Die Wette —

Telefonsex mit ECHTEN Frauen: Zusätzlich mit Kamera Funktion möglich!

Die Wette — oder ein Rückfall ins frühere Leben

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Zur Übersicht für die geneigte Leserin und den geneigten Leser — es gibt ja deren einige, denen meine Geschichten gefallen — hier noch einmal eine chronologische Übersicht meiner bisherigen Geschichten:

VOREHELICHES

[Der Unterschied]

[Die Grundbegriffe]

EIS Werbung

Das Obligatorische

[Über einen starken Typ]

[Ferienspaß I]

PennälerInnenfeten

Lernen fürs Abitur

[Ferienspaß II]

Erstes „Eheleben“

ERSTE EHE NEBST NEBENBESCHÄFTIGUNGEN

Auf Schlingerkurs in den Hafen (mit Ferienspaß III)

Der weltberühmte Pianist hat heute nicht seinen besten Tag

Auf der Durchreise

Der Wanderclub

Die Ernennung

[Hinter unverschlossenen Türen]

Vetternwirtschaft

Vom anderen Ufer

An der Ostsee hellem Strande …

Wenn der Herr außer Haus ist, tanzt das Mäuslein im Bette

Die Sportskanone

Rameaus Geburtshaus

Die Rettung aus der Gosse

Die Tröstung

NACH DER SCHEIDUNG: FREI FLOATEND

Gartenarbeit

Das Cembalo

Urlaub mit Mama

Als Scheidungswitwe — Ehevermittlung die erste

Nachgeholte Schülerliebe — oder Ehevermittlung die zweite

Heldenzeugen

Die Viererbande

Nachhutgefecht

AUSFLUG INS HORIZONTALE GEWERBE

Ein Schelm, der Schlechtes dabei denkt

Der Rußlandheimkehrer

Fast, aber nur fast

Der Ausstieg

Der Segeltörn

WEITER WIEDER ALS „NORMALE“ SCHEIDUNGSWITWE

Spanische Tage und Nächte und ein Abend in Frankfurt

Kontakte mit der freien Wirtschaft

Kuchen und Pizza — aber bitte mit Sahne

Es ist viel zu beichten

Verführung eines Unschuldigen

Saturnalia

Photokunst

Telephone und Handys

Jenaer Straße dreiundsiebzig

Manchmal gibt's auch Schläge

Frust ersäuft man am besten im Alkohol

Verbotenes

ZWEITE UND VORERST LETZTE EHE — MIT NEBENBESCHÄFTIGUNGEN

Nóstimon Hêmar — oder der rettende Hafen

Es schließen sich die Kreise — und ein zweiter Versuch

Die Wette — oder ein Rückfall ins frühere Leben

Die mit [] markierten Texte sind nicht in ### zu finden, denn sie handeln von Jugenderlebnissen, bei denen einige der handelnden Personen noch keine achtzehn Jahre alt sind, oder sie sind kürzer als 750 Wörter.

Wer auch diese Texte oder mein Gesamtwerk in seinem gegenwärtigen Zustand lesen möchte, melde sich bei mir, möglichst per E-Mail.

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Nachdem so alles überstanden war und ich jetzt „Frau Schröder“ hieß und also mit der Frau unseres damaligen Bundeskanzlers hätte verwechselt werden können, machten wir mit Waldemar nicht etwa eine Hochzeitsreise, denn wir fanden beide, wir hätten in dem Jahr, seit wir uns kannten, vieles Schöne und wenig Schlimmes erlebt, von dem wir uns hätten erholen müssen, und so beschlossen wir, „Rumänien“ vorzubereiten.

Nicht ganz vierzehn Tage nach unserer Hochzeit flog Waldemar im Auftrag seiner Firma schon einmal für zwei Wochen nach Hermannstadt, um die Baustelle zu inspizieren und auch die Dienstwohnung, die seine Firma uns stellte, damit wir den Umzug planen und eventuell einige passende neue Möbel anschaffen konnten. So saß ich schon in der dritten Ehewoche als grüne Witwe zu Hause; mir lohnte sich für die kurze Zeit die Reise nicht, außerdem mußte ich Vorbereitungen für unsere drei- bis fünfjährige Übersiedlung nach Rumänien treffen.

Da geht eines Nachmittags das Telephon.

„Hier Veronika. „

„Veronika –??“

„Veronika Herzog — damals Overbeck –„

„Ach — Veronika –„

„Genau — ich lebe ja jetzt in München und bin für ein paar Tage in Hamburg — kann ich dich besuchen?“

Daß Veronika „ja jetzt in München lebt“, hatte mir niemand gesagt, nun ja, und die allfällige Korrektur von „kann“ in „darf“ verkniff ich mir auch, und so fragte ich nur:

„Woher hast du denn meine Telephonnummer?“

„Von Trudi Kramer, die steht im Telephonbuch, mit der warst du ja ganz dicke.

„Bin ich auch noch — wie gut, daß die noch unter ihrem alten Namen im Telephonbuch steht, die hat nämlich auch vor kurzem geheiratet — mit mir zusammen übrigens. „

„Oh, das mußt du mir erzählen!“

„Okay — wann willst du kommen?“

„Sag du, wann es dir paßt!“

„Um sieben?“

„Gut, um sieben –„

„Und soll ich dir den Weg beschreiben?“

„Nicht nötig — ich bin mit der Bahn gekommen und komm mit dem Taxi.

„Okay, dann bis sieben!“

„Sagst du immer ,okay`?“

„Hast recht — ist eine blöde Angewohnheit — gerade für eine Deutschlehrerin!“

Jetzt mußte ich also für die schon in der Schulzeit immer elegant angezogene Veronika ein feines Abendessen zaubern — aber ich war zu faul dazu, zumal ja auch Waldemar nicht da war und ich eigentlich Miràcoli aus der Dose essen wollte, und so beschloß ich, Veronika zum Essen in ein Restaurant einzuladen.

Als die elegante Veronika mit einer Viertelstunde Verspätung kam, war sie damit einverstanden, sogar damit, daß wir „nur“ zu „unserem“ Griechen „um der Ecke“ gingen. Wir setzten uns in eine stillen Winkel, bestellten das Essen und Retsina dazu und sprudelten natürlich vor Erzählfreude. Wir hatten uns seit dem Abitur nicht mehr gesehen; auch zur Feier zum zwanzigsten Jahrestag unseres Abiturs hatte Veronika nicht kommen können.

Ich erzählte in großen Zügen von meiner ersten Ehe, von meinem bewegten Leben — noch nicht von der Sauna — und von meiner zweiten Heirat, die gerade zwei Wochen zurücklag.

Veronika erzählte von ihrer ersten und einzigen Ehe, ihren zwei süßen Kindern, und daß ihr Mann sie vor einem Jahr wegen und mit einer Jüngeren verlassen hatte.

Wir hatten schon fast die Menge einer Einliterflasche Retsina geleert, sonst hätte ich die feine Veronika wohl nicht gefragt:

„Und was macht jetzt dein Sexleben?“

„Och, das ist nicht so doll –„

„Hast du niemand?“

„Doch, seit einem halben Jahr hab ich einen Freund, der ist zwei Jahre jünger als ich –„

„Und?“

„Der ist auch kein großer Bettmensch, wir schlafen manchmal miteinander, aber uns geht es mehr ums Kulturelle.

„Ein Partner, der sich mehr fürs Kulturelle und weniger für Sex interessiert, ist auch was Schönes. „

„Mein Alois ist ein ganz Lieber — er ist Trompeter im Orchester. „

„Toll — das freut mich für dich. „

„Aber du hast da sicher mehr zu erzählen –„

„Das glaub ich auch!“

„Erzählst du mir was aus deinem Leben — du sagtest was von ,bewegt`!“

„Gern — aber laß uns doch zu mir gehen, da ist es dann doch gemütlicher –„

„Okay!“

„Jetzt hast du ,okay` gesagt!“

„Da hast du mich erwischt!“

Wir kauften an der Theke noch eine Flasche Retsina und gingen mit der bewaffnet zu mir nach Hause.

Ich begann, meine schönsten Erlebnisse zu erzählen, mit Peter in Italien, mein erstes Fremdgehen mit Theo, und als ich merkte, wie Veronika mein Erzählen gefiel, brachte ich immer mehr saftige Einzelheiten, meine liebes-, genauer gesagt sexrauschende Woche mit Gaston — und auch Auguste — in Dijon, das Heldenzeugen mit Fritz unter den Augen meiner Mutter, die zwei Wohnmobil-Touren mit Siggi, jetzt auch die Sauna und den Segeltörn, dazwischen auch meine zwei Swingerclub-Erlebnisse, und als ich eine Pause machte und uns noch ein paar Brote schmierte, fragte Veronika vorsichtig:

„Würdest du jetzt nochmal in so einen Club gehen?“

„Vielleicht mal mit Waldemar, wenn er mal den Wunsch äußert — das war aber bisher nicht der Fall.

„Ich wette, du würdest auch alleine gehen. „

„Da verwette mal nicht dein Vermögen!“

„Nach dem, was du mir erzählt hast, bin ich ganz sicher, du würdest auch allein in einen Swingerclub gehen. „

„Und darauf willst du wirklich wetten?“

„Ja, will ich. „

„Fünfhundert Euro. „

„Das ist doch ein bißchen happig, findest du nicht auch? — Einhundert.

„Plus den Eintritt. „

„Der ist doch für allein kommende Frauen fast überall umsonst. „

„Du hast dich aber schlau gemacht!“

„Findet man doch heutzutage alles im Internet!“

Ich überlegte, aber nicht sehr lange, Waldemar war ja weit weg, und wir hatten uns Toleranz versprochen, nicht gerade ausdrücklich Alleinbesuche von mir in Swingerclubs, aber er würde es wohl akzeptieren, wenn er es überhaupt erführe, und so sagte ich:

„Also gut: einhundert Euro plus eventueller Eintritt.

„Und unter folgenden Bedingungen –„

„Du stellst noch Bedingungen?“

„Ja — du mußt mir hinterher davon erzählen — und Beweise bringen. „

„Was denn für Beweise?“

„Zeugenaussagen oder Photos. „

„Nur oben ohne an der Bar — oder etwa auch in Aktion?“

„Natürlich auch in Aktion. „

„Sammelst du Pornoaufnahmen deiner KlassenkameradInnen?“

„Nein, das mußt du nicht denken, nur –„

„Na, sag schon, Veronika!“

„Jetzt, wo du so viel von dir erzählt hast, da ist mir die Idee gekommen, dich um so etwas zu bitten –„

„Und warum das — und du läßt es dich hundert Euro kosten –?“

„– plus den Eintritt“, lachte Veronika, „ich möchte gern noch aus berufenem Munde hören, wie es in so einem Club so abläuft, wenn man als Dame –„

“ — Dame ist gut –„

“ — wenn man als Frau da allein reingeht — dann geh ich vielleicht auch mal selbst in so einen Schuppen — du hast mich richtig angeregt — es ist doch ein bißchen wenig mit Alois — muß ich ja zugeben.

„Könntest du den nicht öfter mal verführen?“

„Hab ich ja versucht, aber er meint, wir wären schon etwas alt für so viel Sex und wir seien ja keine Teenager mehr –„

„Mit vierundvierzig, und da sagt er so einen Schwachsinn?“

„Mit dreiundvierzig! Es ist schon etwas wenig für mich — mit meinem Ex haben wir es noch bis fast zum Schluß — bis er seine neue Tussi kennenlernte — mehrmals die Woche getan.

Vielleicht ist das eine Art Wechseljahre-Nymphomanie –?“

„Nun häng die Sache mal nicht so hoch auf, Veronika, wahrscheinlich hast du nur Sehnsucht nach einer warmen, innigen Umarmung — oder du willst sehen, ob du noch begehrenswert bist — da hab ich absolut keine Bedenken!“

„Meinst du? Ich bin schließlich schon sechsundvierzig –„

„Ich auch — das ist doch kein Alter, schon gar keines, um mit dem Sex aufzuhören — und jetzt soll ich das Terrain für dich erkunden?“

„Ja, jetzt wo dein Waldemar für einige Tage weg ist, könntest du vielleicht –„

„Ich war aber noch nie allein in so einem Club.

„Ich weiß, und deshalb kostet es dich auch sicher etwas Überwindung, auch wenn du solche Clubs schon kennst, dich allein in die Höhle des Löwen –„

„– der Hengste –„

„– genau! — zu begeben, und dafür will ich mich erkenntlich zeigen. „

„Aber das brauchst du doch nicht mit einen Hundert-Euro-Schein zu tun“ — „auch wenn ich schon mal für Geld –„, fügte ich kaum hörbar hinzu.

„Ach, entschuldige, darauf wollte ich wirklich nicht anspielen!“ Sprach's, und wir lagen uns küssend in den Armen.

„Einen Vorschlag zur Güte“, sagte ich in einer Kußpause, „wenn dir nach meinem Besuch da die Sache gefällt, dann gehen wir nochmal zusammen dahin, und du läßt deine Scheinchen im Portemonnaie. „

„Okay, so machen wir's! Wie lange ist Waldemar noch in Rumänien?“

„Fast zwei Wochen — und wie lange bist du noch in Hamburg?“

„Auch — vielleicht auch noch etwas länger — dann könnten wir ja auch mit Waldemar –„

„Nun man nicht zu viel auf einmal“, bremste ich Veronika in ihrem Swinger-Eifer.

Weil es nun schon spät geworden war, übernachtete Veronika bei mir, aber nicht im Doppelbett; sie wollte allein auf der Wohnzimmercouch schlafen. So lag ich allein, und da ich mich im Geiste schon auf eine lesbische Nacht eingestellt hatte, war ich feucht, um nicht zu sagen: naß, und machte es mir selbst.

Am nächsten Morgen wachte ich lange vor Veronika auf und dachte über den vergangenen Abend nach.

Auf was für einen Wahnsinn hatte ich mich da wieder eingelassen! Als Frau allein in einen Swingerclub! Ich hatte zwar viele Liebhaber, aber als nymphoman würde ich mich nun wirklich nicht bezeichnen, und so hätte mich eigentlich auch der freie Eintritt nicht locken können. Das konnte nur am Alkoholkonsum gelegen sein, zwei Literflaschen Retsina, davon ich sicher die „größere Hälfte“.

Bald war auch Veronika aufgewacht, kam ins Schlafzimmer, um mich zu wecken, wie sie sagte, kommentierte meine verspiegelte Schrankwand mit „Oh, toll!“, und wir einigten uns über den Zugang zum Bad.

Da wir beide Morgenmuffel sind, redeten wir auch beim Frühstück nur das Allernötigste, darunter immerhin auch den folgenden tiefschürfenden Dialog:

„Die Wette gilt?“, fragte Veronika.

„Sie gilt“, antwortete ich.

Ein einfaches „Ja“ hätte dasselbe gesagt und wäre noch kürzer gewesen.

Bald verabschiedete sich Veronika, um den Geschäften nachzugehen, deretwegen sie ihre Firma nach Hamburg geschickt hatte, und ich ging zu meinem Schuldienst.

In einer Pause fragte ich einen Kollegen, mit dem ich einen lockeren Ton draufhatte:

„Kurt, darf ich dich was fragen?“

„Nur zu, Melanie!“

„Kannst du mir Empfehlungen für Swingerclubs geben?“

„Für — wie bitte? Wollt ihr mit Waldemar mal –?“

„Wir haben von so was geredet. „

„Denn man zu — viel Spaß auch! — Der beste ist zur Zeit, glaube ich, der in der Walter-Ulbricht-Straße sechsundfünfzig.

Ich kannte die Straße, sie war ziemlich in der Nähe meiner Wohnung, und ich glaubte auch zu wissen, was die Nummer sechsundfünfzig war — daß sich in der seriösen Villenstraße ein solches Etablissement verbarg! Aber meine beiden vorigen Swingerclub-Besuche hatten ja auch in Villen solchen Typs stattgefunden!

Ich kaufte mir ausnahmsweise mal eine Bildzeitung und eine Morgenpost — und richtig: Der Club hatte dort eine Anzeige. Ich rief an, um mich über Öffnungszeiten, Wochenprogramm und günstige Tage für einen Besuch zu informieren.

Der Herr am anderen Ende der Leitung war zuerst sehr muffig, als er aber kapiert hatte, daß ich einen Besuch als Frau allein plante, zerschmolz er vor Höflichkeit und wiederholte fünfmal, ich hätte freien Eintritt und alle Getränke umsonst. Etwas überschwenglich, aber insgesamt machte er einen sympathischen Eindruck. Und er siezte mich, jedenfalls solange ich noch nicht Gast in seinem Schuppen war! Am günstigsten sei es Donnerstags, meinte er, also morgen, dann sei der Männerüberschuß nicht gar so groß.

Am nächsten Tag suchte ich mir also einen knappen String-Bikini aus meiner Sauna-Zeit heraus, gar nicht aus dem hintersten Winkel meines Kleiderschranks, denn ich hatte Waldemar manches Mal mit diesem Angeziehsel beglückt. Dieses Stück also abends angezogen, auf alle Fälle einen Slip darüber, Minirock, Top, und mit dem Auto in Richtung Walter-Ulbricht-Straße, dezenterweise aber in der Wilhelm-Pieck-Straße geparkt, wo eine Kollegin von mir wohnte, und um den halben Block zur Nummer sechsundfünfzig gegangen und geklingelt.

Es öffnete eine Frau, etwas jünger als ich, gute Figur, in einem nicht zu knappen Bikini. Nach dem Öffnen trat sie vor die Tür, sah sich um, und nach mindestens einer halben Stunde — so kam es mir vor — fragte sie:

„Bist du allein?“

„Ja“, antwortete ich.

Jetzt zerschmolz auch sie; „Ja“, sagte sie, „der Jan hat gesagt, es hat eine Dame –“ Dame! — „angerufen, die allein kommen wollte — na, dann sei willkommen und komm rein, –?“

„Melanie.

„Melanie!“ Und führte mich in ein hier immerhin vorhandenes kleines Zimmer mit verschließbaren Schränken. Ich bekam den Verdacht, es könnte derselbe Innenarchitekt sein, der auch „meine“ Sauna „verbrochen“ hatte.

Ich war so schnell ausgezogen — den Bikini hatte ich ja schon an –, daß — „Wie heißt du denn?“

„Ich bin die Mia. „

— daß Mia neben mir wartete, mich dann in den Barraum führte und mich dem Rest der Belegschaft vorstellte: ihrer nur wenig jüngeren Kollegin Ria — in einem sexy Einteiler — und ihrem, wie sie sagte, Mann Jan, ein ganzes Teil jünger als Mia, der mit dem Barkeeper Ronny hinter der Bar stand und gleich sagte:

„Sie hatten doch angerufen, nicht wahr? — wir haben miteinander telephoniert — ich darf doch ,Du` sagen?“

„Natürlich.

„Und wie heißt du?“

„Melanie. „

„Okay; dann zeig ich dir mal die Räume. „

Diese bestanden aus einem großen und zwei kleinen als Lotterwiesen eingerichteten Zimmern, einem kleinen Zimmer mit Liebesschaukel und einem großen Badezimmer mit vielen Duschen. Jan war und blieb ein sympathischer Kerl und machte keinerlei Anstalten, mich zu befingern.

In den Barraum zurückgekehrt fragte mich Jan, was ich trinken wollte, und ich setzte mich mit einer Cola auf einen der Barhocker.

Als ich mich in dem schummerigen Raum umsah, zählte ich fünf oder sechs Kerle und außer Mia und Ria keine weitere Frau — und das sollte kein „gar zu großer Männerüberschuß“ sein? Jan hinter der Bar verstand meine nicht ausgesprochene Frage, zuckte mit den Achseln, und Ronny meinte:

„Ich weiß auch nicht, was heute los ist –„

„Tut uns leid“, sekundierte Jan, „wenn es dir zuviel ist, kannst du gern wieder gehen.

„Sehn wir mal“, sagte ich nur.

Nur wenige Sekunden später kam ein Kerl von hinten, setzt sich auf den Barhocker rechts neben mich, legte mir die linke Hand auf den Schenkel dicht am Dreieck, wohin er mit dem kleinen Finger fingerte, und fragte:

„Ich bin der Walter — wir wär's mit uns beiden?“

Dabei lenkte er meinen Blick nach unten auf seine Badehose, wo sich deutlich, nach links gelegt, schon groß und ohne Vorhaut, sein Ding abzeichnete.

„Laß mich doch erst einmal meine Cola genießen und mich an das Dämmerlicht gewöhnen!“, antwortete ich, und Walter zog maulend wieder nach hinten ab.

Kurz darauf schlich sich jemand von hinten an mich ran, umfaßte mit Riesenpranken meine Äpfelchen — er grabbelte dabei unter den BH –, und im Rücken spürte ich seinen feuchten Stab, der wohl schon nicht mehr in sein ich weiß nicht was für ein Kleidungsstück paßte, dabei sagte er mit öliger Stimme:

„Du bist ja noch ganz knackig für dein Alter! Du willst doch sicher mal von einem starken jungen Mann so richtig durchgefickt werden.

„Auf das Wort ,durchficken` reagiere ich allergisch“, zischte ich zurück, „zisch ab — und wisch vorher den Fleck auf meinem Rücken weg!“

Sowohl Jan als auch Ronny bekräftigten dies, indem sie den Kerl mit einer knappen Handbewegung von der Bar wegscheuchten.

Ich ließ wieder meine Blicke schweifen, und erst jetzt gewahrte ich am linken dunklen Ende der Bar eine traurige Männergestalt, an der aber auch alles hing, die Mundwinkel und das in seinem String.

Ich muß wohl aus Sympathie ein freundliches Gesicht aufgesetzt haben, jedenfalls hob dieser Herr sein Glas und prostete mir zu, worauf ich ihn mit einer Geste auf den von Walter verlassenen Barhocker einlud.

Er kam sofort herüber, setzte sich neben mich, hob noch einmal sein Glas — und sagte nichts.

„Wie heißt du denn?“, fragte ich.

„Friedhelm. „

„Du — sag mal — du kommst mir irgendwie bekannt vor — bist du nicht der von damals –?“

„Ja, natürlich — damals in der Kneipe –„

„– in der Nacht –„

„Du bist die M… — Melanie, stimmts?“

„Ja, ich war damals ganz down, und du hast mich nach Hause gebracht und bei mir geschlafen — aber erst am Morgen haben wir –„

„– wirklich miteinander geschlafen — ich bin dir jetzt noch dankbar — ich dachte damals auch, ich sei am Ende — meine Frau hatte mich gerade ein paar Tage vorher verlassen.

„Und mich mein Freund — da haben wir ja toll zusammengepaßt! — Und warum hast du dich damals nicht nochmal gemeldet?“

„Konnte ich doch nicht, das mit dir ausnutzen — außerdem hatte ich damals noch eine Freundin. „

„Lassen wir's dabei. — Und du heißt wirklich Friedhelm!“

„Ich könnte meine Eltern –„

„Laß das mal sein — du bist wenigstens ehrlich und hättest dir hier ja auch einen anderen Namen zulegen können.

— Ich bin die Melanie — ach ja, das hatten wir ja schon, man wird langsam alt! — Und warum bist du so traurig? Ärger im Beruf?“

„Nee, aber –„

„Ja?“

„Bis ich hier mal drankomm –„

„Bei Mia und Ria?“

„Meistens bei Ria — muß ich fast immer den ganzen Abend abwarten, bis alle die Kerle durch sind — manchmal komm ich gar nicht mehr dran.

„Das ist aber traurig. „

„Ich bin eben der Typ, der immer als Letzter drankommt –„

„Nun übertreib man nicht“, lachte Jan, „manchmal mischt du den Laden hier ganz schön auf — vorletzten Samstag, wo mal so viele Frauen da waren, da warst du ja unersättlich!“

„Na ja, aber so was erlebt man selten“, und zu mir gewandt: „Und was machst du hier, willst du es hier mal besorgt bekommen?“

„Bitte nicht diese machohaften Ausdrücke!“

„Ja, du hast recht, entschuldige — du siehst auch nicht so aus — du trägst einen Ring –?“

„Komm mal näher ran — ganz nahe!“

Ich bugsierte Friedhelms Ohr an meinen Mund und flüsterte:

„Ich bin seit zwei Wochen wieder verheiratet –„

Friedhelm bekam ungläubige Kulleraugen; er flüsterte zurück:

„Und dann bist du hier?“

„Mein Mann ist für zwei Wochen im Ausland –„

„Und dann willst du nicht aus dem Rhythmus kommen — entschuldige wieder den Ausdruck!“

„Nein, ich könnte es schon noch einige Tage ohne ihn aushalten — es geht um eine Wette.

„Um eine Wette?“

„Ja, meine Freundin hat mit mir gewettet, daß ich schon in der zweiten, das heißt: dritten Ehewoche allein in einen Club gehe. „

„Dann hast du ja die Wette gewonnen!“

„Noch nicht ganz –„

„Das heißt, du — du mußt — damit du die Wette gewinnst, mußt du –„

„Nun sprich es schon aus: mit einem Kerl auf die Matte.

„Das ist aber eine blöde Wette von deiner Freundin –„

„So schlimm ist es auch nicht, das hat meine Freundin erst gesagt, als ich ihr erzählt hatte, wieviel ich schon erlebt hab und daß ich schon vorher zweimal in einem Swingerclub war. „

„Ach so. „

„Das ist aber schon Jahre her, und jeder Club ist anders. „

Nach einer langen Pause — ich merkte, wie es in ihm arbeitete — flüsterte Friedhelm kaum hörbar:

„Würdest du am Ende mit mir –?“

Ich flüsterte zurück:

„Ich glaub schon, daß ich würde — die andern beiden waren ja wirklich unmöglich.

Friedhelms Gesicht hellte sich auf, und er sagte:

„Die kenn ich von anderen Besuchen hier, und die machen es immer so. Ich hab den Eindruck, die meisten Frauen, die überhaupt hierher kommen, mögen das so. Du bist irgendwie anders, etwas Besonderes –„

„Das will ich doch meinen, daß ich was Besonderes bin; aber laß dir gesagt sein, Friedhelm: Jeder Mensch ist etwas Besonderes, auch die Frauen, die sich am liebsten gleich in den Schritt fassen lassen.

Nach einer längeren Anstandspause fragte ich:

„Friedhelm, was machen wir nun — gehen wir nach hinten?“

„Ich würde gern noch etwas so mit dir zusammensitzen, wenn du Zeit hast –„

„Hab ich! Bin ja allein zu Haus. „

„Ich würde gern noch etwas essen — ich hab heute noch gar nicht richtig gegessen — Ronny kann uns eine Pizza machen, und wir können sie da hinten an dem Tisch essen und ein Glas Rotwein trinken.

„Einverstanden!“

So bestellte Friedhelm bei Ronny für uns Pizzen und Rotwein, und als sich deren Fertigstellung näherte, gingen wir nach hinten und setzten uns an den Tisch, Friedhelm nicht neben mich, was ihm einen besseren Griff an meinen Busen und meine Beine erlaubt hätte, sondern brav mir gegenüber.

Noch bevor Ronny das Essen und den Wein brachte, setzte sich einer der anderen Gäste zwischen uns und sagte zu mir:

„Danach bin ich aber dran, ich wollte schon immer mal mit einer so scharfen Alten –!“

„Für die ,Alte` entschuldige dich gefälligst!“, sagte ich zu ihm ziemlich laut, worauf Jan von der Bar kam und den Heini mit den Worten: „Komm, verzieh dich, ich glaube, die beiden wollen unter sich sein!“ wegscheuchte.

Dann sagte er zu mir:

„Friedhelm ist ein Stammgast von uns, ein ganz lieber Kerl, auch für später — ihr paßt sicher gut zusammen — dann wünsche ich guten Appetit, Melanie — und Friedhelm — Friedhelm im Glück!“

Da Friedhelm von seiner Position ja nur meinen oberen Oberkörper sehen konnte und da ich sah, daß auch Mia und Ria ihre BH's ausgezogen hatten, zog ich schnell auch meinen aus und ließ Friedhelm während des Essens meinen Superbusen bewundern.

Natürlich sagte auch Friedhelm sehr bald:

„Du hast aber einen schönen Busen“, fügte aber gleich hinzu: „Das haben dir aber sicher schon viele Männer gesagt. „

„Und auch einige neidische Frauen“, antwortete ich wahrheitsgemäß und begann unter dem Tisch, mit einem Fuß Friedhelms Beine zu streicheln, soweit ich reichen konnte, das heißt bis halbwegs zwischen Knie und — sagen wir: String. Friedhelm tat es mir alsbald nach, er kam im Verhältnis etwas weiter, versuchte ungeschickt, auf dem Stuhl etwas nach vorn zu rutschen, erreichte aber doch nicht ganz das Gewünschte.

Ich ließ es mir lächelnd gefallen.

Als wir fertig gegessen und auch den Wein ausgetrunken hatten, gingen Mia und Ria mit je einem Kavalier Richtung Lustzimmer, und wir schlossen uns ihnen an. Ich fragte Friedhelm:

„Duschen wir uns vorher nicht nochmal ab?“

„Hier duschen wir meistens erst hinterher. „

„Ich würd aber doch sagen, es ist besser, sich auch vorher schon mal den Schweiß abzuduschen.

„Okay, der Duschraum ist ja jetzt wahrscheinlich leer — hier sind die Handtücher. „

Und so duschte ich mit Friedhelm, wie ich es in der Sauna gewohnt war; wir seiften uns mit reichlich Duschgel ein, streichelten uns dabei, und Friedhelms Luststab stand wie ein — ich weiß nicht was. Wir spülten den Schaum ab, trockneten uns ab und gingen „auf Zimmer“, sahen, wie die beiden Paare sich im großen Zimmer betätigten; uns danebenzulegen, danach gelüstete es uns nicht, und so gingen wir in eines der kleinen Zimmer.

Als ich die Tür hinter uns schließen wollte, wehrte mich Friedhelm ab:

„Das ist hier nicht üblich — hier kann jeder, der will, zuschauen. „

„Na gut, von mir aus lassen wir die Tür offen. „

Wir hatten uns nach dem Duschen nichts wieder angezogen, legten uns auf die Matte, und endlich begann Friedhelm, streichelnd und bei andauernder Steifigkeit meinen Körper zu erforschen. Wie die meisten Manner knuddelte er meine Brüste und maß deren Festigkeit, dann zog er den Schwung meiner freien Hüfte nach, umrundete mit zarten Fingern mehrmals meine Schenkel, bis er sich in die Grotte vortraute, was ich ihm erleichterte, indem ich ein wenig den oberen Schenkel anhob.

Friedhelm ertastete meine zwei Paar Schamlippen und das Lustzentrum darinnen, meine Kitzlereichel hatte sich sogar etwas hervorgetraut, was nicht allzu oft vorkommt, ich kam alsbald — und ließ Friedhelm weiterforschen, er fand mit dem Stinkefinger meinen G-Punkt, ich mußte kurz vor einem zweiten Höhepunkt aufstöhnen, da schob mir Friedhelm sanft seinen inzwischen präserbewaffneten Luststab in die feuchte Höhle, fand auch gleich wieder den G-Punkt und bearbeitete ihn mit seiner dicken Eichel, ich kam zum zweiten Mal, aber Friedhelm mußte pumpen und pumpen und schneller ficken und bumsen und nageln, einmal fragte er mich, ob er noch dürfe, ich antwortete nur mit einem Küßchen, aber nach langer, langer Zeit mußte ich ihn doch stoppen und bitten, rauszuziehen.

Um nicht zu unterbrechen, streifte ich schnell das Kondom ab, und kaum hatte ich Friedhelms Rohr berührt, ging die Kanone los, und ich hatte Friedhelms Ladung auf dem Bauch.

Ich sagte ihm gleich:

„Aus alter Erfahrung, Friedhelm: Das war kein Versagen, sondern das erste Mal mit einem neuen Partner beziehungsweise das erste Mal nach langer Pause verläuft ja fast nie ganz wunschgemäß. Laß dir sagen: Es war wunderbar — du hast es ja wohl gemerkt!“, und zeigte schamlos auf meinen immer noch großgeschwollenen Kitzler.

Friedhelm war — oder tat er nur so? — dennoch enttäuscht und sagte mit Grabesstimme:

„Dann hast du ja deine Wette gewonnen. „

„Ach, Mensch, Friedhelm, jetzt fällt mir ein: Meine Freundin hat ja gesagt, sie will einen Beweis sehen. „

„Was für einen Beweis?“

„Photo oder Zeugenaussage. „

„Ich bestätige es deiner Freundin gerne, daß wir — daß du — daß wir beide –„

„– daß wir miteinander gebumst haben — sprich es doch aus!“

„Ja, natürlich.

„Oder wir müssen es noch ein zweites Mal machen — kann hier jemand photographieren?“

„Du würdest nochmal –?“

„Ja, wenn es sein muß — oder auch, wenn es nicht sein muß. „

Friedhelm gab mir einen spontanen herzhaften Kuß auf meinen am nächsten erreichbaren Körperteil — das war meine Schulter — und sagte:

„Hier lassen sich manchmal Paare photographieren — Jan, glaube ich, hat einen Apparat dabei.

Wie lagen noch eine Weile nebeneinander, Friedhelm begann, sich an meiner Figur wieder aufzugeilen, dann duschten wir und begaben uns wieder in den Barraum, ich jetzt ohne BH — wo hatte ich den nur liegenlassen? Wir setzten uns an die Bar, löschten den Durst mit Apfelsaft, und es trat der Kerl vom Pizzatisch an mich heran und sagte:

„Jetzt hast du es ja mit dem gehabt, jetzt bin ich mal dran, du machst es doch mit jedem!“

Kannte der mich etwa? Ich hatte es ja in meinem Leben mit vielen gehabt, aber nicht gerade mit jedem.

Kannte er mich etwa aus der Sauna? Nein, zum Glück sicher nicht, solche tätowierten Typen verkehrten nicht bei uns, nur einer mal hatte ein Tatoo, und das war ein chinesischer Spruch von Konfuzius, den er mir im Separée übersetzte. Bevor ich aber fertig überlegt hatte, kam mir wieder einmal Jan zu Hilfe und verklarte dem Heini, daß Frauen, die als Gäste kamen, sich aussuchen konnten, ob überhaupt und wenn ja mit wem sie es machen wollten.

Wir knabberten mit Friedhelm noch einige Kekse, die uns Jan oder Ronny anboten — „natürlich umsonst, meine Dame — Melanie — und wollt ihr noch einen Rotwein?“ Wir wollten, und das gut sortierte Haus hatte sogar Egri bikavér, das feurige „Egerer Stierblut“ aus Ungarn — das war von anderem Kaliber als der „ewige“ Chianti.

Es kam die Zeit, als sich Mia und Ria jetzt mit anderen Kavalieren ins große Zimmer zurückzogen, und es war die Gelegenheit, daß ich Jan leise bitten konnte:

„Ich bin hier wegen einer Wette mit meiner Freundin, daß ich mich allein in einen Swingerclub traue — aber ich finde die Atmosphäre auch sonst toll.

Ich brauch aber einen Beweis, könntest du uns photographieren, wenn wir hinten — du weißt schon. „

„Na klar, mach ich, laß dich beruhigen, da seid ihr nicht die ersten, die sich hier bei der Arbeit ablichten lassen! Geht nur nach hinten, ich komme gleich. „

Diesmal wollte Friedhelm doch in Gesellschaft bumsen, und so gingen auch wir ins große Zimmer, wo ja noch viel Platz auf der großen Matte war.

Wir duschten wieder vorher, und ich fragte Friedhelm leise:

„Bist du gesund?“

„Ja, natürlich, warum fragst du?“

„Ganz bestimmt?“

„Ganz bestimmt, ich mach es immer mit Kondom. „

„Dann können wir es ja einmal ohne machen, denn ich bin auch gesund — Aids-Test vor der Heirat — und nehme die Pille. „

„Wenn du meinst — aber es muß wirklich nicht sein — ich bin es hier ja gar nicht anders gewöhnt.

Als wir auf der Matte unser ausgiebiges Vorspiel machten, streifte sich Friedhelm doch brav ein Verhüterli über, und wir merkten, daß Jan mit einem Photoapparat kam. Während unserer ganzen wieder sehr heißen Prozedur schoß er mit seiner Digitalkamera ein Photo nach dem anderen, so daß unser Fick von Vorspiel bis zum Vorzeigen des vollen Kondoms lückenlos dokumentiert worden ist, dazu manchmal mit einem anderen Paar im Hintergrund — wobei Friedhelm trotz der ungewohnten Situation mit uns umkreisendem Photographen einen tollen Höhepunkt in mich hineinstieß — ein Film wäre noch beeindruckender gewesen.

Bei den anderen Paaren dauerte es diesmal länger, sie waren wohl voll mit sich beschäftigt, so daß die befürchteten Proteste wegen des Photographierens ausblieben.

Beim anschließenden Duschen sagte ich zu Friedhelm:

„Ich glaub, ich geh jetzt nach Hause — es ist ja schon nach Mitternacht. „

„Ich geh auch jetzt — danke für heute abend!“

„Da nicht für — ich danke dir auch für die beiden –„

„Ficks — jetzt sprichst du es nicht aus!“

Am Tresen verabschiedete ich mich von Jan und Ronny, auch von Mia und Ria, mit denen ich ja wenig oder gar nicht gesprochen hatte, und ich fragte Jan:

„Gibst du mir die Photos?“

„Na klar — hast du eine CD dabei?“

Nein, das hatte ich natürlich nicht! Man geht ja normalerweise nicht mit einer CD in einen Swingerclub.

Aber Jan rettete wieder die Situation und sagte:

„Dann mußt du halt noch einmal wiederkommen“, und als ich ein betretenes Gesicht machte, fuhr er fort: „Wenn du nicht noch einmal abends kommen willst, dann komm doch morgen am frühen Nachmittag vorbei, wenn ich hier Ordnung mache! — Und vielen Dank fürs Kommen, auch im Namen von Mia und Ria. „

Vor der Tür fragte mich Friedhelm sympathischerweise nicht, ob wir nicht den Rest der Nacht zusammen verbringen wollten, vielmehr fragte er mich:

„Wie kommst du denn jetzt nach Hause, Melanie?“

„In der Parallelstraße steht mein Auto.

„Aber du hast doch zuviel getrunken! Komm, ich bestell dir auch ein Taxi. „

Für diese Aufmerksamkeit gab ich Friedhelm noch ein dickes Bussi, und bald kamen unsere beiden Taxis.

Am nächsten Tag begab ich mich also mit einer CD noch einmal zu dem Club. Es waren nur Jan und Mia anwesend, Jan hatte schon die Bilder auf seinen Laptop kopiert und sogar schon eine CD gebrannt.

Die gab er mir, wollte meine leere im Tausch gar nicht annehmen, gab mir noch ein Glas Cola, und beide wünschten mir ein herzliches „Auf Wiedersehen!“ Ich stieg in der Wilhelm-Pieck-Straße in mein Auto und fuhr nach Hause.

Am Samstag verabredete ich mich mit Veronika. Sie konnte kaum glauben, was sie auf der CD zu sehen bekam, erkannte an, daß sie die Wette verloren hatte, und —

„Gehen wir nun nochmal zusammen dahin?“, fragte sie mich, „zum Beispiel nächsten Donnerstag — ist dein Friedhelm dann auch da?“

„Das hab ich ihn nicht gefragt — und außerdem ist es nicht ,mein Friedhelm`.

Aber wenn wir zusammen da aufkreuzen, kann uns wohl wenig Schlimmes passieren. „

„Also versuchen wir es mal — nächsten Donnerstag. „

„Okay — hast du was sexy anzuziehen, oder kaufen wir für dich noch was — oder soll ich dir was leihen — gehen wir mal ins Schlafzimmer und probieren was aus meiner Sauna-Hinterlassenschaft aus!“

Gesagt, getan — mancher Kerl hätte uns wohl gern zugesehen, wie wir das neckische Zeug ausprobierten und auch etwas für Veronika fanden.

„Und wirst du Waldemar von deinen Eskapaden berichten?“

„Ich weiß nicht — aber wir haben uns ja volle Offenheit versprochen — es wäre schon besser, ich beichtete ihm, andererseits — ein Besuch allein in einem Swingerclub zwei Wochen nach der Hochzeit — ob er das schluckt –?“

Bis zum folgenden Donnerstag kam mir noch die Idee, ob es in dem stadtbekannten Pärchenclub „Klothildes Witwenclub“ nicht doch besser für uns wäre.

Ich fand die Telephonnummer heraus und rief dort an.

„Natürlich“, sagte mir eine nicht besonders freundliche Männerstimme, „könnt ihr zwei Frauen auch kommen, ihr bezahlt dann aber vollen Eintritt — bei uns gibt es keine Ermäßigung. — Wir freuen uns auf euch“, fügte er immerhin noch hinzu.

Veronika war mit der Programmänderung voll einverstanden. Am Dienstag trafen wir uns noch einmal bei mir und machten uns Mut.

Auch zeigte mir Veronika bei dieser Gelegenheit die Garderobe, mit der sie zu dem Club fahren wollte: einen sehr kurzen silberglänzenden Rock, der fast ihre ganzen ein wenig dick gewordenen Schenkel zeigte, und ein knappes Top ohne BH.

„Hast du das schon aus München mitgebracht?“, fragte ich etwas verwundert.

„Nein, gestern gekauft. „

„Und wo?“

„Sag ich nicht!“

„Auf Sankt Pauli?“

„Sag ich nicht!“

„Na, denn nicht! Und mal was ganz anderes: Was sagt deine innere Einstellung zu det Janze?“

„Ehrlich gesagt: etwas mulmig.

„Ich bin ja bei dir; ich selbst will nicht unbedingt nochmal was und kann immer auf dich aufpassen. „

„Wir werden's schon irgendwie hinkriegen. „

„Davon bin ich überzeugt. „

Am Donnerstag kam Veronika noch in Zivil zu mir und zog sich ihren Fummel an, auch ich wählte einen kurzen Rock und ein T-Shirt, das etwas Bauch freiließ, und so fuhren wir in meinem Auto zum Witwenclub.

Ich parkte diesmal fast vor dem Eingang, wo zufällig ein freier Platz war, und wir huschten nur ein paar Schritte, bis wir im Club „in Sicherheit“ waren, aber auch bei diesen Schritten beglotzte uns ein Kerl, der wohl extra deshalb seinen Fiffi dort Gassi führte, weil er öfters solche Anblicke zu sehen bekam.

Das Einchecken verlief dann in der üblichen Prozedur: Klingeln an einer unscheinbaren Klingel, Begutachtung durch ein Guckloch, und dann öffnete eine muffige junge Dame und sagte in nöligem Ton:

„Wer seid ihr denn? Klothilde is noch nicht wieder da.

„Wir hatten uns zu zweit angemeldet“, sagte ich, „nun laß uns erst mal rein, oder sollen wir im Regen auf Klothilde warten?“

Nach einigem Zögern wurden wir eingelassen und in einen schwach beleuchteten Raum mit — wie heimatlich! — Eisenspinden geführt, wo wir uns nicht um-, sondern bis auf unsere BH's und Strings auszogen. Den Schlüssel band man sich mit einer Art Armband ans Hand- oder Fußgelenk.

Unsere Tussi war inzwischen verschwunden, und so tappten wir füherinnenlos durch einen dunklen Gang zu einem Raum, aus dem wir Stimmen hörten.

Auch hier war in einer Ecke eine Bar und an zweien der Wände Plüschsofas. Die Mitte des Raumes nahm ein großer runder Tisch ein, an dem drei Paare saßen, jeweils Herren zwischen vierzig und sechzig sowie die dazugehörigen Damens, alle sehr jung und ziemlich ersichtlich für diesen Abend angeheuert; eine von ihnen hatte uns geöffnet.

Diese sechs und wir zwei waren die einzigen Personen im Raum; die Bar war unbesetzt.

Wir setzten uns an den Tisch, und es entspann sich eine lustige Unterhaltung zwischen den drei Herren und uns; die Damens saßen gelangweilt herum uns sagten kaum einen Pieps. Nur der Sechzigjährige stellte sich als Viktor vor. Er kam mir irgendwie bekannt vor, und auch er sah mich interessiert an und dachte wohl auch darüber nach, ob er mich schon kannte.

Er war es auch, der uns bald fragte:

„Kann ich euch was anbieten — solange Klothilde noch nicht wieder aufgetaucht ist, müssen wir uns selber die Sachen von der Bar holen. „

Viktor war nackt, hatte eine drahtige Figur und ein ebenfalls drahtiges, schon leicht erigiertes Glied, die Vorhaut zurückgestreift, aber vorhanden. Mit raschen, geschickten Bewegungen füllte er unsere Gläser, stellte sie wie ein gelernter Kellner auf ein kleines Tablett und brachte sie uns an den Tisch; dabei sagte er freundlich:

„Wollt ihr uns nicht sagen, wie ihr heißt?“

Ach ja, das hatten wir vergessen, und so stellten wir uns ohne allzu große Verfälschung als Veronika und Melanie vor.

„Und wie heißt ihr?“, fragte ich.

Die Herren murmelten was wie Kalle und Siegbert, die Damens etwas noch Unverständlicheres. Wir erfuhren in dem Gespräch eine recht genaue Qualitätsabstufung solcher Clubs in und um Hamburg, wobei der Club in der Walter-Ulbricht-Straße sehr gut abschnitt.

Irgendwann fragte Kalle:

„Seid ihr auch ein Paar?“

„Insofern wir zu zweit gekommen sind, ja“, antwortete ich, „aber Tschakki-Tschakki machen wir nicht.

„Was macht ihr nicht?“

„Tschakki-Tschakki. Habt ihr nicht die Serie Der ,große Reibach` im Fernsehen gesehen? Da habt ihr was versäumt!“

So allmählich fiel aber wohl bei den meisten der Anwesenden der Groschen, was ich gemeint haben könnte.

In dieses Gespräch platzte eine knapp und neckisch bekleidete matronenhafte Erscheinung, die sich nicht erst als Klothilde vorstellen mußte. Sie begrüßte Viktor, Kalle und Siegbert als Stammkunden, nahm von den drei Damens keine Notiz und sagte zu uns in knappem Ton:

„Kommt doch bitte mal mit!“

Wir dachten, wir sollten den hier wohl auch für Damen fälligen Obolos entrichten, und gingen ohne Argwohn mit.

Klothilde führte uns, wieder durch einen dunklen Gang, in ein kleines Kabuff, das ihr wohl als Bureau diente. Hier legte sie los:

„Was denkt ihr euch eigentlich, hier auf Kundenfang zu gehen?“

Veronika kapierte schneller, worum es hier ging, und brüllte ihrerseits:

„Du denkst wohl, wir sind Nutten, du blöde Kuh!? Da liegst du aber völlig daneben! Ich weiß ja nicht, was die drei da drinnen sind, aber wir — Melanie hat extra noch angerufen und gefragt, ob wir zwei Frauen kommen dürfen — aber es gibt ja auch noch andere Clubs, wo wir wahrscheinlich willkommen sind — zum Glück haben wir ja den Eintritt noch nicht bazahlt! Komm, Melanie, wir gehen!“

Damit zerrte sie mich in zu dem Raum mit den Spinden, ließ „die blöde Kuh“ in ihrem Büro stehen, und wir zogen uns wieder an, Veronika in ihren Glitzerrock, denn sie hatte ja nicht anderes dabei.

Beim Anziehen verständigten wir uns, daß wir es noch einmal in der Walter-Ulbricht-Straße versuchen wollten.

Wir waren fast sozusagen fertig angezogen, da gesellte sich der nackte Viktor zu uns und sagte:

„Wollt ihr wirklich schon gehen? Nehmt das doch nicht so ernst, die gute Klothilde hat nun mal Angst, daß ihr gewisse Mädchen die Kunden wegschnappen. „

„Und die Grazien, die ihr mitgebracht habt?“, fragte ich.

„Ja, die, na ja, das ist nun mal so, was meine Frau ist, die ist nicht dazu zu bewegen, mal mit mir in einen Club zu kommen, und dann holt man sich eben eine, um in einen Pärchenclub zu kommen. „

„Und die läßt die Klothilde hier ihrer eventuell auch werbenden Tätigkeit nachgehen?“

„Sie sieht es natürlich nicht gerne, aber was soll sie machen? Wenn sie solche Mädchen nicht wenigstens in Begleitung reinläßt, dann kann sie ihren Laden gleich zumachen.

Und man merkte, wie Viktor immer angestrengter nachdachte, und schließlich kam er damit raus:

„Du, Melanie, ich hab doch schon irgendwo gesehen?“

„Ich denk auch die ganze Zeit nach“, log ich, denn inzwischen war es mir eingefallen: Viktor war ein paarmal in der Sauna gewesen.

Aber er kam selbst darauf:

„Du warst doch mal eine Zeitlang in diesem Saunaclub in Halstenbek –„

„Krupunder –„

„Das gehört ja zu Halstenbek — wir hatten aber nicht das Vergnügen?“

„Soweit ich mich erinnere, nicht.

„Ja, da war ja die — wie hieß sie noch — mit ihrer Superfigur –?

„Melanie –„

„Ja, du natürlich auch, aber — ja: Claudia. „

„Ich hatte und habe auch eine Superfigur!“

„Ja, natürlich, und auch du, Veronika! — Wollt ihr noch irgendwohin gehen — ich sehe es euch doch an der Nasenspitze an: Ihr wollt noch was erleben.

Nun ja, unsere und besonders Veronikas Aufmachung ließ wohl auf so etwas schließen, und bevor mir etwas Bremsendes einfiel, flötete Veronika schon, der Viktor wohl sympathisch war:

„Wir wollen nochmal in der Walter-Ulbricht-Straße reinschauen — so hieß das doch, Melanie?“

„So hieß das“, antwortete ich, „aber ist es nicht doch inzwischen schon reichlich spät?“

„Es ist doch erst kurz nach neun“, bemerkte Veronika ganz richtig.

„Darf ich euch begleiten?“, fragte Viktor sehr eifrig, immerhin sprachlich korrekt, und fuhr alsbald fort: „Ihr als Frauen so allein, das ist doch auch so eine Sache. „

„Das kriegen wir schon hin“, sagte ich cool.

Veronika war nicht mehr zu bremsen, sondern plapperte weiter: „Melanie war da nämlich schon mal und hat das Terrain erkundet. „

Ich gab es auf, nur als Viktor uns anbot, uns mit seinem Wagen zu fahren, wies ich auf unsere eigene Motorisierung hin.

„Gut, dann treffen wir uns gleich da, ich muß mich ja noch anziehen“, dirigierte Viktor.

„Eine Badehose würde genügen“, warf ich ihm noch über die Schulter zu.

Wir verließen den Club, ohne daß Klothilde noch einmal nach uns gesehen oder uns gar die Tür aufgehalten hätte.

Auf den Weg zu „meinem“ Swingerclub fragte mich Veronika:

„Findest du Viktor nicht auch ganz nett?“

„Es geht so, ich kenn ja solche strammen Sechziger-Typen aus der Sauna: Montag und Freitag Joggen, Dienstag und Samstag Fitness-Studio, Mittwochs und Sonntags Schwimmen, überall mit halbnackten Frauen –„

„Aber nicht beim Joggen –„

„Beim Joggen vielleicht weniger, aber im Sommer doch auch — und am Donnerstag Bumsen.

„Melanie, wie du das wieder sagst –„

„Ist doch wahr! — Ich glaub, da kommt er!“

In der Tat entstieg dem großen Audi „unser“ Viktor, und wir strebten von unseren verschiedenen Seiten dem Eingang zu. Viktor kannte dieses Etablissement offenbar schon. Dieser Eindruck bestätigte sich, als uns wieder Mia einließ und Viktor gleich als alten Bekannten begrüßte.

Veronika, die von uns ja als einzige die Räumlichkeiten nicht kannte, ließ sich von Viktor und mir in den Umkleideraum führen, wo wir Weiber uns wieder bis auf unsere Strings auszogen, Viktor aber wieder bis zur völligen Nacktheit.

„Hast du keine Badehose?“, fragte ich ihn.

„Hab ich natürlich, die zieh ich aber in solchen Clubs nie an, die findet man doch dann später unter den anderen Sachen nie mehr raus — und mich hat noch niemand so rausgeschmissen. „

Als wir uns an die Bar setzten, begrüßten uns auch Jan, Ronny und Ria ganz herzlich.

„Das ist ja schön, daß du wiederkommst, Melanie, und daß du deine Freundin mitbringst und gleich noch einen Verehrer — wo habt ihr denn den Viktor aufgegabelt?“

Veronika war heute in Redelaune: „Wir waren vorher in Klothildes Witwenclub, aber da sind wir abgehauen, weil Klothilde meinte, wir seien Nutten.

„Die gute Klothilde wird auch alt“, sagte Jan, „ich hätte ihr mehr Menschenkenntnis zugetraut, man sieht euch doch an, daß ihr nicht aus dem Gewerbe seid. „

„Na ja“, machte Veronika, und ich mußte ihr einen — hoffentlich unbeobachteten — Knuff in die Seite geben.

„Und von da habt ihr auch den Viktor mitgebracht?“

„Ja, ich hab mich den Damen als Beschützer angeschlossen“, sagte Viktor stolz.

„Das freut mich“, sagte Jan. „Heute ist wenig los hier, wohl wegen dem Fußball. “ In der Tat: Im Fernseher über der Bar lief ein Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft. Außer uns dreien, Jan und Ronny waren nur noch zwei Kunden anwesend, die hinten im Schummerlicht mit Mia und Ria auf dem Sofa saßen.

„Wenn du willst, daß er kommt“, wandte sich Jan dann an mich, „ruf ich Friedhelm an; ich hab seine Nummer.

„Oh ja!“, sagte Veronika an meiner Statt.

„Er kommt in einer Viertelstunde“, sagte Jan zu uns, nachdem er kurz telephoniert hatte.

Wir tranken an der Bar unsere Cola, Viktor schwärmte von seinem Frühlingsurlaub mit seiner Frau in Florida, angeblich ohne außereheliche Eskapaden, die beiden Pärchen im Hintergrund verschwanden irgendwann zu den Zimmern, und ich sagte zu Veronika nur:

„Wenn du willst, kannst du nach hinten gehen und zuschauen.

Aber Veronika wollte nicht, weil sie an den Viktors Lippen hing, sich auch schon von ihm im Eifer des Gesprächs am Knie und darüber streicheln ließ. Die beiden merkten auf diese Weise nicht, daß Friedhelm kam, und mir, bevor er zu den Spinden ging, erfreut zuwinkte. Erst als er sich neben mich setzte und ich ihn vorstellte, wurden die beiden seiner richtig gewahr. Es folgte ein allgemeines Händeschütteln, wir setzten uns wieder auf unsere Hocker, und ich beobachtete mit stillem Vergnügen die mühsam versteckte Eifersucht von Friedhelm und Viktor aufeinander, zu dem wohl Viktors frei herumgetragenes Gemächte nicht unwesentlich beitrug.

Weil die Unterhaltung stockte, machte ich den Vorschlag, zunächst einmal gemeinsam am Tisch hinten Pizza zu essen. Außer Viktor, den es schon ersichtlich zu Taten drängte, waren alle einverstanden, und so setzten wir uns in bunter Reihe an den Tisch und warteten, bis und Ronny die Pizzen zubereitete und mit einer Flasche Rotwein auftrug. Wir klönten weiter über Gott und die Welt, und irgendwann fragte mich Viktor:

„Wie lange warst du eigentlich in der Sau –„

Jetzt trat ich Viktor unter dem Tisch kräftig gegen die Beine, aber Friedhelm hatte sofort, und zwar wohl richtig, verstanden und fragte mich:

„Du warst mal in einer Sauna?“

„Hör nicht hin — vergiß es!“, sagte ich freundlich zu ihm, und er insistierte nicht.

Bald darauf fragte Veronika in die Runde:

„Seid ihr eigentlich alle verheiratet?“

Viktor und ich nickten — aber das wußte Veronika ja schon, und Friedhelm sagte traurig:

„Mich hat meine Frau vor einem Jahr verlassen, und inzwischen sind wir auch geschieden. „

„Warum das denn, Friedhelm?“, fragte ich.

„Die Kinder hat sie auch mitgenommen — weil sie mit meinem Polizeidienst nicht klarkam — ja, ich hab mich oft zum Nachtdienst gemeldet, aber ich mußte ja auch für die drei Kids verdienen.

„Blöde Kuh“, sagte ich und gab Friedhelm einen Kuß.

„Und du, bist du verheiratet?“, fragte Viktor Veronika.

„Ich bin seit einem Jahr geschieden und hab in München einen Freund“, war die Antwort, worauf sich Friedhelm — er hatte wohl schon etwas zuviel Wein intus — nicht mehr mit seinem Wissen zurückhalten konnte und sagte:

„Und Melanie hier ist überhaupt erst seit zwei Wochen wieder verheiratet!“

Diesmal war er es, der einen kräftigen Knuff ertragen mußte, aber Viktor hatte es gehört und prostete mir zu, sympathischerweise ohne obszöne Bemerkungen zu machen.

Jetzt zog es Viktor mit Veronika unwiderstehlich auf die Matte. Die anderen beiden Paare waren fertig, und wir hatten das große Bumszimmer für uns. Unsere wenigen Fummel waren schnell in eine Ecke geschmissen, und bald zerschmolz Veronika in Viktors starken Armen und ich in denen Friedhelms. Wir als alteingespieltes Paar waren bald mit einem fast gemeinsamen Höhepunkt fertig und konnten zuschauen, wir Viktor Veronika kräftig bearbeitete. Sie ließ es mit glücklichem Gesichtsausdruck geschehen, und Viktor war schon ein geschickter Liebhaber, wie er nicht nur kolbengleich stieß, sondern mit seinem Becken kreisförmige Bewegungen um eine gedachte waagerechte Querachse ausführte; das mußte sich innen toll anfühlen.

Bald schrie auch Veronika ihr „Ja — Jaaaa!“ hinaus, und auch Viktor beendete seine performance — noch nie hatte ich die zahlreichen Nachstöße und Nachspritzer so schön an den Gesäßmuskeln ablesen können. In der Ausruhphase wurden Friedhelm und ich Zeugen folgenden Dialogs:

„Hast du noch nie in der Öffentlichkeit gef –, geliebt. „

„Seit meinem Exmann am Strand vor unserer Heirat nie wieder. „

„Und gefällt es dir?“

„Ich hab gar nicht darauf geachtet — ach, du bist ja noch da, Melanie, und du, Friedhelm.

„So ist das halt in einem Swingerclub“, belehrte ich sie, „im Allgemeinen hat man Zuschauer. „

„Aber ein kleines Zimmer gibt es hier auch“, sagte Viktor zu Veronika, „wenn du willst, gehen wir nachher dahin. „

„Machen wir denn noch weiter?“, fragte Veronika.

„Die meisten Gäste betätigen sich hier mehr als einmal, wenn sie noch können“, dozierte ich.

„Und ich dachte, wir müßten jetzt hier raus und Platz machen für die nächsten.

„Nein, wir können bleiben, so lange wir wollen, das heißt, bis um vier Uhr morgens. „

Wir suchten und fanden unsere Strings, duschten und setzten uns wieder an „unseren“ Tisch. Das Fußballspiel war wohl zu Ende, und es kamen neue Gäste, darunter auch ein Pärchen — beide sehr dick –, wir aber gaben „unseren“ Tisch nicht auf und wurden auch nicht weggebeten — es waren ja auch schließlich drei weitere solche Tische vorhanden.

Wir nippten an unserem Rotwein, knabberten Kekse, erzählten von unseren Berufen, und als Mia und Ria wieder mit irgendwelchen Kerlen nach hinten verschwanden, schlossen wir uns ihnen an, fanden natürlich noch Platz auf der großen Matte, und jetzt zerschmolz Veronika in den Armen und unter Friedhelm, ich aber bei seiner Art, Liebe zu machen, trotz des Kunststücks der kreisenden Bewegungen nicht in den Armen Viktors, ließ den Akt ohne eigenen Höhepunkt über mich ergehen — so schlimm war es auch wieder nicht –, und als Viktor seine Monte beendet hatte und schnaufend neben mir lag, sagte er:

„Blöd, daß ich damals in der Sauna nicht auch dich manchmal ausgewählt hab.

„Pst“, machte ich, „das muß hier nicht jeder hören! Du hattest es ja wohl meist mit Claudia und ihrer Superfigur –„

„Und oft auch mit Gabi, die kannte ich noch von früher — weißt du eigentlich, was aus der geworden ist?“

„Ich hab sie jetzt mal getroffen. Sie hat sich aus dem Geschäft zurückgezogen und ist jetzt Hausfrau. „

Es folgte das übliche Ritual: Strings suchen, duschen, abtrocknen, Fummel anziehen, im Barraum was trinken, was essen, was reden, um die Zeit zu überbrücken, bis unsere Kavaliere wieder vernehmungsfähig waren, denn sie wollten es beide noch einmal versuchen.

Nach angemessener Zeit und nachdem Mia und Ria mit ihren diesmaligen Hengsten fertig waren, gingen wir in unserer ersten Paarung noch einmal auf die Matte, Friedhelm, dem es wohl klar war, daß dies unser letztes Mal sein würde, liebte mich ganz zart und führte mich zu einem schönen Orgasmus, und Veronika zerschmolz wieder unter Viktors enormen Liebeskünsten. Man merkte ihm nicht an, daß er schon zwei Mal hinter sich hatte, (fast) wie eine Maschine kreiste sein Becken, der Radius der Bewegungen wurde größer, noch ein paar kräftige Endstöße, und er ließ sich zur Seite rollen und nahm die von ihm fest umarmte Veronika dabei mit.

So blieb sein Schwanz noch eine Weile in ihr, was ich neidisch konstatierte, denn Friedhelm hatte — ich weiß nicht warum — ziemlich schnell rausgezogen. Schließlich tat das auch Viktor, er streifte vorsichtig das Kondom ab und betrachtete, sich unbeobachtet wähnend, mit einem gewissen Stolz seinen Inhalt. Ich konnte mir nicht verkneifen zu sagen:

„Auf dieses Weise könntest du allein die demographische Entwicklung in Deutschland rumreißen. „

„Von mir aus gern, aber dazu bräuchte es auch noch mehr Frauen, die bereit sind, Kinder zu kriegen.

Wie recht er eigentlich hatte; ich vertiefte dieses Thema nicht weiter.

Nach dieser Nummer hielt es uns nicht mehr lange im Club, wir Frauen wehrten einige Herren ab, die wohl gern noch was mit uns angestellt hätten, wir zogen uns an, verließen den Club und nahmen auf der Straße davor voneinander Abschied.

„Sehen wir uns nochmal?“, fragte Viktor etwas wehleidig.

„Ich fürchte nicht“, antwortete ich, „ich geh demnächst mit meinem Mann ins Ausland –„

„– und ich leb in München und hab da einen Freund“, fügte Veronika hinzu.

„Na, schade — dann macht's gut, ihr beiden!“

Vor seinem endgültigen Abgang gab er jedem von uns noch eine Visitenkarte, aus der hervorging, daß er wirklich Viktor hieß und Chefarzt im Barmbeker Krankenhaus war.

Friedhelm bedankte sich noch bei uns für den schönen Abend und lehnte unser Angebot ab, ihn nach Hause zu fahren; er wohnte zwar nicht allzu nahe, wollte aber noch einen Spaziergang machen.

Zu Hause angekommen, ließen wir uns in die Sessel fallen, tranken noch etwas Wein und überdachten den heutigen Abend.

„Hat dir das nun was gebracht?“, fragte ich Veronika.

„Ich weiß nicht –„

„Du bist ja förmlich dahingeschmolzen –„

„Hat man das so gesehen?“

„Ja, das hat man!“

„Ja, es war ganz schön mal wieder mit einem Mann, der einen einfach so nimmt und nicht dazwischen anfängt, sein Tun kulturell zu überhöhen, aber –„

„– auf die Dauer ist es mit deinem Alois, wie immer er ist, doch interessanter als mit unserem Super-Chefarzt –„

„Ja, Melanie –„

„Und wenn er ein gesunder Mann ist, muß es doch möglich sein, ihn zu mehr Sex zu verführen, wenn du meinst, du brauchst das –„

„Ich weiß ja auch nicht, ob ich mehr Sex brauche — eigentlich brauch ich das gar nicht — aber es wäre doch etwas mehr Salz in meinem Leben.

„Dann erzieh ihn so langsam in die Richtung, die du dir wünscht! — So, ich jedenfalls geh jetzt schlafen — fährst du noch in dein Hotel, oder bleibst du diese Nacht hier?“

„Wenn ich darf, würde ich jetzt auch gern hier ins Bett plumpsen. „

„Natürlich darfst du, aber dann bitte bei mir, damit ich nicht jetzt hier noch Bettzeug aufziehen muß!“

Wir unmoralischen Frauen, eine Ehebrecherin — schon wieder! — und ein anderes sich fremden Männern hingebendes Weib — schliefen dennoch sanft und selig bis weit in den folgenden Tag hinein, frühstückten wie die Vorstadtschlampen im Nachthemd, sahen so auch noch eine Seifenopernfolge im Fernsehen, bei der wir nach den Nachrichten hängengeblieben waren, und erst am späten Nachmittag zog sich wenigstens Veronika wieder zivil an und fuhr in ihr Hotel.

Am nächsten Morgen holte ich sie da ab und fuhr sie zu ihrem Intercity.

———————-

Als Waldemar am darauffolgenden Tag aus Rumänien zurückkam, hatte er unsere Wohnung dort ausgemessen, das auch –, und er erzählte von seiner Crew, insbesondere von einer gutaussehenden Sekretärin und einer noch besser aussehenden Übersetzerin — und nach unserer ersten wieder gemeinsamen Nacht, in der er ausgiebig Versäumtes nachgeholt hatte, begann ich:

„Du, Waldemar –„

„Ja, mein Mäuschen –„

“ –„

„Du willst mir was beichten –?“

„Woher weißt du?“, fragte ich entsetzt.

„Na, wenn du so anfängst –„

„Ich war Donnerstag vor einer Woche und letzten Donnerstag nochmal in einem Swingerclub –„

„Allein — oder hast du da jemanden?“

„Nein, allein, das heißt, das zweite Mal mit einer Freundin. „

„Hattest du es mal nötig?“

„Nein, es war eine Wette mit dieser Schulkameradin, Veronika, die kennst du nicht.

Und als ich ihm die ganze Geschichte mit der Wette und den Besuchen im Club erzählte, lachte er herzlich, sagte als Kommentar nur: „Mein Mäuschen ist schon eine Nummer — das kann ja noch heiter werden!“, küßte mich von oben nach unten ab — und wieder nach oben — und blieb in der Mitte hängen —

„Wie oft habt ihr es denn miteinander gehabt?“, wollte Waldemar dann doch wissen.

„Beim ersten Besuch zweimal mit Friedhelm, beim zweiten — mit Veronika — wieder zweimal mit Friedhelm und einmal mit Veronikas Verehrer Viktor. „

„Und einmal hätte für die Wette nicht genügt?“

„Nein — doch ja, schon — aber beim ersten Mal hab ich vergessen, uns photographieren zu lassen?“

„Ihr habt auch noch Pornoaufnahmen gemacht?“

„Das war eine Bedingung von Veronika: ein Beweis.

„Und hast du die Bilder noch?“

„Natürlich — willst du sie sehen?“

„Na klar!“

„Dann komm an meinen PC und sieh sie dir an!“

Nackt, wie wir waren, Waldemar schon wieder bespringbereit, gingen wir durch die Wohnung zu meinem PC, und als ich die Bilderserie auf dem Bildschirm hatte, meinte Waldemar:

„Das übertrifft ja fast alles aus meiner Pornosammlung! Tolle Bilder! Und auch das Vorweg — das lassen die meist aus — und was Friedhelm hier für ein Gesicht macht — wie ein Boxer nach der elften Runde — Wahnsinn!“

„Wenn du willst, kopier sie in deine Sammlung!“

„Aber nicht in meine Porno-Sammlung, sondern zu deinen anderen Bildern — denen von früher.

Und die hab ich dann auf dem Laptop, wenn ich nochmal wegfahren muß. „

„Tu, was du nicht lassen kannst!“

„Meinst du das wörtlich?“

„Ja — wieso –?“

Ich hätte es mir ja denken können! Zart, aber keinen Widerstand zulassend, warf mich Waldemar auf die Liege in meinem Arbeitszimmer, die so etwas, glaub ich, noch nie erlebt hatte, warf sich selbst auf mich, und nahm mich — anders konnte man das wirklich nicht ausdrücken — unter fortwährender Wiederholung der Worte „Meine süße kleine Melanie!“

Als wir uns danach wieder etwas verschnauft hatte, rechnete Waldemar nach und verkündete mir dann das Ergebnis:

„Das war dann ja erst vorgestern!“

„Ja — genau!“

„Ich sitz im Hotel über meinen Akten für die letzte Besprechung, und mein holdes Weib vergnügt sich hier mit fremden Herren in einem Swingerclub — wie ich das finde –„

„– süß –„

„Wie meinst du?“

„Du findest das süß.

„???“

„Du hast doch eben immer gesagt: ,meine süße kleine Melanie`, damit hast du doch mich gemeint!?“

„Ach so, ja richtig!“

„Sollen wir beide auch vielleicht mal in so einen Club gehen?“, fragte ich vorsichtig.

„Vielleicht mal später, wenn wir uns miteinander langweilen. „

„Und das, meinst du, ist noch nicht der Fall?“

„Nein — hattest du den Eindruck?“

„Nee, hatte ich nicht — weeß Knäppchen.

„.

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