Eli und Nils

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Hallo Liebe Leser! Jetzt melde ich mich zuerst einmal. Ich wünsche allen mit dieser Geschichte ein wundervolles Weihnachtsfest. Nehmt die als Geschenk von mir. Ich arbete natürlich weiter an Dunkel ist nur die Nacht, aber im Augenblick habe ich einen kleinen Hänger und dazu noch ziemlich wenig Zeit. Eigentlich sollte ich lernen, aber mir fiel die Geschichte ein und da musste ich sie einfach schreiben.

Auf Bald und viel Spaß!

Lysyana

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Mittwoch, 25.

August 2007

EIS Werbung

Liebes Tagebuch,

mein Name ist Eli. Und wehe dem, der jetzt Elli liest. Es heißt I-Lai. Das ist ein Männername, auch wenn die tollen deutschen Behörden einen zweiten dabei haben wollten. Eli Dietrich Falke. Nicht lachen, ich habe mir den Namen nicht ausgesucht. Und wenn ich ganz ehrlich bin, ich mag ihn. Nicht jeder heißt so. Im Grunde, wenn man ihn googlet, dann bin ich der einzige (Na, es wird einfach kein Ergebnis angezeigt…).

Und das macht mich ja wohl schon mal zu etwas besonderem. Im Grunde ist es das einzige Besondere an mir. Ich falle nicht auf, nicht einmal ein bisschen. Der totale Durchschnitt. Naja, vielleicht ein bisschen mehr als der Durchschnitt, aber das meine ich mehr auf mein Äußeres bezogen.

Ich könnte jetzt das Blaue vom Himmel lügen und behaupten, dass Mutter Natur es übelst gut mit mir meinte, dass ich zwar der totale Durchschnitt bin, aber dafür ein Guter: 1,75m, aschblonde Haare, wässrig blaue bis graue Augen und 70kg.

Tja, liebe Leute, schön wäre es.

1,65m, braune, leicht lockige, etwas längere Haare, die immer nicht sitzen, braun-grüne Augen und (danke an meinen Kühlschrank) irgendwo um die 75kg. Man, nicht jeder ist perfekt. Aber dafür bin ich ehrlich. So, wer damit nicht klar kommt, braucht ja gar nicht weiter lesen, als wenn das hier überhaupt jemand liest. Ein Tagebuch … ist das nicht der Inbegriff von Scheiße? Das, was kleine Mädchen tun, wenn sie mit vierzehn ihren ersten Liebeskummer haben?

Skip that — ich bin 22 und verdammt, wenn ich nicht so ehrlich bin, dass ich mir selbst eingestehen kann, dass es total kindisch ist.

Aber so bin ich eben. Ich mache das unerwartete.

Und das habe ich getan. Niemand hätte je gedacht, dass ich es von einem Hauptschulabschluss zum Studium bringen würde. Aber hier bin ich. Es hat Arbeit gekostet, das will ich gar nicht bestreiten und sicher ist es auch nichts alltägliches, aber leider auch nicht so ungewöhnlich, dass es mich dadurch auch nur spannend machen würde. Es ist einfach passiert. Ist ja nicht so, dass es mein heimlicher Wunsch war.

Aber um das zu erläutern muss ich wohl ein wenig weiter ausholen.

Also ich bin in einer langweiligen Wohngegend in einer europäischen Großstadt geboren, mein Vater war immer weg — arbeiten (von wegen) und meine Mutter — fragt mich lieber nicht nach der. Die hat lieber Fern gesehen und gesoffen. Ich kann sie nicht hassen, ich weiß einfach nicht, ob ich sie bemitleiden soll oder Verständnis suchen soll. Ich kann es einfach nicht verstehen.

Ich habe drei Schwestern. Alle älter. Ich war der Nachkömmling; der, den niemand wirklich wollte. Als ich geboren wurde, war ich schon Onkel (Geburtstag: 30. Mai 1985). Meine Schwestern habe ich seit Jahren nicht mehr gesehen, aber ein Interesse nach ihnen zu suchen gibt es nicht.

Als ich sechs wurde, fing mein Leben an scheiße zu werden. Mutter verschwand. Der Alte hat mir gesagt, sie sei einfach abgehauen. Jahre später habe ich erfahren, dass sie kurz danach an AIDS gestorben ist.

Doch dazu später mehr.

Da stand ich nun, alleine zuhause mit einem Mann, der notorisch woanders war, als sich um seinen Sohn zu kümmern. Der lieber um die Häuser zog, vögelte und nur nach Hause kam, um mich wegen irgend etwas anzuschreien. Trotzdem schaffte ich es zur Schule zu gehen. Ich kochte selbst, egal was da war, irgendwas musste ich ja essen. Meist war es Brot. Gott, ich habe Wochenlang von Brot gelebt.

Könnte erklären, warum ich das Zeug heute nicht mehr sehen kann.

Nach einer ereignislosen Grundschulzeit ging ich auf die Realschule, von der ich in der siebten Klasse flog. Ich hatte mich echt nur verteidigt. Aber wer das Messer hat, hat den Rauswurf. Niemand wollte mich, so kam ich auf die beschissenste Hauptschule der Stadt. Ich musste ewig weit mit dem Bus fahren. Also ging ich häufig genug nicht hin.

Ich war gerade vierzehn geworden.

Mein Alter hatte seinen Job über den Winter verloren, betrunken auf der Baustelle. Super Sache. Ich weiß es noch ganz genau. Ich kann mich an jedes Detail erinnern, das damals war. Draußen war es dunkel, ich war heute irgendwie zur Schule gekommen, saß im Wohnzimmer und machte meine Hausaufgaben. Ich weiß gar nicht, warum ich überhaupt zuhause war. Das ist das einzige, was ich mir bis heute nicht erklären kann. Ich saß also da, las ein Buch.

Irgendwas mit Insel oder so … ich kann mich nicht wirklich an den Titel erinnern. Aber es war ein blauer Einband mit einer Insel in Form eines Delphins. Es war spät geworden, draußen regnete es, die kalte Märznacht hatte schon vor Stunden begonnen, es war sicher nach Mitternacht, als mir die Augen zu fielen. Ich schlief auf dem Sofa ein, das Buch noch in der Hand. Das nächste an das ich mich erinnere ist, dass mir jemand die Hände auf den Rücken dreht.

Ich hänge in der Luft. Er schubst mich in Richtung Schlafzimmer. Das Licht ist aus. Ich … ich sehe nichts. Es dauert nicht lang. Es ist so schnell vorüber, als wenn es gar nicht passiert wäre. Er schläft ein, ich zog mich von ihm zurück, zog meine Hose an, verließ das Haus. Ich wanderte durch die Straßen, ohne Jacke. Ich fühlte weder die Nässe, noch die Kälte. Irgendwann war ich wieder zuhause. Ich weiß echt nicht wie ich dort wieder gelandet war.

Ich wachte in meinem Bett auf, es war noch früh. Ich ging auf leisen Sohlen duschen, machte mir Frühstück. Ging zur Schule. Ich weiß nicht, wie ich den Tag verbracht habe, aber am Abend saß ich starrend in der Dunkelheit meines Zimmers. Ich wartete.

Mein Vater kam irgendwann nach Hause, ich saß noch immer wach. Er kam nicht zu mir. Ich schlief nach einigen Wochen wieder. Es war, als sei es nie passiert.

Doch ich wusste, dass er eine Grenze überschritten hatte, die unrecht war. Doch ich sagte nichts. Ich fing an regelmäßig zur Schule zu gehen. Von dem Tag an fehlte ich nicht mehr wieder. Ich wollte nicht mehr da sein, wo es passiert war. Ich wollte so viel zeit wie möglich fort von diesem Menschen sein. Ich hatte es nicht geplant, aber ich hatte keinen anderen Ort, an den ich gehen konnte. Meine Noten wurden sehr gut.

Plötzlich sah es so aus, als würde ich es tatsächlich schaffen nicht sitzen zu bleiben. Ich kam in sämtliche E-Kurse, als die Zeit war. Ich war auch hier gut, aber keiner ist je auf die Idee gekommen mit mir darüber zu reden. Die Lehrer ließen mich machen. Den unauffälligen Jungen in der letzten Reihe, der keine Freunde hatte.

In dem Jahr, als ich meinen Abschluss machen sollte, ich war siebzehn, fand ich eines Morgens einen Zettel auf dem Küchentisch.

Er sagte, er sei für ein paar Tage weg gefahren, versuche einen neuen Job zu kriegen. Ich wollten den Zettel schon wegwerfen, achselzuckend. Ich drehte ihn um, es war ein beschriebenes Blatt. Ich las, ich weiß nicht, warum ich es tat, aber ich las:

„… gehen. Es tut mir Leid, aber ich kann nicht bleiben und meinem Liebling der Gefahr aussetzen, dass ich ihn anstecke. Ich hoffe du verstehst das, Eli.

– deine Mama“

Ich las die wenigen Worte immer wieder. Ein Brief? An mich? Von Mutter? Wie konnte das sein? Ich hatte dieses Briefstück nie gesehen. Jetzt tat ich etwas, das ich noch nie getan hatte. Etwas, wofür mich der Alte sicher hinauswerfen würde. Ich ging an seine Sachen. Ich suchten den Rest des Briefes, es musste ihn geben. Ich wollte schon aufgeben, als mir eine Idee kam. Mit zitternden Händen fand ich den restlichen Teil der Seite.

Er lag im Mülleimer. Ich las ihn, meine Hände zitterten. Mir wurde kalt, ich zitterte.

Das nächste woran ich mich dann erinnerte war, dass ich alleine im Klassenraum saß. Es war Nachmittag, später Nachmittag. Ich hatte den Brief vor mir liegen, zusammengelegt an der Risskante, starrte darauf. Mir war schlecht, sonst fühlte ich nichts.

„Hey, ich will abschließen! Was machst du noch hier?“

Herr Liechtenstein riss mich aus meinen Gedanken.

„N..nichts. Sorry, bin schon weg. „, ich nahm den Brief wollte gehen, doch er versperrte mir den Weg.

„Wie siehst du denn aus? Geht es dir nicht gut?“

„Nein .. nein, schon alles in Ordnung. „, ich schob ihn zur Seite und rannte.

Ein paar Monate später klopfte ich an. Meine Hände zitterten, ich atmete unruhig, aber ich klopfte.

Ich wusste nicht, was ich hätte tun sollen. Ich stand da, die Zeit verging so langsam, ich wartete. Die Tür ging auf.

„Eli, was kann ich für dich tun?“, fragte Herr Liechtenstein.

„Ich brauche Hilfe. „

Mit diesem einfachen Satz begann mein neues Lebe. Ich hätte mir nie erträumen lassen, dass es so einfach war.

In diesem verfluchten Brief, den er mir all die Jahre nicht gezeigt hatte, (später sagte er, dass es ihm alles egal war), stand, warum meine Mutter abgehauen war.

Sie war HIV-Positiv und hatte ihren Sohn zurückgelassen, um mich zu schützen. Alles was ich bis dahin über sie zu wissen glaubte, verschwamm in einem anderen Licht. Ich konnte es nicht erklären, aber ich verstand plötzlich warum sie abgehauen war. Ich hatte aber gleichzeitig eine Wut auf sie, die mich Monate lähmte, eine Angst so betäubend, dass ich nur auf Sparflamme funktionierte. Meine Mutter starb an AIDS — es machte mir eine scheiß Angst, dass mein Vater mich angesteckt haben könnte.

Ich erzählte alles Herrn Liechtenstein, er sorgte für alles. Rief die Polizei, nahm mich bei sich auf, dass ich nicht mehr zu ihm zurück müsste. Er ging sogar mit mir zum Test. Ich war ihm so dankbar, ich war es nicht gewohnt, dass jemand sich um mich kümmerte.

Wenige Tage vor der Urteilsverkündung, kurz nach meinem achtzehnten Geburtstag, kamen die Ergebnisse. Ich wartete auf Herrn Liechtenstein, wie seine Frau auch.

Ich war bei ihnen untergekommen. Sie waren ein wirklich nettes, älteres Ehepaar.

Im Laufe der Zeit sollte ich erfahren, dass ihr Leben nicht immer so toll war, wie man es sich denkt. Sie hatten einige Schicksalsschläge erlitten, aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden (Gott, den Satz wollte ich schon immer einmal schreiben. Ich liebe die unendliche Geschichte. …)

Wir öffneten den Brief.

Es war der schlimmste Moment meines Lebens, schlimmer als das, was damals passierte, schlimmer, als die Schläge. Doch er ging vorüber.

Das lustige ist, mein Vater versuchte nicht einmal mich aufzuhalten. Er leistete keinen Widerstand, als die Polizei ihn abführte. Zwei Wochen nach meinem achtzehnten Geburtstag glaubte ich auf der Straße zu stehen. Der Prozess war gelaufen, mein Vater weg gesperrt. Ich hatte keinen Ort, an den ich gehen konnte, ich hatte keinen Anspruch auf Hilfe, weil ich achtzehn war.

Ich hatte zwar mittlerweile einen Abschluss, aber keine Ausbildung. Wieder kam mir das Glück zuvor. Herr Liechtenstein, nun nicht länger mein Lehrer, nahm mich auf, unter Bedingung, dass ich weiter zur Schule ging und meinen Hauptschulabschluss verbesserte. Seine Frau und er besorgten mir einen Platz an der Realschule, wo ich ein Jahr später meinen Realschulabschluss nachholte, mit Quali. Ich ging zum Gymnasium, machte mein Abitur. Frau Liechtenstein verlor, als ich in der zwölf war, ihren Ehemann und ich einen der zwei Menschen, die mich liebten.

Für ihn machte ich ein sehr gutes Abitur. Frau Liechtenstein bestand darauf, dass ich meine Bildung fortsetzte und ein Studium begann. Auch wenn ich lieber arbeiten gegangen wäre.

Da war ich nun, Kilometer um Kilometer von zuhause entfernt. Alleine in einem Wohnheim, in dem ich nicht auffalle. Frau Liechtenstein weit, weit weg und ich ganz alleine.

Aber hey, das Leben ist nicht immer so lustig, wie man es gerne hätte, oder? Und meines war in den letzten vier Jahren das Paradies gewesen.

Eine Familie, die mich liebte. Eine Zukunft, wo ich nie eine gesehen hatte. Und alles wegen eines Schreiben, das tief in meinem Nachttisch vergraben liegt. Ich habe es nie fortgeworfen, das Schreiben der Klinik. Es liegt dort und verkündet, dass ich nicht HIV-positiv bin. Es verkündet, dass ich ein Leben haben werde, wo immer mich es auch hinführt. Eine Zukunft, wo keine war.

Eli

Donnerstag, 13. September 2007

Liebes Tagebuch,

na, da habe ich wohl ein wenig geschockt, oder? Ich habe mir soeben noch mal durchgelesen, was ich geschrieben hatte — wow.

Mein Leben ist wohl doch krasser, als ich dachte. Oder zumindest klingt es so, aber es ist wirklich toll. Ich liebe es. Also mach dir da mal keine Sorgen.

Doch nachdem ich meine unglaubliche Lebensgeschichte zum Besten gegeben habe, will ich heute mal mit etwas total tollem anfangen: Nils ist hier!

Oh, das ist so unglaublich. Ich hätte nicht gedacht, dass er mit dem schlechten Zeugnis überhaupt irgendwo aufgenommen wird! Aber die haben ihn hier genommen — Nachrückverfahren.

Und das aller aller mega hyper Beste an der ganzen Geschichte. Er bekommt tatsächlich noch ein Zimmer im Wohnheim. Und einmal darf geraten werden, in welchem! Richtig, in meinem. Woahr, das ist so unglaublich toll. Jetzt bin ich wenigstens nicht mehr ganz so alleine, auch wenn ich in den letzten Wochen eine Menge netter Leute kennen gelernt habe. Da ist niemand dabei, der mich WIRKLICH interessieren würde, aber das brauche ich jetzt ja auch nicht mehr! Oh das wird so toll!

Eli

Freitag, 14.

September

Liebes Tagebuch,

heute war ich mit Nils um die Häuser. Wir haben ein wenig geredet und so. Dann war er hier bei mir. Bei ihm stehen noch überall Kisten herum, sagt er. Ich kann es gar nicht erwarten sein Zimmer mal zu sehen. Er sagt, er streiche es gerade neu, will aber auf keinen Fall Hilfe haben. Er meint, ich würde ihm das dann ausreden. Es sei total verrückt.

Also gut, lasse ich ihn.

Ich sage dir, wir haben uns nur knapp einen Monat nicht gesehen und es war so unglaublich toll. Wir haben so viel geredet. Es ist schon fast Morgen .. also um ehrlich zu sein, ist schon der 15. – aber was soll's? Ich hätte niemals gedacht, dass wir uns wieder sehen würden, jedenfalls außerhalb der Semesterferien. Das ist so toll.

Hmm .. mittlerweile hast du sicher gemerkt, dass ich was für Nils empfinde.

Ist ja nicht so, dass daraus jemals etwas werden würde, aber es ist trotzdem toll nicht mehr alleine zu sein. Ich meine, ich habe ihm nie erzählt, dass ich mich wenig für Mädchen interessiere, aber es gab auch nie die Gelegenheit dazu. Wie soll man das in ein Gespräch auch einfließen lassen? „Hey, reichst du mir mal die Cola? Ach ja übrigends — ich liebe Schwänze. “

Das ist doch lächerlich … okey, vielleicht übertreibe ich da etwas, aber so in der Art wäre es doch abgelaufen.

Lieber nicht. Da bleibe ich lieber dabei, dass ich ihn im Stillen mag. Eine Chance hätte ich sicher eh nicht, mal abgesehen davon, dass es wirklich nie dazu kommen wird. Doch egal — er ist da und jetzt kann es nur noch besser werden. Lieber Freundschaft, als gar nicht sehen.

Außerdem ist das letzte Zimmer hier auf die Etage heute von einer absoluten Sahneschnitte bezogen worden. (Man, hätte nie gedacht, dass ich das Wort mal sagen würde.

)

Aber der Kerl ist sowas von schwul. Ich habe einen Blick in sein Zimmer geworfen, als ich hallo gesagt habe. Also, wenn der nicht das selbe Ufer bewohnt, wie ich, dass fresse ich einen Besen. Hmm … vielleicht sollte ich es mal bei ihm versuchen?!

Ob ich mich das traue? – Ich habe keine Ahnung. Meine Finger zittern schon, wenn ich nur daran denke. Ach verdammter Mist.

Eli

Freitag, 21. September 2007

Liebes Tagebuch,

Frank — du weißt schon, der neue — er hat mich gefragt! Gestern. War ja klar, dass ich mich nicht trauen würde … Aber ich hätte ja nicht gedacht, dass ich tatsächlich ein Fünkchen Hoffnung hätte. Ich meine, ich habe zwar eine genaue Vorstellung davon, was es bedeutet schwul zu sein, aber ist es wirklich so, wie ich es mir vorstelle? Meine Erfahrung geht nicht weiter als ein verdammter Kuss.

Na .. und das von damals eben … aber das zählt ja wohl echt mal nicht. Das wollte ich nicht.

Aber muss ich ihm das nicht sagen? Oder behält man soetwas für sich? Scheiße, ich weiß gar nicht was ich tun soll. Wir gehen morgen weg. Kino. Hoffentlich ist wenigstens der Film gut. Ach was, was mache ich mir überhaupt Sorgen um den Film. Was, wenn er mehr will?

Eli

Samstag, 22.

September 2007

Liebes Tagebuch,

ich bin ein Idiot. Er hat noch einen Haufen anderer eingeladen. Da stand ich nun, bescheuert guckend, und Frank kam mir so einer Menschentraube an. Er hat mich nicht eines Blickes gewürdigt. Aber es wäre ja auch absolut zu einfach gewesen, oder?

Eli

Samstag, 17. November 2007

Liebes Tagebuch,

tja, da habe ich mich wohl eine Zeit lang nicht mehr bei dir gemeldet.

Aber es ist einfach so viel passiert, dass ich absolut keine Zeit dafür hatte.

Zuerst: Nils‘ Zimmer ist der Wahnsinn. Er hat aus der Bruchbude wirklich etwas total cooles geschaffen. Farbenfroh, aufgeweckt. Es entspricht, wenn man mich fragt, absolut seinem Charakter. Aber das würde er selbst nie so sehen. Für ihn ist das sicher mehr so eine Abschlepp-Höhle. Oder was weiß ich. Er hat ja nie einen Hehl daraus gemacht, dass er es mit so und so vielen Mädchen an diesem und jenem Ort getrieben hat.

Und ich sag dir, sein Zimmer wirkt. Ich würde mich sofort nackt ausziehen. Nur ein Wort von ihm. Aber den Gedanken habe ich dann gaaanz schnell verbannt.

Vielleicht sollte ich ein wenig mehr über Nils sagen. Er ist mein einziger Freund. Ich war seit einer Woche auf dem Gymnasium und da kam er. Er war neu in die Stadt gezogen, wir kannten also beide im Grunde niemanden.

Das schweißt irgendwie zusammen. Nils kam direkt im Sport auf mich zu. Wir hatten Volleyball — der einzige Sport in dem ich gut bin. Sagt jetzt bloß nichts. Kann ja nicht jeder Fußball spielen …

Jedenfalls waren wir nach der Schule zusammen nach Hause gegangen, er wohnte ganz in meiner Nähe. Von da an war ich absolut in ihn verknallt. Jeder Tag wurde so eine Art Wechselspiel aus: Das kannst du einfach nicht und Wenn es nur schon Morgen währe.

Er fragte mich, wo man denn nette Mädchen kennen lernen könnte und da war klar, dass das nie was werden würde. Hey, aber man wird ja wohl noch träumen dürfen. Und träumen tat ich. Es war jeden Tag eine Tortur. Nils war schon immer der körperliche Typ. Ständig waren seine Hände überall an mir. Es war nie sexuell gemeint — das war absolut klar, was aber nicht bedeutete, dass ich nicht zu Anfangs einen Ständer nach dem anderen hatte.

Nils … warum ist das Leben nur so scheiße?

Eli

Mittwoch. 22. November 2007

Liebes Tagebuch,

warum geht er mir einfach nicht aus dem Kopf? Seit dem letzten Eintrag, sein ich mich erinnert habe … da kommt alles hoch. Jedes Mal, wenn er mich berührt, dann brennt meine Haut, wie tausend Nadelstiche. Jedes Mal, wenn er in meine Augen schaut, will ich ihn an mich ziehen, unsere Lippen versiegeln.

Nils — ich will dich halten, küssen … lieben.

Eli

Montag, 31. Dezember 2007

Liebes Tagebuch,

heute geht das Jahr zuende. Es war ein unglaubliches Jahr.

Ich war über Weihnachten bei Frau Liechtenstein. Bin aber seit drei Tagen schon wieder zurück. Nils war die ganze Zeit hier, was eigentlich der Grund für meine Rückkehr so früh ist.

Eigentlich wäre ich sehr gerne noch über Neujahr bei Frau Liechtenstein geblieben, aber ich schwöre dir, ich hielt es keinen Moment länger aus.

Mein Herz zerreißt, wenn ich Nils nicht sehen kann. Auch wenn ich ihn nicht haben kann. Es ist so unendlich furchtbar und unglaublich schön zur selben Zeit. Ich wünschte, ich könnte es ihm sagen. Aber ich habe einfach eine viel zu große Angst, dass unsere Freundschaft dann vorüber ist.

Es ist schon halb acht — er kommt bald rüber. Wir wollen ein paar DVDs gucken. Es klopft, da ist er schon!

Eli

Eli betrat den Raum. Nils saß auf der Couch und starrte ihn an. Er hatte einen Blick in den Augen, den Eli absolut nicht kannte. Etwas, das so neu für ihn war, dass er es sofort bemerkte.

War er sauer? Nein, das war nicht der wütende Blick.

Worauf hätte er auch sauer sein sollen? Eli war nur mal kurz um die Ecke noch ein paar Bier holen an der Tankstelle. Denn irgendwie war sein Vorrat schneller aufgebraucht gewesen, als er es geplant hatte.

Eli stellte das Bier auf den Boden, hing die Jacke an den Haken, drehte sich um und sah noch immer den Blick.

„Was ist los?“, fragte er verunsichert.

„Was los ist? Wie erklärst du mir denn das hier?“, Nils nahm ein Buch zur Hand — und Eli wäre am liebsten gestorben.

„Du hast nicht …“

„Sicher habe ich. Was denkst du dir nur dabei?“

Eli stand da, rührte sich nicht. Sämtliches Gefühl war aus seinem Körper gewichen. Er fühlte sich so träge, dass er keinen Millimeter Bewegung in seine Knochen bekam, nicht einmal die Idee des heraus Stürmens kam ihm. Er stand da, sein Kopf leer wie eine Dose, als wenn er die Situation nur als unbeteiligter Zuschauer beobachten würde.

Nils stand auf, endlich kam Bewegung in seine Füße. Er trat einen unbeholfenen Schritt zurück, wäre beinahe über ein dort liegendes paar Schuhe gefallen. Plötzlich konnte er nicht weiter, die Tür war im Weg. Er hatte vergessen, wie man sie öffnet. Er hatte alles vergessen. Einzig an die Worte, die er geschrieben hatte, konnte er denken.

„Eli. Wo willst du denn hin?“

„Weg.

„, sprechen viel also genau so schwer, wie denken. Nils kam auf ihn zu. Sein Blick, noch immer nur auf sein Gesicht geheftet. War das Panik, das er da fühlte? Er wollte am liebsten verschwinden, nie wieder auftauchen und hoffen, dass die Geschichte, die Sache niemals ans Tageslicht kam.

Seine Hände zitterten, als er versuchte den Türknauf zu drehen. Welcher Folterknecht kam nur auf die Idee einen Türknauf in die Innenseite zu verlegen? Von außen gab es Klinken.

Elis Finger waren so feucht, dass er es einfach nicht schaffte den Knauf richtig zu fassen. Er glaubte auch nicht, dass er genug Kraft dafür in den Fingern hätte.

„Komm her. Wir müssen darüber reden. „

Eli rührte sich nicht. Er hörte auf mit seinen kläglichen Versuchen die Tür zu öffnen und drehte sich langsam um. Er starrte ihn an. Was hatte er erwartet? Dass Nils ausholen würde, ihn zusammenschlagen würde.

Gehen würde? Alles, nur sicher nicht eine so unglaublich raue Stimme.

Aber er könnte sich auch genauso in den Hintern treten. Als wenn er nicht aus unzähligen Büchern und Filmen wusste, dass Tagebücher nie eine gute Idee waren. Irgendwann kam das, was in ihnen stand, zum Ausbruch. Er atmete tief ein, stellte fest, dass er die ganze Zeit über die Luft angehalten hatte. Er ließ die Arme an seine Seite sinken, den Blick zum Boden gleiten.

„Reden?“, presste er unter Anstrengung hervor, „Worüber denn reden?“

„Uns. „, war die simple Antwort.

Eli blinzelte. Es gab ein „uns“ nach all dem, das Nils gelesen hatte? Er blinzelte noch ein paar Mal, hob dann den Kopf an und fragte: „Uns?“

Nils sah ihn an, stand nur wenige Meter von ihm entfernt. Er wäre am liebsten hingegangen, hätte seinen besten Freund in den Arm genommen.

Aber alles, was er tun konnte, war stehen und starren. Es fiel ihm schwer, Ruhe zu bewahren.

Sein bester Freund liebt ihn seit sie sich kennen. Aber das war nicht schlimm. Irgendwie war es schon immer anders mit Eli gewesen, als mit all den anderen Freunden, die er hatte. Er war schon immer etwas besonderes für ihn gewesen und so verwunderte es ihn nicht, dass es so eine Art Liebe gab.

Er mochte Eli ebenso, wenn auch nicht ganz auf diese Weise. Jedenfalls war er sich darüber nicht sicher. Wie hätte er auch? Er hatte nie das empfunden, was er für Eli empfand. Er wäre nie auf die Idee gekommen, dass es nicht Freundschaft ist. Ja, keine normale Freundschaft, das war ihm klar. Aber doch Freundschaft. Als er diese Stellen las, in denen Eli sagte, wie sehr er sich zu ihm hingezogen fühlt, war da eine Wärme, ein Wissen, dass ihn glücklich amchte.

Gleichzeitig wusste er, wenn es tatsächlich nur Freundschaft ist, das sie verbindet, dann hätte er sich unwohl fühlen müssen. Aber das tat er nicht. Es war nicht schlimm, dass Eli ihn offensichtlich liebte. Oder eben nicht so offensichtlich, denn wirklich darauf gekommen wäre er nie, hätte er es nicht gelesen. Und hätte er nicht den Blick gesehen, den Eli hatte, als er das Tagebuch hoch hielt.

Es war auch nicht schlimm, dass er ihm nie gesagt hatte, dass er eindeutig nicht auf Mädchen stehen würde.

Das allerdings erklärte einiges. Eli war nie der Typ für Party gewesen, darum verbrachten sie Silvester nun zum vierten Mal alleine auf der Couch. Es war ein stiller Packt: Silvester im Haus, aber Geburtstage groß und draußen. Das lag auch daran, dass beide keine großen Freunde der Kälte waren. Sie hatten im Sommer Geburtstag und da war es schön warm.

Das schlimmste an der Sache war auch nicht, dass er nie etwas gesagt hatte.

Natürlich, es verwirrte ihn noch mehr, als alles, was in den letzten Monaten war. Mehr, als dieser Kerl, der ihn … er wollte gar nicht daran denken. Er war sauer darüber, dass Eli ihm nie erzählt hatte, was mit seinem Vater und seiner Mutter wirklich war. Er hatte ihm eine Geschichte aufgetischt, die zwar von der Wahrheit nicht weit entfernt lag, aber davon genug abwich, dass er denken musste, er könne Nils nicht vertrauen.

Es fühlte sich an, wie eine Lüge, auf der ihre Freundschaft aufgebaut war. Ein Stützpfeiler, der einzubrechen drohte.

„Natürlich gibt es ein uns. Komm bitte her. Setze dich hin, bitte. „, Nils ging selbst zurück und setzte sich auf die Couch. Langsam, wurde Eli wieder deutlich, wie man geradeaus läuft, er setzte sich mit einem so schlechten Magen neben ihn, schaute ihn nicht an, starrte auf seine Finger, die er vor seinem Bauch in seinem Schoß verschränkt hatte.

„Eli, ich weiß überhaupt nicht, was ich sagen soll. „

Schweigen von beiden Seiten.

„Das ist ja nicht unbedingt etwas, das man jedem erzählt. „, murmelte Eli nach einer Weile.

„Aber deinem besten Freund doch sicher. „

Eli hob den Blick, sah ihn verwirrt an: „So nach dem Motto: „Herz-Ausschütten“? Das kannst du doch gar nicht ernst meinen.

Wie überflüssig ist denn das?“

„Du kannst mir alles erzählen. Wirklich. „, versuchte Nils zu bekräftigen.

„Kann ich eben nicht. „

Nils konnte es einfach nicht fassen.

„Wir kommst du auf die Idee, dass du mir das nicht sagen kannst? Wie kommst du nur darauf, dass ich nicht alles über dich wissen will?“

Es entstand wieder eine unbequeme Stille.

„Also hast du kein Problem damit? Das wird nichts ändern zwischen uns?“, fragte Eli nach einer Weile.

Nils war nun derjenige, der etwas verwirrt schaute. Irgendwie beschlich ihn das Gefühl, dass sie leicht aneinander vorbei redeten: „Wie sollte das unsere Freundschaft ändern?“

„Ich liebe dich und das ändert nichts?“, Eli sah Nils fest in die Augen. Es tat gut, es zu sagen. Es tat so unendlich gut, zu gestehen, was er so lange fühlte, so lange ein Teil von ihm gewesen ist, dass er gar nicht mehr daran gedacht hätte, dass es irgendwann einmal über seine Lippen kommen würde.

„Was? Das meine ich doch gar nicht. „, Nils schaute ihn entrüstet an, „Ich meine diese Sache mit deinem Vater. „

„Oh, scheiße. „, zischte Eli. Wieder Stille. Eli wandte sich ab, starrte auf seine Schuhe.

„Wäre auch zu schön gewesen. „, murmelte er.

„Wie meinst du denn das?“, Nils rückte näher an ihn heran. Eli sagte nichts. „Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich soetwas nicht schon erwartet habe, oder?“

Das war nun zu viel für ihn.

Die Nähe, sein unglaubliches Verständnis und er hatte es gewusst? Eli sprang auf.

„Du wusstest es? Komm mir nicht so nah. Ich … Wie …“, seine Stimme versagte, er wandte sich zum Fenster, starrte in die Nacht von der er gehofft hätte, sie sei dunkler. Dunkler, damit er sich in ihr verlieren konnte. Aber hier war nicht der Vorort, hier war das pulsierende Leben und acht Stockwerke unter ihm konnte er es sehen.

Die Leute, die unbeschwert auf das neue Jahr warteten. Die, die nur Lachen und Trinken im Kopf hatten. Die, deren bester Freund soeben nicht gesagt hatte, dass er ihn schon die ganze Zeit über durchschaut hatte.

Plötzlich fühlte er eine Hand auf seinem Rücken, sie brannte sich durch seine Kleidung, fraß sich auf seine Haut, wie ein Feuer. Er erschrak, jede Berührung war wieder neu und aufregend. Sein Körper tat einfach nicht, was er wollte.

Er reagierte sofort. Wut fiel von ihm ab. Er war nicht sauer, er schloss die Augen, genoss die Hand. Es war so schön berührt zu werden. Etwas, das ihm nicht häufig passierte. Eli war zwar ein überaus netter Mensch. Aber das war's dann auch schon, was er für die meisten Menschen war. Nett. Der in der Tat unauffällige Typ, die nicht aus der Masse stach, was auch gar nicht sein Anliegen war. Der Schüler mit den immer guten Noten, der aber nie wirklich Anschluss gefunden hatte.

Der Student, der im Hörsaal saß, den aber niemand vermissen würde, wenn er einmal nicht auftaucht. Der unauffällige Typ, nie viele Freunde. Auch wenn er keine Probleme hatte Menschen kennen zu lernen. Er kannte viele, aber er wurde nie persönlich. Er blieb der Spaßvogel, der er sein wollte. Auffällig unauffällig und am besten in dem Ruf, wenn er denn einen hatte, immer entweder gut gelaunt und überaus freundlich zu sein, oder muffig in sich vergraben und nachdenkend.

Eli war nicht der Typ für das große Herumerzählen. Er war immer alleine und hatte sich daran gewohnt einen Kokon aufzubauen, der ihn vor Schlimmerem schütze. Bis zu dem Tag, an dem Nils kam. Der Kokon blieb, aber er macht doch große Löcher in ihn hinein. Er wollte, dass Nils an seinem Leben Teil nahm. Aber er wollte nicht alles mit ihm teilen. Was natürlich immer schwieriger wurde, je mehr er ihn liebte. Bis es letztendlich weh tat daran zu denken ihn nicht mehr zu lieben.

Diese Liebe wurde Teil seines Kokons.

„Eli. Wie glaubst du nur, hast du keine Chance bei mir?“

Er dreht sich um. Starrte in blaue Augen über ihm. Nils war kaum größer, es fiel eigentlich gar nicht auf, aber aus irgend einem Grund, musste Eli immer aufsehen, wenn er in seine Augen sah. Er sagte gar nichts, aber der Blick muss alles gesagt haben.

„Ich würde es vielleicht nicht Liebe nennen.

Aber sicher doch irgendwas, mehr als Freundschaft. Eli, du bist der wunderbarste Mensch auf der Welt. Du bist wundervoll, genau so wie du bist. “

Plötzlich berührten sich ihre Lippen. Eli wusste, dass er es nicht war, der den Kuss initiierte. Er hatte zu oft davon geträumt, sich zu oft zurück gehalten, als er die Gelegenheit dazu gehabt hätte. Ihre Gesichter so dicht beisammen, aber er wusste, dass er es nicht war.

Er wusste es.

Es hielt ihn nicht davon ab die Augen zu schließen. Diese Lippen auf seinen zu genießen. Zu schmecken. Langsam bewegten sie sich, lagen nicht nur länger still aufeinander.

Eli fühlte eine Zunge, die Eintritt verlangte und er war mehr als bereit ihn ihr zu gewähren. Er empfing Nils‘ Zunge und sandte seine eigene aus, um zu erkunden. Es war unglaublich. Er hatte natürlich schon rumgemacht, er wusste, wie Küssen funktionierte.

Auf dieser Party, einer der wenigen, zu denen Nils ihn hatte überreden können, hat er jemanden geküsst. Er wusste, dass dieser nur betrunken war, aber er nutzte die Gelegenheit.

Doch jetzt fühlte er, dass es damals total anders war. Es war Rummachen, es war nichts, als platonisch. Ein wenig Spaß für beide Seiten, Training für ihn. Aber dieser Kuss mit Nils war so viel besser. Er dauerte und dauerte und keiner der beiden wollte sich lösen.

Bis ihnen die Luft so unendlich knapp wurde, dass Nils sich von den weichen Lippen seines besten Freundes löste.

Eli öffnete die Augen, sah, dass auch Nils seine wieder öffnete.

„Wow. Besser, als ich dachte“, hauchte Nils schwer atmend.

„Was macht du?“

„Keine Ahnung. Ich .. komm wir setzen uns. „, Nils nahm Eli bei der Hand, er hatte das Gefühl dahin zu schmelzen.

Sie nahmen nebeneinander auf der Couch Platz. Nils ließ Elis Hand los, sie sahen sich an, bis Nils wenige Sekunden später den Kopf sinken ließ. Er machte keine Anstalten zu reden. Also ergriff Eli die Initiative „Was war das gerade?“

„Ein Kuss, Idiot. „

„Hmm, ich glaube da wäre ich auch noch alleine drauf gekommen. „, gab er mit einem Zwinkern zurück, „Nein, mal Ehrlich.

Was war das?“

„Ich weiß nicht, was in letzter Zeit mit mir los ist. Ich habe ein bisschen herumgewühlt. Ich hätte das nicht tun sollen. Aber als ich das Buch fand, dachte ich mir nichts dabei. Ich dachte es seien vielleicht Aufzeichnungen aus einer Vorlesung, oder so. Ich hab's aufgeschlagen. Ich konnte nicht widerstehen. Und als ich dann erkannte, was ich da vor mir hatte, wollte ich es auch weglegen, aber ich konnte nicht.

Ich las. „, er machte eine kleine Pause, „Eli, warum hast du mir nicht gesagt, dass dein Arsch von einem Vater so etwas mit dir gemacht hat?“

Eli atmete tief ein: „Keine Ahnung. Ich habe das niemals jemandem erzählt. Das erzählt man ja auch nicht. Es tut mir auch leid. „

Er faltete seine Hände im Schoß zusammen.

„Ist in Ordnung, ich kann das verstehen.

Irgendwie. „

Sie schwiegen wieder. Es war eine ungewöhnliche Situation und keiner von beiden wusste so wirklich, was er sagen sollte. Elis Finger wanderten zu seinen Lippen. Er berührte sie.

„Und was war das gerade?“, fragte er, blickte auf, ihre Blicke trafen sich.

„Keine Ahnung. Wie ich sagte, ich war etwas verwirrt in letzter Zeit. „

„Okey. „

Eli nahm sich eine Hand voll Chips aus der Tüte, hielt sie Nils hin, er lehnte ab.

„Kann ich … Ach, vergiss es. „, Nils sah wieder weg.

„Was? Du willst, dass ich dir alles sage, fang du als gutes Beispiel an. „

Nils rückte näher, nahm Elis Hand: „Du küsst gut. „

„Danke, du auch. „, sagte er leise.

„Woher kannst du …“

„Peter. „, antwortete Eli kurz, „War letzten Sommer, auf der Grillparty.

Er war total betrunken. Ich bin nicht stolz drauf. „

Nils lachte auf: „Die Schwuchtel? Man, Eli, du hast besseres verdient!“

„Nenn ihn nicht so. Er hat immerhin den Mut dazu zu stehen. Er ist nett. Und was besseres hätte ich nicht kriegen können. Auch wenn ich mir nicht sicher bin, dass er sich überhaupt daran erinnert. Wie gesagt, ich bin nicht stolz drauf. 2

„Ach was, jeder hat mal eine, die betrunken ist.

Oder einen. „, fügte Nils mit einem Seitenblick hinzu. Sie lachten auf.

„Und du bist wirklich cool damit?“, fragte Eli. Nils nickte.

„Wollen wir mit dem Film anfangen?“

„Ehrlich? Jetzt noch? Es ist kurz nach elf. „, Nils sah ihn an.

„Wenn du nicht willst … wir können auch eine Folge gucken. Das schaffen wir noch. „

„Wovon?“

„Keine Ahnung.

Such dir was aus. DVDs liegen da im Regal. „, Eli zeigte auf seine unglaubliche Sammlung.

„Man, du musst lernen, dein Geld besser einzusetzen. „

„Was soll ich machen? Ich bin süchtig!“, Eli breitete sich auf der Couch aus, nahm ein Bier und öffnete es. Er beobachtete Nils. Das alles war so unglaublich unrealistisch. Er hatte soeben seine tiefsten Geheimnisse geteilt und er kam klar damit. Er wusste zwar nicht, wie Nils reagieren würde, wenn er am nächsten Morgen aufwachte, aber im Augenblick genoss er es zum ersten Mal nicht mehr so zu tun, als ob.

Sie hatten ja wirklich nicht viele Worte gewechselt, aber wieder spürte Eli, was für einen Schatz er in Nils hatte. Sie verstanden sich ohne Worte. Er fühlte sich sicher und geborgen. Sein Herz begann sogar langsam wieder normal zu schlagen. Nur seine Lippen brannten. Alles Bier wusch die Flammen nicht fort.

„Was ist das denn hier?“ – Nils hielt eine DVD-Box in die Höhe.

„Kennst du das nicht? Das ist so eine kurzlebige Serie.

Noch gar nicht so alt. Im Grunde ganz neu. „

„Deutsche Tonspur?“, Eli nickte. Nils hasste nichts mehr, als Filme im O-Ton zu gucken, ganz anders als Eli. Für ihn gab es nichts besseres. Aber Nils hatte auch nie ein sonderlich gutes Verhältnis zu der englischen Sprache. Er verabscheute sie. Eli studierte sie. Da unterschieden sie sich gewaltig voneinander.

„Worum geht es?“

„Ähm, also da ist dieser Kerl, Ned, er kann durch seine Berührung Tote zum Leben erwecken.

Aber nur für eine Minute, alles was darüber hinaus geht, macht, dass ein anderer für diesen Menschen stirbt. Er erweckt seine Jugendliebe und lässt sie am leben. Jetzt darf er sie aber nicht mehr berühren, weil sie dann stirbt, zum letzten Mal. „

„Klingt traurig. „

Eli sah ihn kurz an, sah zur Seite: „Ist es auch. Aber der Wortwitz darin ist unglaublich. Erinnert ein wenig an eine Mischung aus Amelie und keine Ahnung .. Charlie und die Schokoladenfabrik mit Johnny Depp.

So irgendwo dazwischen und doch ganz anders. Aber wirklich witzig. „

„Okey. Dann schauen wir da einmal hinein. „

Sie setzten sich und sahen die erste Folge aus der Serie an.

„Komm, wir gehen Feuerwerk gucken. Es ist in ein paar Minuten so weit. „

Sie machten sich auf den Weg auf das Dach. Nils hatte den Schlüsse von der Hausmeisterin geborgt.

Also eigentlich hatte er ihn geklaut, er würde ihn morgen wieder zurück in das Büro legen. Aber er wollte so unbedingt das Feuerwerk vom Dach aus genießen, dass er einfach im günstigen Augenblick zugelangt hatte.

Hier oben war es still.

„Und sie darf ihn wirklich nicht berühren?“, fragte Nils als sie auf dem Dach nebeneinander standen.

Eli schüttelte den Kopf: „Nein, niemals.

Er tötet sie dann für immer. Und er verliert sie dann für immer. „

Sie standen wartend am Geländer. Schauten in den Himmel, es war sternenklar und absolut kalt. Ihr Atem stieg in kleinen Wölkchen auf, Nils Zähne schlugen leise aufeinander. Vielleicht hätte er doch die wärmere Jacke anziehen sollen.

„Das ist traurig. „

Eli nickte: „Ja ist es. „

Von Unten wehte ein Countdown zu ihnen hinauf.

Zehn — neun — acht

Eli schaute in den Himmel, der Mond schien sein kaltes Licht. Er dachte daran, wie das letzte Jahr verlaufen war. Was er geschafft hatte.

Sieben — sechs

Was er nicht geschafft hatte.

Fünf — vier

Was er gerne erreichen würde.

Drei

Eine Hand stahl sich in seine.

Er warf Nils einen Seitenblick zu, er schaute in den Himmel. Eli sah nicht fort. Schaute seinen Freund an, fühlte seine Hand in seiner.

Zwei

Nils wandte den Blick von Himmel ab. Fand Elis Blick. Sie schauten sich an.

Eins

Kaum war die Zahl herauf geweht gingen die Raketen zwischen den Bäumen unter ihnen los. Sie waren genau auf Explosionshöhe.

Es war ein magische Augenblick. Die glitzernden Farben, das laute Krachen und Heulen. Die entfernten Stimmen.

„Du zitterst. „, stellte Eli fest, als er Nils betrachtete. Dieser nickte.

Eli zog Nils zu sich heran, legte seinen Mantel um sie beide.

„Frohes Neues. „, flüsterte Nils in die Umarmung, dicht an Elis Gesicht. Es war eine grüne Rakete, die explodierte und ihr funkelndes Licht in den Augen des Gegenübers spiegeln ließ, als sich Nils wieder zu einem Kuss vor lehnte.

Nur dieses Mal war Eli vorbereitet. Er empfing die Lippen seines Freundes mit Vorfreude. Sie waren kalt, Nils musste wirklich frieren. Ihre Zungen tanzten langsam, nicht so wild wie zuvor.

Sie lösten sich langsam voneinander.

„Ich will nicht dein Ned sein. „, flüsterte Nils, „Ich will nicht, dass meine Berührng dich jedes mal tötet. Ich will, dass es etwas schönes ist. Etwas, das wir immer wieder wollen.

„Ich verstehe das nicht, Nils. „, offenbarte Eli.

„Eli, ich … ich weiß nicht, wie man soetwas sagt. Habe ich nie. Warum auch? Aber das hier ist wichtig. Ich finde dich toll. Du bist mein bester Freund. Aber ich will nicht nur Freundschaft. „

„Freundschaft mit Vorteil?“

„Mehr. „, hauchte Nils und küsste ihn wieder. Ihre Lippen berührten sich ganz eben.

In Eli brannte ein Feuer, das jede Kälte vergessen ließ. Einzig Nils‘ Zittern erinnerte ihn daran, dass es Minustemperaturen waren und sein bester Freund mit einer dünnen Jacke in der Kälte stand. Er war verwirrt über all das, was soeben passierte. Er hatte so lange davon geträumt Nils‘ Lippen zu fühlen, ihn zu halten, zu schmecken. Für ihn war der Abend bisher, wie ein Traum, der wahr geworden war. Aber wenn er daraus aufwachen würde, würde alles so sein wie zuvor? Würde er noch immer einen besten Freund haben? Würde er mit Nils eine Linie überschreiten, die ihre Freundschaft nicht überleben würde? Er wusste es nicht, und wenn er ehrlich war, interessierte es ihn nicht.

Ein Gedanke kam ihm in die Quere. Ein einzelner Wunsch, der all sein Denken übernahm. Er wollte diese Lippen wieder fühlen. Sich wieder in einem Kuss gehen lassen. Aber nicht hier, das war ihm klar. Es war einfach viel zu kalt.

„Zimmer. „, er zog seinen Mantel aus, legte ihn um Nils und zog ihn auf schneller Sohle die Treppen hinunter. Mit zitternden Fingern schaffte er es beim dritten Versuch endlich den Schlüssel ins Schloss seines Zimmers zu schieben und die Tür auf zu schließen.

Nils hatte die ganze Zeit über seine rechte Hand gehalten, und mit Links war Eli einfach völlig ungeschickt.

Nils drängte ihn ins Zimmer, schloss die Türe mit einem Fußtritt. Er ließ den Mantel fallen, zog seine Schuhe aus. Er stand so nah an Eli gepresst, ihre Lippen versiegelten wieder. Eli war in dem Kuss gefangen, noch immer fühlte es sich an wie ein Traum. Ein wundervoller Traum.

Dann fühlte er etwas anderes.

Hände, die sich unter seinen Pullover drängten. Hände, eisig kalt, die seinen Rücken hinauf glitten und trotz ihrer viel zu niedrigen Temperatur heiße Striemen auf seiner

Haut zu hinterlassen schienen. Nils schob den Pullover am Rücken hoch. Drückte sich gegen das wollende Fabrikat in der Front und strich immer wieder über Elis Rücken.

Eli befreite Nils aus der dünnen Jacke, unter der er nur ein Shirt trug.

Seine Hände wanderten über die Arme seines exzellenten Küssers. Dabei verloren ihre Lippen sich nur selten, etwa um Luft zu holen.

Als sie sich voneinander lösten, schauten sie sich an. Nils, Hände, noch immer unter Elis Pullover, schob er sie nach Vorne. Eli machte Anstalten zurück zu weichen. Nils verstand es als Einladung ihn zum Bett du drängen. Eli wehrte sich nicht, ließ sich zum Bett geleiten, setzte sich auf die Kante und zog Nils zu sich hinunter.

Er hockte sich vor ihn und sie küssten wieder.

Wieder fanden Hände ihren Weg unter Elis Pullover, wieder waren sie eisig kalt und fachten das brennende Verlangen weiter an. Doch in dem Augenblick, wo Nils versuchte, den Pullover über den Kopf seines Freundes zu ziehen, hielt dieser seine Arme fest. Ihr Kuss löste sich abermals unter leisem Bedauern beider.

„Nils. Nils, warte. „, hauchte er, „Bist du dir sicher?“.

Aus irgend einem Grund hatte sein Verstand die Kontrolle übernommen. Seine Libido hätte ihn am liebsten umgebracht, aber die Angst seinen besten Freund zu verlieren war nun stärker, als je zuvor.

„Nein, aber es gibt nichts, was ich jetzt mehr wollte, als dich. „, Nils begann an Elis Hals zu lecken, er platzierte sanfte Küsse auf seinem Kinn und hielt sein Gesicht in den Händen.

„Licht aus, bitte.

Nils zog sich von seinen Liebkosungen zurück, schaute in Elis Augen. Er nickte, stand auf und schaltete die Deckenbeleuchtung aus. Ein Schimmer ging vom Fernseher aus, sonst war es dunkel im Raum. Es war genug Licht, um zu erkennen, was geschah, aber zu wenig um Details zu sehen.

Nils kam wieder zum Bett, stieß sich den Zeh an der Bierflasche, fluchte und fiel auf die Laken neben Eli.

Dieser lag nun neben ihm.

„Was ist passiert?“ – „Zeh gestoßen. Scheiß Bier. „, fluchte Nils noch einmal und rieb sich den Fuß.

„Lass mich. „, Eli nahm den Fuß in seine Hände und zog den Socken aus. Auch dieser Körperteil war eiskalt. Er pustete über den einzigen Zeh, der heiß war und strich mit dem Finger darüber.

„Besser?“, seine Stimme war rau wie Schmirgelpapier, seine Lust und Aufregung konnte er nicht verstecken.

„Besser. „, flüsterte Nils zurück. Er rutschte näher an Eli heran, sie saßen nebeneinander, die Beine in die jeweils entgegengesetzte Richtung liegend. Nils betrachtete den Schimmer des Fernsehers auf Elis Haut. Er nahm seine Finger und strich über die Wange, Eli schloss die Augen, genoss die Berührung. Sie sahen sich an, erkundeten mit den Fingern das Gesicht des anderen. Jetzt war alles viel langsamer, keine raschen Bewegungen, keine drängenden Küsse.

Nur sanftes Ertasten des anderen, anfassen, fühlen. Nicht mehr. Nils machte den ersten Schritt nach Vorne, indem er Elis Stirn küsste. Eli schloss die Augen für einen Moment wieder. Nils‘ Küsse wanderten tiefer, die Wange hinab, kurz über Elis Lippen, zum Kinn, den Hals hinunter. Mit sanfter Hand drückte Nils ihn nach hinten. Eli lehnte sich zurück, Nils‘ Hände wanderten wieder unter seinen Pullover.

„Deine Hände sind so kalt. „

„Tschuldigung.

„, Nils machte Anstalten sie unter dem Pullover hervor zu ziehen.

„Nicht. „, Eli hielt ihn zurück. Nils schob das Shirt hoch, ließ von seinem Hals ab und zog es Eli über den Kopf, das Hemd darunter gleich mitreißend.

„Warte, nicht so schnell. „, Eli zog sich zurück, setzte sich wieder auf. Er fühlte sich gerade wirklich unwohl. Zum einen das Verlangen, das er nie so intensiv fühlte, die wundervollen Gefühlte auf seiner Haut, seinen Lippen.

Zum anderen das Neue, das Unbekannte. Es machte ihm Angst. Und irgendwie war es ihm auch peinlich. Er saß da, die Arme vor dem Oberkörper verschränkt mit zurückhaltendem Blick.

„Das Gesicht habe ich ja noch nie bei dir gesehen. „, flüsterte Nils und setzte sich ihm ganz dich gegenüber, „Dir brauch das nicht peinlich zu sein. „, Eli wurde rot, „Und rot werden musst du auch nicht. Ich habe das alles schon gesehen.

Hunderte Male. „

Eli konnte sich nicht helfen, ihm kroch eine Gänsehaut den Rücken hinauf.

„Das alles. Ja genau. „, murmelte er, „Du hast ja auch nicht ein Grämmchen zu viel. „

Nils glaubte sich verhört zu haben. Machte sein Freund sich soeben tatsächlich Sorgen, dass er zu dick für ihn sei? Ein Lächeln huschte kurz über seine Lippen. Eli sah es, schaute fort.

„Eli, schau mich an. „, er hob den Blick, Nils legte seine Hand auf seine Arme.

„Wenn du mir nicht gefallen würdest, würde ich dich nicht anfassen. Eli, bitte glaube mir. Du bist toll, genau so, wie du bist. „

„Wirklich?“

„Sicher. Das Bisschen Hüftgold. Mal ehrlich, wie kannst du nur glauben, dass ich dich weniger mag, dass dich überhaupt jemand weniger mag, nur weil du nicht rank und schlank bist?“

Eli schüttelte den Kopf leicht: „Keine Ahnung.

Nils zog ihn noch dichter zu sich heran, öffnete die verschränkten Arme. Ihre Oberkörper berührten sich. Eli fühlte das Shirt auf seiner Haut, die Wärme darunter von Nils‘ Haut. Dessen Hände wanderten über Elis Rücken. Eli schloss die Augen, genoss die Berührung, das Feuer in den Fingerspitzen, die noch immer eisig kalt waren. Es störte ihn nicht. Er hatte das Gefühl, so würde er sie nur noch deutlicher fühlen. Er schob seine eigenen Hände unter Nils‘ Shirt und strich ebenfalls über seinen Rücken.

Langsam lösten sie sich voneinander und Nils zog sich sein Shirt über den Kopf.

„Schau, ich bin total dürr. Nichts dran. „, versuchte er zu witzeln und präsentierte seinen eigenen Körper. Eli schaute, lächelte, aber es verschwand schnell von seinem Gesicht, als er erkannte, was er da betrachtete. Er nahm seine linke Hand zur Hilfe und strich über die Haut.

„Du könntest tatsächlich was auf den Rippen vertragen.

Selbst bei den schlimmen Licht, kann ich jeden einzelnen Knochen sehen. Nils, was machst du nur?“

„Ich sagte doch, ich sei verwirrt. „

„Worüber denn?“, Eli war jetzt sichtlich besorgt.

„Ich zeige es dir. Komm her. „, Eli lehnte sich vor und Nils‘ Lippen fanden Elis. Er ließ seine Finger von dem dünnen Körper gleiten und fasste das Gesicht in seine Hände. Das Kuss wurde passionierter, fordernder von beider Seite.

Eli war der erste, der von den Lippen lassen konnte. Nicht, weil sie ihn langweilen würden, sondern aus Neugier, was seine noch finden würden. Er küsste das Kinn, glitt tiefer, den Hals hinab, nach Hinten. Seine Finger lagen hinter den Ohren, ließen Nils keinen Millimeter nach Hinten weichen. Elis Zunge fand einen Punkt, knapp hinter der Halsschlagader, wo er ein Stöhnen auslöste. Doch er verweilte in andauernder Entdeckungslust nicht. Sein Weg führte ihn hinab, weg vom Hals, zum linken Schlüsselbein.

Hier verweilte er eine weile, testete verschiedenes aus.

Elis Lippen wanderten weiter, zur Schulter, zogen Nils so nah an ihn heran, dass ihre nackte Haut nun zum ersten mal die Berührung des anderen erfuhr. Jetzt fühlte er ebenfalls Lippen auf seiner Schulter. Er war davon so begeistert, so hingerissen, dass er etwas tat, von dem er nicht gedacht hätte, dass er es jemals tun würde. Er biss leicht in die Schulter seines Liebhabers.

Nils stöhnte wieder auf.

„Ich liebe dieses Geräusch. „, nuschelte er und leckte nun seinen Weg weiter. Er wollte jeden Quadratzentimeter Haut mit seiner Zunge schmecken und dabei noch viele Orte finden, deren Berührung ein Stöhnen, einen leisen Laut, auslösten. Seine Hände ließen von Nils Kopf, wanderten über den Brustkorb. Während er entdeckte, dass nicht nur seine Brustwarzen empfindlich waren, wühlten sich lange Finger durch seine Haare. Jetzt stöhnte auch er ganz leise auf, knabberte am Nippel und ließ seine linke Hand weiter hinab gleiten.

Bis sie an ihr Hindernis kamen, der Hosenbund versuchte kurzzeitig seinen Weg zu beenden. Doch alles was er schaffte war, eine kurze Verzögerung, wie eine Ampel, die noch nicht ganz auf grün geschaltet hatte. Kaum hatte er ihn überwunden, schob er seine Hand suchend tiefer, nicht zu tief, etwas wollte er sich aufsparen, aber er strich über die Unterwäsche. Er musste lächeln, Satin. Ein Stoff, den er nie als Unterwäsche tragen würde.

Das äußerste waren Laken und Bettwäsche. Aber diese lag gut verstaut im Schrank. Er musste wieder lächeln. Ihm kam ein Bild in den Sinn, er lag auf den Laken, alleine — zuhause. Und war gerade dabei sich selbst zu „helfen“. Als er damit fertig war, lagen Laken und Decke weit unten am Bett. Satin war nichts für nackte Haut, auch wenn es sich wie flüssige Luft anfühlte. Es rutschte früher oder später fort.

Er atmete bei dem Gedanken pustend durch die Nase und verursachte eine Gänsehaut.

Seine Hand blieb ruhig auf der Beule liegen, die er nun deutlich spüren konnte. Wenn er jetzt nicht so voller ungeduldiger Lust gewesen wäre, hätte er realisiert, was er hier gerade tat. Er hielt zum ersten Mal eine fremde Lustzone. Doch sein einziger Gedanke war, dieses süße Geräusch wieder hervor zu locken. Das einzige, was er letztlich gehört hatte, war ein scharfes Zischen, als er in die Jeans glitt und ein Keuchen, als seine Hand sich auf die Beule legte.

Nils Hüften bewegten sich leicht, was Eli dazu veranlasste die Beule zu massieren, die Hände in seinen Haaren wurden grober, seine Zähne am Nippel aggressiver. Er wollte das Stöhnen. Und da war es, als er mit den Fingerspitzen die Eichel unter dem Fabrikat fand, hörte er wieder dieses unglaubliche Stöhnen.

„Du machst mich wahnsinnig. „, sagte Nils heiser, „Du musst aufhören, oder ich spritze in meine Hose.

Eli ließ den Nippel los, schaute auf und grinste schelmisch: „Das wollen wir beide ja nicht. „, doch seine Massage fuhr fort. Nils hatte die Augen geschlossen, bewegte sein Becken schneller vorwärts, versuchte einen Rhythmus zu finden. Seine Gedanken waren nur auf die Hand in seiner Hose fixiert. Er stöhnte lauter auf, seine Wünsche waren nichts sehnlicher zu erlangen, als Erlösung von dieser sinnlichen Qual. Gleichzeitig bildete sich ein leiser Widerspruch in seinen Gedanken, wuchs an.

„Eli, bitte. „, flehte er und öffnete die Augen. Mit Anstrengung gelang es ihm sein Becken nicht weiter den Fingern entgegen zu bewegen. Er versuchte seine Atmung unter Kontrolle zu bekommen, schaute Eli an, der von seiner Brust aus zu ihm aufschaute.

„Du musst wirklich aufhören. „

Eli zog ein gespielt beleidigtes Gesicht und nahm seine Hand zurück, nicht ohne ein letztes mal über die empfindliche Eichel zu streicheln, an der sich ein feuchter Fleck gebildet hatte, der den Stoff glitschig machte.

Ein Schaudern ging durch Nils Körper, er verdrehte die Augen und Eli erkannte, dass er wirklich kurz vor dem Kommen lag.

„Ich wusste nicht, dass du so nah dran warst. „, flüsterte er und vergrub ein Gesicht in Nils‘ Haaren. Er sog den Geruch nach Shampoo ein, irgend eine Frucht, süß, aber nicht zu süß und im übrigen mehr zu erahnen, als zu riechen.

„Hmm. „, summte er, als er jetzt Nils Finger fühlte.

Er quetschte sich aber nicht durch den Hosenbund, er öffnete ihn. Hätte Eli ja selbst auch dran denken können. Nils löste sich von ihm und zog seine Jeans aus. War ein wenig schwieriger, als er gedacht hätte und er musste lachen, als er mit dem Zug fast Eli vom Bett geworfen hätte. Eli krabbelte zurück, setzte sich auf seine Knie und Füße und schaute Nils wieder an.

Dieser kam ganz nah, stand auf den Knien und schaute ihm direkt in die Augen, als er die Hand in Elis Wäsche gleiten ließ.

Eli schloss die Augen, als seine Finger seinen Penis fanden. Er war hart, härter, als er selbst erwartet hätte. Nils strich zärlich unter dem Stoff über ihn, Eli schloss die Augen, versuchte ruhig zu atmen, was ihm auch fast gelungen wäre. Doch die Lust wollte irgendwo hin, er stöhnte leise, kaum hörbar. In seinen Ohren dröhnte das pulsierende Blut. Er hatte sich selbst unzählige Male angefasst, warum auch nicht? Jetzt aber nicht seine eigenen Finger zu fühlen, nicht zu wissen, wo sie als nächstes engeren Kontakt mit seiner Haut eingehen würden, war etwas so unvorstellbares.

Nils hatte es irgendwie geschafft, dass seine Finger nicht mehr ganz so kalt waren, es war sogar sehr angenehm.

Eli wollte mehr, er stellte sich auch auf seine Knie, war nun auf Augenhöhe mit Nils und verfing seine Lippen in einen wilden Kuss. Auch seine Hand fand wieder in die Hose des anderen, doch dieses Mal öffnete er den Knopf und den Reißverschluss. Seine eigene Lust machte es fast unmöglich einen klaren Gedanken zu fassen, so spiegelte er einfach, was Nils mit ihm tat in der Erwartung, dass es ihm gefallen würde.

Ihr Kuss wurde nur durch das Stöhnen beider unterbrochen, das ihnen Gelegenheit gab zu atmen.

In Eli baute sich eine Welle auf, er konnte sie fühlen, wollte sie aber nicht aufhalten, er kannte diese Welle, er hatte sie oft gespürt, aber nicht so intensiv. Je intensiver sie wurde, umso genauer wusste er, dass sie bald brechen würde. Brechen, er wusste nicht, ob er das wollte. Wollte er es schon beenden? Er stöhnte wieder auf, hielt aber dieses mal Abstand von einem neuerlichen Kuss.

Er schloss die Lippen, öffnete die Augen, atmete tief ein.

„Stopp. „, presste er hervor, „Ich komme gleich. „, Nils hatte darauf gewartet die Worte zu hören. Er hatte längst bemerkt, dass Eli nicht mehr lange durchhalten würde. Aber auch er wollte nicht, dass es schon zuende war. Er wollte mehr von seinem Freund sehen, mehr fühlen, mehr erforschen. Er war erstaunt, dass sich Eli so gut unter Kontrolle hatte, er hätte das nicht geschafft.

Obwohl, wenn Eli in den letzten Augenblicken nicht langsamer und unkonzentrierte an ihm selbst gearbeitet hätte, dann wäre er längst gekommen. Es konnte es verstehen.

Nils zog die Hand nicht zurück, Eli schon. Er drängte ihn, sich hinzulegen. Sie schauten sich gegenüber ins Gesicht, lagen auf der Seite, Nils‘ rechte Hand noch immer in Elis Hose.

„Was jetzt?“, fragte Eli.

„Was du willst.

Er beugte sich vor, rutschte etwas näher heran, küsste Nils Nase und schaute ihm wieder in die Augen. Er sah die Lust darin und fragte sich, ob sie auch in seinen Ablesbar war, so deutlich, wie bei Nils. Sicher war sie das, schoss es ihm durch den Kopf und er lächelte. Mit seinen Fingerspitzen der linken Hand glitt er über Nils‘ rechte Wange, er schloss kurz die Augen.

„Ich .. danke.

„, hauchte er mehr, als dass er es sagte.

Nils blickte ihn an: „Wofür?“

„Das hier. „, Eli platzierte einen weiteren Kuss, jetzt auf Nils‘ Kinn.

„Gern geschehen. „

Sie schauten sich noch eine Weile an, stillschweigend. Bis Nils‘ Finger langsam wieder ihre Bewegungen aufnahmen. Ganz langsam, ganz sanft strich er über Elis harten Penis. Er stöhnte leise auf, nein, es war eher ein geräuschvolles Atmen, als ein leises Stöhnen.

Eli war nicht der laute Typ. Er dirigierte seine linke Hand über Nils‘ Arm, Seite zu seinem Hintern. Nils hatte die Jeans noch immer an, aber jetzt hatte Eli leichten Zugang zu seinem Hintern. Er fasste hinein, glitt über den Beckenknochen, der bedeckt von weicher, heißer Haut, deutlich hervor stach. Es mochte sicher dazu betragen, dass sie auf der Seite lagen, aber er konnte deutlich fühlen, dass Nils abgenommen hatte. Aber neben all den Sorgen wurde seine eigene Lust wieder größer, das langsame Streicheln machte ihn wahnsinnig.

Die Sorgen verschwanden und er berührte Nils Hintern.

„Wir müssen die Jeans von dir bekommen. „, sagte er, als Nils‘ Berührungen fast verschwunden waren.

„Und den Rest deiner Klamotten auch. „, Nils glitt widerwillig, aber einsichtig aus Elis Hose. Beide begannen sie sich aus den übrigen Sachen zu schälen. Elis Socken und Unterwäsche wanderten auf den Boden, neben die Sachen Nils‘.

Als sich ihre Blicke wieder trafen, errötete Eli leicht.

Er konnte verstehen, wie ihm das jetzt peinlich werden konnte. Nils hatte bereits gesagt, dass er kein Problem damit hätte. Aber er konnte es irgendwie nicht glauben. Er hatte viel zu oft mitbekommen, wie Menschen nur nach dem Äußeren urteilten. Er nahm sich da selbst nicht als Ausnahme, aber er konnte nicht wirklich verstehen, dass es jemandem egal war. Ihm war es selbst ja nicht egal. Dazu kam, dass er sich noch nie so nackt gefühlt hatte.

Es war nicht so, dass sie sich gegenseitig noch nie nackt gesehen hätten. Nur eben nicht so. Das war nicht nur Neuland für ihre Freundschaft, es war generell neues Land für Eli. Er schüttelte den Kopf leicht, versuchte den Gedanken zu vertreiben und konnte es auch, indem er sich nun auf den Körper vor ihm konzentrierte. Er fasste mit kalten Fingerspitzen, die er immer bekam, wenn Aufregung ihn erfasste, Nils bei den Schultern. Sie küssten sich, Hände wanderten, erkundeten den Körper des Gegenüber, fanden ohne lange zu suchen die Stellen, die die Hitze wieder entfachten.

Nils Hände waren es, die zuerst unbekanntes Terrain betraten. Er ließ seine Finger weiter gleiten, tiefer gleiten, in die Poritze. Eli bemerkte es zunächst nicht, erst als er seinen Eingang berührte, zuckte er zusammen. Es war kein lichtes, erregtes Zucken, sondern wirklich ein Zurückschrecken in Angst. Nils bemerkte es unverzüglich, ließ von dem empfindsamen Ort.

„Eli, sprich mit mir. Wenn ich zu weit gehe, dann sag es mir.

Eli zögerte, antwortete langsam: „Nein. Schon gut. Es ist nur, dass ich das noch nie gemacht habe. „

„Hier sind wir schon zwei. „

„Weißt du wie es geht?“, die Frage war Eli schneller entwichen, als er denken konnte und am liebsten hätte er sich die Zunge abgebissen.

Nils lachte auf: „Sag mir nicht, du hast dir das noch nicht einmal im Internet angesehen?“

„Natürlich.

„, gab er kleinlaut zu, „aber das heißt ja nichts. „

„Wenn du es lieber nicht machen willst …“, Nils machte eine kurze Pause, „Wir können warten. Ich würde mein linkes Ohr geben, wenn ich dich endlich lecken darf. „, fügte er leise hinzu.

„Nils!“, solche Worte hatte er nicht erwartet, aber sie taten ihren Zweck, er fühlte ein Kribbeln voll Erwartung und musste dümmlich grinsen. Er zog Nils zu sich hin und umarmte ihn, vergrub seine Nase wieder in seinen Haaren: „Sei vorsichtig.

“ – „Immer. Hast du, was wir brauchen?“

„Schublade. Aber keine Kondome. „

Nils sah ihn an: „Brauchen wir welche?“

„Ich schlafe sicher nicht ohne mit dir. Nimm's mir nicht übel, aber wer weiß, wo dein Schwanz so alles war. „

Nils lachte auf, das nahm er ihm nicht übel. Es war die Wahrheit. „Okey. „, er beugte sich vor, über die Bettkante.

Er drohte das Gleichgewicht zu verlieren und schob seine Hand schnell in die oberte Schublade des Nachttisches, wo er schnell fündig wurde. Es war beinahe das einzige darin. Mit einem schnellen Griff hatte er seine Hose auch noch geschnappt und setzte sich zurück. Er kramte einen Augenblick in den tiefen Taschen, zog sein Portemonnaie hervor und öffnete es. Zum Vorschein kamen drei kleine Päckchen.

„Man, da bist du aber optimistisch.

„, witzelte Eli, als er sie erblickte. Sie lachten zusammen, brachen die gespannte Stimmung. Nils kam ganz dicht an Elis Ohr und hauchte: „Bist du dir sicher?“ Ohne eine Antwort abzuwarten begann er am Ohrläppchen zu knabbern. Eli schloss die Augen, vergaß die ausstehende Antwort, zu der ihm eh nichts eingefallen wäre und gab sich dem Gefühl hin, dass ihn wieder durchflutete.

Er ergriff Nils Schultern und zog ihn mit sich. Eli legte sich auf den Rücken, Nils über ihm.

Seine Hände wanderten seinen Rücken hinab, strichen über den Hintern, wanderten wieder hoch und verfingen sich in Nils‘ Haaren. Er stöhnte auf, als Nils Mund seine Nippel erreichte, aber sogleich weiter zog. Beide atmeten wieder schwer, als Nils seinem Ziel näher kam. Er hielt inne, schaute auf, bevor er seinen Kopf senkte und den steifen Penis Elis langsam mit seiner Zungenspitze betastete. Eli krallte sich ob der unerwarteten Gefühle in Nils Haare, ließ aber locker, als er merkte, dass er ihm sicher so weh tat.

„Nils, du bringst mich um. „

Er schaute auf, ein schelmisches Grinsen auf den Lippen: „Noch nicht. „

Anstatt mit seinen sanften, fast neckenden Berührungen fortzufahren, nahm er Eli in seinen Mund auf. Er schaffte es nicht ganz, hatte er das zuvor noch nie gemacht. Man konnte es nicht sehen, aber Nils‘ Herz schlug schnell, es raste fast. Seine Hände, auf Elis Hüfte liegend, zitterten.

Er war noch nervöser, als Eli. Man sah es ihm einfach nicht an. Er ließ sich von seiner Lust treiben und benutzte die Erfahrungen, die er selbst gesammelt hatte. Er versuchte den besten Blowjob zu machen, den es ja gab, ohne aber wirklich zu wissen, wie er sein sollte. Er erinnerte sich an verschiedene, mischte sie in Gedanken zusammen und versuchte es bei dem Schwanz in seinem Mund. Nachdem er ihn so tief es ging in sich aufgenommen hatte, fühlte er einen kleinen Würgereflex und ließ ihn wieder hinaus gleiten.

Doch nicht ganz, er wiederholte das ganze einige Male. Elis Körper zitterte mittlerweile unter Anstrengung. Aber Nils war noch nicht fertig

Er begann nach einer Weile die Vorstöße des Schwanzes weniger tief zu erlauben, bis er nur noch in seinem Mund auf der Zunge lag. Er begann jetzt damit zu spielen, ließ sie langsam um die Eichel gleiten, schmeckte den Lusttropfen. Er merkte, dass es Eli in den Wahnsinn trieb, er konnte es selbst kaum erwarten, dass Eli bei ihm anfing.

Er ließ eine Hand von Elis Hüfte und öffnete das Gleitmittel. Er drückte ein kleines bisschen heraus, verteilte es auf seinen Fingern und brachte sie sofort in Position. Jetzt war er total auf das konzentriert, was er tat. Seinen eigenen, drückenden Schwanz hatte er vergessen. Er erinnerte sich mir Grauen daran, was er in dem tagebuch gelesen hatte. Er wollte Eli auf keinen Fall weh tun, darum war er besonders zärtlich, als er langsam die Rosette betastetet und das Gleitmittel darauf verteilte.

Als er glaubte genug verschmiert zu haben, war er noch einmal ganz ausgefallen mit seinem Mund, probierte etwas, um Eli abzulenken.

Es funktionierte, denn bis Eli fühlte, dass Nils aufgehört hatte an seinem Eingang zu spielen, ihn mit den Berührungen wahnsinnig zu machen, hatte dieser schon die Fingerkuppe seines mittleren Fingers in ihm versenkt. Eli stöhnte auf, es fühlte sich gut an.

Langsam schob Nils seinen Finger weiter hinein.

Als er ihn ganz verborgen hatte, ließ er Elis Schwanz langsam aus seinem Mund gleiten. Er hatte das Gefühl, dass Eli das erleben musste, ohne von irgend etwas abgelenkt zu werden. Elis Hände verließen seine Haare, krallten sich in das Laken und sein Körper bewegte sich in großer Lust. Plötzlich wurde Nils klar, dass er nur knapp Elis Höhepunkt verhindert hatte und Eli nicht nur vor Erregung, sondern vor allem vor Enttäuschung reagierte. Er ließ sie etwas abklingen, bewegte dann langsam seinen Finger.

„Scheiße, das ist …“, mehr Worte bekam Eli nicht zusammen, er stöhnte, lauter als je zuvor und versuchte seine Muskeln unter Kontrolle zu bekommen. Doch sie wollten nicht, er wollte mehr von diesem unglaublichen Finger. Nils addierte einen weiteren Eindringling hinzu und stieß in langsamen Bewegungen vor.

Es passierte so schnell, dass es keiner kommen sah. Plötzlich war es vorbei, Eli stieß mit seinem Becken nach unten, versuchte Nils tiefer in sich aufzunehmen und kam.

Sein Saft spritzte vorwiegend auf seinen Bauch und das Laken um ihn herum. Nils hörte auf seine Finger zu bewegen, und schaute Eli an. Dieser konnte nur starren. Seine Augen weit offen, atmete er schwer. Das war das einzige Geräusch im Raum für Sekundenbruchteile, die wie Jahre wirkten.

„Tut mir leid. „, murmelte Eli und setzte sich auf.

Nils rückte näher zu ihm, sie nahmen sich in den Arm, streichelten den anderen.

Nils lächelte ihn an. Seine Finger wanderten über Elis Bauch, sammelten den Saft ein, der heiß auf der Haut lag. Als er etwas verteilt hatte, nahm er seinen Finger und führte ihn zu Elis Mund. Eli schaute ihn ungläubig an. Nils nahm seinen eigenen Finger in den Mund und leckte ihn ab. Eli sah ihn ungläubig an. Nils näherte sich zu einem Kuss, Eli war hin und her gerissen. Aber die Neugier siegte, ihre Zungen vereinten sich, er konnte sich selbst schmecken.

Nils sammelte wieder etwas Liebessaft ein, brachte ihn in den Kuss ein, Eli leckte den Finger ab, Nils stöhnte auf, ihre Münder verschmolzen wieder. Atemlos in ihrem Kuss gefangen, war es eine Schande für Eli, als Nils sich zurückzog. Eli hatte begonnen Nils Schwanz zu massieren, er machte es ihm nicht leicht, nicht zu kommen. Und das war das einzige, woran Nils denken konnte. Jetzt noch nicht. Nein. Bitte.

Dann war die Hand weg, Nils öffnete wieder die Augen, sah in wundervolle große und lächelte.

Eine Hand strich über seine Wange, er hörte ein Rauschen in seinen Ohren. Ihm war es schon immer unangenehm gewesen, wenn jemand über seine Wange strich,jedes Mal hatte er das Verlangen die Hand weg zu schlagen und gleich die Faust ins Gesicht des anderen zu rammen. Doch hier und jetzt fühlte es sich zum ersten Mal gut an. Jede Berührung von Eli fühlte sich gut an. Er schmiegte sich an den warmen, überaus weichen Körper und schlang seine Beine um Elis Hüfte.

Jetzt saß er auf ihm, konnte Elis Schwanz an seinem Hintern fühlen, sein eigener ragte steil nach vorne, berührte Elis Bauch. Nils begann langsam seine Hüften zu bewegen, achtete peinlichst darauf immer wieder mit seinen Backen und seiner Ritze Elis Schwanz zu berühren, er fühlte, wie er wieder härter wurde. Es war nichts gegen das erste Mal, aber langsam kam wieder Leben in Elis untere Hälfte. Gleichzeitig rieb er seine Eichel immer und immer wieder über Elis Unterbauch.

Ein feiner Film hatte sich gebildet und erlaubte eine Rutschpartie. Nils stöhnte laut auf, klammerte sich an Eli. Er dachte verzweifelt an etwas anderes, versuchte sich zurück zu halten, mit den Bewegungen aufhören. Endlich schaffte es sein Kopf sich durchzusetzen, er wurde langsamer, saß bald nur noch auf Elis Schoß. Er konnte seinen Schwanz deutlich fühlen.

„Steht doch wieder. „, neckte er und beide lachten.

„Nils?“ – „hm?“ – „Können wir .. also ich meine, willst du in mich kommen?“, Nils nickte nur, küsse Eli und rutschte von ihm hinunter.

„Wie willst du denn?“, fragte Eli.

„Nimm die Beine hoch und leg dich auf den Rücken. „

Eli tat, wie gesagt und lehnte sich in die Kissen. Jetzt fühlte er sich sehr verwundbar, er konnte spüren, wie seine Erektion nachließ, aber noch immer war er von Lust gefüllt und wartete voller Vorfreude und Angst.

Nils nahm sich noch einmal die Tube mit dem Gleitmittel, setzte sich an Elis Hintereingang, betastete ihn, verteilte es großzügig außen.

Dann führte er langsam seinen Finger ein, einen weiteren. Er wusste, obwohl er es noch nie gemacht hatte, dass er jetzt sicher nicht einfach drauf losrammen durfte. Er hatte einmal ein Mädchen gehabt, die war aber schon erfahren. Viel älter als er, hatte er ihn natürlich nicht gesagt, aber da war es einfacher.

Eli stöhnte leise, als Nils wieder diesen Punkt in ihm berührte. Er wusste was es war, strich noch ein paar Mal darüber, bevor er die nunmehr drei Finger aus Eli gleiten ließ.

Er quittierte es, unbewusst, mit einen Stöhnen, öffnete die Augen und sah Nils an.

Dieser fummelte an einem der Kondome. Gekonnt streifte er es sich über und verteilte auch darauf großzügig Gleitmittel. Nils beugte sich über Eli.

„Vorsichtig, ja?“

„Natürlich. „, bestätigte dieser und brachte alles in Position. Seine Finger waren wieder kalt, er war eindeutig genauso, wenn nicht noch nervöser, als Eli.

Langsam presste er gegen Elis Rosettem,, fühlte, wie sie nachgab. Mit einem kleinen Zucken Elis, nicht aus Schmerz, wohl aus Überraschung, glitt seine Spitze hinein. Eli schloss für einen Moment die Augen, atmete tief ein, nickte. Nils verstand es als Aufforderung tiefer zu gehen. Nun drang er langsam vor, er merkte gar nicht, wie sehr er jeden Augenblick hiervon hätte genießen können. Alles woran er dachte, war vorsichtig zu sein und Eli nicht weh zu tun.

Dann war er in ihm. So tief er konnte. Er bewegte sich nicht in ihm, fühlte die Enge, die Wärme. Jetzt nahm er seine Lust wieder wahr, spürte, dass er sich gerne bewegen würde, Eli zeigen wollte, was Lust war. Aber am meisten wollte er seine eigene fühlen. Er begann seine Haltung zu ändern. Seine Arme übernahmen die Aufgabe Elis Knie oben zu halten, Eli ließ sie los und umfasste stattdessen Nils‘ Handgelenke.

Er strich sanft darüber, schaute Nils an, nickte langsam.

Nils konnte fühlen, wie sich Elis Muskeln immer wieder anspannten und locker ließen. Das war noch schlimmer, als darauf zu warten. Es fühlte jede Faser seines Schwanzes, fühlte jede Bewegung Elis, sogar, wenn er einatmete. Langsam begann er sich aus ihm heraus zu ziehen, fühlte, wie unglaublich empfindlich er war. Es würde sicher nicht lange dauern. Das war ihm klar. Und es war auch Eli klar, der das Zittern in Nils‘ Händen fühlte, der den Schweiß auf seiner Stirn, seinem Oberkörper fühlte.

Nils, der so nah an ihm war. In ihm war.

Nils wurde schneller, er konnte nicht mehr denken, er fühlte nur noch. Seine Augen waren geschlossen, er fühlte, wie sich Eli bewegte, sah ihn nicht an. War überrascht, als er Lippen an seinen fühlte, nahm die Zunge entgegen. Schickte die eigene auf Reise. Eli stieß sich ihm entgegen, seine Hand wanderte zu seinem Schwanz und umfasste ihn. Für Eli war es ein unglaubliches Gefühl.

Bisher hatte er sich einfach nicht getraut, aber nun wusste er, was er die ganze Zeit verpasst hatte. Seine Hand wurde schneller, wie auch Nils schneller wurde. Er fasste fester zu, wo auch Nils tiefer in ihm stieß. Langsam baute sich sein Höhepunkt auf, als er kam, fühlte er selbst, wie seine Muskeln zuckten, fühlte selbst, wie Eli das verrückt macht, denn er hörte es. Ihr Stöhnen verschmolz, seines ein leises Untergeräusch, das mit Nils‘ zu einem vollkommenen Ton der Lust wurde.

Nils kam in ihm, er war fertig, da fühlte er ihn noch immer in sich. Ihre Blicke trafen sich, ihre Lippen vereinten sich und langsam kühlte das Verlangen ab, beide waren verschwitzt, als sie das Nachglühen ihrer Lust erlebten.

Nils langte nach unten, zog sich aus Eli heraus, bevor er ganz schlaff wurde. Er stand wiederwillig auf, zog das Kondom ab. Er entsorgte es in dem kleinen Waschbecken und wusch seinen Schwanz ab.

Er hatte echt keine Ahnung, wo das Ding alles gewesen war. Und er wollte absolut kein Risiko eingehen, wenn sie jetzt noch miteinander lagen. Darauf freute er sich, unter die warme Decke legen, an Eli geschmiegt. Seine haut riechen, seine Küsse schmecken. Doch als er sich zu Eli drehte, um in sein Bett zu kriechen, ihm nah zu sein, sah er den Schatten auf Elis Gesicht.

Er ging zu ihm, setzte sich auf die Bettkante.

Nils nahm Elis Hand und strich darüber.

„Bereust du es?“, fragte er sanft. Eli schüttelte den Kopf.

„Es ist nur, was ist jetzt?“

„Was meinst du?“

„Uns. “ – „Oh“, er wusste es wirklich nicht. Er mochte Eli, er hatte davon geträumt. Also vielleicht nicht hiervon und vielleicht auch nicht mit Eli. Aber er hatte geträumt. Ihm war nicht bewusst gewesen, dass es ein hinterher geben würde.

Das hat er einfach nicht gesehen. Doch nun, da es da war, ging kein Weg darum herum. Das musste geklärt werden.

„Was möchtest du denn?“, er schaute Eli an.

„Ich?“, er machte eine Pause, „Du hast es doch gelesen. „, wieder eine Pause in der Nils nicht wusste, was er sagen sollte. Es stimmte, er hatte gelesen, er wusste es. Doch was bedeutete es für ihn? Im ersten Moment bedeutete es, dass einige seiner Phantasien, die er, sobald sie kamen, schnell verdrängt hatte, zugelassen hatte.

Mehr als das, dass aus ihrer Freundschaft etwas wurde, das nicht mehr Freundschaft war. Das war für ihn deutlich. Danach war es einfach nicht mehr wie zuvor. Er hatte seinen besten Freund so erlebt, wie man es normalerweise nicht tat. Er hatte mehr gesehen, mehr gelernt, als Eli selbst jemals hätte preis gegeben.

„Es ist … ich weiß gar nicht wie ich das erklären soll. „

„Es ist einfach passiert?“, fragte Nils, Eli nickte.

„Ja, ist es. Ich mag dich. Ich kann nicht denken, funktionieren, ohne dich. Und als ich endlich merkte, dass du mehr für mich warst, als ein Freund, da war es so spät. Ich wusste, du würdest mich nicht so wollen. Ich meine, … also du weißt schon. „

„Die Mädchen. „, ergänzte Nils, Eli nickte wieder.

„Und dann habe ich mir gedacht, wenn ich dich nicht so haben kann, dann als Freund.

„, er sah Nils in die Augen, „Besser so, als gar nicht. „

Sie schwiegen wieder einen Moment.

„Heute — Das hier. Ich weiß, was ich will, ich will nur dich. Es ist was passiert, von dem ich nmir nie hätte träumen lassen. Also wenn ich ehrlich bin, habe ich das hier“, er tippte sich an den Kopf und grinste dumm, „schon einige Male erlebt. „

„Man, und ich dachte du bist verklemmt, Eli!“, Nils lachte auf.

„Du bist doch doof. „, scherzte er zurück wurde aber schnell wieder ernst, „Nils, du entscheidest das. Ich weiß, dass Freundschaft für mich funktioniert, aber du musst dir über eines im Klaren sein. „

„Dass es nicht mehr wird, wie früher? Dass wir das nicht mehr machen?“

„Hmm. „, stimmte Eli zu.

„Darf ich jetzt etwas sagen?“, Eli nickte, „Ich habe darüber nicht nachgedacht.

Nicht so wie du. Ich hatte seit ein paar Wochen — ja vielleicht ein paar Monate, das Gefühl, dass da etwas anders ist. Nicht mit dir — mit mir. Als ich dein Tagebuch las, sorry deswegen übrigends. Ich konnte nicht aufhören. Ich hätte es lassen sollen. „

„Dann hätten wir es nie gemacht“, flüsterte Eli.

„Ja. „, stimmte Nils bei, „Nie. Aber es war schön. Ich muss das echt sagen, Eli.

Du bist schön. Und rede dir nichts anderes ein. Ich mag dich wirklich sehr. Ich weiß auch für mich, dass Freundschaft funktioniert. Aber jetzt im Moment kann ich mir keine Freundschaft mit dir vorstellen. „

Eli schaute ihn entsetzt an, verstand nicht, warum Nils ein Lächeln im Gesicht trug.

„Du guckst so entsetzt. Ich will nicht nur Freundschaft. So meinte ich das. Ich will dich wirklich. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass ich Schwul bin.

Hey, Titten sind super. „, er grinste, „Aber ich habe mehr gefühlt bei dir, als ich es je bei jemand anderen getan habe. Und ich habe das oft getan, nicht, dass du mich falsch verstehst. „

Eli lachte, schaute ihm direkt in die Augen und flüsterte: „Schlampe. „

Nils schaute ihn an, sah das verschmitzte Lächeln und erwiderte es: „Deine Schlampe, Mister!“

Sie legten sich nebeneinander, streichelten sich, hielten sich, küssten sich.

Nils fühlte, ebenso wie Eli, die Müdigkeit kommen. Doch bevor ihm, der seinen Kopf auf Elis Brust hatte, die Augen zufielen, hörte er noch einmal Elis Stimme. Sie holte ihn aus einem Traumland zurück.

„Wir müssen dich testen lassen. „

Er hörte es, nahm es war, antwortete mit Verzögerung, denn es dauerte, bis er die Bedeutung der Worte bemerkte.

„Das müssen wir. „

Jetzt drifteten sich eng aneinander geschmiegt in eine tiefen Schlaf.

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