen, sofern sie deines Beistands bedürfen?“

„Ja, ich bin breit.

„Bist du bereit, all das, was du in unserem Kreis lernst, nur zum Guten nicht zum Schaden anderer Menschen einzusetzen?“

„Ja, ich bin breit. „

„Bist du bereit die Kräfte der Natur anzuerkennen, als die höchste Macht auf diesem Planeten?

„Ja, ich bin breit. „

„Bist du bereit auf all die vorangegangen Fragen einen Eid abzulegen, bei dessen Missachtung dein Leben aufzugeben?“

Ich schluckte kurz und fügte dann: „Ja, ich bin breit“, an.

„Dann verneige dich vor den vier Himmelsrichtungen, in denen die Kerzen stehen und schwöre dem Osten, Süden, Westen und Norden. “

Susi kam um den Altar herum, nahm mich bei der Hand und führte mich von einer Kerze zur nächsten. Ich verneigte mich in die jeweilige Richtung und hob dabei die rechte Hand zum Schwur.

„Ich schwöre es“, sprach ich feierlich viermal.

Susi begleitet mich zurück auf den Thron und nahm selbst auf einem der Holzstühle Platz.

„Welche Wünsche habt ihr an mich?“, wollte ich wissen und versuchte, alle drei hintereinander anzusehen. Ilona erhob sich.

„Du musst noch von allem Alten, gereinigt werden, damit du in dein neues Leben keine Schlacken mitbringst, die dich behindern. Hast du noch Fragen? Dann stelle sie jetzt. “ Ich überlegte, fand keine, hätte eine Erfinden müssen.

„Nein, ich habe keine Fragen“, ließ ich sie wissen. Mit einem ohrenbetäubenden Kreischen, erhoben sich die drei, tanzten um den Altar, kamen zu mir und ließen sich vor dem Thron nieder. Charlotte nahm die Axt weg und legte sie zurück an ihren Platz. Die drei stimmten ihren Ton an und forderten mich mit Gesten auf, mit meinem einzustimmen. Wir summten im Quartett bis die Töne von selbst verstummten.

Charlotte blies die beiden Kerzen auf dem Altar aus und sammelte die vier anderen brennend ein.

Ich erhob mich und Susi wickelt mich in das schwarze Tuch. Charlotte ging voraus gefolgt von Ilona, die den Koffer mit führte. Susi schob mich vor und verließ als letzte den Kultraum. Während sie die Tür hinter uns verschloss, öffnete Charlotte die Türe zu dem Raum mit dem Bassin. In dem wir schon vorgestern gewesen waren.

Drinnen angekommen, stellte Charlotte die Kerzen wieder in vier Wandnischen, die mir bei unserem letzten Besuch nicht aufgefallen waren.

Ilona entnahm ihrem Koffer vier Becher aus Stein. Susi zog am einen Ende meines Tuches, ich wurde im Kreis gedreht und stand wieder entblößt vor den Dreien. Sie legte das Tuch in der Mitte des Raums auf den Boden und bat mich, mit zum Bassin zu kommen. Ilona füllte die Becher mit Wasser und reichte sie herum. Wir tanken und Ilona füllte nach.

„Wir alle nehmen so viel reinigendes Wasser in uns auf, wie möglich“, sagte Ilona und füllte jeden leer werdenden Becher sofort nach.

Zwischendurch entfachte Charlotte ein Räucherwerk, das mich an den Jasmin und Safran in ihrem Haus erinnerte. Dieser Duft betört mich. Sie kommt auf mich zu nimmt meine Hand und führt mich zu dem schwarzen Tuch, bittet mich, niederzuknien. Die beiden andern beginnen, zu summen, leise, zweistimmig. Charlotte entnimmt der Kiste ein dünnes Hanfseil, bindet damit meine Hände hinterm Rücken zusammen und verbindet die Schnüre mit meinen Füßen.

Sie richte sich auf und beginnt mit verführerisch wiegenden Hüften, vor mit zu tanzen.

In dieser Bewegung kommt sie näher auf mich zu. Ihren intimen Busch vor meinem Gesicht beginne ich, die Mischung aus Räucherwerk und ihrem persönlichen Duft wahrzunehmen und werde erregt. Zwischen meinen eng zusammengeschnürten Beinen taucht, mit jeden Pulsschlag ein Stück mehr, mein Schwanz auf. Ich blicke zu den beiden anderen, die, wie ich hoffe meine Regungen nicht bemerken.

Charlotte zieht mir ihren Busch über die Nase und bewegt sich langsam weg von mir.

Sie setzt sich neben den beiden anderen auf den Beckenrand, übernimmt Ilonas Ton, die ihrerseits sich nun erhebt und in der gleichen Weise wie Charlotte sich auf mich zu bewegt. Sie reibt etwas länger ihre intime Stelle an meiner Nase und ich sauge ihren Duft ein.

Mein Schwanz droht zu platzen.

Wären mir nicht die Hände gebunden, ich würde auf der Stelle beginnen, ihn zu reiben.

Ich versuchte, mit der Zunge ein Stück von Ilonas Spalte zu erreichen. Sie zuckt daraufhin zurück und entfernt sich von mir.

Nun sitzen die drei Hexen wieder auf der Mauer und sehen mich an, trinken an ihren Bechern und erfreuen sich an meinen Qualen. Susi erhebt sich, trägt in ihrer Bewegung einen Becher mit Wasser zu mir und reicht ihn mir an den Mund. Sie lässt mich trinken, gießt jedoch schneller nach, als ich Schlucken kann.

Das köstliche Nass rinnt über meine Mundwinkel nach unten, tropft vom Kinn über die Brust und läuft über meine Beine. Der Becher ist leer. Susi schwingt wie die beiden anderen ihren Haarbusch über meine Nasenspitze. Auch sie weicht meinem Versuch, mit der Zunge an ihr Intimstes zu kommen, aus und zieht sich zurück. Drei Runden dieses Rituals muss ich über mich ergehen lassen.

Zuletzt kommt Susi wieder mit dem Wasser, das ich nicht mehr aufnehmen kann, da ich befürchte meine Blase platzt.

Sie leert den Becher in meinen Mund und alles rinnt mir den Leib herunter. Sie nimmt wieder Platz bei den anderen. Die drei starren mich an. Schweigen. Ich denke sie müssen doch sehen, dass ich leide, dass ich befreit werden will von den Fesseln, dem Druck in meinem Schwanz und meiner Blase.

Ich beginne, mich zu winden, hoffe meinen Samen abspritzen zu können um anschießend ungehemmt pinkeln zu können, da ich vermute, dass ich den Druck nicht länger aushalten kann.

Da erhebt sich Susi, kommt mit wenigen Schritten auf mich zu und stellt sich vor mich hin.

„Schließ die Augen!“, schreit sie, und als ich ihr folge spüre ich, wie sie beginnt, in einem druckvollen Strahl über mich herunter zu pinkeln. Sie pisst mir ins Gesicht zielt auf meine Haare, meine Brust. Ihre Pisse trifft mich mit einem derartigen Druck, dass ich spüre, wie feine Perlen ihres Wassers Abtriften und sich rings um mich verteilen.

Die warme Brühe läuft über meinen Körper, der erschauert. Von hinten trifft mich ein zweiter Strahl, aus den Augenwinkeln nehme ich Ilonas Beine wahr. Auch sie pisst ihren Urin in endlosen kraftvollen Strömen über mich hernieder. Mein Nacken, mein Rücken alles wird überflutet von ihrem Nass. Die warmen Tropfen die meine Schwanzspitze treffen, lassen mich hoffen, dass mir durch diese feine Berührung gleich Erleichterung widerfährt.

Susi Quelle versiegt und an ihre Stelle tritt Charlotte.

Sie beginnt nicht weniger intensiv als die beiden anderen, ihre Blase zu entleeren, schreit plötzlich:

„Reiß deinen Mund auf, ich will, dass du mich trinkst. “

Ich verspüre einen gemeinen Reiz, reiße meinen Mund auf und empfange ihre Ladung, habe Schwierigkeiten alles in mir aufzunehmen. Der Überschuss, den sie ablädt, läuft mir außen am Hals herunter. Ich schnappe nach Luft, zittere an ganzen Körper, als ob ein Schüttelfrost mich gepackt hätte.

Im selben Moment werden meine Fesseln gelöst und irgend eine von den Dreien hebt mich auf die Füße.

Ilona und Charlotte knien sich vor mir auf den nassen Boden. Susi packt von hinten meinen Schwanz und löst die Zündung aus. Sie lenkt meinen ersten Schwall in Charlottes, den zweiten in Ilonas Gesicht. Ich blicke nach unten und komme vor Geilheit gleich noch ein zweites Mal.

Die beiden schlecken sich gegenseitig meinen Samen aus dem Gesicht.

Der Anblick bringt mich restlos aus der Fassung. Ich knie nieder und beginne meinen eigenen Saft aufzuschlürfen. Wir teilen uns die Ernte zu dritt. Die drei Frauen beginnen, sich gegenseitig die Brüste und die Spalten zu reiben, legen sich auf dem nassen Tuch nieder. Ilona sieht mich an.

„Du bist dran!“, schreit sie kurz vor einem Höhepunkt, den ihr Susi mit dem Mund beizubringen sucht. Ich erhebe mich und versuche ersten Tropfen Platz zu machen.

Eine ganze Weile muss ich liebevoll meinen Pimmel beruhigen, bis er endlich in der Lage ist, meiner Blase den Weg frei zu machen.

Ich pisse über die sich windenden drei Frauen herunter. Charlotte schreit auf und zuckt zusammen unter Ilonas Fingern, die sich tief in ihrer Spalte eingegraben haben. Ilona schreit auf und kommt, liegt fast leblos am Boden. Ich knie mich nieder und beginne, sanft meine Zunge um Susis Klitoris in Kreis, zu führen.

„Beiß zu!“, schreit sie orgastisch und ich beiße.

Sie schüttelt sich, zuckt als ob sie einige Zentimeter über dem Boden schwebt und bricht in sich zusammen. Ich lege mich zwischen die Leiber, da ich keine Kraft mehr habe zu stehen. Es dauert eine ganze Weile. Dann erhebt sich Susi als Erste, wir anderen Folgen ihr. Gemeinsam tappen wir, immer noch benommen zum Bassin und nacheinander tauchen wir in dieses eiskalte Nass.

Schlotternd reichten wir uns die Hände zum Kreis, hielten gemeinsam die Luft an und tauchten unter. Anschließen drängten wir aus dem kalten Becken heraus. Charlotte sprang aus dem Raum und kam mit einem Eimer zurück. Während Ilona das schwarze Tuch im Becken tauchte, goss Charlotte mehrere Eimer Wasser auf den Boden, der, wie ich feststellen musst überall kleine Abflüsse hatte.

Ich half Ilona, das Tuch auszuwringen, und Susi packte den Koffer ein.

Wir gingen in einer Kette, Hand in Hand in den Umkleideraum. Dort nahmen wir unsere Kleider zusammen und gingen, jeder mit einem Bündel unterm Arm die Treppe nach oben. Im Badezimmer trockneten wir uns gegenseitig ab.

Getrocknet setzten wir uns im Wohnzimmer auf der Couch nieder.

„Jetzt gehörst du zu uns“, hob Susi an, „noch einen Schritt und du bist im Zentrum unseres Kreises. Charlotte rutschte näher an mich heran, nahm mich in die Arme und küsste mich.

„Ich liebe dich Johann“, rief sie fröhlich aus.

„Ich liebe dich Charlotte“, gab ich ihr zurück und stellte fest, dass ich dies zum ersten Mal in meinem Leben in Gegenwart anderer so eindeutig und laut ausgesprochen habe. Ilona, kam auf mich zu, küsste mich ebenfalls.

„Ich liebe dich auch“, sagte sie eher trocken und an Charlotte gewandt:

„Ich bin schon ein wenig neidisch.

“ Sie zwinkerte mit einem Auge und ließ sich wieder in ihren Sitz zurücksinken.

„Wer möchte gerne etwas zu trinken?“, fragte Susi in die Runde. Alle. Ich begleitete sie zur Bar und wir richteten gemeinsam Getränke nach Wunsch.

Es war schon spät in der Nacht, als wir in die Stadt zurückfuhren. Susi steuerte den Wagen bedächtig durch die menschenleeren Straßen. Charlotte nickte nach wenigen Metern ein.

Sie saß aufrecht neben mir nur ihr Kopf war nach vorne eingesunken und baumelte lose auf ihrem Torso.

‚Wie kann ein Mensch in dieser Haltung einschlafen?‘, fragte ich mich. Ich muss eine bestimmte Stellung im Bett einnehmen, die Kissen zurechtrücken und meine Beine ausstrecken können, um in den Schlaf zu kommen. Ilona blickte zu uns nach hinten und sah die schlummernde Charlotte, flüsternd, um sie nicht aufzuwecken sprach sie mich an.

„Willst du nach Hause, oder bleibst du heute Nacht bei uns im Rosenweg?“

„Ich weiß nicht“, versuchte ich gleich ruhig, zu antworten. „Wird Charlotte auch im dort übernachten?“ Sie nickte.

„Dann werde ich auch bleiben. Habt ihr morgen etwas Bestimmtes vor?“

„Wenn du da bist, schon. “ War ihre knappe Auskunft.

Ich lehnte mich weiter nach vorne, um leiser sprechen zu können.

Um Charlotte nicht aufzuwecken.

„Wenn es schon von mir abhängt, was ihr vor habt, darf ich dann auch wissen, um welche Vorhaben es sich handelt?“

„,Neugierig?“, fragte sie.

„Ja, ich kann's nicht ableugnen. “

Sie fletschte die Zähne und verzog ihr Gesicht so, dass ich für einen Augenblick eine leichte Angst aufkommen spürte.

„Wenn Du bereit bist, wirst du morgen unter Beweis stellen können, dass du für jede aus unserem Kreis uneingeschränkt zur Verfügung stehst.

Der Tag wird dir und uns zeigen, wie weit das gegenseitige Vertrauen zwischen uns gewachsen ist.

Wenn ich ehrlich sein soll: Wir hatten damit gerechnet, dass wir drei Monate benötigen, um mit dir so weit zu gehen. Du scheinst aber in so vieler Hinsicht genau der richtige Partner für unseren Kreis zu sein, dass wir bereits morgen sehen werden, ob wir die letzte Schranke überwinden können. “

Damit drehte sie sich nach vorne zurück und signalisierte mir damit, dass sie nicht zu weiteren Erklärungen bereit sein wird.

Wir kamen an und wie auf Kommando erwachte Charlotte in dem Augenblick, als Susi den Motor abstellte. Sie sah mich etwas verschlafen an, muss sich zuerst wieder orientieren. Die bekannte Umgebung von Susis Garage half ihr dabei. Sie kroch über den Sitz, um sich auf meiner Seite aus dem Auto zu schleppen. Stehend lehnte sie sich mit ihrem Gewicht auf meine Schulter und bewegte sich mit jedem, meiner Schritte mit.

Susi und Ilona schlossen die Garage, während wir bereits auf das Haus zugingen. Sie folgten uns nach. Im Erkerzimmer schlug Susi vor, dass wir noch ein Glas Sekt trinken und danach schlafen gehen sollten. Wir waren alle einverstanden. Charlotte weilte inzwischen wieder unter den Wachen. Wir nahmen erstmals im zweiten Erker des Zimmers Platz. Dort war eine gemütliche Sitzecke mit Couchtisch, eine Stereoanlage und in einem antiken Sideboard befand sich ein eingelassener Kühlschrank mit Getränken.

Charlotte besorgte die Gläser und Ilona schenkte, nachdem ich den Korken gelöst hatte, ein. Susi brachte ein, in Büffelleder gebundenes Buch, das wie ein überdimensioniertes Fotoalbum aussah. Wir rutschen enger zusammen. Sie öffnete das Buch.

„Hierin befindet sich unser gesammeltes Wissen der letzten Jahre. “ Ich konnte ihr ansehen, dass sie stolz auf dieses Werk war. „Wir haben in diesem Band alle Informationen übersetzt und in die Sprache unserer Zeit übertragen.

Die stehen dir ab heute zur Verfügung. “

Sie begann, die Seiten umzublättern. Liebevoll waren hier Kopien der Originalseiten mit Übersetzungen der Texte daneben. Mir wurde klar, warum das Buch so groß sein musste.

„Darf ich dich einmal fragen, wie ihr zur Beschäftigung mit dem Hexenkult gekommen seid?“ Susi blickte zu Ilona, die sofort das Wort ergriff.

„Ich habe oft bei Besuchen diese interessanten Bücher und die entsprechenden Übersetzungen gesehen und hatte viel Interesse an Susis Arbeit.

Eines Tages, wir lasen gerade über ein Einweihungsritual, fragt ich Susi, ob sie denn das, was sie bisher immer nur schriftlich festgehalten hatte auch schon praktisch erprobt hätte. Sie sah mich erstaunt an, denn auf diese Idee war sie bisher selbst noch nicht gekommen. “

Sie blätterte einige Seiten weiter.

„Hier dieses Kapitel war der Anfang“, ließ sie mich wissen und zeigte auf ein Bild, das drei Frauen darstellte, die, nur mit wenigen Fetzen am Leib um einen Kessel tanzten, unter dem ein Feuer loderte.

„Wir fanden im Keller und auf dem Speicher dieses Hauses die meisten Gegenstände, die wir benötigten. Es war wundersam, alles war eigentlich schon da. Susi hatte das theoretische Wissen. Es galt nur noch, die beschriebenen Kräuter und Essenzen zu beschaffen oder herzustellen.

Ein zweiter Punkt war, dass wir verschiedene Kleidungs- und Ausstattungsgegenstände benötigten, die in den Schriften meist aus Leder gefertigt waren. Wir wollten Charlotte, die wir beide gut kannten da wir in ihrem Geschäft oft einkauften, fragen.

Susi und ich waren nicht schlecht verwundert, als sie uns nach einem Gespräch in ihrem Büro in die hinteren Räume führte, wo sie im Verborgenen bis dahin einen Spezialabteilung für Sadomasochisten führte.

Nicht alle der Gegenstände, die sie feilbot, waren in unserem Sinn zu gebrauchen. Da Charlotte aber einen Sattler hat, der ihre Kollektion kreiert hatte, mussten wir nur unsere alten Vorlagen bringen und dieser Mann, ein Künstler seines Fachs, fertigte uns alles was wir benötigten.

Charlotte wurde neugierig. Wir beschlossen, sollte ihr Interesse weiter bestehen, sie in unser Vorhaben einzuweihen, wollten jedoch zuerst einmal selbst experimentieren. “

Sie legte eine Pause ein, nahm einen Schluck aus ihrem Glas und sah zu Susi.

„Darf ich erzählen wie's weiter ging?“ Susi bejahte mit nickendem Kopf und fügte noch hinzu. „Du kannst alles erzählen, Johann gehört schon zu uns. “

Als ob sie sich neu sammeln müsste, holte Ilona tief Luft und fuhr fort.

„Es war natürlich nicht alleine das Ritual, das uns zu reizen begann. Je mehr wir uns gemeinsam mit den alten Schriften beschäftigten um so mehr entstand zwischen uns beiden auch ein erotisches Prickeln, das wir mit einbezogen. Bald lagen wir nächtelang auf dem Fußboden und studierten das Material. Die Essenzen, Salben, Tees und Speisen, die beschrieben waren, hatten zum großen Teil aphrodisierende Wirkungen. Wir besorgten im Laufe der Zeit alles, was wir benötigten und pflanzten im Garten, was wir nicht erhielten.

Unser erster Versuch war die Salbe, deren Rezept hier aufgeschrieben steht. Wir stellten sie her, bereiteten das beschriebene Ritual vor und waren gespannt, was passieren würde. Susi und ich erlebten eine Nacht mit rauschenden Bildern. Der Tanz um das Feuer, das Einreiben mit der Salbe, die Gesänge, alles zusammen hob uns in eine Sphäre, die wir bisher nicht kannten.

Am folgenden Morgen fanden wir uns zusammen in Susis Bett wieder und wussten, dass wir eine exzessive Nacht hinter uns hatten.

Dieser Erste Einstig spornte uns an, weiter zu machen. Nach etwa einem Jahr. Charlotte hatte uns immer wieder ihr Interesse bekundet, luden wir sie ein. Inzwischen war Susi und ich schon sehr weit und konnten sie, behutsam einführen. Wir hatten inzwischen hier im Haus und draußen im Ferienhaus die erforderlichen Einrichtungen geschaffen.

Charlotte wurde von uns bereits in ähnlicher Weise eingeführt, wie wir es mit dir praktizieren. Ist deine Frage damit beantwortet?“

„Ja, ich staune immer wieder mit wie wenigen Sätzen du viel Sagen kannst“, anerkannte ich lobend.

Wir stießen erneut an und tanken den trockenen Sekt. Charlotte wollte noch ihr Anliegen besprochen haben. Wir einigten uns darauf, dass sie und ich nur im gegenseitigen Einverständnis an gemeinsamen Treffen mit Susi und Ilona teilnehmen würden. Die beiden unter sich jedoch die Beschränkung, dass Charlotte anwesend sein musste, aufhoben.

Wieder einmal erstaunte mich, dass die Gemeinsamkeit unter den Dreien so schnell und konfliktfrei hergestellt werden konnte.

Sie besaßen ein hohes Maß an Toleranz, das ich bewunderte. Wir saßen noch eine kurze Weile, blätterten im Buch und ich begann, zu verstehen, dass die drei wirklich nach einer alternativen Lebensform suchten und nicht nur die Kulissen wechselten.

Die Überzeugung, die sie dabei entwickelten, war ansteckend. Es war Zeit schlafen zu gehen. Susi lud uns in ihr Zimmer ein. Charlotte äußerte jedoch den Wunsch, diese Nacht mit mir alleine sein zu dürfen.

Niemand hatte dagegen etwas einzuwenden. So ging ich zusammen mit ihr ins Gästezimmer und wir ließen uns in das große Bett sinken.

Wir nahmen uns wortlos noch für einen Augenblick in die Arme, danach drehte sich Charlotte um und schob ihren Rücken am mich. Ich passte mich ihrer Form an und so schiefen wir, eng aneinander liegend ein.

Die Glocken einer benachbarten Kirche weckten mich. Meine Uhr zeigte schon Zehn.

So gut hatte ich schon lange nicht mehr geschlafen. Charlotte war schon wach und sah mich mit großen Augen an, als ich die meinen langsam zu öffnen begann.

„Hast du gut geschlafen?“, wollte sie wissen. Ich konnte das nur bejahen. Sie griff mit einer Hand unter die Decke.

„Der kleine Johann auch?“ Der beantwortete die Frage selbst, indem er in ihrer Hand sofort zu wachsen begann.

„Alles Klar“, sagte sie nur kurz und begann ihre Liebkosungen zu steigern.

„Ein herrliches Gefühl, so den Tag zu beginnen“, ließ ich sie genüsslich wissen und suchte mit einer Hand nach ihrer Spalte. Aber Charlotte entzog sich.

„Ich wollte nur sehen, ob du noch auf mich ansprichst“, flüsterte sie und ließ meinen inzwischen harten Schwanz einfach los.

„Sollte ich nicht?“, fragte ich naiv.

„Doch ich will's. Ich bestehe darauf. “ Sie schloss mich in den Arm und war wieder die Unsichere, deren ängstliches Zittern ich schon kannte. Ich zerknüllte ihr Haar, schob es hinters Ohr und hauchte vorsichtig: „Ich liebe dich“, hinein.

Sachte, nicht zu heftig blies ich etwas Luft hinter ihr Ohr, sie schauderte, wand sich auf den Rücken und strahlte Zufriedenheit aus.

„Hast du auch gut geschlafen?“, wollte ich wissen.

„Nein, nicht so gut!“ Ich setzte mich auf und sah zu ihr herunter.

„Weshalb nicht?“

„Ich weiß nicht genau … es ist mir zu viel durch den Kopf gegangen. “ Sie machte eine Pause, sah an die Decke, als ob dort geschrieben stände, was sie sagen wollte.

„Ich hatte, plötzlich, ich weiß auch nicht, warum, die Befürchtung, du denkst, ich sein nicht normal.

Eine Frau, die dich liebt, nimmt dich mit zu zwei anderen Frauen. Eine Frau, die dich liebt, treibt Dinge mit dir, vor denen andere angewidert zurückschrecken würden. Eine Frau, die dich liebt, sollte mit dir alleine, brav schmusend ins Restaurant oder ins Theater gehen. Kinder mit dir zeugen und diese aufziehen.

Aber ich, ich bin keinen Hausfrau, bin Hexe, geh‘ nicht mit dir ins Theater, sondern mache dich zum Mitwirkenden in meinem Stück.

Ich bin doch nicht normal?“

Ich konnte mir ein Lächeln nicht verwehren.

„Und?“, fragte ich, „währst du gerne Normal, würdest du lieber mit mir in die Oper gehen?“

„Nein, aber ich will auch nicht, dass du mich für anormal hältst. “

„Denkst du, dass ich das denke?“

„Nein, es ist nur … nein, denke ich nicht.

„Hältst du mich für normal?“

„Nein, ich meine Ja, ach ich weiß auch nicht, was ich denken soll, helf‘ mir aus dieser Sackgasse. “ Ich gab ihr einen leichten Klaps auf die Wange.

„Glaubst du, wenn ich irgendetwas für anormal, halten würde, ich wäre noch hier? Ich liebe dich und lieben heißt für mich bedingungslos, vorurteilsfrei. Ich bin gespannt auf dich, und solange es für dich gut ist, und es mir Spaß macht, bin ich dabei.

Wenn ich den Eindruck habe, ich möchte dies oder jenes nicht, dann werd‘ ich's dir sagen und nicht einfach weglaufen. Ich lauf doch nicht von der Frau weg, die ich liebe. “

Sie starrte mich eine Weile an.

„Bist du sicher?“

„Ich schon, es geht doch mehr um die Frage, ob du es bist. “ Wieder überlegte sie einen Moment und sah an die Decke.

„Eigentlich schon, nur … Na ja, gestern, du weißt schon. Die beiden haben über dich hinweg ihren Urin abgeladen, wie es das Ritual vorsieht. Ich dagegen wollte es dir in den Mond geben, wollte, dass du mich trinkst, weil ich wissen wollte, ob du so weit gehen würdest, ob deine Liebe zu mir … Entschuldige. “

Ich sah ihr in die Augen und wollte möglichst streng dabei aussehen.

„Soll ich dir was sagen?“, ich wartete nicht auf ihr Ja. „Ich habe es genossen. Es war wunderbar, dir genau das zu zeigen. Ich ekle mich nicht vor dir, ich nehme alles, auch deine Pisse, und zwar mit Leidenschaft. Ich hätte ansonsten einfach meinen Mund zugemacht, fertig, basta. “

Sie überlegte, sah mich an.

„So einfach ist das?“

„Ja, so einfach ist das“, wiederholte ich.

„Und du wärest dann nicht sauer auf mich gewesen?“

„Ich wäre nicht sauer auf dich gewesen“, wiederholte ich nochmals. „Ich könnte nicht wirklich sauer auf dich sein und gar nicht wegen eines erotischen Spiels. Eine Einschränkung muss ich an dieser Stelle gleich machen: Mit deinem Kot würde ich das Selbe nicht tun. “

Es war mir spontan wichtig, ihr das zu sagen.

„Keine Sorge, das möchte ich auch nicht. “

„Schön, dann haben wir wieder eine Gemeinsamkeit mehr. “ Charlotte sah mich an. „Danke“, sagte sie und der erleichterte Unterton war deutlich zu hören.

„Danke, dass du versuchst, mich zu verstehen. “

„Ich denke du tust das Gleiche für mich und deshalb liebe ich dich auch. Sollten wir nicht langsam aufstehen? Ich weiß nicht wie das Frühstück in einem Hexen-Haushalt geregelt ist“, bemerkte ich scherzhaft.

„Man kann, wie man will. Ich hab auch Lust auf einen Kaffee. Wollen wir runter gehen?“ Ich stieg von dem hohen Bett herunter, um anzudeuten, dass ich, bereit bin. Charlotte ging zum Schrank und entnahm ihm zwei Seidenmäntel. Die Außenseite war in schlichtem Schwarz gehalten, innen waren sie mit purpurroter Seide gefüttert.

Es war angenehm, sich nicht anziehen zu müssen. Barfuß tippelten wir die Treppe herunter und gingen in die Küche.

Wir waren die Ersten. Charlotte brühte uns Kaffee. Ich hatte meine Zigaretten vergessen und sprang noch einmal nach oben, um sie zu holen. Vor der Türe zu Susi Schlafzimmer blieb ich kurz stehen. Ich fragte mich, was die beiden da drinnen wohl, täten. Einen Moment lang war ich versucht, leise die Klinke nach unten zu drücken und durch den Türspalt zu schauen.

Ließ es dann lieber und ging wieder zu Charlotte.

Wir hockten gemeinsam am Küchentisch und tranken unseren Morgenbitter.

„Ich bin froh, wenn wir über solche Fragen reden können. “ Es war, als müsse ich Charlotte das noch einmal sagen.

„Ich selbst stehe nicht über den Dingen und kenne mich eher als jemanden, der versucht, zumindest so zu tun. Aber mit dir gelingt mir das nicht. Vielleicht sage ich dir so oft, dass ich dich liebe, weil ich will, dass du mir's glaubst.

„Eier?“, sagte sie, ich verstand nicht. „Möchtest du ein Ei?“, wir grinsten uns an. „Klar, Eines: Drei Minuten und zwanzig Sekunden. “ Sie griff das Wortspiel auf.

„Ich muss erst in den Stall die Hühner wecken. “

„Dann lass‘ dich nicht vom Fuchs erwischen. “

Wir fielen uns auf den harten Küchenstühlen um den Hals. Es war schön, so mit ihr zu blödeln.

Gemeinsam suchten wir erfolglos einen Eierkocher. Wir entschlossen uns zur konventionellen Methode mit einem Topf, Wasser und dem Herd.

Während die Eier kochten, traf zuerst Ilona ein. Sie sah verschlafen aus, rieb sich die Augen und murmelte ein flaches „Guten Morgen“ vor sich hin.

‚Noch ein Morgenmuffel‘, dachte ich und war zufrieden, dass ich mich in guter Gesellschaft befand.

Sie trug denselben schwarzen Morgenmantel wie wir und auch Susi, die gerade zu uns stieß, hatte einen an.

Sie war bereits leicht geschminkt. Ich hatte den Eindruck sie würde sich nie ohne frischen Liedschatten unter die Menschen wagen. Nun saßen wir alle vier um den Küchentisch. Charlotte und ich, gruben unsere Löffel in die Eier. Susi und Ilona strichen sich Brötchen mit Butter. Susi ließ sich aus einem Spender, Honig in rauen Maßen auf ihr Brötchen fließen, und ich fragte mich, wie sie es essen würde, ohne später von oben bis unten verklebt zu sein.

Es war ein Schauspiel für sich, ihr dabei zuzusehen. Sie nahm einen Biss, der Honig quoll über den Rand, noch bevor sie anfing, zu kauen, schleckte sie einmal rund um das Brötchen, den überlaufenden Bienennektar ab. In derselben Reihenfolge wiederholte sie diese Prozedur, bis zum letzten Bissen. Ich war beinahe enttäuscht, als sie fertig war und nicht einen Tropfen gekleckert hatte.

Ilona hatte es in der selben Zeit geschafft mit einer Käsescheibe auf ihrem Brot, den Tisch gleichmäßig mit Brotkrümeln zu übersähen.

Wie unterschiedlich der Mensch doch Nahrung zu sich nimmt. Ich bereitete eine zweite Kanne mit Kaffee und schenkte allen nach. Langsam begann die Runde, wacher zu werden.

„Wie fühlst du dich heute?“, wollte Susi von mir wissen.

„Gut, ich habe außerordentlich tief geschlafen. Das will was heißen, denn normalerweise finde ich die erste Nacht in einem neuen Bett keinen Schlaf. “

Ilona wollte wissen ob ich noch Fragen hätte zu den, was hinter uns liegt.

Die hatte ich jedoch nicht.

„Dann können wir ja baden gehen“, sprach es, und begann bereits ihren Morgenmantel zu öffnen. Charlotte sprang mit ihr aus der Küche und schon waren sie die Treppe hinauf verschwunden. Susi fragte mich, ob ich ihr noch eine Tasse nachgießen würde und so hockten wir beide alleine bei einem weiteren Kaffee.

„Wie geht es dir denn?“, wollte ich von ihr wissen.

„Die neue Konstellation zu viert hat schon vieles, und wird noch einiges verändern. “ Bemerkte sie, eher nachdenklich.

„Hast du das Gefühl ich störe?“ Mir kam der Gedanke und ich wollte ihn nicht für mich behalten.

„Nein, du solltest keinen falschen Eindruck haben. Es war bereits so, als Charlotte in unseren Kreis eintrat. Ilona und ich hatten Regeln und wir mussten sie ändern.

Veränderungen fallen nie leicht, auch wenn die Welt sich tagtäglich verändert, wir merken es meist erst, bei größeren Schritten. Diesmal ist es noch etwas anders, du bist ein Mann und wir sind drei Frauen. Als Charlotte dazukam, änderte sich eine Zweierbeziehung zwischen Frauen. Das Dreieck, das entstand, war auch nicht immer ohne Probleme. Nun wachsen wir zum Quartett aber es kommt auch ein anderes Geschlecht dazu. Wir Frauen tendieren schnell dazu, dem Mann die Führungsrolle abzugeben.

“ Ich verstand.

„Darf ich dich unterbrechen?“

„Bitte“, bot sie mir an.

„Ich habe schon am ersten Tag gespürt, dass du die zentrale Person in euerer Beziehung bist. Ich habe keine Schwierigkeiten damit, wenn das so bleibt, ich würde es sogar begrüßen. Ich bin nicht der Typ Mann, der alles Überschauen und organisieren muss. Außerdem werde ich wohl nie die sachliche Kompetenz erreichen, die du hast.

Sie lächelte auf angenehmen Art.

„Du hast mich durchschaut. Ich habe Ängste meine Schlüsselstellung zu verlieren, ich gebe zu, ich hatte diese Befürchtung von Anbeginn an, als wir uns auf die Suche nach einem männlichen Mitglied machten. Ich hatte lange das Glück, dass wir keinen fanden …“

„Ich denke, du kannst beruhigt sein. “ Ich wollte sie wirklich beruhigen. „Ich habe mich nicht auf euch eingelassen, weil ich die Königin stürzen will.

Ich liebe euch alle drei. Jede von euch vertritt einen Aspekt des weiblichen, das es wahrscheinlich nicht in einer Person vereint gibt. Ich wäre dumm, wenn ich den Reichtum, den ihr mir schenkt, verschleudern würde. Würde ich dir deine Position streitig machen, müsste ich sie besetzen. Das kann ich nicht, da du eine Frau bist, und ich ein Mann. Außerdem hätte ich dann, genau das, was ich an dir liebe, nicht mehr. Verstehst du, was ich meine?“

Sie nickte ganz sachte, schüttelte dann aber den Kopf.

„Ich bin einfältig, entwickle Eifersucht und merke nicht, wie wichtig ich dir bin. Verzeih mir. “

„Es gibt nichts zu verzeihen, du hast keinen Fehler gemacht. Im Gegenteil, ich finde es Ausdruck deiner Reife und Erfahrung, dass du mit mir darüber sprechen und dich selbst infrage stellen kannst. Mir selbst fällt das nicht leicht. Es ist mir erst in den letzten Tagen aufgegangen, wie viele Menschen ich seit Jahren falsch eingeschätzt oder übergangen haben, obwohl sie nur das Beste für mich wollten.

Dazu hat deine Großzügigkeit, die ich erfahren habe viel beigetragen. “ Ich nahm ihre Hände zwischen meine und sah sie an.

„Sei versichert, du wirst unser Mittelpunkt bleiben. Ich möchte dich ausdrücklich darum bitten. “ Ich hoffte im Stillen, dass sie das so annehmen konnte, denn es war mir ernst mit dem, was ich ihr sagte.

‚Sie ist eine großartige Frau, mit Herz und Verstand‘, dachte ich mir und nahm mir für mich selbst vor, darauf zu achten, dass ihre Befürchtungen, nicht war werden.

Wir tranken unseren Kaffee aus und gingen Arm in Arm nach oben. Ilona und Charlotte saßen vergnügt im Whirlpool und suchten nach immer neuen Positionen die einen Kitzel auslösten. Susi bat mich, vorzugehen, und stieg dann selbst mit in die große sechseckige Wanne. Wir ließen uns plaudernd und blödelnd von den Millionen von Luftblasen umspülen und entspannen. Ilona verließ den Pool als erste, trocknete sich ab und verschwand, während wir andern noch weiter plauderten.

Nach einigen Minuten stieg auch Susi aus dem Pool und verschwand, ebenfalls. Ich konnte feststellen wie Charlotte die Leichtigkeit, die sie eben noch besaß ausklingen ließ.

„Komm, wir trocknen uns ab“, sagte sie plötzlich, fast sachlich.

Wir stiegen aus dem Pool und trockneten uns gerade gegenseitig mit Frotteetüchern ab, als Ilona und Susi wieder ins Badezimmer kamen. Ich staunte nicht schlecht, als ich die beiden sah.

Sie hatten glänzende, hautenge Anzüge die jede Faser ihres Körpers betonten an. Ein eng zusammengezogener Gürtel betonte ihre Taillen.

Beide trugen in den Gürtel gesteckt eine aufgewickelte Ledergerte, fast einem Revolver gleich. Ihre Haare waren mit einen Band aus dem selben Material zusammen gebunden zu Pferdeschwänzen. Ich ließ meinen Blick von oben nach unten wandern und stellte fest, dass diese Zuchtmeisterinnen Schaftstiefel trugen, die bis in den Schritt reichten.

Dort trafen sie sich mit einer, ledernen Shorts.

Ilona trug über die Schulter hängend einen Sack mit sich, der nicht leicht zu tragen schien. Susi hatte einen kleineren, diesen aber auf dem Boden abgestellt.

„Bist du bereit weiter zu gehen?“, fragte Susi an mich gewandt. Ich war verblüfft, wie klar und streng ihre Stimme wieder war.

„Ja, ich bin bereit“, antwortete ich, eher zurückhaltend.

Nach der anfänglichen Begeisterung, die diese Kleidung auf mich machte, kam eine bedenkliche Stimmung in mir auf.

Würden sie mir Schmerzen bereiten wollen, von mir übermenschliches verlangen? Charlotte ging an mir vorbei zur Türe hinaus. Sie wies keinerlei Merkmale von Gewalt auf und hatte diese Prozedur doch auch schon überstanden. Ich versuchte mich, zu fassen.

Ilona kam einen Schritt auf mich zu, steckte mir zwei Riemen in die Hand an denen runde Polster angebracht waren.

„Schnalle dir das um die Knie. “

Ich erledigte, wie geheißen und war mir im Klaren, dass ich diese Knieschoner nicht ohne Zweck erhalten habe.

Als Nächstes hob sie mir Handschuhe entgegen, die nur die Hand, nicht die Finger bedeckten. Auch diese musste ich anziehen.

Susi kramte aus ihrem Sack am Boden ein Halsband aus schwarzem Leder heraus, das mit Ösen und Nieten bestückt war. Sie trat hinter mich und legte es mir um. Sie zog es so an, dass es leicht und ohne mich zu würgen, um meinen Hals lag. Gerade als sie an einem der Ringe eine feine Stahlkette einklinkte, betrat Charlotte wieder das Badezimmer.

Auch sie trug dieselbe Kleidung wie die beiden anderen und hatte einen Sack über die Schultern gehängt.

Ilona trat zurück und machte ihr den Weg frei. Charlotte stand vor mir.

‚Eine Prachtfrau!‘, schoss es mir durch den Kopf. Sie zerrte, wie es mir schien, aus ihrem Sack ein seidenes schwarzes Tuch. Diese entpuppte sich dann schnell zu einer kleinen Haube, die sie mir über den Kopf stülpte und mit zwei Bändern unten zuzog.

Ich konnte gut atmen, aber nur noch grobe Umrisse um mich herum erkennen. Von hinten konnte ich feststellen, dass Susi die Kette, an die sie mich gelegt hatte, anspannte.

„Auf die Knie!“, rieft Ilona. Und klopfte mir mit etwas auf die Schultern, das ich als den Stiel ihrer Gerte, zu erkennen glaubte. Als ich nicht sofort reagierte, wiederholte sie ihren Befehl und schlug mit dem Gerten-Stiel etwas Kräftiger auf.

Ich gehorche, gehe in die Knie. In dieser Stellung greift eine Hand hinter meinen Kopf und drückt ihn nach vorne. Unweigerlich bekomme ich Übergewicht und kann mich mit den Händen noch rechtzeitig abstützen.

„So ist's gut, nun werden wir unseren demütigen Sklaven auf allen Vieren ausführen. “

Der höhnische Ton, der in Susis Stimme dabei durchklang, schien mir echt zu sein. Ich konnte mir, in Anbetracht dessen, was sie mir zuvor gestanden hatte vorstellen, dass es ihr, Lust bereitet, mich zu ihrem Sklaven zu machen.

Ich kauerte auf Händen und Knien am Boden und wartete, was weiter geschehen würde. Susi zog die Leine straff, eine der Frauen setzte sich auf meinen Rücken. Ich konnte nicht wahrnehmen, ob es Charlotte oder Ilona war, da sie alle die gleiche Kleidung trugen. Nur Susi konnte es nicht sein, sie zog an der Leine und fuhr im selben Tonfall wie zuvor fort.

„So nun wird unser Sklave der Göttin einen angenehmen Ausritt bereiten.

Damit begann sie, mich am Halsband in die Richtung der Türe zu ziehen.

Bald war eine der Drei hinter mir und ließ mich die Ledergerte an meinem nackten Hinterteil spüren. Sie zog leichte Schläge über meine Hinterbacken, die nicht schmerzten, aber deutlich spürbar signalisierten, dass ich zu gehorchen hatte. Stockte ich in meiner Bewegung, fiel der nächste Schlag härter aus. Bin ich wieder in Gang gekommen, lässt die Intensität der geführten Streiche wieder nach.

Wir erreichen den Flur, der nicht so hell wie das Badezimmer ist und ich kann durch die Haube beinahe nichts mehr erkennen. Langsam und behäbig trage ich, immer noch von Susi geführt meine Last weiter. Ich vermute inzwischen, dass Charlotte meine Reiterin ist, kann es jedoch immer noch nicht bestimmen. Eigentlich versuche ich nur meine Gedanken auf ein bestimmtes Thema zu lenken um der Schmach, die mir widerfährt, auszuweichen.

Wir biegen ab, dem Weg zufolge, den ich vermute zurückgelegt zu haben, führen sie mich in das Zimmer, von dem Ilona gesagt hatte, dass ich es erst später kennenlernen würde.

Susi öffnet die Tür und zerrt Ross und Reiterin hinein. Es duftete süßlich, der ganze Raum scheint eingehüllt in Räucherwerk. Der Steinboden ist kühl und hart. Ich habe den Eindruck, dass ich im Kreis geführt werde, kann aber nicht nachvollziehen, wie viele Runden ich gezogen habe.

Meine Zureiterin scheint Spaß an der Sache zu haben. Sie hebt ihre Beine öfters vom Boden ab und sitzt mit ihrem ganzen Gewicht auf meinem Rücken.

Zwischendurch schlägt sie ihre Stiefel nach innen und streift dabei mit ihren spitzen Absätzen meinen baumelnden Schwanz. Irgendwann bleibt der Tross stehen. Meine Reiterin verlässt ihren Platz.

Susi zieht von hinten und zwingt mich damit, mich wieder auf den Knien aufzurichten. Mit einem erneuten Ruck reißt sie mich in eine Stellung, in der ich auf meinen Füßen hocke.

Ein Stiefel zwischen meinen Knien beginnt meine Beine auseinander, zu treiben.

Mit etwas Abstand erscheint ein zweiter Fuß. Die beiden zwingen mich fast zum Spagat. Breitbeinig, mein Geschlecht schutzlos offen, sitze ich da, weiß nicht, wie mir geschieht. Etwas Heißes wird mir zwischen die Beine geschoben. An der Abstrahlung der Wärme kann ich ausmachen, dass ein Schließen meiner Beine, und ein Kontakt mir dem Gegenstand sicherlich zu Verbrennungen führen würde.

Ein deutliches Angstzittern geht durch meinen Körper. Auf was habe ich mich da eingelassen.

Vielleicht haben die drei bisher alles nur gespielt, um nun an mir einem rituellen Mord zu begehen? Ich versuchte, diese Gedanken abzuschütteln.

‚Du musst Vertrauen haben Johann!‘, rief ich mir innerlich zu.

Ein Ton kommt leise, tauchte wie aus der Versenkung auf, wird stärker und beherrschte bald die ganze Szene. Die Quelle der Schwingungen wandert um mich herum. Ich verliere die Orientierung. Meine Aufmerksamkeit springt zwischen dem alles beherrschenden Ton und der Hitzequelle inmitten meiner Schenkel hin und her.

Angst und Glücksgefühl werden nur von einer hauchdünnen Folie getrennt.

Sekunden schnell stoppt der Ton und die Feuersbrunst verschwindet. Ich atme tief ein und erleichtert wieder aus. Eine Hand greift an meinen Schwanz. Erst durch die kühle dieser Berührung spüre ich, wie heiß meine Haut in der Region geworden ist. Das Maß der Bedrohung wird mir nochmals klar. Zart wird mir etwas auf mein Geschlecht gerieben. Auch meine Hoden, die Brustwarzen und zuletzt mein Anus erhalten eine Salbung, die nach kurzer Zeit ein ähnliches leichtes Brennen hervorrufen, wie ich es bereits von Charlottes Gel kenne.

Rechts und links neben mir lassen sich Charlotte und Ilona nieder. Es können nur die Beiden sein, da nach meiner Wahrnehmung Susi noch immer hinter mir steht und die Kette leicht straff hält. Welche der beiden, welche Seite eingenommen hat, kann ich nicht feststellen. Eine Hand mit Gummihandschuhen öffnet meinen Mund, drückt meinen Unterkiefer nach unten.

Mit einem Löffel bekomme ich eine leicht dickflüssige Essenz in den Mund eingeführt, die zuerst süß, dann bitter nachschmeckt.

Die Gummihand verschließt meine Nase und zwingt mich zum Schlucken. Ich schnappe nach Luft. Vielleicht habe ich in diesem Moment ein tödliches Gift zu mir genommen. Ich stelle fest, dass mein Vertrauen wieder brüchiger wird.

Ein zweiter Löffel schüttet Wässriges in meinen Schlund. Ich kann den Eigengeschmack nicht orten, da das Bittere der vorhergehenden Charge noch meine Geschmacksnerven besetzt. Ich schlucke ohne Zwang. Ein dritter und ein vierter Löffel, erst sauer, dann alkalisch, dann scheint die Prozedur zu Ende zu sein.

Ich nehme wahr, dass die beiden sich seitlich erheben und weggehen. An der Leine wird gerissen.

„Steh auf!“, kommandiert Charlotte und ich weiß, dass nicht sie und Ilona, sondern Susi und Ilona mich eben gepeinigt haben. Ich bin wieder Beruhigter. Zu Charlotte habe ich Vertrauen. Dann erhebe ich mich und merke erst jetzt, dass mein Schwanz zu voller Größe angewachsen und geradeaus von mir absteht. Behutsam zieht Charlotte an der Kette und geleitet mich in eine Richtung, in der ein Teppich am Boden liegt.

Sie dreht mich im Stehen und schiebt mich langsam rückwärts, bis mein Rücken einen hölzernen Stamm berührt. Entspannung suchend, möchte ich mich anlehnen, stelle aber fest, dass das Holz sich ab der haben Rückenhöhe teilt. Ein Stiefel kickt gegen die Innenseite meines rechten Beines und kurz darauf, tut ein Zweiter dies mit dem linken.

Eine zweite Runde bringt mich in eine instabile breitbeinige Stellung. Von hinten schlingen sich zur gleichen Zeit Lederbänder um beide Fußfesseln und ziehen meine Füße zu sich.

Ich habe Mühe mich aufrecht zu halten, lehne meinen Po an das Holz, um einen Stabilisierungspunkt zu haben.

Das Geräusch von Metallschnallen lässt mich wissen, dass ich angebunden bin. Die Kette an meinem Hals fällt nach unten. Gleich darauf werden mir die Handschuhe abgenommen. Bänder um die Handgelenke gelegt und meine Arme ausgebreitet nach oben gebunden. Jetzt realisiere ich, dass ich gefangen an einem Andreaskreuz stehe. Die drei Frauen entfernen sich, ich kann nicht einmal mehr ihren Atem hören.

Wartend, was geschehen wird, versuche ich, irgendetwas zu hören, riechen oder durch meine Kapuze zu sehen. Es gelingt mir nicht. Mein Schwanz pocht, platzt beinahe und mein Verlangen nach einem Mund, der daran saugt, wächst ins unermessliche. Ich versuche, mich abzulenken, beginne zu zählen, auch um meine Vorstellung von Zeit wach zu halten. Bei Tausend lasse ich's wieder.

„Bitte, bitte!“, schreie ich, „schleckt mir meinen Pimmel.

Ich halt's nicht mehr aus!“

Mein Rufen verhallt. Nichts regt sich. Wenn ich nur selbst Hand anlegen könnte, ich wäre mit allem zufrieden, nur spritzen will ich. Erleichterung für meine Lenden. Es dauert noch eine ganze Weile, bis ich Bewegungen registrieren kann.

Jetzt werden sie mich fertigmachen. Die ledernen Streifen einer der Gerten ziehen sich langsam über meinen Schwanz, ich versuche mich hin und her zu bewegen, um einen Reiz zu erhalten, der meine Ladung abschießen lässt.

Aber es gelingt mir nicht. Nach der zärtlichen kommt eine gröbere Phase. Alle drei schlagen mit ihren Peitschen leicht auf mich ein, mein ganzer Körper, jeder Zentimeter wird von den Riemen gepeinigt.

Dann kehrt wieder quälender Stillstand zurück. Ich spüre, dass sie da sind, versuche angestrengt, Umrisse zu erkennen, aber der Raum scheint so dunkel zu sein, dass das Licht nicht durch meine Kopfbedeckung zu dringen vermag. Zuerst rechts, dann links erscheint ein Kegel mit Licht.

Zwei Kerzen kommen auf mich zu, das Flackern der Flammen lässt mich meinen Kopf von einer Seite zur anderen wechseln.

Erst als beide nur noch Zentimeter von meinem Gesicht entfernt anhalten, wird mir bewusst, dass das Herbeigesehnte auch Gefahren birgt. Kurzer Hand sinken die flammenden Kerzen tiefer. Ein Schreck durchzuckt mich. Heisses Wachs tropft auf meine Brust. Zuerst sind es nur einzelne Tropfen, dann werden kleine Bäche daraus. Das Wachs trifft auf, lässt mich zucken.

Läuft an mir herunter, erkaltet und wird fest. Was ich befürchtet hatte, trifft ein. Die ersten Spritzer des heißen Wachses tropfen auf meinen Schwanz, der zuckt, schnellt nach oben und beginnt, im Rhythmus der Treffer zu baumeln.

‚Die drei martern mich langsam aber sicher zu Tode‘, schießt es durch meinen Kopf. Im selben Moment beginnt die zarte Spitze einer Zunge, den kleinen Schlitz auf meiner Eichel zu massieren. Dem Wahnsinn nahe schreie ich:

„Erleichtert mich … Bitte … Ihr Grausame, Hexen!“, die beiden zu meiner Seite bringen die Kerzen weg.

Kommen wieder und lösen meine Handgelenke vom Kreuz.

Binden die beiden Manschetten aber sofort zusammen. Ich könnte jetzt … durchfährt es mich, meinen Schwanz erreichen und mich erleichtern. Ich würde nur wenige Sekunden benötigen, angestaut geil, wie ich bin. Doch mein Versuch wird abgebrochen von vier groben Händen, die mich daran hindern.

Anstatt dessen, beginnen dreißig Finger, an meinem ganzen Körper zu kribbeln, und mir das feste Wachs von der Haut zu lösen.

An einigen Stellen gehen mit der Wachschicht auch Körperhaare mit, was jeweils einen feinen Stich in der Haut auslöst, der meine angespannten Sinne noch weiter anheizt. Ich bekomme eine Gänsehaut am ganzen Körper. Die frostigen Noppen überziehen mich wie ein Fell.

Die Hexen lassen mich wieder ohne Berührung stehen, lösen dann meine Fußfesseln und eine von ihnen nimmt die Leine wieder auf. Sie zieht mich vier Schritte nach vorne. Danach legen mich die drei auf den Rücken.

Mein Schwanz ragt senkrecht zum Himmel. Die Qualen, die ich über ihn erleide, sind unerträglich geworden. Wieder ziehen mir die drei Beine und Arme auseinander und ketten mich am Boden an.

Jemand macht sich an meinem Hals zu schaffen, zupft an den Band meiner Kopfbedeckung und mit einem kurzen Ruck ist die schwarze Haube, die mich in Dunkelheit hüllte, entfernt. Meine Augen versuchen, sich an das Dunkel des Raumes zu gewöhnen.

Das Erste was ich sehe, sind die Kerzen, die etwas abseits auf einen Leuchter stehen. Danach tauchen die Gestalten von Susi, Ilona und Charlotte auf.

Sie haben die Shorts ähnlichen Hosen abgesteift, stehen in ihren hohen Stiefeln und dem in Schritt weit ausgeschnitten glänzenden Lederbody über mir. Über ihren Brüsten haben sie Verschlüsse aufgezogen, die ihre Titten heraushängen lassen. Der Anblick macht mich wahnsinnig. Susi zieht einen Stuhl an meine Seite, hockt sich breitbeinig auf die äußerste Kante der Sitzfläche und beginnt, ihre Fotze mit dem Stiel ihrer Gerte zu reiben.

Ich zerschmelze vor Lust und kann meine Augen nicht von ihr lassen.

„Fick ihn, aber langsam!“, schreit sie Ilona an.

Die setzt sich wortlos über meinen Schwengel, breitet mit ihren Fingern die Schamlippen auseinander und senkt ihren Körper ab. Dabei reibt sie so vorsichtig meinen Ständer, dass dieser sich nicht erleichtern kann. Nur in ganz langsamen Schwingungen ihres Beckens beginnt sie, sich vorwärts und rückwärts zu bewegen, lässt es kreisen.

Mein Blick wandert zurück zu Susi, die erregt von Zusehen schneller an ihrer Spalte reibt und Charlotte anschreit:

„Setzt dich auf den Bastard!“

Sie gehorcht, setzt sich auf meinen Brustkorb und rückt langsam nach oben, bis meine Zunge ihre Spalte erreichen kann. Ich beginne, den Saft aufzusaugen, den ich so liebe. Meine Sicht auf Susi ist durch Charlottes Beine versperrt.

Ihr Stöhnen wird zu einem spitzen Schrei und dann kommt sie, kreischt, als ob sie gebären würde.

Erst jetzt beginnt Ilona, kräftiger Auf und Ab zu tanzen, und Charlotte pumpt mir ihre zuckende Spalte stoßweise ins Gesicht. Charlotte schreit, bäumt sich auf und presst unter Zucken ihre Spalte an mein Kinn.

Sie wartet nicht länger ab, vollzieht eine Drehung und schubst Ilona von meinem Schwanz herunter.

„Ich will ihn haben!“, schreit sie ihre Freundin an, die augenblicklich in umgekehrter Haltung Charlottes Stelle über meinem Gesicht einnimmt.

Ilona reibt ihr Geschlecht an meinem Gesicht. Ich versuche, ihr mit der Zunge zusätzliche Reize zu verschaffen.

Still, aber unter heftigen Krämpfen entlädt sie sich über mir. Aus ihren Inneren fließt Lustschleim über mich. Charlotte zappelt inzwischen auf meinem Schwanz. Jetzt will ich noch nicht, spritzen, will warten, bis sie so weit ist. Sie schüttelt sich am ganzen Körper, ich spüre, wie sich in ihrem Inneren eine gewaltige krampfartige Spannung in Wellen aufbaut und in dem Augenblick, als auch ich das Reißen in meinen Lenden nicht mehr unter Kontrolle bekommen, pumpt sie mit einem gewaltigen Krampf ihren Orgasmus heraus und mir der Samen aus meinem Speer.

Zwischen Ilonas Schenkeln hindurch sehe ich in Charlottes Gesicht die Glückseligkeit eines Vollweibes beim Höhepunkt. Wir blicken uns für den Bruchteil einer Sekunde in die Augen. Dann sinken sich Ilona und Charlotte über mir in die Arme. Vier Brüste baumeln über mir. Susi löst eine Verschnürung nach der anderen, und als meine Hände frei sind, versuche ich zuerst, um Ilonas Schenkel herum diese vier herrlichen Milchbälle zu streicheln.

Es ging nicht lange, bis Susi die beiden aufforderte, sich zu erheben.

Als ich dasselbe tun wollte, trat sie einen Schritt auf mich zu, drückte mir den Absatz ihrer Stiefel in die Brust und herrschte mich an.

„Bleib‘ liegen, du kleiner Wurm, jetzt kommst du erst richtig dran!“

Ich verstand nicht ganz, hatte gedacht die Zeremonie sein erledigt. Das war anscheinend ein Trugschluss. Susi nahm ein Stück Seil und band mir die Unterarme vor der Brust mit mehren Umrundungen straff zusammen.

Anschießend tat sie das selbe mit den Fußgelenken. Ein Stab, an dessen beiden Enden breite Lederschnallen befestigt waren, diente ihr dazu, meine Knie auseinander zu schieben und in dieser Position zu arretieren.

Sie zerrte mich recht unsanft aus der Rückenlage in eine knieende Haltung. Ilona hatte inzwischen zu meinen beiden Seiten zwei siebenarmige Kerzenleuchter aufgestellt und war gerade dabei, diese zu entzünden, als Charlotte von hinten an mich herantrat, das Halsband drehte und die daran befestigte Kette nach hinten zog.

Sie schob die ersten Glieder zwischen meinen Füßen durch die Seile und zerrte mich damit in eine angespannte aufrechte Haltung.

„Du wirst deine Herrinnen jetzt reinigen“, schall Susi mich an. Alle drei, standen vor mir und begannen, die glänzenden Bodys, die sie anhatten, aus den Stiefeln zu pellen und über ihre Köpfe zu ziehen. Es war ein überraschender Anblick, als die Frauen vor mir standen, nur in ihren hohen Stiefeln, deren umgeschlagene Enden kurz vor dem Schritt endeten.

Die Körper nackt, nur eine feine goldene Kette rankte sich bei allen Dreien um die Hüfte. Knapp unterm Bauchnabel hing jeweils ein kleines kupfernes Amulett. Ilona verteilte die Gläser, in denen sich die Gel's befanden. Weiter vor mir stehend begannen sie, einzelne Tupfen ihrer Salben zuerst auf ihre Brustwarzen, dann auf ihre Klitoris zu setzen.

Nachdem Ilona die Gläser wieder eingesammelt und beiseitegestellt hatte, rieben sie das Gel mit feinen kreisenden Bewegung in die Stellen ein, an denen sie zuvor die kleinen Punkte gesetzt hatten.

Es war ein erregender Anblick, den Dreien zuzusehen, wie sie mit einer Hand ihre Spalten auseinanderzogen, um danach mit einem Finger der anderen, ihre Lustknospen einzureiben.

Das Mittel zeigte Wirkung. Nach wenigen Minuten konnte ich die erneute Erregung bei jeder der drei spüren.

Ilona geht in die Initiative. Sie tritt hinter mich und beginnt, zuerst meinen Rücken, dann meine Pobacken zu streicheln. Ich höre, wie sie ein Glas öffnet.

Sie greift um mich herum, nimmt meinen Schwanz und reibt ihn mit dem violetten Gel ein.

Nachdem sie auch meine Hoden und die ganze Region um meinen Schwanz herum gesalbt hat, schiebt sie mir mit einem leicht schmerzhaften Ruck einen Finger mit Gel in den Arsch, fährt einige Male kurz rein und wieder raus. Ich bemerke ein aufkommendes Prickeln in meinem Geschlecht. Zwischen meinen gespreizten Oberschenkeln beginnt sich, mein Pfahl wieder aufzurichten.

Es ist mir nach wie vor peinlich, wenn mir jemand dabei zusieht, wie sich meine Erregung steigert, mein Schwanz anschwillt. Susi und Charlotte blicken gespannt zwischen meine Beine und verstärken meine Scham. Ilona reibt unterdessen die Rosette meines Anus weiter ein. Ich erschrecke, als sie einen harten Gegenstand an meinen Hintereingang führt. Mit drehenden Bewegungen beginnt sie, mir dieses Teil einzuführen, schiebt, nachdem sie den Widerstand meines Schließmuskels überwunden hat, den Stab schnell tief hinein und beginnt, mich mit kreisenden Bewegungen, in den Arsch zu ficken.

Susi tritt näher an mich heran. Sie bleibt mit ihren Stiefeln wenige Zentimeter vor meinen Knien stehen. Ich blicke nach oben.

„Sklaven erheben ihren Blick nur, wenn ihnen das ausdrücklich erlaubt wird!“, gibt sie mir deutlich zu verstehen und ich senke meinen Kopf wieder ab.

Während Ilona knapp:

„Leck ihr die Stiefel!“, ruft, schiebt sie meinen Kopf vornüber und presst ihn an die Schuhspitzen vor meinen Beinen.

Ich gebe nach, spüre jedoch das Reißen, das die Kette zwischen meinen Füßen und dem Hals verursacht. Ein Schauder läuft der Kette entlang über meinen Rücken.

Die Demut, die mir diese Haltung abverlangt, löst einen Reiz aus, den ich bisher nicht gekannt hatte. Plötzlich bekomme ich Lust erniedrigt, misshandelt, beschimpft und beherrscht zu werden. Mein Schwanz drängt sich in dieser gebeugten Haltung hart gegen meinen Bauch. Ich beginne züngelnd, Susis Stiefel zu lecken, die hebt zwischendurch immer wieder ihren Fuß an und knallt mir damit einen leichten Schlag ins Gesicht.

Sie zieht den Fuß weg und schiebt den anderen nach vorne, deutet mit einer kurzen Bewegung an, dass ich auch diesen Stiefel sauber lecken soll. Charlotte steht inzwischen neben mir und hebt ein Bein, um mir, ihren Absatz in den Nacken zu stellten. Gleichzeitig intensiviert Ilona die Bewegungen mit dem Kunstschwanz, den sie mir eingeführt hat. Ich bin machtlos, bin Lustgehilfe für die drei Frauen, die mich zum letzten Dreck dieser Erde erniedrigen, und verspüre die geilste Lust dabei, die ich je erlebt habe.

Charlotte presst mich zuerst tiefer, dann hebt sie ihr Bein, legt die Spitze ihres Stiefels unter mein Kinn und zieht mich leicht nach oben.

„Die ganzen Stiefel sollst du putzen, nicht nur die Spitze!“, schilt sie mich.

Ich lecke das Leder, fahre weiter nach oben und Charlotte gibt dabei den Ton an. Inzwischen befinde ich mich in einer Haltung auf allen Vieren.

Ilona stöhnt hinter mir, sie hat sich inzwischen auf meinen Arsch gesetzt und quält sich selbst und meinen Darm mit dem Stab. Ich realisiere, dass ihr Saft über meine Arschspalte tropft und in ihr nach unten rinnt.

Ich bin an Susis Knien angekommen, versuche einen Blick nach oben, um mir ihre saftige Spalte anzusehen. Charlotte bemerkt mein Tun und schlägt mir mit der Hand ins Gesicht.

„Du sollst deinen Blick nicht unerlaubt anheben!“, fährt sie mich an.

„Wenn du nicht hören kannst, wirst du dein blaues Wunder erleben. “

Die Lust steigert sich weiter in mir. Ihre totale Herrschaft über mich, und ich der Wurm, den sie zertreten können, wann immer es ihnen beliebt. Die Szene baut sich in Sekundenschnelle in mir auf, mein ganzer Körper beginnt sich, zu schütteln, mein Schwanz pocht bis in die letzte Ader. Leider habe ich durch die aufrechtere Haltung, die ich nun einnehme keinen Kontakt mehr zu ihm.

Er baumelt lose zwischen meinen Beinen. Ich bin am Schaft von Susis Stiefel angekommen. Charlotte hat inzwischen den Stiefel an meinem Hals durch den Stiel ihrer Peitsche ersetzt und drängt meinen Kopf weiter nach oben. Susi drängt ihr Becken stärker gegen mein Gesicht. Ich bin auf der Höhe, in der ich ihre Spalte erreichen könnte. Schiebe meine Zunge, so weit ich kann nach vorn, will mit dem Sanktuarium Kontakt aufnehmen, ihren intimen Geschmack meine Nerven peinigen lassen, doch Charlotte schieb mich immer wieder um die entscheidenden Millimeter zurück.

„Bitte darum, deiner Herrin die Fotze lecken zu dürfen!“, befiehlt sie mir.

„Bitte lass‘ mich deine Fotze lecken!“, es kostet mich Überwindung, das zu sagen.

„Bitte Herrin, heißt das!“, lässt Charlotte mich wissen und ich überwinde mich ein weiteres Mal.

„Bitte Herrin, lass‘ mich deine Fotze schlecken. “

Charlotte zieht den Schlegel an meine Kehle ab, setzt ihn in meinen Nacken und drückt mich nach vorne.

Zuerst landet meine Nase in Susis Busch. Die presst jetzt mit aller Kraft ihre Lenden gegen mein Gesicht und schiebt ihre glitschige Spalte zuckend über mein Antlitz. Charlotte unterstützt Susis Bewegungen, indem sie mit dem Lederknauf meinen Kopf in den Rhythmus der anderen einschwingt.

„Beiß mich!“, schreit Susi und presst mir den vorderen Teil ihre Spalte auf die Zähne. Ich beiß sanft zu.

„Mehr!“, schreit sie.

Ich schiebe meinen Kiefer langsam fester zusammen.

Dann ist der Moment erreicht, sie schreit, zappelt und verschmiert mir ihren Lustsaft in jede Falte meines Gesichts. Mit mehreren Stößen knallt ihre Klitoris gegen mein Kinn, bis sie endlich aufgibt und schwer atmend vor mir in der Hocke niedersitzt.

Charlotte besorgt eine Glasschale und stellt sie zwischen Susis Schenkel. Die greift nach unten und schiebt mit beiden Händen ihre Lustlippen auseinander.

Sie sieht mir in die Augen und fixiert mich, als ob ich ihr etwas zuleide getan hätte. Ich merke, wie sie presst und dann läuft ihre Pisse mit einem druckvollen Stahl in die Schale.

Ilona löst die Leine an meinen Fußfesseln, geht um mich herum und zieht mich wie einen Hund nach vorne. Mit gebundenen Händen und Füßen hoppele ich mit. Sie zieht meinen Kopf über die Schale und Charlotte legt ihren Absatz wieder in meinen Nacken, drückt mich nach unten, bis ich mit meinem Gesicht in der lauwarmen Brühe eintauche, dann gibt sie wieder nach und lässt mich auftauchen.

Die Pisse tropft von meinen Wangen wieder zurück in die gläserne Schale. Ich bin das niederste Geschöpf auf diesem Planeten. Ein kräftiger Ruck und Ilona zieht mich nach oben, zieht weiter und ich falle rückwärts. Sie zerrt mir meine Arme über den Kopf und bindet sie fest. Gleichzeitig zieht Charlotte meine Beine nach unten und verschnürt diese, in die entgegengesetzte Richtung.

Ich liege lang ausgestreckt auf dem Rücken und muss sofort erfahren, dass ich den Dreien weiterhin hilflos ausgeliefert bin.

Schon steht Susi über mir, schwingt die Lederpeitsche und trifft meinen Schwanz. Sie führt den Hieb gekonnt. Sie will Qualen erzeugen, nicht sinnlosen Schmerz. Und so führt sie die ledernen Riemen wiederholt über meinen steifen Ständer und meine Hoden.

Die süßliche Lust des Schmerzes lässt mich jammern.

„Gnade!“, bitte ich, „Gnade, für einen einfachen Sklaven!“

Susi verstärkt daraufhin ihre Streiche und Ilona stellt ihren Absatz auf mein Gesicht.

Charlotte greift mit einer Hand an meine Eier und beginnt, diese zu kneten, mit der anderen ruckt sie an dem künstlichen Pimmel, der noch immer in meinem Hinterteil steckt.

Susi lässt von ihren Hieben ab, sieht mich bereits wieder erregt an und dreht den Stiel der Gerte kurzerhand um, und schiebt ihn in ihre Spalte. Es scheint ihr unglaubliche Lust zu bereiten die geilen Leiden anderer zu beobachten und sich dabei selbst zu befriedigen.

Ilona lässt sich breitbeinig auf meiner Brust nieder, lässt mich ihren Duft riechen, bleibt jedoch so weit zurück, dass ich sie mit meiner Zunge nicht erreichen kann.

Wie gerne würde ich ihr jetzt die Spalte lecken, ihren Saft schürfen und sie ‚Kommen‘ sehen. Sie blickt zwischen ihren Schenkeln hindurch in mein Gesicht.

„Sag mir, dass du sie willst, du mieser kleiner geiler Sklave!“, sagt sie mit einem höhnischen Lächeln im Gesicht.

„Gib sie mir bitte gnädige Meisterin!“, rufe ich.

Sie rutscht näher, bleibt aber so weit auf Distanz, dass ich gerade mit der vordersten Spitze meiner Zunge ihre Knospe erreichen und daran züngeln kann. Sie sitz still, regungslos, schließt die Augen und zuckt fast unmerklich mit den Schenkeln zusammen, als es ihr kommt.

Ich spiele weiter, aber es scheint genug zu sein. Sie rückt ein wenig zurück und reibt sich noch einmal leicht an meinem Brustkorb.

Dann sieht sie zur Decke, hebt die Hände nach oben, streckt ihren Körper und lässt zwischen ihren Beinen hindurch ihre Pisse über meinen Brustkorb laufen. Das warme Nass sucht sich in kleinen Bächen den Weg über meinen Oberkörper und fließt ab.

Während Charlotte sich auf meinen Schwanz setzt, rutscht Susi wieder nach vorne.

„Schleck meine Möse sauber du Bastard!“, brüllt sie kurz und ich beginne, die letzten goldenen Perlen aus ihrem Schamhaar zu saugen.

Fahre mit meiner Zunge vorsichtig ihrer Spalte entlang und reinige sie. Sie springt auf und kommt zurück mit zwei kräftigen Metallklammern, die über eine Kette miteinander verbunden sind. Über meinem Gesicht sitzend raunt sie:

„Bitte mich, dich zu quälen. “

„Bitte quäle mich Meisterin!“, entlocke ich mir selbst noch mit Mühe, denn Charlottes heiße Möse pumpt ununterbrochen an meinem Schwanz. Sie bringt die beiden Klammern an meinen Brustwarzen an, und beginnt, an der Kette zu ziehen.

Ich glaube der Schmerz wird mich umbringen.

Zwischenzeitlich greift Susi unter Charlottes Hintern hindurch an meine Eier. Sie legt ein Gummiband um die bereits geschwollenen Kugeln und drückt mit beiden Händen zu.

‚Ich werde im nächsten Augenblick sterben!‘, schießt es mir durch den Kopf.

Da erhebt sich Charlotte von meinem Schwanz und Susi lässt ihre Hände, von meinen Eiern. Pochend zuckend steht meine Kanone zum Abschuss bereit im Nichts.

Mir wird schwindlig.

„Nein!“, schreie ich heraus, „Nein, ihr verdammten Hexen nicht jetzt aufhören!“ Nur Ilona zieht noch an der Kette.

„Ich werde wahnsinnig, lasst mich nicht so liegen. “

In einer Anspannung, die jeden Moment in eine Ohnmacht kippen kann, liege ich da und spüre auf meinen geplagten Schwanz die ersten lauwarmen Tropfen. Charlotte beginnt, mir über meinen Säbel zu pissen.

Stehend strullt sie mit voller Kraft über den Schwanz, zielt aufwärts über meinen Bauch, die Brust und pisst Ilona auf die Brüste.

Von dort rinnen die Bäche herunter über mein Gesicht. Ich öffne meinen Mund, schreie:

„Bitte!“, zu Charlotte und sie zielt und trifft mit ihrem Stahl.

Schon wieder trinke ich das Weib, das ich liebe, schlucke, was sie mir gibt. Als der Quell versiegt, setzt sie sich wieder nieder auf meinen Schwanz.

Während Ilona meine Brüste weiter martert und Susi die Plage an meinen Eiern wieder aufnimmt, führt Charlotte sich selbst, dann mich zum Höhepunkt, bei dem ich das Bewusstsein verliere.

Als ich erwache, sitzen die drei an meiner Seite, ich habe keine Fesseln mehr am Körper und Ilona reibt mich mit einem weichen Lappen ab. Das duftende Waschwasser, in das sie das Tuch immer wieder eintaucht, um mich zu reinigen, lässt mich den Eindruck gewinnen, ich befände mich in einem orientalischen Harem.

Die Lieblichkeit, mit der alle drei meinen ersten Blickkontakt erwidern, lässt mich wissen, dass die Tortur zu Ende ist. Ich versuche, mich zurechtzufinden, mache Anstalten mich zu erheben, aber Charlotte schiebt mich mit sanfter Hand wieder zurück, in die Rückenlage. Ilona schiebt den Waschkessel beiseite. Alle drei gehen auf dir Knie und beugen sich gleichzeitig zu mir nieder. Charlotte küsst meinen Mund, Susi meinen Bauch und Ilona meinen schlaffen Schwanz.

„Du bist nun in unserer Mitte, herzlich willkommen. “ Susi sagt dies mit einer Sanftheit in der Stimme, die mit den Qualen, die sie mir davor zugefügt hat, nicht verwandt sein können. Ich bin entspannt und zufrieden, wie ich es nie zuvor war. Eine nach der Anderen fährt mit zwei Fingern durch ihre Spalte und streicht mir den aufgesogenen Saft auf die Lippen.

Danach reicht Charlotte einen silbernen Kelch herum.

Jede von ihnen nimmt wieder von der enthaltenen Flüssigkeit auf die Finger und reibt über die Lippen einer anderen. Zuletzt reibt Charlotte diesen Saft auch mir auf die Lippen und ich merke, dass es sich um meinen Eigenen handelt. Mit diesem Gemisch der Säfte an den Lippen helfen mir alle drei dabei, mich zu erheben.

Wir sitzen über Kreuz und führen unsere vier Münder zusammen. Tauschen im Quadrat unsere Säfte und Zungen aus.

Mit dem Armen auf den Schultern umarmen wir uns und werden zu einer liebevollen Einheit. Wie liegen uns in dieser Stellung lange wortlos in den Armen, berühren unsere Zungen, Wangen und Leiber. Irgendwann ergibt sich eine Bewegung, ein Rhythmus und wir schwingen gemeinsam, erheben uns und tanzen durch den Raum.

Susi lässt sich irgendwann auf einen hölzernen Stuhl nieder, der an einer der Wände unter einem Baldachin steht. Drum herum stehen noch kleine Hocker, auf denen wir, Platz nehmen.

Charlotte zieht an den Enden von Susis Stiefeln, um sie von ihren Beinen abzustreifen. Sie stellt diese neben den Stuhl. Susi erhebt sich und lässt Ilona Platz auf den Stuhl. Susi zieht in gleicher Weise wie zuvor Charlotte die Stiefel von Ilona ab, um sie zu versorgen. Als sich Charlotte nun auf diesem Platz niederlässt, deute mir Susi an, dass ich ihr die Stiefel ausziehen soll. Mit sanfter Hand beginne ich, die hohen Schäfte über Charlottes Beine zu ziehen und stelle das imposante Schuhwerk an seinen Platz.

„In gleicher Weise ziehen wir diese Stiefel auch an. Beim nächsten Mal wird auch für dich ein Paar hier stehen. “

Charlotte sprach die zwei Sätze in würdevollem Ton, gerade so, als sei sie stolz darauf, mir dies mitteilen zu dürfen. Ilona nahm von einem kleinen Rosenholztisch, der neben uns stand ein Tablett mit vier Bechern und einem Zinnkrug. Sie goss uns ein und überreichte jedem einen gefüllten Becher.

Wir prosteten uns zu und tranken. Das Getränk begann im Mund zu Perlen, ohne dass es Kohlensäure enthielt.

„Was trinken wir da?“, wollte ich von Ilona wissen.

„Es handelt sich um eine spezielle Mischung von verschiedenen Wurzeln. Die erwünschte Wirkung, die schnell einsetzen wird, ist eine Stärkung des Körpers nach exzessiver Sexualität. Die Nebenwirkung kann sein, dass du gleich wieder geil wirst. “ Sie lachte und fügte hinzu: „Bei uns Dreien setzt meisten die Nebenwirkung gleichzeitig ein.

Mit dem rechten Auge blinzelte sie mir zu und goss meinen Becher nach.

„Ich hätte gerne noch etwas gefragt. “ Ich sah in die Runde, um zu festzustellen, ob eine der Frauen etwas einzuwenden hatte. Da ich dies nicht feststellen konnte, fuhr ich fort:

„Die heutige Prüfung war hart, ihr ward sehr rabiat und stellenweise brutal. Darf ich wissen, weshalb dies notwendig ist?“ Susi sah mich an.

„War's dir zu viel?“, fragte sie mich.

„Nein, es war ein außerordentliches Erlebnis. Wenn ich zuvor gewusst hätte, was ihr mit mir vorhabt, wäre ich sicher nicht mitgekommen. Ihr habt die Zeremonie systematisch gesteigert, die Lust auf die Spitze getrieben, ein Aussteigen wäre für mich aber auch nicht möglich gewesen. “

„Es ist Grundbedingung für unsere Gemeinschaft, dass wir alles füreinander tun“, begann Ilona, „du bist neu in unserem Kreis und so müssen wir zum einen sehen, wie bereit du wirklich bist.

Zum anderen: Nur wenn du weißt welch ein erbärmlicher Wurm du sein kannst, wirst du akzeptieren, dass es in unserer Runde keine Rangordnung gib. Wir sind alle gleichberechtigt, und, um das zu werden, muss man zuvor eine Stufe tiefer einsteigen, um dann zur Gleichberechtigung aufsteigen zu können. Dein Ego muss gebrochen werden, damit du ein Neues entwickeln kannst. “

Ich habe sie wohl verständnislos angesehen, denn sie ergänzte ihre Ausführung noch.

„Als Hexemeister wirst du einer von uns. Steigst du von oben herab in unsere Runde wirst du immer das, was du einmal hattest als etwas Erleben, das du zu unseren Gunsten aufgeben musstest. Jetzt warst du ganz unten, hilflos, bist sogar ohnmächtig vor uns gelegen, und dann haben wir dich aufgenommen. Du bist zu uns aufgestiegen, nicht herunter gekommen. Verstehst Du?“

„Ja, ich denke jetzt habe ich verstanden.

Bleibt für mich nur noch die Frage: Was tue ich jetzt mit der Begierde, die ihr geweckt habt. Ich fand euere Demütigung derart lustvoll und geil, dass ich den Eindruck habe auf den Geschmack gekommen zu sein. Euere Prüfungen scheinen jetzt aber beendet. Was mach ich nun mit dem geweckten Bedürfnis nach Unterwürfigkeit euch gegenüber?“

Alle drei begannen, schallend zu lachen. Susi rief:

„Habt ihr das gehört? Er ist auf den Geschmack gekommen und befürchtet nun, dass er nichts mehr bekommt.

Da haben wir genau den Richtigen ausgewählt. “

Und an mich gewandt fuhr sie fort:

„Wir sind nun vier Hexen, wer soll uns daran hindern eines unserer Gelüste auszuleben? Du stehst nun mittendrin, wirst bisweilen der dominante Meister und in gleichem Maß auch wieder der unterwürfige Sklave sein. “

„Spielt sich unser Hexensein ausschließlich auf der erotischen Ebene ab?“, wollte ich noch wissen.

„Nein, aber wir haben uns vorgenommen, vor allem die zwischenmenschliche Ebene des Hexenkults zu verwirklichen, und die hat eben viel mit dem Körper zu tun. Dass wir uns geistig auf dem selben Niveau treffen, ist eine Sache, die im Allgemeinen einfach zu verwirklichen ist. Ein gleichzeitiger gemeinsames Begegnen auf der körperlichen Ebene ist dann schon der schwierigere Teil. “ Ich verstand.

Das Ziel, sich intellektuell wie erotisch im selben Maß begegnen zu können schien mir nicht die allgemein übliche Form zu sein.

Ich hatte darüber zuvor noch nie nachgedacht. Susi stand auf.

„Komm mit mir, ich werde dir etwas zeigen. “ Ich erhob mich und folgte ihr. Wir gingen quer durch den Raum, den ich jetzt das erste Mal bewusst wahrnahm. Sie schritt geradewegs auf ein Möbel zu, das wie ein altes Stehpult aussah. Darauf lag ein Buch, das glich dem, das sie mir am Vortag gezeigt hatte, aus übertragen alten Schriften bestand und mit anmerkenden Übersetzungen versehen war.

„Hier befinden sich die tiefer gehenden Schriften. In diesem Buch haben wir alles was wir finden konnten zusammengetragen. Es beschränkt sich nicht nur auf Rezepturen und Anleitungen zu Ritualen, sondern wir haben darin dokumentiert was Hexen über die Jahrhunderte an körperlicher Erfahrung aufgeschrieben haben. Die Schriften stehen dir jetzt jederzeit zur Verfügung und du kannst studieren, was dich interessiert. Ich will dir diesen Raum heute noch ausführlicher zeigen, damit du weißt, wozu er von uns geschaffen wurde.

Ich lauschte auf der einen Seite ihren Ausführungen, auf der andern weckte das Buch mein Interesse und ich blätterte darin. Ich würde die ganze Sammlung von vorne bis hinten verschlingen. Schon die oberflächliche Betrachtung weckte mein Interesse, so sehr, dass ich es nicht abwarten konnte, mich darin zu vertiefen. Susi legt ihren Arm über meine Schulter.

„Seh‘ zu Charlotte und Ilona rüber. Der Platz unter dem Baldachin ist unser Gesprächs- und Beratungsort.

Dort treffen wir uns zum Austausch, diskutieren alte und neu Erfahrungen, lesen in Schriften und, wie jetzt, sitzen wir dort, nachdem wir uns körperlich begegnet sind. “

Sie verwies auf die rechte Seite.

„Der ganze Bereich dort im westlichen Teil ist der Kultplatz. Dort feiern wir Rituale. Tauschen uns mit unseren körperlichen Wünschen und Bedürfnissen aus. Gegenüber im Osten. “

Sie verwies auf das andere Ende des Raums.

„Dort ist nur Zärtlichkeit, Offenheit und Sanftheit Zuhause. In diesem Bereich lassen wir das Animalische beiseite. Berühren uns ohne Übergriffe, gehen feinfühlend aufeinander zu oder reden auch über unsere Bedürfnisse nach Zärtlichkeit. Im Osten beginnt etwas Neues, dort geht die Sonnen auf, ein neuer Tag lässt eine neue Welt entstehen. Daher beginnen wir in der Regel an diesem Ort. Wir betreten den Raum durch die Türe hinter uns, wenden uns nach links, um uns einzustimmen.

Steigern sich die Bedürfnisse, was nicht immer zwangsläufig so sein muss, dann durchqueren wir die Welt symbolisch und wenden uns dem Westen zu.

Dort ist, wie du heute erlebt hast Satan, oder wie wir sagen, das Animalische in uns Zuhause. Die Richtung, in der die Sonne untergeht, wo die Nacht beginnt, über die Erde zu herrschen, haben die dunklen Seiten unserer Selen ihr Domizil.

Sie nahm mich unterm Arm und führte mich nach Osten.

Dort breitete sich hinter mehreren dichten Pflanzen eine, in anschmiegsame und ausladenden Formen ausgestattete Sitzgruppe aus. Das türkisfarbene Wildleder der Bezüge hob sich von der Umgebung deutlich ab. Auch ein kleiner Tisch, der in der Mitte stand, war eingefasst mit dem Bezugsleder der Couch.

Alles war hier eher rund, weich gepolstert und nieder. Der ganze Bereich lag etwas vertieft gegenüber dem restlichen Raum. Wollte man sich in diesen Bezirk begeben so konnte man über drei Stufen hinunter schreiten.

Susi begleitete mich und bat mich Platz zu nehmen. Auch Ilona und Charlotte kamen zu uns und ließen sich nieder.

Verschiedene kleinere und größere Skulpturen standen um uns herum. Eine davon weckte meine Aufmerksamkeit. Sie bestand aus einem grauen Granit. Ein kleiner nachgebildeter kantiger Felsen trug in vielen Windungen eine Schlange, die sich selbst in ihr eigenes Ende biss. Daneben standen aufrecht ein Mann und eine Frau mit einem langen Stab.

Beide waren nackt. Der Mann hatte seinen Arm um die Frau gelegt und hielt unter ihrer Schulter hindurch ihre Brust in Händen.

Sie hält seinen Arm fest, indem sie ihm mit ihrem Oberarm einklemmt. Ihre rechte Hand umfasst sein aufgerichtetes Geschlecht. Der Mann hält den Stab schräg nach vorne gerichtet die Stange führt zwischen ihren Beinen hindurch nach hinten. Ich bekam beim näheren Betrachten den Eindruck, dass die Frau ihre Scham leidenschaftlich gegen diesen Stab presst.

Auch ihr Gesichtsausdruck verriet Erregung. Ilona erhob sich, ging zu einer kleinen Vitrine und entnahm ihr einen kleineren Gegenstand. Als sie ihn auf den Tisch stellte erkannte ich die Ähnlichkeit zu dem Teil das ich im Erkerzimmer gesehen, und als einen Salzstreuer aus Messing identifiziert hatte. Sie schraubt an diesem tropfenförmigen Gefäß die obere Spitze die den Deckel bildete ab, und legt ihn daneben.

Charlotte verließ uns, kam jedoch gleich wieder zurück und brachte eines der Schraubgläser und eine kleine Schatulle mit und setzte die beiden auf den Tisch.

„Wir haben ein kleines Geschenk für dich vorbereitet. “

Ilona sah mich erheitert an, als sie dies sagte. Sie hob den Deckel der Schatulle an und entnahm ihr einen Hornschaber, mit den Sie aus dem Glas Gel in das Metallgefäß umfüllte. Das dunkle Violett ließ mich erkennen, dass es sich um mein Gel handelte. Das gefüllte Gefäß verschloss sie wieder, entnahm der Schatulle ein feines ledernes Band und befestigte es an zwei Ösen, die unterhalb des Deckels angebracht waren.

Sie erhob sich, kam auf mich zu und legte mir das Band um den Hals.

„Du wirst dieses Gel nur zusammen mit uns anwenden?“, sprach sie in einem Tonfall, der Befehl und Frage in sich barg. Ich sah sie an und schlug bejahend die Augen kurz nach unten.

„Ich bedanke mich bei euch allen“, versuchte ich in einem formellen Tonfall, zu sagen, drehte dabei am unteren Teil des Gefäßes um es zu öffnen.

Ich hielt es unter meine Nase, um den Geruch wahrzunehmen. Es war eigenartig. Der Duft, der meinen Geruchssinn erreichte war mir sehr vertraut, hatte jedoch einen würzigen Unterton, den ich nicht identifizieren konnte. Als ob Susi meine Gedanken lesen konnte, hob sie an:

„Der Teil des Geruchs, der dir fremd vorkommt, ist ein Stück deiner selbst, den wir normalerweise nicht mit den bewussten Sinnen wahrnehmen können.

Er wird durch die Zugabe eines Auszugs aus dem Wurzelholz der Linde quasi riechbar gemacht. “

Meine Reaktion abwartend, sah sie mich an.

„Ist das bei jedem Menschen verschieden?“

„Ja, so wie sich der Farbton des Gels bei jedem verschieden entwickelt, so entsteht dieser fremd wirkende Teil des Geruchs ganz individuell. Der Extrakt, den wir aus der Wurzel herstellen ist selbst farblos und hat keinen eigenen Geruch.

Erst die Beimischung des entsprechenden Körpersekrets bewirkt die Farben und Geruchsbildung. Die Rezeptur kannst du in dem Buch, das wir dir gestern gezeigt haben, studieren. “

Charlotte entnahm der geheimnisvollen Schatulle noch ein weiteres Stück und kam, es zwischen den Händen haltend auf mich zu.

„Erheb‘ dich“, hauchte sie, während sie mir liebevoll in die Augen sah. Ich versuchte mich langsam und ohne den Blickkontakt zu verlieren, zu erheben.

Sie teilte ihre Hände umschlang meinen Bauch, und zog mit beiden Händen die selbe feine Kette mit dem kupfernen Amulett um meine Taille, wie sie selbst eine trugen.

Daraufhin ging sie in die Tiefe und küsste die Kupferscheibe. Als sie sich wieder erhob, gab sie mir einen innigen Kuss.

„Das ist das äußere Zeichen, das dich als einer von uns ausweist. Ich freue mich ganz besonders, dass ich diejenige bin, die es dir überreichen darf.

Susi betätigte einen Schalter an der Wand, daraufhin gingen hinter den schwere Samtvorhängen die Jalousien langsam automatisch nach oben. Licht drang in den Raum ein und alles, was zuvor mystisch und geheimnisvoll erschienen war, erhielt im hellen Sonnenschein einen eher nüchternen Ausdruck.

„Wir wollen jetzt aufräumen und dabei beraten, was der heutige Tag noch anzubieten hat. “ Als ob sie mit gutem Beispiel vorangehen wollte, erhob sich selbst als erste.

Wir folgten ihr und begannen die Ordnung wieder herzustellen. Ilona legte dazu noch eine Musik auf, die für mein Ohr aus bizarren Klängen bestand. Sie behauptete, dass es sich um eine mittelalterliche Laute handle. Wir hatten nicht lange zu tun, dann sassen wir wieder im Osten.

„Wir haben schon einen Vorschlag zur Beratung“, begann Susi, „hat noch jemand einen weiteren?“ Sie blickte in die Runde, um zu sehen, ob jemand einen Wunsch einbringen wollte.

„Ich nehme an, ihr wisst bereits um was es geht, wenn ich das auch wüsste, könnte ich eher entscheiden, ob ich einen eigenen Vorschlag anbieten will“, warf ich ein, als Susi mich anblickte.

„Ilona hat vorgeschlagen, dass wir heute zu ihr an den Bodensee fahren. Das Wetter ist gut und Ilona hat ein kleines Haus direkt am See mit einem eigenen Badestrand. Dort könnten wir schwimmen gehen und gegen Abend etwas grillen oder ausgehen“, beschrieb Susi kurz.

„Da habe ich keinen weiteren Vorschlag, ich finde die Idee großartig. Wir sollten dann nun noch schnell bei mir vorbeifahren, damit ich meine Badesachen einpacken kann. “ Alle drei begannen, herzhaft zu lachen, und Ilona meinte:

„Badesachen … Die brauchst du bei mir nicht, und solltest du trotzdem was benötigen, es ist mit Sicherheit schon für dich da. “

Ich sah sie verwundert an, sie ließ mich jedoch nicht zu Wort kommen, bemerkte gleich noch dazu:

„Selbst von deiner Zigarettenmarke gibt es schon einen Vorrat in meinem Haus.

„Danke, sehr aufmerksam, dann steht einer Abfahrt ja nichts mehr im Wege. “

„Doch“, warf Ilona ein, „anziehen müssen wir uns für die Fahrt schon. “

Ich blickte an mir herunter. Es war bereits so normal für mich geworden in Gegenwart der drei keinen Faden am Leib zu tragen, dass ich überhaupt nicht daran dachte.

Susi schloss die Rollläden wieder zur Hälfte und wir gingen zur Tür.

„Wie nennt ihr dieses Zimmer?“, wollte ich beim Verlassen noch wissen.

„Hexenstube, oder auch Kultraum, du kannst sagen wie du willst“, ließ Susi mich wissen. Charlotte und ich gingen ins Gästezimmer, die beiden anderen zogen sich in Susis Schlafzimmer zurück.

Wir begannen, unsere Kleider anzuziehen, und währenddessen erklärte mir Charlotte, dass sie glücklich sei mit mir.

„Es ist großartig, ich habe zwar immer noch Ängste, aber ich bin optimistisch, was unsere Beziehung angeht.

Ich habe wirklich nicht mehr geglaubt, einen Menschen zu finden, den ich so liebe wie dich und von dem ich spüre, dass er mich auf die selbe Weise liebt. “

Sie bekam dabei leicht feuchte Augen. Mit halb hochgezogener Hose fielen wir uns in die Arme.

„Ich liebe dich auch. Keinen Tag will ich mehr ohne dich verbringen müssen. Es ist zwar erst eine Woche her, dass ich dich kennengelernt habe, aber ich weiß genau, dass es richtig ist.

Mir rutschte dabei die Hose zu den Füßen herunter und ich begann, zu lachen. Charlotte löste sich von mir und sah mich fragend an.

„Was ist daran so lächerlich?“ Ich zeige an mir herunter und zog eine Mine, die meinem Missgeschick entsprach. Lachend nahmen wir uns wieder in den Arm.

„Anscheinend muss ich bei dir immer die Hosen runter lassen“, stellte ich fest.

„Aber bei dir tu ich es gerne. “

Sie griff mir zwischen die Beine.

„Sag mir, dass der nur mir gehört“, hauchte sie mir ins Ohr.

„Nur uns beiden, und du kannst jederzeit darüber verfügen. Wie ist das umgekehrt?“, fragte ich und griff ihr ebenfalls zwischen ihre Beine.

„Solange du Lust hast, kannst du jederzeit zu meiner Spalte kommen.

Ich liebe es, wenn du mit deiner Zunge die Furche durchpflügst und die Spitze vorne liebkost. “

„Dann lass uns hiermit unser Geschlecht zum gemeinsamen Eigentum erklären!“

Wir hoben die Arme und schlugen die Hände gegeneinander. Ein knapper Kuss, dann fuhren wir fort, uns die Kleider überzustreifen. Bei gegenseitigen Hilfestellungen nutzten wir immer jede Gelegenheit, um uns zart zu berühren oder einen Kuss anzubringen.

Fertig bekleidet standen wir im Flur.

Auch Susi und Ilona kamen aus dem Zimmer und wir gingen zu viert nach unten. Während Ilona und Charlotte noch den kleinen Koffer besorgte und überprüft, ob alle Utensilien eingepackt waren, kam Susi auf mich zu und zeigte mir einen daumengroßen Lederbeutel, an dessen einen Ende ein Schlüsselring eingenäht war.

„Du hast uns in den letzten Tagen viel Vertrauen entgegengebracht. Hast du nie daran gedacht, dass wir auch grausame Weiber sein könnten, die dich umbringen wollen?“

Ich sah ihr in die Augen, ließ meinen Blick für eine ganze Weile auf ihren Pupillen ruhen, bevor ich antwortete.

„Doch, das habe ich, besonders heute Morgen. Ich muss ehrlich sein, ihr hättet es wahrscheinlich sogar tun können und es wäre in diesem Moment lustvoll gewesen, zu sterben. Ich vertraue euch, kann nicht sagen warum, es ist eben so. “

Sie blieb mit ihrem Blick ebenso in meinen Augen haften wie ich in ihrem.

„Es ist geil, das zu hören. Niemand in unserm Kreis wird dir je etwas antun.

Trotzdem, zu spüren, dass du Angst vor unserer Macht hast, macht mich an, erregt mich ungemein. Greif mir zwischen die Beine, bitte … schnell …“

Sie zog ruckartig am Schlitz ihres Kleides. Legte ihre Beine frei und führte mit der anderen Hand die meine an ihre Spalte. Sie hatte kein Höschen an und war klatschnass.

„Kneif rein!“

Ich kniff so kräftig, dass ich befürchtete sie würde einen Schrei von sich geben.

Doch Susi stöhnte nur leise auf, ließ ihren Kopf in den Nacken sinken und sagte gelassen:

„Genug. “

Sie zog ihren langen Rock wieder gerade und fuhr fort, wo sie zuvor aufgehört hatte.

„Als Zeichen für unser Vertrauen, bekommst du diesen Beutel von mir. Darin ist ein Schlüssel, der an alle Türen meiner Häuser passt. Es gibt in jedem Haus nur jeweils einen Raum, dessen Türe dieser Schlüssel nicht öffnet, das ist immer mein Schlafzimmer.

Diesen Zugang kannst du nur mit meiner Erlaubnis erhalten. Die ersten beiden Häuser kennst du bereits. Hier, das Haus am Rosenweg und das Wochenendhaus, die anderen wirst du im Laufe der Zeit auch noch kennenlernen. “

Sie legte mir den kleinen Beutel in meine Hand. Einem Impuls folgend griff ich ihre Hand und gab ihr einen Kuss auf deren Rücken.

„Ich werde dieses Vertrauen zu schätzen wissen.

Ilona und Charlotte kamen, brachte noch eine weitere Tasche mit und meldeten sich startbereit.

„Wer fährt, ich habe keine Lust heute?“, fragte Susi.

Und ich meldete mich schnell, um das Steuer nicht Ilona übergeben zu müssen.

„Ihr müsst mir einfach sagen, wohin ich fahren soll“, hielt ich noch fest, denn ich kannte den Weg zu Ilona noch nicht.

Wir holten den Daimler aus der Garage und, nachdem das Tor geschlossen war, steuerte ich den alten Wagen in die Richtung, die Susi, die neben mir saß angab.

Ab und zu schielte ich in den Rückspiegel, um Ilona und Charlotte zu sehen. Auf der Autobahn begann Ilona, alte Beatles Melodien zu singen. Nicht lange und wir hatten alle eingestimmt. Yesterday …

Ab der Autobahnausfahrt übernahm dann Ilona die Anweisungen für den Weg.

Sie saß hinter mir und war bemüht, mir, über die Schultern hinweg, die nächste Kreuzung mit dem Zeigefinger zu erklären. Zwischendurch rutschte ihre Hand dann über meine Brust und kraulte mich am Hals. Verstohlen blickte ich zwischendurch in den Rückspiegel, um zu sehen, ob Charlotte etwas dagegen einzuwenden hatte.

Bei einem Blickkontakt nickte sie zustimmend, was mich beruhigte. Ich wunderte mich über mich selbst. Charlotte hat nichts dagegen, dass Ilona auf deinem Schwanz herumreitet, wenn sie dir an die Brust greift, und das noch in voller Bekleidung, dann denkst du, Charlotte müsste eifersüchtig werden.

Ich war eben doch noch sehr stark in meinen erlernten Vorstellungen Zuhause. Ich musste mit dem Wagen links über die Straße abbiegen in einen Feldweg.

Dieser führte bergab auf ein kleines Waldstück zu. Dahinter tat sich der See und ein breit am Ufer liegendes Anwesen auf, das ringsum mit einer übermann hohen Buchenhecke umzäunt war. Der Weg endete am Eingangstor. Ilona sprang aus dem Wagen und öffnete das schlichte Gitter, damit wir hineinfahren konnten.

Ich wollte anhalten, um Ilona wieder einsteigen zu lassen. Susi riet mir, weiter zu fahren, Ilona käme zu Fuß.

Es waren auch nur wenige Schritte, dann hielt ich den Wagen vor einem Haus, das flach mit zwei Stockwerken mehr in die Breite als in die Höhe ging. Wir stiegen aus und Ilona war bereits da. Sie schlug ihren Arm bei mir unter und zog mich förmlich zur Türe.

„Jetzt wirst du in mein Reich eintreten und wehe es gefällt dir nicht“, drohte sie, „dann höre ich sofort auf dich zu lieben.

“ Elegant öffnete sie die Haustüre und ließ mich vorgehen. Das kleine Entree war mit spanischen Möbeln ausgestattet und lud zum Verweilen ein. Durch eine zweite Türe gelangten wir in einen großen Flur, der rechteckig, nach vorne eine weite Glastüre besaß, die ihm viel Licht gab.

Bereits durch diese Türe konnte man das Ufer des Sees erblicken, wenn auch nur in einem begrenzten Ausschnitt. Links gingen zwei Türen weg, die Ilona mir als Bad und WC erklärte.

Rechts führten ebenfalls zwei Türe aus dem Gang. Die erste zur Küche, die zweite in das Wohnzimmer. Ilona stieß kurz die Küchentüre auf, ließ mich hinein blicken, dann fiel sie wieder von selbst zu.

Das Wohnzimmer schien ihr wichtiger zu sein. Sie hielt mir die Türe auf und bat mich, hineinzugehen. Eine weite offene Fensterfront zur Seeseite hin zog sich praktisch über die ganze Länge des weitläufigen Zimmers. Aus der Rückwand ragte ein fast runder offener Kamin mitten in den Raum und teilte ihn in zwei gleichgroße Hälften.

Im Eingangsbereich, den wir eben durchschritten, war eine Essgruppe, an deren Tisch eine große Familie Platz finden würde.

Dem Eingang gegenüber war am Ende des Zimmers eine gemütliche Sitzgruppe aufgestellt, die von einer alten Biedermeier Couch dominiert wurde. Die ganze Einrichtung erinnerte an eine Stube aus frühen Tagen dieser Epoche. Ilona sprang voraus blieb auf den freien Platz vor dem Kamin stehen, breitete die Arme aus und drehte sich einmal im Kreis.

„Na, wie gefällt es dir bei mir?“

Ich nahm auf der gepolsterten Bank die sich rund um den Kamin zog Platz.

„Es ist toll hier“, brachte ich hervor, „ganz anders als bei Susi oder Charlotte und aber toll. Hier kann man sich wohlfühlen und der See im Hintergrund lässt einem entspannen. Darf ich mal nach draußen gehen?“

Sie sprang wieder voraus und öffnete beide Flügel der Türe, die den Weg in den Garten, über einige Stufen freigab.

Wir schritten zusammen die Stufen hinab und standen im Rasen. Als ich mich umdrehte, wurde die Pracht dieser Villa erst richtig sichtbar. Nach hinten erschien das ganze Anwesen eher bescheiden. Hier, auf der Seeseite, öffneten sich zwei quer liegende Giebel recht und links, die in den Spitzen noch Zimmer haben mussten.

Verbunden wurden die beiden durch einen Querbau, der, wie ein nachträglich eingefügtes Stück, zwei einzelne Häuser zu verbinden schien.

Das Wohnzimmer lag unter dem linken Haus bis über die Mitte und nahm ein Drittel des Erdgeschosses ein. Charlotte stand zusammen mit Susi in der Türe und sah zu uns herunter, sie hielten sich an den Händen fest, als ob sie sich vor etwas fürchten würden.

Ilona ergriff meine Hand und sprang los. Sie riss mich einfach mit in Richtung zum Wasser. Über einen feinen Kiesweg schleppte sie mich durch den Garten ans Ufer.

Dort stand ein Bootshaus, das zum See hin durch eine Hafenmauer geschützt war. Daneben war ein runder Platz, ausgelegt mit Marmorplatten auf dem bereits vier Liegestühle standen.

„Wollen wir schwimmen gehen?“ Sie hüpfte wie ein Kind, im Kreis um mich herum. „Komm mit ins Wasser!“, rief sie noch einmal und begann bereits, sich zu entkleiden.

„Wollen wir nicht noch auf die beiden anderen warten?“, versuchte ich sie, zu bremsen.

„Die kommen schon noch. “

Sie hatte ihre Hände bereits an meiner Gürtelschnalle. Eben kamen die beiden anderen auf uns zu. Ich zog die Schultern nach oben und breitet meine Hände aus. Charlotte winkte nur und ich ließ Ilona gewähren. Die schubst mich rückwärts in einen der Stühle und vollbrachte, was sie begonnen hatte. Blitzschnell war auch sie aus ihren Kleidern gestürzt und zog mich nun über die steinerne Rampe ins Wasser.

Ich entschloss mich, aus ihrer Führung auszuscheren, beschleunigte meinen Gang, rannte ins Wasser und kraulte davon. So schnell ich konnte, wollte ich um die Hafenmauer herum schwimmen, um mich dort ihrem Zugriff zu entziehen. Aber ich hatte meine Rechnung ohne sie gemacht. Ich musste schnell feststellen, dass auch sie am See aufgewachsen und eine exzellente Schwimmerin war.

Gerade als ich um die Betonmauer biegen wollte, holte sie mich ein, hielt mein Bein fest und ließ mich nicht mehr weiter kraulen.

Sie zog sich näher an mich heran, schon spürte ich ihre Brüste an meinem Körper, dann griff sie an meinen ungeschützten Schwanz. Ich versuchte, ihr zu entkommen, streckte meine Hand nach einem der Ringe aus an denen normalerweise, die Boote festgemacht werden.

Das Eisen zwischen den Fingern zog ich mich gegen festen Hintergrund. Für Ilona war dies kein Hinderungsgrund. Sie fuhr mit ihrer Attacke weiter, bewegt sich wie ein Fisch im Wasser und hatte ihre Hände dauernd irgendwo an meinem Körper.

„Ilona, lass uns wieder an Land gehen“, versuchte ich, sie etwas zu mäßigen. Sie aber spielte weiter, wollte raufen und herumtollen. Ich drehte den Spieß um, machte mich los und begann sie an jedem Flecken, den ich erreichen konnte zu begrapschen.

Ich hatte erreicht, was ich wollte, sie ließ ab, wahrscheinlich in der Hoffnung ich werde mich jetzt um sie bemühen. Mit einer sanften Bewegung versetzte ich sie in eine Rückenlage und zog mit der einen Hand ihren schwimmenden Leib gegen die Treppe, die auf die Hafenmauer führte, mit der anderen kraulte ich abwechseln ihre Brüste und ihr Geschlecht.

An der untersten Stufe angekommen, suchte ich festen Tritt, löste mich von ihr und sprang davon. Sie war überrascht und konnte mir nicht folgen. Etwas außer Atem ließ ich mich neben Charlotte auf den Liegestuhl nieder. Ilona kam, hatte ihr beleidigtes Mädchengesicht aufgesetzt und plärrte mich an.

„Ich wollt‘ doch nur spielen, du Spielverderber. “

„Ich möchte mich einfach selbst entscheiden, ob ich spiele oder nicht, wenn du versuchst, mich zu zwingen, ohne dass das Teil des Spiels ist, macht mir das keinen Spaß.

Können wir uns darauf einigen?“

Sie steckte einen Finger in den Mund und begann noch unschuldiger, als zuvor auf dem Nagel zu kauen.

„OK, aber nächstes Mal sagst du ‚Ja‘. “ Hätte sie in diesem Moment gefragt, ich wäre ihrem Charme erlegen und hätte eingewilligt. Das hatte sie jedoch nicht gemerkt. Susi verließ unsere Runde. Charlotte hatte sich unterdessen ausgezogen und reckte sich an meiner Seite in der Sonne.

Sie genoss die wärmenden Strahlen und beobachtet, wie ich immer noch mit Ilona versuchte, die Grenzen abzustecken.

Dann verließ uns auch Ilona, sie schlenderte mit wackelndem Hinterteil den Kiesweg entlang zum Haus. Erst jetzt griff Charlotte zu mir rüber und tastete nach meiner Hand, ergriff sie und richtete sich auf. Mit einem nachdenklichen Blick, der versprach, dass ihre Rede gleich ernsteren Inhalt behandeln würde, sah sie mich an.

„Ich weiß“, begann sie, „Ich weiß, es wird nicht einfach sein für uns beide.

Ilona begehrt dich, sie möchte mehr von dir, als nur das, was innerhalb unseres Kreises geschieht. Ich befürchte, du musst irgendwann nachgeben. Davor habe ich Angst. “

Ich wusste, dieses Thema würde über kurz oder lang anstehen. Die Sympathien, die mir Ilona entgegenbrachte waren eindeutig.

„Wie soll ich mich deiner Meinung nach verhalten? Du kennst Ilona lange genug. “

„Ich bin mir nicht sicher“, hob Charlotte an, „ob das Problem bei ihr oder bei mir liegt.

Vielleicht habe ich einfach nicht genügend Vertrauen in dich, in sie? Ich würde gerne sagen: Wenn's dir Spaß macht, lasse dich drauf ein: Aber ich verspüre Eifersucht bei dem Gedanken, dich mit ihr alleine zu lassen. Vielleicht ist sie für dich die bessere Liebhaberin, als ich es bin. Dann ziehe ich den Kürzeren. “

Sie senkte den Kopf, sah vor sich nieder auf den Boden und es erschien mir, als ob sie eine Stellungnahme von mir erwartete.

„Es ist vielleicht gar nicht so einfach. Ilona ist nicht die bessere Liebhaberin. Für mich bist du das. Du hast etwas an dir, das mich fasziniert, ich kann es nicht bis ins Detail beschreiben, was es ist. Es beginnt mit deiner Art zu Sein, geht über dein Aussehen und deine fantasievolle Erotik, dein Stiel und deine feinfühlende Reflexion auf meine Bedürfnisse.

Du bist für mich die Erfüllung fast aller meiner Träume.

Ilona hat viel Ähnlichkeit mit dir, der einzige Unterschied ist ihre etwas naive Spontaneität. Sie hat oft, wo du sehr ernsthaft bist, eine Leichtigkeit, die mich überrascht. Es gibt zwei Dinge, die ich nicht wünsche. Erstens ich möchte dich auf keinen Fall kränken und zweitens will ich nicht, dass du und Ilona euch wegen mir in die Wolle kriegt. “

Ich war mir selbst nicht sicher, ob der Reiz, den Ilona auf mich ausübte, nicht einfach nur ein erotisches Prickeln war, das mit einem Mal befriedigt sein würde, oder ob mehr dahinter stand.

„Sag mir, was für dich gut ist. “ Im selben Moment, in dem ich dies aussprach, bemerkte ich, dass meine frühere Denkweise in dieser kniffligen Situation wieder die Vorhand bekam. Ich wollte nicht selbst entscheiden, sondern auf eine Entscheidung von Außen warten. Ich rief:

„Stop!“, noch bevor mir Charlotte antworten konnte.

„Stop! Ich habe entschieden. Ich werde mich außerhalb unseres Kreises nicht mit ihr einlassen und ihr das auch noch einmal klar sagen.

Eigentlich hatten wir das Thema ja schon miteinander besprochen und ich will es nicht neu diskutieren. “

Charlotte atmete erleichtert auf.

„Ich bin froh, dass du diese Entscheidung getroffen hast. Ich war gerade dabei, es dir zu erlauben, hätte aber ein ungutes Gefühl dabei gehabt. Danke, dass du selbst entschieden hast, das gibt mir auch die Gewissheit, dass du dich für mich entscheidest. “

Wie dumm von mir, solch eine Frage nicht sofort und klar zu beantworten.

Kannte ich mich doch, war mir immer im Klaren gewesen, dass ich ein monogamer Mensch bin. Ich selbst könnte dieses Dreieck nicht aushalten. Innerhalb des Kreises ging das, da waren Regeln, ein Anfang und ein Ende, ein Ritual. Aber außerhalb? Da würden sich Gefühle, Bedürfnisse und äußere Umstände überschneiden. Komplikationen wären vorgegeben und das war genau das, was ich nicht wollte.

War ich nicht eben im Wasser instinktiv vor Ilona geflüchtet, um ihrem Versuch auszuweichen? Bei Susi lag die Sache klarer, dort konnte ich alles als ein Spiel akzeptieren.

Ilona bedrängte mich in einer anderen Weise, sie wollte erobern, und dafür war kein Platz neben Charlotte frei.

‚Seltsam‘, dachte ich, ‚immer wenn ich mich in die Enge getrieben fühle, muss eine Entscheidung her. Ich scheine immer noch nicht in der Lage zu sein, mich vor der Spannung nach einer Lösung umzusehen. ‚

Während ich in meinen Gedanken immer weiter und tiefer in mein inneres einzutauchen schien, unterbricht mich Charlotte.

„Bist du jetzt wirklich sicher oder macht deine Entscheidung traurig?“

„Nein, ich bin nicht traurig darüber, ganz im Gegenteil, ich bin froh, sie gefällt zu haben. Ich denke nur gerade über mich selbst nach, habe mir die Frage gestellt, warum ich erst entscheide, wenn es nicht mehr anders geht. “

„Ist das nicht bei uns allen so?“ Charlotte sah mich wieder froh gestimmt an.

„Ich war eben in der Situation, dass ich dachte, einen Entschluss fassen zu müssen, der sich gegen meine Bedürfnisse richtet, um dich nicht zu verlieren. Hätte ich ‚Nein‘ gesagt, dann wäre bei mir der bittere Nachgeschmack geblieben, dir etwas verboten, zu haben das du dir vielleicht dringend wünschst. Wäre meine Antwort ‚Ja‘ gewesen, hätte ich gelitten, wann immer du mit Ilona alleine gewesen wärest. Ich muss es dir wieder sagen: Danke für deinen Entscheid, er macht mich glücklich.

Sie erhob sich und kam den halben Schritt zu meinem Stuhl. Ihre Hand fuhr an meine Schulter und stieß mich nach hinten. Mit einen Sprung lag sie auf mir, presste ihr ganzes Gewicht auf mich und ihre Scham an meinen Schwanz.

„Du gehörst mir!“, ihr Ton wurde bestimmend, „mir und nur mir. Ich will, dass du das weißt, und auch willst. Du sollst süchtig nach mir sein, nichts anderes außer mir haben wollen.

Lechzend in der Ecke sitzen, wenn ich nicht da bin und dabei an nichts anderes denken, als an meine Rückkehr. Das wünsche ich mir. “

Sie stemmte sich auf ihren Armen hoch und sah mir in die Augen. Ihr Blick traf mich willensstark aber ich konnte auch eine Unsicherheit erkennen. Diese beiden Seiten, die mir bei Charlotte immer offensichtlich waren, sie sind es, die mich an ihr faszinieren. Das wurde mir in diesem Moment klar.

„Eigentlich brauchst du dir das nicht zu wünschen, es ist schon so, du hast es nur noch nicht bemerkt. “

Sie drückte ihr Becken noch stärker gegen meines und begann, leicht rollende Bewegungen auszuführen.

„Lass es bitte für den Augenblick“, bat ich sie. „Susi und Ilona kommen sicher gleich wieder und ich möchte auch Ilona nicht kränken. So sehr ich jetzt auch Lust auf dich habe, wir sollten uns zurückhalten.

Ich will zuerst mit ihr sprechen, um die Situation zu klären. OK?“

„Stimmt!“, rief sie, sprang auf und rannte über die Rampe ins Wasser. Mit ruhigen Zügen schwamm sie hinaus in den See, bis ich sie nur noch als kleinen schwarzen Punkt erkennen konnte.

Susi kam wieder. Sie hatte eine Kühltasche über die Schultern gehängt und stellte sie neben mir ab.

„Willst du was zu trinken?“, fragte sie und ihr Tonfall gefiel mir nicht.

„Wenn du eine Flasche Kola hättest, gerne. “ Sie griff in die Tasche und holte tatsächlich eine heraus, öffnete sie und reichte mir die Flasche.

„Johann, es ist etwas passiert …, du solltest nach Ilona sehen. Sie sitzt weinend in ihrem Zimmer und lässt sich nicht beruhigen. Sie will, dass du kommst. “

Ich sah Susi, an sie verzog leicht ihre Mine und es war klar, dass es ihr unangenehm war, den Boten zu spielen.

„Wir beide haben dieses Problem nicht?“, fragte ich sie.

„Nein, ich glaube nicht. Ich liebe dich auf meine Weise und habe den Eindruck, dass es dir ebenso geht. Ich bin glücklich, dass du in unsere Runde gekommen bist, aber nicht, weil ich dich für mich alleine haben will. Im Gegenteil ich finde Charlotte und du, ihr seid ein ideales Paar. “

„Schön, dass du mir das sagst.

Es ist tatsächlich so, ich liebe dich, aber im Sinne eines geliebten Menschen, den ich wertschätze und für den ich gerne da bin, mit dem ich aber nicht ununterbrochen zusammen sein muss. Bitte verstehe das nicht falsch. “ Sie schüttelte den Kopf.

„Nein, meine Ängste haben wir heute Morgen besprochen und ich denke wir konnten sie, zumindest für den Moment bereinigen. Mit Ilona musst du dies erst noch tun. Bist du dazu bereit?“

Ich erhob mich aus meinen Liegestuhl, um mich auf den Weg zu machen.

„Sei behutsam“, riet mir Susi, „Ilona ist sehr empfindlich. Mir ist sie ans Herz gewachsen. Sie ist oben in ihrem Zimmer, du wirst es finden. “

Nachdem ich meine Unterhose angezogen hatte, ging ich den Weg zum Haus in schnellen Schritten, begann zu überlegen, wie ich die Sache am besten angehen sollte und verwarf alle Ideen, die mir einfielen wieder. Durch das Wohnzimmer in den Flur, dann führte eine Treppe nach oben.

Das Obergeschoss war hell und öffnete sich überwiegend zur Seeseite hin.

Ich vernahm ein leises Schluchzen wahr und folgte der Richtung, aus der ich es vernahm. Die letzte Türe stand halb offen. Ich schob sie vorsichtig weiter auf und sah Ilona auf einem großen weiß lackierten Bett liegen. Sie presste ihr Gesicht in die Kissen und bemerkte mein Kommen nicht. Mit leisen Schritten ging ich über das glänzende Buchenparkett auf sie zu und setzte mich auf die Bettkante.

Schweigend saß ich da, und Wartete. Es war mir nicht danach ihr, mit irgend welchen belehrenden Worten, zu begegnen. Ich fühlte mich schwach und klein. Es dauerte sicherlich eine gute Viertelstunde, bis sie ihren Kopf aus den Kissen hob und sich nach mir umdrehte. Wir sahen uns an und mir schoss das Wasser in die Augen.

Nun begannen mir, die Tränen zu fließen.

Ilona rückte näher an mich heran und nahm mich in die Arme.

Wir drückten unsere Schädel gegeneinander, bis es schmerzte. Dann packte sie mit beiden Händen meinen Kopf und brachte ihn so in Stellung, dass sie mich mit ihren Augen fixieren konnte. Ich erwiderte ihren Blick und war vertieft in das Innere ihrer Pupillen, die sich vor meinen Augen zu verschieben begannen.

Plötzlich sah ich ein drittes Auge auf ihrer Stirn, genau zwischen den beiden anderen.

„Ich will dich für mich!“, schrie sie mich an und ich zuckte zusammen vor Schreck.

Was sollte ich antworten? Alles was ich jetzt gesagt hätte, wäre verkehrt gewesen, also schwieg ich, sah sie einfach weiter an. Sie schüttelte meinen Kopf, als ob so der Groschen fallen müsse.

„Hast du verstanden, was ich gesagt habe?“

„Ja“, mehr fiel mir nichts anderes ein.

„Was, Ja?“

„Ja, ich habe verstanden. “

„Und?“

„Was? Und?“

„Und was meist du dazu?“

„Ich denke es wird nicht gehen.

Sie holte aus und knallte mir eine schallende Ohrfeige ins Gesicht. Ich sah sie an. Sie begann erneut, zu weinen. Ich dachte einen Moment lang, dass ich sie gleich aufs Kreuz werfen und sie kräftig durchficken werde. Aber dieser Weg schien mir dann doch nicht der Richtige zu sein.

„Ilona“, begann ich, „Ich hab dich sehr gerne, ich will dich nicht kränken, aber wir sollten einen Weg finden, vernünftig miteinander darüber zu reden.

„Was soll ich mit Vernunft anfangen. Ich will dich für mich, dich nicht teilen mit den anderen. Vernunft! Wenn ich das Wort schon höre, kommt mir die Galle hoch. “

„Dann lass mich dich wenigsten verstehen, bitte. “

„Du verstehst sehr wohl, hast den Vorteil, dass du der Gockelhahn bist, dass zwei Frauen dich wollen. Ich habe niemanden, der mich will.

„Das solltest du so nicht sagen. Ich will dich wohl. Es scheint nur so, als ob das, was du von mir willst, und das, was ich von dir geben kann, sich unterscheidet. Darüber sollten wir reden. “

„Also dann fang‘ an. “

Ich wollte ihr wieder in die Augen sehen, aber sie wich mir aus, zog die Knie an und legte ihren Kopf dazwischen.

Ich war verlegen. Wie sollte ich ihr klar machen, was ich für sie empfand und warum ich Charlotte bevorzuge, ohne dass sie sich zurückgesetzt fühlte? Ich fuhr mit der Hand zwischen ihre Unterschenkel und versuchte, sanft ihr Kinn nach oben zu schieben.

Zuerst sträubte sie sich, gab dann jedoch nach. Ich hob ihren Kopf so weit, dass wir uns wieder ansehen konnten. Es schien mir eher möglich mit Blickkontakt ehrlich miteinander zu reden als ohne.

„Erinnerst du dich noch an den Moment, als ich heute vor einer Woche in euer Auto einstieg? Ich saß hinten und habe euch beide abwechselnd betrachtet. Ihr wart verschieden und doch wie Zwillinge. Die eine Schwarz, die andere Rot. Ich hätte in diesem Augenblick nicht im Traum daran gedacht, dass sich unter uns das entwickeln könnte, was sich inzwischen eingestellt hat.

Du und Charlotte, ihr seit wie die zwei Seiten ein und der selben Medaille, Kopf oder Zahl, schwarz oder rot, ich habe die Entscheidung nicht bewusst gefällt.

Ich habe nicht gewählt zwischen zwei Alternativen, das mag für dich vielleicht so aussehen, es ist aber ganz anders. “

„Wie denn?“, unterbrach sie mich.

„Auch ohne dass ich es selbst gemerkt habe, wurde ich von Charlotte angezogen. Ich träumte in der ersten Nacht von ihr. Aber als ich morgens aufwachte, wusste ich noch nicht, welche Rolle sie für mich spielte. Erst als ich in der Mittagspause in einem Park saß und bemerkte, wie ich in allen Frauen die vorüber gingen ein Abbild von Charlotte suchte, war mir klar geworden, dass ich sie liebe.

Plötzlich verspürte ich einen Drang, sie wiederzusehen. Nicht nur die Freude darauf, sondern ein Verlangen danach machte mich beinahe irr. Würdest du das als Liebe bezeichnen?“, wollte ich wissen.

„Sicher, aber warum sie und nicht ich. Bin ich hässlicher, bin ich dümmer, bin ich doof?“

„Nein, ich kann's dir nicht sagen warum. Du hast mich eben am See in eine verzwickte Lage gebracht und was habe ich instinktiv getan?“

„Du bist feige abgehauen.

„Ja, ich war feige, aber nun bin ich da. Ich will nicht, dass du denkst, dass ich feige bin. Nicht um meine männliche Ehre zu retten oder sonst so einen Quatsch. Nein, es ist mir wichtig, dir zu zeigen, dass ich dir nicht aus dem Weg gehe. Ich liebe dich, liebe dich anders als Charlotte. Wenn du dich daran erinnerst, wie wir zusammen bei Susi oben auf der Treppe saßen, es war wunderbar.

Ich hatte das Gefühl, eine echte liebe Schwester gewonnen, zu haben, die mich nimmt, wie ich bin und der ich das Selbe zugestehen kann. “

„Ich muss dir recht blöde vorkommen?“, begann sie, „laufe dir nach wie ein wild gewordenes Huhn. Ich weiß nicht, warum es so ist. Ich empfinde alles für dich, mein Herz schlägt schneller, wenn du da bist. Ich wollte, dass wir heute hierher fahren, damit ich dir zeigen kann, wie ich lebe.

Ich möchte dir alles Schenken, dich bei mir haben. Noch nie habe ich mich so gedemütigt, so bloßgestellt vor einem Mann, wie ich das vor dir tue. Ich will dich nicht kaufen damit, sondern dir zeigen wie wichtig du für mich bist. Was soll ich machen?“

„Lass es für den Moment so wie es ist. Du kannst mich nicht zwingen, anders zu sein. Offen betrachtet, wärest du glücklich damit, wenn ich zu dir käme und Charlotte die Geprellte wäre?“

Sie überlegte eine Weile.

„Daran habe ich bisher nicht gedacht. Ja, ich würde ihr wehtun und das kann ich auch wieder nicht. Entschuldige, ich werde mir langsam klar, dass ich Bockmist gebaut habe. Ich muss das wegstecken können. “

„Nein, bitte stecke es nicht weg. Wir sollten versuchen, es miteinander zu leben. Ich habe selbst erst in der letzten Woche begriffen, dass, das Wegstecken, die schlechteste Variante ist.

Man tut sich selbst und anderen mehr weh, als wenn man offen versucht, die Probleme zu lösen.

Ich habe ein wirklich starkes Bedürfnis danach, in dir eine liebevolle Schwester zu haben und wenn du willst, bin ich gerne dein Bruder und das mit Haut und Haar. Ich werde immer für dich da sein. “

Sie blickte im Raum umher, als ob sie nach etwas suchen würde. Nackt, wie sie war, sprang sie aus dem Bett und rannte aus dem Zimmer. Ich hörte sie den Gang entlang springen und die Treppe nach unten stürzen.

Dann war es für einen Moment still. Doch gleich kam das Geräusch ihrer Bewegung aus der Ferne wieder zurück und sie stand, außer Atem wieder neben mir.

Sie hielt in der Hand eine kleine Holzbox, abgegriffen und staubig. Mit einem Sprung saß sie neben mir auf dem Bett und hielt die kleine Truhe vor sich hin. Langsam öffnete sie den Deckel. Sie entnahm aus dem Inneren eine feine silberne Halskette, an der ein kleiner Anhänger baumelte.

Sie ließ die Kette vor meinem Gesicht hin und her baumeln. Mir blieb der Atem stehen.

Nein das konnte nicht sein, das durfte nicht wahr sein. Ein kleiner silberner Phallus hing nach unten und bewegte sich im Rhythmus, den Ilona vorgab.

„Ich war gerade sechzehn Jahre alt geworden und das erste Mal in Konstanz in der Disco“, begann sie, „dort lernte ich einen älteren Jungen kennen, der mir sofort gefiel.

Wir hatten einige Wochen eine wunderbare Zeit miteinander, trafen uns regelmäßig und verstanden uns prima.

Ich hätte gerne mit ihm geschlafen, aber er lehnte ab, weil ich noch zu jung sei. Ich verließ ihn deshalb. Ich war gekränkt in meiner Eitelkeit. Eines Abends begegneten wir uns „zufällig“ wieder. Er kam auf mich zu und entschuldigte sich, aber er könne nicht anders. Dann gab er mir diese Kette. Wenn du älter bist, denk an mich, hatte er gesagt.

Ich werde nie vergessen wie er mit Tränen in den Augen gegangen ist. “

Sie hielt innen, sah mich an.

„Genau so wie du jetzt, so hat auch er damals geweint. “ Ich nickte.

„Ja Ilona, ich weiß, was du meinst. “ Ich konnte es nicht glauben. „Seit wann weißt du es?“, fragte ich sie.

„Schon seid Charlotte mir dich das erste Mal auf der Straße gezeigt hat.

Ich habe dich sofort erkannt. “ Sie begann, zu strahlen. „Ich hab's niemanden erzählt, es war in den ganzen letzten Wochen mein kleines Geheimnis. Ich wusste, wer Johann Damm ist. Erst als sich herausstellte, dass auch Charlotte, ohne es zu wissen, dich bereits kannte, war ich traurig. “

„Es tut mir leid, ich hatte keine Ahnung. Du hattest seinerzeit einen kurz geschorenen Kopf und hast, wenn ich mich recht entsinne, ein wenig gelispelt, warst immer schrecklich geschminkt und hattest das aufdringlichste Parfum, das es damals gab.

Ich wäre in hundert Jahren nicht darauf gekommen. Ich kannte auch nur deinen Vornamen, deinen Nachnamen und deine Adresse hast du mir nie gegeben. “

Sie sah mich an.

„Ja, das habe ich lange bereut und als ich nach einigen Jahren, dem Mut aufbrachte, an deine Adresse einen Brief zu schreiben, kam er mit dem Vermerk ‚Unbekannt Verzogen‘, zurück. “

Ich nahm sie in den Arm.

Mir war als ob die Welt erneut durcheinander, geraten wäre. In Zeitrafferbildern schossen die Wochen mit Ilona an mir vorbei.

„Ich hätte damals so gerne mit dir geschlafen, aber ein guter Freund von mir hatte kurz zuvor eine Freundin in deinem Alter, das Mädchen bekam ein Kind und er eine Strafe wegen Missbrauchs Minderjähriger. Der Vater des Mädchens hatte geklagt. Mir ging das seinerzeit so durch Mark und Bein, dass ich beschlossen hatte, mich nie mit einem Mädchen unter achtzehn Jahren einzulassen.

Dem Grundsatz bin ich treu geblieben, nicht nur bei dir. “

Sie nickte.

„Es hat nicht sollen sein. Nun habe ich dich wiedergefunden und du verliebst dich unter meinen Augen in meine Freundin Charlotte. Kannst du meinen Schmerz verstehen?“

„Ja“, ich konnte nicht mehr sagen als dieses Einfache: Ja.

„Ich wünsche mir, dass wir die besten Freunde auf der Erde sind.

“ Sie nickte.

„Ja, es scheint so, dass wir für die Freundschaft gemacht sind, nicht für die Liebe. Jetzt weißt du Bescheid, du bist der Erste, der es erfahren hat. Wir werden es auch den beiden anderen noch sagen. Einverstanden?“

Ich nahm sie in den Arm und wir erhoben uns. Vor ihr stehend, nahm ich ihr, die Halslette aus der Hand und legte sie ihr über.

Danach zog ich ihre Haare durch die Kette und ließ sie darüber fallen. Hand in Hand gingen wir nach unten.

Charlotte hatte sich wieder auf ihrem Liegestuhl niedergelassen und Susi las in einer Illustrierten, als wir eintrafen.

„Ich werd‘ jetzt schwimmen gehen“, kündigte ich an und zerrte mir so schnell wie möglich meine Hose herunter. Mit kurzen Anlauf sprang ich in die Fluten, tauchte so weit ich konnte, um möglichst weit von den Dreien weg zu sein.

Ich ging davon aus, dass Ilona mit Susi und Charlotte einiges zu besprechen hatte, und zog es vor, sie dabei alleine zu lassen.

Hinter der Hafenmauer fand ich einen trockenen Absatz und streckte mich in der Sonne aus. Ich schloss meine Augen um den feurige Pfeilen ihre Strahlen zu entkommen. Ein Gedanke ließ mich hochschrecken.

„Unwahrscheinlich“, hörte ich mich zu mir selbst sagen, „aber möglich. “

Nein das konnte nicht sein, trotzdem, ich wollte mir gleich Gewissheit verschaffen, stand auf und bestieg die Hafenmauer.

Einen Fuß vor den anderen setzend wandelte ich den schmalen Grat entlang, bis ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Die drei saßen heftig diskutierend beieinander. Bei meinem Eintreffen hörte ich Ilona noch sagen, dass sie vorhabe, das Verhältnis mit mir neu anzugehen.

Sie hatten darüber gesprochen. Also konnte ich meine Frage loswerden. An Susi gewandt quoll es aus mir heraus.

„Gibt es irgend einen Abschnitt in unserem Leben, in dem wir uns bereits begegnet sind?“ Susi lächelte.

„Nein, das wäre auch zu viel des Zufalls. Ich bin mir sicher, dass ich dich das erste Mal sah, als Charlotte uns beim Griechen eingeladen hatte. Trotzdem bist du mir vertraut, ich hatte nie den Eindruck, dass du ein Fremder für mich bist. Wenn wir uns schon einmal begegnet sind, dann nicht in diesem Leben. “

Ich war zufrieden mit der Auskunft. Aus Susis Mund klang das wahr.

„Ich müsst entschuldigen, aber es überrollte mich gerade der Gedanke, dass wir drei alle einen gemeinsamen Faden in die Kinderzeit haben. “

Susi schmunzelte.

„Ich kann mich zwar an die Zeit erinnern in der Ilona nach ihrem ersten abendlichen Ausgang verliebt war, aber sie hatte mir damals weder deinen Namen genannt noch näheres erzählt. Ich war schon nach der Entdeckung deiner Bekanntschaft mit Charlotte verblüfft, konnte mir das eigentlich nicht so recht vorstellen.

Jetzt denke ich sind wir über jeden Zweifel erhaben, wir haben dich nicht nur aus Zufall ausgewählt. “

Die Stunden verrannen mit diesem Thema. Schnell und unerbittlich war die Sonne in der Nähe des Horizonts.

„Ich würde euch gerne zum Nachtessen einladen“, meldete ich mich, auch mit dem Hintergedanken, das Ende dieses Wochenendes einläuten zu müssen. Ilona schlug ein kleines Restaurant in der Nähe vor und schon bald waren wir, wieder in den Kleidern und zu Fuß dorthin unterwegs.

Die niedere Bauernstube des Gasthauses war gemütlich und wir konnten einen Platz in einer Ecke finden. Der runde Tisch erlaubte es, so zu sitzen, dass wir alle Sicht auf den Gastraum hatten.

Das Essen war köstlich, der Koch hatte uns verschiedene Fleischsorten mit frischen Kräutern zubereitet, dazu wählte Ilona einen Rotwein aus, der die Speisen bestens ergänzte. Mit einem Kaffee und frischen Erdbeeren schlossen wir ab und waren dann auch schon wieder auf dem Weg zurück.

Inzwischen war die Dämmerung hereingebrochen, der Tag, ja das Wochenende neigte sich seinem Ende zu.

„Wie wird es weitergehen?“, fragte ich in die Runde, als wir in den Feldweg zu Ilonas Domizil einbogen. Susi meldete sich.

„Wir wollten uns am Mittwochabend bei mir treffen. Passt dir der Termin?“

Ich überlegte, konnte nichts finden, was dem im Weg stehen würde.

„Ja, das müsste gehen. Welche Zeit?“

„Neunzehn Uhr. Wir können dann noch einen kleinen Imbiss nehmen und uns dann mit den Schriften des Amronius beschäftigen. Es wird sicher spannend. “

„Wer ist dieser Amronius?“, wollte ich gleich wissen.

„Ein Hexer und Mystiker des ausgehenden sechzehnten Jahrhunderts. Er hat als sich Erster, distanziert von der religiösen Seite, mit der menschlichen Psyche auseinandergesetzt.

Seine Erkenntnisse dienten Leuten wie Freud als Grundlage für ihre Sexualpsychologie. Er hat schon damals das Lustprinzip bei Menschen beobachtet und dazu einige Schriften verfasst. Außerdem hat er viele Berichte über Tinkturen und Essenzen gesammelt und diese ausführlich in ihrer Wirkung beschrieben. Ein Praktiker. “

Das schien ja interessant zu werden. Susi fragte bei Ilona nach, wie sie es mit ihrem Auto halten wolle. Der Mini stand noch im Rosenweg.

„Ich werde mit der Bahn kommen. Es ist zwar umständlich, aber jetzt ist es zu spät, um den Weg hin und zurück, zu fahren. Morgen habe ich recht früh einen Termin. “ Ich lauschte ihr zu und dachte, ich könne ihr eine Freude bereiten. Zuerst stupste ich Charlotte in die Seite und fragte sie leise.

„Hast du Lust am Mittwochnachmittag nach Konstanz zum Einkaufsbummel zu fahren?“ Sie küsste mich aufs Ohr und flüsterten noch leiser:

„Super Idee, das machen wir.

„Ilona“, begann ich, „wenn du willst, holen Charlotte und ich dich am Mittwoch gegen Sechs hier ab, dann können wir gemeinsam zu Susi fahren. “

Blitzschnell drehte sie sich zu mir um.

„Das würdest du tun?“

„Ja, Charlotte kommt mit mir zusammen Nachmittags nach Konstanz, wir machen eine Tour durch die Geschäfte und holen dich dann einfach ab.

Sie griff sich an die Stirn und überlegte.

„Nein, ich weiß es jetzt nicht genau, aber wenn ich keinen Termin habe, dann könnten wir uns alle in der Stadt treffen und gemeinsam bummeln. “

Sie sprang sofort ins Haus um auch gleich wieder mit ihrer Agenda vor der Tür zu stehen.

„Ach dumm, ich hab‘ Shooting um drei, das kann ich nicht absagen.

Ich war erleichtert. Die Vorstellung, dass Ilona dabei sein würde, hätte mir nicht gepasst. Ich wollte Charlotte die Stadt aus meiner Perspektive zeigen können. Wenn Ilona dabei gewesen wäre, hätten wir sicher Erinnerungen zwischen ihr und mir ausgetauscht, das wäre mir in der Begleitung von Charlotte schwergefallen.

Ilona machte einen zweiten Anlauf und verschwand abermals im Haus. Sie machte auf mich den Eindruck, wie ein nervöses Wiesel hin und her zu springen.

Schon stand sie wieder in unserer Mitte.

„Johann, ich hab‘ dir noch einem Hausschlüssel. Sollte ich noch nicht da sein, dann kommt ihr einfach rein und wartet auf mich. “

‚Schon wieder ein Schlüssel‘, dachte ich mir. Jetzt habe ich innerhalb von acht Tagen drei Schlüssel, zu, ich weiß noch gar nicht wie vielen Häusern bekommen.

„Ich werde mir einen eigenen Schlüsselbund für eure Schlüssel zulegen müssen“, sagte ich zum Spaß und schon war Ilona wieder weg.

Kam klappernd zurück und streckte mir einen Schlüsselring entgegen, an dem zum einen eine Art Lanze hing, zum anderen ein kleiner Kescher.

„Die Lanze ist für den Jäger, der Kescher für den Fischer“, sagte sie, einmal mehr in ihrer trockenen Art. Weitere Erklärungen zu der Symbolik, blieb sie schuldig.

Der Abschied hatte nun seine Einleitung gehabt. Susi drängte zum Aufbruch und wir schlossen, jeder einzeln Ilona in die Arme.

„Wirst du wieder fahren?“, sprach mich Susi an, als wir die wenigen Schritte zu ihrem Wagen gingen. Ich sagte nur: „OK. “

Dann überreichte sie mir den Schlüssel. Ich lenkte den Wagen zum Gartentor und Ilona schob es hinter uns zu. Der Sonntagabend Verkehr nahm meine volle Aufmerksamkeit in Anspruch. Susi und Charlotte saßen hinten und führte eine Unterhaltung, die ich jedoch nicht verfolgen wollte. Nur einmal horchte ich auf.

Susi sprach von Eheschließung und einer Zeremonie und dazu fiel, meine Namen.

Sie erklärte, dass Charlotte und ich innerhalb des Kreises eine Hexenehe zu schließen hätten. Charlotte fand das, eine gute Idee und fragte mich, was ich davon halten würde.

„Wie stellt ihr euch das vor?“, wollte ich wissen, bevor ich mich entscheide.

„Ich werde zwischen dir und Charlotte einen Hexenbund schließen.

Damit geht ihr eine gegenseitige Verpflichtung ein, ähnlich einer normalen Ehe. Ihr gelobt treue, gegenseitige Unterstützung und Förderung. Dafür erhaltet ihr einen Ring, als äußeres Zeichen und wenn wir das noch weiter ausbauen, müssen wir euch auch eine Brautnacht spendieren. “

Charlotte sagten knapp: „Auf die freue ich mich schon jetzt. Darf ich das Zimmer wählen?“

„Selbstverständlich“, erlaubte ihr Susi sofort. Ich hatte den Eindruck, dass sie wohl wusste, warum sie diese Zeremonie wünschte.

Sie selbst würde uns ihren Segen geben, das macht sie wichtig für unsere Beziehung. Ilona hätte einen offiziellen Anlass, um aus ihrer Kränkung heraus zu kommen.

Susi ist ein taktisch kluges Wesen. Ich war froh, dass sie von hinten mein Gesicht nicht sehen konnte, denn ich lächelte still vor mich hin. Eigentlich war mir ihr Vorschlag sehr sympathisch. Ich hätte mir, eine Ehe mit Charlotte gut vorstellen können. Eben erschrak ich an mir selbst.

‚Johann was denkst du da wieder?‘, sagte der einer meiner Kobolde. Ich hatte ihn fast vergessen. ‚Du wirst doch nach einer Woche nicht mit solchen Gedanken spielen. Hast du nicht genügend schlechte Erfahrungen mit der Ehe?‘

Da schlug er natürlich in eine Kerbe, die wehtat. ‚Hör auf, den Johann wieder verrückt zu machen. ‚ Ich war froh, die Gegenseite meldete sich prompt. ‚Jetzt ist er schon auf gutem Wege und du meinst, du musst ihn wieder mürbe klopfen.

Der Ansicht konnte ich mich anschießen und wie von selbst sagte ich laut vor mich hin.

„Genau!“

„Was ist genau?“, kam gleich die Frage von Charlotte. „Ach nichts, da vorne spielt nur einer verrückt auf der Autobahn“, wehrte ich ab, und sie war zufrieden.

Am Stadteingang wollte ich von Susi wissen, ob wir zu ihr fahren und dann mit der Straßenbahn nach Hause gehen sollten, oder ob Charlotte und ich in der Nähe unserer Wohnungen aussteigen und sie selbst in den Rosenweg fahren würde.

„Was ist dir lieber?“, wollte sie wissen. „Ich bin nach dem anstrengenden Tag eher geneigt, schnell nach Haus zu kommen. Wenn du möchtest, dass wir dir noch beim Ausladen helfen, komme ich gern mit. “

„Ist schon gut“, sagte sie mit mildem Tonfall, „Ich werd's mit dem Koffer schon alleine bis zur Haustüre schaffen. Fahr‘ in die Wiesenstraße, dann könnt ihr aussteigen. “

Ich lenkte den Wagen bis vor meine Haustüre und lud Susi noch auf einen Drink ein.

Sie wollte jedoch lieber gleich weiterfahren und so verabschiedeten wir uns beim Lenkerwechsel.

„Greif‘ mir noch einmal hart zwischen die Beine, es muss bis Mittwoch reichen“, hauchte sie mir ins Ohr und zog bereits ihr Kleid wieder zur Seite. Charlotte stand mir gegenüber. Ich warf ihr einen fragenden Blick zu, sie nickte und ich griff Susi an die Scham. Ballte meine Hand zur Faust und ließ wieder los.

„Noch einmal, das war zu kurz!“ Ich langte mit der selben Kraft zu, und Susi stöhnte auf.

„Danke und tschüss!“

Sie bestieg ihren Benz, ließ die Türe zufallen und rauschte davon. Ich hielt Charlotte im Arm und wir sahen dem Wagen nach, bis er hinter der nächsten Ecke verschwand.

„Sie ist eine tolle Frau“, meinte Charlotte mehr zu sich selbst als zu mir, trotzdem antwortet ich mit:

„Ja, das ist sie wirklich. “

Ich wusste nicht, was ich wollte, sollte ich Charlotte noch einladen, oder vorziehen alleine zu sein? Beides war recht in diesem Augenblick.

Also wartete ich auf ihre Wünsche. Wir standen mitten auf der Straße, immer noch mit Blickrichtung auf die Kreuzung, an der Susi eben abgebogen ist.

„Was denkst du?“, begann ich, in der Absicht diesen schweigsamen Moment zu unterbrechen.

„Ich weiß nicht genau, Susi hinterlässt bei mir oft ein Gefühl der Sehnsucht, wenn sie mich verlässt. Sie ist ein Mensch, der viel zu geben hat und dies auch großzügig zu verteilen weiß.

Sie gibt, und ich bin mir sicher, dass sie gerne gibt. Trotzdem, es entsteht bei mir oft das Bedürfnis, ihr einmal mehr geben zu können, als ich von ihr erhalte. Das verstehe ich unter Sehnsucht. Ich habe den Wunsch sie glücklich zu machen und gleichzeitig die Gewissheit, dass ich das nie schaffen werde. “

Es war beeindruckend wie sie das beschrieb.

„Das deckt sich genau mit meinem Gefühl.

Wollen wir es zusammen versuchen? Vielleicht schaffen wir's vereint. “

„Das ist eine großartige Idee. Ich muss es dir einfach wieder mal sagen: Du bist super und ich liebe dich. “

Wir nahmen uns in die Arme und mussten sofort zur Seite springen, da ein Auto die Straße entlang kam.

„Darf ich bei dir übernachten?“

„Ja, gerne ich hab‘ nur auf deine Frage gewartet.

Ein Strahlen taucht in ihrem Gesicht auf.

„Und ich hatte gedacht, du fragst mich nicht, weil du mich wieder nach Hause schicken willst. “

„Lass‘ und hoch gehen und Spekulationen über das Balkongeländer nach unter werfen. “

Hand in Hand rannten wir in den Flur. Charlotte erreichte zuerst den Lift-Knopf. Als uns der fahrbare Kasten nach oben zog, drängte sie mich wieder in die Ecke, stellte ihr Knie zwischen meine Beine und ließ ihren Kopf auf die Höhe meiner Brust sinken.

Mit einem kräftigen Biss krallte sie ihre Zähne, durch mein Hemd in meine Brustwarzen.

Ich schrie kurz auf, denn es schmerzte schrecklich. Mein Blick fiel nach unten und der ihrer nach oben.

„Soll ich noch mal?“, fragte sie frech.

„Lieber nur, wenn ich wirklich geil bin, dann ist die Ergänzung mit dem Schmerz schön. “

Der Lift hielt an und wir gingen auf die Wohnungstüre zu.

In diesem Moment ging die Türe meiner Nachbarin auf.

„Hallo Johann, ich dachte schon es wäre was passiert. Warst du weg?“

Ich hatte gar nicht daran gedacht. Wenn ich, auch nur für eine Nacht wegging, hatte ich ihr immer einen Zettel hinterlassen, damit sie Bescheid wusste.

„Hallo Karin! Sorry, ich bin am Samstag weggegangen und habe mich erst kurzfristig entschieden über Nacht zu bleiben, sonst hätte ich dir ein Briefchen geschrieben.

“ Auf Charlotte deutend ergänzte ich noch:

„Ich denke ihr kennt euch schon?“

„Ha, Hallo Charlotte, hast du ihn jetzt wirklich mal angetroffen? Es ist eigenartig, aber eigentlich ist Johann ein Stubenhocker, immer in seiner Wohnung, aber Du hast wohl gerade immer seinen, ‚Ausflugstag‘ erwischt. “

Jetzt musste ich mich einschalten, schon, um meine Ehre bei Karin zu retten.

„Ganz so ist es eigentlich nicht.

Aber das erzähl ich dir später mal. Hättest du Lust mit uns noch ein Glas Wein zu trinken?“

Ich hatte ihr angemerkt, dass sie es wollte. Und an Charlotte gewandt:

„Ist das OK?“

„Klar, mit Karin, gern“, sagte sie und ich war mir nicht sicher, ob sie das in diesem Moment auch so meinte. Mein Eindruck war eher, dass sie mit mir alleine sein wollte.

Drum hängte ich auch noch hinten an:

„Aber wirklich nur für eine Viertelstunde, wir haben nämlich einen langen Tag hinter uns. “ Karin hatte keinen Grund zu warten, sie hatte ihre Türe bereits zugezogen und stand als Erste vor meiner. Ich schloss auf und ließ die beiden vorgehen.

Charlotte nahm Karin bei der Hand und zog sie zum Balkon. Die beiden ließen sich nieder und Charlotte rief mir zu:

„Hast du noch Roten?“

„Klar, ich komme gleich.

„Wart damit noch!“, ihr Ton wurde lustiger, und als ich heraustrat, war sie bereits in ein Gespräch mit Karin vertieft. Ich stellte die Flasche und die Gläser auf den Tisch und besorge mir noch einen Stuhl aus der Küche, stellte ihn Visavis zwischen die beiden Frauen und ließ mich nieder.

Charlotte war gerade dabei, zu erklären, dass sie nun meine Freundin ist, wir würden bereits ans Heiraten denken, aber ich bliebe vorläufig noch in der Wohnung.

Zuletzt setzte sie noch einen drauf.

„Es ist schön, dass Johann eine so liebe Nachbarin wie dich hat, er ist ganz glücklich und ich bin froh, dass jemand auf ihn aufpasst, wenn ich nicht da bin. “

Ich saß daneben und traute meinen Ohren nicht. Was war mit dieser Frau geschehen? Sie spielte hier schon meine Ehefrau. Ihr Schauspiel erinnerte mich an den Auftritt, den sie mit Andrea im Geschäft abgezogen hatte und mir wurde klar, dass sie eifersüchtig auf Karin sein musste.

Die saß nur da, bekam immer größere Augen und machte einen verdutzten Eindruck.

Mit einem quietschenden Geräusch hob ich den Korken aus der Flasche und schenkte ein. Wir stießen an und ich lehnte mich zurück. Aus der Beobachterposition heraus wollte ich das Spiel, das Charlotte mit Karin führte erleben.

„Kennt ihr euch den schon lange?“, wollte Karin wissen, „Johann hatte mir nie was von dir erzählt.

Es schien, als ob sie merkte, dass Charlotte blafft, und versuchte, den Ball zurückzuspielen.

„Ach, wir kannten uns schon als Kinder, hatten uns nur einige Jahre aus den Augen verloren. Aber jetzt ist ja alles wieder wie früher. “ Sie trug dick auf.

Es schien ihr Spaß zu machen, den weiblichen Macho zu spielen. Sie hob ihr Glas und kippte den Inhalt in einem Zug in den Hals.

Karin war verwundert, das konnte man ihr ansehen. Hatten wir doch viele Nächte miteinander auf meinem oder ihrem Balkon verbracht und einfach geredet. Ich wusste genau so gut wie sie, dass der Name Charlotte dabei nie gefallen war.

„Und ich dachte immer, du bist der unnahbare Einsiedler. “ Sie sah mich dabei an und die Enttäuschung war ihr ins Gesicht geschrieben.

„Ich hab‘ halt immer darauf gewartet, dass Charlotte wieder auftaucht.

Sie musterte mich von der Seite her und mir war ihr Blick eher unangenehm. Nun hob auch sie ihr Glas und leerte es in einem Zug.

„Ich muss gehen“, sagte sie leicht benommen, „hab‘ morgen einen strengen Tag beim Job. Ich würde euch gerne mal zum Nachtessen einladen. Was meint ihr dazu?“

„Tolle Idee, wir kommen gerne. “ Schoss Charlotte heraus, noch ehe ich etwas sagen konnte.

„Dann werde ich mich jetzt mal zurückziehen. Ihr könnt mir ja dann beim nächsten Mal aus euren Kindertagen erzählen. “

Sie stand auf und ich begleitete sie zur Tür. Es war mir klar, dass Charlotte sie durcheinander, gebracht hatte und sie tat mir leid. Aber ich konnte und wollte das Spiel heute Abend nicht mehr auflösen. Sie würde mir das nicht übel nehmen, davon war ich überzeugt.

Auf dem Balkon zurück, sah ich Charlotte an.

„Du hast dick aufgetragen. Denkst du das war notwendig?“

„Ja sie ist verliebt in dich, sie muss wissen, dass du jetzt zu mir gehörst. “

„Ich finde, du musst nicht allen Frauen im Umkreis von zehn Kilometern beweisen, dass du jetzt meine Partnerin bist. Außerdem hätte ich gerade das, ihr lieber selbst gesagt.

Bist du denn eifersüchtig auf sie?“

„Ja, erstens wohnt sie direkt neben dir und wenn ich nicht da bin, ist sie dir am Nächsten, zweitens, sie liebt dich. Ich habe in meinen Gesprächen mit ihr, die Bewunderung deutlich gespürt und das ist gefährlich. “

Ich lachte sie an, die böse Mine, die sie jetzt hatte, passte nicht zu ihr, Es war eher süß, sie so erregt zu sehen.

„Ich wohne seit gut zehn Jahren in diesem Appartement. Karin ist kurz vor mir hier eingezogen, wir waren schnell gute Freunde, weiter nichts, warum soll das jetzt anders werden?“

„Du hast ja recht, aber lass‘ mir auch ein wenig meine Eifersucht, sie zeigt mir, wie sehr ich dich liebe. “

Wir tranken unseren Wein zu Ende, sahen in den Nachthimmel und schwiegen eine ganze Weile.

„Wollen wir zu Bett gehen?“ Auch für mich war der Tag lange gewesen, deshalb war mein Ja auf diese Frage auch einfach ausgesprochen. Wir erhoben uns und trugen sie Gläser hinein. Während Charlotte sich duschte, bereitete ich meine Sachen für den kommenden Arbeitstag vor. Danach stellte auch ich mich unter die Brause und kam ins Schlafzimmer.

Sie lag schon im Bett und hatte die Decke weit nach oben gezogen.

„Bist du mir noch bösen wegen Karin?“, fragte sie mit einen unschuldigen Kleinmädchen Stimme und sah mich dabei aus den hintersten Augenwinkeln an.

„Nein, es ist schon in Ordnung. Ich kann mich nur nicht so einfach daran gewöhnen, dass du mir Dinge abnimmst, die ich bisher immer selbst gemacht habe. Ich finde es schön, wenn du deine Eifersucht so zeigen kannst. Es ist mir lieber so, als wenn du mir eine Szene machen würdest.

Ich schlüpfte derweil unter meine Decke und wir sahen uns von Kissen zu Kissen in die Augen.

„Ich will nicht, dass du sauer auf mich bist. Manches Mal werde ich unsicher über Dinge, die ich selbst anstelle und bereue es dann wieder. “

Sie legte mir dabei eine Hand auf die Wange und kraulte mich hinterm Ohr.

„Wir müssen uns sicher beide noch daran gewöhnen, dass wir nicht mehr alleine sind.

Solch eine Situation wie eben mit Karin, hat eine schöne und eine schwierige Seite.

Die Schöne ist, zu sehen wie du um mich kämpfst, die andere ist meine Furcht, du würdest meine bisherige Welt gänzlich zerstören. Aber ich denke Karin wird das verstehen und nicht sauer sein. Deshalb sollten wir der Sache jetzt auch nicht zu viel Gewicht verleihen. “

Sie verstärkte ihren Druck an meinem Hals und packte mich im Nacken, so, dass es schmerzte.

„Ich kann tun, was ich will, du wirst nicht böse auf mich!“, zischte sie energisch.

„Ich würde das nicht mit aller Gewalt provozieren, wenn ich dann mal wirklich sauer bin, dann fliegen die Fetzen. “

„Wenn du dann so richtig wütend auf mich bist, würdest du mich dann in Rage vergewaltigen, mich ficken bis es mir zu den Ohren raus kommt?“

Ich sah sie an.

„Nein, wenn du das willst, dann lass uns das spielen. Wenn ich in Rage bin, dann ziehe ich mich zurück, schicke dich weg und brüte die Sache für mich alleine aus. Wut macht mich nicht geil. Ich bin auch kein Vergewaltiger, wenn du solche Fantasien hast, dann reagierte ich eher auf eine freche erotische Provokation von dir, als auf echte Wut. “

„Bisher musst ich Männer immer kränken, bis sie diesem Wunsch nachkamen.

„Mach‘ das bei mir nicht so. Kränkungen verstehe ich eher als Rückweisung und reagiere darauf mit einem Rückzug, der dir sicher nicht gefällt. Ich vergewaltige dich, wenn du dies wünschst, aber wenn, dann als Spiel in beiderseitigem Einvernehmen. Das hat vielleicht nicht den letzten Kick, des Originals, aber dazu bin ich nicht fähig.

Ich muss wissen, dass es einer Partnerin auch Freude bereitet, was wir machen, sonst spielt der kleine Johann nicht mit.

“ Sie sah mich an.

„Wenn ich dir erst sagen muss: Vergewaltige mich jetzt, dann ist das nicht mehr so, wie wenn du es von dir aus tust. Die Lust, das Opfer zu sein, kommt nicht auf. Verstehst du, was ich meine?“

„Ja. Wie würdest du dir denn die Situation vorstellen, in der du vergewaltigt wirst?“

„Ich denke oft. Ich würde wie eine Hure am Ufer entlang schlendern.

Mit hohen roten Schuhen, mit einer roten Handtasche, die ich schwenke. Überhaupt wäre ich provokativ gekleidet und würde mich vulgär benehmen.

Ein Mann käme auf mich zu und würde versuchen mich zu begrapschen. Ich klopfe ihm auf die Finger und dann wird er wild, überfällt mich, reißt mir die Kleider vom Leib und beginnt wie ein Wilder, meine Fotze zu schlecken. Das Ganze macht ihn so geil, dass er sich selbst dabei einen runter holen muss.

Ich wehre mich anfänglich zum Schein, aber er ist stärker, macht was er will und beschimpft mich, als dreckige Hure. Nachdem ich meinen Höhepunkt hatte, steht er auf und spritz seinen Samen über mich herab. Ich sehe ihm zu, wie er vor Geilheit fast zergeht. Ist er fertig, lässt er mich liegen und geht davon. “

Sie blickte mich unsicher an.

„Denkst du jetzt, dass ich spinne?“

„Nein, ganz im Gegenteil.

Ich denke, wenn ich das weiß, und du das nächste Mal mit roten Schuhen und einer solchen Handtasche provozierend wirkst, dann können wir deine Fantasie verwirklichen. Du brauchst nichts zu sagen, musst dich nur so benehmen und ich weiß Bescheid, was du willst. “

Erleichterung machte sich breit. „Findest du es nicht schrecklich, wenn eine Frau wie ich, die sehr selbstständig ist, ab und zu auch wehrloses Opfer sein will?“

„Nein, solange es Lust bereitet ist doch jeder Wunsch schön.

Wir nahmen uns in die Arme und pressten unsere Körper aneinander.

„Ich hätte heute auch einen abstrusen Wunsch. “ Kündige ich an.

„Und der währe?“

„Ich würde gerne eng an deinen Rücken geschmiegt mit dem Schwanz in dir einschlafen. Nichts tun, als nur in dich eindringen und so liegen bleiben, ihn irgendwann abschlaffen und raus rutschen lassen. “

Sie kraulte mich wieder hinterm Ohr.

„Das kommt mir sehr entgegen, nach dem heutigen Tag verspüre ich keine große Lust, auf mehr. Die Vorstellung, dich zum Einschlafen in mir zu haben, lässt mich ganz warm werden. Ist klein Johann denn schon bereit?“

Sie griff unter meine Decke und musste feststellen, dass er das nicht war. Mit abwechselndem Druck auf meine Eichel und einer leichten Auf- und ab Bewegung hatte sie die Tatsachen jedoch schnell geändert.

Sie gab mir einen Gute Nacht Kuss. Daraufhin drehte sie sich um, kam mit ihrem knackigen Po näher an mich heran und griff nach hinten, um meinem Schwanz in Ihre Möse einzuführen.

Ich rutsche ein wenig abwärts, um so tief wie möglich in sie einzudringen. Dem Drang nach Bewegung in meinen Lenden musst ich widerstehen. Wir lagen eng aneinander. Mein Bauch an ihrem Rücken, sie krümmt sich optimal und presste ihre Spalte auf meine Scham.

Eine Hand führte sie zwischen ihre Beine und strich immer wieder mit einen Finger über den herausstehenden Teil meiner Lanze.

Es war herrlich ihr so nah zu sein und doch bald in den Schlaf zu sinken. Nach nicht allzu langer Zeit überrollte uns die Müdigkeit dann auch und wir glitten hinweg in unsere Träume.

Charlotte rüttelte mich wach. Halbschlafes blickte ich in das Gesicht über mir.

In ihren zerzausten Haaren musste ich zuerst nach den einzelnen Partien suchen, bis ich wusste, wer sie war und wo ich mich befand. Ich hatte selten so tief geschlafen wie heute, schreckte aber hoch, als Charlotte mir laut ins Antlitz schrie.

„Es ist schon neun Uhr!“

Mit einem Schlag war ich hellwach und saß im Bett.

„Was?“

„Es ist Neun, wir haben verschlafen!“

Ich stürzte von der Matratze in die Küche, schaltete im Vorbeigehen die Kaffeemaschine ein und sprang unter die Dusche.

Erst dort sah ich auf meine Uhr, um Charlottes Angaben zu überprüfen.

„Wir haben vergessen, den Wecker einzuschalten!“, rief ich aus dem Bad in die Wohnung.

„Für mich ist das nicht so schlimm, aber wie sieht's bei dir aus?“, mit dieser Frage kam sie zu mir in die Dusche.

„Die Firma muss damit leben. Wenn ich schon verschlafen habe, dann kommt es auf eine halbe Stunde mehr auch nicht an.

Ich werd‘ Andrea anrufen und es ihr sagen. “

Wir seiften uns gegenseitig ein, stiegen wieder aus der Nasszelle und trockneten uns ab. Während Charlotte ihre Kosmetik besorgte, brühte ich Kaffee auf und stellte ihn auf den Balkontisch. Er konnte ein wenig abkühlen, während wir uns im Schlafzimmer anzogen.

„Ich werde dir mein frisches Höschen dalassen und das Alte anziehen“, lächelte Charlotte und tat es auch wie angekündigt.

Wir waren beide fertig bekleidet und setzten uns, nachdem ich Andrea angerufen hatte an den Kaffeetisch.

„Ich habe heute Nacht geträumt, dein Schwanz wäre in mir gewachsen und immer größer geworden. Es war geil, ich glaube sogar mir ist es im Schaf gekommen. Als ich erwachte, griff ich zwischen meine Beine und da war alles voll von deinem Saft, den du versprüht hast. Hast du das gemerkt?“

„Nein, ich hab tief und fest geschlafen.

Ich kann mich nur daran erinnern, geträumt zu haben, dass du mir den Saft aus der Eichel saugst und danach genüsslich ausschlürfst. Das muss es wohl gewesen sein. “

Wir lachten, tranken unseren Kaffee und auch noch einen Weiteren. Charlotte begleitete mich noch bis zur Straßenbahn, dann trennten wir uns, ohne was abgemacht zu haben.

Der Tag war schnell vorbei. Im Büro hatte sich einiges an Post gesammelt.

Viele Kunde, die am Freitag versuchten, mich zu erreichen, hatten heute Glück. Der Stress verhinderte, dass ich realisierte wie die Uhr lief. Selbst die Mittagspause ging vorüber, ohne dass ich meinen Schreibtisch verließ. Es war nach Vier, als ich meine Tasche zusammenpackte und die Firma wieder verließ.

Auf dem Nachhauseweg dachte ich zum ersten Mal wieder an Charlotte. Sollte ich bei ihr rein schauen oder einfach vorbei gehen? Ich war mir nicht sicher, spürte aber den Wunsch, zuerst einmal alleine Zuhause ankommen zu können und mich dann um weiteres zu kümmern.

Kurzerhand stieg ich bereits eine Haltestelle früher aus und machte mich zu Fuß, durch die hinteren Straßen, auf den Heimweg.

Dieses Viertel wurde hauptsächlich von kleineren Geschäften geprägt. Türkische Lebensmittel neben spanischem Wein und Stoffen aus Asien. Mir fiel auf, dass ich lange nicht mehr durch diese Gassen gegangen bin. Ich beschloss kurzerhand, nicht direkt in meine Wohnung, sonder zuerst durch die kleinen Nebengassen zu gehen. Ich war erstaunt, welche neuen Geschäfte hier inzwischen hinter früher geschlossenen Rollläden aufgegangen waren.

Ein kleiner Laden bot Kunstgegenstände aus der ganzen Welt an und gleich daneben hatte ein Schallplattengeschäft eröffnet, das nicht mit CDs, sondern mit den alten großen Platten handelte. Ich wurde neugierig. Hatte ich doch selbst noch eine ansehnliche Sammlung dieser Scheiben auf dem Speicher, jedoch schon lange keinen Plattenspieler mehr.

Gemütlich krabbelten meine Finger durch das Sortiment, fanden Platten, die ich selbst hatte und solche, die ich in früheren Jahren gerne erworben hätte, sie jedoch seinerzeit nicht fand.

Titel von den Interpreten, deren Namen einmal in jeder Zeitschrift stand und heute schon längst in Vergessenheit geraten sind, stapelten sich hier. Ich frage die Frau an der Kasse, ob sie Interesse habe meine alte Plattensammlung, die aus beinahe achthundert Langspielplatten bestand, zu übernehmen.

Sie griff zum Telefon und leitete meine Frage weiter. Zwischendurch hielt sie die Sprechmuschel zu und erkundigte sich bei mir nach den Jahren, aus denen sie Platten stammten.

Ich gab ihr an, dass die meisten aus der Zeit von Ende der Sechziger bis Ende der Siebziger stammen müssten. Ihre nächst Frage war, ob ich etwas Zeit hätte. In fünf Minuten wäre jemand da, der mich kompetent beraten könne. Ich willigte ein, grub mich weiter durch die Auswahl und ließ die Erinnerungen treiben, die mir mit bekannten Scheiben in den Sinn kamen.

Moody Blues, alle Platten dieser Band fein säuberlich geordnet.

Die hatte ich auch komplett, das wusste ich. Mir kam Ilona in den Sinn. Genau, ich erinnerte mich, dass wir auf diese Musik oft in der Keller Disco getanzt hatten, uns aneinander, schmiegten und von einer besseren Welt träumten, in der paradiesische Zustände herrschen würden und die freie Liebe sich durchgesetzt hätte.

Eine gelockte Rothaarige im Asia-Look der Siebziger stand plötzlich neben mir. Sie schien mir genau zu den Platten der Hippiezeit, in denen ich wühlte, zu passen.

„Sie haben Platten zu verkaufen?“, sprach sie mich an.

„Sind sie …?“

„Ja ich bin hier die Chefin. “

Ich betrachte sie von oben nach unten. Sie war fast einen Kopf kleiner als ich und hatte in ihren roten Locken eine kräftige Portion Henna verteilt. Das Gewand, war mit einem ornamentartigen Muster bedruckt, das eindeutig auf die beginnenden Siebziger hinwies.

Den Kontakt zum Boden stellte sie über Sandalen her, die mit vielen Riemchen um die Fußfesseln geschürt waren. Es schien mir, als ob sie aus einem Bilderbuch dieser Zeit ausgebrochen wäre.

Der billige persische Schmuck an den Armen, den Fingern und dem Ohr waren die Ergänzung zum Gesamtbild.

„Ich habe auf dem Speicher eine größer Sammlung von alten Langspielplatten herumstehen, die ich selbst nicht mehr hören kann, da ich keinen Plattenspieler mehr habe.

Als ich ihr Geschäft sah, dachte ich die Platten könnten für sie eher von Wert sein als für mich. Ich trenne mich zwar ungern von diesen Erinnerungsstücken, aber wenn sie dort noch lange liegen werden sie auch nicht neuer. “

Ich zog eine der Moody Blues Platten aus dem Ständer.

„Die hab‘ ich beispielsweise auch alle dabei. Aber auch sonst noch einige Spezialitäten und Direktschnitt Platten aus dieser Zeit.

„Was wollen sie haben dafür?“, wollte sie wissen und brachte mich in Verlegenheit.

„Ich weiß nicht, den ideellen Wert können sie mir nicht bezahlen, den Neuwert auch nicht. Eigentlich habe ich mir darüber noch keine Gedanken gemacht. “

„Wenn die Platten noch in gutem Zustand sind, können wir ihnen zwischen Drei und Fünf pro Stück dafür geben, wenn sie verkratzt sind weniger.

Ich müsste die Alben sehen, dann kann ich ihnen genaueres sagen. “

Sie drückte mir eine Visitenkarte in die Hand. „Sie können mich ja anrufen. “

Ich warf einen Blick auf die Karte. Würde ich das tun, würde ich sie morgen oder nächste Woche anrufen? Nein, der Entschluss musst jetzt oder nie ausgeführt werden.

„Ich wohne nur einige Straßen weiter, wenn sie Lust haben können sie mitkommen und die Platten ansehen, und mir sagen wie viel sie ihnen wert sind.

Ich glaube, wenn ich warte, dann entscheide ich mich wieder um. “

„Wo sagten sie, wohnen sie?“

„In der Wiesenstraße, gleich dort vorne das braune Eckhaus, kennen sie's?“

Sie nickte, rief der Frau an der Kasse zu, dass sie schnell mit mir mitgehe und bald wieder komme. Wir spazierten zusammen zu meiner Wohnung. Ich wollte wissen wie lange ihr Geschäft denn schon in dieser Straße wäre, da es mir zuvor noch nie aufgefallen sein.

Sie sagte mir, dass sie seit etwa acht Monaten diesen Laden betreibe, früher aber in einem anderen Stadtteil auch schon mit Platten gehandelt habe.

Wir fuhren mit dem Lift in den obersten Stock und gingen die Treppe zum Speicher hinauf. Ich schloss mein Abteil auf, und ließ sie das Regal mit den Platten begutachten. Mit prüfendem Blick nahm sie verschieden Scheiben aus der Hülle, hielt sie gegen das spärliche Licht, das durch die Dachluke einfiel.

Nachdem sie etwa dreißig Platten so begutachtet hatte, sagte sie:

„Drei Pro Stück …, ach ich gebe ihren Zweitausend Fünfhundert, da der Weg nicht weit ist. “

„Einverstanden“, meldete ich mich.

„Dafür helfen Sie mir beim Umräumen. “

Ich verstand nicht ganz. Sie zog ihren Schlüsselbund hervor, bewegte sich vier Speicherabteile weiter und schloss dort die Türe auf.

„Ich wohne auch hier, im zweiten Stock. Wir müssen die Platten nur in mein Abteil tragen, dann kann ich ihnen unten das Geld geben. Ich kenne ihre Sammlung, habe sie oft durch die Gitterstäbe angesehen. “

Wir begannen, die Plattenständer aus dem Regal zu nehmen und in ihr Abteil zu tragen.

‚Beim nächsten Umzug werde ich dieses Gepäck nicht mehr haben‘, dachte ich.

Wir schleppten gemeinsam eine Viertelstunde lang, dann war der Transfer erledigt. Jeder schloss die Türe zu seinem Abteil und schon waren wir wieder auf dem Weg nach unten.

„Wenn sie mitkommen wollen, dann gebe ich ihnen ihr Geld gleich in bar. “

Ich willigte ein und wir fuhren in den zweiten Stock hinab. Einen Stapel der interessantesten Platten trug sie zwischen Brust und Kinn eingeklemmt gleich mit nach unten.

Ihre Wohnungstüre war nicht verschlossen, sie musste nur mit dem Bein dagegen treten, um sie zu öffnen. Die Einrichtung überraschte mich nicht.

Es sah aus wie in einer Kommune der Siebziger. Praktisch keine Möbel, nur Regale und überall Matratzen und Kissen. Der wertvollste Gegenstand schien eine riesige Stereoanlage zu sein, deren Boxen alleine so groß wie ein Schrank waren. Sie bat mich, Platz zu nehmen, und ich ließ mich nieder.

Aus dem Nebenzimmer besorgte sie das Geld und drückte es mir gefaltet in die Hand.

„Hätte sie gerne noch eine Tasse Tee?“ Ohne auf meine Antwort zu warten, besorgte sie eine Tasse und schenkte aus einer Kanne, die vor uns auf dem Tisch stand ein.

„Mögen sie Hanftee?“

„Ich habe noch nie welchen getrunken. “ Antwortete ich und es entsprach auch den Tatsachen.

Ich hatte die Essenz dieser Pflanze zwar schon geraucht, aber noch nie als Tee getrunken.

Sie drehte sich um legte eine Platte auf und schon nach den ersten Takten konnte ich meine alte ‚Ummagumma‘ von Pink Floyd erkennen. Ich nippte an dem kalten Tee und sein Aroma erinnerte mich stark an den Duft beim Rauchen des Krautes. Es war bei Gott schon lange her, dass ich das letzte Mal einen Joint geraucht hatte.

Ich kramte in meiner Hosentasche, fand ihre Visitenkarte und sah auf ihren Namen. „Wenn wir, schon im selben Haus wohnen, dann könnten wir auch Du sagen, ich heiße Johann. “

„Renate!“, sagte sie und goss nochmals Tee nach. Sie war mir sympathisch.

Ich nahm an, dass die Lebensweise, die sie ausstrahlte viele Erinnerungen in mir weckten. Nostalgische Gefühle dürften es gewesen sein, die mich veranlassten, ihr das Du anzubieten.

Normalerweise ging das länger.

Ich schürfte meinen Tee aus und bemerkte, dass der Hanf seine Wirkung auch im Tee verbreitete. Bevor ich berauscht bin, will ich lieber nach oben in meine Wohnung gehen.

„Ich muss mich langsam verabschieden“, wandte ich mich an Renate. Es schien mir, als ob sie mich nicht wahrnehmen würde. War ich berauscht oder sie, oder wir beide. Ich stand auf, um zu gehen, und stellte fest, dass meine Beine weich und mein Gang unsicher waren.

‚Aha‘, schoss es mir durch den Kopf, ‚du bist nicht mehr ganz klar‘.

Ich versuchte mich zu konzentrieren um den Ausgang aus ihrer Wohnung zu finden. Renate blieb einfach, wo sie war. Mit einem lauten „Tschüss“ verabschiedete ich mich, als ich die Wohnungstüre erreicht hatte und ließ sie ins Schloss fallen.

Es schien mir eine Ewigkeit zu gehen, bis der Lift endlich auf dieser Etage ankam.

Die Fahrt nach oben dauerte für meinen Eindruck auch viel länger, als ich das gewohnt war. Oben angekommen war ich froh, als ich die Türe hinter mir schließen konnte.

‚Das Zeug ist mir schrecklich eingefahren‘, sagte ich zu mir selbst, und beschloss, einen Kaffee zu kochen.

Ewigkeiten schienen zu vergehen, bis ich endlich den Schalter des Automaten fand und die Betriebslampe aufleuchtete. Nachdem die Maschine signalisierte, dass sie auf meine Anweisung hin reagieren würde, drückte ich vier Espresso in meine große Tasse und schlich mit ihr auf den Balkon.

Der Weg dorthin hatte einige Hürden. Ich musste bergauf und wieder bergab steigen. Stark befahrene Straßen überqueren und mich durch stockfinstere Gänge quälen.

Endlich angekommen ließ ich mich in den Stuhl fallen. Es hatte inzwischen zu regnen begonnen, was ich jedoch erst bemerkte, als ich beim Absitzen einen nassen Hintern bekam. Wie tausend Würmer kroch das Regenwasser in meine Hose.

Ich schreckte in Panik hoch, packte meine Tasse und sprang zurück in die Wohnung, wollte mich in die Sicherheit meiner Burg retten.

Was ich sah, erschreckte mich ein zweites Mal. Charlotte stand vor mir. Oder war es nur ein Wunschbild, das ich in meinem Zustand sah?

„Bist du's?“, fragte ich, in der Hoffnung die Echtheit durch eine Antwort bestätigt zu bekommen.

„Wie siehst du denn aus?“, fragte ihre Stimme und ich sah an mir herunter.

Meine Hose war zerrissen und mein Hemd voller Flecken.

Instinktiv griff ich in die Hosentasche, holte den gesamten Inhalt heraus und stellte fest, dass das Geld noch da war.

„Was ist los mit dir?“, fragte sie noch einmal.

Ich musst kichern, ich sah mich selbst wie ich vor ihr stand und hilflos in meinen Taschen stöberte. Ich kam mir dabei vor wie ein Pennbruder in der Gosse. Ich konnte dieses Kichern einfach nicht abstellen, es überrannte mich, nahm Besitz von mir und gab mich nicht mehr frei.

Charlotte kam näher, griff mich an beiden Oberarmen und redete auf mich ein. Was ich vernahm, war überfüllt mit Hall und Zerrungen in der Sprache.

„Ich verstehe nicht, was du sagst, kannst du langsamer sprechen?“

Eine Ohrfeige, die sich gewaschen hatte landete auf meiner Wange. Mein Kopf wurde klarer, das Kichern hörte mit dem Schlag auf.

„Was ist los mit dir? Getrunken hast du nicht, das würde ich riechen.

Ich versuchte, mich zu konzentrieren.

„Die Frau …, sie hat mir Tee gegeben“, brachte ich zusammen, „zuerst Geld und dann Tee. “

„Welche Frau?“ Ich sah sie an und fand, dass sie wie eine aufgewühlte Spitzmaus aussah. Diesmal konnte ich das aufkommende Kichern unterdrücken.

„Renate!“, sagte ich.

„Wer ist Renate, ich kenne keine Renate?“ Ich suchte in den Sachen, die mir auf den Boden gefallen waren nach der Visitenkarte.

Kramte sie hervor und gab sie Charlotte.

„Was hast du mit der Frau zu tun?“

„Nichts!“

„Und warum gibt sie dir Geld, Tee und ihre Karte?“

„Wegen Moody Blues, ich hab ihr Moody Blues gegeben. “

„Was hast du ihr gegeben?“

„Moody Blues, sag ich doch. “

Ich begriff, dass sie nicht begriff, und begann mich zu sammeln, um ihr die Sache zu erklären.

„Ich hab‘ ihr meine Platten verkauft. Alle alten Platten und sie hat mir Geld dafür gegeben und einen Hanftee, nein zwei. “

Ich hatte es geschafft. Charlotte schien begriffen zu haben. Sie sprang an den Küchenschrank und füllte ein Glas mit Wasser, aus ihrer Handtasche zog sie ein Röhrchen, aus dem sie etwas in das Wasser schüttete.

Mit einem Löffel begann sie, zu rühren.

„Setz dich!“, kommandierte sie in einem scharfen Ton, der wie ein schriller Pfiff, bei mir ankam.

„Mund auf!“, und schon goss sie mir die Flüssigkeit in den Rachen. Ich würgte, das Zeug war bitter und schmeckte selbst in meinem Zustand schrecklich.

„So, und nun gehen wir zwei unter die Dusche!“

Sie stellte das Glas beiseite und zerrte an meinem Arm.

Im Bad stellte sie mich mit dem Rücken zur Wand und begann mich auszuziehen. Mit dem Brausekopf in der Hand sprühte sie mich im Wechsel kalt und heiß ab. Ich begann, langsam wieder klarer zu werden.

„Was hast du mir da zu trinken gegeben, das schmeckt ja jetzt noch scheußlich?“

„Das ist eine Mischung, die Rauschzustände unterdrückt. Bist du jetzt wieder klar?“

„Ja es geht so“, bestätigte ich ihr.

„Dann komm mit ins Wohnzimmer. “

Ich suchte im Schlafzimmer nach Kleidern, streifte sie über, folgte ihr und setzte mich nieder. Sie brachte meine zerrissene Hose mit und sah sich mein Hemd an.

„Wo hast du dir das kaputt, gemacht?“, wollte sie wissen.

„Ich kann mich nicht erinnern, dass ich meine Kleider verdorben habe. “

„Was bringst du denn noch zusammen?“

Ich überlegt und erzählte ihr die Geschichte von meinem Plattenverkauf und wie ich, meiner Erinnerung nach mit vielen Umständen wieder in meine Wohnung gekommen bin.

Sie sah mich ernst an.

„Bitte, bitte sei nicht eifersüchtig. Ich habe nichts mit der Frau gehabt, ich hab‘ ihr nur meine Platten verkauft und mit ihr Tee getrunken. “

Ihr Blick änderte sich nicht, im Gegenteil er schien sich noch weiter zu verfinstern.

„Weist du was passiert ist?“

„Was soll denn passiert sein?“

„Hast du keine Ahnung?“

„Nein spann mich nicht so auf die Folter.

“ Sie hob an.

„Als ich eben das Haus betrat, war unten alles voll mit Polizei. Sie wollten mich nicht herein lassen. Im zweiten Stock sei eine Renate soundso ermordet aufgefunden worden. “ Ich schreckte zusammen.

„Im zweiten Stock sagst du. Hier im Haus?“

„Ja. “ Mir lief es kalt den Rücken herab. „Das ist nicht möglich, ich war doch gerade noch bei ihr und jetzt soll sie tot sein? Das glaube ich nicht.

Im selben Moment klingelte es an meiner Tür. Charlotte machte auf und ein Polizist und ein Mann im Regenmantel kamen herein. Ich erhob mich. Charlotte bat die beiden ins Zimmer und wir setzten uns wieder. Der Mann im Regenmantel sprach mich an.

„Sie sind Herr Damm?“

„Ja, Johann Damm“, antwortete ich korrekt.

„Sie wissen schon, was hier im Haus passiert ist?“

„Nicht genau, Charlotte, ich meine Frau Neuhaus, hat mir gerade erzählt, dass ein Mord geschehen ist, hier im Haus.

Ist das richtig?“

„Ja, es ist eine gewissen Frau Renate Steiner im zweiten Stock. Kannten sie die Frau?“ Ich sah auf meine Uhr, rechnete kurz nach. Etwa halb Fünf muss ich in ihrem Laden gewesen sein, jetzt ist es halb Zehn.

„Seit fast genau fünf Stunden, zuvor ist sie mir noch nie begegnet, ich wusste nicht wer sie ist und genauso wenig, dass sie hier im Haus wohnt.

Er sah mich eigenartig an.

„Ich verstehe sie, nicht ganz. Sie haben Frau Steiner heute Nachmittag kennengelernt?“

„Ja, ich war in ihrem Schallplattengeschäft, fragt die Frau an der Kasse ob sie Interesse habe meine alten Platten zu kaufen. Daraufhin kam Frau Steiner in den Laden, sie ging mit mir auf den Speicher. Sie bot mir einen angemessenen Preis, dann willigte ich ein und es stellte sich heraus, dass sie hier im selben Haus wohnte.

Ich erzählte ihm jedes Detail, sofern ich es noch wusste. Auch das Geld und meine zerrissene Hose führte ich ihm vor. Er flüsterte dem Polizisten etwas ins Ohr, worauf dieser sich entfernte.

„Erzählen sie mir doch noch einmal genau, wie es war, als sie die Wohnung von Frau Steiner verließen. “

„Es ist so, wie ich es eben schon beschrieben habe.

Ich bemerkte, dass der Tee mich berauschte und bevor ich die Kontrolle über mich verlieren würde, wollte ich in mein Appartement zurückkehren. Ich weiß, dass ich bereits benommen war und nach meinem Gefühl, lange brauchte, um die Türe und draußen auch den Lift zu finden.

Ich kann mich jedoch nicht erinnern, dass zwischenzeitlich irgendetwas vorgefallen wäre. An der Türe angekommen hatte ich noch laut Tschüss gerufen. “

„Und wie erklären sie sich die zerrissene Hose und das Hemd?“

„Das Hemd scheint Flecken vom Tee zu haben.

Ja … richtig, Frau Steiner hatte mir eine zweite Tasse eingeschenkt, und ich kann mir denken, dass ich diese schon nicht mehr ordentlich trinken konnte. “

Erst langsam wurde mir bewusst, dass ich nicht als Mitbewohner des Hauses, sondern als Verdächtiger befragt wurde. Charlotte ging durch den Raum und hielt den Zeigefinger vor den Mund, wollte andeuten, dass ich nichts mehr sagen sollte. Ich hielt es jedoch für die bessere Strategie vorwärts, zu gehen, dem Kommissar zu berichten, was ich weiß.

Allerdings, und das beschäftigte mich gerade, für einige Zeit konnte ich mich nicht an alles erinnern, was geschehen war. Vielleicht habe ich ja genau zu diesem Zeitpunkt … Nein, das konnte nicht sein. Es hätte keinen Grund gegeben, das berühmte Motiv fehlte. Auch mir selbst wäre keines eingefallen. Des Weiteren wäre ich nie, auch nicht im Rauschzustand in der Lage gewesen, jemandem was anzutun.

„Kann man schon genaueres über den Hergang dieser Tat sagen?“, wollte ich wissen.

„Wir sind bis eben von mehreren Tätern ausgegangen, da wir die beiden Teetassen gefunden haben. Da der oder die Täter nicht gewaltsam eingebrochen sind, haben wir Grund zur Annahme, dass Frau Steiner selbst die Türe geöffnet hatte. “

„Ich entsinne mich, als wir vom Speicher herunter kamen, war ihre Türe unverschlossen, sie ist nur dagegen getreten, um sie zu öffnen. Ich entsinne mich auch noch, dass sie von den Platten, die ich ihr verkauft hatte einige mit nach unten genommen hat.

Die Oberste hatte sie gleich aufgelegt. Es war Ummagumma von Pink Floyd. Die Platte lief noch, als ich die Wohnung wieder verließ.

Ich entsinne mich nicht, dass sie gewendet wurde. Also bin ich höchsten zwanzig Minuten bei ihr gewesen, so lange etwa läuft die erste Seite. “

Mir schien meine Vorwärtsstrategie die Richtige zu sein, denn mit ihr kamen auch mir selbst wieder einzelne Sequenzen ins Gedächtnis.

Charlotte setzte sich auf die Armlehne meines Sessels. An den Beamten gerichtet fragte sie:

„Haben sie den Eindruck, Herr Damm kommt als Tatverdächtiger in Frage?“

„Ich bin mir nicht ganz sicher, wir müssen alle Möglichkeiten prüfen, jedes Detail zusammentragen. “

Mit ging's durch Mark und Bein. Ich sah mich schon auf der Anklagebank eines Gerichts, das mich zum Tode durch erschießen verurteilt.

In mir stieg eine Nervosität auf, die schlecht zu beschreiben ist. Werde ich aufgrund der Indizien verurteilt?

„Kann ich ihnen noch weiter helfen?“, fragte ich den Herrn der Kripo.

„Ja, mir fällt gerade ein, wir könnten zusammen auf den Speicher gehen und sie zeigen mir dort wie der Verkauf der Platten abgelaufen ist. Dann könnten wir diese Kapitel abschließen. “

„Gerne sofort“ sagte ich und stand gleich auf.

„Darf ich mitkommen, oder störe ich mit meiner Anwesenheit ihre Ermittlungen?“, fragte Charlotte den Kommissar. Er hatte keine Einwände, also liefen wir zu dritt nach oben. Zuerst gingen wir auf mein Abteil zu. Ich war erleichtert, das leere, Regal zu sehen. Dieser Teil meiner Erinnerung war schon einmal richtig. Ich öffnete die Gittertüre und zeigte auf die leeren Fächer.

„Hier haben meine Platten gestanden, dann haben wir sie nach drüben in ihr Abteil getragen, das vierte von hier aus gesehen.

Wir haben die ganzen Plattenhüllen dort auf dem Boden gestapelt. “

Ich wies ihm mit der Hand den Weg aus meinem Abteil hinüber zu Renates. Er fuhr noch mit dem Finger über den Regalboden und stellte fest, dass dieser nicht staubig war. Durch die Stäbe des Abteils konnte ich ihm den Stapel mit dem Plattenboxen im Speicherabteil von Renate zeigen.

„Sehen sie, alle Boxen sind gestopft voll nur in den Dreien, die oben stehen, fehlen einige Platten.

Die müssen unten in ihrer Wohnung liegen. Da alle Platten alphabetisch in den Boxen geordnet sind, können sie exakt nachprüfen, welche Platten sie unten haben muss. “

Außerdem sind auf allen Hüllen, die von mir stammen in der oberen rechten Ecke meine Initialen, der Interpret und eine laufende Nummer auf einem kleinen Etikett aufgeklebt. Ich hatte früher einmal alle Platten katalogisiert. Das Verzeichnis habe ich noch als Datei auf meinem Computer.

„Er legte mir die rechte Hand auf die Schulter.

„Ich glaube, solche Platten unten gesehen zu haben. Wenn dem so ist, scheint es mir eher unwahrscheinlich, dass sie mit der Sache etwas zu tun haben, ansonsten hätte sie wohl zuerst die Hüllen beseitigt. Aber wir haben noch die Zeit, in der sie selbst nicht wissen, was geschehen ist und wie lange sie dauerte. Lassen sie uns einstweilen noch einmal in ihre Wohnung gehen, ich erwarte den Polizeibeamten zurück, den ich nach einem Hinweis geschickt habe.

Ich schloss mein Abteil wieder ab und wir gingen die Stufen nach unten. Charlotte drückte mir die Hände bis wir in meiner Wohnung ankamen.

„Machst du mir einen Kaffee? Hätten sie auch gerne einen?“, fragte ich den Beamten.

Er bejahte und Charlotte bereitete das Getränk zu. Noch bevor sie fertig war, läutete die Türglocke. Der Polizeibeamte kam, zusammen mit der Frau, die im Geschäft an der Kasse stand.

„Ist das der Mann, mit dem Frau Steiner die Platten besichtigen wollte?“, fragte er die Junge Frau, die fassungslos und unter Tränen antwortete.

„Ja, er war gegen halb fünf in unserem Laden. “

„Hatten sie den Eindruck, Herr Damm und Frau Steiner kannten sich bereits?“

„Nein, das kann nicht sein, sie stellte sich zuerst neben ihn und erst als er nicht reagierte, sprach sie ihn an.

Der Beamte überlegte noch einen Moment.

„Was haben die beiden dann gemacht?“

„Renate, ich meine Frau Steiner hat mir gesagt, dass sie mitgehen und die Sammlung ansehen würde, dann sind sie gegangen. “

„Und weiter“

„Nichts Weiter. Sie sind hinter der nächsten Ecke abgebogen und ich bin im Geschäft geblieben. Kurz nach Fünf rief mich Frau Steiner an und lachte mit einer leicht lallenden Stimme.

Sie hätte die Sammlung gekauft, es seien einige super gute Scheiben darunter, die sie schon immer gesucht hätte.

Herr Damm würde im selben Haus wohnen und wisse nicht, welchen Schatz er verschleudert habe. Sie teilte mir noch mit, dass sie heute nicht mehr in den Laden kommen würde, sie erwarte noch Besuch. Dann legte sie auf. “

Mir fiel ein Stein, nein ein ganzer Berg von den Schultern.

Renate hatte, nach dem ich weg war noch telefoniert!

„Sind sie sicher, dass Herr Damm nicht mehr anwesend war, als sie miteinander sprachen?“, hakte der Kommissar nach.

„Ja sie sagte mir noch, dass sie ihm Zweitausend Fünfhundert gezahlt hätte und er davongelaufen sei, als ob er das Geschäft seines Lebens gemacht hätte. Entschuldigung“, warf sie mir zugewandt ein, „sie sagte der Trottel hätte nicht gemerkt, dass die meisten der Platten, das zehnfache, Wert seien.

Ich sah mich aus dem Schneider. Ein weiteres Klingeln an meiner Tür und ein weiterer Beamter kam in meine Wohnung. Er flüsterte mit dem Kommissar eine ganze Weile, bis er sich mir zuwandte.

„Darf ich ihre Fingernägel sehen?“, fragte er höflich.

Ich steckte ihm beide Hände zu. Er sah sie genau an, rief seinen Kollegen herbei und bat ihn sich meine Hände auch noch anzusehen.

„Wozu das?“, wollte ich wissen. Mein Kollege bestätigte mir gerade, was wir vermutet hatten, das Opfer wurde zuerst vergewaltigt, danach getötet. Wir müssten unter ihren Nägeln mit blossem Auge, Blut oder Hautabschürfungen finden, wenn sie der Täter wären, denn die äußeren Verletzungen sind so stark, dass die Spuren beim Täter noch sichtbar sein müssen. Sind sie einverstanden, wenn wir in den nächsten Tagen eine Speichelprobe von ihnen nehmen? Damit können wir über den genetischen Code eine Beteiligung von ihnen gänzlich ausschließen.

„Ja selbst verständlich. Wenn ich ihnen und mir damit helfen kann. “

„Wo können wir sie tagsüber erreichen?“ Ich zog eine meiner Karten aus meinem Portemonnaie und übergab sie ihm. Die drei Beamten verabschiedeten sich.

Nachdem die Türe hinter ihnen ins Schloss gefallen war, fiel ich Charlotte um den Hals.

„Es scheint ausgestanden“, sagte ich erleichtert in ihr Ohr, „einen Moment lang wusste ich selbst nicht, woran ich mit mir bin?“ Erschöpft sank ich in meinen Sessel.

„Wie kommst du ausgerechnet heute in diesen laden?“, wollte Charlotte wissen.

„Ich wollte einfach mal wieder durch die hinteren Gassen gehen, mich umsehen, bummeln, da sah ich den Laden und dachte an meine alte Plattensammlung, die auf dem Speicher so vor sich hin stirbt.

Das Geld kann ich gut gebrauchen, denn wir wollen ja baldmöglichst in die Ferien gehen. Also hab‘ ich mich kurzerhand entschlossen.

Konnte ich ahnen, dass schon wenige Minuten später ein Verbrechen geschieht?“

„Nein, sicher nicht. Trotzdem erscheinen einem solche „Zufälle“ im Nachhinein immer eigenartig. “

Unaufgefordert nahm sie meine Kaffeetasse und brühte einen Neuen.

„Wie geht's dir, ich meine neben der Aufregung. Ist die Wirkung des Hanfs schon abgeklungen?“

„Mir ist noch leicht schwindlig, bis vor wenigen Minuten dachte ich noch, mich übergeben zu müssen, aber es bessert sich.

Sie reichte mir die Tasse und sah mich an.

„Als ich zur Tür rein kam, dachte ich einen Augenblick lang, du willst mich verarschen, dann hatte ich das Gefühl, du hättest den Verstand verloren, bis ich gecheckt habe, dass du so ein Zeug genommen hast. “

„Willst du heute noch zu Essen ausgehen?“ Mir war nicht danach mich unter Menschen zu begeben.

„Nein, ich hab noch was im Kühlschrank. Wenn du willst, können wir uns hier was richten, ansonsten rufe ich Jorgos an, er soll dann was fertigmachen und wir holen es ab. “

Charlotte öffnete die Kühlschranktüre, fand noch Käse und Wurst. Im Tiefkühlfach hatte ich noch Brötchen zum Aufbacken und damit breiteten wir ein einfaches Nachtessen für uns zwei.

„Kannst du dir vorstellen, dass ich schreckliche Ängste ausgestanden habe?“, begann ich, als wir uns niedersetzten.

„Es war weniger die Befürchtung, was angestellt zu haben, als der Gedanke an die Zukunft, der mich rasend machte, solange die Sache noch nicht klar lag. Meine größte Angst war, dass ich ins Gefängnis müsse, vielleicht nur in Untersuchungshaft, aber ich wäre über längere Zeit von dir getrennt gewesen. Die Vorstellung hat mich beinahe verrückt gemacht. “

Sie sah von ihrem Teller auf.

„Daran hatte ich überhaupt nicht gedacht.

Mir war nur wichtig, dich aus der Situation heraus zu bringen. Ich habe nie daran gezweifelt, dass du nichts mit dem Fall zu tun hast. Es ist schön, zu wissen, dass du mich nicht vermissen willst. Ich möchte auch nicht mehr ohne dich sein, das weißt du, wie ich hoffe. “

Ich wusste es in diesem Moment nur zu gut.

„Die einzige Frage, die für mich noch offen ist“, begann ich, „woher kommt die zerrissene Hose.

Das ist mir immer noch unklar. Ich kann mich nicht daran erinnern, wie und wo das passiert ist. “ Vom Sessel holte ich das Stück und sah es mir nochmals genau an. Die Einrisse verliefen alle quer zum Hosenbein. Es fand sich kein Einriss in der Längsrichtung. Ich wies Charlotte auf diese Tatsache hin. Sie wollte die Hose ebenfalls noch einmal ansehen.

„Das sieht so aus, als ob du mehrmals an einem spitzen Gegenstand hängen geblieben wärst.

Kann es sein, dass du in deinem Speicherabteil so etwas hast. Mir geht der Gedanke durch den Kopf, da ich mir einmal auf meinem Speicher ein Kleid zerrissen habe. An einem der Lattengitter stand ein Nagel heraus, der mir quer durch die Seite einen solchen Riss bescherte. “

Wir hatten beiden den selben Impuls, sprangen auf in die Richtung der Wohnungstüre.

„Hast du eine Taschenlampe?“, wollte Charlotte wissen.

Die holte ich auch gleich dem Schlafzimmer. Wie zwei Detektive schlichen wir nach oben. Mit dem Schein der Lampe suchten wir alles ab, was in der Höhe der Schlitze in meinem Hosenbein lag. Unsere Suche blieb erfolglos. Ich wollte gerade aufgeben, als Charlotte sagte:

„Gib‘ mir noch mal die Lampe. “ Sie richtet den Strahl in die Ecke neben dem Regal, in dem meine Platten gestanden hatten.

„Ich hab's, Juchhe! Komm her!“

Mit der Taschenlampe zielte sie auf einen alten Überseekoffer, der in der Ecke stand. Aus dessen geschlossenen Deckel stand an einer Ecke eine rostige alte Rasierklinge hervor.

„Da, sieh hin, hier hängen sogar noch Fäden von dem Stoff deiner Hose. Nichts anfassen, ich werde unten nachsehen, ob der Polizist noch da ist. “

Sie war schon unterwegs.

Ich stand da, leuchtet mit der Lampe auf die Stelle und überlegte mir, wie es passieren konnte, dass ich mir bereits hier die Risse zugefügt hatte und nichts davon bemerkte. Ich kam zu keinem Schluss. Tatsächlich hatte Charlotte den Kommissar noch aufgetrieben und kam, außer Atem mit ihm wieder in mein Speicherabteil.

„Es hatte uns keine Ruhe gelassen“, sagte sie zu ihm „Sehen sie hier“, sie zeigte erregt auf ihre Entdeckung, „da müssen die Risse in der Hose herkommen.

Sie sollten sofort die Spurensicherung hier her bestellen, damit sie das überprüfen können. “

Sie sah den Beamten, der etwas größer als sie war an und wartete auf seine Reaktion.

„Das ist gute Ermittlungsarbeit“, bemerkte er ruhig und gelassen. „Wenn ich wieder einmal einen komplizierten Fall habe, dann wende ich mich sicher an sie. Aber der Beweis ist wertlos!“ Charlotte schreckte zusammen.

„Warum?“, wollte sie mit energischer Stimme wissen.

„Wir haben die beiden Täter bereits gefasst, einer der beiden ist schon geständig. Wir benötigen keine weitere Entlastung für Herrn Damm, selbst der Speicheltest wird überflüssig sein. Her Damm ist nicht der Täter. Trotzdem vielen Dank für ihre engagierte Mithilfe. Wenn wir bei allen Verbrechen eine solche Unterstützung bekommen würden, wäre die Aufklärungsrate sicher höher. “

Charlotte fiel ihm um den Hals und küsste ihn von beiden Seiten.

Ich stand daneben und bemerkte, wie langsam die Anspannung begann, abzufließen. Mir wurden die Knie weich.

„Können wir nach unten gehen?“, fragte ich.

„Es ist alles in Ordnung Herr Damm. Ich denke wir werden sie nur noch für die Unterschrift des Protokolls benötigen. Aber das hat noch Zeit. Ich würde ihnen raten sich künftig nicht mehr zum Hanftee einladen zu lassen. Sie sehen jetzt noch, sehr mitgenommen aus.

Wir stiegen die Treppe hinunter, der Beamte bedankte sich noch einmal bei Charlotte und bestieg den Lift nach unten.

Wieder zurück in der Wohnung kramte ich aus dem Kühlschrank eine Flasche spanischen Sekt heraus und stellte sie, zusammen mit zwei Gläsern auf den Couchtisch.

„Ich werde noch versuchen Andrea zu erreichen. Ich kann unmöglich morgen arbeiten gehen. So kaputt wie ich heute bin.

„Weißt du wie spät es ist?“, fragte Charlotte mich.

Ich blickte auf die Uhr, es war schon nach zwölf. „Du kannst unmöglich um diese Zeit bei ihr anrufen. Ich werde das Morgen für dich erledigen. Leg mir ihre Nummer auf den Tisch, dann kannst du morgen ausschlafen. Wenn ich aufstehe, rufe ich sie Zuhause, oder einfach später im Geschäft an. “

Sie lächelte dabei und ich wusste, es würde ihr guttun Andrea zu zeigen, dass sie für mich sorgte.

Deshalb willigte ich ein. Der Korken knallte und ich goss uns beiden ein.

„Hast du solche Dinge schon öfters erlebt?“ Ich wusste nicht, was sie meinte.

„Ich meine, dass in deiner Umgebung solche Dinge passieren. “

„Nein, eigentlich nicht. Ich entsinne mich nur an eine ähnliche Situation. Als ich noch Zuhause wohnte. Eines nachts waren vier Einbrecher in das Haus eingestiegen und ich erwachte an dem Geräusch von zerberstendem Glas.

Spontan sprang ich aus dem Bett und wollte nachsehen, was los ist. Ich schob im Nebenzimmer den Schlüssel ins Schloss, drehte ihn um und drückte gleichzeitig den Türgriff nach unten. Als ich meinen Kopf durch den Türspalt streckte, fand ich an meiner Schläfe einen Pistolenlauf.

‚Ich mach dich kalt!‘, schrie eine Stimme.

Irgendwie, frag nicht, wie es vor sich ging, habe ich meinen Kopf zurückgezogen, die Türe zugeschoben und drehte den Schlüssel, den ich wahrscheinlich noch in der Hand hatte, um.

Es war schrecklich. In Bruchteilen von Sekunden lief vor mir wie ein Film alles ab, was mich je in meinem Leben bewegt hatte.

Ich bin damals vor Angst fast gestorben, lag kraftlos, mit flatternden Beinen, am Boden und konnte mich nicht mehr aufrichten. Die Täter waren anscheinend ebenso überrascht, wie ich und flüchteten. Sie hatten sich später noch eine Schießerei mit der Polizei geliefert, wurden dann aber festgenommen. Ich hatte noch wochenlang die Befürchtung, dass irgendwelche Freunde von ihnen kommen würden, um sich an mir zu rächen.

Charlotte steckte mir ihren Unterarme entgegen. Sie waren mit einer Gänsehaut überzogen.

„Ich wollte dich nicht erschrecken, aber du hast ja gefragt“, versuchte ich, sie zu beruhigen.

„Ich bin nicht schockiert, ich hatte mir nur ausgemalt, dass es dich überhaupt nicht mehr geben würde, wenn es damals anders gelaufen wäre. Diese Vorstellung ist mir so eingefahren. Lass‘ uns jeden Tag zusammen genießen, wild und ausschweifend.

Ich denke, das Leben geht auch in normalen Bahnen viel zu schnell zu Ende. “

Sie erhob sich und setzte sich auf meinen Schoss. Ihre Umarmung gab mir wieder Kraft.

„Johann, ich liebe dich. Hatte ich heute eigentlich schon Zeit gehabt, es dir zu sagen?“

„Ich weiß es nicht, aber es ist schön, dass du noch daran denkst. Ich höre es eben genauso gerne wie du selbst.

Ich suchte mit meiner Zunge ihren Mund, umspielte zärtlich dessen äußere Winkel und bohrte mich in ihn hinein.

Lange und innig küssten wir und, dann löste ich mich von ihr und sah ihr in die Augen.

„Ich liebe dich. Das ist im Augenblick das Einzige, was ich mit absoluter Sicherheit sagen kann. “

Es war schön, ihre Wimpern vor Freude leicht zucken zu sehen.

„Ich bin glücklich, wenn ich sehe, dass du dich freust“, fügte ich noch an und hatte damit gesagt, was ich auch wirklich meinte.

„Deine Anwesenheit verändert mein ganzes Leben. Bist du da, ist Freude und Kraft um mich herum. Bist du weg, dann muss ich mich in andere Dinge stürzen, um die Zeit zu überbrücken. Bisher war ich mir immer selbst der Nächste. Jetzt erlebe ich immer häufiger Momente, in denen ich spüre, dass du für mich wichtiger, als ich mir selbst bist.

Ein wenig Furcht habe ich vor diesen Momenten schon, denn was tue ich, wenn du mich verlässt?“

Sie sah mich an und schwieg einige Zeit.

„Es ist schön, zu wissen, dass du nicht über alles erhaben bist“, begann sie ruhig, „Ich bin froh, wenn du mich das wissen lässt. Wenn der Beamte dich heute mitgenommen hätte, ich glaube ich hätt‘ ihm die Augen ausgekratzt oder irgendetwas anderes angestellt, damit sie uns beide zusammen einsperren müssen.

Die Vorstellung, länger als einen Tag von dir getrennt zu sein, macht mich rasend. “

Sie goss Sekt nach und stieß mit mir an.

„Auf ewig!“, flüsterte sie dazu. „Für immer!“ Sagte ich und gab ihr erneut einen Kuss. Wir tranken an unseren Kelchen.

„Willst du noch ein heißes Bad nehmen?“ Sie fragte das mit einem verschmitzten Lächeln im Gesicht. „Du könntest dich noch ein wenig entspannen, bevor wir schlafen gehen.

“ Ich willigte ein. Sie forderte mich auf.

„Geh‘ schon voraus, ich bringe die Gläser und den Sekt mit. “

Ich ließ die Kleider einfach Stück für Stück unterwegs zurück. Am Hebelmischer versuchte ich die richtige Temperatur, zu finden, und schloss den Abfluss. Gerade als ich etwas Badesalz zufügen wollte, kam Charlotte und hielt mich davon ab.

„Ich habe was Besonderes mitgebracht für dich.

Setz dich einfach in das Wasser und schalte deine Gedanken ab. “

Sie verließ das Bad noch einmal und kehrte zurück mit einem Wollschal aus meinem Schrank. Den band sie mir vor die Augen und überprüfte, ob er auch dicht abschloss. Neben dem plätschern des Wassers nahm ich wahr, dass sie dem Badewasser noch etwas flüssiges zufügte. Den weiteren Geräuschen zufolge streifte sie ihre Kleider ab. Sie musste nun nackt sein.

„Was hast du mit mir vor?“, wollte ich wissen. Doch sie schwieg und legte mir zum Zeichen, dass auch ich nicht mehr sprechen sollte, ihren Zeigefinger auf den Mund. Ihre Hand verteilte in der Wanne, was sie zugeschüttet hatte. Ein Duft von Rosen machte sich breit und klärte mein wirres Gehirn. Ich atmete tief, um mehr des Aromas in mich aufnehmen zu können. Meine begrifflichen Gedanken begannen, sich in Bilder zu verwandeln.

Ich dachte nicht mehr in Worten, sondern, gleich einer Diavorführung in Bildern, die sich aneinanderreihten. Charlotte begann, zu Summen, erst leise, so, dass ich es neben dem einfließenden Wasser kaum wahrnehmen konnte, dann, als sie den Hahn schloss wurde auch ihr Summen lauter. Ich sah Bilder der Sirenen aus der Odyssee.

Bald war ich selbst der, an den Mast gefesselte Odysseus, der mit dem Liebreiz der Klänge, die er hörte, kämpfte und ihnen zu widerstehen versucht.

Charlotte ließ ihre Hand auf meiner Brust nieder, begann, weiter summend, mit meinen Brustwarzen zu spielen, und ließ auch ihre zweite Hand eintauchen. Die eine spielt weiter mit meiner Brust, die andere gleitet vorsichtig tiefer und erreicht bald meinen Schwanz. Sie umgreift ihn und fährt Auf und Ab.

Ich hätte nicht geglaubt, dass es möglich sein wird, nach dem heutigen Tag so erregt zu werden. Sie lässt meinen halbsteifen Ständer wieder los und streichelt die Innenseite meiner Oberschenkel.

Auch die Hand an meiner Brust lässt ab, was ich mit bedauern feststellen muss. Gleich erscheinen die Finger dieser Hand jedoch unter meiner Nase.

Die Mischung von Rosenduft und dem ihres Geschlechts verrät mir, dass sie sich eben zwischen die eigenen Beine gefasst hat. Sie schiebt mir den Finger in den Mund. Ich schlecke ihn genüsslich ab. Während sie in meinem Mund ein und aus fährt, erscheint in mir ein Bild.

Ich bin eine Frau, sie ist eine Frau, sie fickt mich mit einem Kunstschwanz, der mit ihrem Sekret eingerieben ist. Gleichzeitig bin ich ein Mann, dessen Schwanz sie nun wieder zärtlich reibt. Ich bekomme ein übermächtiges Bedürfnis, ihre Fotze zu schlecken. Will zwischen ihren Schenkeln liegen und die Furche mit meiner Zunge durchpflügen.

Aber Charlotte scheint mich einfach selbstlos verwöhnen zu wollen. Ihre Rechte greift außerhalb der Wanne nach einem Gegenstand und tauch gleich wieder zu meinem Ständer.

Sie scheint mir etwas überzustülpen. Schiebt das ringförmige Etwas über meinen Schaft nach hinten bis zum Ansatz. Dort angekommen, ruckt sie und ich spüre, wie sich eine Schlinge um ihn legt.

Der kleine Johann beginnt noch heftiger, alle Kraft in seine Spitze zu pumpen. Ich höre, wie Charlotte den Abfluss der Wanne öffnet, der Sog, mit dem das Wasser beginnt, hinunter zu stürzen, scheint meine Haut in Raserei zu versetzen.

Ich befürchte, der Strudel wird mich gleich mit nach unten ziehen.

Ich sehe mich schon untergehen, durch den Abfluss gespült im nirgendwo zu ertrinken. Nur noch wenige Handstreiche. Ich komme, zucke, muss einfach schreien. Der Vulkan, der losbricht, taucht vor meinem inneren Auge auf. Gewaltig!

Ich komme wieder auf den Boden der, jetzt leeren, Wanne zurück. Charlotte zieht den Schal von meinen Augen und steigt zu mir ins Bad.

Sie hat aus einem Anbauregal ein Brett quer über die Ränder gelegt und hockt breitbeinig vor mir. Ich erhebe meinen Oberkörper, folge dem Geruch, den meine Nase wahrnimmt und tauche in ihre Spalte ein, die ausgebreitet vor mir liegt.

Wie zuvor geträumt ziehe ich meine Zunge durch den feuchten Schlitz. Setzte immer wieder neu, ganz unten am Damm an und führte sie nach oben, bis ich ihren Kitzler erreiche. Kreisend verweile ich einen Moment, um dann die Runde von Neuem zu beginnen.

Als ich kurz nach oben blicke sehe ich Charlotte ihre Titten kneten. Je stärker ihre Erregung wird, um so heftiger presst sie ihr Becken an meinen schleckenden Mund.

Besonders bei meinem Kreisen über ihrem Lustknopf beginnt sie immer heftiger, zu zucken. Knetet dann ihre Brüste als handle es sich um einen mürben Hefeteig, der weich werden muss. Beim nächsten Besuch meiner Zunge am oberen Rand ihrer Spalte, greift sie mit beiden Händen in mein Haar, schiebt meinen Kopf gewaltsam in das V ihrer Oberschenkel und belohnt mich mit einem erschütternden Höhepunkt.

Sie schiebt meinen Kopf tiefer, sodass meine Stirn an der Spalte liegt. Dann presst sie mit beiden Händen meinen Schädel gegen ihre Klitoris, die groß und fest wie eine Erbse, ein Loch in meine Stirn, zu drücken droht. Einen Augenblick lang hält sie mich so fest, schreit dabei auf und ein Schütteln geht durch ihren ganzen Körper. Ihre Beine umschlingen meinen Nacken und halten in dieser Stellung fest.

Als sie locker lässt, sehe ich nach oben, versuche, mit meiner Zunge erneut in ihrer Furche Fuß zu fassen.

Sie aber, schiebt meinen Kopf weiter von sich weg, sieht mich an, presst mich nach hinten in ihre Kniekehlen die sich in meinem Nacken treffen. Sie biegt meinen Kopf weiter nach hinten, ich sitze wie beim Zahnarzt im Stuhl.

„Mund auf“, sagt sie kurz. Und das Bild des Dentisten wird deutlicher vor meinen Augen. Doch sie hat anderes vor. Ein Schreck durchzuckt mich, als sie beginnt, ihre volle Blase über mir auszuschütten.

Sie lacht, kreischt und ruft mir zu:

„Sauf mich aus, wenn du mich liebst! Schluck mich bis auf den letzen Tropfen!“ Ich genieße es, versuche zu schlucken, doch sie pisst mehr, als ich aufzunehmen vermag. Ihre warme Brühe läuft mir über die Mundwinkel den Körper hinab und löst einen Schauder aus. Ich schmecke das Aroma dieser umwerfenden Frau, vermischt mit dem perlenden Rebensaft, den wir getrunken hatten.

Mit einer Hand greife ich nach meinen Schwanz, der sich wie von selbst an dieser geilen Situation wieder aufgerichtet und bereit zu Abschuss gemacht hat.

Die Menge, die Charlotte über mich ergießt übertrifft alles da gewesene. Ich reibe meinen Ständer, und als ihre Quelle zu versiegen beginnt, richte ich mich in der Wanne auf, stehe vor der sitzenden Frau.

„Schleck‘ mich!“, rufe ich, und sie beugt sich nach meinem Schwanz. Gerade noch rechtzeitig, um meine Ladung aufnehmen zu können. Sie saugt an dem Kolben unterstützt dies mit bewegter Hand, als ob sie den letzten Tropfen ernte wolle.

Ich schüttle mich, mein ganzer Körper ist außer Kontrolle, zittert und bebt. Sie zieht mich nach unten, sucht meinen Mund mit ihrem und wir tauschen meinen Samen gegen ihre letzten Tropfen und umgekehrt. Ich reibe meine Brust an ihrer und auch dort vermischt sich ihr Wasser mit meinem Sperma.

Charlotte reibt noch immer sanft meinen Schwanz.

„Jetzt bin ich dran“, flüstere ich ihr ins Ohr.

Erhebe mich. Charlotte hat verstanden. Sie nimmt meinen abschwellenden Stab zwischen ihre zarten Lippen, schiebt mit der Zunge die Vorhaut weiter zurück und kreist mit ihr um meinen Lust-Pfropfen. Sie sieht mich von unten her an. Ihr Blick sagt: ‚Bitte‘.

Meine Erregung ist weit genug aus meinem Ständer gewichen. Charlotte scheint es zu spüren und beendet ihr Zungenspiel.

Weit reißt sie ihren Mund auf, während eine ihren Hände meinen Schwanz noch leicht massiert, wandert die andere zwischen ihre Beine.

Die ersten Spritzer meines ‚Wassers‘ landen in ihren Rachen. Dann kann ich es laufen lassen. Ich überschwemme sie mit dem gesamten Inhalt meiner Blase.

Sie schluckt und gurgelt sieht mir in die Augen, reibt sich selbst die Perle zwischen den Schenkeln. Ich sehe, wie sie sich nicht für ein Stöhnen entscheiden kann, wenn sie gleichzeitig schlucken will.

Ich ziehe meine Gießkanne zurück. Sie stahlt und mein Strahl spritzt ihr erst auf den Hals, dann auf die Brüste.

Jetzt bekommt sie wieder Luft, greift sich in die Scham und ich beobachte, wie sie mit aller Kraft, ihr Geschlecht zusammenpresst. Sie kommt kurz und heftig, quiekt einmal auf und lässt sich nach hinten gegen den Wannenrand sinken. Ich setze mich zu ihr zurück und wir küssen uns innig.

Die Lust klingt langsam ab. Wir erheben uns und wechseln in die Duschkabine. Ich öffne den Hahn und die Brause lässt ihre Tropfen auf unsere Körper niederprasseln.

Charlotte umschlingt mich drückt ihren ganzen Leib an meinen. Mich verlangte es nach der selben Nähe und ich drängte mich an sie.

Ich griff nach dem Brausekopf und begann, sie von oben bis unten abzuspülen. Sie rieb mich derweil mit Duschgel ein und übernahm dann die Dusche.

„Ich liebe Dich“, flüsterte ich ihr leise ins Ohr, als wir zusammen aus der Dusche stiegen. Nachdem wir uns gegenseitig frottiert hatten, schlenderten wir eng umschlungen ins Schlafzimmer.

Wir redeten kaum noch ein Wort, zogen die Decke nach oben und sahen uns an. Ihre Hand suchte meinem Schwanz, und die meine ihre Spalte. So schliefen wir ein.

Ich erwachte am Geräusch der Kaffeemühle. Bevor ich mich umsehen konnte, stand Charlotte mit einem Tablett neben dem Bett, das alles enthielt, was wir zum Frühstücken benötigten.

„Gut geschlafen?“

Mit dieser Frage ließ sie sich mitsamt des Frühstücks, neben mir nieder.

Gerade noch rechtzeitig hatte ich meine Beine zur Seite gezogen, um dem Geschirr Platz zu machen. Ein wenig wacher als eben noch, blickte ich zum Wecker und erschrak.

„Schon halb zehn. Stimmt das?“ Charlotte lächelte und antwortete gelassen:

„Ja. “

Ich bin verpennt, wollte gerade einen gotteslästerlichen Fluch aussprechen, aber Charlotte hielt mir einen Finger vor den Mund.

„Ich hab‘ Andrea schon angerufen, ihr in groben Zügen alles erzählt und gesagt, dass du heute nicht zu Arbeit kommst.

“ Sie sah mich an, als ob sie auf Antwort warten würde. Erst jetzt kamen meine Erinnerungen an gestern wieder an die Oberfläche. Da ich nichts sagte, fragte sie nach:

„Ist das OK so?“

„Ja, klar. Ich hatte nur den Überblick eben noch nicht. Jetzt entsinne ich mich wieder. Was gestern Schreckliches passiert ist. “

Es war schon erstaunlich, dass die Psyche solche Ereignisse einfach wegsteckt.

Ich erwache und habe zuerst keine Erinnerung. Erst nach und nach taucht das Geschehene wieder auf, hat jedoch seine Bedrohlichkeit verloren. Charlotte reicht mir eine Tasse, aber ich muss zuerst einmal zur Toilette. Vorsichtig schäle ich mich unter der Bettdecke hervor, um nichts umzuwerfen.

Da ich schon im Bad bin, springe ich auch noch schnell unter die Dusche, brause mich kalt ab, um dann wirklich wach zu sein. Wieder zurück im Bett, hatte der Kaffee Trinktemperatur erreicht und ich schlürfte genüsslich an der Tasse.

„Wie fühlst du dich heute Morgen?“, wollte sie wissen.

„Ich weiß noch nicht so recht, einerseits scheine ich jetzt frisch zu sein, andererseits tauchen immer mehr die Bilder von gestern wieder vor mir auf. Ich spüre erst jetzt, wie mächtig ich Angst hatte. Ich weiß nicht, was geschehen wäre, wenn sich die Sache nicht doch noch so schnell aufgeklärt hätte. “

Sie blickte mich von der Seite her an.

„Ich bin auch froh um die schnelle Lösung der Umstände. Ich hätte nie glauben können, dass du mit dem Tod der Frau etwas zu tun hast. Die Klarheit, die wir jetzt glücklicherweise haben, stimmt mich, trotz der traurigen Umständen, froh. “

Wir tranken beide an unserem Kaffee weiter. Als meine Tasse leer war, fragte ich Charlotte, ob sie auch noch eine weitere wolle. Sie nickte und ich ging mit den beiden Tassen in die Küche.

Während die Maschine brühte, sah ich mich um. Charlotte hatte bereits aufgeräumt, unsere Kleider ordentlich über den Sessel gelegt und das Geschirr von gestern bereits in die Spülmaschine gestellt.

Ich bewegte mich mit den beiden Tassen in Händen zurück zu ihr.

„Seit wann bist du schon wach?“

„Eine Stunde etwa. “

„Du hast ja schon Hausfrau gespielt. Sollte das ein neuer Zug an dir sein, den ich noch nicht kenne?“ Sie lachte.

„Nein sicher nicht. Ich bin lieber die Schlampe. Aber ich wollte auch nicht nur so herumsitzen, bis du erwachst. Dann hab ich eben mal die einzelnen Teile zusammengetragen. “

Ich hatte den Eindruck, dass es ihr, Freude machte, dass ich, ihre Aufräumaktion bemerkt und angesprochen hatte.

„Musst du nicht in dein Geschäft heute?“, fiel mir ein zu fragen.

„Ich hab‘ auch dort schon angerufen und Bescheid gesagt, dass ich erst gegen Mittag kommen werde.

Dann muss ich allerdings einen Termin wahrnehmen, den ich schon vor längerer Zeit vereinbart habe. Mir geht gerade durch den Kopf, du könnest ja mit dabei sein. Ja, das wäre eine gute Idee. Hast du Lust?“

Sie schien bereits einen Entschluss gefasst zu haben.

„Um was für einen Termin handelt es ich denn?“, war mir wichtig zu wissen.

„Heute mittag kommt der Sattler, der die meisten der Lederutensilien herstellt, die ich in den hinteren Räumen anbiete.

Er will mir seine neuesten Kreationen zeigen, dabei geht es um Gestaltung, aber auch Bequemlichkeit und Sitz der neuen Stücke. Du könntest einige anprobieren und dein Urteil dazu abgeben. “

Ich willigte ein.

Charlotte stieg aus dem Bett, nahm das Tablett mit, brachte es in die Küche zurück und ging dann ins Bad. Ich saß noch, meine Tasse in der Hand, auf meinem Kopfkissen und ließ die Ereignisse von gestern an mir vorüber ziehen.

Hätte ich nicht zufällig gestern meine Platte an Renate verkauft, so hätte ich vom Tod einer unbekannten erfahren. Ich wollte verstehen, warum ich sie noch kennenlernen musste, bevor dieses Verbrechen geschah.

Trotz der kurzen Zeit, die ich sie kannte, ging mir das Ganze doch kräftig unter die Haut. Der Tod ist eine eigenwillige Erscheinung. Ich hatte oft schon Gedanken mit der Vorstellung verbracht, wie es denn wäre, wenn ich nicht mehr bin.

So nah, direkt vor meiner Tür hatte ich schon seit dem Tod meines Vaters keine Berührung mehr mit dem Sterben. Ich hatte nie Angst davor, tot zu sein. Nein, meine Furcht drehte sich mehr um das, wie, als um das, dass ich sterben musste.

Charlotte begann unter der Dusche, zu singen. Ich ließ meine Gedanken für einem Moment fallen und lauschte. Sie war keine gute Sängerin, aber, und das wurde mir augenblicklich klar, sie sang.

Wenn sie singt, lebt sie. Ich begann, zu verstehen, warum mich das plötzliche Auftauchen des alten Sensenmannes so beschäftigte.

Auch wenn es schon oft Zeiten in meinem Leben gab, in denen es mir gleichgültig gewesen wäre zu sterben, einfach weg zu sein, unauffällig zu verschwinden. Jetzt wollte ich leben. Charlotte war der Grund. Einen Menschen, den ich liebe verlasse ich nicht gerne. Ich will noch viele schöne Stunden, Tage und Jahre mit ihr verbringen.

Der Gedanke ließ mich nicht mehr los. Wie kostbar erschien mir jede Minute mit ihr und wie plötzlich und unerwartet kann all das ein Ende haben. Renate hatte sicher auch noch Pläne, wollte dies oder das noch erleben, verwirklichen. Und plötzlich ist alles vorbei? Ich erinnerte mich an einen Kinderfreund aus der Nachbarschaft.

Robert, er war zwei Jahre älter als ich gewesen, aber wir waren gute Freunde.

Auf einem alten Leiterwagen hatten wir zusammen einen Aufbau konstruiert, der unser fahrendes Theater war. Wir konnten den Karren überall hin mitnehmen, ihn abstellen und vor unserem Publikum Theater spielen. Teils hatte er fertige Figuren, teils bastelten wir selbst welche. Ich hatte mich vor allem um die Kulissen und die Requisiten zu kümmern.

Oft zogen wir den knarrenden Karren auf eine Anhöhe hinter seinem Elternhaus und besprachen Stücke, die wir noch spielen wollten wie auch die Ausstattung, die wir dafür benötigten.

Es war eine wundervolle Zeit gewesen. Wir beide waren wie Einer, der zwei Seiten in sich vereinte. Unsere Gedankengänge und Wünsche konnten sich gegenseitig befruchten, anregen und führten immer zu einem gemeinsamen neuen Theaterstück, das wir bald aufführen würden.

Mit Robert war es unmöglich, Streit zu bekommen. Er und ich, das war eine unzertrennbare Einheit. Eines Morgens, als ich den Pausenhof der Schule erreichte, war Robert nicht da. Eigenartig kamen mir die kleinen Grüppchen vor, in denen die älteren Schüler zusammenstanden.

War sonst wildes Treiben vor der Schule, an diesem Tag war es still. Ich wollte gerade auf eine Gruppe seiner Klassenkameraden zugehen, als im großen Hauptportal des Schulhauses mein Klassenlehrer erschien.

Er rief mich und deutete mir an, dass ich zu ihm kommen sollte. Ahnungslos stieg ich die fünf Stufen empor. Herr Maier legte still seine Hand auf meine Schulter und zog mich durch die Türe mit in das Gebäude.

Ich wusste nicht, was los war. Ausgefressen hatte ich nichts, da war ich mir sicher, die letzte Klassenarbeit hatten wir schon zurückbekommen, sie war nicht so schlecht, dass dies der Grund für sein eigenartiges Verhalten hätte sein könnten.

Wortlos schob er mich neben sich her und führte mich ins Lehrerzimmer. Im Nebenraum, in dem die großen Landkarten und anderes Material gelagert wurden bat er mich, an einem kleinen Tisch Platz zu nehmen, und verließ selbst den Raum gleich wieder.

Ich saß zwischen all den Leinenrollen und Schränken mit den Arbeitsmaterialien der Schule und erwartete eine Katastrophe.

So abgesondert von der Welt, konnte mir nur eine Solche verkündet werden. Herr Maier kam wieder, brachte den Pfarrer des Ortes mit und ich versuchte, mich sofort an alle meine Sünden zu erinnern. Die beiden nahmen Platz und sahen mich an. Ich bin in diesem Moment sicherlich um fünf Zentimeter geschrumpft, wäre überhaupt am liebsten in dem gewachsten Parkettboden versunken.

Es brauchte einige Zeit, bis der Pfarrer begann zu sprechen.

„Wir müssen mit dir reden“, hob er an und faltete dabei seine Hände, die er mit den Ellenbogen auf dem Tisch abstützte.

„Weißt du schon, was mit Robert passiert ist?“, fragte er mich und seine Mine kündigte nichts Einfaches an. Ich schüttelte nur den Kopf.

„Er hat uns verlassen, ist von uns gegangen.

Ich konnte sehen, dass es ihm nicht leicht fiel, mit mir darüber zu sprechen.

„Wohin, Robert würde nicht weggehen, ohne mir zu sagen, wohin er geht“, stellte ich fest. „Er ist zu unserem Schöpfer heimgekehrt. “ Versuchte er, weiter auszuführen, aber ich verstand nicht, was er meinte. Herr Maier legte seine Hand wieder auf meine Schulter. Er blickte mir in die Augen und sprach gedämpft und ruhig.

Ich konnte sehen, dass sich in seinen Augenwinkeln Wasser zusammenzog.

„Robert ist tot. Er ist gestern Abend gestorben. Die Nachbarn haben uns gesagt, dass ihr noch bis zum Einbruch der Dunkelheit zusammen gespielt habt, ist das wahr?“

Ohne zu verstehen was passiert war, nickte ich.

„Wo ist Robert“, fragte ich nach. „Du musst nun tapfer sein. “ Hob der Pfarrer wieder an.

„Robert ist gestern Abend gestorben. Der Herr hat ihn zu sich geholt. “

Langsam begann ich, zu verstehen, was er meinte. Sprang von meinem Stuhl und schrie laut:

„Das kann nicht sein, ihr lügt!“, im selben Augenblick, war mir klar, dass ich den Pfarrer Lügen schimpfte, und das sicher noch ein Nachspiel haben würde. Ich ließ meine Schulmappe stehen und rannte aus dem Zimmer, über den Gang hinaus auf den Schulhof.

Es hatte eben geläutet und ich musste mich gegen den Ansturm der anderen Schüler durch die Eingangstüre pressen. Endlich draußen, rannte ich was ich konnte zum Haus in dem Robert wohnte. Die Läden im ersten Stock waren rund ums Haus geschlossen. Ich ging zum Schuppen in dem unsere Theaterkarren stand, die Tür war nur angelehnt. Alles sah so aus wie ich es am Abend zuvor verlassen hatte.

Nur Robert war nicht da.

Ich rannte zur Eingangstüre des kleine zweistöckigen Hauses. Und ließ meine Finger für Minuten nicht vom Knopf der Klingel. Aber niemand öffnete. Rund um das kleine Haus gehend, rief ich seinen Namen, aber niemand meldete sich. Wieder an der Haustür setzte ich mich auf die beiden Stufen, die zu ihr führten. Aber nichts geschah.

‚Er wird oben am Hügel sein‘, schoss es mir durch den Kopf. Schon war ich unterwegs, rannte so schnell ich konnte den Feldweg entlang zu dem alten Birnbaum, unter dem wir oft mit dem Leiterwagen saßen.

Aber auch hier konnte ich ihn nicht finden. Um die eine Seite des Baums hatte der Bauer seine Bohnenstangen aufgereiht. Diese hatten wir in Laufe der Zeit so auseinander, gezogen, dass sich im Inneren eine Hütte bildete, die für uns wie ein Indianerzelt war.

Ich kroch durch den kleinen Eingang ins dunkle Innere. Aber auch hier konnte ich, nachdem meine Augen sich an das schwache Licht gewöhnt hatten keinen Hinweis auf ich finden.

Langsam begriff ich, dass etwas nicht stimmte. Ich begann, zu weinen, saß in der Mitte unseres Baus und blickte zum Ausgang, von dem her das wenige Licht ins Innere fiel. Ich musste jemand finden, der mir sagen konnte was mit Robert geschehen war. Ich beschloss, die Mutter von Rolf aufzusuchen.

Wenn jemand Bescheid wusste, dann sie. Aber auch sie war nicht Zuhause. Also irrte ich über Umwege nach Hause, wo mein Vater mich besorgt unter der Haustüre empfing.

Er nahm mich schweigend mit in sein Büro, schloss die Türe hinter uns und ließ mich auf dem Sofa hin sitzen. Und ließ sich neben mir in den altdeutschen Stoffsessel sinken.

„Du hast es schon gehört. Ich sehe es dir an. “

„Was ist mit Robert los?“

„Es ist schwer, zu sagen, aber so wie es aussieht, hat er gestern Abend, entweder aus Versehen oder … Absichtlich Pflanzengift getrunken.

Er muss sehr schnell gestorben sein, jede Hilfe kam zu spät. Hat er dir nichts gesagt?“

„Nein. “

Ich überlegte noch einmal.

„Nein, wir haben Pläne geschmiedet, was wir heute noch tun würden. Wir wollten zwei neue Figuren machen und unser Stück noch weiter ausbauen. “

„Hat er mit dir über seine Eltern gesprochen?“ Bei dieser Frage klicke es bei mir.

Robert hatte immer Angst gehabt, dass eine Eltern sich trennen würden. Oft hat er mir erzählt, dass er sich dann umbringen würde, aber ich hielt das für eine Drohung, die er nie wahr machen würde. Wir hatten anschießend auch immer wieder darüber Witze gemacht.

„Sie wollten sich scheiden lassen“, sagte ich zu meinem Vater. Er nickte.

„Herr Maier hat angerufen, du musst diese Woche nicht mehr zur Schule.

Es ist sicher gut, wenn du zu Hause bleibst. “

„Warum?“, wollte ich wissen.

„Dann kannst du dummen Fragen der Anderen aus dem Weg gehen. “ War seine Antwort, die mich zwar nicht zufriedenstellte, ich wusste aber, dass ein weiteres Nachfragen bei meinem Vater nichts half.

Meine Mutter verbot mir sogar das Haus in den kommenden Tagen zu verlassen. Ich erfuhr nur, dass Robert sich wirklich selbst das Leben genommen hatte.

Man könne das mit Sicherheit sagen, da er einen Abschiedsbrief hinterlassen habe. Meine Mutter erlaubte mir nicht einmal, zum Begräbnis zu gehen. Ich schlich mich an diesem Tag heimlich aus dem Haus.

Als ich jedoch am Kirchplatz die gesamte Schuljugend sah, drehte ich aus Angst, von einem verpfiffen zu werden, um und ging wieder nach Hause. Lange Tage und Wochen ging ich immer wieder zum Birnbaum, sah in unserem Bohnenstangen Haus nach, ob Robert nicht doch noch, ein Zeichen für mich hinterlegt hatte.

Ich weiß nicht warum, aber irgendwann hatte ich aufgegeben zu fragen.

„Warum weinst du?“, Charlotte stand in der Tür und blickte verwundert zu mir rüber. Leicht schluchzend versuchte ich ihr, kurz die Geschichte an der ich gerade hing zu erklären.

„Ich kenne das Geschehen“, sagte sie, „das ist passiert, kurz bevor wir zum zweiten Mal bei euch die Ferien verbracht haben. Ich kann mich noch schwach daran erinnern, dass ich von dir mehr dazu wissen wollte.

Die Erwachsenen hatten darüber gesprochen und ich konnte nicht alles verstehen, was sie besprachen. Aber immer wenn ich bei dir nachfragte, bist du davongelaufen, hast dich in deinem Baumhaus verkrochen und die Türe zugemacht. Dann hab ich nicht mehr gefragt, damit du nicht wieder davon springst. “

Sie griff in meine Nachtischschublade und zog ein Taschentuch heraus. Neben mir sitzend begann, sie meine Tränen, zu trocknen, tupfte vorsichtig um meine Augen.

Dieser wortlose Dienst gab mir innere Ruhe.

„Ich glaube, ich habe heute zum ersten Mal um ihn geweint. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich das schon einmal zugelassen habe. “

Sie sah mir in die Augen, tupfte weiter Tränen ab und nickte nur. Die Tatsache, dass sie jetzt nicht versuchte mich zu trösten, sondern einfach nur da war, erschien mir wertvoller, als wenn sie versucht hätte, mit mir darüber zu reden.

Ich zog sie an meine Brust und drückte sie so fest ich konnte an mich.

„Ich liebe dich Charlotte“, musste ich einfach sagen.

„Es ist schön, eine solche Situation nachvollziehen zu können, weil sie auch einen Teil meines eigenen Lebens betrifft. Natürlich habe ich Robert nicht so gekannt wie du, aber ich kann mich an die Zeit erinnern in der es geschah und das berührt auch mich.

“ Nun schlang sie ihre Arme um mich und wie pressten uns beinahe um die Wette aneinander.

„Ich muss gehen …, leider. Kommst du trotzdem heute mittag?“ Ich bejahte, blieb aber auf dem Bett sitzen, während sie sich anzog. Neben mir stehend, zog sie unter ihren Rock ihren Slip hervor nahm den alten vom Radiowecker, stopfte ihn in ihre Handtasche und verstaute den frischen am gewohnten Ort. Mit einem Kuss auf meine Stirn sagte sie kurz: „Tschüss“ und ging.

Schon an der Wohnungstür hörte ich sie noch rufen: „Bis um Drei!“, und schon fiel das Schloss in die Falle. Ich taumelte mehr als ich ging, ins Bad. Die kalte Dusche tat mir gut, frischte meinen Körper auf, der nicht nur wegen der Vorkommnisse des vergangenen Abends, sondern auch wegen den Nachwirkungen von Renates Hanftee nicht gerade fit war.

Mit einer weiteren Tasse Kaffee setzt ich mich an meinen Computer.

An diesem Tag begann ich die Dinge, die mir widerfuhren aufzuschreiben. Die Festplatte war geduldig, ertrug alles was ich ihr in digitaler Form anvertraute, gelassen. Beinahe hätte ich die Verabredung mir Charlotte vergessen, so tief waren meine Gedanken mit mir eingesunken. Ich speicherte den Text, ohne ihn auszudrucken, und vergab ein Passwort zum Öffnen der Datei. Charlotte sollte der Schlüssel zu meinem Geschriebenen werden und wenn je eine Person meinen Gedankengängen folgen konnte, dann musste er ihren Namen kennen.

Nachdem ich den Computer ausgeschaltet und mich fertig angezogen hatte, machte ich mich auf den Weg zu ihr. Ich benutzte die Hintertür, um nicht durch den ganzen Laden gehen zu müssen. Im Büro ließ ich mich auf der Couch nieder und wartete. Das Telefon klingelte einige Male und ich dachte dem langen Rufton entsprechend müsse es ein interner Anruf sein. Ich unterließ es jedoch, den Hörer abzunehmen. Es dauerte nicht lange, da erschien Charlotte in der Tür.

„Hast du das Telefon nicht gehört?“, fragte sie. „Schon, aber ich war nicht sicher, ob ich abnehmen sollte. “

„Mein Haus ist dein Haus, also ist auch mein Telefon das Deine. Klar?“ Etwas verdutzt über ihren forschen Ton, saß ich da und muss komisch dreingeschaut haben.

„Entschuldige, wenn ich so geschäftig bin, habe ich oft einen Reizton drauf, es was nicht so gemeint.

Herr Eberhard ist schon da und ich bin gespannt auf deine Meinung. Kommst du mit?“

Mein Einverständnis voraussetzend schritt sie bereits auf die Türe zu den hinteren Räumen zu. Ich folgte ihr.

Der Sattler begrüßte mich wie einen alten Freund, bot mir mit ausgestreckte Hand sofort das Du an. „Eddy mit Ypsilon, wenn's recht ist. “

„Johann“, so kurz entschlossen hatte ich bisher niemanden das Du angeboten.

Ich nahm seine Hand und stellte fest, dass er kräftig zupacken konnte. Trotz der Feinheit seiner Finger besaßen sie Kraft.

„Eddy will uns seine neuesten Schöpfungen zeigen. Lass uns an der Bar Platz nehmen. “ Charlotte wirkte aufgeregt. Sie goss drei Gläser Sekt ein und ließ sich neben mir auf einem Barhocker nieder. Eddy packte einen großen Koffer auf eine der Vitrinen und öffnete ihn so, dass der aufgeklappte Deckel die Sicht auf seine Schätze versperrte.

Er schien einen Hang zur Dramaturgie zu haben, machte es spannend, bevor er das erste Stück präsentierte. Er kam auf uns zu.

„Ich habe mir einmal Gedanken darüber gemacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass nicht alle Leute sich an der härtesten Gangart orientieren wollen. Das dicht fest gegerbte Rinderleder ist sicherlich, für den einen oder anderen zu streng. Schmerzt zu sehr, wenn man in die Kanten einknickt. Aus dieser Überlegung heraus habe ich etwas ganz Neues kreiert.

Er präsentierte uns das Modell in seiner Hand. Das Set bestand aus zwei Armbändern, die mittels eines Hakens als Unterarmfessel gedacht waren. Wie bei bereits bekannten Modellen waren die Bänder mit silberglänzenden Nieten bestückt. Erst bei näherem Hinsehen wurde der Unterschied deutlich. Die Bänder bestanden aus einem inneren Kern, der fest und unnachgiebig war. Das Obermaterial bestand aber aus einem weichen schwarz gegerbten Büffelleder.

„Fantastisch“, rutsche es aus mir heraus.

„Die Idee Fesselungsspiele nicht nur auf der harten Ebene, sondern auch sanft und gefühlvoll zu praktizieren scheint mir interessant. “ Charlotte sah mich verwundert an. Sie hatte vor mir selbst bemerkt, dass ich völlig frei über dieses Thema redete.

„Darf ich dir die Manschetten mal anlegen?“, fragte er Charlotte. „Du musst das gespürt haben es ist einfach toll. “ Sie streckte ihm ihr Arme entgegen und ließ sich bereitwillig die Bandagen anziehen.

„Du hast recht. Unterwürfig gefesselt zu sein mit diesen Bändern, das ist wie das Zuckerbrot zu Peitsche. “

Ich sah wie sie mit geschlossenen Augen bereits eine Vorstellung entwickelte, wie wir diese neue Kreation in unser Liebesspiel mit einbeziehen könnten. Eddy brachte aus dem Koffer noch das Pardon der beiden. Er war in der selben Art gearbeitet, nur insgesamt breiter. Er bat mich, Charlottes Beine damit zu binden, was ich gerne tat.

„Es ist wundervoll weich. Eine tolle Idee und dazu noch ein meisterliches Handwerk. “ Eddy begann, zu strahlen. Dieses Lob aus Charlottes Mund schien ihm viel zu bedeuten. Er führte und als Nächstes noch eine Augenbinde, einen Knebel und einen Büstenhalter vor. Alle folgten der selben Grundidee. Auch einen Slip, der im Schritt zum einen verstärkt, jedoch After bis zur Klitoris offen war, gehörte dazu.

Ein Halsband, eine Latte mit Schnallen, um die Beine zu spreizen.

Auch zwei Varianten von Slips, die ein mit einen vorn nach innen gerichteten größeren Kunststoffpimmel, die andere hatte ergänzend noch einen kleinen, weiter hinten für den Anus.

„Ich kann davon natürlich auch ein Modell nur mit dem analen Schwanz machen. “ Ergänzte er seine Vorführung. Ein Stirnband und ein entsprechendes Halsband mit Ringen legte er kommentarlos dazu.

„Das wären die ersten Prototypen für die Dame. Für den Herrn bin ich noch nicht ganz so weit.

Ich wollte auch erst sehen, was du dazu meinst, bevor ich zu viel Zeit und Material verbrauche. “

Er sah Charlotte dabei prüfend an. Es hatte den Anschein, als ob er sich devot Charlottes Urteil unterwerfen wolle.

„Ich finde die Sachen großartig. Ich glaube nur, dass wir ein Problem mit dem Preis bekommen werden. Das wird doch sicherlich sündhaft teuer werden?“

„Ganz im Gegenteil“ erwiderte Eddy schnell „Für die inneren Verstärkungen kann ich Material in zweiter Wahl verwenden und das Büffelleder außen ist günstiger zu haben.

Außerdem ist das weiche Leder besser und schneller zu verarbeiten. Ich habe mir das Mal durchgerechnet. Dir könnte ich die Sachen sogar zu einem zwanzig Prozent günstigeren Preis anbieten. Wenn du dann den selben wie für die reinen Hartlederteile verlangst, hast du mehr als an diesen. Der Konkurrenz gebe ich, wie immer, diesen Rabatt nicht, sie müssen das Selbe bezahlen wie für die bisherige Kollektion. “

Hast du eine Liste mit allen Modellen, die du anfertigen willst dabei …, mit Preisen?“ Er zog sie flugs aus seinem Koffer und übergab ihr das Blatt.

„So kann ich das nicht lesen. “ Sie deutete auf ihre Fesseln. Eddy begann sofort, an ihren Armen und Beinen die Bänder zu lösen. Als er ihre Beine berührte begann er, schwer zu atmen, und Schweißperlen zogen auf seine Stirn. Gelöst rutschte Charlotte vom Hocker herunter.

„Ich hab's jetzt nicht auswendig da, ist das schon netto oder gehen da noch meine Prozente ab?“ Er schüttelte den Kopf.

Ich kann doch keine Liste mit deinen Preisen bei mir führen, wenn die jemand in die Finger bekäme. “ Er begann am ganzen Körper, leicht zu vibrieren.

„Da gehen deine Üblichen und die zwanzig noch runter. Ist das OK?“ Charlotte antwortete nicht, sie bewegte sich mit schnellen Schritten in die Richtung der Bürotüre. Bevor sie diese hinter sich schloss rief sie noch:

„Ich muss mir das mal durchrechnen“, und schloss die Türe hinter sich.

Eddy sprang mit einen Satz auf den Hocker neben mir.

„Sie ist eine wunderbare Frau“, entfuhr es ihm. Immer noch mit dem Blick zu der Ecke hinter der sie eben verschwand, antwortete ich:

„Ja, die Wunderbarste, die ich kenne. “

Er legte seine zitternde Hand auf meinen Unterarm.

„Könntest du nicht einmal arrangieren, dass sie mich quält? Ich träume Tag und Nacht davon.

Einmal von dieser Frau beherrscht, gedemütigt und misshandelt zu werden, das ist seit Jahren mein Traum. “

„Hat sie ihn dir noch nie erfüllt?“ Ich verspürte eine gewisse Eifersucht auf Eddy und wollte es genau wissen.

„Nie im Leben hätte ich es gewagt, sie überhaupt, darum zu bitten. Sie ist für mich eine Heilige. Ich würde alles, was in meiner Macht steht, für sie tun. Sie ist meine Dulzinea und ich bin der Don Quichotte.

In seiner Verliebtheit hatte er anscheinend nicht einmal bemerkt, dass Charlotte und ich ein Paar sind.

„Ich weiß nicht, aber ich glaube ich kann für dich in dieser Hinsicht nichts tun“, eröffnete ich ihm.

„Ist auch egal. Ich weiß ich werde sie nie besitzen. Aber du kannst ihr sagen, dass ich immer für sie da bin, wenn sie mich braucht. “

„Das werd‘ ich auf alle Fälle tun“, versicherte ich ihm in die Hand.

Eben ging die Bürotüre wieder auf und Charlotte bog um die Ecke.

„Ich hab's nachgerechnet“, begann sie schon unterwegs „Es ist ein faires Angebot. Ich werde es annehmen. Zwei Fragen dazu habe ich noch. Erstens: Bis wann kannst du eine komplette Kollektion liefern, je drei Stück? Zweitens: Kann ich die Muster schon hier behalten, sozusagen als Vorabversion? Ich kann sie dir gleich bezahlen. “

Er kraulte sich sein spärliches Kopfhaar und zog seine Stirn in Falten.

„Genügen dir zwei Wochen? In dieser Zeit könnte ich die gewünschte Menge fertigen und liefern. Zu den Mustern: Ich trenne mich ungern davon, du weißt schon, ich muss sie auch deinen Konkurrenten zeigen. Da du aber bereits so viele Teile bestellst, komme ich in den nächsten vierzehn Tagen sowieso nicht dazu, einen zu besuchen. Er sah Charlotte an. Im Gegensatz zu ihrer strengen Verhandlungsführung von eben lächelte sie ihn wie eine milde Mutter am.

Er war glücklich.

„Ich schenke dir die Muster!“, schrie er in einer Lautstärke heraus, als ob auf dem Fußballplatz ein Tor gefallen währe.

Charlotte ging auf den Koffer zu, griff hinein und hob mit beiden Händen den gesamten Inhalt heraus. Dann klappte sie ihn zu, drückte die Riegel in die Schlösser und stellte den Koffer am Boden ab. Die rechte Hand voraus gestreckt ging sie auf Eddy zu.

„Das Geschäft ist gemacht nun kannst du dich an die Arbeit machen und mir pünktlich liefern. Du bist ein Meister deines Fachs, das lieb ich an dir. Hast du die anderen Sachen die ich bestellt habe noch im Auto?“, wollte sie wissen.

„Ich hab‘ sie in einer Tüte hinter den Schreibtisch gestellt“, erklärte er.

„Willst du Bares oder schickst du mir eine Rechnung für die Sachen?“

Er antwortete nicht, rieb nur in eindeutiger Geste den Daumen auf dem Zeige- und Mittelfinger.

„Ich muss Material kaufen für die neue Kollektion, du weißt schon, da ist Bares notwendig. “

„Dann komm mit nach draußen ich werde dir gleich dein Geld geben und noch einen kleinen Vorschuss auf die neue Ware. “

Sie nahm ihn unterm Arm, hob im Vorübergehen den Koffer von Boden auf und drückte ihm diesen in die Hand. Mir zuzwinkernd bog sie mit ihm um die Ecke.

Es dauerte keine fünf Minuten bis Charlotte zurückkam. Sie trug unterm Arm eine große Tragetasche und macht einen äußerst zufriedenen Eindruck.

„Du gehst recht hart und rücksichtslos mit ihm um“, sprach ich sie an, als sie wieder auf dem Hocker neben mir Platz genommen hatte.

„Er ist ein extremer Masochist und ist in mich verliebt, seit ich ihn kenne. Ich hab einfach im Laufe der Jahre herausgefunden, dass er diesen Umgang braucht.

Seit ich so mit ihm kutschiere ist seine Arbeit noch besser und die Liefertermine sind pünktlicher geworden. “ Ich verstand.

„Er hat mich gebeten für ihn einzustehen, dass du ihn einmal richtig misshandelst. “ Sie lächelte.

„Er hat mir früher fast täglich Briefe geschrieben und darum gebettelt, bis ich ihm das verboten habe. Ich hatte bisher kein Interesse an diesen Spielen, erst mit dir ist die Lust daran erwacht.

Und nur mit dir möchte ich sie auch ausleben. Aber das weißt du ja schon. “

Sie lehnte sich an meine Schulter.

„Hei Johann ich muss dir was sagen: Ich liebe Dich!“ Ihr Kuss landete hinter meinem Ohr und ließ mir eine Gänsehaut den Rücken runter laufen. Sie sprang auf. Einem Fach unterhalb der Vitrine, entnahm sie eine weitere Tragetasche, stopfte alle Muster die Eddy mitgebracht hatte hinein und bat mich mitzukommen.

Im Büro stellte sie die beiden Taschen in die Ecke hinter der Tür zum Laden öffnete sie und zog mich an der Hand nach draußen.

„Es ist höchste Zeit, dass ich dir das Geschäft einmal zeige. “

Sie stellte mir die beiden jungen Verkäuferinnen vor und auch ihren Adjutanten. Den Dreien konnte man anmerken, dass sie ihre Arbeit ernst nahmen. Sie waren gelassen und freundlich.

Marie, die jüngste von allen schien Charlotte zu bewundern, sie las ihr jedes Wort von den Lippen ab.

Esther war eher kühl, sie zeigte uns die frisch in die Regale eingeräumten Handtaschen, verwies Charlotte darauf, dass eines der Stücke einen Fehler in der Naht hatte. Sie habe bereits mit dem Lieferanten telefoniert und um Ersatz gebeten. Sie erinnerte mich ein wenig an Ilona. Nicht ihr Aussehen, sie war kleiner, hatte rotblonde gekrauste Haare.

Nein ihre knappe Art, Auskunft zu geben und in wenigen Sätzen das Wesentliche mitzuteilen, war es, was mich vergleichen ließ.

„Simba. Er heißt nicht wirklich so“, bemerkte Charlotte, als sie mir den smarten circa Fünfundzwanzigjährigen vorstellte. „Aber wir nennen ihn alle bei diesem Namen. Er hat ihn auch gerne. “ Simba lachte dazu.

„Kennst du die Geschichte vom König der Löwen? Simba ist der junge hübsche Nachfolger des Königs.

Smart, galant, es gibt beinahe keine Frau, die ihm widerstehen kann. Mindesten ein Portemonnaie kauft jede bei ihm. “

Sie schmunzelte und Simba schien dies zu mögen. Zusammen gingen wir durch die verschieden Abteilungen, Röcke, Jacken, Hosen, Taschen und verschiedene Utensilien, die der Mensch mehr oder weniger benötigt, waren im Angebot zu finden. Selbst lederne Schnürsenkel und eine Wühlkiste mit Reststücken aus der Lederproduktion waren zu haben.

Der schwere Teppichboden gab dem ganzen Geschäft eine einheitliche Grundfläche.

An den Wänden hingen gleichmäßig verteilt große Spiegel, deren Umrandung jeweils ein Patchwork aus verschieden Ledersorten in unterschiedlichen Farben bildete. Der große, in verschiede Bereiche unterteilte Raum war angenehm wohnlich, er lud ein, zu verweilen. Hielt man sich länger darin auf entwickelte er sich zu einer Höhle der Urbewohner dieses Planeten, es fehlte eigentlich nur noch die Feuerstelle im Zentrum.

„Ich kann spüren, dass du die Waren die du anbietest mit Leidenschaft vertrittst.

Die Atmosphäre im Ganzen verrät dies. “

Charlotte ließ erkennen, dass sie sich geschmeichelt fühlte.

„Ja, eigentlich hatte ich ja Innenarchitektur studiert. Ich hätte mir früher nie vorstellen können den Laden meiner Mutter zu übernehmen. Ich muss dir die Geschichte jetzt erzählen. Eines Tages kam eine alte Verkäuferin, die schon unter den Eltern meines Stiefvaters gearbeitet hatte und winkte mich in eine Ecke.

Dort kramte sie aus einer Schachtel eine Art Bermudashorts heraus.

Hellbraunes Wildleder, die im Schritt einen Reißverschluss hatte.

„Sehen sie, junge Frau“, hatte sie gesagt, „das ist ein Einzelstück. Ich habe in all den Jahren, die ich hier arbeite nichts Vergleichbares gesehen. Dieses Teil scheint wie für sie gemacht. Probieren sie es an, sie werden begeistert sein. “

Sie schob mich in eine der Anprobekabinen und zog den Vorhang zu. Neugierig geworden probierte ich diese eigenartige Hose an.

Natürlich ohne etwas darunter. Das Prickeln, das mich sofort durchströmte, war eigenartig. Hätte ich in diesem Moment einen Mann aufgetrieben, ich hätte ihn sofort vernascht. “

Sie legte eine Pause ein, sah mich an und fragte prüfend:

„Interessiert es dich?“

Ich zwinkerte nur mit den Augen, um ihr mein gespanntes Interesse zu signalisieren.

„Ich ließ die Hose an, sie lag wie eine zweite Haut auf meiner.

Kathrin, die alte Verkäuferin, sah mich mit einem Glänzen in den Augen an, als ich hinter dem Vorhang hervortrat. Sie wusste, dass sie meine Leidenschaft für diesen Werkstoff geweckt hatte. Von diesem Tag an war mindesten ein Teil meiner Kleidung aus Leder. Meine Mutter hatte schon Sorge, dass sie nur noch für mich einkaufen und nichts mehr für die Kundschaft übrig bleiben würde.

Als sie mich dann eines Tages fragte, ob ich das Geschäft übernehmen will, sagte ich spontan zu.

Sie regelte alles hervorragend, fand meinen Bruder ab, übergab das Geschäft an mich und zog sich in einen der oberen Wohnungen zurück. Sie arbeitete weiter im Geschäft als Angestellte und gab mir ihre wertvolle Erfahrung weiter. Auch Kathrin, die treue Seele blieb. Erst nachdem meine Mutter gestorben war, verließ sie uns.

Beim Abschied bat sie um ein Gespräch unter vier Augen. Neugierig was sie von mir wollte, begleitete ich sie in mein Büro.

Wir saßen auf der Couch und sie hielt meine Hand.

„Ich dürfte es ihnen eigentlich nicht sagen“, begann sie mit beinahe andächtigen Worten, „aber ich muss meinem Herzen noch Luft machen, bevor ich diesen Betrieb verlasse.

Ihr Stiefvater, Herr Keller, hatte den sehnlichsten Wunsch, dass sein Geschäft weiter geführt wird. Er wusste immer, dass er schwer krank war. Sie waren noch ein Kind, als er mich eines Abends bat, länger zu bleiben.

Nachdem alle anderen gegangen und die Tageskasse abgerechnet war, lud er mich zu einem Glas Wein ein.

Er erzählte mir, dass er spüre, nicht sein neugeborener Sohn, sondern sie würden eines Tages sein Geschäft übernehmen. Dann holte er ein Paket, öffnete es und zeigte mir den Inhalt. Es waren die Shorts, die ich ihnen vor einigen Jahren zur Anprobe gab. Er wollte, dass ich, wenn sie fünfundzwanzig sind, und noch kein Interesse am Geschäft zeigen würden, ihnen diese Hose geben solle.

Ich müsse darauf achten, dass sie das Stück auch anziehen. Wenn mir das gelingen würde, sagte er sei seine Nachfolge gesichert. Die Frage ob er meine, dass ihnen diese Hose dann auch passen würde, wenn sie das entsprechende Alter erreicht hätten, beantwortet er mit einem milden Lächeln.

Er habe sein Leben damit zugebracht, passende Lederbekleidung für die Menschen zu finden. Ich könne sicher sein, dass dieses, von ihm ausgewählte Kleidungsstück, passen würde.

Ich nahm die Shorts an mich und versprach ihm, seinen Wunsch zu erfüllen. Wenige Wochen später verstarb er. Fast zwanzig Jahre habe ich dieses Kleidungsstück gepflegt und darauf gewartet, bis mir der Tag, geeignet schien.

Es war klar, dass ihr Bruder nie sein Nachfolger, werden würde, das stellte sich im Laufe der Jahre als richtige Prognose heraus. Ich weiß nicht, welchen Zauber er mit der Hose verband, aber er hat lange über seinen Tod hinaus, das Richtige vorhergesehen.

Die Hose passte ihnen, sie schien wie für sie gemacht und sie zeigte die angekündigte Wirkung.

Meinen Teil des Versprechens habe ich eingelöst und bin glücklich, dass sie das Geschäft in guten Händen weiterführen. Wenn ich ihm eines Tages dort droben begegne, dann wird er stolz auf mich sein. “

Sie zeigte nach oben gegen den Himmel und ich verstand.

Bis sie selbst gestorben ist, kam sie jede Woche mindestens einmal hier vorbei und wir plauderten über die alten Zeiten.

Sie gab mir ihr ganzes Lebenswissen mit. Es war erstaunlich, was sie alles erlebt hatte. “

Charlotte hatte inzwischen feuchte Augen, sie war tief gerührt und die alte Kathrin schien ihr sehr gegenwärtig zu sein. Ich legte meinen Arm um ihre Schultern und begleitet sie in ihr Büro. Dort ließ ich sie auf dem Sofa niedersitzen und goss ihr ein Glas Wasser ein. Wir saßen, einfach stumm beisammen und ließen die Stimmung, wie sie war.

Als das Telefon klingelte, nahm ich ab. Simba fragte, ob ich ihm einen großen Schein wechseln könne, er habe nicht genug Kleingeld in der Kasse.

Ich ging in den Verkaufsraum und holte den Schein ab. Charlotte reichte mir wortlos den Schlüssel zum Tresor. Als ich von meinem Botengang zurück ins Büro kam, empfing mich Charlotte wieder mit einem stillen Lächeln.

„Es ist schön, dass es dich gibt“, sagte sie.

Ich sank vor ihr auf die Knie und hielt mit beiden Händen ihren Kopf.

„Ich liebe dich. “ Wir sahen uns an nickten uns zu und schlossen uns in die Arme.

Urplötzlich schnellte Charlotte hoch, griff sich an die Stirn, überlegte.

„Was ist eigentlich mit unserer Griechenlandreisen?“, quoll es aus ihr heraus.

„Bei mir wäre es ab Mitte August möglich, ich hab gestern den Ferienkalender in der Firma überprüft.

Sie rannte zu ihrem Schreibtisch, überprüfte ihre Agenda hastig und rief quer durch den Raum.

„Hurra, das geht bei mir auch. Zwei Wochen, einverstanden?“

„Ja!“, sie bog um den Tisch und hüpfte auf mich zu. Ich breitete die Arme aus um sie in Empfang zu nehmen. Umklammerte sie, zog sie vom Boden hoch und wir drehten uns im Kreis.

Mit einem Schwung löste sie sich von mir und landete wieder auf dem Boden.

„Ich hab‘ eine Idee. Wir gehen jetzt sofort in ein Reisebüro und buchen den Flug. Was meinst du?“

„Ich bin dabei!“

Eilig öffnete sie die Bürotüre, verschwand und kam zurück.

„Alles Klar. “

Sie suchte ihre Handtasche und zerrte mich an der Hand durch die Hintertüre ins Freie. Erst dort blieb sie stehen und Überlegte.

„Wo bucht man am besten Griechenland?“ Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen.

„Da hast du's so eilig und weißt nicht wohin. Ich denke vorne in der Tal Straße in diesem kleinen Reisebüro. Der findet immer die günstigsten Flüge und die besten Verbindungen.

Wir waren schnell am Ziel. Am Eingang stoppte Charlotte noch einmal und überlegte wieder.

„Was musst du jetzt noch wissen?“ Mit nachdenklicher Mine fragte sie:

„Wohin wollen wir eigentlich?“

„Ich denke nach Naxos, das ist die Insel von der Jorgos kommt.

Mehr was für Individualisten. Es gibt dort noch keine großen Hotels und wenn wir den Flug gebucht haben, fragen wir bei Jorgos nach, ob er uns eine Unterkunft besorgen kann. “

„Du bist großartig, auf diese Idee wäre ich nicht gekommen. Lass uns ins Blaue nach Naxos fliegen. Die Buchung war in einer halben Stunde erledigt und wir verließen das Büro wieder. Hand in Hand schlenderten wir zusammen die Straße entlang.

Wir freuten uns beide auf die Reise.

„Wie spät ist es?“ Ich sah auf meine Uhr.

„Gleich halb sieben. “

„Dann lass uns zusammen ins Geschäft gehen, ich mache den Abschluss und danach wollen wir zu Jorgos gehen, essen und nach einem Zimmer schauen. “

Ich fand die Idee gut.

Simba war bereits dabei die Kasse abzurechnen.

Charlotte musste nur noch überprüfen und die Tageseinnahmen im Tresor verstauen. Dann schloss sie die Ladentür, verabschiedete die Angestellten und kam zurück ins Büro, in dem ich gewartet hatte.

„Ich möchte mich gerne noch etwas frisch machen, komm mit nach oben, dann können wir auch gleich die beiden Tragetaschen mitnehmen. Sie wollte mir eben eine der Taschen in die Hand geben, überlegte kurz und tauschte sie gegen die Andere aus.

„Die darfst du erst morgen sehen“, sagte sie und klemmte die Tasche so weit zusammen, dass ich nicht hinein schauen konnte. In ihrer Wohnung angekommen nahm sie mir meine Last wieder ab.

„Setz dich, ich geh nur schnell ins Bad, mach mich frisch und dann können wir gehen. Ach nein, mach uns doch noch einen Ouzo mit Eis, dann haben wir den Aperitif schon gehabt. Ich will nicht so lange bleiben, verstehst du?“

Ich verstand zwar nicht, sagte trotzdem.

„Ja. “

In der Küche fand ich im Kühlschrank die richtige Flasche und auch Eiswürfel. Schenkte zwei ein und gab genug Eis dazu. Mit den beiden Gläsern in der Hand schlenderte ich zur Couch und ließ mich nieder. Als Charlotte wieder auftauchte, hatte sie ein knielanges rotes Kleid an, das sehr weit geschnitten, trotzdem ihre Figur betonte. Ihr Anblick entlockte mir ein spontanes:

„Schick!“

„Ehrlich, gefällt es dir?“

Das tat es wirklich.

Sie kam mit schwingen Hüften auf mich zu.

„Du bist die schönste Frau der Welt. Dieses Kleid macht aus dir die Göttin der Abendröte, ich könnte dich gerade vernaschen. “

Ich wollte mich erheben, um sie in die Arme zu nehmen. Sie stieß mich einfach zurück, in den Sitz. Vom Tisch nahm sie die beiden Gläser, reichte eines zu mir herunter und stieß mit mir an.

„Jetzt gehen wir erst Essen und Zimmer besorgen. “

Sie blieb stehen und trank ihren Ouzo in einem Zug aus. Ich hatte Mühe mitzuhalten.

„Jetzt können wir gehen“, sagte sie und lief bereits los. Ich merkte erst jetzt, dass sie sehr hohe schwarze Schuhe trug und eine andere Handtasche als sonst, bei sich hatte. Der Tasche nach waren wir unterwegs zum Strand und nicht in ein Restaurant.

Aber wenn's ihr gefiel?

An der Tür zum Flur hatte ich sie eingeholt. Mit den hohen Absätzen war sie ein ganzes Stück größer als ich. Sie nahm meine Hand und wir machten uns auf den Weg.

Jorgos begrüßte uns herzlich und hinter Charlotte stehen zwinkerte er mir lausbübisch zu. Als er unsere Bestellung aufnahm, bat ihn Charlotte, gleich wieder zu kommen, da wir etwas mit ihm zu besprechen hätten.

Er lieferte seinen Zettel ab, richtet die Flasche Retsina, die wir bestellt hatten und kam an unseren Tisch zurück.

Charlotte schob den Stuhl neben sich nach hinten und deutete ihm an, sich zu setzen. Mit skeptischer Mine ließ er sich nieder, er schien nicht Gutes zu erwarten. Hatte er ein schlechtes Gewissen?

„Ich würde gerne zwei Dinge besprechen. Eines gleich vorweg. Johann und ich, wir haben uns gefunden.

Ich habe ihm alles erzählt, er weiß Bescheid über meine neugierigen Fragen. Da ihr beide euch schon lange kennt und per Du seid, würde ich mich freuen, wenn auch wir uns duzen. “

Jorgos‘ Mine klärte sich. Er lächelte, schob schnell seine Hand hervor.

„Einverstanden, wie jeder weiß, ich heiße Jorgos man kann auch einfach Jorgo sagen. “

„Freut mich Jorgo ich bin Charlotte und künftig lassen wir das „Frau Neuhaus“ einfach weg.

In Ordnung?“

„Ja, Frau … , ich meine Charlotte. Daran muss ich mich erst noch gewöhnen. “

Er hatte sein typisches Grinsen im Gesicht, das immer wenn er fröhlich war, seine Mundwinkel beinahe an den Ohren anstoßen ließ.

„Nun zum Zweiten“, begann Charlotte und hatte wieder ihren nüchternen Geschäftston eingeschaltet.

„Wir beide wenden am Sechzehnten nach Naxos fliegen und hätten gern einen Tipp von dir, oder noch besser, eine Adresse, wo wir übernachten können.

Wir bleiben zwei Wochen und suchen was an einem schönen Strand. “

Jetzt schien es, als ob seine Mundwinkel bis hinter die Ohren gingen. Seine Augen erhielten einen feuchten Glanz.

„Ich wollt nach Naxos? Schon in wenigen Tagen?“

„Ja, den Flug haben wir eben gebucht. “

„Mit dem Flugzeug? Großartig. Ihr sucht ein Zimmer? Kein Problem. Ihr wollt an den Strand? Auch kein Problem? Ihr wollt Leute und auch Ruhe für ein verliebtes Paar? Alles kein Problem.

Bis Sonntag ist alles organisiert. Ihr werdet euch um nichts kümmern, ist das klar! Das wird von mir erledigt. Braucht ihr ein Auto?“

„Wäre schön. “

„Kein Problem. Lasst mir bis zum Wochenende Zeit, dann ist alles erledigt. Kein Problem. Ihr bekommt das schönste Zimmer, am schönsten Strand mit dem besten Auto. Wenn meine Freunde auf meine Insel reisen, dann sollen sie sich fühlen wie griechische Götter.

„OK“, sagte Charlotte, „wir kommen Sonntag Abend vorbei und du schreibst uns alles auf. “

Maria brachte die Spieße und einen Salat. Bisher hatte ich Charlotte noch nie so schnell essen sehen. Ich hatte meine Platte noch nicht zu Ende, als sie bereits die Rechnung verlangte. Jorgos brachte sie und sie zückte ihre Börse und beglich die Summe, nicht ohne noch einmal darauf hinzuweisen, dass sie bis Sonntag abends Bescheid haben wollte.

Mich verwunderte immer wieder wie sie von einer Sekunde zur anderen zwischen der Geschäftsfrau und der Charlotte, die ich kannte hin und her wechseln konnte.

Beim Verlassen klopfte Jorgos mir auf die Schultern.

„Adio mein Freund, wir sehen uns noch. “ Ich nickte und musste ihn einfach umarmen. Dabei flüsterte er mir fragend ins Ohr.

„Du hast ihr nichts gesagt?“

„Nein“ gab ich genauso zurück.

Er klopfte mir kräftig auf den Rücken und sagte: „Evcharisto. “

Draußen auf der Straße wollte ich den Arm um Charlotte legen, sie aber nahm meine Hand und hielt sie in der ihren fest.

„Ich würde mich freuen, wenn du heute bei mir übernachten würdest“, ließ ich sie, nicht ganz sicher, ob sie das wollte, wissen.

„Was meinst du, wozu ich die große Tasche mit mir rum schleife.

Da sind meine Klamotten für morgen drin. “

Sie schleppte mich förmlich zu meiner Haustüre und dann zum Lift. Aber im Gegensatz zu sonst erschien sie bei dieser Fahrt nach oben eher züchtig und anständig. Was führte sie im Schilde? Ich sollte es bald erfahren.

Wir hatten kaum die Türe meines Apartments hinter uns geschlossen, da begann sie, im Wohnzimmer die Sessel bei Seite zu schieben.

Mitten im Raum schaffte sie damit eine Insel. Ich stand nur da und beobachtete ihr Treiben. Ohne ein Wort zu sagen ging sie ins Nebenzimmer, kam mit eine Wolldecke wieder und breitete diese am Boden aus.

Nun stellte sie ihre Tasche an deren Rand, zog den Vorhang der Balkontüre zu und holte eine Kerze, samt Ständer aus der Tasche. Sie hielt sie mir hin und deutet an, dass ich sie entzünden sollte.

Das brennende Licht setzt sie ebenfalls auf dem Boden ab und löschte die Deckenbeleuchtung. Von hinten trat sie auf mich zu, kniff mir unter den Armen hindurch in meine Brust und flüsterte:

„Zieh dich aus. “

Sie beließ es jedoch nicht bei der Aufforderung, sondern begann gleichzeitig mit dem Aufknöpfen meines Hemdes, das sie mir, nachdem die oberen Knöpfe gelöst waren über den Kopf zog.

Eben wollte ich beginnen meinen Gürtel zu lösen, da hatte sie bereits ihre Hände an der Schnalle und zog den Knopf durch die Öse.

Das Teil rutschte wie ein nasser Sack nach unten. Dann entließ sie mich aus der Umklammerung.

„Auch die Unterhose, ich will dich nackt sehen!“

Während ich mein letztes Stück Stoff nach unten schiebe, bemerke ich, wie mich bereits ein Prickeln durchströmt. Charlotte geht um mich herum in die Mitte der ausgebreiteten Decke. Im Schein der Kerze wirkt sie geheimnisvoll und graziös. Sie langt an die Seite ihres Kleides und schiebt den Reißverschluss nach unten.

Mit einer anmutigen Bewegung schiebt sie die Träger über die Schultern und lässt ihr Kleid nach unten rutschen. Sie trägt einen der ledernen BH's, die Eddy heute nachmittag mitgebracht hatte. Das eng geschnürte Lederband hatte sich bereits ein wenig in ihr Fleisch eingegraben. Für die Brüste stehen ihr nur enge runde Öffnungen zur Verfügung die Titten selbst sind aber in weiches Leder gepackt. Nur für die Warzen sind kleine Kreise ausgespart in denen Klammern blitzen.

Diese geilen Brustklemmen sind mit silbernen Nieten bestückt, zwischen denen sich ihre harten dunkelbraunen Brustwarzen hervor drücken. Ihr Kleid rutscht über die Hüften und legt einen ledernen Slip frei. Ebenfalls mit Nieten besetzt, ergänzt er das Oberteil ästhetisch. Mir fällt ein, dass diese Höschen innen einen oder zwei künstliche Schwänze in sich bargen.

Bei dieser Vorstellung schießt das Blut in mein Geschlecht. Welchen hat sie angezogen? Charlotte greift in die Tasche und zieht eine Augenbinde hervor.

Mit ausgestreckten Armen reicht sie mir das Leder.

„Deine Sklavin steht dir willenlos zur Verfügung, Mach mit ihr, was dir beliebt zu tun. “

Ich nehme die Binde in Empfang, trete hinter sie und lege ihr die Maske über die Augen, zurre sie fest und drehe Charlotte mehrmals im Kreis. Dann lasse ich sie stehen. Ich nehme ihre Tasche auf und drehe sie um, damit der Inhalt zu Boden fällt.

Mit einen schweifenden Blick versuche ich zu erfassen, was sie alles mitgebracht hat, um ihre Wünsche zu verstehen.

Zuerst greife ich nach zwei Lederbändern, die sich vorzüglich dafür eignen, ihre Brüste noch enger zu binden. Erst rechts und dann links umschlinge ich ihre Titten hinter dem BH, spanne sie so eng es möglich ist. Es soll wehtun aber nicht schmerzen. Die Eingebundenen pressen sich weiter nach vorne und füllen noch mehr die Lederkörbe ihres BHs aus.

Danach folgen die Handschnallen. Nachdem ich ihr diese angelegt habe, zwinge ich sie auf die Knie nieder zu gehen. Dann versuche ich, ihren Slip zu untersuchen. Mein Schwanz ist, nur von der Vorstellung, dass sie bereits die ganze Zeit, etwas in ihren beiden Löchern stecken, hatte, steinhart. Von hinten greife ich ihr zwischen die Beine, stelle fest, dass diese raffinierte Hose zwei feine Reißverschlüsse besitzt, mit der sich das Teil im Schritt vom Rest abtrennen lässt.

Ich öffne beide, zuerst vorn, dann hinten.

„Du geile Hündin, sitzt mit mir im Restaurant und bist in beiden Öffnungen voll ausgefüllt. Das wirst du mir büßen müssen, diese Geilheit muss bestraft werden. “

Ich lasse die beiden Schwänze, wo sie sind, lege ihr zuerst noch Fesseln an die Füße und ein Halsband um.

Nachdem ich auch eine Leine für meine Hündin gefunden habe und die entsprechende Gerte in der Hand halte, führe ich sie aus.

An der Leine ziehend und mit der Rute zwischen ihre Schenkel klopfend führe ich sie im Kreis. Bei jedem Hieb, der das Leder in ihrem Dreieck trifft stöhnt sie leicht auf. Ich bin es Leid mit ihr im Kreis zu gehen, halte an und trete hinter sie.

Vorsichtig, nicht zu grob, ziehe ich die beiden Pimmel aus ihr heraus.

Sie schreit auf, als die beiden Spitzen ihre Öffnungen verlassen.

Aus ihrem Arsenal nehme ich einen Vibrator um ihn in ihre feuchte Spalte zu schieben und stelle nur eine leichte Rotation ein. Mit dem Zeigefinger prüfe ich ihren Anus. Sie hat ihn gut eingefettet. Weniger vorsichtig dringe ich mit einem Stoß von hinten in ihren Arsch ein. Sie schreit. Ich ficke sie mit gewaltigen Stößen, sodass sie Mühe hat, sich in ihrer Hundestellung zu halten.

Mein Hodensack schlägt bei jeden Eindringen gegen den Vibrator in ihre Fotze, schieb ihn ihr sanft tiefer und bewirkt gleichzeitig einen Kitzel an meinen Eiern.

Ich spüre an den Krämpfen ihres Schließmuskels, dass sie einem Höhepunkt nahekommt, und entziehe mich. Vorsichtig bewege ich sie auf den Rücken und lege ihre Hände an den Vibrator in ihrem Dreieck.

„Zeig mir wie du dir's selbst besorgst, aber traue dich nicht, dich fertigzumachen, bevor ich es erlaube. “

Mit diesen Worten lasse ich sie liegen, verschwinde schnell im Bad, um meinen Schwanz zu reinigen.

Ich will ihn ihr heute noch in den Mund stecken. Als ich zurückkomme zuckt sie und schiebt hemmungslos den elektrischen Stab ein und aus.

„Reiß dich zusammen, du hast noch keine Erlaubnis zu kommen. “ Rufe ich ihr zu.

„Ach bitte, bitte sei gnädig, lass mich fertig werden. “

„Ich bestimme, wann es so weit ist, du Wurm in meinen Händen. Sklavinnen müssen gehorchen, hast du verstanden?“

„Ja mein Herr.

„Das heißt, ja mein gütiger Meister, ist das klar?“

„Ja, mein gütiger Meister. “

Ich setze mich auf ihre ohnehin gepresste Titten nieder und lasse meinen Schwanz über ihre Lippen Streifen. Sie versucht, danach zu schnappen, aber ich entziehe mich. Drehe mich auf meinem Sitzplatz, um die Führung an dem Bolzen in ihrer Muschi zu übernehmen. Meine Hüften schieben sich langsam weiter nach unten.

Charlotte erreicht mein Arschloch und beginnt, wie wild mit ihre Zunge darin zu stochern.

Ich reibe meine Eichel derweil am oberen Rand des Leder BHs. Ich kann das surrende Schmatzen des Vibrators nicht mehr hören. Ich muss ihren Saft haben, rutsche noch ein wenig weiter nach unten, schiebe ihr meinen Schwanz von oben her in dem Mund und stürze mich selbst in das Nass ihrer Spalte.

Ich lecke und sauge, umspiele ihre Klitoris mit der Zungenspitze.

Ziehe den Vibrator heraus und führe zwei Finger in ihre Vulva ein. Mit der anderen Hand fahre ich unter ihren Beinen hindurch an ihren After und gleite mit einem Finger bis zum Anschlag hinein. In drei ihrer Körperöffnungen stochernd, schlecke ich, bis sie unter Krämpfen in ihren Orgasmus zittert.

Ich ziehe meinen Mund zurück und presse ihr grob die ganze Hand auf ihre Spalte. Sie presst ihren Unterleib gegen diese Übermacht und schreit, als ob sie gebären würde.

Ein Moment der Stille, dann ruft sie mit vollem Mund.

„Mach meine Hände frei gütiger Meister. “

Ich löse den Karabiner zwischen den Gelenkbändern. Sie greift zwischen meine Beine und beginnt, neben ihrem Saugen auch mit den Fingern an meiner Lanze zu pumpen. Während dessen lasse ich mit den Druck in ihrem Dreieck nach, greife nach eine Feder und beginne leicht über ihre Lustknospe zu streicheln.

Innerhalb kurzer Zeit schüttelt sie sich in einem erneuten Höhepunkt.

Nun habe ich mir's anders überlegt. Ich erhebe mich, nehme sie an der Leine und lasse sie wieder devot vor mich hinknien. Drängend schiebe ich ihr mein Geschlecht wieder in den Mund. Sie beginnt erneut, meinen Degen zu liebkosen. Bildet mit ihren Lippen ihre Vulva nach und fickt mich. Unterdessen öffne ich die Riemen an ihren Brüsten, löse den Haken ihres BHs.

Er fällt zu Boden. Mit einem Fuß teile ich ihre eng aneinander, gepressten Beine, ergreife eine ihrer Hände die sich an meinem Schwanz zu schaffen machen.

„Mach's dir noch einmal selbst, du Luder!“, herrsche ich sie an. Sie beginnt erst zögerlich, dann wilder zwischen ihren Schenkeln zu reiben. Ich schiebe ihre zweite Hand an meine Eier und sie beginnt, mir die Hoden zu kneten.

Das Saugen ihrer Lippen wird stärker, mein Schwanz steht kurz vor der Explosion, aber ich will warten, bis sie wieder so weit ist, halte mich mit Mühe zurück so gut es geht.

Ihr Zucken baut sich auf, ihr reiben wird schneller. Mit ausgefülltem Mund schreit sie noch einmal auf. Dann ziehe ich meinen Schwanz heraus, reibe mit der Rechten meinen zum Zerplatzen gespannten Degen ein …, zwei Mal.

Einer Ohnmacht nahe spritze ich ihr meine Ladung ins Gesicht, auf die Lippen und über ihre Brüste. Sie schnappt meinen Mast und schiebt ich wieder in ihren Mund, lässt ihn ein und ausgleiten, lutscht mit sanftem Druck den letzten Tropfen von der Eichel, bis ich erschöpft niedersinke.

Wir knien uns gegenüber. Sie sieht mich an und beginnt, mit ihre Zunge das Sperma um ihren Mund herum, genüsslich abzulecken. Mit den Händen verreibt sie einzelne Spritzer über ihrem Gesicht und den Brüsten. Es ist wundervoll, mit anzusehen wie sie meinen Saft liebevoll in ihre Haut einmassiert. Ein Gefühl von geliebt und begehrt werden macht sich in mir breit.

Meine Hand wandert nach unten, fährt durch ihre Spalte und nimmt so viel ihres geilen Safts auf, wie sie schöpfen kann.

Mit kleinen kreisenden Bewegungen reibe ich ihr Elixier in mein Gesicht, ohne sie aus den Augen zu lassen. Ich spüre, wie auch sie diese symbolische Geste liebt und verlangend den Bewegungen meiner Hand folgt.

Abermals schöpfe ich von ihrer Nässe und fahre fort. Wie schlecken beide die Reste von unseren Fingern. Danach sinken wir uns in die Arme, reiben unsere Gesichter, ja den ganzen Leib aneinander und vermischen so, was zusammengehört.

Leidenschaftlich krallt Charlotte ihre Finger in meinen Rücken und zieht sich so dicht wie möglich an mich heran. Ihre Hände greifen tiefer und quetschen meine Pobacken und ziehen meine Lenden dicht an die Ihren. Ihr Dreieck reibt meinen erschlafften Schwanz. Mit einem zarten Biss in mein Ohrläppchen haucht sie:

„Wie kann ich dir nur sagen, wie sehr ich dich Liebe. Mir fehlen die richtigen Worte, um mein Gefühl für dich zu beschreiben.

Ich greife in ihr Haar, halte ihren Kopf zwischen meinen Händen, blicke sie an und bohre ihr dann meine Zunge in dem Mund.

„Ich kann es nicht fassen. Du bist für mich der Inbegriff der Leidenschaft. Ich liebe dich. “

Zärtlich reiben wir unseren Nasen aneinander, überziehen uns gegenseitig mit streichelnden Bewegungen und lassen dabei keine Stelle aus.

Lange hatten wir uns nur angesehen, abwechselnd die verschiedenen Regionen des Körpers Visavis gestreichelt oder zärtlich mit den Fingern Spuren auf der Haut des anderen gezogen, bis ich mich erhob, um aus dem Kühlschrank ein Flasche Sekt zu holen.

Wir blieben auf der Decke am Boden sitzen und stieße an.

„Auf uns, du Weib. “

„Auf uns, du Kerl. “ Die Gläser klirrten und wir nippten beide an dem prickelnden Getränk.

„Du bist die ganze Zeit über bei Jorgos gesessen und hattest die beiden Pimmel in dir?“

„Ja, und es war nicht nur geil sie in mir zu haben, sondern auch zu wissen, dass du ahnungslos bist.

Du sitzt neben mir und ich ficke mich selbst, bei jeder Bewegung. Es war unglaublich erregend, ich musste mich zusammenreißen, damit du nichts merkst. “

„Drum hattest du es auch so eilig?“

„Ich hätte keine fünf Minuten länger warten können, dann wäre ich schreiend im Lokal gekommen. “

Nur die Vorstellung, wie Charlotte sich im Restaurant windend auf dem Stuhl einem übermächtigen Höhepunkt hätte ergeben müssen, ließ meinen Schwanz wieder anschwellen.

Sie blickte nach unten und lachte.

„Ach seh‘ sich das einer an, der Herr geilt sich auf an dem Gedanken?“

„Ja ich finde es göttlich, zu wissen, dass du so tierisch geil sein kannst, alle Vorbehalte hinter dir lassend, einfach die Lust selbst bist. “

Sie legte ihre Hand um meinen leicht anschwellenden Schwanz.

„In deiner Nähe kann ich das, weil ich weiß, dass du es liebst.

Und ich liebe es deine Fantasie anzuregen, mich auf dich vorzubereiten. Ich träume davon, dass du eines Tages, wahnsinnig vor Verlangen nach mir, nur noch mich siehst, keinen anderen Menschen mehr willst, als nur immer wieder mich, mich, mich. “

„Wie ich das sehe, hast du mich bald, wo du willst, aber was ist dann?“

„Dann musst du wieder ein wenig Distanz herstellen, aber wirklich nur ganz wenig.

Damit ich von Neuem beginnen kann, dich süchtig nach mir zu machen. Ich wünsche mir, dass das nie zu Ende geht. “

„An mir soll's nicht liegen. “ Versuchte ich, beruhigend zu entgegnen.

„Johann, es mag sich kindisch anhören, aber ich kann ohne dich nicht mehr sein. Versprichst du mir, immer bei mir zu bleiben?“

„Muss ich nicht vorsichtig sein mit einem solchen Versprechen? Wenn ich dir Gewissheit gebe, wirst du meiner dann nicht überdrüssig?“

Ich spürte, dass wir einen wichtigen Kern unserer Beziehung berührten.

Die Ausgewogenheit zwischen Nähe und Distanz.

„Du magst recht haben. Lass mir einen kleinen Rest Ungewissheit, aber wirklich nur einen sehr kleinen. Sonst halte ich das nicht aus. “

Ich nickte zustimmend, goss aus der Flasche nach, reichte Charlotte ihr Glas und hob meines an.

„Was immer es ist, das uns verbindet, ich möchte gerne mit dir darauf anstoßen. “ Unsere Gläser klirrten leise aneinander.

Wir schlürften, und sie setzte das ihre ab.

Langsam schob ich mein Glas gegen ihren Mund, sie schloss die Augen in der Erwartung, dass ich ihr zu trinken gebe. Ich hatte jedoch anderes im Sinn. Kurz vor ihrem Mund kippte ich das Glas zur Seite und der perlende Rebensaft floss über ihre Brüste den Bauch hinunter in ihre Spalte. Schnell stellte ich mein Glas bei Seite.

Charlotte noch im Schreck über die kühle Dusche sah mich niedertauchen an ihr Allerheiligstes.

Sie ließ sich nach hinten sinken und gab mir den Weg frei. Zusammen mit ihren Liebessaft, sog ich mit meinem Mund den süßlich herben Schaumwein aus der Furche. Dann zuckte auch ich erschrocken.

Sie hatte ihrerseits ihr Glas über meinem Pimmel ausgeschüttet und lutschte nun den Sekt von der hab steifen Stange. Alles aufgelutscht, tauchten wir beide wieder auf. Während ich erneut nachschenkte, sah sie mich etwas verlegen an.

„Ich dachte gerade, nein das kann ich nicht sagen.

„Was kannst du nicht sagen?“, wollte ich wissen.

„Ich …, ich dachte, es wäre einmal schön, wenn du, mir eine ganze Flasche da unten einfüllen und dann aus meinem Kelch trinken würdest. “

Sie wartete, was ich dazu sagen würde. Die Vorstellung reizte mich.

„Eine geile Idee. Vielleicht werde ich dich fesseln, dir die Augen verbinden und deine Füße an einem Haken gegen die Decke ziehen.

Wenn du mir dann ganz ausgeliefert bist, schieb ich dir eine Flasche in deine Möse und was daneben geht, läuft umgekehrt an dir runter. “

Sie atmete schwer.

„Lang mir zwischen die Beine“, rief sie kurz.

Ich tat, was sie wünschte und augenblicklich zuckte sie zu einem kleinen Höhepunkt zusammen. Wie abgetaucht zieht sich ihr ganzer Körper in kleinen spasmischen Wellen zusammen.

Streckt sich wieder. Bis die nächste Welle das Schauspiel wiederholt.

„Mhm. “ Mehr als diesen Seufzer brachte sie nicht zusammen. Sie fasste sich wieder.

„Entschuldige, aber die Vorstellung hat mich gerade so erregt, dass es sein musste. “ Anstatt zu antworten, erhob ich mich. Sie sah, dass auch ich von der Szene nicht unberührt geblieben war. Sie nahm meinen Schwanz mit beiden Händen, bildete mit beiden Daumen und Zeigefingern zwei Ringe hinter meine angeschwollenen Eichel und mit wenigen Bewegungen, hatte sie meinen Samen herausgepumpt.

Erst als ich mich wieder niederließ, bemerkte ich, dass die kleine Ladung an ihrem Kinn hing.

Ich fuhr mit meiner Zunge aufwärts und zog meinen Saft in ihren Mund. Dann erhob sich Charlotte, presste mir ihre tropfende Möse ins Gesicht. Als sie sicher war, dass ich genug von ihrem Saft aufgenommen hatte, kam sie wieder nach unten und wir küssten uns leidenschaftlich.

„Du bist das geilste Weib, das ich kenne.

„Und du bist der geilste Kerl, den ich kenne. “

Wir tranken weiter, plauderten und liebkosten uns noch eine ganze Weile. Die Kerze war inzwischen zur Hälfte niedergebrannt und in der Sektflasche war nur noch Luft.

„Gehen wir noch duschen und dann ins Bett?“, fragte Charlotte und gähnte ein wenig dazu.

„Zusammen?“

„Ja.

Ich hätte da noch einen letzten Wunsch für heute. “

Gespannt wollte ich wissen:

„Und der wäre?“

„Der Sekt, verstehst du … Ich müsste dingend und du?“

„Ich auch. “

„Ich möchte, dass du meine Spalte anpisst und danach lass ich's über deinen Schwanz laufen. “

Ich sprang auf, gab ihr die Hand und half ihr, aufzustehen.

Wir rannten beide ins Bad, drängten und in die Duschzelle und Charlotte stellte sich breitbeinig mit dem Rücken an die Wand. Sie griff mit beiden Händen an ihr Dreieck und teilte die beiden Lippen auseinander.

„Spritz mir vorne auf die Knospe, davon träum ich schon seit Tagen. “

Ich hob meinen Schwanz an und versuchte die richtige Stelle zu treffen. Sie schoss die Augen und genoss meinen warmen Strahl sichtlich.

„Schon fertig?“, sie öffnete ihre Augen wieder, als meine Quelle versiegte.

„Setzt dich hin. “

Ich ging nieder.

„Ich möchte es heute aber nicht in den Mund“, wünschte ich noch, um Missverständnissen vorzubeugen.

„Ich will nur, dass du aus nächster Nähe zusehen kannst. Ich habe viel auf Lager heute. “

Mit beiden Händen teilte sie wieder ihren Busch und schon begann sie, mit vollem Druck über meinen Pimmel herab zu pissen.

„Es macht mich geil, wenn du mir dabei zusiehst“, seufzte sie und presste noch mehr, damit ihr Strahl noch härter auf mich niederprasselte. Auch ihre Quelle versiegte und ich erhob mich wieder. Sie sah mich an.

„Ich hätte nie gedacht, dass es so viel Spaß machen kann, wenn mir jemand beim Urinieren in die Spalte sieht. “

Ich drehte den Wasserhahn auf und wir brausten im Schnelldurchgang unsere Körper gegenseitig ab.

Ohne uns lange abzutrocknen, gingen wir ins Bett und kuschelten uns aneinander.

„Gute Nacht Johann, träum was Schönes und vergesse nicht: Ich liebe dich auch Morgen noch!“

„Ich dich sicher auch. “

Wir schoben uns gegenseitig eine Hand zwischen die Beine und schliefen bald ein.

Kurz vor Sieben war ich bereits wach, brühte zwei Tassen Kaffee auf und brachte sie ans Bett.

Wir saßen dicht nebeneinander und tranken schluckweise unsere Tassen aus.

‚Heute wird wieder ein normaler Tag sein‘, ging mir durch den Kopf und mir war eigentlich nicht nach reden. Erst als Charlotte mich fragte, wann ich nach Hause käme, ergab es sich, dass wir zu reden begannen.

„Ich werde wohl erst gegen Fünf kommen können“, erklärte ich und merkte, dass mir der Gedanke, sie neun Stunden nicht zu sehen, schwer fiel.

„Ich kann dich in der Mittagspause abholen. Es gibt sicher ein Restaurant, in dem wir zusammen Essen könnten. “ Ich musste mich überwinden, hätte eigentlich lieber ‚Ja‘, gesagt.

„Es wird nicht gehen. Ich war gestern nicht da, dann muss ich heute nachholen, was liegen geblieben ist. Ich werde keine Mittagspause machen können, so leid es mir tut. “ Sie sah mich an.

„Dann seh‘ ich dich den ganzen Tag nicht?“

„So wird es sein.

„Aber anrufen kann ich dich doch?“

„Immer wenn du willst, es wird nur schwer sein durchzukommen, versuch's einfach wieder, wenn ich besetzt bin.

Ich rang nach Luft. Was war aus dem Einsiedlerkrebs Johann geworden? Bin ich nicht noch vor wenigen Tagen jedem menschlichen Wesen so gut es gegangen ist ausgewichen?

„Ich dachte …“, begann Charlotte zögerlich, „ich dachte wir hätten für heute Nachmittag eine Verabredung?“ Mir begannen die Schläfen, zu pochen.

„Scheiße“, entschlüpfte mir, „heute ist Mittwoch?“ Ihre Gesichtszüge begannen, sich zu klären.

„Ja heute ist Mittwoch!“, Charlotte zog ihre Beine an und setzte sich mir zugewandt in den Schneidersitz.

„Mitt-Woch!“, Sie klatschte in ihre Hände und fuhr rhythmisch fort: „Mitt-Woch, Mitt-Woch …“

Ich schlug meine Rechte gegen die Stirn. Blitzschnell erinnerte ich mich an unser Vorhaben, heute nach Konstanz zu fahren.

Außerdem stand ich bei Ilona im Wort.

„Die Geschichte mit der Polizei hat mich völlig aus der Bahn geworfen. Ich hab‘ unsere Abmachung vergessen. Was soll ich nun tun?“

Sie kicherte, zuckte mit den Achseln und strahlte mir ins verdutze Angesicht. Sogleich nahm sie ihr Klatschen wieder auf.

„Ich — wüsste — schon — was. “

Eben bekamen meine beiden Kobolde wieder Hochsaison.

„Mach‘ doch heute noch mal frei“, riet mir der freundliche Wichtelmann. „Du musst deine Arbeit zuverlässig erledigen“, dröhnte die mahnende Stimme seines Widersachers. Beide Argumente waren richtig. Charlotte war mir wichtiger, als alles andere. Aber die Arbeit muss sein. Schließlich bestreite ich meinen Lebensunterhalt mit ihr. Ich war in der letzten Zeit recht viel abwesend, war nicht zuverlässig, berechenbar wie bisher.

Was mussten meine Kunden von mir denken, ganz zu schweigen von den Kollegen und meinem Chef? Und dann wollte ich ja auch schon bald in die Ferien gehen, war dann wieder abwesend.

Mein Mahner schien Oberwasser zu bekommen.

„Du kämpfst mit dir, ich seh's dir an“, unterbrach Charlotte meinen inneren Zweikampf.

„Was würdest du sagen, wenn Simba innerhalb von zwei Wochen viermal nicht zur Arbeit kommt?“

„Ich weiß nicht“, antwortete sie, „er ist sehr zuverlässig. Wenn er mal eine Phase hat in der er ausbrechen muss, kann ich das schon tolerieren. Wird es zum Dauerzustand, dann müsste ich mal ein ernstes Wort mit ihm reden.

Ich hoffte, Erleichterung zu finden, indem ich einen tiefen Seufzer abließ.

„Darf ich dich was fragen?“, ich nickte. „Was würdest du am liebsten tun?“

„Das ist keine Frage. Du weißt, ich täte nichts Lieber, als mit dir den Tag zu verbringen. Aber ich bin gewohnt, zuverlässig wie eine Maschine zu sein. Meine Kunden und mein Boss wissen, dass sie sich auf mich verlassen können.

Ich war gestern nicht da, davor war das lange Wochenende, vor dem ich auch nur stundenweise im Büro war. Ich habe ein ungutes Gefühl. “

Sie nahm meine Hand.

„Was würde passieren, wenn du zwei Wochen krank bist?“

„Es bliebe alles liegen. Der Verkauf und die Fragen der Kunden. Entweder wären sie verärgert oder …? Ich weiß nicht was. Im letzten Jahr war ich einmal drei Wochen krank.

Der Umsatz meiner Abteilung war gleich Null. “

„Und, hat eure Firma pleite angemeldet?“

„Nein, das nicht aber …“

„Ich sehe dir gehen die Argumente aus. Ich werde um Acht Andrea anrufen und ihr sagen, dass du heute noch nicht kommst. Klar?“

Ich zögerte, musste meine Vorbehalte erst noch einmal überdenken.

„Du redest nicht gerade wie eine Chefin“, stellte ich fest.

„Ich bin auch nicht deine Chefin. Ich bin deine Geliebte und die redet immer ein wenig anders. Aber auch als Chefin würde ich dir zugestehen, dass du mal ausbrichst. “

Ich sah ihr wieder direkt in die Augen.

„Du bist ein Luder, willst mich haben, egal ob ich mit Gewissensbissen ringe. Aber ab heute bin ich ein Luderich, denn ich will auch dich.

Also, welche Geschichte erzählen wir Andrea?“

Sie klatsche Beifall, stürzte auf mich zu, sodass unsere Kaffeetassen umstürzten und die Reste des Morgentrunks in der Matratze versickerten. Ihre Arme um meinen Nacken schlingend rief sie lauthals:

„Johann ich liebe dich!“

Etwas überfahren in solch früher Morgenstunde, entzog ich mich, rollte an die Bettkante und schlich mich förmlich aus dem Bett. Zuerst wollte ich die beiden Kaffeetassen noch einmal nachfüllen, um richtig ins Reich der Wachen eintreten zu können.

Als ich zurückkam lag Charlotte schon wieder leicht dösend auf dem Bett. Nackt und anmutig sah mich ihr Körper an.

‚Sie ist eine Schöne Frau‘, sagte ich mir wieder einmal.

Ihre Figur entsprach sicherlich nicht den Normen von Magazinen, die Schönheitsideale vorstellen. An manchen Stellen war ihr seidenweicher Körper rundlicher, als die Vorgaben. Wenn sie so vor mir lag, entsprach sie meinem Bild der Aphrodite, die für mich keine magersüchtige Bohnenstange war, sondern ein Vollblutweib mit ausgeprägten Kurven.

Sie musste mich bemerkt haben, drehte sich zu mir um und lächelte.

„Es ist schön, wenn dein Blicke mich sanft streicheln. Ich entsinne mich an das erste Mal, in Susis Garten. Das war beinahe wie eine Liebesnacht. “

In mir stieg gerade das Bild dieses Nachmittags auf, als ich bemerkte, dass ich immer noch mit meinen beiden Tassen in der Hand am Bettrand stand.

„Du bist schön“, musste ich ihr wieder einmal sagen. „Ich liebe dich Charlotte. “

Mein umherschweifender Blick suchte nach einer sicheren Unterlage für die Tassen. Ein alter Atlas schien mir groß genug, um ein zweites Verschütten des Tasseninhalts zu vermeiden. Ich setzte die Tassen auf den Nachtisch und legte das große Buch in die Bettmitte. Es taugte bestens für diesen Zweck.

Kurz nach Acht sprang Charlotte aus dem Bett.

„Ich werde Andrea anrufen“, sagte sie im Weggehen. Bereits hatte sie den Hörer am Ohr und wählte die Nummer meiner Firma.

„Guten Morgen Fräulein Andrea, hier ist Charlotte Neuhaus, sie wissen schon, die Freundin von Johann … Danke, dass sie nachfragen. Den Umständen entsprechend geht es ihm schon wieder gut. Es war eben doch ein Schock, der tief sitzt … Ja, er wird heute noch einmal Zuhause bleiben müssen.

Wir müssen beiden am späteren Vormittag noch einmal zur Kriminalpolizei. Danach habe ich ihm empfohlen, zur Sicherheit noch einen Arzt aufzusuchen … Nein, ich denke morgen ist er dann sicher wieder in der Lage, zu kommen … Nein, tut mir leid er schläft im Augenblick noch und ich will ihn nicht früher wecken, als notwendig. Schlaf ist doch die beste Medizin …

Ja, das ist sehr freundlich von ihnen, ich denke Johann wäre es recht, wenn sie den Kunden einfach sagen, dass er nicht da ist.

Ich habe den Eindruck er mag es nicht so, wenn alle wissen, dass er sich nicht wohlfühlt … Ja, ist gut, ich werd's ihm Ausrichten, wenn er erwacht. Tschüss. “

Sie ließ den Hörer in die Gabel fallen und kicherte.

„Du hast gehört was ich gesagt habe?“, fragte sie, als sie wieder das Schlafzimmer betrat.

„Ja, du könntest dich beim Film bewerben.

Hollywood benötigt noch Talente. “

„Und was machen wir mit dem angebrochenen Tag?“, wollte sie wissen.

„Ich denke du musst dich zwischendurch mal um deine Firma kümmern, oder läuft dein Geschäft gänzlich ohne dich?“

„Willst du mich loshaben? Wenn du zu faul zum Arbeiten bist, dann werde ich wohl nicht malochen und daran denken müssen, dass du hier dem Müßiggang frönst. Nein, ich werde nachher auch Simba anrufen und ihm sagen, dass er heute wieder die Höhle des Löwen alleine hüten darf.

Das macht ihn immer ganz stolz. “

Sie schwenkte dabei ihren Oberkörper und imitierte die Gebärden eines stolzen Hahns.

„Hättest du es eigentlich überhaupt nötig zu arbeiten? Ich will dir, bezüglich deiner Güter, nicht zu nahe treten, aber hast du es überhaupt nötig, etwas zu arbeiten?“

„Nein, eigentlich nicht, aber so ganz ohne eine Aufgabe könnte ich nicht sein. Außerdem macht mir das Geschäft viel Spaß.

Besonders die Kundschaft, die in den hinteren Räumen verkehrt.

Du würdest dich wundern, wenn du all die Namen kennen würdest, die regelmäßig bei mir Lederutensilien für ihr Sexualleben besorgen. Es macht mir Freude, etwas gegen die Verlogenheiten unsere Gesellschaft beizutragen. Und den feinen Leuten ihre Wonnespender, zu verkaufen. Im hintersten Zimmer, dort wo wir beide auch schon einmal gespielt haben, wurden schon von einigen Kunden, die du aus den Medien kennen würdest, neu erworben Artikel gleich ausprobiert.

Manches mal wünschten sie auch schon, dass ich zusehe, das ist für einige dann der besondere Kick. “

Ich sah sie etwas schockiert an.

„Und mitmachen? Hat das auch schon jemand erwartet?“

„Nein, das käme nicht in Frage für mich. Wir sind ja ein seriöses Geschäft und kein Puff. “

Dabei konnte sie ein Grinsen nicht verbergen.

„Wie wissen die Kunden von deinem Angebot?“ Ich war neugierig geworden, da es mir unmöglich erschien, dass Charlotte für diese Waren werben würde.

„Das geht unter Eingeweihten herum wie ein Lauffeuer. Die verschiedenen Leute kennen sich von Partys. Einer erzählt es dem Nächsten. Es gibt ein Schlüsselwort, mit dem jemand im Laden ankündigt, dass er auf Empfehlung kommt. Wer im Laden nach ‚Besonderes angefertigten Einzelstücken‘, fragt, muss an mich weiter geleitet werden, dann nehme ich ihn mit in mein Büro, frage nach der Empfehlung und den Wünschen.

So bekommen meine Angestellten nicht mit, um was es geht und für die Kunden ist die Diskretion gesichert. Bin ich nicht da erhalten sie eine Telefonnummer, um einen Termin zu vereinbaren. Das ist eine spezielle Nummer für Erstkunden. Haben sie dann bereits einmal etwas gekauft erhalten sie ein Neue. Damit weiß ich immer, je nachdem über welche Leitung der Anruf eingeht, ob es sich um einen neuen oder alten Kunden handelt.

Einige Personen aus dem öffentlichen Leben melden sich sogar nur mit einem Decknamen. Meist kenne ich ihren richtigen Namen, da Bilder von ihnen in der Presse erscheinen, aber ich spiele das Spiel der Anonymität mit, das gibt ihnen ein gutes Gefühl. “

Ich saß mit offenem Mund da und lauschte ihren Ausführungen. Es erschien mir so, als ob ich von einer fremden Welt erzählt bekäme, die irgendwo im weiten Kosmos, weit außerhalb der Erde, ihre Bahnen zog.

„Bist du schockiert?“, fragte Charlotte in die entstandene Stille.

„Nein. Die Welt von der du erzählst war mir bisher nur nicht bekannt. Ich wusste nicht, dass so viele Menschen beim Sex einem ledernen Fetisch frönen. Das zeigt mir aber auch, für wie anormal ich mich bisher selbst gehalten habe. Ein wenig wundere ich mich schon, dass du mir das alles so bis ins Detail erzählst, wir kennen uns doch noch nicht so lange?“

„Ich will, dass du weißt, es gibt keine Geheimnisse zwischen uns.

Ich vertraue dir. Hätte ich dir sonst einen Universalschlüssel gegeben?“

Das stimmte allerdings.

„Eigentlich ist es ja kein Geheimnis, man kann heute in vielen Sexshops oder Versandhäusern diese Artikel kaufen. Die Spezialität meines Hauses ist es, dass zum einen die Teile nach Maß gefertigt werden können, zum anderen eine persönliche Anprobe unter strenger Diskretion möglich ist.

Stell die vor, der Bürgermeister unserer Stadt geht in ein Sexshop, an dem gerade ein Fotograf der regionalen Presse vorbeigeht, oder seine Frau erhält eine Paketsendung, von einem eindeutigen Versandhaus, dessen Absender jedem Postboten bekannt ist.

Bei mir können diese Menschen in einem unverfänglichen, bekannten Lederwarengeschäft der Stadt zum Einkaufen gehen und auch noch anprobieren, was sie kaufen, dazu noch die entsprechenden Änderungen berücksichtigen lassen. Es gibt nichts Vergleichbares in unserer Stadt. “

„Du deckst eine echte Marktlücke. “

„Und es macht Spaß. Bei vielen Veranstaltungen zu denen ich gehe treffe ich Kundinnen und ihre Männer, wir lächeln uns zu, da wir ein gemeinsames Geheimnis haben.

Was meinst du, warum der Kommissar gestern so eifrig ermittelt hat?“

Sie sah mich mit einem Schmunzeln im Gesicht an.

„Er ist Kunde bei dir?“ Sie nickte und zwinkerte schelmisch mit dem linken Auge.

„Dann kennst du ja eine Unmenge von Leuten?“

„Ja, aber offiziell nur als Kunden von Jacken, Hosen und Handtaschen. “ Ich schüttelte den Kopf, trank den letzten Rest aus meiner Tasse, und schob den Atlas zur Seite.

Mit beiden Händen griff ich an Charlottes volle Brüste und streichelte sie von der Seite her zu den Warzenhöfen. Sie schloss ihre Augen und begann, tiefer zu atmen.

„Fester“, hauchte sie und ich begann, die geilen Bälle zu kneten.

„Beiß mir sanft in die Warzen“

Ich kam ihrem Wunsch nach. Sie sog durch die Zähne laut die Luft ein und griff mir zwischen die Beine.

Ihr zartes Reiben erweckte nun auch den kleinen Johann aus seinem Tiefschlaf. Ich antworte mit einem Intensivieren beim Saugen und Beißen an ihren Titten.

Eine Hand macht ich frei, suchte über den Bauchnabel nach unten ihre Spalte. Kurz davor sie zu erreichen, stößt mich Charlotte nach hinten, ich falle und liege auf dem Rücken. Sie erhebt sich und verschwindet im Badezimmer. Als ich ihr folgen will stößt sie die Türe zu und schiebt von innen den Riegel vor.

Verdutzt wende ich mich um und lege mich wieder aufs Bett. Es dauert einige Zeit, bis die Türe leise wieder aufgeht und sie wieder vor mir steht.

Vom Kissen aus sehe ich zu ihr auf. Sie lässt sich auf der Bettkante nieder.

„Bist du sauer?“, fragt sie.

„Weshalb … sollte ich?“

„Weil ich einfach so weggelaufen bin. “

„Ich denke, du solltest mir einfach sagen warum, dann kann ich entscheiden ob ich sauer bin oder nicht.

Ich setzte mich auf, zog die Beine an und legte meine Ellbogen über die Knie.

„Es ist“, hob sie an, „es ist weil … Ich habe gerade meine Tage bekommen“, strömte es plötzlich und in schnellen Worten aus ihr heraus.

„Es gibt Männer die ekeln sich davor und ich hatte Angst, dass du so reagierst. “

Ich sah sie ernst an.

‚Sie wird nun eine Auskunft von dir verlangen‘, dachte ich und bevor ich eine geben konnte, hakte sie bereits nach.

„Sag‘ wie ist das für dich?“ Ich musste noch einen Moment überlegen, denn ganz klar war mir das nie gewesen.

„Ich denke“, begann ich, „es ist für mich kein Problem, dich zu berühren, dich zu streicheln, wenn du deine Tage hast. Ich kann mir nicht gerade vorstellen, dass ich die Initiative ergreife, um dich zu schlecken, aber, wenn ich recht geil bin, macht es mir sicher auch nichts aus.

Es ist eine Frage der Erregung und eindringen in dich scheint mit auch in dieser Zeit keine Schwierigkeiten zu bereiten. Wenn du Tampons benutzt ist sicher auch das Schlecken kein Problem. “

„Schön“, sagte sie, „ich hab einen drin!“

Sie ließ sich nach hinten fallen, spreizte ihre Oberschenkel und sagte knapp:

„Dann leck‘ mich jetzt!“

War das wieder eine Spielvariante von ihr, oder war ihr die Sache ernst?

So ganz schlau wurde ich daraus nicht.

Ich drehte mich, um zwischen ihren Beinen eintauchen zu können, und begann vorsichtig, meine Zunge um ihre Knospe kreisen zu lassen.

Als sie versuchte nach meinen, wieder erschlafften Schwanz zu greifen, klopfte ich ihr auf die Finger und führte ihre Hand an ihre Titten. Ich kroch zwischen ihre aufgestellten Knie und bewegte mich wieder auf ihre Muschi zu.

„Ich lecke dich und du zeigst mir, wie du deine Brüste knetest, wenn du es dir selbst besorgst“, legte ich die Regeln fest.

Sie ließ ihre Augen nach hinten fallen und begann mit beiden Händen, an ihren Warzen zu zwirbeln. Vorsichtig schob ich den Faden des Tampons nach unten in ihre Arschspalte. Schleckte den oberen Teil ihrer Möse und schob ihr sanft den rechten Zeigefinger an den Eingang zu ihrem After.

Die andere Hand verwendete ich zum auseinander schieben ihrer Schamlippen. Wenn sie nachließ ihre Brüste zu massieren, stoppte ich meine Schlecken an ihrer Fotze.

Nahm sie ihr Kneten wieder auf, fuhr auch ich mit meiner Liebkosung fort. Je erregter sie durch mein Zungenspiel wurde, um so heftiger knetete sie im Fleisch ihre Titten und die Kraft in ihrem Schießmuskel, verstärkte sich zunehmend.

Ihr Atem wurde kürzer, war bald nur noch ein flatterndes ein- und aussaugen der Luft. Immer stärker begannen ihre Hüften, im Rhythmus meiner Zungen zu schwingen, bis sie bald bebten und drohten, außer Kontrolle zu geraten.

Ich ließ von meinen Speichel mehr in ihre Furche laufen. Die glitschigere Umgebung machte es möglich, dass ich feiner, fast ohne Berührung ihre Klitoris umzüngeln konnte.

In knappen schrillen Schreien begann Charlotte, lüstern zu keuchen, und mit Stößen der Lust kam sie, krächzte grell und ließ ihr Becken nach mehreren zuckenden Stößen ermattet auf das Bett sinken. Ich presste die Grube zwischen meinen Lippen und dem Kinn auf den oberen Rand ihrer Spalte, um ihre Liebesknospe unter heftigem Druck zu halten.

Langsam nahm ich das Abklingen ihres Höhepunktes wahr. Als sie versuchte, sich aufzurichten, und meinen Schwanz zu erreichen, lehnte ich ab.

„Aber du hast ja noch gar nichts bekommen?“, warf sie ein.

„Es war so schön, dich nur einfach zu bedienen, es muss nicht sein, dass du dich jetzt revanchierst. Bleib nur liegen, ich mache uns noch einmal eine Tasse Kaffee. “ Ich kam mit dem Getränk wieder ins Zimmer.

Charlotte lag mit breit gespreizten Beinen auf dem Bett und streichelte sanft über die Innenseite ihrer Schamlippen.

„Schau mir auf die Fotze“, bat sie mich. Ich setzte die Tassen ab und begab mich ans Untere Bettende.

„Komm näher, bitte. „

Ich hockte auf das untere Ende und schob mich zwischen ihren Beinen weiter nach oben. Sie suchte mit den Fingern das Bändchen ihres Tampons.

Klemmte ihn zwischen zwei Fingern ein und zog daran. Die Rolle aus Mull rutsche langsam nach draußen, doch bevor sie ihren Eingang ganz verließ, schob Charlotte sie wieder zurück und setzte sich auf.

„Hast du keinen Ekel?“

„Nein. Ich möchte das Ding nicht gerade aussaugen, es steigert meine Lust nicht. Aber Ekel? Nein, ich ekle mich nicht vor dir, nur, weil die deine Periode hast. “

Sie fiel mir um den Hals.

„Ich habe noch nie einen Mann kennengelernt, der sich in diesen Tagen nicht geekelt hat. “ Ließ sie mich erleichtert wissen.

„Bisher hatte ich immer Notstand während meiner Tage, gerade dann wenn ich am stärksten Lust verspürte, sind mir die Männer aus dem Weg gegangen. Warum ist das bei dir anders?“ Ich zuckte mit den Achseln.

„Ich weiß nicht. Es ist für mich ein Teil der Weiblichkeit, ich hab es nie als etwas anstößiges oder unanständiges erlebt.

Vielleicht gibt es Männer, für die das schmutzig ist. Für mich ist es ein Teil der Zeit mit dir, nichts Schlechtes und nichts Gutes. Es ist einfach so.

Ein Freund von mir ist ganz wild drauf. Er liebt es, wenn sein Schwanz oder sein Mund nach dem Verkehr voll Blut ist. Wenn er mir davon berichtete, hatte ich immer den Eindruck, er fantasiert dabei, dass er eben eine Jungfrau geknackt hat.

Wie gesagt, für mich ist es nichts Besonderes. Und wenn's dir recht ist, möchte ich das auch so belassen. “

„Du würdest auch mit mir schlafen, wenn ich die Tage habe?“

„Solange ich nicht vier Wochen warten muss, um dann endlich mit dir schlafen zu können“, sagte ich spöttisch. Sah ihr in die Augen und ergänzte:

„Ich liebe dich an jedem Tag, immer.

Sie griff mir in die Haare und verstrubbelte mich gehörig. Nach einem Kuss auf meine Stirn erhob sie sich und ging nach draußen. Am Ton konnte ich hören, dass sie eine Telefonnummer wählte.

„Ist Simba da? Dann gib ihn mir bitte … Hallo Simba, ich werde heute nicht ins Geschäft kommen. Kannst du meine Posten übernehmen …? Ach so, wie lange schon. Das hab ich ganz verschwitzt.

Dann komme ich doch noch schnell vorbei. Fünf Minuten, OK? Bis gleich. “

Sie kam mit schnellen Schritten zurück.

„Ich hatte ganz vergessen, dass ich mit einer Kundin einen Termin für zehn Uhr vereinbart hatte. Sie sitzt schon eine halbe Stunde da und wartet. Ich geh rüber, erledige das und bin gegen Mittag wieder da. Ist das gut so?“

Sie war währenddessen bereits in ihre Kleider gestiegen und suchte nach ihren Schuhen.

„Ich geh‘ noch was besorgen, aber um zwölf bin ich auch wieder da. Dann können wir durchstarten. “ Sie kam bereits aus dem Bad hatte ein Minimum an Liedstrich aufgetragen, gab mir einen Kuss und Tschüss.

Schon fiel die Tür hinter ihr in die Falle, und es wurde still.

Ich entschloss mich, meine Besorgungen, zu verschieben und stattdessen die Wohnung aufzuräumen. Frische Bettwäsche aufzuziehen und das Bad zu putzen.

Auch im Wohnzimmer räumte ich die Überreste des Vorabends beiseite und verstaute sie in Charlottes Tasche.

Bald lief die Wasch- und die Geschirrspülmaschine auf Hochtouren. Ich riss alle Fenster auf und setzte mich mit einem trocken Stück Brot und einer neuen Tasse Kaffee auf den Balkon. Der Himmel war behangen, die Luft schwül. Ein typischer Sommertag ende Juli in der Stadt. Genau richtig, um wegzufahren, der Großstadthitze zu entfliehen und sich am Bodensee eine leichte Brise, um die Nase wehen zu lassen.

Ich saß einmal wieder an meinem gewohnten Platz, hatte meinen gewohnten Horizont und kam wie gewohnt, ins Grübeln. Zuerst meldete sich mein schlechtes Gewissen wegen der Arbeit, der ich heute schon wieder fern geblieben bin. Ich wunderte mich allerdings, wie wenig Gewicht diese Gewissensregung noch hatte.

Danach kam mir Ilona in den Sinn. Wir würden sie später sehen, wie würde sie reagieren? Ich mochte sie sehr, erinnerte mich an Abende mit ihr und an die Zeit der Siebzigerjahre.

Ilona hatte sich viel ihrer kindlich naiven, aber auch direkten Seite hinüber gerettet. Eigentlich war außer ihrer Haartracht und dem Alter nicht vieles anders geworden. Sie war schon damals wild auf Sex, konnte mich begierig anmachen und es war wirklich schwer gewesen, ihr zu widerstehen.

Die berühmte Frage nach dem: Was wäre wenn …?, tauchte auf. Hätte ich mich seinerzeit mit ihr eingelassen, wie würde das heute aussehen? Müßig, beschloss ich.

Es ist viel wichtiger, was heute ist. Und heute waren die Vorzeichen andere. Heute bin ich einer von uns Vieren, neugierig, was wir in unserem Kreis noch alles erleben und erforschen würden, ob die bisher eher körperliche Ebene zwischen uns, auch mit einer intellektuellen ergänzt würde.

Ilona war ohne Zweifel die Person unseres Kreises, die immer wieder neue Anstöße gab. Wenn Susi das fachliche Wissen hatte, war es doch immer Ilona, die den Anstoß zum Erproben gab.

Ich fragte mich in diesem Moment, wie ich die erotische Seite unserer gemeinsamen Abenteuer einzuordnen hätte.

Nach einigen Überlegungen schloss ich, dass die körperliche Begegnung der drei untereinander eher einem Experiment mit der eigenen Erotik jeder von ihnen, als einer erotischen Beziehung untereinander, nahe kam. Beantworten konnte ich mir diese Frage allerdings nicht.

Charlotte, wie auch Ilona machen auf mich nicht einmal den Eindruck, bisexuell zu sein.

Bei Susi war ich mir nicht so sicher. Sie schien mir eine besondere Seite ihrer Erotik entwickelt zu haben. Ich hatte den Eindruck, dass sie wirklich Nähe nicht ertragen kann. Ihr Wunsch nach spontanen, heftigen Attacken, den sie bisweilen äußerte, schien mir, im Licht der letzten Tage, eher auf eine masochistische Tendenz hinzuweisen. Ich erlebte sie eher als eine einsame Königin, die ein freiwilliges Exil angetreten hatte. Aber lebte sie denn wirklich auch alleine? Ich hatte sie noch nie danach gefragt.

Charlotte kam wieder. Sichtlich erleichtert, ließ sie sich neben mit nieder.

„Gut, dass ich noch angerufen habe. Die Kundin ist eine sehr wohlhabende Dame aus erster Adresse. Sie hätte es mir sicher übel genommen, wenn ich sie versetzt hätte. Aber nun hat sie bestellt. Sie will einen Kellerraum in ihrem Haus von mir einrichten lassen, um mit ihrem Mann und anderen Freunden Partys zu feiern.

Der Auftrag ist sicherlich höher, als dein Jahresgehalt und Eddy wird vier Wochen nur in ihrer Villa arbeiten müssen.

Ganz zu schweigen von der Bekleidung und den Gerätschaften, die er anfertigen muss. Sie hat spontan bereits die neue Kollektion bestellt, obwohl ich ihr nur einige Stücke zeigen konnte. Das Meiste war ja hier.

Aber meine Klientel verlässt sich eben auf mein Urteil und meine Erfahrung. Wenn sie dann die Erste ist, die mit den neuen Spielsachen aufwarten kann, ist sie glücklich. “

Ich sah sie erstaunt an.

„Mehr als das Einkommen eines Jahres für einen Partykeller?“ Plapperte ich vor mich hin.

„Für dieses Ehepaar ist das so, als ob du dir eine neue Couch ins Wohnzimmer stellen würdest. Geld spielt keine Rolle. “

„Da spiele ich seit Jahren regelmäßig Lotto, träume vom Jackpot, der immer von anderen eingesackt wird, um mir mal was Außergewöhnliches leisten zu können, und andere Leute richten sich einen Partykeller damit ein.

“ Ich schüttelte den Kopf. „Irgendetwas scheine ich falsch zu machen. “

„So solltest du nicht reden, du bist als Mensch wertvoller, als viele andere und das kann auch eine dicke Geldbörse nicht bewirken. Ich zum Beispiel habe eigentlich immer genug gehabt. Ich kann nicht sagen, dass es mir wirtschaftlich einmal schlecht ging. Aber glücklich war ich bis vor wenigen Tagen damit nicht. Im Gegenteil, ich hatte mir oft gewünscht, nichts zu haben, um einen Partner zu finden, der nicht mein Konto, sondern mich liebt.

Wie eben schon, schien es mir müßig über dieses: ‚Wenn — Dann‘, zu diskutieren.

„Wollen wir losfahren?“

„Ja, lass uns gehen. “

Ich schob die Balkontüre zu und mit untergeschlagenem Arm ließen wir uns vom Lift nach unten bringen.

„Hast du eigentlich ein Auto?“, fragte Charlotte, unten angekommen.

„Ja eine klapprigen alten R4, der steht aber immer in der Garage.

In der Stadt brauche ich kein Auto. Hast du denn einen Wagen?“

„Ja, ich brauche ihn nur selten“, meinte Charlotte.

In der Straßenbahn sassen wir fast die ganze Fahrt über still in Gedanken versunken nebeneinander. Charlottes Haare wirbelten durcheinander, als wir oben am Berg ausstiegen. War es hier doch einwenig windiger als in der City.

Wir legten an Tempo zu und kamen dann auch gleich im Rosenweg an, wo Ilonas ‚Mini‘, geduldig auf uns wartete.

„Sollen wir noch schnell bei Susi reinschauen?“, fragte ich.

„Macht keinen Sinn“, meinte Charlotte, „sie hat doch gesagt, dass sie einen Termin hat. Entweder ist sie gar nicht da, oder wir stören sie nur. „

Ich kramte, den Schüssel für den keinen Flitzer heraus, dann ging's los. Wir spurten und bald in die Autobahn ein.

„War Susi eigentlich nie verheiratet?“, in Erinnerung meine Gedanken von vorher, kam die Frage irgendwie fast automatisch.

„Sie ist verheiratet“, erwiderte Charlotte. „Ihr Mann lebt in Österreich, führt dort ihre Auslandsgeschäfte. Persönlich haben sie schon lange nichts mehr mit einander zu tun. Er ist ein besserer Vermögensverwalter für Susi, lebt dort meines Wissens auch mit einer andern Frau zusammen. “

„Susi scheint sehr vermögend zu sein, das Haus am Rosenweg, die Villa vor der Stadt und neulich hat sie von weiteren Häusern gesprochen.

„Sie ist sehr vermögend, kann aber mit all dem nicht viel anfangen. In ihrem Beruf ist sie eine internationale Kapazität. Wissenschaftler aus aller Welt schätzen sie. Ihr Mann konnte geistig nie gleichziehen mit ihr, hatte immer ein Minderwertigkeitsgefühl, wenn Besucher im Haus waren und machte dann schreckliche Eifersuchtsszenen.

Bis sie dann die Lösung fanden sich zwar nicht scheiden zu lassen, aber zu trennen. Seit einigen Jahren ist er im Ausland und Susi ist neu erblüht.

„Ihr Nachnahme ist mir aus irgend einem Grund geläufig, aber ich bin bisher noch nicht dahinter gekommen woher. Kannst du mir auf die Sprünge helfen?“

Sie lachte.

„Wahrscheinlich kennst du den Namen schon aus deiner Schulzeit. Der Ollmann Verlag ist seit vielen Jahren spezialisiert auf Geschichtsbücher und Atlanten auch für Schulen. Veröffentlichungen von wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Archäologie und aller ihrer Unterzweige sind nur gut, wenn sie aus diesem Verlag kommen.

Weniger fundierte Autoren habe keine Chance, dort etwas zu veröffentlichen. “

„Dann ist mir klar woher ich den Namen kenne. Danke für den Anstoß. Ich hätte mich wahrscheinlich nicht getraut, Susi selbst danach zu fragen. Sie erscheint mir immer als eine ganz besondere Frau und ich empfinde eine hohe Ehrfurcht und einen selbstverständlichen Respekt vor ihr. “

„Ja, das ist richtig beobachtet. Sie ist eine sehr feine, sensible aber eben auch gescheite Frau.

Ich glaube die Männer hatten immer Angst vor ihrer Intelligenz, fühlten sich bedroht durch sie. Daher hat sie sich eine Distanz aufgebaut, um nicht immer wieder die selben Spiele mit ihnen, zu erleben. Ich kann das gut verstehen, ich hatte viele ähnliche Erlebnisse mit Partnern, wie sie.

Sie sagte mir einmal: Eigentlich müsste ich mir einen Hausangestellten zulegen, der jederzeit da ist wenn ich das Bedürfnis nach Nähe zu einem Mann verspüre, der aber ansonsten diskret im Hintergrund bleibt und keine Ansprüche außer seinem Gehalt an mich stellt.

Zeitweise war dies auch ein verführerischer Gedanke für mich selbst gewesen. “

Ich glaubte, zu verstehen, was Charlotte sagen wollte. Aus reiner Neugier wollte ich dann doch noch etwas mehr wissen.

„Hat sie das Mal verwirklicht?“

„Nein, sie hatte immer die Befürchtung, sie könne diesen Gedanken nicht diskret realisieren und einen Skandal, kann sie sich in ihre Position nicht leisten.

Vielleicht kannst du dich noch erinnern. Als du zum ersten Mal mit uns bei Susi warst, da sprach sie zuerst mit Ilona alleine im Garten, danach hatte sie eingefädelt, dass Ilona mit dir das Haus besichtigt und sie mit mir alleine sprechen konnte.

In beiden Gesprächen wollte sie klären, ob wir den Eindruck hätten, dass du vertrauenswürdig genug bist und sie kein Risiko eingehen würde, wenn wir dich in unseren Kreis aufnehmen würden.

Auch als wir Frauen uns am Mittwoch danach trafen, war dies ein wichtiger Punkt vor unserem Entschluss, dich in unseren Kreis einzuführen.

Es war kein Misstrauen gegen deine Person, sondern uns war wichtig, dass Susi geschützt bleibt. Ich hatte das Vertrauen sofort in dich, auch Ilona, aus inzwischen bekannten Gründen. Aber wir mussten für Susi sorgen. Du warst auch ihr vom ersten Moment an sympathisch, ob das aber dafür reichen würde, dass sie sich vertrauensvoll einlassen konnte, stand eigentlich erst fest, nach der ersten Sitzung mit dir im Gartenhaus.

Während du mit ihr Getränke gerichtet hattest, waren Ilona und ich übereingekommen, dass du für Susi keine Gefahr sein würdest und hatte ihr dann hinter deinem Rücken Handzeichen gegeben. Das klingt im Nachhinein vielleicht alles sehr verschwörerisch, aber ich hoffe du verstehst, worum es ging. “

Zu ihr herüber schauend nickte ich.

„Ich würde Susi gerne ein kleines Geschenk mitbringen heute Abend.

Was meinst du, woran sie Freude hat?“, wollte ich wissen.

„Das ist nicht schwer. Susi sammelt jede Art von alten Spiegeln, egal wie groß oder klein. Wenn wir einen Schönen finden, dann ist das ein Präsent, das ihr auf jeden Fall Freude bereitet. “

Wir kamen über den Berg und sahen auf Konstanz herab.

„Ich war lange nicht mehr hier,“ bemerkte Charlotte, als wir den Zoll passiert hatten.

Wir suchten ein Platz, um den Wagen abzustellen, und schlenderten dann ziellos durch die Innenstadt.

Wie erwartet, kühlte eine leichte Brise vom See her die Gassen ein wenig und der Spaziergang war angenehm. Besessen von der Idee, für Susi einen schönen Spiegel zu finden, steuerte ich dann doch zielbewusst in eine Nebengasse, in der mein alten Bekannter Wolf einen Trödelladen betrieb. Wenn es etwas außer der Reihe geben würde, dann bei ihm, oder zumindest hätte er einen Tipp für mich.

Charlotte wunderte sich über mein Drängen, sie hätte lieber mehr Zeit für die Auslagen in den Geschäften gehabt. Ich tröstete sie. Wenn wir einen Spiegel für Susi hätten, könnte sie in aller Ruhe die Schaufenster und auch das Innere der Läden beschnuppern. Ich wollte ein Geschenk für Susi und das sofort.

Als wir um die Ecke bogen atmete ich auf. Es war nicht selbstverständlich, Wolf anzutreffen.

Er führte den kleinen Ramschladen alleine, hatte nur einen Helfer, der ihm das Bearbeiten alter Möbelstücke abnahm, selbst aber kein Talent fürs Geschäft besaß. Suchte man etwas Bestimmtes, war es wichtig, ihn selbst anzutreffen. Für Bekannte war die alte Friseurschale an der Eingangstür das Zeichen, dass er da war. Und eben diese ‚Beflaggung‘ war aufgezogen.

Ich stellt die beiden vor, und während wir über alte Zeiten und gemeinsame Bekannte, zu plaudern begannen, verschwand Charlotte im Laden.

Nach einigen Minuten folgten wir ihr. Es war ein Vergnügen ihr zuzusehen, wie sie von einem Exponat zum Nächsten huschte und in Entzücken stehen blieb. Als ich in ihre Nähe kam flüsterte sie.

„Muss man bei ihm sehr viel handeln, um einen vernünftigen Preis zu bekommen, ich könnte den halben Laden kaufen. Warum bist du nicht schon früher mit mir hierher gegangen? Ach ich liebe dich. “

Sie überschlug sich förmlich vor Begeisterung.

Das hatte ich nicht erwartet. Ich wollte von Wolf wissen, ob er interessante kleine Spiegel hätte. Er nahm mich beim Ärmel, zog mich die schmale Holztreppe nach oben und zeigte mir unterm Dach eine freistehende Wand, die voll von verschieden Spiegeln hing. Ich hielt die Hand vor den Mund und flüsterte Wolfram ins Ohr:

„Ich kenne da eine Hexe die sucht nach einem Spiegel, den ich ihr gerne mitbringen möchte.

Etwas Besonderes, Echtes, aber auch meinem Geldbeutel entsprechendes. “

„Da hab‘ ich was für dich, aber nicht hier oben. “

Wir gingen wieder nach unten. Charlotte sprang noch immer von einem Teil zu anderen.

„Hast du oben schon nachgesehen?“, fragte ich scheinheilig.

„Darf ich?“, fragte sie an Wolf gewandt. Der blähte sich auf und brummte:

„Johanns Freunde sind auch meine Freunde, und Freunde dürfen.

Er zwinkerte mir zu und Charlotte verschwand im Eiltempo über die Treppe nach oben. Wolf ging voraus. Hinter seinem Schreibtisch, der selbst wie ein Exponat zum Verkauf stand, hatte er ein altes naturfarbenes Bauerbüfett. Er schob eine der unteren Türen beiseite und zog eine alte abgegriffene Lederhülle hervor.

Er öffnete an der oberen Rundung zwei Knöpfe und zog einen alten Handspiegel hervor. Der versilberte Rücken und der Griff waren voll mit eingearbeiteten Figuren, die unschwer, als nackte weibliche ineinander verschlungene Körper zu erkennen waren.

Vom Griff bis in der Rundung war als Hintergrund ein ausladender Baum eingearbeitet, der mir wie die Linde in Susis Garten erschien. Auch die Spiegelfläche war noch einigermaßen gut erhalten.

Es war keine Frage, das war genau das, was ich suchte.

Nebenbei wurden wir uns über den Preis einig und Wolf verpackte das Stück in einem alten Zeitungspapier. Inzwischen erschien Charlotte wieder. Sie hatte in ihrer Hand einen roten Filzschreiber.

Drehte noch einmal eine Runde durch das Erdgeschoss und brachte an einigen Gegenständen rote Ringe damit an.

An Wolfram gewandt zog sie ihre Visitenkarte aus der Handtasche, drückte sie ihm in die Hand und sagte kurz:

„Alles was einen roten Ring hat in deinem Geschäft, möchte ich morgen geliefert bekommen. Geht das?“ Wolf las die Adresse.

„Liegt zwar nicht gerade auf meinem Nachhauseweg, aber ich werd's schon schaffen.

„Dann müssen wir uns nur noch über den Preis einigen. “

Sie nahm seine rechte Hand.

„Hast du einen Stift?“ Er kramte auf seinem Schreibtisch Papier und Stift hervor. Charlotte drehte eine Runde mit ihm, verschwand im oberen Stockwerk und als sie zurück waren, gestikulierte sie intensiv und drückte die Preise für einzelne Stücke. Ich fühlte mich, wie auf einem persischen Basar.

Zuletzt wurden die beiden sich dann doch einig.

„Fünfzig noch für den Transport, warf Wolf ein.

„Fünfundzwanzig, dann sind wir mit allem bei einer runden Zahl. OK?“

„OK“, wie auf einem Viehmarkt, gaben sich beide die Hände auf das abgeschlossene Geschäft.

„Morgen vierzehn Uhr?“

„Achtzehn Uhr. “

„Vierzehn!“

„Es geht mir frühestens um Siebzehn Uhr, wirklich.

„OK, aber spätestens Siebzehn Uhr. “

„Also gut um siebzehn Uhr. “

‚Wo bin ich hier gelandet?‘, war ich versucht, zu fragen. Aber Charlotte schien eine Leidenschaft für solchen Handel zu haben. Wolf zwinkerte mir zu. Er schien mit dem Abschluss zufrieden und Charlotte schien es auch.

Überglücklich verließen wir Wolfs Refugium wieder.

„Der Junge ist gut, den müssen wir bald wieder einmal heimsuchen.

Er hat keine Ahnung, was seine Kostbarkeiten wert sind. “

Ich stellte mir gerade vor, wie Wolf zu seinem alten Kollegen sagt:

„Die hat keine Ahnung, wie sehr sie die Sachen überzahlt hat. “

Ich zog es vor, nichts dazu zu sagen. Wir zogen weiter durch die Straßen. Jetzt konnte auch ich mit mehr Muße bummeln, hatte ich doch ein Geschenk für Susi gefunden.

Charlottes Interesse für die Gestaltung der Auslagen in den Schaufenstern war groß. Ich war immer wieder verblüfft, mit welcher Fachkenntnis sie die Dekorationen lobte oder auch kritisierte. Ihr eigentlicher Beruf, die Gestaltung von Innenräumen, schien tief in ihr, immer noch zu schlummern.

„Was hast du denn für Susi besorgt?“, wollte Charlotte zwischendurch wissen. Es hatte den Anschein, dass sie das Geschenk erst mal vergessen hatte.

„Einen schönen kleinen Spiegel.

Ich denke er wird ihr gefallen. Du wirst schon sehen. “

Ein kleiner Laden mit Kleidern erweckte ihre Aufmerksamkeit so sehr, dass sie beinahe ihre Nase gegen die Scheibe des Schaufensters presste. Ich blickte von der Seite her in ihr Gesicht um feststellen zu können, welches der ausgestellten Teile ihre Aufmerksamkeit erregte.

Es war ein knappes in leuchtendem Rot gehaltenes Kleid, das nur dünne Träger über die Schultern zog.

Der Schnitt würde die Figur der Trägerin deutlich betonen, ihre weiblichen Kurven jedem zeigen. Ich beschloss, ihr das Kleid zu schenken, sollte es eines in ihrer Größe geben.

„Wollen wir mal rein gehen?“, unterbrach ich ihre bewundernden Blicke. „Das Rote ist doch chic, was meinst du?“

Sie sah mich an. Spätestens jetzt hätte ich sowieso ‚Ja‘, gesagt. Wenn sie diesen Blick aufsetzte, der mich immer wieder in seinen Bann zog, dann schmolz ich dahin.

Angela, die Besitzerin der Boutique wollte grade auf Charlotte zugehen, wohl um ihr ihre Hilfe anzubieten. Doch die neue Kundin, sah bereits das Objekt ihrer Begierde und steuerte quer durchs Geschäft auf das rote Kleid zu. Etwas baff, sah Angela zu mir, und wieder nach Charlotte. Doch dann drehte sie sich wieder mir zu. Nachdenklich sah sie mich an. Ich konnte mein Grinsen nicht verbergen.

„Johann?“, rief sie, aber man konnte die Zweifeln noch in ihrem Gesicht sehen.

Ich nickte nur. Sie strahlte. Wir waren seinerzeit zusammen ins Gymnasion gegangen.

„Klar Angela, ich bin's!“ Schon kam sie auf mich zu und umarmte mich.

„Dass ich dich mal wiedersehen würde, hätte ich nicht für möglich gehalten. “ Sie zupfte mich am Ärmel und zog mich auf einen kleinen Sessel neben der Kasse.

„Setz‘ dich, ich mach uns einen Kaffee. Wie Früher?“, wollte sie noch wissen und war schon weg.

Ich sah zur anderen Seite. Charlotte schien bereits in der Kabine zur Anprobe zu sein, denn ich konnte sie nirgends sehen. Angela erschien wieder mit zwei Espressotassen auf einem Tablett. Daneben lag wie früher, je ein Karamell-Bonbon. Wir schälten das Süße aus der Cellophanhülle und versenkte den Karamell mit einem Plumpsen in der Tasse. Mit den kleinen Löffelchen begannen wir, das Bonbon aufzulösen.

Charlotte hüpfte, wie ein Teenager aus der Kabine.

Blickte zum Eingang, wo sie mich wahrscheinlich noch vermutete. Enttäuscht stemmte sie die Hände in die Hüften. Ich leibe es, wenn sie wie ein verärgertes gekränktes Mädchen dreinschaut. Eine leichte Drehung und sie sah mich mit Angela am Tischchen sitzen.

Das rote Kleid schien vergessen. Fast wutschnauben kam sie zu uns an den Tisch, zog mich hoch, hielt meinen Kopf mit beiden Händen und küsste mich, bis mir beinahe die Luft ausging.

Sie trat einen Schritt zurück. Erst jetzt war das Kleid wieder wichtig. Sie schien Angela ein weiteres Mal zu übersehen. Sie drehte sich im Kreis, schwang ihre Hüften und bewegte die Arme wie eine asiatische Tempeltänzerin. Zwei Runden führte sie uns vor, dann kam sie zum Stehen.

„Schatz, wie gefällt die das Kleid?“, ihre Stimme klang zuckersüß war aber trotzdem klar und deutlich.

„Wunderschön.

Wirklich steht dir wie auf den Leib geschneidert“, konnte ich bemerken. Denn es war tatsächlich so.

„Kannst du dir vorstellen …“, jetzt legte sie ihren Zeigefinger in den Mund, „… dass du mir das Teil am Abend wieder ausziehst?“

Jetzt war mir klar, welches Stück gespielt wurde. Charlotte war mal wieder eifersüchtig. Ich änderte meine Strategie.

„Charlotte, meinst du nicht, dir würde das schöne Kleid auch eine Kleidergröße kleiner passen? Vielleicht betont es dann deine Figur noch mehr? Ich würde es Mal probieren.

Jetzt wollte ich sehen, was passiert. Siegte die Eitelkeit oder die Eifersucht? Auf dem Absatz machte sie eine Kehrtwendung, ging zum Regal zog ein weiteres Exemplar des roten Tuchs hervor, und verschwand in der Kabine.

Ich lächelt in mich hinein. Angela sah mich an.

„Etwas eifersüchtig, deine Freundin?“ Ich nickte mit dem Kopf.

„Aber die Eitelkeit siegt bei euch Frauen dann doch meistens.

Charlotte erschien wieder.

Ohne mich mit Kleidergrößen auszukennen, hatte ich einen Volltreffer gelandet. Sie war einfach ein Hingucker! Ihre Brüste, ihre Hüften alles schien sich in das Kleid einzubinden. Charlottes weibliche Konturen, wurde aufs Schönste betont.

Ich pfiff anerkennend, als sie so auf mich zukam. Von selbst erhob ich mich und küsste sie.

„Du bist die schönste Frau der Welt!“, sagte ich so laut, dass sie davon ausgehen konnte, Angela hat es gehört.

Trotzdem sagt sie etwas schnippisch zu meiner Tischnachbarin.

„Können sie mal nachsehen, ob es hier auch irgendwo Verkaufspersonal gibt?“

Angela prustete auf. Fast hätte sie ihren Kaffee verschüttet. Ich bot Charlotte meinen Stuhl an und sie setzte sich neben die, ihr, fremde Frau.

„Charlotte, das ist Angela, die Besitzerin der Boutique“, stellte ich die beiden vor. Charlotte hob die Hand vor ihrem Mund, so, als ob sie verhindern wollte, dass noch weitere Worte heraustropften.

„Huch, da war ich wohl ruppig …?“, kam dann doch noch.

„Kein Problem“, winkte Angela ab. „Johannes und ich waren in der Schule in der selben Klasse. Wir kennen uns schon eine halbe Ewigkeit. Ich glaube ich brauche drei Hände, um abzuzählen, vor wie vielen Jahren ich zum letzten Mal versucht habe, ihn an Land zu ziehen!“

Ich fasste Charlotte bei den Händen, damit sie wieder aufstand.

Ich schob sie vor den Spiegel und drehte sie langsam um ihre Achse. Nach jeder vollen Drehung gab ich ihr einen Kuss.

„Du bist die Schönste!“, konnte ich nur sagen und kniete mich wie der Prinz im Märchen vor ihr auf den Boden.

„Ihr könnt euch wieder erheben, edler Prinz“, kam von meiner Angebeteten. Sie schlang ihre Arme um meinen Hals. Ihre Zunge bohrte sich tief in meinen Mund.

Angela hatte sich diskret verdrück.

„Willst du's gleich anbehalten?“, wollte ich wissen. Sie hüpfte in die Höhe, klatschte mit den Händen und rief nur:

„Ja! Bitte, bitte!“

Ich zupfte das Preisschild aus dem Rückenausschnitt und rief nach Angela. Charlotte ging zur Kabine, um ihre getragenen Kleider zu holen.

Währendessen legte ich Angela das Preisschild hin und zog mein Portemonnaie aus der Tasche.

Angela sah auf das Schild.

„Einen teueren Geschmack hat deine Partnerin!“, stellte sie fest, „willst du es ihr schenken?“ Ich nickte.

„Ok, dann rechne ich Mal 20 % Rabat für treue Kunden runter. „

„Danke“, sagte ich, und spürte, wie mir die Röte ins Gesicht zog.

Ich bezahlte mit Kreditkarte, da ich nicht ohne Bares aus dem Laden gehen wollte.

Aber ich freute mich über Charlottes Freude und das glich das Leck in meinem Budget bei Weitem aus.

Angela gab uns noch eine Tüte für Charlottes Kleider. Beim Abschied steckte Angela uns noch eine Visitenkarte zu, meinte, dass wir auf jeden Fall, wenn wir wieder einmal kommen, vorher anrufen sollten, damit sie eine Vertretung organisieren und sich etwas Zeit nehmen kann für uns.

Charlotte drehte sich noch einmal vor dem Spiegel, dann ging's nach draußen.

Wieder auf der Straße schien Charlottes Freude etwas gedämpft. Ich drehte mich zu ihr und sah sie an. Ihre Augen sahen zum Boden.

„Ich weiß schon?, meinte sie, „ich war wieder eifersüchtig. Kannst du mir vergeben?“

„Beim nächsten Mal bekommst du von mir einfach zwei deiner Wäscheklammern auf deine Brüste gesetzt, bis du schreist. “ Kündigte ich an.

Sie sah mir in die Augen, ihre bekamen wieder Glanz.

„So was darfst du mir nicht versprechen, sonst werde ich meine Eifersucht nie los!“

Ich sah direkt, dass die beiden Nippel sich unter dem roten Stoff aufrichteten. Dicht drängte ich mich an sie, fuhr mit meinen Händen zwischen uns und zwickte sie einmal kräftig in die harten Spitzen. Charlotte quiekte!

Nach einem feinen Eis und Cappuccino schlenderten wir zurück zum Mini. Auf ging's in Richtung zu Ilonas Haus.

Es machte den Anschein, dass Ilona noch nicht zu Hause war, als wir eintrafen. Wir ließen den Wagen vor dem Tor stehen und, da auf unser Klingeln keine Reaktion kam, wühlte ich in meinen Hosentaschen, bis ich endlich Ilonas Schlüssel fand. Wir schlossen das Tor von innen wieder.

„Dann machen wir's uns doch noch ein wenig drinnen bequem“, meinte Charlotte, als wir vor der Haustüre standen. Sie ging voraus. Rief nach Ilona, doch sie war wirklich noch nicht da.

„Wir haben das Ganze Haus für uns alleine. Hurra!“, jauchzte Charlotte und schob die feinen Träger des roten Kleides über die Schultern.

„Was hast du vor?“, wollte ich von ihr wissen.

„Komm mit!“, trällerte sie fröhlich und sprang die Treppe hinauf.

Diesmal war es der andere Flügel des Obergeschosse den wir betraten. Ein Fenster, das vom Boden bis zur Decke reichte flutete den Flur mit Sonnenlicht.

Charlotte griff nach meiner Hand und zog mich nach rechts in einen Raum. Es war ein schönes, fast quadratisches Zimmer, das zum Giebel nach oben offen war.

Die Ähnlichkeit mit sakralen Räumen fiel mir gleich auf. Viele Gegenstände hingen an den schrägen Wänden, die teilweise mit Sandstein gezogenen Giebelstützen untermauerten den Eindruck. Charlotte ließ mich einfach stehen. Sie zündete einige Kerzen an einem siebenarmigen Leuchter an und überließ mich meinem Staunen.

„Ist das Ilonas Spielzimmer?“, wollte ich wissen.

„Dreh dich um“, hauchte Charlotte bloß und zündete die nächste Kerze an.

Die senkrechte Wand mit der Eingangstüre, stellte einiges zur Schau. Die ganze Fläche war bemalt mit Symbolen, Figuren und Zeichen und Darstellungen, die mich sehr an Hieronymus Boschs ‚Garten der Lüste‘, im aufgeklappten Zustand, erinnerten. Links davon ein Andreaskreuz an der Wand mit einer Staffelei, die mit den unterschiedlichsten Peitschen belegt ist.

Rechts davon ein lederbezogener niederer Kasten, begleitet von einer Glasvitrine mit allerlei Instrumenten, die sich zum Quälen eines anderen eigneten.

Der ganze Raum glich eigentlich einem mittelalterlichen Folterkeller, nur dass er eben nicht im Keller, sondern im lichten Dachzimmer dieses Hauses lag. Ich konnte so schnell gar nicht alles sichten, was hier verstreut war, da kam schon Charlotte mit dem Kerzenleuchter, den sie auf ein Tischlein neben dem ledernen Bock stellte.

Mit einem Schalter neben der Tür setzte sie den großen Vorgang in Bewegung und gleich darauf, war die Seesicht verdeckt und der Raum absolut dunkel.

Im Schein der Kerzen ließ Charlotte ihr rotes Kleid erst über die Brüste, dann über die Hüfte zu Boden gleiten. Nackt stand sie vor mir, auf ihren Slip hatte sie anscheinend schon bei Angela verzichtet. Sie machte einen Schritt auf mich zu, lächelte dabei verlegen.

Ich wollte sie mit einem Kuss empfangen, sie jedoch hielt mich auf Distanz und knöpfte mir stattdessen, das Hemd auf. Geräuschlos fiel dies zu Boden. Sie beugte die Knie und sank tiefer, um die Schnalle meines Gürtels zu lösen. Mit Leichtigkeit schob sie die Hoses samt des Darunter's, einfach den Beinen entlang zum Boden. Dort angekommen hob sie mir ein Bein nach dem Andern, um mich aus dem Rest zu befreien.

Ich sah ihr zu.

Stand regungslos in Erwartung und spürte gleichzeitig wie die Situation und die Umgebung bewirkten, dass mein Schwanz anschwoll. Deutlicher wurde sein Wachstum noch, nachdem Charlottes Zungenspitze meine Eichel kitzelte. Ohne Hände stülpte sie die Lippen bis zur Hälfte meiner Nille und saugte sich wie eine Qualle fest. Ihre Zunge tänzelte dabei der Art über meinen Pipischlitz, dass ich Engelchöre hörte. Ich wollte gerade meine Augen schließen und mich der sinnlichen Geilheit hingeben, da entließ Charlotte mit einem schmatzenden Kuss meine Speerspitze.

Sie faltete ihr Hände, sah meinen zuckenden Schanz an und flüsterte, kaum hörbar für mich: „Phallus dei“.

„Meister ich habe gesündigt. War grundlos eifersüchtig auf Euch. Bestraft mich bitte angemessen“, bettelte sie wie ein, um Ablass suchendes Mädchen.

„Du wirst deine Strafe erhalten, du ungezogenes Gör. Steh auf und lege dich Rücklinks auf den Bock. Ich will keinen Mucks von die hören!“

Während sie sich auf den Lederbock gleiten ließ stellten sich die feinen Härchen am Nacken auf.

Leder und nackte Haut, das ist immer erste einmal kalt.

Nach einem Seidenschal hielt ich Ausschau und fand ihn auf der anderen Seite. Ganze Lagen von Tüchern aus kostbarem Material, waren hier zu finden. Ich wählte ein dunkellila Tuch, das ich als geeignet empfand ihr die Augen zu verbinden. Charlotte hob artig den Kopf und ich zog den Knoten etwas seitlich, damit sie nicht drauf liegen musste. Seitlich waren am Bock Schlaufen angebracht in die ich nun beiderseits Charlottes Armen legt und sie damit bewegungsunfähig machte.

Die Beine musste ich weit spreizen um sie ebenfalls in vorhandenen Schlaufen festsetzen zu können.

Ein Gürtel über den Bauch setzte sie nun ganz außer Gefecht. Die kalte Messingschnalle ließ Charlotte leicht erzittern, als sie beim Schließen erstmals ihre Bauchhaut berührte. Doch ihr entfloh kein Laut.

Nun lag sie da, ich hätte tun können, was ich wollte, sie hätte es erdulden müssen. Mein Schwanz streckte sich wie gestählt in die Leere und wippte bei jeder, meiner Bewegungen nach.

Mein Blick fiel auf die Vitrine. Ich suchte die Genstände ab, die ich brauchen würde, legt sie zwischen Charlottes aufgespreizte Bein und begann mein Werk.

Mit Daumen und Zeigefingern beider Hände begann ich, Charlottes bereits leicht gestraffte Brustwarzen zu zwirbeln. Ihr Atem wurde schlagartig schwerer. Ich beugte mich neben sie und nahm ihre linke Warze in den Mund. Rechts erhöhte ich den Druck meiner Finger. Ich biss zu, nicht brutal, aber heftig.

Charlotte sog die Luft zwischen den Zähnen ein.

Abwechselnd verstärkte ich den Druck rechts und links und steigerte damit ihren Schmerz langsam. Mit der freien Hand griff ich nach den Brustklammern, die zwischen ihren Beinen auf ihren Einsatz warteten.

Charlotte stöhnte bereits unüberhörbar. Ich glaubte sogar, ein leichtes Seufzen zu hören, als meine Hand die rechte Brust verließ. Auch mit meinen Zähnen ließ ich los und erhob mich wieder.

Als suche sie nach dem Kontakt zu ihrem Peiniger, hob sie leicht den Kopf, rekelte danach den Brustkorb. Wohl in der Hoffnung, die süße Pein wieder zurück, bekommen zu können. Ich sah wie sich ihre Lippen verzogen, ein leichtes Beben durch ihren Körper zog, das sie nicht verhindern konnte.

Hätte ich jetzt meinem Drang nachgegeben. Ich hätte sie bis zur Bewusstlosigkeit gefickt. Die erste Klemme mit den feinen Stacheln setzte ich links an, dort wo bis eben noch meine Zähne hineinbissen.

Ich spreizte die Klammer weit auf, um weit hinten ansetzen zu können. Langsam, mit aller Zeit der Welt, übergab ich den Federdruck der Brustklammer.

Charlotte stöhnte bereits, als die ganze Kraft diese Instrumentes sich noch gar nicht entfalten konnte. Ein spitzer Schrei entfuhr ihr, nachdem ich den letzten Rest meines Widerstands aufgab und die Klemme Zu-Sausen ließ. Sie schnappte nach Lust reckte nun die beklemmte Brust nach oben. Sie schien nach Entfernung der Klammer zu winseln, nur lautlos.

Anstatt dieser stillen Bitte zu entsprechen, wiederholte ich die Prozedur nun an der rechten Brust. Sie hielt tapfer durch.

Ich stand neben ihr und wichste leicht an meinem Schwanz. Die Situation war betäubend geil. Noch nie hatte ich eine Frau in diesem Erregungszustand erlebt. Kurz entschlossen, packte ich die restlichen Gerätschaften wieder weg. Ich hätte es nicht ertragen in diesem Moment, ihre Pein zu erhöhen.

Am Fußende wartete ich, was passieren würde.

Ich sah ihr glitzerndes Schamhaar und einen kleinen weißen Bach, der ihr über den Damm lief und den Lederbock tränkte. Wie in leichtem Fieber begann Charlotte, zu zittern. Ihr Körper wurde durchgeschüttelt, ich glaubte, ihre Zähne klappern zu hören.

Mit den Knien stieg ich zwischen ihren Beinen auf den Bock. Vermied Hautkontakt, um mich bei ihr nicht anzukündigen. Vorsichtig stütze ich meine Hände neben den Schultern des zitternden Bündels ab.

Jetzt war mein Schwanz nur noch Zentimeter von ihrer Grotte entfern. Ich brauchte nur noch zuzustoßen. Doch ich wartete. Sah Charlotte ins Gesicht, nahm wahr wie ihre Mundwinkel zuckten. Ihre Lippen formten Worte. Tonlos hauchte sie mit entgegen.

‚Bitte, bitte, bitte!‘, schien sie immer dringender zu schreien. Doch sie modulierte keine Silbe.

Ich rang mit mir. Und dann gab ich auf.

Schnell und rücksichtslos schob ich ihr meinen Schwanz in die Fotze, in die ich wiederstandlos einfahren könnte.

Mit aller Kraft schob ich meinen Schwanz in sie, bis ich vorne ankam. Dort wo der Muttermund mich küsste, wie vor wenigen Minuten noch ihr Mund. Ich spürte wie ihre Vagina zu pumpen begann, an meinem Schaft saugte, ohne die kleinste Bewegung von mir.

Ich hob meine Rechte. Mit einem Ruck löste ich eine der Klammern an der Brust.

„Ah! Ah!“, schrie Charlotte sich die Seele aus dem Leib und Kam! Sie kam so heftig, ich glaubte ihre Lustmuskeln reißen mir den Schwanz aus dem Körper.

Gleichzeitig bockte sie mir entgegen und schlug ihre Klitoris gegen meine Scham.

Es dauerte eine ganze Weile, bis ihr Pegel wieder das Mass vor dem Höhepunk erreichte. Jetzt war ich an der Reihe. Ich zog meinen Schwanz so weit aus ihrer nassen Lusthöhle, dass ich ihr Schamhaar, mich kitzeln, spürte. Langsam schob ich mich wieder zurück in die Tiefe.

Charlottes Stöhnen lebte neu auf. Und mit jedem Mal wenn ich erneut in sie stach, wurde sie ungezügelter.

Schweiß stand auf ihrem Gesicht. Ein kleiner See hatte sich zwischen ihren Brüsten gesammelt. Ich presste meine Harten immer heftiger und schneller in sie. Sie winselte vor Geilheit.

Ich spürte erneut an ihren inneren Krämpfen, dass sie kurz vor dem Höhepunkstand. Poppte, was mir möglich war in sie. Als ich ihren Krampf heraufkommen spürte, griff ich zu und zog ihr die zweite Klammer ab. Diesmal allerdings, ohne sie ganz zu öffnen.

‚Das muss wohl schmerzen?‘, dachte ich noch.

Dann brüllte sie, wie ein verwundetes Tier, ihren Höhepunkt in die Halle.

Die lang gezogenen Ah's und Oh's, hallten im Raum so, dass ich Angst hatte die Scheiben gingen zu Bruch.

Ich öffnete noch die Schnalle des ledernen Bandes um ihren Bauch. Legte mich auf sie. Hackte wie besessen in sie hinein.

Charlotte begann, dagegen zu halten. Die neugewonnene Bewegungsfreiheit erlaube es ihr, meine Stöße zu erwidern, ja kraftvoll dagegen zu halten.

So hackten wir wild auf einander los. Charlotte hob ihren Kopf so gut es ging. Ich wusste, was sie wollte. Senkte mich etwas ab, bis sie meine rechte Brust erreichte. Sie biss mir in die Warze. Dann war ich über den Klippen.

Schreien, zuckend schob ich die letzen Schübe in sie, die ich noch konnte.

Begleitet von einen spritzenden Höhepunkt, pumpte ich mein Sperma in sie, bis ich nicht mehr konnte. Ihre geiles Innenleben saugte die letzten Tropfen meines Saftes aus mir heraus. Vollkommen außer Atem sank ich auf sie nieder.

Ich zog ihr das Seidentuch von den Augen und sah sie an. Sie strahlte über das ganze Gesicht. Mein Mund fand ihren. Ihre Zunge fand meine. Wild küssend lag ich auf ihrem verschwitzen Körper.

Beide spürten wir die Nach-Zuckungen des anderen im abklingenden Rausch der Gefühle. Als Mund von Mund sich trennte, sah Charlotte mich an, kippte ihr Augen von links nach rechts und ich verstand.

Ich rollte mich zur Seite, damit ich aufstehen konnte. Erst löste ich ihre Arme, dann auch die weit gespreizten Beine, aus den Schlingen. Charlotte erhob sich, umschlang mich und zog mich mit aller ihr zur Verfügung stehenden Kraft an sich.

Ihr Kopf lag an meinem Ohr und ich hörte ein leichtes Schluchzen, spürte, wie Tränen an meiner Wange zu Rinnsalen vereint, der Schwerkraft zollten.

„Hab ich dir wehgetan?“, fragte ich, denn ich dachte es seinen Schmerztränen. Sie hob ihren Kopf sah mir ins Gesicht und lächelte.

„Dummerchen“, hob sie an, „ich hab noch nie so schönen, geilen Sex gehabt in meinem Leben. Danke!“ Dabei küsste sie mich auf die Nasenspitze.

Zu meiner Überraschung griff sie mir an meine ausgelaugten Hoden, langte einmal kräftig zu.

„Autsch!“, entfuhr es mir, denn dieser Griff hatte es in sich.

Charlotte griff hinter mich und betätigte den Schalter. Ein leichtes Summen setzte ein und der große Vorhang begann, sich zu öffnen. Wir sahen beide wie das Licht wieder in den Raum strömte und wir sahen …

Was war denn das? Keine drei Schritte vor uns lag völlig ermattet mit geschlossenen Augen Ilona.

Der große lederne Ohrensessel, in dem sie hing, umrahmte sie majestätisch. Ihr kurzes Kleid war hochgeschoben bis unter die Brüste. Die Beine lagen beidseitig auf den Armlehnen. In ihrer glänzenden Muschi steckte ein gläserner Schwanzersatz, dessen Oberfläche nass von ihrem Liebessaft glänzte. Wir sahen abwechseln uns und dann wieder Ilona, verwundert an.

Die blinzelte erst, dann riss sie die Augen auf und starrte uns mit der selben Verwunderung an, wie wir sie.

„Was treibst du hier?“, wollte Charlotte wissen und es lag etwas Vorwurfsvolles in ihrer Stimme.

„Entschuldige, das ist mein Haus“, begann Ilona, immer noch schwer atmend, „Ich hab dich so schön Stöhnen gehört. Da hab ich mich durch die Seitentür geschlichen. Was ich dann sah, muss ich euch ja nicht erzählen. Und da ich ja nicht mitmachen darf, hab ich halt mit mir selbst gespielt. “

Sie zog dabei mit einem leisen Schmatzen den gläsernen Beglücker aus ihrer Muschi.

Charlotte nahm ihn ihr etwas forsch aus der Hand. Aber nicht, um ihn wegzuschaffen, nein, sie hielt ihn zuerst mir unter die Nase. Ich roch das feine Aroma, das Ilona auf dem Glas hinterlassen hatte.

Sie duftete einfach wunderbar.

Anders wie Charlotte, aber genauso sinnlich und erregend. Meine Nase träumte noch in diesem Dufterlebnis, da steckte mit Charlotte einen ihrer Finger in den Mund. Der kam wohl wie Ilonas Dildo, aus der selben Region, war nur anderer Herkunft.

Ich lutschte ihren Finger vorsichtig, umspielte ihn mit der Zungen. Im Rachen vermischten sich Duft und Geschmack der beiden Frauen zu einem Gesamtkunstwerk weiblicher Geilheit. Ich schloss meine Augen, um mich ganz dieser Sinneswahrnehmung hinzugeben.

Es war großartig.

„Toll, sieht das aus“, flüsterte Ilona. Ich öffnete die Augen und sah, wie die beiden immer wieder in ihre feuchten Mösen griffen, Saft schöpften, und ihre Finger genüsslich abschleckten.

Den gläsernen Helfer, hatte Charlotte schon beiseitegelegt. Aber was meinte Ilona, was ‚Toll‘, war? Ich versuchte, ihrem Blick zu folgen. Der traf genau in meinem Schritt auf. Erst da bemerkte ich, dass mein Penis, leicht zuckend sich aufbaute und wohl bald in ganzer Härte wieder stehen würde.

Ilona stand auf. Ihr Kleidchen fiel wieder über die Hüften. Sie sah Charlotte an, die schien zu Nicken, wie ich aus den Augenwinkeln sehen konnte.

Dann traten beide vor mich und fixierten meine Augen. Ich wechselte etwas verunsichert mit meinem Blick zwischen den beiden Augenpaaren hin und her. Charlotte wie auch Ilona griffen mit ihrer jeweils linken Hand an meinen harten Schwanz. Sie umklammerten ihn, aber bewegten sich keinen Millimeter.

Noch einmal sahen sie sich an, und nickten ein zweites Mal. Dann fuhren ihre Hände durch die nassen Heiligtümer zwischen ihren Beinen. Sie hoben die Hände fast synchron und begannen, mir ihren Saft ins Gesicht zu streifen.

Jede hatte ihre Hälfte. Immer wieder schöpften beide mit vollen Händen den Lustschleim und verrieben ihn wie eine milchige Creme in mein Gesicht.

Auf Charlottes ‚Seite‘, konnte ich auch den Duft meines eigenen Spermas orten. Ich war versucht, mit feinen Bewegungen meiner Hüfte, einfach die stillstehenden Hände an meinem Schwanz zu ficken. Doch mir war klar, wir hatten mit Susi anderes vereinbart, deshalb hielt ich mich zurück.

Ein letztes Mal schoben die zwei Frauen ihre Finger durch ihr Furchen.

Dann steckte jede, der Anderen den Finger in den Mund. Dabei verliessen ihre klammernden Hände meinen pochenden Hammer. Etwas erleichtert, dass meine Erregung nun sinken würde, sah ich zu, wie Ilona und Charlotte sicht kurz küssten.

„Gib mir die Fünf!“, ließ Ilona fast schreiend ab. Sie hob ihrer Rechte und knallte schon mit Charlottes zarter Hand zusammen. Dieses Klatschen war dann auch Abschluss des sinnlichen Moments. Wir begannen den ‚Tempel‘ in Ordnung zu bringen und reinigten alles akribisch.

Als ich Ilonas gläsernen Schwanz unter den Wasserhahn halten wollte, meinte sie nur.

„Du kannst ihn auch ablutschen, wenn du willst. „

Ich zog dann doch den 'normalen‘ Reinigungsgang vor, da ich noch genug ihres lustvollen Schleims im Gesicht hatte. Der, wie es die Natur vorgibt, langsam trocknete und auf meiner Gesichtshaut zu spannen begann.

„Ich hab Pizzas besorgt“, meinte Ilona, „Susi hat keine Zeit was zum Essen zu richten, deshalb essen wir schon hier was.

Ich hoffe, die sind jetzt noch warm. “

Auf dem Weg nach unten fragte ich nach der Dusche. Doch Charlotte meinte nur. Ich solle mir doch nicht so schnell ihre wertvollen Sekrete wieder abwaschen. Die kleinen Schuppen, eben dieser trockenen Säfte, sah ich dann erst später.

Die Pizzas waren natürlich bereits kalt und so entschlossen wir uns sie noch einmal aufzubacken. Sie schmeckten dann auch noch recht gut.

Um sechs Uhr brachen wir auf zu Susi. Um jeder Diskussion aus dem Weg, zu gehen, behielt ich die Schlüssel bei mir und stieg wie selbstverständlich am Fahrersitz ein. Meine Begleiterinnen stiegen dann auch ohne Kommentar ein. Ilona hinten und Charlotte neben mir. Wir hatten eine kurzweilige Unterhaltung, waren fröhlich unterwegs. Der Verkehr war ohne Stau. Und so kamen wir pünktlich vor Susis Haus an.

Die empfing uns schon im Garten.

Sie trug ein langes Kleid, schlicht, aber figurbetont. Sie war einfach eine grazile Erscheinung, die mich immer wieder aufs Neue beeindruckte. Nach einem Kräutertee begaben wir uns in die Bibliothek. Dort sassen wir an einem halbrunden Tisch, der an der Wand stand.

Von der Decke hing eine breite ausladende Lampe die ein weißeres Licht, als normale Glühbirnen hatte. Irene holte das Buch und legte es vor uns auf einen Leseständer.

So konnten wir alle dieses alte Werk einsehen. Bis spät in die Nacht brüteten wir über dem Buch eines gewissen Amronios. Ein Benediktiner Mönch aus dem Sechzenten Jahrhundert. Er hatte mit Akribie Tinkturen, Mixturen und Salben zusammengetragen, die Wirkunken und die beim Gebrauch üblichen Rituale beschrieben.

Susi übersetzte aus dem Lateinischen, auch Ilona sprach Latein. Und mir wurde klar, dass ich bald in einem Kurs sitzen würde, um das auch zu lernen.

Ilona schieb die Übersetzung dann in ein leeres Buch. Meist nach längeren Diskussionen der drei Frauen, in die ich zaghaft begann, mich einzumischen. Charlotte verließ uns zwischendurch, um ein Getränk zu holen, das leicht bitterlich aber auch nach Minze schmeckte.

Ich glaube, es war schon fast Zwei Uhr. Charlotte meldete sich bettreif und auch ich wollte den langen Tag beenden. Wir beschlossen, noch ein Glas des Getränks zu nehmen, dann wollten Charlotte und ich uns zurückziehen.

Ilona würde bei Susi übernachten, für sie war es für eine Heimfahrt zu spät. Schwierig war die Suche eines neuen Termins, denn Charlotte und ich wollten in der nächsten Woche verreisen. Wir fanden einen, Anfang September. Dann würden wir die Dinge, die Ilona notiert hatte ausprobieren.

Eine zärtliche Verabschiedung am Gartentor. Dann fuhr das bestellte Taxi vor und Charlotte und ich stiegen ein und fuhren winkend davon. Wir liessen uns direkt vor dem Lederwarengeschäft absetzen.

Bezahlten die Fahrt und gleich war es in der Straße wieder ruhig. Mehr schleppend als gehend schafften wir es nach oben. Charlotte fiel gleich todmüde ins Bett. Ich ging noch ins Bad, mich erleichtern.

Dann zog auch ich mich aus und legte mich neben meine Göttin zum Schlafen.

Epilog

An dieser Stelle endet die Geschichte. Im Gegensatz zu meinem Tagebuch hatte ich sie nie weiter geschrieben.

Nach unseren wunderschönen intensiven Ferien in Griechenland ging der Alltag in veränderter Weise weiter.

Über die Jahre fanden wir immer wieder Menschen, die wir in unseren Kreis aufnahmen. Die danach meist einen eigenen Kreis gründeten. So entstand ein Netz von vielen Kreisen, in denen sich Gleichgesinnte trafen. Altes Wissen studierten und Rituale ausprobierten und beibehielten. Es ist noch immer eine lose Gruppe, die im Stillen zusammenträgt, was sonst vielleicht in Vergessenheit geraten würde.

Angelika war die Erste, die durch uns eingeführt wurde.

Es gibt für uns ein äußeres Zeichen, an dem wir uns untereinander erkennen, auch wenn wir uns nie zuvor begegnet sind. (Das kann ich an dieser Stelle leider nicht beschreiben. )

Dazu gibt es ein Verborgenes: Die Mitglieder rasieren sich nie die Schamgegend blank. Bestenfalls wird hier mal ein wenig gekürzt. Grund dafür ist, wir brauchen dort einige Haare um unser Gel, jederzeit aufzutragen und ihm eine gewisse Verweildauer zu ermöglichen.

Charlotte und ich wurden zuerst in einem Ritual von Susi zusammen mit Ilona, zu einem Hexenpaar getraut. Später machten wir das auch noch auf dem Standesamt.

Wir Vier sitzen so oft wir können, zusammen, studieren den unendlichen Vorrat an Büchern, die Susies Bibliothek zu bieten hat. Mein Latein macht Fortschritte.

Kommentare

Nope0421 28. Juli 2020 um 10:33

Das ist mit Abstand die beste Geschichte auf der gesamten Plattform. Ich bin fast etwas überrascht gewesen, etwas literarisch derart Gutes hier zu finden, dass ich diese Geschichte gerne gelesen habe.

Antworten

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