Das Böse

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Fröstelnd zog sie die Jacke enger um ihre Schultern, mit den Menschen schien auch die Wärme die Kirche verlassen zu haben. Die Ziffern auf dem Display ihres Handys blinkten auf, fast 2 Uhr nachts. Sie lauschte dem Echo ihrer Atemzüge, das sich irgendwo in der Dunkelheit des Kirchenschiffs verlor. Sie hatte nach mehreren schlaflosen Stunden die Wohnung verlassen und war ziellos durch die schlafenden Straßen geschlendert, die Stille und Einsamkeit um sich genießend. Kurz vor der alten Kirche hatte sie der Regen überrascht, dieser feine, kalte Nieselregen der durch jede Kleidung direkt auf die Haut zu treffen scheint.

Einem Impuls folgend hatte sie Schutz in diesem gewaltigen Gebäude gesucht, trotz des Zettels an den großen Flügeltüren. Ein junger Mann war verstorben und würde morgen beerdigt werden, auf Wunsch der Angehörigen war der Leichnam diese Nacht auf dem Altar der Kirche aufgebahrt worden und der katholische Priester der Gemeinde hatte eine Totenmesse gelesen.

Sie hatte sich in die hinterste Reihe der Kirchenbänke gekauert, direkt neben der Tür. Bis auf das schwache Leuchten des Handydisplays war es vollkommen dunkel, nur vom Altar her kam das Licht brennender Kerzen.

Lautlos erhob sie sich und hatte schon die Finger auf die Eisenklinke der Tür gelegt, als ein flackern des Lichts vom Altar her sie inne halten ließ. Einer plötzlichen Neugier folgend ging sie langsam den Mittelgang zwischen den Bänken hindurch, auf das Kerzenlicht zu. Ein paar Schritte vor dem Altar blieb sie zögernd stehen. Vor ihr thronte der Sarg, geöffnet,aus dunklem Holz,auf den beiden Stufen die zum Altar hinaufführten standen verstreut viele kleine Teelichter und Kerzen, die in jedem leichten Lufthauch erzitterten.

Etwas in ihr drängte danach sich auf der Stelle umzudrehen und zu gehen, aber das Licht übte eine seltsame Anziehungskraft auf sie aus. Wie eine Motte ließ sie sich Schritt für Schritt zum Altar ziehen. Als sie langsam, wie aus einem Tiefschlaf erwachend den Kopf hob, sah sie vor sich den Sarg. Vorsichtig beugte sie sich über die Kante und schaute nach drinnen. Der Anblick des Toten vor ihr brannte sich im Bruchteil eines Augenblicks in ihre Netzhaut ein,sie hätte ihn niemals beschreiben können, aber doch unter tausenden wiedererkannt.

Es gab frappierender Weise kein Merkmal an ihm, an das man sich erinnern könnte. Er war weder muskulös, noch schmal, nicht großgewachsen, nicht klein, die Haare ein mittelbraun, kurz geschnitten. Trotz der geschlossenen Augen, oder gerade deswegen, hatte sein Gesicht etwas seltsam zeitloses, er sah gleichzeitig jung aus, und uralt.

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Plötzlich leuchtete ihr Handy auf, der Akku ging zur Neige. Im kurzen Moment des Lichts sah sie etwas am Hals des Toten aufblitzen, der silberne Anhänger einer Kette.

Bevor sie einen klaren Gedanken fassen konnte griff sie danach. In dem Moment als sie an der Kette zog, schienen die Augenlieder des Toten zu zucken. Gleichzeitig ertönte das Piepsen des Handys, mit dem sich der Akku verabschiedete. Das Geräusch klang in der vollkommenen Stille der Kirche wie ein Pistolenschuss, und klärte plötzlich ihre Gedanken. Es war lange nach Mitternacht, sie stand halb erfroren in nasser Kleidung über eine Leiche gebeugt. Panik schlug in einer einzigen Welle über ihr zusammen, sie fuhr herum und rannte.

Ihre Schritte hallten unnatürlich laut durch die Kirche, sie riss die Tür auf, stolperte ins Freie, rannte weiter, bis sie schließlich vollkommen erschöpft im Schein einer Straßenlaterne innehielt. Sie bemerkte, dass die Finger ihrer linken Hand krampfhaft um etwas geschlossen waren. Der Anhänger. Sie hatte ihn mitgenommen.

Sie zwang sich mehrmals tief durchzuatmen. Sie war übermüdet gewesen, nervlich vollkommen überspannt, und hatte deswegen überreagiert. Sie sollte nach Hause gehen, ins Bett, ausschlafen, heiß duschen und alles vergessen.

Aber da war etwas in ihrer Hand, etwas kleines, kaltes, und sie wusste dass es sie nicht vergessen lassen würde. Der Anhänger würde das Bild des Toten für immer in ihrem Kopf lebendig halten, sie in ihren Träumen heimsuchen und quälen. Sie spürte, dass es falsch war dass sie den Anhänger mitgenommen hatte. Sie konnte ihn nicht einfach wegwerfen, den Verwandten zukommen lassen oder behalten. Etwas in ihr wusste, um diese Sache wieder in Ordnung zu bringen, um wieder inneren Frieden zu finden musste sie den Anhänger zurückbringen.

Sie musste zurück in die Kirche.

Allein bei dem Gedanken daran wieder einen Fuß in die Kirche zu setzten, die Tür hinter sich zufallen zu hören und alleine in der Dunkelheit und Stille mit dem Toten zu sein, spürte sie wie sich ihr Magen verkrampfte und sie das Gefühl hatte sich übergeben zu müssen. Kalter Schweiß bildete sich auf ihrer Stirn und ihren Handflächen. Alles in ihr schrie danach, nach Hause zu laufen, Licht, Wärme, Zivilisation.

Aber schon morgen würde der Tote beerdigt werden, sie hatte keine Wahl. Entweder jetzt gehen, den Anhänger loswerden und diesen Albtraum wieder beenden, oder gehen und für immer mit der Konsequenz leben müssen. Sie streifte die Silberkette um ihren Hals und ließ den Anhänger unter ihre Kleidung gleiten. Denk garnicht nach. Alles, nur nicht denken. Schau nur auf deine Füße, öffne die Tür, schau nur auf deine Füße. Leg den Anhänger in den Sarg, und renn.

Die Worte wie ein stummes Gebet wiederholend setzte sie sich in Bewegung.

Der selbe Weg, der ihr gerannt kilometerlang vorgekommen war, schien jetzt im gehen nur wenige Minuten zu brauchen, schon erhob sich vor ihr die alte Kirche.

Von außen sah alles friedlich aus, nichts erinnerte an ihre panische Flucht. Es war kälter geworden, und auf der Straße hatte sich eine dünne Schneeschicht gebildet. Einen Moment lang verspürte sie das irrsinnige Gefühl zu lachen, da litt sie Todesqualen vor Angst, während die Welt sich über den ersten Schnee des Jahres freute.

Die Tür. Die Kinder würden Schneeballschlachten machen.

Der lange dunkle Mittelgang. Vielleicht sogar einen Schneemann bauen.

Der Altar. Ihm eine Karotte als Nase ins Gesicht stecken.

Fast alle Teelichter waren inzwischen heruntergebrannt. Ihm Kastanien als Augen geben.

Der Sarg. Es würde alles gut werden.

Er war leer.

Ein paar Sekunden verharrte sie bewegungslos, versuchte zu verstehen.

Dann nahm sie war dass sie am ganzen Körper zitterte. Tränen flossen ihr über das Gesicht.

Sie spürte ihn mehr, als dass sie ihn sah. Er kam von links, aus dem Dunkel des Kirchenschiffs.

Die ganze Gestalt hatte etwas unwirkliches, falsches. Die Augen, nun offen,waren tiefschwarz wie zwei bodenlose Löcher. Sie schimmerten rötlich und fixierten sie. Aber in den Augen war keine wache, menschliche Intelligenz mehr.

Sie waren leer und tot.

Langsam, Schritt für Schritt wich sie zurück, bis sie mit dem Rücken die kalten Steine der Kirchenwand spürte. Sie hatte keine Kraft mehr zu agieren, wartete nurnoch darauf dass jemand oder etwas anderes es tat. Sie hatte den Blick auf einen Riss in den Fliesen vor sich gesenkt, hoffte zu sterben ohne das Böse noch einmal ansehen zu müssen.

Sie fühlte dass es jetzt genau vor ihr stehen musste.

Dann kühle, feuchte Finger, die ihre linke Hand berührten, langsam über ihren Bauch nach oben wanderten, über ihre Brüste glitten und an ihrem Schlüsselbein verharrten. Vorsichtig hob sie den Kopf. Er stand so dicht vor ihr, dass sie seinen Atem spüren würde, wäre er noch am Leben. Die roten Pupillen seiner Augen waren zwar immernoch direkt auf sie gerichtet, aber plötzlich wusste sie dass er sie nicht sah. Er spürte den Anhänger.

Instinktiv öffnete sie den Reißverschluss ihrer Jacke, knöpfte ihr Shirt auf und ließ beides zu Boden rutschen. Einen BH trug sie nicht, sodass sie jetzt mit bloßen Brüsten dastand. In der Kälte wurden ihre Brustwarzen sofort steif. Sie zwang sich die Hände lose neben dem Körper herunterhängen zu lassen. Ein winziger Funke einer Hoffnung keimte in ihr auf. Er konnte ihr den Anhänger abnehmen und gehen.

Seine Hand glitt zwischen ihre Brüste und schloss sich um den Anhänger.

Im nächsten Augenblick keuchte sie auf vor Schmerz, als die dünne Silberkette in ihren Hals schnitt. Er zog den Anhänger nicht nach oben, über ihren Kopf, sondern nach unten. Sie fühlte wie warmes Blut von den Schnitten in ihrem Hals über ihre Brüste lief und dann auf den Boden tropfte. Sterbend sah sie ihn an. Das rot in seinen Augen schien immer intensiver zu leuchten, aber jetzt meinte sie so etwas wie Verstand in ihnen zu sehen.

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