Wie das Leben so spielt Teil 03

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Stephanie steht auf, zieht sich nur den Bademantel an und verflucht diesen sofort. Birgt dieser doch auch so angenehme Erinnerungen an ihren Bernd. An die Liebe ihres Lebens! Doch was kann dieses Stück Stoff dafür dass ihr das Leben so grausam mitspielt, rein gar nichts. Fast wie in Hypnose geht sie auf den Flur hinaus und die Treppe hinunter. Unten geht sie in die Küche wo Rita und Peter grade am Frühstücken sind. „Morgen Stephanie, wie geht es dir heute?“ fragt sie ihr Peter.

Stephanie versucht die tapfere zu spielen und will sich nicht mehr so gehen lassen wie gestern Abend. „Mir geht es gut, alles bestens“! „Versuch uns nicht für dumm zu verkaufen“ sagt Rita und fügt hinzu: „Wir sind deine Eltern und immer für dich da“!

„Ich verkauf euch nicht für dumm“! Sie nimmt sich eine Tasse aus der Hängevitrine und schenkt sich Kaffee ein. „Stephanie du willst uns ehrlich sagen, das du Bernds Tod nach nur einer Nacht schon überwunden bzw.

verarbeitet hast und das nach deiner Reaktion gestern Abend“? „Wer hat das den gesagt? Ich weiß das Bernd noch lebt“! Rita steht auf und geht zu Stephanie die immer noch an der Arbeitsplatte der Küche steht und nimmt sie in ihre Arme. „Stephanie akzeptier es, Bernd ist tot, so weh uns allen das auch tut“! Doch Stephanie weigert sich dies zu akzeptieren. Sie will nicht wahr haben das Bernd bei dem Unfall umgekommen sein soll.

So grausam kann das Leben einfach nicht sein. „Akzeptiert ihr es ruhig, wenn ihr euch dann besser fühlt. Aber ich weiß was mir mein Herz sagt und das sagt das er noch lebt“!

„Ach mein Schatz, tue dir das nicht selber an!“ fleht Rita leise und Peter sagt: „Trotz allem sollten wir ihm ein schönes Begräbnis verschaffen“! „ER ist nicht TOT“ faucht ihn seine Tochter Giftig an. Rita drückt sie fester an sich.

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„Solange er nicht lebend gefunden und weiter für tot erklärt wird, hat Papa aber recht oder willst du das falls doch“ sie muss schlucken: „ Bernd ohne Begräbnis bleiben soll“? „Nein natürlich nicht. Aber es ist für mich als ob ich mich damit von ihm abwenden würde“! Stephanies Augen fühlen sich mit Flüssigkeit und die ersten tränen rinnen ihre Wangen hinunter. „Keiner wird denken dass du dich von ihm abwendest“!

Stephanie löst sich von ihrer Mutter, trinkt noch einen Schluck Kaffee und stellt die Tasse weg.

Dann dreht sie sich um und will die Küche wieder verlassen. „Was hast du vor?“ fragt Rita. „Was wohl? Mich anziehen und ins Geschäft fahren“! Rita und Peter sind doch überrascht von ihrer Tochter, das sie schon wieder ins Geschäft will. Ihre Verkäuferinnen sind gut genug um noch ein paar Tage den Laden alleine weiterführen zu können. Doch Rita kann sich auch gut vorstellen dass Stephanie nur dort hin will, um vor der Realität davon zu laufen bzw.

sich über die Arbeit abzulenken.

„Hallo Judith hi Sophie“ begrüßt Stephanie die beiden als sie ihre Boutique betritt. „Hallo Stephanie schön dich zu sehen. Das bedeutet wohl das sie Bernd gefunden haben und er am Leben ist“! Stephanies Augen füllen sich wieder mit Flüssigkeit und sie kann nur mit allergrößter Anstrengung verhindern, drauf los zu heulen. Da sie nicht antwortet hackt Judith nach: „Oder Stephanie“? Wortlos geht sie in die kleine Küche hinter dem Ladenlokal, nimmt sich eine Tasse und gießt sich den Kaffee ein.

„Stephanie sag was ….. Nein sag nicht das“ Sophie bricht ihren Satz ab und schlägt ihre Hände vor ihr Gesicht.

Mit zitternden Händen und gesenktem Kopf führt sie ihre Tasse zum Mund und nimmt einen Schluck. Dann hebt sie den Kopf und schaut die beiden direkt an. „Ja …. Nein ….. ach ich weiß auch nicht“! „Wie was ja nein?“ fragte Judith. „Die Regierung hat Bernd heute …… offiziell für Tod erklärt ….

aber ich …!“ sie bricht ihren Satz ab. Beide kommen sofort zu ihr und nehmen sie in die Arme. „Man das kann doch nicht wahr sein“ sagt Judith und Sophie fügt hinzu: „Das ist sogar für jeden Hollywoodfilm zu viel Tragik“! Noch bevor eine der 3 Frauen etwas sagen kann, erklingt die Türklingel und kündigt den Eintritt eines Kunden an. Judith drückt Stephanies Arm kurz und geht dann in den Laden. Sophie kümmert sich derweil immer noch um Stephanie.

Doch der Tag vergeht nicht so gut wie sie sich es erhofft hat. Immer dann wenn sie es grade schafft ihre Gedanken ein bisschen vom Tod Bernds abzulenken, kommt eine der beiden zu ihr und spricht sie wieder darauf an. Natürlich tun sie dies nicht absichtlich, um sie zu ärgern oder so. Es ist einfach die menschliche Neugier und auch das sie sich um sie kümmern wollen. Dass sie es dadurch fast noch schwerer für Stephanie machen kommt ihnen nicht in den Sinn und wenn Stephanie es ihnen sagen würde, würden sie sofort damit aufhören.

Doch weiß sie ja dass sie ihr nichts Böses wollen, im Gegenteil. Zudem ist sie ja froh dass das Verhältnis zwischen ihr und den beiden so gut ist.

Kurz nach 19:00 Uhr entschließt sie sich dann aber doch wieder zu fahren. Da die beiden ja in den letzten Tagen schon gezeigt haben, dass sie den Laden auch gut alleine führen können, überlässt sie den beiden die letzte Stunde. Sie verabschiedet sich noch von beiden und diese Wünschen ihr alles Gute.

„Alles Gute wie ironisch dies doch klingen kann, war mir noch nie bewusst“ denkt sie bei sich und schließt die Tür hinter sich. „Bernd wo bist du, du kannst mich doch nicht einfach so hier zurücklassen. Ich liebe dich doch“ mit diesem Gedanken steigt sie in ihren Wagen ein, fast mit beiden Händen oben ans Lenkrad und muss ihren Kopf dagegen lehnen. Unaufhaltsam füllen sich ihre Augen mit Tränen und rinnen an ihren Wangen hinab.

Ob sie so jemand heulend in ihrem Wagen sitzen sieht ist Stephanie total egal. Viel zu gut tut es ihre aufgestauten Gefühle einmal hinaus zu lassen. Gefühle die sich den ganzen Tag über in ihr wieder aufgestaut haben und die sie nun beim besten Willen nicht mehr zurück halten kann. Es dauert ein paar Minuten bis sie sich wieder fängt und in der Lage ist den Motor zu starten, um dann nach Hause zu fahren.

Langsam lenkt sie den Wagen durch die Straßen, immer auf den Verkehr und auf ihre Gedanken achtend. Wenn Bernd wirklich tot ist, will sie ihm doch nicht sofort folgen bzw. niemanden anderen da mit hinein ziehen und eventuell jemand anderes in ihre Situation bringen. Dann kommt sie endlich bei sich an.

Sie stellt den Wagen auf ihren Parkplatz ab und steigt aus. Was soll sie tun? Zu sich gehen und allein mit sich und ihren Gedanken sein.

Wo sie sogar schon ein wenig umgeräumt hat, damit Bernd für sich Platz gehabt hätte! Oder soll sie zu ihren Eltern rübergehen. Wo zwar noch mehr Erinnerungen an Bernd auf sie warten, sie aber weiß das Rita und Peter sie so gut es geht versuchen werden sie von ihren Gedanken abzulenken. „Was hätte sie damals beim ersten Verschwinden von Bernd. Wo sie Monatelang nicht wusste ob er noch lebte oder ob er tot war, nur ohne die beiden gemacht.

Aber was ihr viel schleierhafter ist, wieso hat sie damals nicht begriffen das sie Bernd liebt, ansonsten wären sie schon seit ein paar Jahren zusammen und vor allem würde Bernd noch leben! Da er schon lange nicht mehr auf der Bohrinsel am arbeiten wäre.

Doch alles wenn und aber nützt nun nichts mehr. Ihre Entscheidung fällt auf ihre Eltern und so geht sie schweren Herzens zum Eingang vom Haus ihrer Eltern.

Sie schließt die Tür auf und geht hinein. Ein Stimmengewirr empfängt sie schon in der Eingangshalle und verkündet das ihre Eltern Besuch haben. „Bist du es Stephanie?“ ruft Rita aus dem Wohnzimmer. „Ja ich bin es“ antwortet sie und geht zum Wohnzimmer. In der Türe bleibt sie aber stehen, schaut kurz rein um zu sehen wer da ist. Es sind ein paar Verwandte und Jürgen. Jürgen der ihr grad in diesem Moment überhaupt nicht passt.

„Was will er den hier? Glaubt er, er könnte mich nun trösten und so eventuell zurückgewinnen?“ denkt sie bei sich. Sagt aber nur: „Entschuldigt mich bitte ich will nach oben und erst einmal Duschen“! Sie dreht sich um und geht zur Treppe.

Langsamen Schrittes geht sie nach oben, den Flur entlang in ihr Zimmer und nimmt sich dort aus dem Schrank frische Sachen. Dann verlässt sie den Raum und geht zum Badezimmer.

Leise dringt immer noch das Gemurmel von unten an ihre Ohren, doch Stephanie ist froh dem zumindest für die Zeit des Duschens noch einmal entgehen zu können. Als sie vor dem Spiegel steht fällt ihr Blick in diesen. Erschreckt stellt sie fest, wie verheult ihr Gesicht doch ist. Sie betrachtet sich weiter im Spiegel, dreht sich dabei einige male um die eigene Achse. Sie ist eine wunderschöne Frau und dieser Körper soll nun unberührt bleiben.

Zumindest solange, bis sie alles verarbeitet hat und eventuell irgendwann wieder breit ist sich in einen anderen Mann zu verlieben und sich diesem zu öffnen?

Langsam zieht sie sich aus. Von unten dringt nun etwas lauter das Stimmengewirr hinauf. Stephanie beschließt aus diesem Grund nicht zu Duschen sondern sich ein Bad zu genehmigen. Ich kann mich jetzt nicht zu ihnen setzen, noch einmal halte ich diese Kreuzverhöre nicht aus, denkt sie bei sich und dreht das warme Wasser auf.

Sie nimmt den Badeschaum und schüttet davon ein wenig ins noch flache Wasser hinein. Sofort beginnt dieser zu schäumen. Allein der Gedanke sich nun gleich ins warme Wasser gleiten zu lassen und die Wärme komplett um ihre Haut zu fühlen, machen den Tag ein wenig erträglicher. Nackt steht sie vor der Badewanne und wartet kurz bis das Wasser die Wanne ein wenig gefühlt hat.

Sie hebt ihr Bein und steigt langsam in die Wanne.

Warm schmiegt sich das Wasser um ihre Füße und dann um den Rest ihres Körpers. Stephanie lehnt sich zurück und lässt das Wasser weiter laufen, bis dieses den Überlauf erreicht. Erst jetzt dreht sie den Wasserhahn zu. Mit geschlossenen Augen genießt sie die Wärme, die sich wie eine warme weiche Decke um ihren Körper herum geschmiegt. Ohne es richtig mitzubekommen fragt Stephanie leise: „Bernd wo bist du? Warum hast du mich verlassen? Ich liebe dich doch!“ in den leeren Raum.

Das Wasser ist so angenehm und Stephanie vom Tag so geschlaucht, das sie nach und nach in eine Traumwelt eintaucht und in einen leichten schlaf fällt. In ihrem Traum versetzt Stephanies Gehirn sie wieder zurück, zurück zu dem Wochenende an dem sie ihr Spiel gespielt haben. Allerdings wiederholt sich dieses nicht, sondern wie es nun einmal in träumen so ist, verdreht dieser einiges. Anstatt in der Sauna befinden sich Bernd und Stephanie in ihrem Zimmer.

Stephanie liegt auf ihrem Bett und hat nur einen dunkelblauen Seidenslip und einen farblich passenden BH an. Bernd steht ebenfalls nur mit Schlüpfer bekleidet am Tisch und schaut zu ihr.

Deutlich erkennt sie sein erigiertes Glied, welches seinen Schlüpfer von seinem Bauch drückt. „Komm zu mir Bernd“ sagt sie leise. So als ob sie Angst hat das jemand sie hören könnte oder würde. Sie liebt Jürgen und will bald seine Frau werden und sie weiß dass dies hier nie geschehen dürfte.

Doch sie kann nicht anders. Ein innerer drang drängt sie dazu das Spiel noch einmal aufzunehmen und weiter zu spielen. „Setzt dich hier neben mich. Du weiß es darf nicht mehr passieren wie gestern“! Bernd setzt sich, schaut sie an und nickt nur stumm. „Bitte erzähl mir wieder wie es hätte sein können“ während sie dies sagt schaut sie Bernd tief in die Augen.

Stephanie träumt immer weiter wie die beiden ihr Spiel fortsetzen.

Wie er ihr erzählt, wie seine Eichel ihre Schamlippen auseinander drücken und danach langsam Stück für Stück in sie eindringt. „Alles in Ordnung mein Schatz?“ gleichzeitig zur Frage klopft Rita an die Badezimmertür. Sie wartet jedoch nicht die Antwort ab und öffnet sofort die Tür. Stephanie wird ein erneutes Mal brutal aus ihrem Traum in die Wirklichkeit gerissen und weiß im ersten Moment überhaupt nicht wo sie sich befindet. Sie erkennt vom schlaf noch leicht benommen, wie die Tür soweit aufgeht das sich ein Kopf hindurch schieben kann.

Im ersten Moment glaubt sie Bernds Kopf zwischen Tür und Türrahmen zu erkennen. Ihr Herz schlägt schlagartig bis in ihren Hals hinauf. Doch schon einen Wimpernschlag später verschwindet der Schleier des Schlafes und sie erkennt den Kopf ihrer Mutter. „Wie? was“? Rita öffnet die Tür noch weiter und betritt den Raum. Nachdem sie die Tür hinter sich wieder geschlossen hat, geht sie zur Badewanne und setzt sich auf den Rand.

„Ich habe gefragt ob alles in Ordnung sei“! Dabei streicht sie sanft über die Haare ihrer Tochter. Die Geschehnisse der letzten Tage ( die Gewissheit dass man Bernd für Tod erklärt hat ) und der grade geträumte Traum sind nun aber zu viel für Stephanie.

Bitterlich beginnt sie zu weinen. Sie setzt sich aufrecht hin und umarmt ihre Mutter. „Ja lass es raus“! „Er fehlt mir so. Das kann doch alles nicht wahr sein? Warum Bernd? Wir haben doch gerade erst zueinander gefunden!“ schluchzt sie weinend und Rita streichet ihr sanft über die nassen Haare.

„Ich weiß mein Schatz, ich weiß! Aber ich weiß nicht warum Gott dieses Schicksal für uns ausgesucht hat“! „Das ist so ungerecht. Wir haben doch niemanden was getan gehabt“ Stephanies Stimme ist zittrig und stark am wackeln, während sie spricht. Rita weiß keine Antwort darauf, weshalb sie nichts sagt sondern nur weiter über ihre Haare streicht.

Stephanie hebt ihren Kopf und schaut ihre Mutter an. „Mama“? „Ja“? „Entschuldigst du mich unten, aber ich schaff das nicht“! „Natürlich mach dir darüber mal keine Gedanken.

Entspann dich noch ein wenig und geh danach in dein Zimmer wenn du willst. Ich sage unten das es dir nicht gut geht“! „Danke Mama!“ Stephanie drückt ihre Mutter und diese erwidert durch sanften Druck auf ihren Rücken, die Umarmung von Stephanie. Dann steht sie auf und geht zur Tür. In der geöffneten Türe stehend dreht sie sich noch einmal um und sagt: „Wir müssen jetzt alle stark sein. Wir sind immer für dich da“! „Das weiß ich Mama, danke“! Rita geht hinaus und schließt die Türe.

So schwer es Stephanie auch fällt, weiß sie doch dass ihre Mutter recht hat. Dass sie sich damit abfinden muss das Bernd tot ist und ihn so in ihrer Erinnerung zu behalten wie sie ihn kannte und liebt. Mit all seinen streichen, die er immer gespielt hatte, selbst am letzten Wochenende ja noch. Auf dem Flughafen. Bei dem Gedanken muss sie über ihre Reaktion schmunzeln. War das aufgrund seiner schnellen Improvisation doch noch relativ Harmlos gegenüber den ganzen anderen Sachen.

Sie zieht den Stöpsel, steht auf und nimmt sich das Badetuch welches sie sich vorher noch auf den Stuhl neben der Wanne gelegt hatte.

Neben der Wanne stehend drückt sie immer wieder das Tuch tupfend gegen ihren Körper. Es ist ein herrliches Gefühl des weichen Tuchs auf ihrer Haut. Es dauert ein paar Minuten bis sie sich so abgetrocknet hat, doch das ist ihr egal. Dann zieht sie ihren Slip wieder an, nimmt den Rest ihrer Sachen und stopft diese in den Wäschekorb.

Sie geht zur Tür, legt ihre Hand auf den Türgriff und drückt diesen leise hinunter. Nur einen Spalt breit öffnet sie die Tür und lauscht einen Moment. Da nichts zu hören ist schaut sie kurz Vorsichtig auf den Flur und huscht dann in ihr Zimmer.

Beim eintreten fällt ihr Blick auf den Tisch der im Raum steht. Sofort kommen die Erinnerungen wieder in ihr hoch. Wäre damals vielleicht alles anders gekommen, wenn sie Bernd nicht zu sich gerufen und sich von ihm lieben hätte lassen oder war es da schon zu spät? Niemand kann ihr diese Frage beantworten, nicht einmal sie selber.

Der einzige wäre Bernd, doch dies geht nun nicht mehr und wenn es gehen würde, würde sich die Frage nicht stellen. Doch nun steht sie da mit dem Rücken an der Tür angelehnt und die Frage hämmert wie wild in ihrem Kopf herum.

Was wäre wenn sie sich da nicht geliebt hätten? Wäre sie nun mit Jürgen verheiratet oder hätte sie Jürgen auch so verlassen? Fragen über Fragen. In ihrem Kopf beginnt sich alles zu drehen und Stephanie hat Mühe zu ihrem Bett zu gelangen.

Fast wie betrunken taumelt sie durch den Raum. Als sie die Bettkante bzw. Matratze an ihrem Bein spürt setzt sie sich darauf und lässt sich dann nach hinten hinab sinken. „Bernd mein Liebling wo immer du bist. Ich werde dich immer lieben solange ich lebe. Bis wir uns im Himmel wieder sehen“! Während Stephanie dies sagt rinnen mehrere kleinere Tränen über ihr Gesicht.

Am nächsten morgen steht Stephanie wieder früh auf, zieht sich an und geht nach unten.

Wie jeden morgen sitzen Rita und Peter schon in der Küche und sind am Frühstücken. Stephanie nimmt sich eine Tasse Kaffee und setzt sich zu den beiden. „Na mein kleine, willst du wieder in die Boutique?“ fragt Peter sie. „Nein ich muss mich um Bernds Beerdigung kümmern“! Die beiden schauen ihre Tochter sprachlos und mit offenem Mund an. Konnte das wirklich sein. Gestern hatte sie doch noch Felsenfest behauptet das Bernd leben würde und nun? „Schaut nicht so.

Ich habe gestern begriffen dass es besser ist sich mit dem Gedanken abzufinden. Was aber nicht heißt das ich ihn nicht mehr liebe“! „Du sollst auch nicht aufhören ihn zu lieben bzw. ihn in deinem Herzen zu behalten“ sagt Peter und fügt hinzu: „Aber es ist wirklich besser so“!

„Ich weiß! Aber ich muss um einigermaßen darüber hinweg zukommen eine Art Schlussstrich ziehen. Muss ihn Beerdigen und mich so von ihm verabschieden können“! Rita legt sanft ihre Hand auf eine von Stephanie und drückt sie sachte.

Um ihr zu zeigen dass sie verstanden haben. Gemeinsam Frühstücken die 3 noch zu Ende und dann macht sich Stephanie auf den Weg. Zuerst fährt sie zur Kirche. In ihr kribbelt ein merkwürdiges Gefühl. Irgendwie dreht sich jedes Mal ihr Leben in eine andere Richtung wenn sie mit dem Pastor zu tun hat.

Sie bereden den Termin für die Beisetzung und auch schon ein wenig über Bernd. Wie und wer er war, damit sich der Pastor ein Bild von ihm machen und seine Andacht entsprechend gestalten kann.

Von hier aus fährt sie zu einem Bestattungsunternehmen. Da Bernds Leichnam ja nicht gefunden worden ist erübrigt sich das aussuchen des Sarges. Dennoch soll er einen wunderschönen Grabstein bekommen. Der Angestellt kommt und Stephanie erklärt ihm ihr Anliegen. Sofort führt er sie nach draußen zu den dort ausgestellten Grabsteinen.

Stephanie hätte nie gedacht dass ein einziges Bestattungsunternehmen so viele Grabsteine zur Auswahl hat. Sie gehen durch die Reihen von Steinen.

Viele gefallen ihr, viele auch wieder nicht. „Bernd soll einen ganz besonderen bekommen“ denkt sie bei sich. Doch genau diesen hat sie bisher noch nicht entdeckt. Ein wenig enttäuscht dreht sie sich deshalb zum Angestellten und sagt: „Hier sind zwar ein paar schöne dabei, aber der richtige war noch nicht dabei“! Der Angestellt überlegt kurz und schaut sich Stephanie in dem Moment genau an. „Ich könnte ihnen noch andere zeigen, diese sind allerdings dann in einer anderen Preisklasse“!

„Das ist egal, zeigen sie mir die bitte“! Der Angestellte macht eine Geste mit der Hand und bittet sie ihm zu folgen.

Er führt sie wieder in das Gebäude hinein. Einen kurzen Flur entlang und öffnet dann eine Tür. In dem Raum dahinter befinden sich weitere Grabsteine. Doch diesmal sind es nicht nur einfach Grabsteine, nein es sind ganz besondere. Ein paar sind kleine Statuen. Andere besitzen Verschnörklungen an den Seiten. Stephanie geht langsam durch die Reihen und schaut sich alle an. Grade als sie sich für eine dieser kleinen Statuen entscheiden will fällt ihr Blick jedoch noch in eine der hinteren Ecken.

Schnellen Schrittes geht sie dahin. Unter einer Decke steht dort ein Stein an die Wand gelehnt.

„Kann ich diesen mal sehen“? Der Angestellt kommt zu ihr und sagt: „Das ist ein ganz besonderer, den sie so schnell wohl auf keinem anderen Friedhof wieder finden werden. Er nimmt die Decke in seine Hände und zieht sie langsam nach oben. Darunter erscheint ein Grabstein in Form eines Herzens. Ungefähr einen Meter hoch und in der Mitte mit einer Aussparung für ein Bild des bzw.

der Verstorbenen. Dazu besteht der Stein aus reinem schwarzem Marmor. Durch welches sich hier und da kleine weiße Marmorsträhnen wie Adern ziehen. „Was soll dieser den kosten“? „Nun wie sie selber sehen handelt es sich hier um einen Marmorstein. Der Stein kostet 3. 500 Euro. Darin sind jedoch alle weiteren Unkosten enthalten. Wie Aufstellung, einfügen des Bildes und dem eingravieren des Namens bzw. der Daten“!

Stephanie bleibt leicht die Luft weg bei dem Preis.

Mit soviel hat sie doch nicht gerechnet gehabt, aber sie will diesen Grabstein haben. Sie will Bernd ( wenn er vom Himmel zu ihr hinunter schaut ) so zeigen wie sehr sie ihn liebt und er immer in ihrem Herzen bleiben wird. „Gut ich nehme diesen“ sagt sie dann. „Der Angestellte bittet sie daraufhin in ein anderes Zimmer wo er ihre Anschrift und Bernds Daten aufnimmt. „Dann bräuchten wir noch ein Bild vom verstorbenen um es in dem Stein einarbeiten zu können!“ sagt der Angestellte zum Abschied und reicht Stephanie die Hand.

Sie sagt dass sie morgen eines vorbeibringen wird und verlässt das Geschäft. Draußen muss sie erst einmal einen tiefen Zug einatmen. Lag doch der Geruch des Todes in dem Gebäude und die frische Luft tut daher einfach nur gut. Zudem liegt ihr immer noch ein wenig der Preis schwer im Magen.

Sie schaut auf ihre Uhr und ist erstaunt wie spät es schon ist. Aus diesem Grund beschließt sie nicht mehr in die Boutique sondern direkt nach Hause zu fahren.

Langsam steuert sie die Einfahrt hinauf. Stellt den Wagen ab und geht zum Haus ihrer Eltern. Im Haus ist es totenstill. „Na nun niemand da?“ wundert sie sich darüber und geht durchs Haus. Auf der Terrasse findet sie jedoch ihre Eltern. Die dort mit Stephanies bester Freundin Sara sitzen. Sie betritt die Terrasse und Sara steht sofort auf. „Stephanie ich hab es gerade erst erfahren“! Sara die genau wie Stephanie 25 Jahre ist, ist 1, 63m groß.

Hat eine normale Figur mit einem dazu passenden normalgroßen Busen und blond gefärbte kurze Haare. Sie war bis gestern mit ihrem Mann 2 Wochen auf einer Kreuzschifffahrt und wollte eigentlich jetzt ihrer besten Freundin von dieser erzählen.

Doch dies rückt jetzt natürlich nach hinten. Sie nimmt ihre Freundin in ihre Arme und drückt sie fest an sich. „Ich bin immer für dich da“ sagt sie leise in ihr Ohr und Stephanie antwortet: „Danke das weiß ich und bin ich froh drüber“! Es klingelt an der Tür, weshalb Rita aufsteht und ins Haus geht.

Sara und Stephanie lösen sich wieder voneinander und setzen sich zu Peter an den Gartentisch. Als Rita zurück kommt folgt ihr Jürgen. „Nein nicht schon wieder!“ denkt Stephanie bei sich, sagt aber kein Wort. Jürgen spricht ihr sein Beileid aus und das er wenn sie irgendein Problem hat, ihr sofort helfen wird. Stephanie bedankt sich artig und ist sich nun sicher. „Auch wenn es nicht die feine englische Art ist, aber er will scheinbar um mich kämpfen.

Der gute und das nachdem was ich ihm angetan habe“ überlegt sie.

Die nächsten Tage verfliegen wie im nu. Dabei ist sowohl Sara als auch Jürgen viel an ihrer Seite und Stephanie kann es selber zwar kaum glauben, aber auch Jürgens Anwesenheit tut ihr sehr gut. Die Vorbereitungen für die Beisetzung laufen im vollen Gange. Sie ist wieder einmal mit den beiden unterwegs um die letzten Vorbereitungen zu erledigen als ihr plötzlich schwarz vor Augen wird und sie sich an den beiden festhalten muss.

„Stephanie was ist? Komm setz dich da drüben auf die kleine Mauer und ruhe dich einen Moment aus!“ sagt Sara sofort besorgt und die beiden geleiten sie zu der Mauer. Ihre Beine zittern vor Erschöpfung und ihr Kreislauf deutet ihr an, das sie langsam was kürzer treten soll.

„Es geht schon wieder. Mir ist nur ein wenig schwindlig geworden“ beruhigt sie die beiden und denkt bei sich: „Mach jetzt bloß nicht schlapp hörst du.

Nur noch morgen, danach kannst du dich ausruhen“! Ja morgen, morgen ist der Tag an dem sie offiziell Abschied von Bernd (ihrer einzig wahren und großen Liebe) nehmen wird. Nein nehmen muss), der Tag seiner Beisetzung. Das fehlt ihr jetzt gerade noch das sie vorher zusammenbricht. Für sie wäre es das gleiche, wie damals als sie sich für ihn entschieden hat und Jürgen vorm Altar hat stehen lassen. Es wäre als wenn sie nun Bernd einfach stehen lassen würde.

„Nein so was kommt nicht in die Tüte und darf nicht passieren“ sagt sie leise vor sich hin. Sara und Jürgen schauen sie fragend an, doch sie lässt ihre Blicke unbeantwortet. Steht stattdessen auf um weiter zugehen. „Geht es auch wirklich wieder“ erkundigt sich Jürgen und legt dabei seine Hand leicht schützend auf ihren Rücken.

„Wie gut sich seine Hand auf meinem Rücken anfühlt“ schießt es ihr durch den Kopf und am liebsten würde sie sich einfach ein wenig zurück und an ihn anlehnen.

Doch das geht nicht, sie ist doch am Trauern. Aber andersrum warum sollte ihr ein guter Freund in dieser Situation nicht beistehen und sie mal in den Arm nehmen dürfen? Doch Stephanie kämpft gegen dies aufsteigende Gefühl in ihr an und antwortet nur: „Ja es geht wieder. Lasst uns weiter gehen“! Die 3 erledigen schnell was noch zu erledigen ist und fahren dann zusammen zu Stephanie. Da Saras und Jürgens Wagen dort geparkt sind.

Bei ihr angekommen verabschiedet sich Sara direkt. Da wie sie meint sie sich auch mal wieder ein wenig um Andreas ihren Mann kümmern müsse. Der zwar Verständnis dafür hatte, den sie aber dennoch sehr in den letzten Tagen vernachlässigt hatte.

Stephanie ist sich unschlüssig soll sie zu ihren Eltern oder mit Jürgen zu sich gehen. Viel zu gut tut ihr seine Nähe. Nicht das sie sagen würde, das sie ihn wieder lieben würde.

Nein aber seine Nähe und die Vertrautheit helfen ihr doch sehr in dieser schweren Zeit. Rita steht am Küchenfenster und beobachtet die beiden. Nicht argwöhnisch oder böse. Nein sie möchte nur nicht die Entscheidung ihrer Tochter beeinflussen bzw. unbemerkt sehen wohin die beiden gehen werden. „Kommst du noch einen Moment mit rein?“ fragt sie dann leise Jürgen. Der nimmt sie kurz in seinen arm und drückt sie leicht an sich. „Wenn du es möchtest sicher“! Stephanie merkt wie ihre Hand ohne dass sie etwas dagegen tun kann, die seine nimmt und geht mit ihm zur Eingangstüre ihrer Wohnung.

„Oh Schatz, ich hoffe das du weißt was du tust und du das nicht morgen schon bereust“ sagt Rita vor sich hin, während sie sieht das die beiden Händchenhaltend zu Stephanie rübergehen. Dann verschwinden die beiden aus ihrem Blickfeld, sie dreht sich um und geht leicht nachdenklich zurück ins Wohnzimmer. Stephanie schließt im gleichen Moment in dem sich ihre Mutter au die Couch setzt, ihre Wohnungstür auf und die beiden betreten die Wohnung.

Wortlos gehen die beiden ins Wohnzimmer. Doch kurz bevor sie die Couch erreichen, machen erneut ihre Beine schlapp. Jürgen kann sie grade nach schnappen. Er hebt sie hoch und trägt sie ins Schlafzimmer, dabei lehnt sie ihren Kopf an seine Schulter. Wie oft hatte er sie damals so ins Schlafzimmer getragen und wie oft war dies das Startzeichen für eine wunderschöne Nacht gewesen? Sie weiß es nicht.

Aber sie ist froh dass er in diesem Moment da ist.

Nicht weil sie diese Nacht mehr von ihm will. Nein es ist die Vertrautheit, die sie so vermisst hat und die sich daher nun umso schöner anfühlt. Sachte legt Jürgen sie auf ihrem Bett ab. Er dreht sich um und geht Richtung Türe. „Bleib Jürgen. Bitte bleib noch einen wenig“! In der Türe stehend dreht er sich um und antwortet: „Keine angst ich bin sofort wieder da, ich hole dir nur ein Glas Wasser“ und verlässt den Raum.

Als er wieder kommt hat er nicht nur das Glas sondern auch einen feuchten Waschlappen dabei. Stephanie stützt sich auf und Jürgen hilft ihr beim trinken. Danach legt sie sich wieder hin und er ihr den Waschlappen auf die Stirn.

Stephanie greift sanft mit ihrer Hand die seine und sagt: „Danke Jürgen. Danke das du trotz allem …“ Er legt einen Finger auf ihre Lippen. Sie braucht nichts zu sagen.

Sein Herz gehört immer noch ihr, auch wenn er sie freigegeben hatte. Doch aufhören sie zu lieben konnte und kann er einfach nicht. „Pscht Stephanie du brauchst nichts zu sagen. Ich bin für dich da, wenn du mich brauchen solltest. Alles andere ist unwichtig“! Stephanie schaut Jürgen fest an. „Er ist so ein guter und lieber Kerl und ich habe ihm so weh getan. Doch ich konnte nicht anders Jürgen, meine liebe zu Bernd war viel stärker“! Während sie dies bei sich denkt füllen sich ihre Augen mit Tränen und eine einzelne kleine träne rinnt an ihrer Wange hinab.

Jürgen legt seine Hand auf die Wange und streicht die Träne mit dem Daumen von ihrem Gesicht. Wie gerne würde sie ihn jetzt einfach an sich ziehen und küssen. Ihm so zeigen wie gut es ihr tut, zu wissen das er ihr verziehen hat und die letzten Tage bzw. nun ihr bei ihr ist. Doch sie hat viel zu viel angst dass sie dann eventuell die Beherrschung über sich verlieren könnte.

Das dass vertraute Gefühl sie übermannen würde. Nicht wegen dem Moment, nein vielmehr wegen dem was danach sein würde. Würde sie ihm, würde sie sich selber danach noch in die Augen schauen können? Wenn die Beisetzung schon rum wäre, wäre es vielleicht was anderes, aber so? Ein vertrautes Gefühl stellt sich in ihr ein. Ein Gefühl welches ihr Leben so von Grund auf verändert hatte. Nämlich das Gefühlschaos.

Sie will sich aufsetzen und verspürt einen tierischen Schmerz in den Schultern.

„Aha“ stöhnt sie mit schmerzverzerrtem Gesicht auf und lässt sich sofort wieder zurücksinken. „Zieh den Pulli aus und leg dich auf den Bauch“ fordert sie Jürgen auf. Mit großen Augen schaut sie ihn an. „Kann das wirklich sein, was sie da gehört hat. Will er jetzt etwa“? „Nun mach schon und keine Angst. Aber ich sehe doch das du dringend mal wieder eine Massage brauchst“! Das stimmt sie ist wirklich total verspannt und Jürgen kann so wunderbar massieren.

Sie überlegt noch einen Moment und denkt dann bei sich: „Was soll es, er sieht mich ja nicht zum ersten mal oben ohne“! Langsam setzt sie sich auf und greift an den Bund ihres Pullis. Zieht sich den über den Kopf hinweg aus und lässt ihre Hände auf ihren Rücken gleiten. Um den Verschluss ihres BHs zu öffnen.

Dieser rutscht von ihren Schultern und armen hinab und sie sitzt nun mit nacktem Oberkörper vor dem Mann, bei dem sie sich sicher ist das er alles für sie tun würde und das nicht nur um noch einmal mit ihr schlafen zu können.

Sondern ihr ganzes Leben lang. „Aber nur die Massage“ sagt sie leise und schaut Jürgen dabei tief in die Augen. „An mehr habe ich überhaupt nicht gedacht Stephanie“! Stephanie legt sich auf den Bauch und streckt ihre Arme zu beiden Seiten von sich weg. Plötzlich hört sie wie Jürgen eine der Schubladen der kleinen Konsole neben dem Bett aufzieht. Sie will grade protestieren als ihr einfällt das sie dort immer das Massageöl hingetan haben und das es sich immer noch dort befindet.

Kurz darauf schreckt sie zusammen, als das kühle Nass auf ihren Rücken tröpfelt. Doch schon kurz darauf fühlt sie die warmen, weichen Hände von Jürgen. Die das Öl auf ihrem Rücken verteilen und sie dann am Nacken und den Schultern beginnend, beginnen zu massieren. Wohltuend entspannen sich ihre Muskeln nach und nach und spürt Stephanie wie das Blut wieder besser durch diese zirkuliert. Jürgen hat sich um sie besser massieren zu können auf das Bett und auf ihren knackigen Po gesetzt.

Erst als nichts mehr von dem Öl einzumassieren ist hört er auf und legt sich auf den linken Ellenbogen gestützt neben sie hin.

Stephanie will ihn grade bitten doch weiter zu machen als sie seine rechte Hand wieder auf ihrem Rücken fühlt. Fühlt wie diese sanft über ihre Haut gleiten. Sie streicheln. Ihre Augen sind geschlossen und sie hat alles um sich herum vergessen. Fühlt nur noch wie gut ihr diese Massage getan hat und vor allem wie gut ihr diese Zärtlichkeit die sie grade geschenkt bekommt tun.

In diesem Moment passiert das was sie doch eigentlich nicht wollte. Doch ihr Verstand spielt ihr einen Streich. Den er Gaukelt ihr vor das es nicht Jürgen sondern Bernd ist der da neben ihr liegt. Ihr die so lange vermissten Zärtlichkeit wieder schenkt.

Ohne die Augen zu öffnen dreht sie sich auf die Seite zu Jürgen. Beide sagen kein Wort, lassen einfach den Moment geschehen und für sich sprechen. Jürgen weiß dass er im Moment ein sehr riskantes Spiel eingeht.

Will sie ihn weil sie ihn wieder liebt? Nein das wäre doch sehr unglaublich, viel zu kurz war die Zeit dafür. Möchte sie sich nur für die Massage und das er ihr die letzten Tage beigestanden hat bedanken? Oder ist es einfach das in ihr aufgestaute Verlangen grade die Oberhand gewinnt und sie sich morgen eventuell dafür hassen wird? Er weiß die Antworten auf diese Fragen nicht. Alles was er weiß ist das vor ihm die Frau seines Lebens liegt.

Die, die eigentlich schon lange seine Frau sein sollte weil er sie liebte und das er egal was passiert nicht nur jetzt und im Moment, nein sein ganzes Leben lang für sie da sein wird.

Fast ein wenig zögerlich streicht seine Hand über ihren arm hinauf zu ihrer Schulter. Da bewegt sich Stephanie plötzlich und er denkt sofort: „Das war es nun wird sie sagen, nicht das dürfen wir nicht“! Doch genau das Gegenteil geschieht.

Mit immer noch geschlossenen Augen greift Stephanie in seinen Nacken und zieht in immer näher zu sich. So weit bis sich ihre Lippen berühren. Ein wahrer Damm bricht in diesem Moment in ihr und gierig und ausgehungert öffnet sie die ihren und drängt ihre Zunge in seinen Mund hinein. Jürgen ist davon ein wenig überfahren. Doch sein Verlangen nach ihr überwältigt ihm und so beginnen ihre Zungen nach so langer Zeit wieder dies heiße leidenschaftliche Spiel mit einander.

Dabei streicheln sich die beiden. Stephanies Hand wandert an seinem Rücken hinab. Zieht sein Hemd aus der Hose und fährt darunter. Heiß brennt seine Haut unter ihren Fingerkuppen. Jürgens Hand hingegen wandert direkt zu ihren geilen Brüsten und verwöhnt diese. Zwirbeln mal die steil aufragenden Knospen oder massieren bzw. kneten diese Lustvoll durch. Stephanie schwebt auf einer Wolke. Einer Wolke getragen von ihren eigenen Gefühlen bzw. den Gefühlen die sie grade geschenkt bekommt.

Als Jürgens Hand sich von ihren Brüsten hinab über ihren Bauch zum Bund ihrer Hose hinab schiebt und diese erreicht. Löst Stephanie kurz ihre Lippen von den seinen und stöhnt: „Ja Bernd“!

Als ob er mit einem Baseballschläger einen übergezogen bekommen hätte, hämmert sich der Name in seinen Kopf hinein. „Bernd“ selbst jetzt wo er tot ist steht er immer noch zwischen ihnen. Bei dem Gedanken verharrt er in seiner Bewegung.

Wodurch Stephanie aus ihren Gedanken gerissen wird und sie öffnet ihre Augen. Erschrocken über sich selber springt sie vom Bett. „Verzeih … mir bitte …. Jürgen …. ich kann nicht… es darf nicht… sein“! Ruhig steht Jürgen auf und geht zu ihr hin. Er will sie in seine Arme nehmen, doch Stephanie wert sich dagegen. „Stephanie ich bin dir nicht böse. Aber ich denke es ist besser wenn ich jetzt gehe“! Nachdem er dies gesagt hat gibt er ihr noch einen kurzen Kuss auf die Stirn und lässt sie los.

Jürgen stopft sein Hemd wieder in die Hose und geht zur Zimmertür. Stephanie ruft leise: „Gib mir bitte noch ein wenig Zeit Jürgen. “ Dann fügt sie hinzu: „ Aber versteif dich auch bitte nicht darauf, ob oder ob nicht kann ich dir heute nicht sagen. Was ich dir nur sagen kann, ist das es noch Gefühle für dich in mir gibt“! „Ich setzte dich nicht unter Druck. Aber ich werde weiterhin immer für dich da sein und vor allem um dich kämpfen.

Den ich liebe dich noch immer“! Mit diesen Worten verlässt er den Raum und ihre Wohnung.

Stephanie schmeißt sich heulend auf ihr Bett. „Bernd wo bist du? Was soll ich machen? Ich liebe dich, aber ich kann auch nicht mein ganzes Leben lang allein bleiben. Das würde ich nicht überleben! Bitte hilf mir doch, gib mir ein Zeichen“! Irgendwann übermannt sie die Müdigkeit und sie fällt in den Schlaf der Gerechten.

Wieder träumt sie von Bernd, doch diesmal ist der Traum anders. Sie steht wie damals in der Kirche und an ihrer Seite steht Jürgen. Grade als sie die Frage gestellt bekommt geht von hinten die große Kirchentüre auf und ein strahlend helles Licht fällt herein. Alle Anwesenden drehen sich um wollen sehen was da los ist. Doch das Licht ist zu hell, so dass alle ihre Augen davor schützen müssen. Die einzige die dies nicht tun braucht ist Stephanie.

Dann erkennt sie den Umriss einer Gestalt die auf sie zukommt.

Stephanie braucht nicht mehr zu sehen, sie weiß das es Bernd ist der da kommt. Langsam schreitet die Gestalt durch die Reihen der Kirche und steht dann vor ihr. Sie hat recht gehabt es ist Bernd. Bernd nimmt ihre Hand in die seine und hält sie sanft in der seinen. „Steph. Ich liebe dich genauso wie ich weiß dass du mich liebst.

Aus diesem Grund kann ich auch nicht mit ansehen wenn du unglücklich wärst. Aus diesem Grund gebe ich dich hier und jetzt frei. Befreie dich von deinem Versprechen mich immer zu lieben. Werde Glücklich mit Jürgen. Dann machst du mich ebenfalls Glücklich“! Er legt seine andere Hand in ihren Nacken und zieht ihren Kopf zu sich. In dem Moment als sich ihre Lippen berühren ist alles vorbei. Die Kirche ist wieder in normalem Licht getaucht und alle schauen zu den beiden, nein zu ihr hin.

Genauso schnell wie Bernd verschwunden war endet auch ihr Traum oder sie kann sich an dem Rest nicht mehr erinnern als sie aufwacht. Stephanie fragt sich ob dies das Zeichen war, welches sie von ihm erbeten hatte oder ob ihr, ihr Verstand nur einfach vorgespielt hat was er meint das sie hören wollte. Sie weiß es nicht, aber alles darüber nachdenken bringt eh nichts. Vor allem hat sie keine Zeit und Lust dazu.

Heute an dem Tag an dem auch sie offiziell der Welt sagt, mein Bernd ist tot und sich von ihm verabschiedet. Sie zieht sich an und geht dann zu ihren Eltern hinüber. Sie Frühstücken gemeinsam und fahren dann kurz nach 10 Uhr zusammen zur Kirche. Um halb 11 beginnt die Messe in der, der Pastor allen Anwesenden erzählt was für ein lieber, hilfsbereiter aber auch Lausbübischer Kerl Bernd doch gewesen sei. Allen im allen ist es eine sehr schöne Messe.

Danach geht es auf den Friedhof wo es auch noch ein paar Worte vom Pastor zu hören gibt. Bevor alle dann Symbolisch eine kleine Schaufel voll Erde in ein kleines Loch werfen. Von dort aus geht es dann in ein kleines Restaurant wo sich alle bei gutem Essen noch einmal an Bernd erinnern und mit den anderen unterhalten. Rita hat extra dafür gesorgt dass Jürgen und Sara ganz in der Nähe ihrer Tochter sitzen und sie so immer ein wenig von ihren Gedanken ihrem Schmerz ablenken können.

Dies gelingt auch eine ganze Zeit doch um kurz vor 16:00 Uhr fragt Rita die beiden ob sie wüssten wo Stephanie ist. Doch keiner der beiden weiß es. Sofort machen sich die beiden auf die Suche nach Stephanie. Finden tun sie, sie nach einiger Zeit an seinem Grab.

Stephanie hört Schritte auf dem Weg hinter sich, auf sich zukommen und schaut in die Richtung. Sie erkennt mit tränenverschleiertem Blick ihre beiden Freunde.

Sie steht auf und wischt sich die Tränen aus den Augen. Als die beiden bei ihr ankommen sagt sie nur: „Entschuldigt ich brauchte diesen Moment allein mit ihm. Aber jetzt lasst uns zurück zu den anderen fahren“! Sich bei beiden eingehackt gehen die drei den schmalen Friedhofsweg wieder zurück zum Parkplatz und fahren dann zum Restaurant zurück. Der Rest des Tages verläuft wie geplant. Nach und nach verschwinden alle anderen aus dem Restaurant bis nur noch Rita, Peter, Jürgen, Sara, Andreas und Stephanie übrig geblieben sind.

Als sie sich dann entschließen auch nach Hause zu fahren und aufstehen bricht Stephanie, kaum das sie steht zusammen und bleibt bewusstlos auf dem Boden liegen. Schnell wird ein Krankenwagen gerufen und Stephanie ins Krankenhaus zur Untersuchung gebracht. Rita, Sara, Peter und auch Jürgen gehen davon aus dem Stephanie nur der ganze Stress der letzten Wochen bzw. Tagen zu sehr zugesetzt hat. Was zum einen auch stimmt. Doch das es noch einen ganz anderen Grund dafür geben würde, dies vermutet keiner von ihnen.

Nach der Untersuchung wird Stephanie Stationär aufgenommen, weil die Ärzte sie zum einen die Nacht über beobachten wollen und zum anderen die Ergebnisse der Blutuntersuchungen erst am nächsten Morgen fertig sein werden.

Am nächsten Morgen ( Rita und Peter sind schon da um sie abzuholen ) entlässt sie dann der Chefarzt wieder, sagt aber noch dass sie sich nun lieber schonen solle. „Das werde ich, aber in ein paar Tagen werde ich den Stress ja wohl wieder abgebaut haben“ antwortet sie.

„Den Stress ja aber das ist nicht der einzige Grund“! Fragend schauen die drei den Arzt an. „Wissen sie es noch nicht? Durch die Untersuchung ihres Blutes haben wir auch festgestellt dass sie Schwanger sind. Stephanie kann nicht glauben was sie da hört. Nicht das sie nie Kinder haben wollte. Doch wollte sie die nicht ohne den dazugehörigen Vater und dieser ist Tot. Den das es von Jürgen ist darüber braucht sie gar nicht nachzudenken.

Es kann nur von Bernd sein. Sie muss sich setzen, weshalb Peter sie die drei Schritte zurück zum Stuhl führt. Stephanie braucht ein paar Minuten bis sie sich erholt hat und sie das Krankenhaus verlassen können.

Wie sollte jetzt alles weitergehen? Wie sollte sie sich Jürgen gegenüber verhalten, der ja immer noch so um sie am kämpfen ist. Konnte sie ihm das nun auch noch antun? Reichte es den nicht das sie ihm vorm Traualtar hatte einfach stehen lassen und zu einem anderen gelaufen war? Nein jetzt sollte er dann auch noch das Kind des anderen wie sein eigenes betrachten und mit ihr groß ziehen? Wenn, ja wenn sie überhaupt noch einmal zusammen kommen würden, dies natürlich vorausgesetzt.

Aber wie sollte so was eine Chance unter solchen Voraussetzungen überhaupt haben? Stephanie weiß nicht eine dieser Fragen zu beantworten. Das einzige was sie weiß ist, das wenn überhaupt dann muss sie Jürgen direkt und offen, alles aber auch wirklich alles sagen.

In den nächsten Wochen beginnt Stephanies leben sich wieder zu normalisieren bzw. in geregelte Bahnen zu verlaufen. Ihre Boutique läuft besser wie zuvor und auch sie und Jürgen kommen sich wieder näher.

Es ist noch nicht soweit dass sie ihm sagen kann, dass sie ihn liebt. Jedoch werden die Gefühle für ihn wieder stärker und stärker und Jürgen hat ihr sofort zu verstehen gegeben das er sie egal ob mit Kind oder ohne Kind zurück haben will. Alles scheint also so als wenn das Schicksal sich nun bei ihr entschuldigen will. Jürgen der mittlerweile auch wieder bei Stephanie übernachtet sitzt mit den dreien am Frühstückstisch. Sie plaudern über dies und das und die Stimmung ist ausgelassen.

Da die vier heute sich einen schönen Tag machen wollen. Es ist das letzte Wochenende an dem die Freizeitparks auf haben und so haben sie beschlossen den Tag in einem von ihnen zu verbringen.

Das Telefon klingelt. Stephanie steht auf und geht zum Apparat. Sie befürchtet schon dass irgendwas in der Boutique nicht stimmt und so ihr gemeinsamer Ausflug ins Wasser fällt. „Bei Weiser, ja bitte“? „Guten Tag, Hier spricht Herr Brahms vom Außenministerium.

Kann ich bitte Frau Stephanie Weiser sprechen“? „Sie haben Bernds Leiche gefunden und er kann endlich ein richtiges Begräbnis bekommen“ schießt es ihr sofort durch den Kopf. „Am Apparat, was kann ich für sie tun“? „Frau Weiser ich habe eine freudige Nachricht für sie. Ihr Bekannter Herr Bernd Geiger ist am Leben“! Die Nachricht haut ihr wie ein Faustschlag in die Magengrube und sie muss sich erst einmal setzen. „Wie ist das den möglich …… nach all der Zeit?“ stammelt sie in den Hörer.

„Er wurde von einem Eingeborenenstamm 300km südöstlich gerettet und Gesund gepflegt. Weshalb es solange gedauert hat, liegt daran das dieser Stamm kaum Kontakt zur Zivilisation unterhält. Es ist ein reiner Zufall gewesen das er nun dort entdeckt worden ist“! „Ich … ich ….. danke ihnen … für die Benachrichtigung“! Stephanie legt auf und schlägt die Hände vor ihr Gesicht.

Jürgen der nachschauen will wo sie bleibt betritt das Wohnzimmer und findet sie zu schluchzend und weinend auf der Couch sitzend vor.

„Stephanie was ist passiert“? Seine Frage ist scheinbar so laut das Rita und Peter sofort aus der Küche zu ihnen gestürzt kommen. Stephanie braucht einen Moment bis sie sich wieder gefangen hat und ein klein wenig klar denken kann. „Das kann doch alles nicht wahr sein. Das kann doch nur ein böser Traum sein!“ denkt sie bei sich. „Stephanie was ist“ fragt nun Rita noch einmal und reißt sie so aus ihren Gedanken. „Bernd … Bernd“ stottert sie halb unverständlich und mit tränenerstickter Stimme.

„Was“? Jürgen der als einziger sie einigermaßen verstanden hat, will nicht glauben was er gehört hat. Sollte der sich selbst aus dem Himmel heraus noch zwischen sie drängen?

Stephanie holt tief Luft und sagt dann: „Man hat Bernd gefunden“! „Du meinst seine Leiche?“ hackt nun Peter nach und Rita fügt hinzu: „das ist doch wunderbar, dann können wir ihn richtig beerdigen“! Doch Stephanie schüttelt nur den Kopf. Schaut von einem zum anderen.

„Nein nicht seine Leiche. Bernd lebt“! Nun müssen sich auch die drei erst einmal hinsetzen. Das ist doch eine Nachricht mit der sie auch nicht gerechnet hatten. Genauso wie Stephanie glaubt Jürgen auch in einem schlechten Film mit zu spielen. Das Stephanie ihn noch nicht wieder so liebte wie damals ist ihm klar, aber sie war doch auf dem besten Weg zurück dahin.

In Stephanies Kopf dreht sich alles. Was soll sie tun? Sie liebt Bernd immer noch genauso stark wie früher, das weiß sie.

Außerdem trägt sie sein Kind unter ihrem Herzen. Aber Jürgen war die ganze Zeit für sie da. Hat sie durch diese schwere Zeit begleitet und vor allem ihr verziehen. Sie glaubt nicht dass er es noch einmal verkraften könnte, sie so zu verlieren und was das schlimmste daran für ihn wohl sein müsste. Zum zweiten mal an demselben Mann. Die Situation ist so verfahren. Ihr Herz schlägt nur für Bernd und nach der Gewissheit dass er am Leben ist, wird sich dies nun auch nie mehr ändern.

Andererseits hat sie das Gefühl Jürgen ein Messer in die Brust zu stoßen, wenn sie sich nun direkt wieder von ihm trennt. Obwohl es im Grunde ja überhaupt keine richtige Trennung wäre, den offiziell sind sie nicht wieder zusammen. „Oh man wo soll das alles hinführen? Was habe ich getan das mir das geschehen muss?“ überlegt sie.

„Wann ….. wann kommt er zurück?“ Jürgens Stimme klingt bedeckt. Am liebsten würde Stephanie ihn in ihre Arme nehmen, doch sie bleibt ruhig sitzen.

„Das weiß ich nicht. Man hat mir grade nur mitgeteilt das er bei einem Eingeborenenstamm lebend gefunden worden ist“! „Dann geh ich jetzt besser, die paar Sachen die ich bei dir habe zusammenräumen“! „Jürgen“ sagt Stephanie leise. Doch er hebt die Hand und antwortet: „Schon gut Stephanie. Ich weiß dass du ihn immer noch liebst. Ob du jemals aufgehört hättest ihn zu lieben weiß ich nicht, aber damit hätte ich leben können. Doch nun sieht es ganz anders aus.

Wenn ich bleibe würde ich deinem Glück nur im Wege stehen und wenn ich eins nicht will. Dann das du unglücklich bist“! Mit diesen Worten steht er auf und geht mit leicht gesenktem Kopf zu ihr nach drüben.

Damit ist der geplante Ausflug natürlich gestorben. Doch daran denkt von den vieren keiner. Jeder ist mehr mit sich selber beschäftigt, damit beschäftigt die Nachricht für sich zu verarbeiten. Als Jürgen in seinen Wagen einsteigt und den Motor startet sagt Stephanie: „Es tut mir leid.

Das du immer wieder wegen mir so viel schmerzen und leid ertragen musst“! Dass sie es ernst meint erkennt er an den Tränen die ihre Wangen hinunter rollen. „Du kannst ja nichts dafür und wusstest ja nicht dass er bald gefunden würde“! Er setzt den Wagen in Bewegung und fährt die Auffahrt hinunter. Dann ist er weg. Stephanie hopft das Jürgen bald eine neue findet. Verdient hat er es ihrer Meinung nach mehr als jeder andere.

Stephanie hält es zuhause nicht mehr aus. Sie beschließt deshalb kurz in die Boutique zu fahren und dort nach dem Rechten zu schauen. Also steigt auch sie in ihren Wagen und fährt los. Als sie den Laden betritt herrscht reger Betrieb, so das Judith und Sophie nur kurz hallo sagen können. Stephanie nimmt sich die Abrechnungen der letzten Tage vor. „Besser als nur rum zu grübeln“ denkt sie bei sich.

Es dauert eine knappe Stunde bis Sophie bei ihr in ihrem kleinen Büro auftaucht und fragt: „Was ist denn nun schon wieder los? Wolltet ihr nicht heute einen Ausflug machen“? „Ja wollten wir, aber dieser Anruf hat alles verändert“! „Was für ein Anruf“? In diesem Moment erscheint hinter ihr auch Judith und so erzählt sie den beiden was sich am morgen zugetragen hatte. Ungläubig stehen die beiden vor ihr und sie kann es gut nachvollziehen.

Kann es Stephanie doch selber noch nicht richtig begreifen bzw. glauben.

Es dauert noch etwas über eine Woche bis Bernd dann endlich im Flugzeug nach Deutschland sitzt. Stephanie ist aufgeregt wie ein kleines Schulmädchen. Allerdings weiß sie das sie Bernd nicht einfach in ihre Arme schließen werden kann. Denn so schön auch im Endeffekt die Nachricht über seine Rettung war, so bedrückend war die Nachricht danach. Bernd hat durch den Unfall sein Gedächtnis verloren.

Es ist noch nicht einmal gewiss dass Bernd sie überhaupt erkennen wird. Sie darf ihn zwar mit nach Hause nehmen, aber was dann? Was wenn er sich nie wieder an ihre gemeinsamen Erlebnisse und an ihre Liebe erinnern wird. Wenn sie immer für ihn quasi eine Fremde bleiben wird? Wie so oft in diesen letzten 12 Monaten stellt ihr das Leben fragen über Fragen auf die sie keine Antworten besitzt und nur hoffen kann das alles gut wird.

Über Lautsprecher wird verkündet dass die Maschine gelandet ist. Stephanie, Rita und Peter stehen zusammen am Ausgang aus dem alle Passagiere kommen werden und warten darauf dass sich die Tür öffnet. Darauf das Wunder mit eigenen Augen sehen und dann vielleicht auch begreifen zu können. Doch es dauert noch ein paar Minuten. Die Anspannung in Stephanie wird immer größer. Sie hält es fast nicht mehr aus und ist kurz davor einfach wegzulaufen.

Da öffnen sich die Türen und als erstes steht eine Flugbegleiterin und neben ihr BERND. „ER LEBT WIRKLICH“ schreit es in ihrem Kopf. Stephanie muss sich zusammen reißen um nicht einfach zu ihm zu rennen und ihn in ihre Arme zu schließen. Doch haben die Ärzte ihr geraten ihm Zeit zu geben. Gezielt morgens ein zwei Stunden Gedächtnistraining zu machen. Aber ansonsten in am Anfang nicht zu überfordern.

Deshalb bleibt sie stehen wo sie steht und wartet bis die Flugbegleiterin ihn zu den dreien führt.

Diese erklärt Bernd dann dass alles in Ordnung sei und er mit den dreien gehen soll. Das sie sich um ihn kümmern werden und das er bei ihnen wohnen würde. Doch für Bernd ist alles neu. „Wer sind diese Leute und was habe ich mit ihnen zu tun?“ stellt er sich die Frage. Sie laut zu stellen traut er sich jedoch nicht. Behutsam übergibt die Begleiterin seine Hand in die von Stephanie und verabschiedet sich von Bernd.

„Nein nicht weggehen. Sie kenn ich zumindest ein paar Stunden schon“ denkt er bei sich und auf seiner Stirn sieht man den Satz förmlich sichtbar. „Keine Angst Herr Geiger. Sie sind in bester Obhut glauben sie mir“ sagt diese deshalb noch und geht dann.

„In bester Obhut …. wie soll ich das sein? Ich kenne diese Stadt nicht, diese Menschen nicht. Habe niemanden an dem ich mich wenden kann“ sagt er sich selber.

Stephanie hat in diesem Moment einen ganz anderen Gedanken. „Schon fast ironisch sollte nicht Papa irgendwann einmal meine Hand an ihn übergeben? Stattdessen legt eine mir vollkommen Unbekannte quasi Bernds Hand in die meine und vertraut ihn mir an. Das ich mich um ihn kümmere“! Stephanie schüttelt den Gedanken aus ihrem Kopf und begrüßt Bernd freundlich. „Zumindest eine angenehme Stimme hat diese Frau“! Dann führen die drei Bernd aus dem Flughafengebäude zu ihrem Wagen.

Sie steigen ein und fahren ohne Umwege zu ihnen. Während der Fahrt erzählen sie ein wenig über sich, damit sie für Bernd ein wenig vertrauter werden.

Doch es ist schrecklich anzusehen wie er da hinten auf der Sitzbank neben Stephanie leicht zusammengekauert sitzt. „Wo ist mein Bernd nur hin? Das ist er auf jeden Fall nicht!“ überlegt sie und legt dabei unbewusst ihre Hand auf die seine. Bernd zuckt sofort zusammen.

„Oh entschuldige bitte“! „Nein, nein schon gut. Ich denke dass das wohl mal normal war!“ antwortet Bernd. Dieser Satz ist zu viel für sie. Unter Tränen schaut sie ihn an und fragt: „Weißt du den gar nichts mehr? Nicht mehr wer wir sind? Das wir uns lieben und du meinetwegen zurück nach hier kommen wolltest“? Bernd dreht den Kopf weg und schaut aus dem Fenster. Dann antwortet er leise fast flüsternd: „Ich wünschte ich würde mich an irgendwas erinnern.

Selbst wenn nichts von dem dabei wäre“! Stephanie will ihre Hand zurück ziehen, doch greift Bernd sofort nach ihr. Es ist immerhin ein gutes Gefühl zu wissen, dass jemand da ist.

Sie kommen an und steigen aus. Bernd betrachtet das Haus und Rita fragt ruhig: „ Erkennst du es oder was wieder“? Er dreht den Kopf zu ihr und sagt: „Nein nichts …. tut mir leid“! „Das will ich nicht noch einmal hören Bernd.

Immerhin kannst du dich ja nicht absichtlich nicht erinnern. Im Gegenteil uns muss es leid tun, das wir dir so wenig helfen können. Zumindest im Moment. So dann lass uns mal reingehen“. Die vier betreten das Haus und auch hier sieht sich Bernd ganz genau um. Doch nichts nicht das kleinste Bild was er wieder erkennt. Zusammen mit Rita führt ihn Stephanie die Treppe hinauf. Als sie oben ankommen bleibt Bernd auf einmal stehen.

Fragend schaut Stephanie ihn an. „Was“? Bernd deutet auf eine Türe und sagt: „Diese Tür dahinter befindet sich …“ Stephanies Herz schlägt bis in ihren Hals hinauf. Denn die Tür die er meint ist die ihres Schlafzimmers.

Auch wenn man nun ironisch sagen könnte, klar daran erinnert sich ein Kerl als erstes, ist dies für sie total egal. Die Hauptsache für sie ist das er sich überhaupt an was erinnert.

„Ja was ist mit dem Zimmer?“ fragt sie aufgeregt. „Es ist ein Schlafzimmer“! Er senkt seinen Kopf und fügt leise hinzu: Aber mehr weiß ich nicht“! „Das ist richtig, es ist mein Schlafzimmer. Weißt du was das bedeutet? Es bedeutet das du nun weißt das du schon mal hier warst und das vielleicht bald alle deine Erinnerungen wieder kehren werden“! Stephanie strahlt über ihr ganzes Gesicht, weshalb Bernd versucht zu lächeln. Wie gerne würde er sich mitfreuen.

Doch viel zu groß ist seine angst sich nie wieder an sein früheres Leben erinnern zu können.

Was ist wenn er sich verändert hat und es diesen Leuten nicht gefällt wie? Wie soll es dann weitergehen? Werden sie ihn in ein Heim abschieben oder was soll dann werden? Es ist schon merkwürdig wie unser Gehirn einem mitspielen kann. Da kann man sich an alle Begriffe für Gegenstände oder Gebäude erinnern.

Aber das wirklich wichtige ist unter einem Berg von Müll verschüttet. Einem Berg der so groß sein kann, dass das unter ihm verborgene nie wieder ans Tageslicht dringt. Bernd weiß dass aus den Gesprächen die Ärzte in den letzten Tagen mit ihm geführt haben. Doch sie haben ihm auch gesagt, das die größte Chance sein Gedächtnis wieder zubekommen, darin liegt hier bei diesen drei ( zumindest im Moment ) Fremden Menschen zu sein.

Sie führen ihn weiter in sein Zimmer.

Wo Bernd sich erst einmal hinlegt und ausruht. Die Zeitverschiebung und das was alles auf ihn eingeprasselt ist, haben ihm doch ganz schön mitgenommen. So das er innerhalb von Minuten einschläft. Unten im Wohnzimmer setzen sich die drei dagegen zusammen. Sie feiern zum einen die Glückliche Rückkehr von Bernd und reden zum anderen darüber das es eine schwere Zeit für alle werden wird. Keiner von ihnen hatte vorher etwas mit Personen zu tun, die das Gedächtnis verloren hatten.

Sie kannten solche Situationen nur aus Romanen und Filmen, doch das es so schrecklich sein kann wird ihnen erst in diesem Moment bewusst.

So gegen kurz vor 12 beschießen sie ins Bett zu gehen. Alle steigen die Treppe empor. Doch als Stephanie nicht vor ihrer stattdessen vor Bernds Türe stehen bleibt fragt Rita: „Findest du das ist jetzt schon der richtige Weg“? Stephanie schaut ihre Mutter strafend an. „Was denkst du von mir? Ich will nur mal kurz nach ihm schauen, dann geh ich in mein Zimmer“! „Ok gute Nacht dann und bis morgen, mein Schatz!“ verabschiedet sich Rita, geht in den Raum und schließt die Tür hinter sich.

Leise drückt Stephanie die Türklinke hinunter. Sie will Bernd auf keinen Fall aufwecken. Öffnet die Türe und betritt das Zimmer. Als sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben stellt sie fest, das überhaupt niemand im Bett am liegen ist. Schlimmer noch das nie jemand drin gelegen hat!

Wie kann das sein? Träumt sie schon oder war das andere ein Traum und sie ist nach hier Schlafgewandelt und ist nun aufgewacht? Sie schaut an sich hinunter.

Nein sie hat noch Straßensachen an, was bedeutet dass sie noch nicht im Bett war. Aber was ist dann geschehen. Langsam geht sie weiter in den Raum hinein und als sie am Fußende des Bettes steht erkennt sie was los ist. Bernd hat sich nicht auf das Bett gelegt, sondern liegt daneben auf dem Boden. Er hat sich bis auf den Schlüpfer ausgezogen kann sie erkennen, hat sich aber keine Decke genommen. „Der arme muss ja am frieren sein“ denkt Stephanie bei sich.

Nimmt die Decke vom Bett und breitet sie behutsam über ihn aus. Wollte sie eigentlich nur mal kurz schauen ob alles in Ordnung ist, so setzt sie sich nun doch neben ihn auf dem Boden hin.

„Mein armer Schatz, was musst du nur alles mitgemacht haben?“ flüstert sie ihm leise zu, legt sanft ihre Hand auf seine Wange und streicht mit dem Daumen über die selbige. Ohne es zu wollen übermannt sie der Schlaf.

Rita steht auf, zieht sich an und will nach unten gehen. „Ob er immer noch am schlafen ist?“ fragt sie sich selber und schaut zu der Tür hinter der er scheinbar am schlafen ist. Doch was ist das? Die Türe steht auf! Er wird doch nicht ohne jemanden durchs Haus streifen. Das wäre ja noch halb so wild, aber was viel schlimmer wäre, wäre wenn er das Haus verlassen hat.

Ihre Schritte werden immer schneller und schon betritt sie das Zimmer. Im schwachen Licht das durch die Rollos scheint erkennt auch sie sofort das niemand in dem Bett am liegen ist. Rita will sich grade umdrehen als sie ein Geräusch vernimmt.

Es ist also doch noch jemand im Raum. Sie geht auf das Bett zu und erkennt schnell dass da jemand dahinter zwischen Bett und Wand liegt. Als sie weit genug um das Bett herum ist erkennt sie das dort Bernd unter der Decke schlafend und ihre Tochter danebenliegend am schlafen sind.

Sie kann nicht anders. Ein Lächeln umspielt ihren Mund. Rita überlegt ob sie die beiden einfach so liegen lassen soll, beschließt dann aber doch Stephanie zu wecken. Vorsichtig rüttelt sie am Körper ihrer Tochter bis diese wach wird. Schnell legt Rita einen Finger auf ihre Lippen und deutet ihr an ruhig zu sein. Stephanie versteht sofort. Sie steht auf und beide verlassen schnell das Zimmer.

„Was sollte den das? Ich dachte du wolltest nur mal nach ihm schauen“? „Wollte ich ja auch, doch als ich ihn da auf dem Boden liegen sah konnte ich nicht anders.

Ich wollte mich nur ganz kurz neben ihn setzen und ihn ein wenig beobachten. Beobachten wie er schläft, darüber bin ich selber dann eingeschlafen“! „Du kannst von Glück reden das ich dich gefunden und noch rechtzeitig geweckt habe. Wer weiß was für folgen es gehabt hätte, wäre er aufgewacht und dich neben sich liegen sehen hätte“? „Das weiß ich auch nicht, aber vielleicht auch genau das Richtige. Nämlich das, was wir uns so sehr wünschen“! Mittlerweile stehen sie in der Küche vor der Arbeitsplatte und bereiten das Frühstück vor.

„Oh Mama ich liebe ihn so sehr. Ich will ihn in den Arm nehmen, ihn küssen“! „Ich weiß mein Schatz. Vertrauen wir auf Gott, das du es bald wieder kannst“!

Ende

Verfasst Juli 06.

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