Aus heiterem Himmel 01

Telefonsex mit ECHTEN Frauen: Zusätzlich mit Kamera Funktion möglich!

Eine Schlampe ruft an.

Alle Personen sind über 18 Jahre alt.

1.

„Hi, Ralf, wie gehts dir? Kommt zu einer etwas ungewöhnlichen Uhrzeit, mein Anruf, nicht? Kennst du mich noch? Ist schließlich schon eine Weile her, dass wir miteinander gesprochen haben. Ich bins. Deine…“

„Hi, Jenny. „

Ralf fiel fast das Handy aus der Hand, und das lag nicht an der Uhrzeit.

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Es war Samstag früh 4 Uhr 40.

Es lag an der Anruferin.

Es lag an Jenny.

Dieses Miststück! Diese verdammte Schlampe! Die hatte vielleicht Nerven! Ihn anzurufen nach so vielen Jahren-ausgenommen den Anruf vor 8 Monaten, wo er einfach aufgelegt hatte,- und nach allem, was zwischen Ihnen passiert war.

Nach all dem, was sie ihm angetan hatte. Wiederholt angetan hatte.

Nun, er hatte mitgespielt. Immer wieder aufs Neue.

Ihr alleine die Schuld zu geben war bequem, aber es war nicht einmal annähernd die Wahrheit.

Sie hatte ihn aus dem Tiefschlaf gerissen. Er musste sich erst orientieren.

Die Wasserflasche neben seinem Bett.

Verdammt. Leer.

Warum musste er auch immer soviel Schampus saufen, wenn er „seine Nutte“ besuchte?

Er vertrug noch immer- mit knapp Ende vierzig- eine Menge, ohne dass es seine Männlichkeit beeinflusste.

Fluch und Segen zugleich.

Er ging Richtung Küche.

Zeit genug, einfach aufzulegen.

Jenny.

Sein Traum und Albtraum seit Jugendtagen.

Seit sie in die 11. Klasse gekommen war und sich einfach neben ihn gesetzt hatte.

Ging nicht anders. Es war der einzige noch freie Platz.

Hätten sich die Dinge anders entwickelt, ware der Platz damals bereits besetzt gewesen?

Jenny.

Eine hochbegabte Schlampe, die eine Klasse überspringen durfte und deshalb bei ihm gelandet war.

Er holte sich eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank.

Er legte nicht auf.

Woher hatte sie seine Handy-Nummer? Er hatte sich nach ihrem letzten Anruf vor acht Monaten sofort eine neue Nummer zugelegt.

„Ralf? Bist du noch dran?“

Zurück im Wohnzimmer setzte er sich in seinen bequemen Chefsessel.

Das Telefonat würde anstrengend. Soviel war klar, weshalb er dabei wenigstens bequem sitzen wollte.

Er konnte nicht verhindern, umgehend steif zu werden, kaum hörte er diese charakteristische Stimme.

Er verfluchte sich dafür, aber die Hitze in seinem Schoß ließ keine Ausflüchte zu.

Ihre Stimme, die eine Waffe war.

Sie war viel zu leise und passte nicht zur Person, der sie gehörte, was sie grade deshalb gefährlich machte.

Orientierte man sich an ihrer Stimme konnte man Jenny für ein argloses hilfsbedürftiges Wesen halten.

Sie war vieles, aber bestimmt nicht arglos, und wenn sich jemand zu helfen wusste, dann Jenny.

„Du sagst ja gar nichts?“

„Du machst mich sprachlos, Jenny. Das war schon immer so, und du weißt es, also tu bitte nicht so unschuldig. Was willst du? Brauchst du Geld? Wieviel? Ach, bevor ich es vergesse: Egal, um was es geht: Die Antwort lautet in jedem Fall: Nein.

„Danke für das Kompliment, Ralf, Baby. „

Ihre Stimme wurde verführerisch weich.

Das leichte Lispeln hatte sie immer noch, verursacht durch die kleine Lücke zwischen ihren Schneidezähnen, die auch eine Spange nicht wirklich geschlossen hatte.

Er fand dieses Lispeln sexy.

Die negativen Aspekte seiner Antwort ignorierte sie einfach.

Jenny hörte nur, was sie hören wollte.

Er konnte nicht anders. Er wechselte das Handy von der rechten in die linke Hand und fasste sich an den Schwanz.

Gewohnheit. Nur mit rechts konnte er es sich gut besorgen.

Er sah sie vor sich.

Ihr schlankes Profil, die hohen Wangenknochen, die ihr ein leicht slawisches Aussehen gaben, den blonden Lockenkopf, die graugrünen Augen, intelligent und spöttisch.

Ihre Stupsnase. Ihre vollen leicht nach außen gewölbten Lippen, die ständig einen Kuß anzudeuten schienen.

Ihre gepflegten Zähne. Ein Eckzahn stand etwas schief, wodurch ihr Lächeln etwas Blutrünstiges bekam.

Sie wirkte, als könnte sie kein Wässerchen trüben, und nur einem sehr genauen Beobachter fiel die Abgeklärtheit auf, die ihr Gesichtsausdruck zeigte, allerdings nur in Momenten, in denen sie sich unbeobachtet glaubte.

Ralf hatte lange gebraucht, um diesen Ausdruck wahrzunehmen, und als es geschah, war es breits zu spät.

Ihre vollen Brüste, die sie ungeniert präsentierte.

Ihre langen Beine.

Ihre Kurven. Ihr Hintern.

Ein Vollweib, das nach nach dem Motto lebte: „Ich hab Spass an Männern und ich steh dazu. Und wem das nicht passt, der kann mich kreuzweise. „

Sie war nicht eigentlich schön. Nicht attraktiv im klassischen Sinne.

Sie neigte zu Übergewicht, das sie allerdings mit grosser Disziplin unter Kontrolle behielt.

ihre Ohren waren zu gross, die Beine im Verhältnis zu ihrem Oberkörper zu lange geraten.

Sie hatte einfach eine Menge Sex-Appeal, und sie wusste es.

Sie wusste um ihre Wirkung auf Männer.

Und auf Frauen.

Betrat sie einen Raum schien sie unaufgefordert an alle zu appellieren: „Sex ist schön. Sex ist gut. Sex ist klasse. Sex ist geil.

Seht her, bin ich dafür nicht das beste Beispiel? Jungs und Mädels: Werft umgehend eure Hemmungen über Bord und lasst es ordentlich krachen. Und wenn ihr Bock darauf habt, dann am besten mit mir. „

Ihre körperlichen Vorzüge, die sie immer bewusst einsetzte, und das alles, ohne dass es wirklich obszön wirkte, sondern umwerfend selbstverständlich.

Wenige Frauen haben diese Fähigkeit.

Jenny hatte sie, und sie setzte sie nicht aus lauteren Motiven ein.

„Das war kein Kompliment, Jenny. „

Ein Seufzer der Enttäuschung.

„Wirklich nicht? Schade. Früher warst du viel netter zu mir und hast mir immer wunderschöne Komplimente gemacht. „

Ja, das hatte er, und diese Leidenschaft war ihn teuer zu stehen gekommen, wobei das Finanzielle noch die geringsten Einbußen verursachte.

Die menschlichen Kosten von Jennys Treiben waren um ein vielfaches höher.

Sein letzer Gefallen, hatte ihn fast die langjährige Freundschaft mit Robert gekostet.

Nach ihrer zweiten Ehe-oder war es bereits die Dritte?-war Jenny völlig pleite.

Der englische Graf; angeblich Pferdezüchter und eine grosse Nummer im britischen Rennsport, hatte sich als Hochstapler erwiesen. Einer der Wenigen, der Jenny ebenbürtig war und sie aufs Kreuz gelegt hatte.

Sie erbte nichts ausser Schulden.

Ralf besorgte ihr den Job als Buchhalterin in Roberts Hotelkette.

Knapp 18 Jahre war das jetzt her.

Robert, der fast aus dem Nichts in jahrelanger Arbeit aus einem kleinen Hotel, das er von seinen Eltern erbte, eine gut gehende Hotelkette aufgebaut hatte.

Und nicht irgendeine Hotelkette.

International operierende Firmen, Konzerne von Weltruf und renommierte Consulting-Firmen hielten Tagungen bei ihm ab.

Mit Leuten, die er früher nur aus dem Fernsehen und der Zeitung kannte, war Robert nach wenigen Jahren auf Du und Du.

Einen erheblichen Anteil daran hatte Irene, seine wirklich bezaubernde Frau.

Nicht reich- nicht mehr-, aber mit perfekten Manieren.

Tochter aus verarmten Adel, aber ihre Beziehungen hatten Robert Kredite zu Konditionen ermöglicht, die er sonst niemals bekommen hätte.

Sie hatte Roberts „Working-Class-Touch“ abgeschliffen und ihm beigebracht, wie man sich in „Höheren Kreisen“ bewegt.

Robert, sein Freund aus Kindertagen, der ihn bei der Gründung seines kleinen Verlages unterstützte.

Er hatte ihm geholfen, seinen beruflichen Traum zu verwirklichen.

Roberts Eltern waren nicht reich, aber wohlhabend und Robert hatte seine Eltern überzeugt, einem jungen ambitionierten Mann, seinem Mitschüler und Freund Ralf, bei der Gründung eines kleinen Verlages zu unterstützen.

Noch Schüler; er stand kurz vor dem Abitur; verlegte Ralf bereits sein erstes Buch.

Dissidenten-Literatur aus der DDR und Osteuropa.

Die Idee kam ihm 1976 nach Wolf Biermanns berühmten Kölner Konzert und nach Bahros Erfolg, den dieser mit seiner „Alternative“ im Westen hatte.

Das Publikum; ein gewisses Publikum; sprang doch tatsächlich darauf an.

In der Regel war es überspannter Polit-Moralismus.

Jeder, der glaubte etwas über den real existierenden Sozialismus und dessen Zukunft sagen zu müssen begann damals zu schreiben.

Einige Jahre riss ihm die linksalternative Szene in der Bundesrepublik Deutschland das Zeug förmlich aus den Händen.

Daneben verlegte er so ziemlich alles, was andere Verlage ablehnten.

Ein zweites Standbein bildete die Literatur über Aliens und Ufos und Ausserirdische aller Art, die damals im Sog der Erich von Däniken-Welle, den deutschen Buchmarkt überschwemmte.

Er stellte eine Reihe halbwegs talentierter Ghostwriter ein, die über so ziemlich alles schrieben.

Verschwörung ging immer.

Den grössten Erfolg bescherte ihm ein Buch über das Thema John F. Kennedy.

Eine Kubanerin namens „Conchita“ enthüllte in „Eine Nacht in Havanna“ die angeblich ultimative Wahrheit über die Kuba-Krise und die Ermordung J. F. Ks

Danach waren Fidel und Chruchtschwow wild entschlossen, die Raketen vor der kubanischen Küste nicht zu verschrotten.

Die damals 19jährige Conchita war natürlich stramme Kommunistin, wie es sich für eine Kubanerin gehörte, hatte aber trotzdem nicht die geringste Lust, so jung in einem Atomkrieg ins Gras zu beissen.

Also schickte sie J. F. K. einige aussagekräftige Fotos von sich und ihren Freundinnen ins White House, mit der dezenten Bemerkung, sie hätte Zugang zu Fidel Castro und einen nicht unerheblichen Einfluß auf ihn.

Der Präsident flog umgehend nach Havanna, fickte ihr und ihren Gespielinnen in einer denkwürdigen Orgie die Seele aus dem Leib, und als Dank verpflichtete sich Conchita, Fidel davon zu überzeugen, das mit den Raketen doch bitteschön bleiben zu lassen, was ihr auch gelang.

Die Welt verdankte die Abwendung einer nuklearen Katastrophe in letzter Minute also keineswegs der klugen Diplomatie und unnachsichtigen Entschlossenheit eines bereits damals legendären US-Präsidenten, sondern dessen Schwäche für das andere Geschlecht und Conchitas Selbstlosigkeit für den Weltfrieden die Beine breit zu machen.

Das Ganze hatte weder Logik noch Glaubwürdigkeit, aber J. F. K. verkaufte sich einfach immer.

Denkwürdig war das Kapitel über die Ermordung JFKs.

Conchita flüchtete kurz nach Ende der Kuba-Krise in die Staaten und suchte den Präsidenten auf, der allerdings nichts mehr von ihr wissen wollte.

Conchita: „Wenn er mich nicht fickte, dann sollte er auch keine andere mehr vögeln. „

Über das Attentat von Dallas im November 1963: „Als ich auf den Präsidenten zielte und abdrückte versteiften sich meine Brustwarzen, mein Kitzler schwoll an und mich überkam ein galaktischer Orgasmus.

Hirnloses Zeug, aber die Leute kauften es.

Als der Ufo-und Verschwörungshype nachließ hatte Ralf seinen nächsten zündenden Einfall.

Literatur, die sich in einer Grauzone zwischen Erotik und Pornografie bewegte, und die auch seriöse Buchhandlungen in ihr Sortiment aufnahmen.

Die Idee hatte er einer Nutte zu verdankern, die neben ihrem Studium als Sklavin in einem Domina-Studio arbeitete.

Sie erzählte ihm eines Nachmittags nach einer Session in groben Zügen ihre Geschichte und er schrieb sie auf.

Aus diesem Unikat entwickelte sich schnell eine ganze Sparte, die zum hauptsächlichen Standbein des Verlages wurde.

Die Machwerke hießen:

-Clarissa A. : „Morgens Uni, Abends Puff“,

-Linda Loch: „Ich bin gerne Hure“,

-Bettina W. : „Die schockierende Beichte einer High-Society-Nymphomanin“

-Anonyma: „Ich gehöre jedem- Beichte einer Sklavin. „

-Claudia J.

: „Stoßzeit- Hinter den Kulissen der heilen Schlagerwelt“

-Anonymous: „Lena- die unautorisierte Biografie. Das schmutzige Geheimnis hinter einem unerwarteten „Eurovision Song Contest“-Erfolg. „

– Akay S. : „Ghetto-Girl. Meine wilde Jugend im multikulturellen Kiez. „

….

Anständige Bürger sahen ihre schwülen Fantasien über lasterhafte Studentinnen, notgeile Promis und nur vordergründig anständige Muslimas bestätigt, und sie mussten dafür noch nicht einmal in einen Sexshop, sondern konnten es in einer ganz normalen seriösen Buchhandlung erwerben.

Das Zeug verkaufte sich wie warme Semmeln.

Und diese Intrigantin Jenny, dieses billige Flittchen, hatte das alles binnen weniger Monate beinahe zum Einstürzen gebracht, und sie hatte es von langer Hand geplant.

Die Freundschaft mit Robert wäre fast in die Brüche gegangen, seine Hotelkette ging pleite, und beinahe auch Ralfs Verlag, sein berufliches Lebenswerk.

Robert hielt trotz allem zu ihm, was er noch immer nicht wirklich verstand.

Irene hingegen hatte konsequent reagiert und ihm die Freundschaft gekündigt.

„Ralf, bist du noch dran? Du sagst ja gar nichts mehr?“

„Das letzte Mal, als ich mich länger mit dir unterhalten habe, ging der Schuss nach hinten los. „

Jenny lachte schmutzig.

„Von hinten warst du besonders gut, Baby. Auf diese Art hast du es mir immer ganz vorzüglich gemacht.

Jedenfalls dann, wenn ich dir gestattet habe, es mir zu besorgen. Du erinnerst dich? An meinen Hintern?“

Ein frivoles Kichern.

„Oh, ich hab da eben wohl etwas falsch verstanden? Du hast etwas anderes gemeint, nicht? Hey, du bist doch nicht etwa nachtragend wegen Kleinigkeiten? Früher warst du darin grosszügiger. „

Kleinigkeiten! Sie hatte eine berufliche Existenz zerstört und Roberts Ehe. Das alles waren für Jenny „Kleinigkeiten.

„Hör mal, von wegen Kleinigkeiten. Robert ist…“

„…. ein Idiot! Ein Einfaltspinsel! Das ist er, und nichts weiter! Ich hab ihm nur die Augen geöffnet über diese Irene. Er sollte mir dankbar sein. Und du unterschlägst einiges: Erstens war ich damals in einer Notsituation und konnte mir keine Bedenken leisten und zweitens vergisst du eine Kleinigkeit, mein Schatz: Du warst am Scheitern von Roberts Ehe auch nicht ganz unbeteiligt.

Auch das war typisch Jenny.

Diese abrupten Stimmungswechsel. Plötzlich hatte ihre Stimme jede Wärme verloren, war eiskalt und schneidend.

Eine Notsituation? In einer solchen befand Jenny sich eigentlich immer und wenn nicht, hatte sie ein unschlagbares Talent, sich in eine solche zu bringen.

Sie hatte eine Ehe zerstört und war tatsächlich der Meinung, man müsste ihr dafür noch dankbar sein.

Der Hinweis auf seinen Anteil am Scheitern von Roberts Ehe versetzte ihm einen Stich ins Herz.

Jenny hatte damit völlig Recht. Er hatte es wegen ihr getan.

So stark war ihre Macht über ihn.

Er verachtete sich dafür.

Das war der Grund, weshalb er seitdem keine gescheite Beziehung mehr auf die Reihe bekam.

Er verdiente es nicht.

Nutten waren seitdem seine einzigen Gespielinnen.

Er war nichts weiter als ein alternder Mann mit einem ausgewachsenen Selbsthaß.

„Schuldgefühle wegen deines Anteils, Süsser? Vergiss es! Passiert ist passiert, und du hast es damals genauso genossen wie ich. „

Miststück!

Er wichste seinen Schwanz immer heftiger und konnte nicht verhindern, dass ihm ein heftiges Stöhnen entfuhr.

„Was ist denn, Ralf?

„Nichts.

Alles okay. Bis auf die Tatsache, dass wir uns immer noch unterhalten. Nachdem, was du Robert und Irene angetan…“

„Erzähl keinen Müll, Ralf. Irene war ebenfalls eine Idiotin. Sie hatte allerdings auch ihre guten Seiten, und diese Seiten habe ich zum Vorschein gebracht. „

Völlig unvermittelt bekam ihre Stimme wieder einen sanften Unterton, gepaart mit gespielter Enttäuschung.

„Du erwähnst die ganze Zeit über nur die negativen Aspekte unserer Bekanntschaft und die schönen Dinge lässt du einfach weg.

Das gefällt Jenny überhaupt nicht! Ich hab dir vieles beigebracht, Süsser. Nützliches und vor allem angenehmes. Das wirst du hoffentlich nicht ernsthaft bestreiten? Und-noch schlimmer!- du wirst es doch nicht etwa vergessen haben?“

„Die guten Seiten von Irene. „

Seiten, die keiner an ihr vermutet hätte. Er nicht, und schon gar nicht Robert, ihr Ehemann.

Er glaubte, Irene zu kennen.

Zwischen Robert und Irene war es die grosse Liebe, und zwischen ihnen stimmte es im Bett.

Das glaubte jedenfalls Robert.

Und auch Irene hatte das so empfunden, bis—Ja, bis Jenny auftauchte.

Und dass sie überhaupt in das Leben der beiden Menschen, die er als seine besten Freunde betrachtete, treten konnte, war sein zweifelhaftes Verdienst.

Jenny hatte sich dafür auf ihre unnachahmliche Weise bedankt.

Jennys Fähigkeit, Menschen einzuschätzen. Seiten an ihnen zu entdecken, die andere nicht sahen.

Die „angenehmen und nützlichen Dinge“, die sie ihm beigebracht hatte, waren nicht in Abrede zu stellen.

Aber Paradies und Apokalypse lagen bei Jenny stets dicht beieinander.

Jeder schönen Erfahrung, die sie ihm gönnte, mischte sie umgehend einen Wermutstropfen bei.

„Ralf, Baby, ich muss Schluß machen. Ich hab noch Termine. „

Termine? Um diese Uhrzeit?

„Du hast mir noch nicht gesagt, was der eigentliche Grund deines Anrufs ist?“

Er war ein Idiot! Sie hatte ihn längst um den Finger gewickelt, und spätestens mit diesem Satz hatte er sich verraten.

„Du möchtest es also doch wissen? Warum ich dich angerufen habe?“

Der Triumph in ihrer Stimme war nicht zu überhören.

„Ja, ich habe noch Termine, und das um diese Uhrzeit. Die Telefonanlage hat grade geblinkt.

Die Arbeit ruft, Ralf. Schliesslich muss ich Geld verdienen. Wir können uns gerne ein anderes Mal unterhalten. Das heißt: Wenn du möchtest, können wir unser nettes Telefonat nach einer kurzen Unterbrechung umgehend wieder aufnehmen.

Hast du etwas zu schreiben, Darling?“

Etwas zu schreiben? Machte sie etwa…?

Jenny war ein Chamäleon.

In der Schule der begehrte Mittelpunkt, später unter anderem eine englische Gräfin, dann Luxusnutte und jetzt ne Telefonsex-Schlampe.

Gegen die Bezeichnung „Luxusnutte“ hätte sie sich allerdings entschieden verwahrt.

„Begleiterin“ war der Terminus, den sie immer gebrauchte.

„Ralf, ich begleite nur charmante und kultivierte Herren, die für einen gewissen Anlass eine Begleitung mit Niveau brauchen“, hatte sie ihm diese Tätigkeit erläutert.

Dass diese Herren meistens überdurchschnittlich gut betucht waren, nannte Jenny einen „angenehmen Nebeneffekt. „

Ein „Nebeneffekt“, der ihr einige Jahre ein wenn auch nicht immer luxuriöses, so doch ein angenehmes Leben bescherte.

Bis zum Fall.

Es war ein Muster in ihrem Leben.

Entweder reich oder arm.

Überfluß oder Not.

Dazwischen gab es nichts für Jenny.

Herrschte Not, stand sie bei ihm auf der Matte, absolut sicher, er würde umgehend alles stehen und liegen lassen, um ihr zu helfen.

Bisher war ihre Rechnung immer aufgegangen.

Wer war Jenny wirklich?

Was kettete ihn an Jenny?

Bei Jenny fühlte er sich von Anfang an wie ein Zaungast in einem Spiel, dessen Regeln er nicht wirklich ergründete.

„Du bis jetzt hoffentlich nicht entrüstet, Ralf? Ich hab doch schon ganz andere Dinge gemacht in meinem Leben. Also: 0190-…Und verlange „Mercedes“, die heissblütige tabulose Brasilianerin.

Die heissblütige blonde Brasilianerin. Ne blonde Brasilianerin ist was Besonderes. Da spritzen die geilen Böcke richtig drauf ab! Glaubs mir, Darling.

30 Euro für 20 Minuten. Na, sagen wir 50 Euro, weil du es bist, Ralf.

Das werde ich dir doch wohl noch wert sein? Früher hast du sehr oft tiefer in die Tasche greifen müssen. Du erinnerst dich?

Also, noch einmal: 0190-…Und nicht nach Jenny fragen, sondern nach Mercedes. Nicht verwechseln, okay? Dann erzähl ich dir, wie gut ich in Form geblieben bin an gewissen Stellen. Stellen, die dir früher sehr wichtig an mir waren, und nach denen du dich heute bisher zu meiner Enttäuschung noch gar nicht erkundigt hast.

Wie war das? Was hat dich mehr angemacht an mir? Die Titten oder der Hintern? Nun, das kannst du mir alles gleich sehr ausführlich erzählen. Und ich möchte natürlich auch wissen, ob dein Fickbolzen noch immer so ausdauernd ist? Waren es 18cm oder gar 23? Oder gar 26cm? Aaaahhh, Ralf, wenn ich daran denke…“

Sie stöhnte sich einen ab.

Ihr Hintern. Ihre Titten. Ihre Beine.

Das alles brachte ihn um den Verstand, aber vor allem ein Attribut, das ihn auch jetzt wieder dazu brachte, beinahe abzuspritzen.

Ihre Stimme.

Telefonsex? Das war eigentlich nicht Jennys Liga.

„Sag mal, Jenny: Gehts dir so schlecht, dass du in diesem Gewerbe arbeiten musst? Ich meine, auch in diesem Business gibt es gewisse Unterschiede, das Niveau betreffend. „

„Willst du etwa behaupten, ich hätte kein Niveau?“

Gespielte Entrüstung in der Stimme.

„Nein, natürlich nicht. Ich dachte nur,…“

„Gott sei Dank, Baby.

Hey, auch an mir sind die Jahre nicht spurlos vorüber gegangen. Ich meine, ich bin immer noch ein heisser Feger, aber…Ach, wenn du wissen möchtest, ob ich immer noch attraktiv bin, wirst du um ein persönliches Treffen nicht herumkommen, Ralf. „

Sie machte eine kurze Pause. Sie erwartete, dass er sofort einen Termin vorschlug, um sich ihrer Attraktivität mit eigenen Augen zu versichern.

Früher hätte er das getan.

„Aber mit meiner Stimme bringe ich die Kerle immer noch um den Verstand. Und du sollst jetzt nicht denken, Sweetheart. Und wenn du schon denken musst, dann an etwas schönes. Aaaahhh…. bin ich feucht! Deine Stimme!

Ralf, Baby…aaahhh…Ruf zurück! Ich brauch es jetzt sooo dringend, und zwar von dir! Denk an unsere Spielchen von früher. „

Sie legte auf.

Telefonsex!

Etwas Dümmeres konnte ein Mann nun wirklich nicht tun.

Für 50 Euro hätte er eine Thaimaus vögeln können, die auf den einschlägigen Seiten der örtlichen Tageszeitung inserierten, und die boten dafür eine ganze Menge. Die legten sich für diesen verhältnismäßig geringen Betrag ordentlich ins Zeug.

Aber er rief „Mercedes“ an.

Natürlich tat er das.

2.

Jenny atmete tief durch.

Es war geschafft.

Sie hatte ihn um den Finger gewickelt. Wieder einmal.

Ralf. Dieser Einfaltspinsel.

Der Rest würde ein Kinderspiel.

Entweder er legte bereits nach dem ersten Satz auf- wie bei ihrem letzten Anruf vor acht Monaten- oder er fraß ihr aus der Hand.

Das kannte sie aus der Vergangenheit.

Dieser Trottel liebte sie immer noch.

Wie sie ihn VERACHTETE!

Dieser Dackelblick.

Diese Anhänglichkeit.

Seit sie sich in der 11. Klasse neben ihn gesetzt hatte,damals, vor…? Wie lange war das jetzt bereits her?

Nichts verachtete Jenny so sehr wie verliebte Trottel, die sie vorbehaltlos anbeteten.

Und das Absurde an Ralf war: Sie war ihm gegenüber ehrlich.

Vom ersten Tag an.

Das hatte diesen Trottel aber nicht im geringsten beeindruckt.

„Jenny, Liebe besiegt alles. Liebe ist Macht. „

Das war seine erste Geburtstagskarte an sie.

Schwachkopf!

Sie hatte die Karte das Klo hinunter gespült, gemeinsam mit der Kette samt Anhänger. Ein schnulziges rotes Herz.

Völlig geschmacklos!

War vielleicht ein Fehler?, dachte sie im Nachhinein.

Hatte den armen Tropf sicherlich sein Taschengeld gekostet? Er hatte wohl das ganze Jahr über gespart, um ihr das schenken zu können.

Sie hätte es nicht das Klo runterspülen sondern zu Geld machen sollen.

Nun, damals dachte und handelte sie gelegentlich noch zu impulsiv.

Und die letzten 30 Jahre hatte sie den ganzen Kerl das Klo hinunter gespült, wann immer ihr danach war.

Und er rief immer wieder an, und stand Gewehr bei Fuß, wenn sie ihn brauchte.

Und dennoch: Tief in ihrem Inneren mochte sie ihn inzwischen. Sehr sogar.

Seine Anhänglichkeit, seine unbeirrbare Treue, seine Fähigkeit, die Demütigungen, die sie ihm zufügte, immer wieder wegzustecken und ihr unbeirrt seine Liebe zu zeigen.

Entweder war er noch dümmer als sie dachte oder es war wirklich Liebe?

Muss ein Mann ein Idiot sein um echt lieben zu können?

Die positiven Gefühle für Ralf, die gelegentlich unwillkürlich auftauchten, und die sie weder kontrollieren noch unterbinden konnte, machten sie wütend.

Den wirklichen Grund für diese irritierenden Gefühlte kannte sie erst seit kurzem, was nicht das geringste an ihrer Wut änderte.

Ein Kinderspiel? Auch diesmal?

Sie war sich nicht wirklich sicher.

Diesmal war es ernst. Diesmal brauchte sie Ralf wirklich.

Erstmals seit sie sich kannten hatten sich die Gewichte wirklich zu seinen Gunsten verschoben, was Ralf sehr bald merken würde.

Er war ein verliebter Trottel, aber er war nicht dumm.

Aber sie hatte einen unschlagbaren Trumpf in der Hinterhand, von dem er mit absoluter Sicherheit nichts wusste. Von dem er unmöglich etwas wissen konnte.

Irene.

Irene und Robert.

Das erfogreiche Unternehmerpaar.

Diese verlogene Fassade hatte sie niedergerissen.

Brutal und rücksichtslos.

Und Ralf hatte ihr dabei geholfen.

Und beide hatten dabei ihren Spass gehabt.

3.

„Mund auf, du Hure! Ich komme! Aaahh…“

Die Frau kniet in der Mitte des Zimmers.

Sie ist nackt und wirkt erschöpft.

Kurze schwarze Haare. Kleine Brüste. An den Nippeln baumeln Gewichte.

„Hure“ ist quer über den Brüsten zu lesen, geschrieben in roter Farbe.

Ihre Schminke verläuft, vermischt mit Sperma, das langsam trocknet.

Zehn Männer stehen um sie herum.

Kräftige Männer. Farbige Männer.

Sie wichsen ihre Schwänze, fahren der Frau damit über Wangen und Lippen.

Hände massieren ihre Titten und ziehen an den Gewichten.

Kräftig. Zu kräftig.

Die Frau schreit auf.

Kurz und schrill.

Die Ohrfeige trifft sie schnell und hart.

„Drecksau! „Mehr, gebt mir mehr“, ist das Einzige, was du hier zu sagen hast, falls du überhaupt etwas sagst. Verstanden? Auf Jungs, heizt ihr richtig ein. „

Einer der Neger legt sich auf den Rücken.

Er hat ein beachtliches Teil.

„Worauf wartest du, Hure? Brauchst du ne Extraeinladung?“

Sie steigt über ihn, wichst kurz seinen Schwanz, führt ihn sich ein und beginnt ihn zu reiten.

„Bisher war es die Pflicht, du Nutte. Jetzt kommt die Kür. „

Ein zweiter Mann nähert sich von hinten.

Auch auf ihrem Rücken steht in rot „Hure. „

Mit einem Ruck steckt er ihn der Frau in den Arsch, zieht an ihren Haaren.

Erneut ein Schrei.

„Na, ist das ne Session nach deinem Geschmack? Hast du es dir so vorgestellt?“

Der Mann an den die Frage gerichtet ist antwortet nicht sofort.

Er sitzt in einem bequemen Ohrensessel einige Meter weg vom Zentrum des Geschehens.

Er raucht.

Zigarre.

Teure Klamotten.

Krokodillederschuhe.

Sein Alter ist nicht leicht zu schätzen.

Er könnte erst Ende dreissig aber auch schon Anfang fünfzig sein.

Sein Gesicht zeigt Falten und Furchen.

Es ist ein kompliziertes Grabensystem, worin die Schweißtropfen im Zickzack herunterlaufen.

Unter den Augen schwere Tränensäcke.

Sein Blick wirkt emotionslos, aber wer sich die Mühe macht, genauer hinzusehen findet Augen von unverbrauchter Qualität: mit hellem Glanz, aber traurig, als hätte er einen schweren Verlust erlitten.

Er beantwortet die Frage mit einem Kopfnicken.

„Freut uns, Alter. Schließlich wollen wir dir auch etwas bieten für deine Kohle.

Der Mann lässt ein spöttisches Lachen hören.

„Es ist ihr Geld. „

Der Neger blickt kurz irritiert, um dann in ein helles Lachen auszubrechen.

„Ist das scharf, Alter! Du bist ja noch abgedrehter als ich dachte. Ay, ist das geil! Wir dürfen die weiße Hure ´nach allen Regeln der Kunst durchziehen, und SIE zahlt das auch noch!

Hey, du bist wunderbar schräg.

IHR BEIDE seid schräg. Auf Jungs, Finale. Zeigt, was ihr draufhabt. „

Der Arschficker erhöht das Tempo.

Die Frau schreit erneut.

„Ein Doppelfick ist das Höchste! Genau das brauchen weiße Schlampen. Grosse kräftige schwarze Riemen, und zwar in beiden Löchern. „

Der Fick wird heftiger.

Schreien kann die Frau inzwischen nicht mehr.

Ein Schwanz steckt in ihrem Mund.

Auch ihre Hände sind beschäftigt. Mit 2 Schwänzen.

„Aaaaahhh…. „

Nach und nach kommen die Männer.

In hre Möse. In ihren Arsch. In ihren Mund und auf ihr Gesicht.

Die Männer ziehen sich an und gehen.

„Wenn du erneut ne Show willst, Alter: Jederzeit. „

Die Frau liegt auf dem Boden.

Schweiß und Sperma auf ihrer Haut.

Nach einer Weile hebt sie den Kopf.

„Komm her, du Hure. „

Seine Stimme ist emotionslos.

Sie robbt auf ihn zu. Er packt sie im Genick.

„Wann ist es endlich vorbei? Wann, Robert?“

Er zieht an der Zigarre, bläst ihr den Rauch ins Gesicht.

Sie hustet heftig.

„Ich sag dir, wann es vorbei ist. Und jetzt geh dich waschen, Irene. „

Die Frau steht auf und will das Zimmer verlassen.

„Wer hat dir erlaubt aufzustehen, Hure?“

Die Frau geht auf die Knie und verlässt auf allen vieren kriechend langsam den Raum.

4.

„Aaaahhh…“

Ralf kam mit einem lauten Seufzer und spritzte sich voll bis hoch zur Brust.

„Na, hats dir gefallen, Süsser? Nun, nach deinem Stöhnen zu urteilen hat es dir ausserordentlich gut gefallen. Willst du meine genauen Arbeitszeiten wissen, um eventuell noch einmal anzurufen? Ab dem 3. Telefonat gibts Rabatt, Baby. „

Ralf war wütend.

Und happy.

Jennys Stimme hatte ausgereicht ihn in höchste Erregung zu versetzen.

Diese Verbal-Nummer war tatsächlich erregender als der letzte Fick mit „seiner“ Thai-Schlampe.

Zwei, vielleicht drei monatliche Nummern mit „Pen“, seiner Lieblings-Thai.

Auch mit einer käuflichen Dame kann sich mit der Zeit eine gewisse Vertrautheit einstellen.

Und der ganze Beziehungsstress entfällt.

Kurz nach dem Hotel-Desaster hatte er seine Vorliebe für die Damen des Milieus entdeckt.

Genauer: Er hatte ihr endlich nachgegeben.

Die Vorstellung, eine Frau macht die Beine breit für Geld erregte ihn schon in den Gängen der einschlägigen Etablissements.

Die Illusion von Zärtlichkeit und Nähe konnten Asiatinnen am besten vermitteln, weshalb er sich inzwischen von wenigen Ausnahmen abgesehen auf Thai-Nutten beschränkte, und seit gut vier Monaten auf eine Einzige von Ihnen.

Auf Pen.

Brauchte er die härtere Gangart, bevorzugte er Candy.

Eine schwarze Schönheit aus den Südstaaten, die ihm wunderbar die Negerhure machte, die dringend einen weißen Deckhengst braucht, der es ihr ordentlich besorgt.

Das Finale. Der Tittenfick. Das Abspritzen in ihr Gesicht.

Sein heisses weißes Sperma auf diesem schwarzen Gesicht.

Die Gier, mit der Candy alles aufnahm und danach noch die restlichen Tropfen aus seinem Schwanz holte und ihn penibel sauber leckte.

Störend war nur die kühle distanzierte Geschäftsmässigkeit, die Candy stets unmittelbar nach seinem Abgang an den Tag legte.

Nun, für die Kuschelrunden hatte er Pen.

Er liebte Jenny.

Er liebte sie noch immer. Einige Minuten plaudern am Telefon hatten genügt, ihm die Illusion zu rauben, er hätte sie in den letzten 3 Jahren wirklich überwunden.

Den Telefonfick hätte es dazu gar nicht gebraucht.

Er hatte nie geheiratet.

Wegen Jenny.

Es gab einige Frauen in seinem Leben, die ihn tief liebten, und die er ebenfalls liebte.

Und dennoch: Immer war eine Person dazwischen, die seine jeweilige Partnerin spürte.

Jenny.

„Sag endlich, was du willst, Jenny. „

Ein tiefer Atemzug war durchs Telefon zu hören.

Sie rauchte eine Zigarette.

„Pall Mall. „

„Wie bitte?“

„Ich rauche immer noch dieselbe Marke. Eben „Pall Mall.

“ Und du? Keine Zigarette mehr danach?“

Jenny, die Meisterin des Small-Talk.

Unvermittelt und spielerisch das Thema wechseln, ohne dass man sich wirklich dagegen wehren konnte.

„Ich tue es noch. „

„Na, das will ich doch hoffen, Baby. „

„Rauchen, meine ich. „

„Na, das hab ich doch auch gemeint, Ralf. „

Gespielte Entrüstung in ihrer Stimme.

„Oder hast du etwa angenommen, ich denke…?“

„Und ICH denke vor allem, wir sollten langsam zum Ende kommen, Jenny. „

„Das sind wir doch, Darling. Wir sind beide eben wunderbar gekommen. Ich mein, wie du meine nasse Fut geleckt hast, das war…. oooohhhh Ralf…fast wie früher. Du hast es zwar nur am Telefon getan. Leider. Aber wie du das gemacht hast. Oh, Baby…. aaahhh…“

Ralf wurde ärgerlich.

„Jenny, bitte! Was willst du?“

„Ralf, soche Hotlines gibts inzwischen auch für Schwule. Wusstest du das? Also, wenn du mal in Geldnot bist wär das ne Alternative, wo du sehr schnell wieder auf die Beine kommen würdest. Du bist klasse als Telefonficker! Wenn so ne Tunte will, dass du ihm den Schwanz lutschst, dann stell dir einfach vor, es wäre meine nasse Fut. „

„Jenny, zum letzten Mal: Was willst du?“

Entgegen seiner Gewohnheit brüllte er.

„Na, zunächst, dass du mir schnell die 50 Euro überweist. In den nächsten sieben Tagen. Ich möchte doch nicht, dass dir die Geschäftsleitung ne Mahnung schicken muss. Das wäre mir echt unangenehm. Und dir hoffentlich auch, Süsser? Du bist doch in Geldangelegenheiten immer noch so korrekt wie früher, nicht?“

„Die Mücken bekommst du. Keine Bange. Aber nun zum wirklichen Grund deines Anrufs. Um was gehts wirklich, Jenny?“

„ich ruf dich wieder an.

Klack.

Noch bevor er protestieren konnte, hatte sie einfach aufgelegt.

Miststück!

Sie wusste genau, er würde die nächsten Tage auf glühenden Kohlen sitzen und auf ihren Anruf warten.

Er musste duschen, aber zunächst brauchte er eine Zigarette und ein Glas Rotwein.

Nein. Er brauchte eine Flasche Rotwein.

Die würde er ganz sicher brauchen.

Jenny.

Was hatte er nicht alles mit ihr erlebt und wegen ihr durchgemacht?

Er versuchte, seine Gedanken zu ordnen, aber es gelang ihm nicht.

Viele Jenny-Episoden brachte er durcheinander.

Erinnerung kann auch täuschen.

Zu viele davon strömten auf ihn ein, sodass ihm kein Anfang gelang.

Überlegungen, was wohl der Grund ihres Anrufes gewesen sein könnte, welche Lügen sie ihm diesmal wieder auftischen würde und die er erneut glauben würde, wechselten mit Erinnerungen.

Wo anfangen?

Nun, am besten mit dem Tag, an dem Jenny in die Klasse gekommen war….

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