Ein sexualmedizinisches Experiment

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Sie hatte kastanienbraunes Haar, das ihr offen bis weit unter die Schultern wallte. Sie war nicht vollbusig, sondern eher schlank, aber groß und — soweit sich das unter ihrem lilafarbenen Pullover erahnen ließ — sehr wohlgeformt. Sie war nicht die ganz klassische Schönheit, sondern eher von exquisiter Anmut. Auf einer Party würde sie zwar nicht im Mittelpunkt stehen, sie wäre nicht diejenige, auf die alle Männer mit sabbernd offenem Mund gestarrt hätten — aber sie wäre auch nicht lange alleine.

Jemand mit Stil und Geschmack würde sich ihr nähern, dachte Lena. Und wer weiß, vielleicht dürfte dieser Jemand auch durchaus weiblich sein, vielleicht war sie genauso orientiert wie Lena. Und auf einer Party würde Lena sie ganz gewiss sofort duzen. Doch sie waren beide nicht auf einer Party. Sie hatte sich als Probandin für ein sexualmedizinisches Experiment gemeldet und Lena sollte das Experiment jetzt mit ihr besprechen und durchführen.

Lena war eigentlich Dr.

Lena Schmid, erst vor einem halben Jahr in Medizin promoviert und dies war ihre erste Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin in einem sexualmedizinischen Forschungsprojekt. Sie war auf so vielen Ebenen glücklich und froh, Teil dieses Wissenschaftlerteams sein zu dürfen. Denn das Experiment hatte es in sich. Zunächst einmal war es wissenschaftlich hoch spannend. Man betrat Neuland und wäre sich — sollte das Experiment glücken — der Aufmerksamkeit der Fachwelt und auch der Öffentlichkeit sicher.

Es war mittlerweile kein Leichtes mehr, all die Meilensteine aufzählen, die die Neuromedizin in der Verknüpfung von Gehirn und Elektronik in den letzten Jahren gesetzt hatte.

Menschen konnten mit Hauben auf dem Kopf Geräte steuern und Wissenschaftler konnten mit Gehirnscans erstaunlich präzise Gedanken und Bilder in den Gehirnen der Menschen lesen. Nun war es Zeit für den nächsten Schritt: Kontrolle des Gehirns mit Maschinen. Schon vor einigen Jahren war es gelungen, Laborraten durch ins Gehirn induzierte Ströme die Sehfähigkeit temporär und, ohne Schäden zu hinterlassen, zu nehmen. Das Experiment, an dem Lena mitarbeiten durfte, hatte es sich zum Ziel gesetzt, diese Methode bei einer weitaus komplexeren Körperfunktion auf den Menschen anzuwenden: Mittels Ströme ins Gehirn sollte dem menschlichen Körper zeitweise die Fähigkeit zum Orgasmus genommen werden.

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Ein Gelingen wäre eine wissenschaftliche Sensation. Doch Lena ahnte, dass es nicht allen nur um Wissenschaft ging. Die Beschränkung auf Frauen als Probandinnen hatte nicht unbedingt wissenschaftliche Gründe, sondern war lediglich vom Geldgeber so bestimmt worden. Dessen Identität war streng geheim, niemand im Forschungsteam, nicht einmal der Chef wusste, wer er war. Lena malte sich schon die ganze Zeit einen Milliardär aus, der viel vom medizinischen Fortschritt hielt, aber zugleich spezielle Neigungen hatte.

Lena lächelte stets bei dem Gedanken. Denn sie teilte diese Neigung: Female Orgasm Denial. Vor einigen Jahren hatte sie entdeckt, dass es zwar sehr schön sein konnte, sich selbst zu befriedigen und zum Orgasmus zu bringen, aber dass es noch viel schöner war, sich selbst zu streicheln, ohne zum Orgasmus zu kommen.

Lena hatte erfahren, dass ein Orgasmus dann am intensivsten, ekstatischen, exzessivsten und verrücktesten war, wenn er gar nicht stattfand.

Sich immer wieder bis kurz vor den Höhepunkt zu bringen, aufzuhören, sich immer wieder auszumalen, wie es sich anfühlen würde, zu kommen, immer weiter zu machen, den Orgasmus immer verlangender zu ersehnen, ohne sich ihm hinzugeben — dieses Erlebnis war mit nichts zu vergleichen.

Sie hatte in all den Jahren eine — auch für sie selbst — erstaunliche Kreativität entwickelt und die ausgefallensten und perversesten Spielchen mit sich selbst gespielt.

Sie erlaubte sich manchmal über Monate keinen Orgasmus und gestattete sich bspw. nur, sich mit einem Vibrator auf einer frustrierend schwachen Stufe zu stimulieren oder nur in der „Halböffentlichkeit“ zu masturbieren. Sie schwebte in solchen Situationen geradezu in einer anderen Welt und tat Dinge, die ein wohlerzogenes Mädchen aus gutem Haus nie täte. Sie liebte das Gefühl, zu spüren, wie ihre Geilheit langsam und stetig die Kontrolle übernahm, jede Moralvorstellung, Zurückhaltung und Hemmung in ihr zertrümmerte und nur die pure Lust zurückblieb.

Und sie sich in ihrer Freizeit, an Wochenenden und manchmal auch in Arbeitspausen ganz dieser Lust hingeben konnte.

Weil immer noch ein Funken Vernunft und Angst zurückblieb, hatte sie es noch nie so weit getrieben, dass ihr Ruf und ihre Reputation Schaden genommen hätten. Denn in ihrer Umgebung wusste niemand von jener Leidenschaft. Sie bemühte sich, die Fassade vom grauen Mäuschen, das nur an staubtrockener Wissenschaft interessiert ist, aufrecht zu erhalten.

Die meisten ihrer Freunde und Verwandte wussten nicht einmal, dass sie lesbisch war. Nun, als sie der jungen Frau gegenüber saß, fiel es zumindest ihr selbst wieder ein.

Die Probandin hatte den Raum zögerlich und schüchtern, ja vielleicht sogar etwas verlegen betreten. Das Shake-Hands, das Deuten auf den Stuhl vor ihr zum „Bitte nehmen Sie Platz“ hatte Lena noch ganz mechanisch bewerkstelligt. Aber jetzt musste sie sich erst einmal sammeln.

Und das lag nicht nur an der Attraktivität ihres Gegenübers.

Die Akte war anonymisiert worden, enthielt weder Name noch Geburtstag noch Beruf. Und Lena hatte strikte Anweisungen, nicht danach zu fragen. Auch nicht beim Smalltalk vor oder nach dem Experiment. Dafür enthielt die Akte Details sexualmedizinischer Art, die Lena nicht nur wissenschaftlich interessierten. Sie hatte gespürt, wie ihr Herz höher schlug und regelrechte Sprünge machte, als sie gelesen hatte, was nun wieder vor ihr lag.

Die Probandinnen wurden bei diesem Experiment mit 10 000 Euro entlohnt, wussten allerdings nicht, was auf sie zukam.

In den Augen vieler Frauen überwog offensichtlich ersterer Aspekt den zweiten Gesichtspunkt, sodass sich das Team vor Bewerbungen kaum retten konnte. Wiederum ahnte Lena, dass es nicht nur um Wissenschaft ging, als der Chef anordnete, nur junge, normalgewichtige Frauen in die engere Auswahl zu ziehen.

Das weitere Auswahlverfahren betraf tatsächlich den Kern sexualmedizinischer Forschung und war doch auch Grund für zweideutige Blicke unter Kollegen.

Es mussten nämlich Werte über sexuelle Aktivität, Erregungsverlauf und Erregbarkeit gesammelt und ausgewertet werden, um eine Auswahl von sexuell gesunden Probandinnen treffen und später die Daten mit den aus dem Experiment gewonnenen vergleichen zu können.

Dazu wurden die Frauen über mehrere Wochen mit aufgeklebten Sensoren auf der Haut ausgestattet, die biometrische Daten speicherten und analysierten. Man konnte auf diese Weise recht präzise eruieren, wann, wie stark und wie lange eine Person sexuell erregt war.

Es war den Wissenschaftlern allerdings damit nicht möglich, das Sexualleben einer Kandidatin wirklich zu rekonstruieren. Auch mit modernster Technik konnte man kaum sehen, ob sich zwischen den Beinen einer Frau wirklich etwas tat oder ob sich nur erotischen Phantasien hingab.

Lena hatte mit der jungen Frau, die nun in ihrem Büro war, selbst in der Vorbereitung nichts zu tun gehabt, aber als sie die Akte gelesen hatte, waren aus den Daten und Diagrammen auf dem Papier sofort Bilder vor ihrem geistigen Auge entstanden.

Die Frau, deren Intimleben Lena jetzt erahnen konnte, war nicht nur oft und lange erregt. Ihre Erregungskurven endeten oftmals kurz vor einem Orgasmus. Immer wieder. Eine Antwort auf die Frage, ob ihre potenzielle Probandin wirklich Tease and Denial betrieb, gaben die Daten zwar nicht her, aber Lenas Phantasie war das gleichgültig. Sie hatte sich alle möglichen Szenarien ausgemalt.

Und nun, als sie die Person leibhaftig vor sich sitzen sah, rasten Lenas Gedanken erneut.

Zu wissen, dass dieses schüchterne, unscheinbare, aber doch attraktive Mädchen ein ausgefallenes Sexualleben hatte, in ihren intimen Momenten so gar nicht schüchtern und zurückhaltend war, dass sie vielleicht gar ähnlich perverse Sachen trieb wie sie selbst, ließ Lena heiß und kalt zugleich werden. Sie malte sich aus, wie die Frau, die jetzt zurückhaltend und adrett vor ihr saß, in ihrer Badewanne lag, das Gefühl des warmen Wassers auf ihrer Haut genoss, ein wenig Schaum in ihre Hand nahm und langsam, ohne jede Hektik über ihren Körper verteilte.

Wie sie über ihre kleinen, runden Brüste strich, wie schließlich ihre Hand zwischen ihre Beine wanderte, wie sie dort zunächst nur etwas Schaum verteilte, dann etwas fester streichelte, wie ihre Bewegungen regelmäßiger wurden, wie sich schließlich ganz ihrem Rhythmus hingab, wie sie immer weiter machte, ohne zu kommen. Wie ihre Hände immer wieder zu weniger empfindlichen Stellen zurückwanderten, wie sie auch dort nur mit federleichten Kreisen Schaum verteilte, um sich dann unter sanftem Stöhnen mit nur wenigen Bewegungen wieder bis kurz vor den Höhepunkt brachte.

Schließlich würde sie ihre Badewanne verlassen, frisch rasiert und eingecremt. Doch die sanfte Reinheit ihrer Haut würde gar nicht zu ihren Gefühlen passen. Denn sie wäre immer noch geil.

Lena gelang es, sich zu fangen. Denn es lagen schwierige und entscheidende Momente vor sich, sie hatten schwierige Aufgaben zu bewältigen und war für das Gelingen alleine verantwortlich.

Eigentlich hätte das ganze Team anwesend sein sollen, wenn der erste Probedurchgang mit der ersten Probandin anlief.

Doch wie der Zufall lief, wurde die wichtigste wissenschaftliche Tagung just auf diesen Termin gelegt und so wurde gelost, wer zuhause beim Experiment bleiben musste. Oder vielmehr: durfte.

Lena konnte ihr Glück kaum fassen: Sie durfte nicht nur wissenschaftliches Neuland betreten, sie durfte auch alleine und ungestört beobachten, wie eine ihrer ältesten, tiefsten und erregendsten Phantasien Realität würde: eine Frau, die stundenlang auf Heftigste sexuell stimuliert wird, ohne zum Orgasmus kommen zu können.

Doch damit es endgültig Wirklichkeit werden würde, musste Lena sich jetzt fassen. Noch hatte die junge Frau nicht die geringste Ahnung, was auf sie zukam. Und natürlich durfte sie nicht wissen, dass sie, so das Gerät denn funktionieren würde, am Erleben von Orgasmen gehindert würde. Das würde das Experiment verzerren. Aber es war jetzt an der Zeit, ihr reinen Wein einzuschenken. Und sie konnte immer noch ablehnen. Dann wäre alle Vorfreude und Aufregung umsonst gewesen.

Lena müsste bis zum nächsten Termin warten und die nächste Kandidatin mit ihren Kollegen teilen.

Es hing jetzt also alles an ihr. Sie musste Freundlichkeit, aber auch Kompetenz und Bestimmtheit ausstrahlen. Sie musste überzeugend wirken. Aber sie dürfte sich nicht dem Vorwurf aussetzen, das junge Mädchen bedrängt zu haben.

„Wie war Ihre Reise? Haben Sie sogleich hergefunden?“, versuchte sich Lena an einem Standard-Eisbrecher.

Die junge Frau lächelte.

„Ach, ja. Danke. Ich musste drei Stunden mit der Bahn fahren. Es gab nur die üblichen kleinen Probleme. „

Lena lächelte. Aber durchaus nicht nur, weil auch ihr die Unzulänglichkeiten der Deutschen Bahn nur allzu bekannt waren. Sie hatte sich von älteren Kollegen sagen lassen, dass erfahrungsgemäß diejenigen Probanden, die eine lange Anreise hinter sich haben, sehr selten kurz vor dem Experiment einen Rückzieher machen. Vielleicht hatte Lena schon gewonnen.

„Wie Sie wissen, vergüten wir die Teilnahme an dieser Studie mit 10 000 Euro.

Ich nehme an, dass es Ihnen durchaus bewusst ist, dass solche Summen nur für Experimente bewilligt werden, die einerseits wissenschaftlich eminent bedeutsam und fortschrittlich sind…“

Sie machte eine kurze Pause.

„…andererseits aber auch den Probanden Einiges abverlangen. „

Die junge Frau nickte.

Es war jetzt Zeit, die Fakten auf den Tisch zu legen.

„Für dieses Experiment werden Sie für einen nicht unerheblichen Zeitraum sexuell stimuliert.

Wir müssen dazu ihren Körper fixieren. Sie werden keine Möglichkeit haben, das Experiment selbst vorzeitig abzubrechen. „

Der Gesichtsausdruck der Probandin blieb indifferent. Lena konnte nicht einschätzen, welche Wirkung ihre Worte auf ihr Gegenüber gemacht hatten. Sie hätte jetzt jetzt viel darum gegeben, Gedanken lesen zu können: War die Frau erschreckt ob dieser Ankündigung? War es ihr egal? Wurde sie gar geil von der Vorstellung, gefesselt und erregt zu werden, ohne es stoppen zu können?

Lena fuhr fort.

„Wir werden selbstverständlich die ganze Zeit Ihre Biowerte überwachen. Sobald eine Auffälligkeit oder ein somatisches Problem entdeckt wird, wird das Experiment sofort abgebrochen. „

Die Brünette nickte wieder.

„Das Experiment, das wir durchführen, wurde mehrmals erfolgreich an Tieren getestet und wurde ohne Beanstandung von unabhängigen Gutachtern auf Unbedenklichkeit hin untersucht. Trotzdem muss ich Sie darüber informieren, dass ein Restrisiko bleibt. Schließlich sind Sie der erste Mensch, bei dem das neue Verfahren zur Anwendung kommt.

Nun lächelte Lenas Gesprächspartnerin ein wenig.

Sieh an, dachte Lena, auch sie ist also nicht frei von Eitelkeit. Die erste sein zu dürfen, ist doch immer wieder etwas Besonderes.

Lena wartete einen Augenblick. Sie hatte ihre Argumente ruhig und sachlich vorgebracht. Sie selbst fand sich durchaus überzeugend. Trotzdem war sie unsicher. Hatte sie die hübsche junge Frau überrumpelt? Würde sie mitmachen? Würde der Traum Wahrheit werden und sie könnte beobachten, wie jenes zurückhaltende Wesen mit der von ihnen entwickelten Lustmaschine kämpfte?

„Haben Sie noch Fragen?“

Die Frau zögerte kurz.

Lena spürte wieder die Aufregung in sich aufsteigen, zwang sich aber, ruhig zu bleiben.

„Äh, Sie erwähnten einen längeren Zeitraum, in dem das Experiment läuft — Kann ich heute noch zurückfahren?“

Lena war erleichtert. Das klang nicht nach grundsätzlicher Skepsis.

„Selbstverständlich können Sie heute noch zurückfahren. Das Experiment läuft nur heute. Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass die Stimulation länger als nur ein paar Sekunden dauern wird.

Die Probandin lächelte. Lena war sich sogar fast sicher, dass das Lächeln einen Hauch von Verlegenheit in sich trug, weil die Frau ihre Frage jetzt offensichtlich für etwas dümmlich hielt. Lena wusste, dass sie gewonnen hatte.

„Sind Sie einverstanden?“

Lena wartete kaum das Nicken ab und schob sofort das ausgefüllte Formular über den Schreibtisch. Noch während sie „Bitte hier unterschreiben!“ sagte und die Braunhaarige ihrer Aufforderung nachkam, wuchs ein zwiespältiges Gefühl in Lena.

Einerseits fiel ihr ein Stein vom Herzen, andererseits wuchs die Aufregung ins Unermessliche: Es würde Realität werden! Und das Schwerste stand ihr noch bevor.

Lena versuchte sich an einem neutralen-aufmunternden Lächeln: „Nun denn! Schreiten wir zur Tat! Folgen Sie mir bitte in den Erprobungsraum. “ und hoffte inständig, nicht anzüglich zu wirken.

Die Namenlose lächelte zurück und folgte der Ärztin. Lena war sich fast sicher, doch ein wenig Angst und Unsicherheit im Gesicht ihrer Probandin zu sehen.

Doch jetzt ist es zu spät, dachte sie. Jetzt, sagte sie im Geiste zu der schönen jungen Dame, gibt es kein Zurück mehr! Jetzt gehörst du mir! Und Lena hatte lange auf diesen Moment gewartet.

Wie alle Menschen hasste auch Lena das Warten. Doch im Gegensatz zu fast allen anderen Menschen hatte Lena eine Methode gefunden, das Warten mit Sinn zu füllen, das Warten zu einem Raum ihrer Phantasie zu machen.

Der Trick war einfach: Sie verbot sich selbst, zum Orgasmus kommen, während sie auf ein wichtiges Lebensereignis wartete. Und nie passte das besser als jetzt. Seit die Tierversuche erfolgreich abgeschlossen waren und die Vorbereitungen für die Erprobung an Menschen liefen, hatte sie sich das Kommen versagt. Sie wollte geil und gierig sein, wenn es soweit war. Jeden Abend vor dem Schlafen hatte sie in ihrem Bett gelegen und sich selbst gestreichelt. Immer und immer wieder hatte sie sich ausgemalt, wie es wäre, eine Frau zu sehen, die sich in ihren Fesseln windet, die wimmert und bettelt, dass man endlich aufhören möge, während sie wieder und wieder an den Rand des Höhepunkts gebracht wird, ohne die Schwelle überschreiten zu können.

Lena fand, es war nur gerecht, wenn sie keinen Orgasmus hätte, während sie daran mitwirkte, dass andere Frauen keine bekommen konnten. Wer kann schon so schön Beruf und Privates verbinden?, dachte sie verträumt, wenn sie daran zurückdachte.

Eine Woche vor dem heutigen Termin hatte sie sich auch das Masturbieren verboten. Sie war — wie man in der Orgasm-Denial-Community sagte — in „No Touch“. Das heißt, sie erlaubte sich keinerlei Stimulation, an keiner ihrer erogenen Zone.

Das war hart, ganz besonders, wenn sie Pornos schaute und online andere Mädels beobachtete, wie sie sich hemmungslos selbst fingerten und zu — mal echten, mal gefakten — Orgasmen brachten. Es war zugleich ein irres Gefühl und vergrößerte nur ihre Vorfreude.

Sie hatten den Raum erreicht. Lena und ihre Kollegen hatten mit der großzügigen finanziellen Ausstattung dafür gesorgt, dass der Raum nicht aussah wie ein Labor, nicht kalt und steril, sondern angenehm und sogar etwas heimelig.

Das Zimmer war nicht allzu groß. Die Geräte und Bildschirme waren hinter einer Theke verstaut. Zwei schmale Türen führten in Räume, deren Funktion schon bald gebraucht würde, dachte sich Lena und grinste innerlich. Das Zimmer war dominiert von einer großen, mit dickem Leder bezogenen Liege. Die Wände waren ausgekleidet mit hellbraunen Stoffen. Darunter hatten die Kollegen mehrere Schichten Dämmmaterial angebracht, sodass nicht der geringste Laut aus der kleinen Kammer in die umliegenden Räume dringen würde.

Mal sehen, ob das heute noch von Nutzen sein wird, überlegte Lena.

Sie bat ihre Probandin herein und schloss die Tür hinter sich ab. Sie wollte keine Zeit verlieren und ihrer Aufregung keinen Raum geben, deshalb kam sie gleich zur Sache.

„Hinter der rechten Tür befindet sich eine Toilette. Sie können sich dort noch einmal frisch machen, bevor wir anfangen, wenn Sie möchten. Außerdem legen Sie bitte sämtliche Kleidungsstücke und allen Schmuck ab.

Sie finden dort ein Fach für Ihre persönlichen Gegenstände. „

Die junge Frau schluckte. Es war offensichtlich, dass ihr doch etwas mulmig wurde, jetzt da es ernst wurde. Lena bemühte sich, möglichst freundlich und geschäftsmäßig zu wirken und nicht die geringste sexuelle Spannung aufkommen zu lassen. Aber das war gar nicht so einfach, wenn frau seit drei Monaten keinen Orgasmus hatte und sich ihre Klitoris seit einer Woche so einsam fühlte, dass sie ständig mittels Pochen, Wärme und Feuchtigkeit auf sich aufmerksam machte.

Die Brünette verließ den Raum.

Lena beeilte sich, sich selbst zu beschäftigen. Ja nicht vor der Tür stehen bleiben und die Frau anstarren, wenn sie nackt herauskäme. Lena legte letzte Hand an die Geräte, holte dann die Fixierbänder aus der Kiste, legte sie aber noch hinter die Theke. Das war der schwierigste Teil. Sie musste ein attraktives Mädchen nach allen Regeln der Kunst fesseln und dabei wie eine Ärztin wirken und nicht wie ihre Mistress und das obwohl sie jetzt viel lieber ihre Mistress als ihre Ärztin gewesen wäre.

Die Tür ging auf und die Probandin stand nackt im Versuchszimmer.

Lena hatte sich unter Kontrolle. Sie wusste, dass sie alle Zeit der Welt haben würde, den Körper ihres attraktiven Versuchsobjekts zu begutachten. Für den Moment begnügte sie sich also mit einem kurzen Blick. Und sie wurde nicht enttäuscht. Ihr offenbarte sich ein ab dem Nacken vollkommen rasierter Körper mit einem flachen Bauch, schlanken, langen Beinen und nicht allzu großen, aber runden und wohlgeformten Brüsten mit Nippeln, die ganz leicht abstanden.

Lena war froh, dass sie die Leitung und Regie führte. Das Spiel lief nach ihren Regeln ab, sie konnte bestimmen, was als nächstes geschah. Das gab ihr Sicherheit.

„Setzen Sie sich bitte auf die Liege. „

Sie tat wie ihr geheißen und Lena konnte für einen Moment auch einen Blick auf einen knackigen Po werfen. Den, dachte Lena, bekomme ich so schnell nicht wieder zu sehen.

„Ich werden Ihnen jetzt einige Sensoren auf den Rücken kleben. Die Pads sind vielleicht ein wenig kühl. “ — Als ob in dieser Situation irgendjemand etwas darauf gäbe, ob die Pads kalt oder warm sind. Aber solche Hinweise halfen, die Atmosphäre sachlich zu halten.

Mit wenige Handgriffen war das erledigt. Es folgten das Entscheidende, nämlich die Elektroden für den „Orgasmuskontrollstrom“ an die Schläfen. Hier kam es auf die genaue Positionierung an.

Als Lena dazu mit ihrem eigenen Kopf ganz dicht an den der anderen Frau kam, nahm sie zum ersten Mal ihren Geruch war. Eine elektrisierende Mischung aus einem geschmackvoll gewählten Parfum und einer Note eines starken weiblichen Eigengeruchs, zu dem sich ein wenig Angstschweiß mischte. Lena wurde heiß und kalt. Aber sie konnte sich beherrschen.

Lena atmete noch einmal tief durch und sammelte sich.

„Legen Sie sich jetzt bitte auf den Rücken und legen Sie ihre Arme und Beine in die Mulden.

Ich werde Sie jetzt fixieren. „

Die Liege hatte kleine Vertiefungen zur Fesselung der Gliedmaßen. Die Beine wurden dadurch deutlich, aber nicht obszön weit gespreizt, die Arme lagen etwa schulterbreit über dem Kopf. Zu beiden Seiten der Mulden waren Schlitze, durch die die Riemen gezogen wurden.

Lena holte die dicken Lederbänder und spürte, wie sie zitterte. Eine Frau zu fesseln, davon hatte sie schon immer geträumt. Nun würde es Wahrheit werden, aber doch nicht ganz so wie in ihrer Phantasie.

Sie dürfte keinen hemmungslosen Sex mit ihrem Opfer haben, sondern nur beobachten.

Die junge Frau schien jetzt ganz ruhig. Das machte Lena die Arbeit etwas leichter.

Beginnend mit den Armen zog sie die Bänder durch die Schlitze und zurrte sie fest, sodass sie stramm, aber nicht zu eng saßen. Nach dem die Riemen um die Handgelenke zugezogen waren, fühlte Lena erste Erleichterung. Ab jetzt war ihr Versuchsobjekt wehrlos.

Selbst wenn sie wollte, konnte sie nicht mehr zurück. Bedächtiger zog Lena die Riemen um den Bauch, die Oberschenkel und schließlich die Fußgelenke zu.

Jetzt konnte sie es sich leisten, ihrem süßen Versuchskaninchen auch verbal die Hilflosigkeit ihrer Lage klarzumachen. „Ich darf Sie, selbst wenn Sie darum bitten, ab sofort nicht mehr losmachen, bevor das Experiment beendet ist. Sollten Sie allerdings etwas brauchen, wie etwa einen Schluck Wasser, sagen Sie mir das bitte.

“ Einen Anflug von Überlegenheit konnte sie nicht ganz aus ihrer Stimme tilgen. Denn sie konnte sich frei bewegen, während die Brünette wehrlos gefesselt war.

Geradezu euphorisch machte sich Lena an den letzten Teil der Vorbereitung. Sie schob den „Liebesmacher“ hinter der Theke hervor. So hatten ihre Kollegen liebevoll das Gerät getauft, mit dem Lena nun zwei Stunden lang der jungen, gefesselten Frau die süßeste Qual ihres Lebens bereiten würde.

Es handelte sich um eine Penetrationsmaschine mit einem dildoartigen Plastikteil und einem separaten Vibrator auf Höhe der Klitoris.

Lena richtete beides sorgfältig aus und fixierte das Gerät auf dem Boden, sodass es nicht verrutschen konnte. Sie verteilte reichlich Gleitgel.

„Sind Sie bereit?“

Die Namenlose nickte nur. Zu gerne hätte Lena gewusst, wie sich die etwas jüngere Frau jetzt fühlte. Lena genoss den Moment der Macht noch einige Sekunden, dann führte sie den Vibrator zum empfindlichsten Körperteil ihrer Probandin, ließ den Pentrationsstab langsam noch vorne gleiten und führten ihn zum Vaginaeingang.

Dann drückte sie auf „Start“.

Der Vibrator begann, heftig zu vibrieren; der Dildostab schob sich mit einer Kraft, die nur eine Maschine hat, in den Scheide seines Opfers, nur um sofort wieder zur Hälfte herauszukommen und wieder zuzustoßen.

Sie atmete kurz ziemlich gepresst. Mit einer so heftigen Stimulation hatte sie wohl nicht gerechnet.

Wie absurd diese Situation doch ist, kam es Lena.

Da lässt sich eine attraktive, junge Frau vor einer wildfremden anderen Frau von einer Maschine heftig durchficken und bekommt Geld dafür. Andernorts würde man das „Prostitution“ nennen, hier läuft es unter dem Deckmantel der Wissenschaft. „Ich habe den schönsten Job der Welt!“

Lena entspannte ein wenig. Sich um ihre eigene Erregung zu kümmern, hatte sie alle Zeit der Welt. Den Körper der gefesselten Schönheit konnte sie später bewundern. Jetzt checkte sie erst einmal die Monitore und Daten.

Die Geräte funktionierten alle, die Daten liefen alle ein, alles war im grünen Bereich. Noch allerdings war Lenas Opfer fast gar nicht erregt. In einer solchen Umgebung, ohne Vorspiel, vor einem fremden Menschen war das ein normaler und schon oft beschriebener Effekt. Das würde sich schon geben.

Und es änderte sich in der Tat rasch.

Die junge Frau begann, schneller zu atmen.

Lena sah in ihr Gesicht. Es schien ihr, als füge sich ihr hübsches Versuchsobjekt in ihr Schicksal. Mit Sicherheit hatte sie sich zunächst geschämt, in dieser Situation stimuliert zu werden. Doch langsam entspannten sich ihre Gesichtszuge. Sie sah ein, dass es keinen Sinn hatte, ihre eigene Erregung niederzukämpfen. Sie war der Maschine zwischen ihren Beinen ausgeliefert. Stück um Stück gab sie sich ihrer Lust hin.

Auf dem Monitor wurde eine ziemlich durchschnittlich Erregungskurve gezeichnet.

Die Steigerung verlief in Schüben, gemessen an der Heftigkeit der Stimulation zwar etwas langsam, aber stetig.

Lena stand hinter ihre Probandin und betrachtete den nackten, erregten Körper. Ihr Blick wanderte die Beine der Schönen auf und ab, blieb am Nabel, der nur knapp oberhalb des Bauchgurts hervorragte, hängen und verlor sich schließlich auf dem Oberkörper, der sich rhythmisch und schneller werdend nach oben und unten bewegte.

Erste Schweißlernen bildeten sich auf der jungen Haut.

Schon näherte sich der entscheidende Moment.

Lena riss sich von der Voyersposition weg und blickte zurück auf den Monitor.

Die Erregungskurve stieg und würde in wenigen Augenblicken den Punkt erreichen, an dem eine Frau unter normalen Umständen einen Orgasmus erreichte. Nur waren das keine normalen Umstände. Jetzt musste sich zeigen, ob das Gerät funktioniert. Ob es wirklich mittels Ströme in die entscheidenden Gehirnregionen verhinderte, dass eine Frau zum Höhepunkt gelangen konnte.

Es funktionierte! Die Erregungskurve blieb kurz unter dem Orgasmuslevel stehen.

Es schien zu klappen! Lena fühlte die Glückshormone in ihre Adern fließen und lenkte ihren Blick auf das Gesicht der Schönen. Noch wehrte die sich offensichtlich gegen die Erkenntnis, dass ihr keine Erlösung ihrer erzwungenen Lust vergönnt war. Noch redete sie sich vermutlich ein, dass es nur an ihrer Scham lag, dass der Orgasmus noch nicht eingesetzt hatte.

Aber sekundenlang auf der Schwelle zum Höhepunkt zu stehen, war ein neues Gefühl. Geilheit, Entsetzen, Enttäuschung und Neugier. Lena glaubte alles zugleich auf dem Gesicht der Erregten zu sehen. Sie meinte zu ahnen erahnen, was die gefesselte Schöne dachte und wann ihr endgültig die Erkenntnis reifte, worum es bei diesem Experiment ging: Eine Frau über Stunden erregt zu halten ohne ihr die Chance zum Orgasmus zu geben.

Zum ersten Mal musste die Gefesselte heftig stöhnen.

Bislang hatte sie ihr schweres Atmen und alle Geräusche mühsam zu unterdrücken versucht. Jetzt öffnete sie ihren Mund und ließ in mehreren aufeinander folgenden Stöhnlauten ihrem ganzen Frust freien Lauf. Ihre Augen waren fast geschlossen. Sie schien sich langsam von der Außenwelt zu verabschieden und zog sich in ihren Körper zurück, der ganz von einem Gefühl beherrscht wurde: Lust.

Lena war sich sicher, dass sich in den nächsten Minuten wenig an diesem Zustand ändern würde.

Sie beschloss, einer Aufforderung nachzukommen, die seit Minuten durch Wärme und Feuchtigkeit zwischen ihren Beinen formuliert wurde: Fingere mich!

Sie ging durch die andere Tür.

Auch hier war primär eine Toilette eingerichtet. Nur eben für Mitarbeiter. Das Besondere an dem Raum waren die vielen Monitore. Auch hier konnten alle Daten der Probandin live verfolgt werden. Plus die Aufnahmen aller Kameras und Mikrophone, mit denen das Experiment dokumentiert wurde.

Lenas Kollegen hatten den Raum eingerichtet mit dem Begründung, dass es ja gut sein könnte, dass nur ein Mediziner das Experiment überwachte, und falls dieser einmal müsste, so sichergestellt war, dass die Versuchsdaten auch von der Toilette aus kontrolliert werden könnten. Mit dieser Begründung war der Raum genehmigt, geplant und ausgestattet worden. Auch im vertrauten Kollegengespräch hatte nie jemand einen anderen Grund vorgebracht. Dabei wusste jeder, wofür der Raum und die Monitore eigentlich gebraucht würden.

Lena war beeindruckt von der Qualität der Kameras. Insgesamt vier Objektive waren auf die Probandin gerichtet. Jedes von hier aus steuerbar. So konnte sie in aller Ruhe zusehen, ohne gesehen zu werden.

Sie hätte sich am liebsten sofort alle Kleider vom Leib gerissen und sich wie vom Teufel besessen zwei Finger in die Pussy gerammt und sich bis zur Erschöpfung selbst gevögelt.

Aber sie hatte in all den Jahren gelernt, sich zu beherrschen.

Langsam zog sie ihre Kleidung aus. Streichelte ihre Arme, ihr Gesicht, ihren Nacken, ihre Flanken.

Auf den Monitoren sah sie, wie ihre Probandin derweil in die nächste Phase tauchte. Sie war nicht mehr völlig in sich gekehrt, sie wurde aktiver. Sie begann an ihren Fesseln zu ziehen, versuchte sich aufzubäumen, ihre Beine zu schließen. Anfangs zerrte sie nur ein wenig, dann riss sie immer stärker, besonders an den Beinriemen.

Wenn sie sich schon nicht befreien konnte, dann wollte sie sich wenigstens den ständigen Stößen und dem Vibrieren der Maschine entziehen. Doch die Fesseln waren unnachgiebig.

Lena war sich sicher, dass sich das Mädchen, ohne eine Sekunde zu zögern, unter Kamerabeobachtung und vor einer fremden Frau, fingern würde, wenn sie nur könnte. Sie konnte aber nicht. Sie war gefesselt und musste in ihrer Geilheit hilflos abwarten, was „die Wissenschaft“ noch mit ihr vorhatte.

Lenas Hände wanderten weiter. Umkurvten ihre Brüste, zogen immer engere Kreise um ihre Vorhöfe und strichen schließlich ganz sanft über ihre Nippel. Schließlich hielten die Hände an und Daumen und Zeigefinger liebkosten je eine Brustwarze zwischen sich.

Weiter durfte Lena vorerst nicht gehen.

Sie hatte sich als Regel festgesetzt, dass sie erst dann ihre Pussy berühren durfte, wenn die Probandin anfing, zu betteln.

Bis es soweit war, durfte sie nur ihre Brüste streicheln.

Das Gefühl, dass dieses Gesetz hervorrief, war zwiespältig. Einerseits vergrößerte die Stimulation an Brüsten und Nippel nur ihre Frustration und das Bedürfnis, sich zwischen den Beinen zu streicheln, andererseits genoss ihre Oberweite die intensive Behandlung und Lena fühlte, wie Welle um Welle der Erregung durch ihre Adern floss. Sie hatte schon vor Jahren gelernt, sich alleine durch Liebkosen ihrer Knospen zu einem kleinen Orgasmus bringen.

Aber der war ihr vorerst nicht erlaubt.

Die Brünetten hatte das Aufbäumen vorerst aufgegeben.

Lena zog sich an und betrat den Versuchsraum wieder. Sie nahm ein Klemmbrett in die Hand, stellte sich ans Fußende der Liege und tat, als müsse sie etwas kontrollieren. In Wahrheit wollte sie nur aus nächster Nähe und live sehen, wie die Maschine und der Vibrator unnachgiebig im Schritt der Wehrlosen wüteten.

Jeder Stoß des Penetrationsstabes und jedes Unterleibszucken war Lena eine zugleich erotische und zugleich teuflische Erinnerung: „Hey, du hast da was vergessen! Auch du hast eine empfindliche Stelle im Schritt! Auch du willst zucken und wimmern!“

Die Frau hob ihren Kopf. Ihre Blicke trafen sich.

„Bitte, ich kann nicht mehr. „, keuchte sie leise.

Lena drehte sich weg und grinste zufrieden. Sofort war sie wieder nackt im Nebenzimmer.

Endlich ließ sie ihre Finger an die Stelle, die Berührungen so lange vermisst hatte. Aber auch dort hatte Lena keine Eile. Sie genoss erst eine halbe Minute die Wärme und den Druck, den ihre Hand zwischen ihren Beinen verursachte. Erst dann begann sie ganz langsam, ihre Fingern kreisend zu bewegen. Ihre Bewegungen wurden schneller und gezielter, während sie über die Mikrophone das Wimmern und Bitten ihrer gefesselten Probandin hörte. Lena empfand in diesem Moment kein Mitleid, sie wurde durch das Betteln der Wehrlosen selbst nur noch geiler.

Sie liebte es, sich selbst in diesem Stadium zwischen Orgasmus und dem Weg dahin zu halten, sich immer wieder zurückfallen zu lassen, vorzustürmen, abzubremsen, sich langsam vorzuschleichen, sich geradezu auf Samtpfötchen an einen Orgasmus zu tasten. Nur um dann wiederum aufzuhören. Sich wieder eine Welle der Lust von ihrem Kitzler zu streicheln. Um wiederum aufzuhören, bevor die Lustwelle zum Tsunami wurde.

Sie liebte diesen Zustand so sehr.

Gefangen zwischen Erregung und Erlösung.

Heute war die Situation aber eine besondere. Die lange Vorbereitungszeit. Der attraktive Eindruck, den die junge Frau auf Lena machte. Vor allem aber das Experiment selbst machten die junge Ärztin fast wahnsinnig. Ihre Lust war heute eine besondere. Sie hätte sie so gerne gekrönt. Es würde sich so gut anfühlen, sich jetzt einen exquisiten Orgasmus zu geben. Sie durfte aber nicht.

Sie hatte sich selbst ein Regelkorsett verpasst: Erst nach dem Ende des Experiments war ihr ein Orgasmus erlaubt.

Währenddessen war ihr der Höhepunkt der Lust nur vergönnt, wenn ihr süßes Versuchskaninchen mit Dirty Talk begann, sich etwa selbst als „Schlampe“ bezeichnete oder andere obszönen Ausdrücke über ihre schönen Lippen kamen.

Lena hatte diese Regel gemacht, bevor sie ihre Probandin kennengelernt hatte. Jetzt bereute sie die selbst gesetzte Vorschrift. Wie gerne würde sie jetzt in ihrer Voyeursposition, während sie den nackten Körper einer Frau beobachtete, die seit einer knappen Stunde an der Schwelle zum Orgasmus gehalten wurde, ohne darüber gehen zu können, selbst zu einem grandiosen Höhepunkt bringen.

Aber Regel war Regel. Und außerdem: kein Orgasmus für die Probandin, kein Orgasmus für die Versuchsleiterin. Das war nur gerecht.

Sie verteilte ein wenig Seife zwischen Beinen und hoffe, dass so niemand ihre Erregung riechen konnte. Sie zog sich an und betrat den Versuchsraum wieder.

Wie gerne hätte sich jetzt den nackten Körper, der schwitzend, zuckend und sich windend vor ihr lag, berührt. Wie gerne würde sie nicht nur sehen und riechen, sondern auch spüren, wie sich ein Körper anfühlt, der so geil war wie kein zweiter auf Erden.

Aber sie konnte nicht. Der Versuchsraum war videoüberwacht. Die Bilder wurden nicht nur in die Toilette, sondern auch sofort auf einen Zentralserver übertragen. Lena hatte keine Möglichkeit, die Aufzeichnung zu manipulieren. Sollte nur eine anzügliche Berührung darauf zu sehen sein, war sie nicht nur sofort ihren Job los, sie musste auch mit einer Anklage wegen sexuellen Missbrauchs rechnen.

In diesem Moment frage sich Lena, wer von beiden eigentlich das schlimmere Los erwischt hatte.

Ihre Probandin konnte sich ungehemmt in ihren Fesseln winden, sich ihrer Lust hingeben und ihren ganz Frust hinausschreien. Die Fesseln nahmen ihr jeden Verantwortung. Lena waren andere Banden angelegt. Sie trug die Verantwortung. Sie könnte alles tun, sie sich selbst und die andere berühren, Orgasmen haben, könnte das Experiment zur Sexorgie machen. Und doch tat sie es nicht.

Die Frau war jetzt wieder ganz in sich gekehrt. Sie redete nicht, sie zerrte nicht an den Fesseln, sie lag regungslos mit geschlossenen Augen da und ließ alles über sich ergehen.

Sie hatte sich gefügt in das, was hier passierte. Sie hatte sich damit abgefunden, Teil eines perversen Experiments zu sein, das eine Frau über Stunden in einem Schwebezustand zwischen Himmel und Hölle, zwischen Spannung und Erlösung, zwischen Geilheit und Verzweiflung hielt.

Die Daten auf den Bildschirmen waren krass. Lena sah, wie alle nicht-sexuellen Gehirnaktivitäten der Frau immer weiter reduziert wurden und schließlich ein Minimum erreichten. Das Gehirn der Versuchsperson war auf eine Sache fixiert.

Sie war buchstäblich nur noch ein Bündel aus Geilheit.

Verbunden damit war schließlich der Eintritt in die finale Phase. Die junge Frau hatte ganz offensichtlich jede Kontrolle über ihren Körper verloren. Sie zuckte, schrie, grunzte, kreischte und zappelte.

Lena war nicht sicher, ob in all dem Stöhnen irgendwo der Versuch eines artikulierten Wortes zu erahnen war. Aber sie wusste nur zu gut, was die Frau sagen wollte: „ICH.

WILL. KOMMEN!“

Das Experiment hatte aus einer menschlichen Persönlichkeit einen einzigen Willen destilliert: den Willen zum Orgasmus. Es gab keinen freien Willen. Die Maschine hatte gewonnen. Der Mensch war von seiner eigenen Lust besiegt worden und kein Mensch mehr, sondern nur zuckendes Fleisch.

Lena erschauderte. Wie gerne hätte sie jetzt Gedanken lesen können. Was ging noch im Kopf einer Frau vor, die seit fast zwei Stunden geiler gehalten wurde als je eine Frau zuvor? Spielte ihr ihr Gehirn die perversesten Sexszenen vor? War sie gerade vor ihrem inneren Auge Mittelpunkt einer Gang-Bang-Szene? Oder war nur noch Leere zwischen ihren Schläfen?

All das konnten auch noch so fortschrittliche Kontrolldaten und Monitore nicht verraten.

Die vorgegebene Zeit von zwei Stunden war um.

In späteren Testreihen war geplant, den Orgasmuskontrollstrom nun abzuschalten und den Probandinnen so ein Orgasmus von vermutlich ungeahnter Intensität zu ermöglichen. Leider hatte diese Frau das Pech, die erste zu sein. In den ersten Durchläufen wollte man zunächst wissen, wie die Erregung nach so langer Zeit wieder abklang.

Lena schaltete also nur den Liebesmacher aus.

Die Frau auf der Liege schien es kaum zu registrieren. Sie wirkte immer noch wie besessen, schaute glasig an die Decke, lallte Unverständliches und zuckte wild umher.

Fasziniert schaute Lena auf ihre Monitore. Seit fünf Minuten war jetzt jede Stimulation entfernt worden und immer noch sprachen die Daten ein eindeutiges Bild: Würde jetzt der Orgasmuskontrollstrom abgeschaltet, hätte die Probandin den heftigsten Orgasmus, der je gemessen wurde.

Ganz ohne Stimulation. Was hier geschah, war einfach zu krass. Lena konnte es kaum glauben.

Langsam kehrte die Probandin in einen normalen Zustand zurück. Ihr Puls wurde ruhiger. Andere Gehirnregionen wurden wieder mit Blut versorgt. Die Erregungskurve ging nach unten.

Mit einer Schnabeltasse gab Lena ihr einen vorbereiteten „Power-Trink“, ein hochgradig energiehaltiges Getränk, zu trinken. Denn sie hatte in den zwei Stunden vermutlich ähnlich viel Energie verbrannt wie ein Marathonläufer.

Die Frau befand sich jetzt in einer Art Dämmerzustand zwischen Schlaf und Wachsein. Doch ihre Erregung war noch immer nicht bei Null angelangt.

Nach weiteren 20 Minuten entfernte Lena die Fesseln und legte der Frau ein kaltes Tuch auf die Stirn. Davon wurde sie wieder etwas wach.

„Das Experiment ist vorbei. Sie haben es überstanden! Sie dürfen jetzt aufstehen, wenn sie wollen.

Sie schien sich tatsächlich gefangen zu haben. Sie hatte die Augen geöffnet und lächelte Lena an. In ihren Augen war ein seltsamer Glanz zu sehen, ihr Blick war verklärt und war nur halb auf Lena gerichtet, halb ging er in eine weite Ferne.

Schneller, als Lena gedachte hatte, stand sie auf. Auf wackligen Beinen ging sie zur Toilette und schloss die Tür hinter sich. Zu Lenas Bedauern war auch diese Tür doppelt gepolstert und ließ keinen Laut herausdringen.

In den letzten Minuten hatte sie sich fast mütterlich um ihren Schützling gekümmert. Nun, da sie kurz alleine war, überkam sie fast schockartig ihr eigene Lust und ihre Gedanken rasten ungezügelt dahin. Sie hätte alles darum gegeben, zu wissen, was jetzt hinter dieser Tür geschah. Vermutlich war die Probandin zu erschöpft, um noch einen Gedanken auf ihre sexuelle Befriedigung zu verwenden. Andererseits hatte die Brünette wohl noch nie im Leben so dringend einen Höhepunkt gebraucht.

Lena malte sich aus, wie die namenlose Geile gerade den multiplen Orgasmus ihres Lebens durchmachte, in dem sich all der aufgestaute Frust der vergangenen zwei Stunden entlud. Oder aber — Lena spürte eine heiße Gänsehaut zwischen den Beinen — am Ende stand dieses Geilstück doch so sehr auf Denial, dass sie selbst jetzt sich nur stimulierte, streichelte und liebkoste, ohne sich einen Orgasmus zu erlauben. Ja, möglicherweise hatte ihr dieses Experiment den Kick ihres Lebens gegeben und sie würde nie wieder einen Höhepunkt erleben wollen.

Lena würde es nie erfahren.

Aus dem Gesicht der Brünetten konnte sie abermals nichts lesen. Als sie, angezogen und notdürftig zurecht gemacht, nach einiger Zeit aus der Toilette kam, war ihr Ausdruck leer und seltsam abwesend.

Die beiden blickten sich einige Sekunden an. Lena konnte kaum ihre eigenen Gefühle sortieren. Die überwältigende Erfahrung des Erlebten, Neugier über das, was die andere empfand, und ihre eigene Geilheit erlaubten ihr kaum mehr, einen klaren Gedanken zu fassen.

Nur ganz mühsam gelang es ihr, die nötigen Worte zu sagen: „Sie bekommen die Aufwandsentschädigung zeitnah von unserer Kasse auf das Konto, das Sie angegeben haben, überwiesen. Über das Ergebnis der Studie werden wir Sie dann informieren. „

Sie macht eine Pause.

„Vielen Dank für Ihre Teilnahme. Ich hoffe, Sie haben unser Experiment gut überstanden. „

Die Frau lächelte undurchsichtig.

Lena wurde nicht schlau aus diesem Gesicht.

„Gute Heimreise und auf Wiedersehen!“, war alles, was ihr zu sagen blieb. Dann war sie wieder allein.

Sofort waren ihre Gedanken bei ihrem eigenen Orgasmus. Ab auf die Mitarbeitertoilette und sich endlich geben, was ihr Körper seit Wochen von ihr verlangte. Das war das, was sie jetzt tun würde.

Aber Lena fühlte nicht nur ihre seit Wochen unbefriedigte Erregung, sie fühlte sich zugleich stolz, die Kontrolle behalten zu haben, sich nicht ihrer eigenen Lust hingegeben zu haben, äußerlich die Würde der Wissenschaft bewahrt zu haben, während sie innerlich nur noch ein feuchtes Stück Geilheit war.

Der Stolz gewann die Oberhand. Nach diesen besonderen Stunden einfach nur masturbieren? Ach was, das war der Feierlichkeit des Tages nicht angemessen.

Ihr kam eine bessere Idee und ein Plan. Ein Plan, vor dessen Ausführung sie sich keinen Orgasmus erlauben dürfte.

Sie hatte hautnah erlaubt, welchen Effekt dieser diabolische Versuchsaufbau auf einen Frauenkörper hatte. Sie hatte gesehen, wie aus einer schüchternen, kultivierten Frau in zwei Stunden eine Lustdämonin wurde, die an nichts als einen Orgasmus denken konnte.

Eigentlich lag die Folgerung auf der Hand: Sie musste dieses Experiment an sich selbst durchführen.

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