Wo bin ich hier gelandet?

Telefonsex mit ECHTEN Frauen: Zusätzlich mit Kamera Funktion möglich!

Aus der Tatsache entspringend, das hier in den letzten Tagen wirklich mehr und mehr wirklich ganz mieserable Texte erscheinen, sind diese meine unbescheidenen Gedanken entsprungen…

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>Hallo du! Genau du! Hast du auch Interesse an erotischer Literatur? Dann bist du bei uns genau richtig! Wir sind eine Gemeinschaft, die sich zusammenfindet, um unser gemeinsames Interesse an erotischer Literatur auszuleben. Ob du nur Interesse am Lesen hast, oder sogar selbst schreibst — bei uns ist jeder willkommen.

Das einzige was zählt — du solltest über 18 sein. Nimm doch einfach mal an einem unserer Treffen im „24-Stunden-Café ###“ teil. Infos unter …<

Ja, so lautete die Anzeige, die ich durch Zufall in einem Magazin gelesen hatte. Die Sorte Magazin, die man(n) meist vor Frauen verbergen will. Haben doch die meisten Angst, mit diesen „Super-Frauen“ die alles mitzumachen schienen, verglichen zu werden. Nun ja, ich hatte damit keine Probleme, nach einem Anruf die Adresse von diesem Café bekommen und machte mich auf den Weg dorthin.

Als ich es erreicht hatte, bekam ich doch etwas Bammel vor meiner eigenen Courage. Erotische Storys lesen — gut und schön, wenn man das zuhause so für sich alleine macht. Aber sich in ein Café setzen um gemeinsam mit anderen sich so etwas anzuhören, darüber reden, sich auszutauschen? Das war dann doch etwas ganz anderes. Wollte ich wirklich durch diese Tür treten? Ok, einmal ganz tief Luft geholt, die Tür geöffnet und hineingeschlüpft.

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Die Begrüßung erfolgte durch den „Mann am Empfang“: „Hallo, willkommen im Café ###, darf ich bitte zuerst ihren Ausweis sehen? Sie sehen sehr jung aus, und ich muss mich vergewissern, dass sie das notwendige Alter haben, um bei uns teilnehmen zu dürfen. “ Nach kurzer Suche in meiner Handtasche konnte ich ihm das Dokument zeigen. Er warf nur einen kurzen Blick darauf. „Ok, danke. Sie haben jetzt übrigens folgende Möglichkeiten: entweder Sie legen uns immer wenn sie kommen ihren Ausweis vor, oder Sie melden sich fest an.

Dann bekommen Sie von uns einen Ausweis mit Foto, der auch gleichzeitig als Namensschild dient. Natürlich mit einem Pseudonym, ihren richtigen Namen brauchen Sie dafür nicht anzugeben. „

Naja, das sollte kein Problem darstellen. „Ok, schreiben sie ‚LittleHolly‘ drauf“, bat ich ihn. Nach einer kurzen Wartezeit drückte er mir den Ausweis in die Hand und wünschte mir viel Spaß. Nie hätte ich mir in dem Moment vorstellen können, das ich schon bald darüber nachdachte, was ich mir hiermit eigentlich antat.

Bereits nach wenigen Tagen brachte ich meine erste eigene Geschichte mit. Was da über mich hereinbrach… Die ersten machten schon gleich Verbal-Konfetti aus den Abzügen, die ich ihnen gegeben hatte. Kaum einer konnte sich zu einer sachlichen Kritik durchringen, die mich hätte weiter bringen können. Dabei hätte ich mir doch nichts sehnlicher gewünscht…

Doch so schnell ließ ich mich nicht unterbuttern. Ich las mich durch etliche Geschichten von Mitgliedern, die wirklich gut waren.

Erstaunt stellte ich fest, dass dies nicht immer diejenigen waren, die auch gute Bewertungen erhalten hatten. Und umgekehrt — manch gut bewertete Story — die strotzte nur so von Fehlern. Kaum zu glauben, dachte ich mir, und das in einem Land, in dem Schulpflicht herrscht…

Ich arbeitete tapfer an meinen eigenen Texten, und siehe da: langsam, aber sicher kamen sie, die sachlichen Korrekturen. Und mit ihnen wurde auch mein Stil zunehmend besser.

Doch oh weh, oh ach. Leider musste ich feststellen, dass die wenigsten hier den selben Ehrgeiz besaßen…

Äußerte man zu solch fehlerstrotzenden Texten eine sachliche Kritik, wurde man sofort als pingelig, Oberlehrer, Deutschlehrer, Nörgelbacke und wasweisich verschrien. Dabei waren meine Ansprüche doch gar nicht hoch? Rechtschreibung und Grammatik sollte stimmen. Sollte das etwa schon zu viel verlangt sein?

Ein bisschen aufkommendes Feeling in einer Story, Bilder, die nicht gezeichnet, sondern geschrieben wurden — ein Wunschtraum? Dabei ist das doch wirklich nicht schwer.

Ich war ja bereit zu helfen, wollte mein Wissen ebenso weitergeben, wie es mir gegeben wurde. Nur, die wenigsten wollten das überhaupt.

Immer häufiger stellte ich mir die Frage: wie kann man einen Text wirklich genießen, wenn er weder flüssig zu lesen ist, noch auch nur ansatzweise sowas wie Stimmung aufkommt? Wenn er schlimmer als ein schlechter Porno war, der wenigstens nackte Körper und ihre diversen Öffnungen und Körperteile zeigte, die sich in wechselnder Form ineinander, miteinander verschlangen? Und nicht zu vergessen, den Geräuschpegel, welcher dieser mit sich bringt?

Und noch schlimmer: wenn der betreffende Schreiber sich nicht helfen lassen will, aus seiner Idee statt eines Haufen *piep* einen Genuss zu machen? Ich dachte immer, wenn man (oder Frau) sich in die Öffentlichkeit wagt, dass er/sie sich zumindest nicht blamieren will.

Ach, ich stelle wohl einfach viel zu viel, und vor allem viel zu hohe Ansprüche an meine Mitmenschen.

Nur: was tun? Weiterhin sachliche Kritik üben, um wenigstens die verschwindend geringe Anzahl lernwilliger Mitmenschen auf Hilfsmöglichkeiten hinzuweisen? Oder denken: leckt mich doch kreuzweise, ich (versuche) schrottige Texte zu vermeiden – aber meine bekommt das zumeist undankbare „Publikum“ auch nicht mehr?

Was tun, sprach Zeus. Die Götter sind besoffen, der Olymp ist vollgekotzt.

Ja, ich wusste es doch: ich bin endlich im Olymp angekommen. Doch offenbar im falschen: dem, des schlechten Geschmacks….

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