Kontakt Kapitel 01

Telefonsex mit ECHTEN Frauen: Zusätzlich mit Kamera Funktion möglich!

Vorwort

Dies ist eine kleine Geschichtenserie von Einzelgeschichten, die lediglich ihren Ausgangspunkt – Kontakte via eines Internetportals – und einen Protagonisten aus dem vorherigen Kapitel gemeinsam haben. Die ersten fünf Kapitel waren bereits zuvor unter meinem eigentlichen Usernamen erschienen – bis ich mich aus profilneurotischen Erwägungen dazu entschloss, meine deutschen und englischen Geschichten künftig getrennt zu halten. Die Geschichte selbst ist unverändert.

1. Der ungläubige Thomas

Es war genau einer dieser Tage, die einfach nicht enden wollen.

An manchen Tagen wußte man nicht, wo einem der Kopf stand, konnten nicht genug schwachmatische User mit immer denselben dummen Problemen in unserer Service-Hotline anrufen, dann plötzlich passiert gar nichts mehr, und man hängt blöde rum, albert mit den Kollegen für eine Stunde, spielt noch eine Partie Solitaire und verpasst dabei den Anruf, der dann einen anderen Gelangweilten aus seiner Lethargie reißt, oder surft ziellos im Web rum. Ich holte mir eine weitere Tasse Kaffee, obwohl mir von den vorherigen schon fast schlecht war.

Noch drei Stunden, die Spätschicht hatte es in sich.

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Ein ganz schöner Abstieg, vor fünf Jahren hatte ich noch meine eigene kleine Computerfirma gehabt, mit Internetpräsenz und allem drum und dran, aber als ich mich dann von Susanne trennte, ging alles den Bach runter. Sie hatte immerhin mehr als die Hälfte des Startkapitals aufgebracht, und ich zahlte sie nach der Trennung aus, noch bevor wir die Scheidung einreichen konnten. Ich hatte den höheren Kredit nicht als großes Problem wahrgenommen, da zu dieser Zeit das Geschäft noch recht ordentlich lief.

Dann aber wurde es immer enger, bis ich auch den letzten Mitarbeiter entlassen mußte, weil ich im Endeffekt weniger verdiente als er, versuchte statt dessen, nur noch über das Netz zu verkaufen. Ich war nie ein guter Geschäftsmann, Susanne hatte da ein deutlich besseres Gespür, hat auch immer die Steuererklärungen und alles gemacht, immerhin hatte sie in dem Bereich ja auch ihre Ausbildung abgeschlossen, auch wenn sie wegen der Kinder dann nicht lange in dem Beruf gearbeitet hatte.

Na ja, plötzlich stand ich dann ohne Ehe, ohne Firma und mit einem Haufen Schulden da. Das Haus hatten wir Gott sei Dank nur gemietet, es wäre für mich allein auch viel zu groß gewesen. Susanne ging es deutlich besser, sie war zurück in ihre „alte Heimat“ nach Köln und hatte einen guten Job gefunden. Auf Unterhalt hatten wir gegenseitig verzichtet, sie wollte auch für die Kinder nichts, außer den Sparplänen fürs Studium oder Ausbildung, in die wir beide zu gleichen Teilen noch einzahlten.

Tobias war schon in der Zwölften, ob Jenny allerdings noch die Kurve kriegte, war eine andere Frage, sie hatte das chronische Unlustsyndrom, das einen Abgang nach der Zehnten immer wahrscheinlicher werden ließ. Ich sah die Kinder hauptsächlich in den Ferien, oder wenn sie mal hier Freunde besuchten, aber sie waren ihrer Mutter immer näher gewesen als mir.

Jenny hatte mir am Telefon erzählt, dass Susanne wieder einen neuen Freund hatte, den dritten nach unserer Trennung.

Dem Vernehmen nach war er „ganz nett“ aber „langweilig“. Ich wagte nicht zu fragen, wie ich im Vergleich zu dem Neuen abschnitt, als Ausbund spontaner Abenteuer war ich ihnen vermutlich auch nicht im Gedächtnis geblieben, auch bei ihren Besuchen fiel mir grundsätzlich wenig ein, was ich mit ihnen unternehmen konnte. Irgendwie machte ich halt auch nicht mehr viel.

Die Vierzig gerade eingeläutet, ohne großes Trara, eigentlich ganz alleine für mich, da ich auch zu meinen Freunden weniger Kontakt hatte.

Alles Paare, auch wenn „wir Männer“ immer Sachen alleine unternahmen, wie zum Fußball zu gehen oder Karten zu spielen, seitdem ich alleine war, fühlte ich mich dem Kreis einfach nicht mehr so zugehörig. Prompt verbrachte ich meinen Vierzigsten auch alleine.

Mit den Kollegen hier war auch nicht so viel anzufangen. Die meisten waren deutlich jünger als ich, zudem war die Fluktuation ziemlich hoch. Kaum zu glauben, dass ich nun schon fast drei Jahre für diese Hotline arbeitete.

Na immerhin konnte ich davon leben und meine Schulden zurückzahlen, oder zumindest die Zinsen und einen geringen Teil der Schulden. Irgendwie war es mir auch schon fast egal, was ich noch machte.

Eine komische Gleichgültigkeit, die mich auch schon vorher geplagt hatte. Ich tat alles, was man von mir erwartete, führte mein Geschäft anständig, meine Ehe ebenso, war ein ansprechbarer Vater, vernünftig, solide. Anfangs waren wir auch furchtbar verliebt, konnten kaum die Finger voneinander lassen.

Dann kam Tobias und alles änderte sich, langsam, graduell, unmerklich. Wir waren immer noch zärtlich miteinander, schliefen eng umschlungen, erfüllten unsere Quote von ein bis zweimal wöchentlichen Sex, bis auch das weniger wurde, ohne dass wir es beide vermissten. Irgendwie war all dies für mich selbstverständlich, eine natürliche Entwicklung. Alles war selbstverständlich, dass es irgendwie so weitergehen würde, die Kinder würden größer werden, da war die Arbeit, Urlaub und schon war wieder ein Jahr um.

Und dann sagte mir Susanne plötzlich, dass ihr genau das nicht reichte, dass sie nicht für selbstverständlich genommen werden wollte, dass sie das Gefühl hatte, ich würde sie nicht nur nicht mehr lieben, sondern sie nicht einmal mehr wahrnehmen, als Frau, als Mensch, so, wie sie sich verändert hatte. Ehrlich gesagt, vieles war mir da wirklich entgangen, habe ich vielleicht wirklich zu wenig hingehört. Wir waren beide nicht so unbedingt jemand, die alles thematisierten.

Eigentlich hatten wir in den letzten Jahren vor der Trennung kaum noch über uns miteinander gesprochen. Und als sie dann sagte, sie bräuchte den Bruch, um wieder das Gefühl zu haben, am Leben teilzunehmen, habe ich es verstanden, und mich nicht gesträubt.

Keiner meiner Freunde konnte verstehen, warum wir es nicht noch irgendwie miteinander versuchen wollten, nach dieser Aussprache, warum wir beide nicht sensibilisiert einen gemeinsamen Neuanfang in Angriff nehmen wollten.

Die Antwort war für mich absolut eindeutig und einfach: Weil wir uns eben zu gut kannten, genau wußten, dass wir uns nicht ändern würden, dass der Impuls einfach fehlte, die Sprachlosigkeit System hatte und in sich ganz natürlich wirkte. Wir hatten uns nie groß gestritten, was uns auch keiner glauben wollte, so einvernehmlich, wie wir zusammen gelebt hatten, so trennten wir uns auch. Susanne tat es sichtbar gut, und das freute mich auch.

Mein Leben lief einfach weiter, stellte mich vor neue Probleme, aber nicht vor persönliche Herausforderungen.

An eine neue Beziehung hatte ich schon lange nicht mehr gedacht. Jenny meinte am Telefon, ich solle nicht vergessen, dass auch ich ein Mann mit Bedürfnissen sei. So eigenartig eine solche Erinnerung von einer sechzehnjährigen Tochter wirkte, sie hatte natürlich recht. Komischerweise war ich in den letzten Monaten auch wieder sexuell erwacht, auch wenn sich dies anfänglich auf das Surfen auf Schmuddelseiten mit dem Schwanz in der Hand beschränkte, etwas, was schon bald den anfänglichen Zauber einer blassen Aufgeregtheit aus Jugendtagen, mit dem verstohlen Wichsen zu einschlägigen Magazinen vor dem Eintritt den erlauchten Kreis der tatsächlich Sex habenden, verlor.

Mir fiel aber schon auf, dass ich doch mal ein Auge bei der einen oder anderen jungen Kollegin riskierte, fast ungewollt, wenn mir mal ein Schlüpferrand ins Gesichtsfeld geriet, oder ein Auschnitt zur Inspektion einlud. Nicht dass ich auch nur zum Flirten mit ihnen in der Lage gewesen wäre, das sind alles ganz junge Dinger, hübsch anzusehen, aber damit hörte es auch schon auf, immerhin wollte ich mir jetzt nicht auch noch das Cliché einer Midlife-Crisis antun.

Das Geld war knapp, aber an einem Abend mit meinen Freunden und reichlich genossenen Bieres fand ich mich dann doch im Rotlichtbezirk unserer Stadt wieder, bierselig entschloßen meiner Abstinenz auf diese Art und Weise ein gesellschaftlich akzeptiertes Ende zu bereiten. Ich lief an diversen Nachtschwalben vorbei, umkreiste das Viertel wie ein Geier, lief mich müde, unfähig auf die Angebote zu reagieren, bis ich mich quälend ernüchtert in ein Taxi setzte und nach Hause fuhr.

Ich hatte vor meiner Ehe zweimal mit Prostituierten Sex gehabt, es war nicht gerade berauschend gewesen, und so logisch es mir in diesem Moment auch wieder erschienen war, so unmöglich erschien es gleichzeitig dann doch. Vielleicht war ich am Ende auch einfach nicht betrunken genug.

Jonas, der fünf Jahre jüngere Kollege aus der Frühschicht, mit dem ich meinen Arbeitsplatz teilte, hatte mir vor kurzem mit verschwörerischer Miene und dämlichen Grinsen mitgeteilt, es sei ihm gelungen, die Sperre zu umgehen, die uns am Surfen von einschlägigen Seiten bei der Arbeit hinderte.

Das war nun nicht so unbedingt eine prickelnde Leistung, und mir wollte auch nicht klar werden, was einem dies außer Peinlichkeiten bei einer möglichen Entdeckung noch einbringen könnte. Es wäre mir nie in den Sinn gekommen, meine Langeweile in unseren von allen Seiten einsehbaren Arbeitsplätzen auf diese Art und Weise zu vertreiben, dafür brauchte ich schon die Intimität meiner kleinen neuen Wohnung.

Irgendwie war dieser Tag aber so dröselig, dass ich mir aus purer Neugier die Webseiten im Verlauf ansah, auf die er am Morgen noch zugegriffen hatte.

Was für ein Trottel, wenn man schon so etwas macht, hinterläßt man doch keine so offensichtlichen Spuren. Ich beschloß, ihn am nächsten Tag auf seine Unterlassungssünde aufmerksam zu machen. Ich rief die Seiten selbst nicht auf, aber eine Adresse weckte meine Neugier, die ich allerdings erst nach Feierabend befriedigen wollte. Vom Namen der Seite war eindeutig, dass es sich um eine Sexkontaktseite handelte.

Eigenartig, so etwas war mir nie in den Sinn gekommen.

Irgendwie war diese Entwicklung, wie so vieles, an mir vorüber gegangen. Natürlich wußte ich, dass sie existierten, immerhin kommt man an den schreierischen Werbungen auf einschlägigen Seiten kaum vorbei. Dass dieses eine für mich relevante Option sein könnte, war mir aber bislang nicht aufgegangen. Irgendwie war dies eine „Szene“, und Szenen hatte ich nie angehört. Bis jetzt. Nun verging die Zeit noch langsamer bis zum Feierabend. Komisch, lange hatte mich nichts mehr aufgeregt oder beunruhigt.

Nun aber konnte ich kaum meinen Geist vom Ausmalen sexueller Szenarios mit gesichtslosen fremden Damen abhalten. Ein Energieschub, auf den ich gar nicht vorbereitet war. Lange war ich nicht mehr wirklich neugierig gewesen. Nun war die Neugier fast schmerzhaft, fiebrig. In vollkommener Unverbindlichkeit manifestierte sich eine überfällige Offenheit, sich dem Unvorhersehbaren anzuvertrauen.

Einfach mal einem Impuls zu folgen, mich selbst überraschen. Das Anlegen des Profils war umsonst und ermöglichte danach in den vorhandenen Profilen ohne Beschränkung zu stöbern.

Ich sah mir auch die Profile von Geschlechtsgenossen an, nicht weil ich in dieser Richtung ebenfalls neugierig war, sondern um zu sehen, wie andere sich und ihre Bedürfnisse darstellten. Dabei fiel mir auf, dass es sehr wohl eine etablierte Szene zu geben schien, und dann das Heer derjenigen, die einfach mal einen Versuch starten wollen, etwas anderes zu erleben. Leute wie mich. Das war eine kleine Offenbarung. Wie auch die Fragen in dem Kontaktformular, deren Banalität und Intimität mich zu Nachdenken über mich als sexuelles Wesen, meine Vorlieben und Selbsteinschätzung zwangen.

Die Frage kam auf, ob es Sinn macht sich neu zu entwerfen, als ein anderer, von aller Vergangenheit befreiter Kunstmensch, ungleich attraktiver und mysteriöser, voller Anekdoten über fiktive Eroberungen und dergleichen, oder ein authentisches Abbild dessen, als was ich mich empfand, oder so wie andere mich vermutlich wahrnehmen konnten, wohl wissend um die Qualitäten, auf die ich stolz sein konnte und die Schwächen, die komplettierend Offenheit und Ehrlichkeit zur Schau stellten.

Mein Selbstbewußtsein in Bezug auf mein Leistungsvermögen und meine technische Fertigkeiten im Bett war eher gesund, mein Körper hatte zwar selbstredend bessere Tage erlebt, aber war durchaus repräsentabel, auch hatte mich die Natur an den entsprechenden Stellen leicht überdurchschnittlich großzügig ausgestattet, nichts was in einem Pornofilm Ausstellung finden würde, aber halt dem Vernehmen nach gutes Gerät.

Ich hatte nie das Gefühl gehabt, dass ich meinen Partnerinnen etwas schuldig geblieben war, auch Susanne nach den langen Ehejahren nicht. Am Anfang hatten wir vieles probiert, draussen in der Natur, den kompletten Stellungskrieg des Kama Sutra, tantrischen Sex, Spielzeug, in der Toilette eines Restaurants, auf dem Balkon eines Kinos, im Zug, beim Blumengiessen auf dem Ehebett der verreisten Schwiegereltern, die Spermaflecken in ultimativer Herausforderung auf der schrecklich bunten Tagesdecke zurücklassend. Das synchrone Herein-Rufen auf das Klopfen des Freundes hin, der uns zum gemeinsamen Frühstück in das Hotelrestaurant holen wollte, während wir noch mitten im schönsten Urlaubsfick waren, sie mich reitend und dann mit mir in das Gelächter der sich beim erneuten Schließen der Tür auflösenden Peinlichkeit einstimmend.

Wir hatten eine gute Zeit und waren zumindest oberflächlich kompatibel, insofern als ich mich an ihre Bedürftnisse und Vorlieben angepasst hatte und uns selbst mit eigenen Begrenzungslinien, die wir als natürlich empfanden, umgeben hatten, welche wir nie überschritten. Überlegt hatten wir schon mal, ob wir vielleicht einen Dreier probieren, weil das in den Pornofilmen eigentlich immer recht aufregend aussah, aber diese theoretische Möglichkeit dann in die Praxis umzusetzen, dazu hatte es dann irgendwie doch nicht ausgereicht.

Nun war sie da, die Frage, war ich mir selbst gegenüber ehrlich, gab es da Dinge, die ich ausprobieren wollte, nur mit ihr halt nicht?

Ein schneller gedanklicher Rückzug in das Vertraute, sich jetzt bloß nicht selbst überfordern, Schuster bleib bei deinen Leisten. Zuviel von mir mitgeteilt? War das hohe Detail vielleicht völlig irrelevant für diese Art der Verbindung? Andere hatten da deutlich weniger geschrieben. Kann das, was dort von mir in den betont lässigen Zeilen aufblitzte, attraktiv für Frauen der Altersgruppe 18-45 sein, für die ich mich zögernd entschied, trotz dem leicht ungutem Gefühl dem jüngeren Teil dieser Auswahl gegenüber? Ein Bild stand erstmal nicht zur Debatte, zum einen hatte ich kein Nacktbild, das neuer als zwanzig Jahre alt war, zum anderen hoffte ich inständig, dass ich für Jonas und andere aufgrund der gegebenen Informationen nicht identifizierbar sein würde, da würde ich wohl kaum durch ein Bild diese mögliche Anonymität aufs Spiel setzen.

So weit war ich auch einfach noch nicht. Ich hoffte nur, dass mein erster Kontakt genauso unerfahren sein würde, wie ich.

Mein Wohnort lag in der Mitte zweier fünfzehn Kilometer entfernter Großstädte, und selbst für meinen kleinen Ort fand ich Damen, die in Betracht kommen konnten. Wollte ich das aber? Wollte ich tatsächlich auch ein Verhältnis, oder nur ein einmaliges Abenteuer? Fragen über Fragen, auf die ich so ohne weiteres keine Antwort fand.

Mit verblüfften Erschrecken stellte ich fest, dass ich es schon drei Uhr morgens war, und ich immer noch in Profilen wühlte.

Beim Morgenkaffee sah ich, dass diverse Leute sich auch mein Profil angeschaut haben. Noch hatte sich niemand zu einer Botschaft zur Kontaktaufnahme hinreißen lassen. Ein Profil einer in meinem Ort lebenden Dame machte mich neugierig, aber in seiner selbstbewußten Bestimmtheit auch unsicher. Zudem hatte sie sich mein Profil ebenfalls bereit angeschaut und fühlte sich offensichtlich nicht gereizt, mit mir in Kontakt zu treten.

Ein ereignisloser Tag bei der Arbeit, Gott sei Dank ohne zu viel Leerlauf, dennoch fielen mir gegen Ende in der ruhigeren Phase des Tages die Augen für einige Sekundenschlafphasen zu, war alles weit entfernt und auch akkustisch wie in Watte gepackt. Der Entschluß, früh ins Bett zu gehen, wurde sofort wieder von dem elektrisierenden Nachrichten im Kontaktportal umgeworfen — nicht weniger als drei Frauen hatten mir eine Nachricht geschickt. Beim Versuch, sie anzusehen stellte ich dann fest, dass die Betreiber der Seite dann doch cleverer waren, als es zunächst den Anschein hatte: Ansehen konnte ich mir die Nachrichten nur als zahlendes Mitglied.

Eine dreitägige Probemitgliedschaft wurde zu einem annehmbaren Preis angeboten, die Kreditkarte vibrierte in meinen zitternden Händen, als ich nach der Änderung meines Mitgliedsstatus die vollen Nachrichten lesen konnte. Zwei Frauen aus Hannover, eine aus Magdeburg. Die Dame aus Magdeburg klang interessant, aber die räumliche Distanz und ihr Alter von gerade mal Zwanzig ließen mich doch zögern — obwohl sie angab, mich notfalls auch besuchen zu wollen — eben dieses „notfalls“ hinterließ in mir ein schales Gefühl der Scham, weil ich wirklich mit jedem Cent rechnen mußte und eine Zugfahrt nach Magdeburg, die dann eventuell ergebnislos verlaufen könnte, in meinem engen Budget einfach nicht drin war.

Nach Hannover hätte ich mit der Stadtbahn fahren können.

Die erste Dame aus Hannover hatte gar ihr Bild eingestellt, eine dem Foto nach bildhübsche Mitdreißigerin, aber ihr vulgärer und fordernder Ton stieß mich ab, ließ mich vermuten, dass sie ein „Szenemitglied“ war. Eilig las ich die dritte Mail. Schlichte, klare Worte, die mich von der ersten Zeile an faszinierten, elektrisierten. „Für mich“, schrieb sie, „ist Sex etwas Natürliches, Schönes, Einfaches und fast auch Selbstverständliches, wenn ich fühle, dass mir mein Partner auch menschlich nahe ist.

Das mag vielleicht komisch klingen, aber ich brauche für Erregung das Gefühl der Sicherheit und Akzeptiertwerdens, der Ehrlichkeit. Ich gebe mich gerne hin — der Situation, dem Spiel, dem Zauber des Augenblicks, dem Gefühl völlig ich selbst sein zu können. In deinem Profil finde ich vieles anziehend und vertrauenerweckend, aber ohne ein unverbindliches Treffen, wo wir uns erstmal beschnuppern können, läuft bei mir gar nichts. Wenn du Interesse hast, rufe mich am besten an und wir bereden alles weitere.

Sechsundzwanzig. War ich mit sechsundzwanzig schon so artikuliert, wußte ich in dem Alter schon so genau, was ich wollte? Ganz ehrlich: nein. Nicht, dass ich es nicht vielleicht damals geglaubt hätte. Jetzt aber war ich nicht weiser, nur ein wenig realistischer. Klar war aber auf jeden Fall, dass ich mit dieser Frau Kontakt aufnehmen wollte. Sinnlose Gedanken kamen und verwirrten mich, den Hörer in der Hand brach ich den Wahlvorgang zweimal ab.

Beim dritten Mal erlosch aller innerer Widerstand und eine warme und freundliche Stimme meldete sich mit „Ja?“. Für einige Sekunden war ich sprachlos, erschrocken über die Tatsache, dass ich mir gar keine Gedanken darüber gemacht hatte, was ich sagen wollte. Das brauchte ich auch nicht, eigenartig von mir selbst entfernt sprudelten Worte heraus, stellte ich mich vor, gelang es mir sogar der Unbekannten am Telefon zuzulächeln, wie einer längst vertrauten Bekannten.

Es war so einfach, wie wir miteinander sprachen, so direkt, ohne Umschweife und ohne Zögern vereinbarten wir das Treffen.

Sie betonte noch einmal, dass ich mir darüber im Klaren sein sollte, dass bei diesem Treffen noch gar nichts laufen würde, auch wenn sie mich attraktiv finden würde. Darüber war ich eigentlich sogar erleichtert und ohne groß darüber nachzudenken, sagte ich ihr dies auch. Sie lachte leise, und meinte dann, sie könne es nun schon fast nicht mehr erwarten, mich in Person zu erleben. Das ging mir allerdings genauso.

Der Samstagnachmittag war kühl und windig, was mich ärgerte, da ich mal wieder zu lange den Friseurbesuch vor mich hergeschoben hatte, und der Wind das zu lange Haar von den immer größer werdenden Geheimratsecken blies.

Ich war zu früh dran, was sich aber als glücklicher Umstand entpuppte, da das von ihr vorgeschlagene Café nicht das war, was ich zu kennen geglaubt hatte. Das hatte mir gerade noch gefehlt. Ich war vom Bahnhof aus in die falsche Richtung gelaufen, wie mir ein Passant auf Anfrage bestätigte, doch Gott sei Dank war es nicht weit, so dass ich meinen Fehler noch rechtzeitig ausbügeln konnte. Ich spürte deutlich, dass nicht nur diese Fehlleistung Adrenalin in meinen Körper pumpte; je näher ich der tatsächlichen Lokalität kam, desto härter und lauter pochte mein Herz.

Der Wind ließ mich zittern, und gleichzeitig schwitzte ich leicht.

Ich spähte bereits durch die Glastüre des Cafés, wohl wissend, dass ich noch immer fast fünfzehn Minuten zu früh dran war, in der stillen Hoffnung, dass Tina schon dort war, aber keine der von der Tür aus sichtbaren Gäste passte auf ihre Beschreibung. Nun zögerte ich zum ersten Mal an diesem Tag, den Türgriff bereits in der Hand. Vielleicht sollte ich doch lieber noch einmal um den Block laufen, um die nun langsam größer werdende Nervosität abzuschütteln.

„Thomas?“

Erschrocken fuhr ich herum. Da stand sie, genau ihrer Selbstbeschreibung entsprechend und doch ganz anders, als ich sie mir vorgestellt hatte.

„Ja. “

Dann gingen mir die Worte aus.

„Na super, keine dumme Warterei, laß uns reingehen. “

Ich war dankbar für ihre Initiative und wir fanden schnell einen Tisch.

Die Art, wie sie mich ansah, ohne mich zu taxieren, die Offenheit, die sie projezierte, ließen von Anfang an jedewede Befangenheit meinerseits in der angenehmen Wärme des Cafés schmelzen. Sie hatte ihr halblanges Haar hennarot gefärbt; ihr Gesicht war eher schmal und lief in einem spitzen Kinn zu, dennoch wirkte es weich und beunruhigend jung. Sie hatte grau-grüne Augen und eine niedliche Stupsnase; einen schmalen Mund der ständig leicht zu lächeln schien. Entweder trug sie kein oder nur sehr wenig Make-up; bis auf einen schlichten silbernen Ohrring auch keinen Schmuck.

Ihre Kleidung betonte ihre sehr ansehliche Figur, aber ich muß gestehen, dass ich während der ersten Minuten unseres Gespräches wie gebannt in ihr Gesicht und auf ihre schmalen, zartgliedrigen Hände starrte, mit denen sie eifrig ihre Rede unterstützte. Vielleicht fiel mir dies besonders auf, weil es so ungewohnt war und auf einer mir unbekannten Ebene Körperbewußtsein signalisierten, welches mich innerlich aufhorchen ließ; nicht dass es weiterer Signale bedurft hätte. Sie faszinierte mich von Sekunde zu Sekunde mehr.

Sie erzählte von sich, kurz und bündig, hatte in Hannover studiert und war dann nach Abschluß ihres Soziologiestudiums hier wohnen geblieben, da sie an der Uni eine Stelle als wissenschaftliche Assistentin gefunden hatte. Sie arbeitete dort an einem größeren Projekt, was ihr Spaß machte, auch wenn sie sich noch nicht vollständig darüber im Klaren war, was sie mit ihrem Leben weiter anfangen wollte. Sie erzählte von einer kurzen Affäre mit einer ihrer Professoren, in einem ironischen und erstaunlich reflektierten Ton, der es mir irgendwie noch weiter erleichterte im Gegenzug authentisch über mein eigenes Leben zu berichten.

Sie hörte sehr aufmerksam zu und sah mir unablässig in die Augen, was mir bei einer anderen Person vielleicht fast aufdringlich erschienen wäre; bei ihr jedoch regte sich in mir keinerlei Widerstand.

Die Zeit verging wie im Fluge; erst bei der dritten Tasse Kaffee kam das Gespräch langsam auf Sex und die Kontaktgeschichte. Sie hatte sich bereits vor einem halben Jahr auf der Kontaktseite eingeschrieben und diverse Treffen gehabt, weder besonders schlechte, noch besonders gute Erfahrungen gemacht, wie sie betonte.

In den meisten Fällen wäre es über das erste Treffen nicht hinausgegangen, da sie schrecklich wählerisch sei, wie sie mit entwaffnendem Grinsen versicherte. An einer echten Beziehung sei sie daher noch weniger interessiert. Ich erzählte ihr, wie ich zu der ganzen Geschichte gekommen war. Sie lachte leise, und meinte, unter Umständen müßte sie meinem komischen Kollegen ja dankbar sein.

Wenn nicht schon vorher, war es nun plötzlich klar: Sie wollte mit mir einen Versuch starten.

Wie unbefangen und locker das Gespräch bis dahin auch gelaufen war, nun bekam es eine sinnliche und erregende Komponente. Nach einer Weile schien sie allerdings unruhig zu werden.

„Laß uns hier mal abhauen, ich brauche langsam eine Zigarette. Rauchst du auch?“

„Nicht mehr. Habe vor ein paar Jahren aufgehört. “

„Und? Vermißt du es?“

„Eigentlich nicht. Wie so manches nicht.

Komischerweise klingt eine Zigarette aber jetzt wieder sehr verlockend. “

„Oh… ich will dich aber nicht verführen. “

Ihr schelmisches Lächeln bekundete das Gegenteil.

„Ich laß mich aber gerne von dir verführen. “

„Das hört man gerne. Ok, ich geh noch schnell auf's Klo und dann bring ich dich zum Bahnhof, damit du dich nicht noch mal verläufst…“

Ich hatte ihr von dem falschen Café erzählt.

Auch meine Blase meldete sich, also folgte ich ihrem Beispiel. Während der letzten Minuten unseres Gespräches hatte mein Schwanz durchaus einen gewissen Anteil genommen und war selbst beim Pinkeln noch deutlich größer als normal. Ich schüttelte ungläubig den Kopf. Es war einfach unfassbar, wie einfach und problemlos alles verlief.

Draussen war der Wind noch stärker geworden und es sah bedrohlich nach Regen aus. Tina hatte Schwierigkeiten, mir Feuer zu geben, obwohl wir beide versuchten, den Wind mit unseren Körpern und Händen abzuschirmen.

Ihre körperliche Nähe und der vage Geruch eines süßlichen Parfums erregte mich noch mehr. Als meine Zigarette und ihre dann endlich brannten, hätte ich sie am liebsten an mich gedrückt und geküßt, widerstand diesem Impuls aber wegen ihrer klaren Vorgaben. Die Zigarette hinterließ ein Gefühl leichter Übelkeit und nichtsdestotrotz eine gewisse altvertraute Beruhigung. Wir beschloßen durch die Passarelle, einer Einkaufszone unter der Stadt, die direkt zum Bahnhof und den Stadtbahnen führte, zu gehen, als die ersten Regentropfen fielen.

„Na ich hoffe, du fängst wegen mir nicht wieder an…“

„Nee, glaub ich nicht, auch wenn diese hier gerade eher himmlisch schmeckt. “

„Wirfst du deine Prinzipien immer so schnell über Bord?“

„Ich würde es nicht Prinzipien nenen. Und kommt immer auf die Situation an, finde ich. “

„Ich könnte im Moment nicht aufhören, glaub ich.

Dazu schmeckt es noch zu gut. Besonders nach dem Essen… oder nach gutem Sex…“

„Oh ja… das stimmt natürlich… aber da war ich ja in letzter Zeit keinen Versuchungen ausgesetzt. “

„Wirst du aber bald. “

Sie sah mich mit einem undefinierbaren Seitenblick an und lachte dann leise.

„Du strahlst ja richtig. “

Was vermutlich wirklich so war.

Ich fühlte mich großartig, energiegeladen; wenn auch immer noch fassungslos, ungläubig. Ich spürte kaum den Boden unter mir.

„Also… ich versteh dich richtig, du möchtest mich wiedersehen?“

„Ja. “

„Und wann?“

Sie setzte mehrmals zum Sprechen an, aber schien nun mit irgendwelchen inneren Widerständen zu kämpfen.

„Weißte was, so schön das auch sein kann die Spannung noch weiter aufzubauen, ich glaube ich will dich jetzt…“

Ich blieb abrupt stehen.

Sie schmiegte sich an mich.

„Wenn dir noch nach ein paar weiteren Zigaretten ist, heißt das…“

Alles um mich herum verschwamm, nur ihr warmer Körper und sinnlicher Ausdruck hatte noch Platz in meinem Bewußtsein. Statt einer Antwort presste ich sie an mich und küßte sie. Das sie gegen ihre Regeln verstieß, schien von keiner besonderen Bedeutung, wenn überhaupt war es eine Auszeichnung oder Indiz, wie wunderbar wir zu harmonieren schienen, auf einer Wellenlänge waren, auf der nun laut und deutlich nur noch Verlangen und Erregung ausgestrahlt wurden.

Am liebsten hätte ich sie gleich dort mitten unter den endlosen Strömen von Samstagsshoppern genommen. So etwas hatte ich noch nie erlebt, mit Susanne nicht, und mit keiner ihrer Vorgängerinnen.

Die nächsten Minuten sind fast völlig aus meinem Gedächtnis verschwunden. Es gelang uns irgendwie, die Rolltreppe runter zur U-Bahn zu gelangen, in eine Bahn ein- und wenig später wieder auszusteigen, wo unser exzessives Küssen vermutlich die eine oder andere Augenbraue in Missfallen hob.

Ich hatte nicht die mindeste Ahnung, wo wir waren, aber sie wohnte auch nicht weit von der Haltestelle entfernt, obwohl es genausogut Kilometer hätten sein können; Zeit hatte jegliche Bedeutung verloren. Ich erinnere mich noch an einen merkwürdigen Geruch im Treppenhaus des Altbaus, in dem sie lebte, dann schloß sich schon ihre Haustüre hinter uns und eröffnete uns nun eine neue Dimension des Zusammenseins.

So zog mich in ihr Wohnzimmer und wir sanken auf ein großes modernes Sofa.

Wortlos zogen wir unsere Jacken aus und warfen sie achtlos in den Raum. Wie im Rausch zerrte ich Sekunden später auch an ihrem Pullover und sie hob bereitwillig die Arme, um mir beim Ausziehen zu helfen. Der enge Kragen stoppte mich unerwarteterweise, da ich befürchtete ihr wehzutun, aber sie riß ihn dann selber über den Kopf. Ihr Gesicht war vom Verlangen gerötet, ihre Augen strahlten, ihre Mundwinkel zuckten leicht, als ich meine Hände in ihren BH schob.

Ihre Brüste waren klein und wohlgeformt und sie öffnete ihrem BH mit schnellem Griff, damit ich in unbehindert mit meinem Liebkosungen fortfahren konnte. Ich aber fühlte mich von meiner eigenen Kleidung nun viel zu beengt und zog mir meinen Pullover und das darunter befindliche T-Shirt mit einem Zug über den Kopf.

Das Blut pochte nicht nur in meinen Schläfen, auch mein bestes Stück pulsierte fast schmerzhaft in der Enge meiner Hose, die ich nun folgerichtig dem Pullover folgen ließ.

Tina folgte meinem Beispiel und wenige Griffe später hatten wir uns aller störender Zivilisationszugeständnissen entledigt, überließen uns dem fiebrigen Zugriff der Leidenschaft, die nur einen Weg zur Auflösung offenließ. Ohne Zögern glitt ich in sie hinein, trotz deutlicher Feuchte noch leichten Widerstand spürend, den ich mit sanften Druck langsam überwand, während meine Zunge gleichzeitig in ihren Mund eindrang, ein tiefes Stöhnen von ihr dämpfend. Tiefer und tiefer drang ich in sie ein, bis ich an ihren Muttermund stieß, obwohl ich noch nicht in voller Länge angekommen war.

Sie zuckte, es schien ihr Schmerzen zu bereiten, also zog ich mich ein wenig zurück und begann in einem langsamen Rhytmus, löste meine Lippen von ihren, um ihre Reaktion von ihrem Gesicht ablesen zu können.

Sie hatte ihre Augen geschlossen, den Kopf nach hinten gebogen und den Mund leicht geöffnet. Nur leise Laute drangen von ihren Lippen, ihre Hände fuhren unablässig auf meinem Rücken auf und ab. Ich war unglaublich erregt und hart, blickte fasziniert nach unten auf mein Glied, das sich nun schneller und schneller in ihre immer feuchter werdende Spalte drängte.

Mein linkes Knie rutschte von den schnelleren Bewegung ein ums andere Mal auf der glatten Sofafläche ab, so dass ich mein Bein daher neben dem Sofa aufstellte, ihres anhob und gegen meinen Körper drückte.

Nach wenigen Stößen in dieser Position war ich dem Höhepunkt nahe, und auch sie produzierte eine anschwellende Mischung aus Wimmern und Stöhnen, die auch hier eine Synchronität der Spannungen vermuten ließ. Ich hielt kurz vor dem Punkt ohne Widerkehr inne, wohl wissend, das es mir fortan schwer fallen würde zu kommen, Fluch und Segen des Alters, aber in diesem Augenblick war mir wichtiger, dass sie voll auf ihre Kosten kam.

Wie erwartet konnte ich nun mit voller Geschwindigkeit und Intensität weitermachen und nach kurzer Zeit wurde aus ihrem fast lautlosen Stöhnen ein heftiges Keuchen, das in einem erlöstem „Ah“ gipfelte, von einem Beben begleitet, das durch ihren ganzen Körper lief. Ich ließ ihr ein wenig Zeit, um sich davon zu erholen, und wollte sie dann dazu animieren, sich umzudrehen, aber sie schüttelte den Kopf und hauchte:

„Ich will dich sehen, wenn du kommst.

Dagegen war prinzipiell nichts einzuwenden, also gab ich mir alle Mühe, mich nun selber dorthin zu begeben, wo sie bereits gewesen war. Zu meiner Überraschung gelang mir dies sehr viel schneller als vermutet, auch weil sie nun aktiver wurde und sich mehr und mehr unter mir wand, etwas, was ich von Susanne auch nicht gewohnt gewesen war. Ich zog meinen Schwanz im letzten Moment heraus und verspritzte mein unerwartetes Glück bis zu ihrem Hals herauf.

Dessen ungeachtet zog sie mich zu sich herab, unsere erhitzten Körper entspannten sich in wohliger Feuchte. Erst Minuten später lösten wir uns für die obligatorische Zigarette danach, das eingetrocknete Sperma spannte bereits klebrig auf unserer beider Haut.

Uns war beiden klar, dass wir nicht nur gegen ihre erste, sondern gegen alle Regeln der Vernunft verstoßen hatten, indem wir ungeschützt miteinander verkehrt hatten. Das war aber einer der wenigen rationalen Gedanken, die ich an diesem Abend noch hatte.

Kaum hatten wir unsere Zigaretten ausgedrückt, setzten wir unsere Liebkosungen fort, ruhiger nun, gelassener, aber nicht weniger erregt, unterbrochen nur von einer Pinkel- und Frischmachpause. Sie ließ mich vor und kam nach einer etwas längeren Zeit zurück, setzte sich allerdings nicht zu mir, sondern in einen bequemen Sessel mir gegenüber, ihre Schenkel auf den gepolsterten Lehnen ruhend, eine Einladung zu dem, was ich in meinem Profil als meine besondere Vorliebe benannt hatte.

Ich ließ mich nicht zweimal bitten und kniete vor ihr nieder und sog den faszinierenden Anblick ihres Geschlechtes ein, fast wie man ein schönes Gemälde betrachtet, mit dem entscheidenden Unterschied, dass ich für gewöhnlich davon keinen Ständer bekomme.

Langsam bahnte sich meine Zunge einen Weg durch ihre recht großen und etwas eingerollten Schamlippen, fand ihren Kitzler, der noch klein und verborgen war, umtanzte ihn aufmerksam, um ihre Empfindlichkeit zu testen. Sie schmeckte leicht seifig, aber bald wurde dieser Geschmack von ihren Sekreten überlagernd, die ich von ihrer Öffnung nach oben transportierte. Auch hier war sie anfangs eher leise, aber ihr Atem ging stoßweise und war erneut von diesem kleinem Wimmern begleitet, als ich nun den langsam schwellenden Knotenpunkt ihrer Lust schneller züngelte, das in ein lautes Stöhnen übergang, als ich vorsichtig daran saugte.

Sie wurde verblüffend naß, und unter ihr hatte sich bereits ein feuchter Fleck auf der Kante des Sessels gebildet, obwohl ich mich bemühte mit langen Schlecken davon etwas aufzufangen, aber mein Fokus mußte ihre Klit bleiben, da sie dem Orgasmus nahe schien.

Ihre vollrasierte Pussy war ein völlig neuartiges Erlebnis für mich, Susanne hatte sich nur die Beine und Achseln rasiert und die Scham lediglich gestutzt. Auch hatte sie meist mehr als zehn Minuten für ihren Höhepunkt gebraucht, Tina kam in diesmal sehr lauten Stakkato bereits nach höchstens fünf.

Ich hörte schnell auf, als ich merkte, das sie nun zu empfindlich für direkte Weiterstimulation war und bewegte meine Zunge statt dessen zu ihrem in dieser Position ebenfalls gut erreichbaren Poloch, was sie mit überraschten, aber deutlich erfreuten „oh ja“ quittierte und gar ein wenig weiter nach vorne rutschte, um mir noch besseren Zugang zu verschaffen. Ihre Hände krallten sich in meine Haare, noch mehr Flüssigkeit rann von ihrer Vagina den Damm herunter, während meine Zunge um ihre Rosette tanzte.

Ich stützte ihre Beine mit einem stabilisierenden Griff gegen ihre Schenkel und ließ meine Zunge wieder nach oben wandern, wo ihre immer noch oder schon wieder geschwollene Knospe nun wieder zu allen Schandtaten bereit war.

Ein kurzer Blick auf Tinas Gesicht verriet mir, wie weggetreten und aufgelöst in der Lust sie war, den Mund halb geöffnet, die Augen geschlossen, das Gesicht verzerrt vor Leidenschaft. Ich spielte nun mit ihr, leckte sie quälend langsam, hauchte meine Zunge nur über die Schwellung, leckte absichtlich neben den Seiten, um dann immer wieder ins Zentrum ihrer Lust zurückzukehren, was sie mit immer lauter werdendem Wimmerm quittierte.

Ich experimentierte mit mehr Druck und höherer Geschwindigkeit, aber sie schien tatsächlich die langsamere Gangart zu bevorzugen, denn kurz nachdem ich etwas zurücknahm kündigte ein fast schon kleines Rinnsal an Flüssigkeit, das durch die leicht veränderte Stellung von ihren Pobacken nun auf den Flokati tropfte, den nächsten Höhepunkt an. Das Beben ihres Körpers übertrug sich durch den Kontakt meiner Hände auf meinen Körper, der sich ohnehin schon durch diese meine Lieblingstätigkeit im Zustand höchster Erregung befand.

Mein Glied war bretthart, als ich mich zögernd von diesem wohligen Ort löste und ihr mittels Kuß den Geschmack ihrer Säfte vermittelte, mein heißes Gerät gegen ihren Körper pressend.

Inmitten eines nicht enden wollenden leidenschaftlichen Kußes gelang es uns, unsere Körper so zu arrangieren, dass ich in sie eindringen konnte, aber nach wenigen Stößen wurde klar, dass dies zu unbequem werden würde. Sie löste sich von meinen Lippen, hauchte „warte“ und drehte sich nach meinem Rückzug im Sessel um, kniete auf der Fläche und stützte ihren Oberkörper auf die Rückenlehne, um mir dann ihren süßen kleinen Hintern entgegenzurecken.

Ich stand auf, da ich sie so im Stehen nehmen konnte, aber anstatt wieder in ihre klitschnasse Spalte einzudringen, besorgte ich mir von dort mit den Fingern nur etwas Lubrikation, um diese in ihr anderes einladendes Loch zu transportieren.

Sie hatte anal ebenso wie ich als eine ihrer Vorlieben in ihrem Profil stehen, eine Vorliebe, die Susanne nicht geteilt hatte, da sie oft Probleme dabei gehabt hatte und in seltenen Fällen, wo es dann doch klappte, es mir zuliebe mehr zuließ denn wollte.

Tina hingegen schien von der Idee völlig begeistert, und veränderte ihre Beinstellung leicht, um mir das Eindringen zu erleichtern. Langsam und vorsichtig schob ich mich tiefer und tiefer in sie hinein, aber das letzte Stück besorgte sie zu meiner Überraschung durch eine schnelle Rückwärtsbewegung selbst. Sie dreht mir kurz den Kopf zu und meinte: „Brauchst nicht so vorsichtig sein, fick mich mal richtig durch!“ Eine Einladung, der ich trotz der unerwarteten sprachlichen Derbheit nur zu gerne folgte, wie auch ihren Folgeermunterungen „schneller“ und „härter“.

Ich griff ihr erst an die Hüften, um dann zwischenzeitlich immer wieder zu ihren deliziösen kleinen Brüsten vorzustoßen, während ich nun alle Zurückhaltung aufgab und ihr Hinterteil mit vollem Schwung und Tempo malträtierte. In ihr lustvolles Stöhnen mischten sich auch kleine Schmerzenschreie, die sie allerdings mit „nicht aufhören“ sofort wieder relativierte.

Auch ich wurde nun lauter, was eigentlich gar nicht meine Art ist, aber sie setzte etwas in mir frei, was ich selbst nicht kannte, zudem wurde schnell klar, dass es für mich ein Rennen werden würde, den Höhepunkt vor einer nach zwanzig Minuten wilden Gerammels beginnenden Erschöpfung zu erreichen.

Schweißtropfen bildeten sich auf meiner Stirn und Brust, trotz der eher nur moderat beheizten Wohnung; mein Herz pochte wie wahnsinning, als es mir letztlich doch noch atemlos gelang, mich in sie zu ergießen. Ich ließ meinen Oberkörper auf ihren Rücken sinken und rang nach Atem. Dankbar ließ ich mich von ihr zurück aufs Sofa geleiten, wo ich dann mit zitternden Händen die dritte Zigarette des Tages genoß, eng an sie gekuschelt, mit einem Grinsen, was gewöhnlich dem sprichwörtlichen Honigkuchenpferd zugeordnet wird und was mich noch den Rest des Abends begleitete, den wir kurz darauf in einer Pizzeria abschloßen, beide über den Verlauf des Tages mehr als befriedigt.

Sie brachte mich anschließend noch zur Stadtbahn. Die Anzeigetafel verriet, dass wir nur noch zwei Minuten hatte, also mußte ich die Frage stellen, die mir auf der Seele brannte.

„Wollen wir uns den nochmal treffen?“

Sie sah zur Seite und biß sich auf der Lippe herum.

„Eigentlich ist auch das gegen meine Regeln. Muss ich drüber nachdenken. Ich ruf dich an, ok?“

Ich war noch viel zu aufgedreht, um von dieser Antwort enttäuscht zu sein.

Außerdem war der tiefe Kuss, den wir noch vor dem Eintreffen der Bahn austauschten ein deutliches Zeichen, dass noch alles mögliche drin war.

Und wirklich, am Mittwoch darauf riß mich mein Handy aus meinen Tagträumen bei der Arbeit.

„Ich bins, Tina… wollte nur fragen, ob du Samstag schon was vor und vielleicht Lust auf ein paar Zigaretten hast?“

Auf diese Frage gab es selbstredend nur eine Antwort.

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